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Full text of "Der Harz. Grosse Ausgabe"

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Digitized  by  the  Internet  Archive 

in  2010  with  funding  from 

University  of  Toronto 


littp://www.arcliive.org/details/derliarzgrosseausOOIeip 


DEE  HARZ. 

GROSSE  AUSGABE, 


Meyers  Bjjg^BtCHER 

mit  zahlreichen  Karten,  Pläne\  GrÄidrissen  und  Panoramen 


SOddeutschland,  Salzkammergut,  Sal Aurg  uWiordtirol.  10.  Aufl.  Geb.  6 M. 
Hheinlandti  (von  Düsseldorf-Aachen  uis%Ioidel^rg).  13.  Aufl.  Geb.  5,50  M. 
Schvrarzirald,  Odemrald,  Bergstraße,  %eider|erg  und  Straßburg  (unter 

Mitwirkung  dos  Schwarzwald -Vereim).  lit  Aufl.  Gebunden  2,50  M. 
Thüringen  und  Krankennald  (unter  Mitwir^^W^esThüriugerwald -Vereins). 

Große  Ausgabe.     20.  Aufl.     Gebunden  2,75  M. 

Kleine  Ausgabe.     20.  Aufl.     Kartoniert  1,75  M. 

Harz  und  das  KyflTiäusergebirge.    Große  Ausgabe.   21.  Aufl.    Geb.  2,50  M. 

Kleine  Ausgabe.     21.  Aufl.     Kartoniert  1  M. 

Dresden,  Sächsische  Schweiz,  Böhmisches  Mittelgebirge  und  Lausitzer 
Gebirge  (Vereinsbuch  des  Gebirgsvereins).     9.  Aufl.     Kartoniert  2  M. 

Biesengebirge,  Isergebirge  und  die  Gebirge  der  Grafschaft  Glatz  (unter 

Mitwirkung  der  Gebirgsvereine).     17.  Aufl.     Kartoniert  2  M. 
Ostseebäder  und  Städte  der  Ostseekiiste.     4.  Aufl.     Gebunden  4,75  M. 
Kordseebäder  und  Städte  der  N'ordseeküste.     3.  Aufl.     Gebunden  4,50  M. 
Norwegen,  Scliweden  und  Dänemark.     10.  Aufl.     Gebunden  6,50  M. 
Osterreich -L'ngarn,  Bosnien  und  Herzegowina.    8.  Aufl.   Gebunden  7  M. 

Deutsche  Alpen.  ErsterTeil:  Bayerisches  Hochland,  Algäu,  Vorarlberg; 
Tirol:  Brennerbahn,  Ötztaler-,  Stubaier-  u.  Ortlergrappe,  Bozen,  Schiern 
und  Rosengarten,  Meran,  Brenta-  und  Adamellogruppe;  Bergamasker 
Alpen,  Gardasee.     11.  Aufl.     Gebunden  5,50  M. 

Zweiter  Teil:  Salzburg -Berchtesgaden,  Salzkammergut,  Giselabahn, 

Hohe  Tauern,  Unterinntal,  Zillertal,  Brennerbahn,  Pustertal  und  Dolo- 
miten, Bozen.     11.  Aufl.     Gebunden  5,5  o  M. 

Dritter  Teil:  Wien,  Ober-  u.  Niederösterreich,  Salzburg,  Salzkammer- 
gut. Steiermark,  Kärnten,  Ki-ain,  Kroatien,  Istrien.    7.  Aufl.     Geb.  5,50  M. 

Der  Hochtourist  in  den  Ostalpen,  von  L.  Purtscheller  und  H.  Heß.  I.Band: 
Bayerische  und  Nordtiroler,  Nordrätische,  Ötztaler,  Ortler-  und  Ada- 
mello  -  Alpen.     4.  Aufl.     Gebunden  6  M. 

n.  Band:  Kaisorgebirge,  Salzburg-Berchte.sgadener,  Oberösterreichische, 

Stoirische  und  Zillei-taler  Alpen ,  Hohe  und  Niedere  Tauern.  4.  Aufl. 
Gebunden  4,50  M. 

ni.  Band:  Dolomiten,  Südöstlif  he  Kalkalpon.   4.  Aufl.    Gebunden  5,50  M. 

Schweiz  (mit  den  Italienischen  Seen).     21.  Aufl.     Gebunden  7  M. 

Paris  und  Nordfrankreich  (nebst  Brüssel).     5.  Aufl.     Gebunden  6  M. 
Riviera,  Südfrankreich,  Korsika,  Algerien  und  Tunis.   8.  Aufl.  Geb.  7,50  M. 
Oberitalien   und    Mittelitalien   (bis   vor   die  Tore  Roms),   von   Gsell  Fels. 

9.  Aufl.     Gebunden  8  M. 
Rom  und  die  Campagna,  von  Gsell  Fels.     7.  Aufl.     Gebunden  12,50  M. 
Unteritalien  und  Sizilien,  von  Gsell  Fels.     5.  Aufl.     Gebunden  7  M. 
Italien    in    60   Tagen   (bis   einschließlich   Neapel    und   weitere   Umgebung), 

von  Gsell  Fels.     10.  Aufl.     2  Bände.     Gebunden,  mit  Schutzhülse  10  M. 
Türkei,  Rumänien,  Serbien,  Bulgarien.     7.  Aufl.     Gebunden  7,50  M. 
Griechenland  und  Kleinasien.     6.  Aufl.     Gebunden  7,50  M. 
Igj'pten  (Unter-  und  Oberägypten,  Obemubien  und  Sudan).    5.  Aufl.    Geb.  9  M. 
Palästina  und  Syrien.     4.  Aufl.     Gebunden  7,50  M. 
Das  Mittelmeer  und  seine  Eüsteustädte,  Madeira  und  Kanarische  Inseln. 

4.  Aufl.     Gebunden  6,50  M. 
Weltreiseführer.     2.  Aufl.     2  Bände.     Gebunden,  mit  Schutzhülse  25  M. 


3IEYERS    REISEBÜCHER. 


DER  Harz. 


GROSSE  AUSGABE. 

MIT    26    KARTEN    U:JTD    PLÄ2\EN 
UND    EINEM    BROCKEN -PANORAMA. 


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EIXUNDZWANZIGSTE  AUFLAGE. 


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2'     ^-     53 


LEIPZia  UND  WIEN. 

BIBLIOGRAPHISCHES  INSTITUT. 

1912. 


A}\^  Rechte  vom  Verleger  vorbehalten. 


Vorwort. 


Die  vorliegende,  nenbearbeitete  einundzwanzigste  Auflage 
des  Harzfühiers  verdankt  auch  diesmal  wieder  ihre  Berichtigungen 
und  Erweiterungen  außer  unsem  eignen  Wahrnehmungen  denen 
unsrer  Mitarbeiter  im  Harz  selbst,  die  meist  schon  seit  Jahren  an 
dem  Ausbau  des  Führers  tätig  sind  tmd  uns  wiederum  durch  mannig- 
fache Beiträge  unterstützten.  Wir  sprechen  allen  diesen,  meist  lang- 
jährigen Freunden  unsers  »Harz«  auch  an  dieser  Stelle  nochmals 
für  ihre  Beihilfe  unsem  Dank  aus  und  bitten  sie,  dem  Buch  ihr 
Interesse  auch  femer  zu  bewahren.  Neben  der  gründlichen  Durch- 
arbeitung des  ganzen  Textes  hatten  wir  diesmal  noch  die  besondere 
Berücksichtigung  des  im  Harz  so  beliebten  Wintersports  im  Auge, 
unser  neuer  Artikel  »Der  Harz  im  Winter«  wird  vielen  eine  will- 
kommene Erweiterung  des  Buches  sein.  Auch  das  Kartenmaterial 
erfuhr  wiederum  eine  wesentliclie  Vermehrung  durch  die  Beigabe  der 
ueuenKarten  »Schierke  und  Umgebung«  und  »Elbingerode-Schierke- 
Tanne«  sowie  des  neuen  Planes  der  Stadt  Hildesheim,  deren  Beschrei- 
bung im  Text  noch  ausführlicher  als  bisher  gestaltet  wurde. 

In  den  wirtschaßlichen  Angaben  unsrer  Bücher  sind  die  in  an- 
dern Eeisebüchem  üblichen  auszeichnenden  Sterne  (*)  bei  den  Gast- 
höfen fortgelassen,  weil  eine  Garantie  für  derartige  Empfehlungen 
bei  der  Veränderlichkeit  dieser  Dinge  nicht  übernommen  werden 
kann.  Auch  sind  unsre  »Führer«  keine  Adreßbücher  von  Gasthöfen 
und  Wirtshäusern  xmd  nicht  für  die  Gasticirte  (wie  diese  oft  irr- 
tümlich anzunehmen  scheinen),  sondern  lediglich  im  Interesse  der 


VI  Vorwort. 

Reisenden  geschrieben;  wir  haben  also  auch  durchaus  keine  Ver- 
pflichtung, sämtliche  Unterkunfts-  und  Verpflegungsanstalten  an- 
zuführen. 

An  den  Benutzer  des  Buches  richten  wir  die  Bitte,  uns  seine 
Reiseerfahrungen,  auch  bezüglich  der  Gasthöfe,  und  etwaige  Be- 
richtigungen mitteilen  zu  wollen.  Alle  solche  an  die  Redaktion 
von  Meyers  Reisehüchern  (Bibliographisches  Institut)  in  Leipzig  ge- 
richteten Beiträge  werden  mit  Dank  entgegengenommen  und  bei 
der  nächsten  Auflage  des  Buches  entsprechend  verwertet. 

Die  am  Schluß  des  Buches  beigegebene  Anzeigen- Beilage,  welche 
den  Inserenten  Gelegenheit  geben  soll,  sich  vor  dem  Publikum 
über  Dinge  auszusprechen,  für  die  der  Text  des  Buches  keinen  Raum 
hat,  steht  selbstverständlich  nicht  im  entferntesten  Zusammenhang 
mit  der  Redaktion  der  Bücher.  Unser  Urteil  im  Text  wird  durch 
solche  Inserate  auch  nicht  im  mindesten  beeinflußt.  tt2°  Die 
Empfehlung  oder  auch  nur  die  Aufnahme  eines  Gasthauses  od.  dgl. 
in  unsre  Bücher  ist  durch  keinerlei  Bezahlung  —  unter  wel- 
cher Form  es  auch  sei  —  zu  erlangen.  Wir  bemerken  dies  aus- 
drücklich, um  der  Möglichkeit  von  ;Miß  Verständnissen  und  mancherlei 
Anfragen  von  vornherein  zu  begegnen. 

Leipzig,  Juni  1912. 

Bibliograpliisclies  Institut. 


Inhalts  -Yerzeichnis. 


Seite 

Allgemeines 1-11 

Reisezeit.  Reise-Ausrüstung  S.  1.  —  Reisekosten.  Gast- 
höfe. Gasthausregeln.  Lohnfuhrwerk  S.  2.  —  Führer  S.  3.  — 
Sommeraufenthalt  S.  3-5.  —  Fußreisen  S.  5.  —  Wegbezeich- 
nungen S.  6-7.  —  Sonnenaufgang  und  Sonnenuntergang 
S.  7.  —  Höhenangaben  S.  7-8.  —  Entfernungen.  Literatur. 
Karten  S.  8.  —  Harzklub.  Oberharzer  Skiklub  S.  9.  —  Der 
Harz  im  Winter  S.  9-11. 

Der  Harz  (Einleitimg) 11-19 

Geologischer  Aufoau  und  Entstehung  S.'  13  -16.  —  Ge- 
schichtliches S.  16-19.  —  Harzbewohner  S.  19. 

Eeisepläne 20-24 

Eintrittsrouten  für  den  Harz. 

I,  Von   Berlin    über    Potsdam    und    Magdeburg    nach 

Halberstadt,  Quedlinburg  und  Thale      .    .    .    25-33 

n.  Von  BerHn  über  Magdeburg,  Halberstadt  nach  Harz- 

burg  und  Goslar 33 

ni.  Von  Berlin  über  Köthen  und  Aschersleben  nach  Bal- 

lenstedt,  Thale,  Halberstadt 3-i 

r\^  Yon  Leipzig  über  Halle  und  Aschersleben  nach  Ballen- 
stedt,  Thale,  Halberstadt,  Blankenburg,  Wernige- 
rode, Yienenburg,  Harzburg  und  Goslar     .    .    .    .    34-35 

V.  Von  Hannover  (und  Xordwestdeutschland)  über  Hil- 
desheim nach  Goslar  und  Harzburg 35-39 

VI.  Von  Hannover,  Bremen  oder  Hamburg  über  Braun- 
schweig nach  Harzburg 39-40 

Zweigbahn  WoLfenbüttel- Jerxheim-Nienhagen  S.  40. 

yH.  Von  (Frankfurt  a.  M.)  Kassel  nach  Xordhausen  oder 

über  Kreiensen  nach  dem  Nordharz 40-42 

Vlil.  Von  Halle  (Leipzig)  nach  Nordhausen 42-45 

IK.  Von  Hannover  über  Kreiensen  tind  North eim  nach 

Nordhausen 45-46 

X.  Von  Erfurt   über   Sondershausen   nach  Nordhausen 

(oder  zum  Kyffhäuser) 46-47 

XI.  Von  Berlin  nach  Nordhausen  (oder  nach  dem  Nordharz)    47  -48 


Vm  Inhalts-Verzeichnis. 

Harz -Routen. 

Route  Seite 

1.  Von  Thale  durch  das  Bodetal  zur  Roßtrappe ,  nach 

Treseburg  und  über  den  Ilexentanzplatz  zurück  .    .    49-58 
Hirschgrund  S.  53.  —  Büiowshöhe  S.  54.  —  Von  Treseburg 
nach  Blankenburg.     Weißer   Hirsch    S.  56.  —  La  Vieres 
Höhe.    Kaiserblick.    Pfeils  Denkmal  S.  57.  —  Winde  S.  58. 

2.  Von  Treseburg  über  Altenbrak  nach  Rübeland    .    .    58-61 

Von  Altenbrak  nach  Blankenburg  S.  60.  —  Von  Wende- 
furt über  Neuwerk  nach  Rübeland  S.  61. 

3.  Aus  dem  Rodetal  nach  dem  Südharz:  Von  Treseburg 

nach  Stolberg  oder  Stiege 61-62 

Von  Treseburg  A.  über  Güntersberge  nach  Stolberg ;  — 
B.  nach  Stiege  S.  62. 

4.  Blankenburg 62-  69 

Von  Thale,  von  der  Roßtrappe,  von  Halberstadt  nach 
Blankenburg  S.  62.  —  Ziegenkopf  S.  65.  —  Kaiserwarte 
S.  66.  —  Teufelsmauer.  Großvater.  Regenstein  S.  67.  — 
Todtenrode  S.  68. 

5.  Von  Blankenburg  nach  Wernigerode 69-73 

Michaelstein  S.  70.  —  Benzingeröder  Forsthaus.  Forst- 
haus am  Hundsrücken  S.  71.  —  Trektal.  Volkmarskeller. 
Eggeröder  Forsthaus  S.  72.  —  Forsthaus  Hartenberg  S.  73. 

6.  Eisenbahn  von  Blankenburg  über  Pvü  bei  and  und 

El b ingerode  nach  R.othehütte  und  Tanne  .  .  .  73-82 
Zahnradbahn  S.  73.  —  Hermannsböhle.  Baumanns- 
höhle S.  75.  ^-  Von  Rübeland  nach  Treseburg  und  Thale 
S.  77.  —  Von  Rübeland  nach  Wernigerode.  Von  Rübe- 
land über  Susenburg  und  Bodfeld  nach  Rothehütte  S.  78. 
—  Von  Elbingerode  nach  Schierke.  Fußweg  Elbingerode- 
Brocken  S.  79.  —  Eisenbahn  Tanne-Brunnenbachsmühle— 
Walkenried.     Fahrstraße  Tanne -Ellrich  S.  81. 

7.  Eisenbahn  von  Elbingerode  oder  Fahrstraße  von  Rothe- 

hütte über  Schierke  auf  den  Brocken 82-  87 

Barenberg.  Mause-,  Scherstor-,  Schnarcher-  Klippen 
S.  85.  —  Feuerstein-,  Ahrensklinter-  und  Hohne-Klippcn. 
Wurmberg  S.  86.  —  Großer  Winterberg  S.  87. 

8.  Der  Brocken 87-99 

Verkehrsmittel  S.  87.  —  Geschichte  S.  88.  —  Brockeu- 
eisenbahn  S.  89.  —  Wege  auf  den  Brocken  S.  91-95.  — 
Brockenhaus.  Höhe.  Panorama  S.  95.  —  Charakter  des 
Berges  S.  96.  —  Klimatisches  S.  97.  —  Flora.    Name  S.  99. 

9.  Vom  Brocken  durch  die  Steinerne  Renne  nach  Wer- 

nigerode   99-102 

10.  Wernigerode 102-112 

Grafschaft  Wernigerode  S.  102.  —  Christianental  S.  106.  — 
Mühlental.  Harburg.  Jägerkopf  S.  107.  —  Lindenberg. 
Armeleuteberg.  Zwölf  Morgen.  Försterplatz  S.  108.  — 
Ratskopf.  Von  Wernigerode  nach:  Blankenburg,  Rübe- 
land S  109;  —  nach  Elbingerode,  zum  Ottofelsen,  nach 
Schierke,  Dreiannen  S.  110;  —  über  die  Steinerne  Renne, 
Wolfsklippen,  Plessenburg  und  Ilsenstein  nach  Usenburg 
S.  111;  —  über  Forsthaus  Öhrenfeld  nach  Usenburg  S.  112. 


Inhalts  -Verzeichnis.  IX 

Route  Seite 

10a.  Die  Hohneklippen 112-llG 

Hohnsteinklippen.    Karlshaus  S.  113.  —  Forsthaus  Hohne. 

Jakobsbruch.     Ahrensklint  S.  114.  —  Tmtenstein  S.  115. 
10b.  Die  Harzquerbahn  von  Wernigerode  nach  Ben- 

neckenstein  und  Xordhausen 116-117 

11.  Ilsenburg  und  das  Ilsetal 117-125 

Von  TVernigerode  nach  Esenburg  S.  117.  —  Von  Dr  üb  eck 
durch  das  Tänntal  nach  der  Plessenburg.  Von  Drübeck 
durch  das  Sandtal  nach  der  Steinernen  Renne  S.  118.  — 
Westerberg.  Blauer  Stein  S.  121.  —  Zur  Plessenburg  und 
nach  "Wernigerode  S.  122.  —  Von  Ilsenburg  nach  Harz- 
burg S.  123.  —  Eckerkrug  S.  124. 

12.  Harzburg 125-1.32 

Burgberg  S.  129.  —  Radautal.  Radaufall.  Molkenhaus. 
RabenkHppe.  Kattnäse  S.  130.  —  Über  die  Kästenklippe 
nach  Romkerhalle.  Mäusefalle  S.  131.  —  Von  Harzburg 
nach  Ilsenburg  S.  132. 

13.  Yon  Harzburg    oder  Goslar   durchs  Okertal  nach 

Klausthal  oder  Altenau 132-136 

Der  Kommunion-Unterharz  S.  133.  —  Okertaliiveg  S.  134.  — 
Ahrendsberg,  Forsthaus  und  Klippen  S.  135.  —  Von 
Romkerhalle  nach  dem  Torfhaus  und  Oderbrück  S.  136. 

14.  Von  Harzburg  nach  "Walkenried  und  Ellrich      .    .    .     13G  -  144 

A.  Von  Harzburg  über  Braunlage  nach  Ellrich  S. 
136.  —  Achtermannshöhe.  Hahnenkleeklippen  S.  137.  — 
Wurmberg  S.  139.  —  Von  Braunlage  nach  St.  Andreas- 
berg. Waldmühle  S.  140.  —  Von  Braunlage  nach  Hohe- 
geiß  S.  141.  —  B.Auf  dem  Kaiserweg  nach  Walken- 
ried und  EUrich  S.  142. 

14a.  Hohegeiß 145-146 

Ebersberg  S.  145.  —  Wolfsbachtal  S.  146. 

15.  Goslar 146-163 

Rammeisberg.  Steinberg  S.  158.  —  Bleiche.  Grauhof. 
Ramms  Eck.  Ins  Okertal  und  über  die  Klippen  nach 
Harzburg  S.  159.  —  Über  den  Auerhahn  nach  Zellerfeld. 
Schalke.  Von  Goslar  nach  dem  Brocken.  2s'ach  Wolfs- 
hagen S.  160.  —  Von  Goslar  nach  Hahnenklee  S.  161.  — 
Bocksberg.  Von  Hahnenklee  nach  Bockswiese,  WUde- 
mann  und  Grund  S.  162. 

Der  Oberharz 163-165 

Bergbau,  Gruben-  und  Hüttenwesen.    Wasserwirtschaft. 

16.  Klausthal  und  Zellerfeld.    Eisenbahn  von  Goslar 

nach  Klausthal  -  Zellerfeld 165-175 

Brombergshöhe  S.  167.  —  Bremer  Höhe  S.  170.  —  Huttal. 
Polsterberg.  Morgenbrotstalergraben.  Johanneser  Kur- 
haus. Innerstetal  S.  171.  —  Prinzenteich.  Buntenbock. 
Festenburg.  Schalke.  Kamschlacken  S.  172.  —  Hans- 
kühnenburg. Winterberg.  Kaltenborn  S.  173.  —  Bocks- 
wieser  Höhe  S.  174.  —  Lange-  und  Mönchstal  S.  175. 

17a-  Seesen 175-176 

Braunschweigische  Landesbahn.  Seesen-Herzberg.  See- 
sen -  Goslar  S.  176. 

Harz.    1912.  I* 


X  Inhalts  -Yerzeiclinis. 

Route  Seite 

17b.  Grund 176-180 

Von  WUdemann,  von  Klaustbal  nach  Grund  S.  177.  — 
Hübichenstein.  Iberg.  Tropfsteinhöhle.  Lnxkllppe  S.  179. 
—  Laubhütte.    Stauffeuburg  S.  180. 

18.  Von  Osterode  nach  Klausthal 180-184 

Von  Osterode  dui-chs  Sösetal  auf  den  Brocken  S.  183. 

19.  Von  Klausthal   über  Altenau  ins  Okertal  oder  auf 

den  Brocken 184-187 

Von  Altenau  durchs  Okertal  nach  Romkerhalle.  Auf 
den  Brocken  S.  186.  —  Wolfswarte.  Steile  Wand.  Nach 
St.  Andreasberg.     Nach  Osterode  S.  187. 

20.  Hanskühnenburg 187-189 

21.  Von  Klausthal  nach  Sankt  Andreasberg.    Bruchberg, 

Oderteich,  Eehberger  Graben 189-192 

Acker.     Vom  Sonnenborg  zur  Steilen  Wand  S.  190. 

22.  Sankt  Andreasberg 192-197 

Glockenberg.  Andreasberger  Roßtrappe.  Matthias- 
Schmidt- Berg  S.  194.  —  Förmerhanskuppe.  Rehberger 
Klippen.  Eisensteinsberg  S.  195.  —  Forsthaus  Schluft. 
Lonautal.  Hahnenkleeklippen  S.  196.  —  Von  St.  Andreas- 
berg auf  den  Brocken  S.  198. 

23.  Von    St.  Andreasberg    durch    das    Siebertal   nach 

Hcrzberg 198-200 

Lonau.  Knollen  S.  199.  —  Jettenhöhle.  König  Heinrichs 
Vogelherd  S.  200. 

24.  Von  Ilerzberg   nach  Lauterberg.     Steinkirche,   Ein- 

homhöhle,  Scharzfels 201-202 

25.  Von  Scharzfeld  über  Lauterberg  nach  St.  Andreas- 

berg    203-206 

Hausberg.  Burg  Lutterberg.  Kümmel  S.  204.  —  Kupfer- 
hütte. Großer  Knollen.  Odertal  S.  205.  —  Von  Oder- 
haus nach  Hohegeiß  S.  206. 

26.  Ravensberg  und  Stöberhai 206-208 

Wiesenbeeker  Teich.     Steina  S.  207. 

27.  Sachsa,  Kloster  Walkenried,  Elhich 209-215 

Katzeustein.  Auf  den  Ravensberg.  Kuckhanstal  S.  210.  — 
Auf  den  Stöberhai.  Römerstein.  Weingartenloch.  Sach- 
senstein S.  211.  —  Röseberg  S.  213.  —  Himmelreich. 
Kleysingen.     Sülzhayn  S.  214. 

27a- Die  Südharzbahn:  Walkenried -Wieda- Braunlage   .    215-216 

28.  Nordhausen 217-221 

Von  Nordhausen  nach  Stolberg.  Steigertal.  Alter  Stol- 
berg S.  221. 

29.  Der  Kyffhäuser 222-228 

Roßla.  Questenberg  S.  222.  —  Kelbra.  Barbarossa- 
höhle. Rathsfeld  S.  223.  —  Rothenburg  S.  225.  —  Kaiser- 
Wühelm-Deukmal  S.  226.  —  Tilleda.    Weiterwege  vom 

Kytfhäuser  S.  227. 


Inhalts  -Verzeicknis.  XI 

Route  Seite 

30.  Die  Harzquerbahn  von  Nordhausen  nach  Ilfeld  und 

Wernigerode 228-231 

Bähretal,  Netzkater  S.  229.  —  Von  Ilfeld  nach  Tanne.  Von 
Ilfeld  nach  "Walkenried  oder  Sachsa.  Fürst-Ottos-Höhe 
S.  230.  —  Eisfelder  Talmühle  S.  231. 

30  A.  Von  Ilfeld  nach  Neustadt  unterm  Hohnstein   .    .    .    231-283 
Ebersburg  S.  232.  —  Nordhäuser  Talsperre.  Haiofeld  S.  233. 

31.  Stolberg.    Von  Stolberg  über  den  Auerberg  ins 

Selketal 233-240 

Von  Berga  über  Rottleberode  nach  Stolberg  S.  232.  — 
Die  Grafschaft  Stolberg  S.  234.  —  Drei  Stühle.  Hunrod. 
Eichenforst  S.  236.  —  Poppenberg.  Krumschlachttal  S.  237. 
—  Schwenda.  Josephshöhe  S.  238.  —  Stoiberger  Stadt- 
yfeg  von  Stolberg  ins  Selketal  S.  239. 

32.  Mägdesprung   und  Alexisbad.     Eisenbahn   von 

Gemrode  insObereSelketal  und  ins  Ilf eider  Tal    240  -  246 
Heinrichsburg.   Sternhaus.   Dammersfeld  S.  241.  —  Harz- 
gerode   S.  243.   —   Straßberg.     Güntersberge    S.  244.  — 
Stiege.  Eisfelder  Talmühle.  Hasselfelde  S.  245.  —  Trauten- 
stein S.  246. 

33.  Die  Viktorshöhe.     Aus  dem  Selketal  ins  Bodetal    246-248 

Von  Mägdesprung  auf  die  Viktorshöhe.  Von  Alexisbad 
auf  die  Viktorshöhe  S.  246.  —  Von  der  Viktorshöhe  über 
Friedrichsbrunn  nach  dem  Hexentanzplatz  S.  247.  —  Nach 
Ballenstedt;  nach  dem  Sternhans;  nach  Gernrode;  nach 
Suderode;  nach  der  Lauenburg  S.  248. 

34.  Von    Mägdesprung    durch    das    untere    Selketal 

über  Falkenstein  nach  Ballenstedt 249-251 

Meiseberg.  Ruine  Anhalt.  Selkesicht  S.  249.  —  Mol- 
mersvrende.  Von  Mägdesprung  direkt  nach  Ballenstedt 
S.  250. 

35.  Ballenstedt 251-253 

Gegensteine  S.  252.  —  Ruine  Arnstein  S.  253. 

36.  Das  Wippertal.     Von  Stolberg  oder  von  Harzgerode 

über  Wippra  nach  Mansfeld 253-256 

Morungen.  Rammelburg  S.  254.  —  Einetal.  Stangerode. 
Leinemühle  S.  255. 

37.  Von  Ballenstedt  nach  Gemrode  und  Suderode  und 

über  die  Lauenburg  zur  Georgshöhe  und  zum  Hexen- 
tanzplatz     256-262 

Stubenberg  S.  257.  —  Schwedderberg.  Anhaltischer  Saal- 
stein S.  258.  —  Fischteich.  Preußischer  Saalstein.  Nach 
Viktorshöhe  S.  260.  —  Stecklenberg  S.  261.  —  TVui-mtal 
S.  262. 

Eegister 263-271 


I*' 


xn 


Karten.  —  Abkürzungen. 
Karten,  Pläne  und  Panorama, 


Der  Harz,  politisches  Übersichts- 

kärtchen,  vor  dem  Titel. 
Geologische  Karte  des  Harzes  . 
Haiborstadt,  Stadtplan,  im  Text 
Quedlinburg,  Stadtplan,  im  Text 
Ilildesheim,  Stadtplan,  im   Text 

Bodetal 

Blankenburg,  Umgebung  . 
Elbingerode  -  Schierke  -  Tanne 
Hermannshöhle ,  im  Text  . 

Schierke   

Brocken     

Wernigerode,  Umgebung. 
Harzburg -Ilsenburg      .     . 
Braunlage  -  St.  Andreasberg 
Goslar,  Stadtplan,  im  Text 


Seite 


12 

27 

30 

37 

50 

62 

72 

76 

84 

88 

102 

118 

138 

147 


Seite 

Goslar,  Umgebung 158 

Grund,  Umgebung 176 

Klausthal  -  Zellerfcld  -  Altonau  .  184 
Herzberg  -  Lauterberg  -  Sachsa  .  200 
Nordhausen,  Stadtplan,  im  Text  218 
KyflFhäuser,  im  Text  ....  224 
rifeld- Neustadt -Stolberg  .  .  230 
Suderode  -  Alexisbad  ....  240 
Panorama    vom    Brocken,    am 

Schluß  des  Buches. 
Routennetz,  an  der  hintern  Buch- 
decke. 
Große  Reisekarte  vom  Harz,  in 

der  hintern  Buchdecke. 
Eisenbahnzugänge  zum  Harz,  vor 
der  hintern  Buchdecke. 


Abkürzungen. 


Mi.  =  Mittwoch.  S. 

Min.         =  Minuten.  Sa. 

Mitt.         zzz  Mittagessen.     So. 

Mo.  =  Montag.  SO. 

N.  =:  Norden. 

Nm.  =  Nachmittag. 

NO.  =  Nordosten. 

nö.  r=  nordöstlich. 

NW.         =  Nordwesten. 

nw.  ^  nordwestlich. 

O.  =  Osten. 

P  =  Post. 

PI.  =  Plan. 

Pens.       =z  Pension. 

R.  (r.)       ^  rechts. 

R.   (mit 

Ziffer)  =  Route. 

S.    (mit 

Ziffer)  =  Seite. 
Zahlen  oder  kleine  Buchstaben  hinter  PL,  z.  B. 
Weisungen  auf  den  betreffenden  Stadtplan. 

Besonders  sehenswerte  Örtlichkeiteu,  Punkte  und  Gegenstände  sind  durch 
einen  Stern  (*)  hervorgehoben  und  bezeichnet. 

Die  Angaben  vor  einer  Ortsbezeichuung  und  iJi  Parenthese,  z.  B. :  (18  km) 
Blankenburg,  (4i,a  St.)  Brocken,  bedeuten  stets  die  Entfernung  des  Orts  vom 
Ausgangspunkt  der  Tour;  die  Angaben  ohne  Parenthese  im  laufenden  Text 
(besonders  bei  Bergtouren  häufig)  bezeichnen  die  Entfernung  von  der  zu- 
nächst vorher  gemachten  Zeitangabe,  z.  B. :  zuerst  mäßig  aufwärts  nach  dem 
Renneckenhaus,  l^g  St.,  dann  steil  hinan  zum  Plateau,  1  St.,  dann  weiter 
durch  den  Wald  auf  den  (SVa  St.)  Gipfel,  1  St. 

Die  bei  den  Gasthöfen  angegebenen  Zimmerpreise  verstehen  sich  für  ein 
Bett  einschließlich  Licht  und  Bedienung.  Bei  den  Pensionspreisen  ist,  falls 
nicht  »o.  Z.«  hinzugefügt  wurde,  das  Zimmer  mit  inbegriffen.  Da,  wo  Table 
d'hote-Preise  angegeben  sind,  verstehen  sie  sich  mit  Weinzwang,  wenn  nicht 
ausdrücklich  »o.  Wz.«  bemerkt  ist.  {p*f  Die  im  Winter  geschlossenen  Gast- 
höfe sind  durch  einen  Kreis   °  gekennzeichnet. 


abds. 

=  abends. 

i.  Abonn. 

=  im  Abonne- 

ment. 

bez. 

^=  bezeichnet 

(Weg). 

bzw. 

:=  beziehungs- 

weise. 

Di. 

=:  Dienstag. 

Do. 

z=  Donnerstag. 

F 

=z  Fernspre- 

cher. 

P. 

=  Frühstück. 

Fr. 

=  Freitag. 

HK 

==  Harzklub. 

Hst. 

=  Hahestelle. 

L.  (1.) 

=  links. 

m 

=.  Meter.    Die 

Zahlen    nennen    die 

Höht 

;  über  dem  Meer. 

SSW. 

St. 

Stat. 

SW. 

sw. 

T 

T.d'h. 

Vm. 

W. 

Wz. 

Z. 

ZH. 

(PI.  a)^ 


—  Süden. 

=  Sonnabend. 

1=  Sonntag. 

:=  Südosten. 

rr  südöstlich. 

=:  Südsüd- 
westen etc. 

=:  Stunden. 

=:  Station. 

=:  Südwesten. 

=r  südwestlich. 

=:  Telegraph. 

=  Table  d"h6te. 

=  Vormittag. 

=  Westen. 

=  Weinzwang. 

=:  Zimmer. 

=  Zentralhei- 
zung. 
(PI.  4),  sind  Ver- 


Allgemeiiies. 


Reisezeit.  Der  Harz  läßt  sich  schon  vom  Mai  an  bereisen,  in  den 
Tälern  sowie  am  Rand  event.  schon  Ende  April;  nur  Brocken  und 
Oberharz  kehren  im  Frühjahr  oft  noch  die  rauhe  Seite  heraus.  Die 
üblichste  Reisezeit  ist  Juni  bis  Ende  September;  letztgenannter 
Monat  ist  häufig  der  schönste.  Frühling  und  Herbst  haben  als 
Vorzug  das  kühlere  Wetter  sowie  den  Umstand,  daß  der  Harz  dann 
nicht  überfüllt  ist  und  die  Preise  billiger  sind.  Im  Winter  hat  eine 
Schlittenfahrt  durch  die  Harztäler  oder  eine  Brockenbesteigung 
großen  Reiz;  man  beachte  aber  dabei,  daß  längere  Wanderungen  im 
Schnee  ohne  Schneeschuhe  sehr  ermüdend  sind.  (Über  den  Winter- 
sport s.  S.  9.)  —  Der  westliche  Teil  des  Harzes,  der  Oberharz,  ist 
im  allgemeinen  von  emsterm  Charakter  als  der  östliche,  der  Unter- 
harz, doch  zeigen  sich  auch  hier  infolge  der  vielen  aufgestauten 
Wasserbecken  öfters  reizende  Waldbilder,  während  wiederum  der 
Unterharz  und  der  Südharz  schöne  Aussichtspunkte  und  prächtige 
Laubwälder  bieten. 

Reise -Ausrüstung.  Dem  Fnßwanderer  sind  besonders  halbwollene 
Hemden  (Trikothemden  oder  die  echten  »Lahmannhemden«)  oder 
unter  dünnen  Hemdenstoffen  eine  leichte  Netzjacke  zu  empfehlen: 
beide  schützen  im  Gebirge  am  besten  vor  Erkältung.  Gegen  Kälte  und 
Regen  empfiehlt  sich  ein  Wettermantel  von  leichtem,  wasserdichtem 
Loden.  Die  beste  Fußbekleidung  sind  derbe  kalblederne,  mit 
Doppelsohlen  und  breiten,  flachen  Absätzen  versehene  Schnürschuhe, 
die  schon  etwas  ausgetreten  sein  sollten.  Leichter  imd  bequemer 
als  Seitentasche  oder  Ranzen  trägt  sich  der  Rucksack,  der  auch 
leichter  gepackt  ist  und  mehr  faßt  als  jene.  Handstock  und  Schirm 
vereinigt  am  besten  ein  fester  Stockschirm  mit  Stachelzwinge.  Man 
nehme  ferner  mit :  Feldflasche,  Taschenbecher,  Waschzeug  (angenehm 
auch  Seifenj^apier  und  kleines  Handtuch),  Messer  mit  Pfropfenzieher 
und  Schere,  Kompaß,  Fernrohr,  Feuerzeug,  elektrische  Taschen- 
lampe, Nadel,  Zwirn,  Knöpfe,  Englisches  Pflaster  und  etwas  Bind- 
faden. Von  Nutzen  sind  oft  medizinische  Heilmittel,  -svie  doppelt- 
kohlensaures Natron  gegen  Sodbrennen,  Tropfen  gegen  Kolik  und 
Diarrhöe,  Salmiak  gegen  Insektenstiche  etc.,  femerein  Stück  anti- 
septischen Hirschtalgs,  antiseptische  Watte  sowie  Verbandstofi'  oder 
Leukoplast  zur  Heilung  wundgelaufener  Stellen.  —  Außerdem  ist 
für  die  Erhebung  postlagernder  Geldsendungen  etc.  auf  der  Reise 
die  Anschaöung  einer  Paßkarte  oder  einer  völlig  ausreichenden 
»Postausweiskarte«  (50  Pf.)  beim  heimischen  Postamt  anzuraten. 

Harz.    1912.  1 


2  Reisekosten.  Gasthöfe.  Lohnfuhrwerk. 

Reisekosten.  Der  Harz  gehört  nicht  zu  den  billigen  Reisegegen- 
den Deutschlands,  besonders  nicht  die  vielbesuchten  Orte  am  nörd- 
Uchen  Ilarzrand.  Der  anspruchsvolle  Reisende,  der  oft  Führer,  Trä- 
ger oder  Wagen  u.  dgl.  nimmt,  braucht  tägl.  20  M.  und  mehr;  Fuß- 
gänger mit  bescheidenem  Ansprüchen  können  (Eisenbahn  und  Post 
nicht  eingerechnet)  mit  tägl.  10  M.  leidhch  auskommen. 

Gasthöfe.  In  den  vielbesuchten  Orten  des  Harzes  gibt  es  gut  ein- 
gerichtete, bisweilen  sehr  komfortable  Häuser,  die  auch  weitgehen- 
den Ansprüchen  genügen;  doch  auch  an  kleinern  Plätzen  des  Harzes 
haben  sich  die  Gasthäuser  in  bezug  auf  Komfort  wesentlich  gebessert, 
und  man  ist  meist  recht  ordentlich  aufgehoben.  —  Die  Preise  der 
bessern  Gasthöfe  sind  gewöhnlich:  Zimmer,  Licht  und  Bedienung 
von  3  M.  an,  Frühstück  von  1  M.  an.  Mittag  an  der  Wirtstafel  (mit 
Weinzwang)  2-4  M.  —  Bei  den  einfachem  Häusern:  Zimmer  l,5o- 
2  M.,  Frühstück  75  Pf.,  Mittagstisch  l,5o-2  M.,  Abendessen  l,5o  M., 
Stiefelputzen  25  Pf.  Man  suche  mittags  und  womöghch  auch 
abends  ein  Gedeck  zu  festen  Preisen  zu  erhalten,  da  das  Speisen 
nach  der  Karte  recht  teuer  ist.  Bei  Vereinbarung  des  Pensions- 
preises versichere  man  sich,  ob  der  Preis  für  das  Zimmer  mit  in- 
begriffen ist.  Pensionspreise  werden  in  der  Regel  für  die  Dauer  nicht 
unter  einer  Woche  gewährt.  In  den  Förstereien  sind  die  Erfrischun- 
gen (Milch  etc.)  oft  unverhältnismäßig  teuer.  —  Unsre  Angaben  im 
Text  des  Buches  über  Preise  und  sonstige  Verhältnisse  der  Gasthöfe 
(man  beachte  die  Abkürzungen  S.  XII)  beruhen  teils  auf  Mitteilungen 
der  Wirte,  teils  auf  unsem  persönlichen  Erfahrungen  und  teils 
auf  Rechnungen,  die  uns  von  selten  des  reisenden  Publikums  zu- 
gingen. Trotzdeyn  ist  es  ratsam,  sich  in  jedem  Falle  aii-f  höhere 
Preise  gefaßt  zu  machen!  Bei  den  Angaben  der  Zimmerpreise  ist  in 
der  Regel  Licht  und  Bedienung,  bei  den  Pensionspreisen  das  Zimmer 
mit  inbegrifien,  andernfalls  ist  dies  ausdrücklich  bemerkt.  (K3*  Jrii 
Interesse  der  Vollständigkeit  iind  Genauigkeit  dieser  Angaben  richten 
wir  an  alle  Leser  unsers  Buches  die  höfliche  Bitte,  die  auf  der  Reise 
gesammelten  Rechnungen  sowie  ihre  sonstigen  Erfahrungen  recht 
fleißig  an  die  Redaktion  von  Meyers  Reisebüchern  (Bibliographisches 
Institut)  in  Leipzig  einsenden  zu  wollen. 

Einige  Gasthausregeln.  Kurz  vor  oder  während  der  Table  d'höte 
verlange  man  nie  aus  übel  angebrachter  Sparsamkeit  Speisen  nach 
der  Karte;  man  muß  meistens  fast  ebensoviel  dafür  bezahlen  wie 
für  die  Table  d'höte,  ohne  nur  annähernd  dasselbe  zu  haben.  Wer 
frühzeitig  abreisen  will,  berichtige  schon  am  Abend  vorher  seine 
Rechnung.  Während  der  hohen  Reisezeit  suche  man  abends  bei- 
zeiten das  Gasthaus  zu  erreichen,  um  nicht  erst  nach  langem  Umher- 
irren spät  abends  ein  Unterkommen  zu  finden. 

Lohnfuhrwerk.  Ein  Wagen  mit  zwei  Pferden  kostet  für  den  Tag 
20-30  M.,  ein  Einspänner  10-12  M.,  wozu  noch  das  Trinkgeld  von 
2-2,50  M.  und  das  Chausseegeld  kommen.  Man  tut  nicht  gut,  Wagen  auf 
weitere  Touren  zu  mieten,  da  man  in  der  Regel  auch  die  Rückfahrt 
zu  bezahlen  hat,  wenn  der  Kutscher  unterwegs  übernachten  muß. 
Ferner  stelle  man  alle  Preise  vor  der  Abreise  fest.   Den  Auskünften 


Führer.  Sommeraufentlialt. 


der  Kutscher  und  auch  sonstiger  Bediensteten  begegne  man  mit  Vor- 
sicht, da  diese  Leute  oft  fi-emd  sind  und  auch  gewöhnlich  bei  ihren 
Angaben  Sonderinteressen  verfolgen. 

Führer  erhalten  täglich  4-6  M.,  müssen  dafür  bis  20  kg  Gepäck 
tragen  und  sich  selbst  vei'ptlegen.  Da  jedoch  der  Harzklub  die 
Touristenwege  vortrefflich  und  reichlich  bezeichnet  hat,  sind  Führer 
fast  ganz  überflüssig;  sie  dienen  nur  noch  als  Träger. 

Sommeraufenthalt.  Wer  einen  Sommeraufenthalt  nehmen  will, 
bestelle  die  Wohnungen,  wenn  tunlich,  schon  im  Frühjahr. 

Der    Unterharz    wird    seiner    mit     lebt  hier  gut  und  nicht  zu  teuer.    Auch 


seiner 

Laubwald  besetzten  Täler,  der  Ober- 
harz der  kühlem  Höhen  und  der 
dünnem  Luft  wegen  besucht.  Die 
Täler  des  Nordrandes  fallen  steiler 
ab  und  sind  durch  "Wasser  belebt. 

Das  Bodetal,  hochromantisch  und 
wild,  besonders  im  untem  Teil,  bleibt 
das  Kleinod  aller  Harztäler;  es  ist  das 
Hauptreiseziel  aller  Touristen,  deshalb 
auch  außerordentlich  belebt,  geräusch- 
voll und  nicht  billig.  An  seinem  Aus- 
gang das  gewerbreicheXhale,  das  nebst 
Umgebung  (R.  1)  recht  gute  Unterkunft 
jeder  Gattung  bietet.  Ruhiger  und 
meist  auch  einfacher  ist  es  in  Trese- 
burg  (S.  55),  Allrode  (S.  62),  Alten- 
brak, Ayendefiirt,Bübeland  (sämtlich 
R.2),  Elbiiigerode  (R.  6),  Friedrichs- 
brumi  (R.  33);  ferner  in  den  durch  den 
Ausbau  der  Gebirgsbahnen  erschlosse- 
nen einfachen  Sommerfrischen  Kothe- 
hütte,  Tanne  (beide  R.  6)  und  Sorge 
(R.  10b)  im  obern  Bodetal,  sowie  Ben- 
neckenstein  (R.  lOb),  Trantenstein 
und  dem  hübsch  gelegenen  Stiege 
(R.  32}  auf  der  Hochfläche  des  Unter- 
harzes. —  So.  vom  Bodetal  finden  sich 
malerische  Partien  auch  bei  Sndcrode 
(R.  37)  mit  dem  Stubenberg ;  es  ist  der 
beliebteste  Badeort  des  Unterharzes, 
hat  ziemlich  gut  eingerichtete  Gast- 
höfe und  viele  Privatwohnungen.  Noch 
billiger  lebt  man  im  nahen  üernrode 
und  Stecklenberg  (beide  R.  37).  — 
Im  lieblichen  Selketal  (R.  32)  sind 
Alexisbad  und  Hägdespmng  für 
Badezwecke  bzw.  als  Sommerfrische. 
der  einzeln  gelegene  Gasthof  zum  Fal- 
ken und  der  billige  Kurort  Hänichen, 
25  Min.  westl.  von  Alexisbad,  zu  nen- 
nen, im  benachbarten  Leinetal  die 
Leinemiihle  (R.34j,  ferner  am  Gebirgs- 
rand  auch  wohl  Ballenstedt  (R.  85). 
Nordwärts  vom  Bodetal  bietet  die 
schöne  Umgegend  von  Blankenburg 
(R.  4j  ein  reiches  Ausflugsgebiet;  man 


das   nw.  gelegene   Kloster  Michael- 
stein   (R.  6)    ist   sehr  zu  empfehlen. 

Wernigerode  mit  Hasserode  und 
Xöschenrode  (R.  10),  an  der  Holt- 
emme,  liegen  überaus  lieblich  und 
haben  gute  Gasthöfe  auch  in  weiterer 
Umgebung.  Die  Sommerwohnungen 
in  Privathäusern  sind  hier  sehr  ge- 
sucht; angenehmes  Leben,  reiches  und 
vielseitige3  Ausflugsgebiet. 

Sehr  besucht  ist  das  malerische 
Waldtal  der  Ilse;  Ilsenburg  (R.  11) 
selbst  hat  Gasthöfe  und  zahlreiche 
Privatwohnungen. 

Oberhalb  des  Radaufais  (R.  12) 
liegt  das  Molkenhaus,  mit  guter  Ver- 
pflegung, und  weiter  nach  dem  Brocken 
zu  Torfhaas  (R.  li),  der  hohen  Lage 
wegen  als  Standort  besucht  (gute  Ver- 
pflegung, etwas  hohe  Preise,  weites 
Ausflugsgebiet).  Am  Ausgang  des 
Radautals  entfaltet  sich  das  großartige 
Badeleben  von  Harzburg  (R.  12),  der 
schönsten  und  elegantesten  Sommer- 
frische des  Harzes;  Badeort  ersten 
Ranges  mit  einer  Reihe  vornehmer, 
guter  Gasthöfe.  In  der  schönen  Um- 
gebung die  Luftkurorte  Burgberg  und 
Silberbom,  femer  am  Ausgang  des 
Eckertals :  Eckerkrug  und  Jungborn 
mit  dem  besuchten  Justschen  Er- 
holungsheim. 

Im  Okertal  (R.  13)  sind  Wald- 
haus und  Romkerhalle  als  Sommer- 
aufenthalt zu  nennen.  Das  Okertal 
ist  nächst  dem  Bodetal  das  schönste 
Tal  des  Harzes.  Das  am  Talausgang 
gelegene  Oker  ist  aber  der  Industrie 
wegen  gar  nicht  für  längern  Aufent- 
halt geeignet.  Dagegen  wird  die  Stadt 
Goslar  (R.  15),  ein  Haupteintrittspunkt 
in  den  Harz,  auch  als  Sommerfrische 
aufgesucht ;  in  der  Nähe  die  Sanatorien 
Marienbad  und  Theresienhof. 

Die  Täler  am  Südrand  des  Har- 
zes sind  gestreckter,   haben  weniger 

1* 


Sommeraufenthalt. 


Wasser,  aber  prächtige  Bnchenwälder ; 
die  Ortschaften  sind  seltener.  Die 
Gegend  ist  nicht  so  vom  großen  Tou- 
ristenschwarm  überlaufen  und  des- 
halb stiller  als  der  Nordharz. 

Osterode  (R.  18)  und  Herzberg 
(R.  23)  liegen  außerhalb  der  Berge; 
dem  erstem  nahe  sind  Lerbach  (R. 
18),  Lonau  und  Sieber  (beide  R.  23) 
sowie  im  Sosetal  (R.  16  u.  18)  die 
kleinen  Dörfer  Kiefensbeek  und  Kam- 
schlacken  als  einfache,  hübsch  ge- 
legene Sommerfi'ischen  zu  nennen. 

Lauterberg  (R.  25),  in  malerischer 
Lage,  schöne  Ausflüge  (viel  Wald), 
recht  beliebt  und  wegen  seiner  vor- 
trefflichen Wasserheilanstalt  viel  be- 
sucht.—  Auch  am  Wiesenbeeker  Teich 
(R.  26;  findet  man  Pension. 

Der  aussichtsreiche  Ravensberg 
(R.  26)  trägt  einen  von  Sommerfrisch- 
lern viel  besuchten  Gasthof.  Am  Fuße 
des  Berges  liegt  Sachsa  (R.  27),  wegen 
seiner  hübschen  und  geschützten  Lage 
eine  besuchte  Sommerfrische ;  ringsum 
mehrereBerggasthöfe  in  schöner  Wald- 
umgebung. —  Ferner  am  Fuße  des  Süd- 
harzes die  bescheidenen  Luftkurorte 
Walkenried  und  Ellrich  und  mehr 
im  Gebii-ge  SUlzhayn  (alle  R.  27),  letz- 
teres fast  ausschließlich  für  Lungen- 
kranke (6  Sanatorien).  —  Der  im 
Wiedatal  (R.  27^)  hübsch  eingebettete 
Ort  Wieda  ist  eine  noch  billige  Som- 
merfrische. Über  dem  Wiedatal,  i/a 
St.  von  der  Bahnstation,  liegt  das 
gute  Berggasthaus  Stöberhai.  —  Das 
Zorgetal  ist  schön  und  wird  gern  be- 
sucht, namentlich  ist  Hohegeiß  (R. 
14a),  das  höchstgelegene  Dorf  des  Har- 
zes (642  m),  mit  befriedigender  Unter- 
kunft, als  Luftkurort  zu  nennen.  — 
Ilfeld  und  der  nördl.  im  Bähretal  an 
der  Eisenbahn  liegende  Gasthof  Ketz- 
kater  sowie  Keustadt  unterm  Hohn- 
stein (R.  30),  in  schöner  Lage  an  be- 
waldeten Bergen,  gewähren  ordent- 
liche Unterkunft.  —  Stolberg  (R.  31), 
wunderhübsch  mitten  im  Waldkessel 
gelegen,  ist  ein  angenehmer,  ruhiger 
Aufenthalt. 

Im  Oberharz  ist  Grund  (R.  17), 
eine  von  schönem  Laubwald  umge- 
bene, geschützte,  reizende  Sommer- 
frische, mit  z.  T.  trefflicher  Unterkunft 
und  Verpflegung,  Kurhaus  etc.,  beson- 
ders von  Familien  mitKindern  besucht. 


—  Auch  der  Orüne  Jäger  bei  Seesen 

(R.  17a)  ist  ein  angenehmer  Aufenthalt. 
Lautenthal  und  Wildeniann  (R. 
16),  schon  422  m  hoch,  sind  selbst 
bei  noch  bescheidenen  Wirtshausver- 
hältnissen  als  Sommerstationen  be- 
sucht. —  C3stl.  liegen,  in  waldumgebe- 
ner Hochmulde,  das  sehr  beliebte, 
aber  nicht  mehr  billige  Hahnenklee 
(R.  15)  u.  nahebei  das  kleinere  Bocks- 
wiese,  beide  empfehlenswerte  Höhen- 
kurorte (560  m).  —  Altenan  (R.  19)  wird 
seiner  Tannenwälder  wegen  besucht. 

Klausthal  und  Zellerfeld  (R.  16), 
ganz  frei  gelegen,  namentlich  aber 
St.  Andreasberg  (R.  22),  sind  wegen 
ihrer  hohen  (bis  600  m)  und  gesunden, 
aber  etwas  rauhen  Lage  als  Höhen- 
luftkurorte für  den  hohen  Sommer  zu 
empfehlen.  Unterkunft  genügend.  — 
In  der  Umgebung  von  Klausthal  und 
Zellerfeld  liegen  im  Walde  verstreut 
mehrere  einzelne  Luftkurorte,  so  das 
empfehlenswerte  Johanneser  Kur- 
haus (S.  171),  ferner  die  Kurhäuser 
Unterm iihle  (S.  168)  im  Spiegeltal  und 
Yoigtslust  (S.  171)  sowie  das  Dorf 
Buntenbock(S.172). — Sonnenberger 
Weghaus  (S.  190),  die  Forsthäuser 
Oderbruck  (S.  137),  Königskrug  (S. 
187)  und  Brunnenbach  (S.  140),  in 
gesunder  Höhenlage,  gewähren  gute 
Unterkunft.  —  Auch  der  Gasthof  Drei- 
annen-Hohne (S.  90),  Station  der 
Harzquerbahn,  ein  vorzügliches  Stand- 
quartier für  Ausflüge,  ist  gut,  hat  aber 
schon  höhere  Preise. 

Schierke  (R.  7),  am  Südfuß  des 
Brockens,  in  prächtiger  Gebirgslage 
und  610  m  Höhe,  mit  großem  Sana- 
torium, ist  sehr  besucht  und  hat  große, 
komfortable  Gasthöfe  mit  entsprechen- 
den Preisen.  —  Auch  südl.  davon  die 
neu  entstandene  Villenkolonie  Baren- 
berg  und  das  nahe,  tiefer  gelegene 
Elend  sind  ruhige,  angenehme  Som- 
merfrischen mit  guter  Unterkunft. 

Braunlage  (R.  14)  liegt  inmitten 
schönerWiesengründe  und  ausgedehn- 
ter Waldungen  am  Fuß  des  Wurmbergs 
in  550  m  Meereshöhe ;  neuerdings  viel 
besucht  und  nicht  billig,  für  Touristen 
oft  keine  Unterkunft  zu  haben. 

Wir  nennen  hier  nun  noch  eine 
Reihe  bescheidener,  erst  in  Aufnahme 
kommender,  kleiner  Sommerfrischen : 
Drübeck  (S.  118),  Nordharz,  Hassel- 


Somineraufenthalt.  Fußreisen.  5 

felde  (S.  245),  Stiege  (S.  245),  Neu-  |  herg,  Königskrug,  Stöberhai,  Hohegeiß, 
dorf  (S.  240)  und  Güntersberge  (S.  Schierke,  St.  Andreasberg,  Zellerfeld, 
244}  im  ünterharz,  Neuwerk  (S.61)  an  \  Klausthal,  Rothesütte,  Benneckenstein, 
der  Bode,  Bothesiitte  (S.  82)  im  süd-  j  Hahnenklee,  Bocksiviese,  Festenburg, 
Hellen  Unterharz,  noch  recht  beschei-  i  Bimtenbock,  Braunlage,  Friedrichs- 
den ,  aber  in  schöner,  hoher  Lage,  i  brunn,  Dreiannen -Hohne,  Allrode, 
Scharzfeld  (S.  201)  im  Südharz  und  ,  Stiege,  Hasselfelde,  Elbingerode. 
Wippra(S.  254)  im  waldigen  Wippertal.  !  "Wer  kühle,  frische  Täler,  Wald- 
Ferner  bieten  eine  Reihe  Forst-  J  i  u  ft  sucht  und  viel  steigen  will, 
h  aus  er  in  mittelhoher,  waldreicher  gehe  nach  Elend,  Schierke,  Trese- 
Lage  Pension  für  Sommerfrischler,  so  bürg,  Altenau,  Wernigerode,  Hasserode, 
z.  B.  im  Oberharz :  Ahrendsberg  (S.  135),  Ilsenburg,  Harzburg,  Johanneser  Kur- 
Festenburg  (S.  172),  Flößwehr  (S.  204),  '  haus,  Eulingsvnese,  Wildemann  und 
Hohne  (S.  114),  Sonnenberg  (S.  190),  I  arund,  Lauterberg,  Saehsa,  Sudei-ode, 
Oderbrück  (s.  auch  S.  4),  Brunnenbach  Neustadt  u.  H.,  Michaelstein,  Unter- 
(s,  auch  S.  4),  Plessenburg  (S.  122),  mühle, Kamschlacken, Sülzhayn, Seesen, 
Scharfenstein  (S.  93),  Schluß  (S.  196);  j  Sieber  u.  Wendefurth ;  oder  nach  Stol- 
—  im  Unterharz:  Birkenmoor  (S.  231),  i  berg  und,  sofern  er  sich  mit  einfacher 
Hußiaus  (S.  237)  mid  Neue  Schenke  j  Unterkunft  und  Verpflegung  begnügt, 
(S.  260)  bei  Suderode.  |  nach  Wieda,  llfeld,  Lerbach,  Lonau, 

Wer  hohen  Komfort  sucht,  der  Altenbrak, Lautenthal,Gernrode,Steck- 
wähle  unter  Harzburg,  Schierke,  Thale,  Unberg,  Tanne,  Sorge,  Friedrichsbrunn, 
Lauterberg, Blankenburg,Wertiige7-ode.     Trautenstein,   WalkenHed,  Allrode. 

Wer  eineHeilkiir  brauchen  will,  i  Ein  übersichtliches  Verzeichnis  der 
gehe  nach  Harzburg,  Suderode,  Alexis-  \  Sommerfrischen  im  Harz  (mit  Preis- 
bad,  Lauterberg,  St.  Andreasberg,  Gos-  '.  angaben  etc.)  hat  der  Harzklub  zu- 
lar,  Jungborn,  Sülzhayn.  sammengestellt  (zu  beziehen  für  35  Pf. 

Wer  Höhenklima  haben  will,  vom  Schriftführer,  Herrn  H.  C.  Huch 
svohne inTorf'haus,Oderbrück,Sonnen-  \  in  Quedlinburg). 


Fußreisen  (einige  Ratschläge  für  noch  unerfahrene  Touristen). 
Früh  ins  Bett  und  früh  heraus  sei  strenge  Regel;  wer  es  verträgt, 
nehme  das  Frühstück  erst  nach  lV2-2stündigem  Marsch;  der  Marsch 
in  frischer  Morgenkühle  fördert  am  besten.  Man  lege  4-5  Stunden 
Weges  am  Vormittag  zurück;  während  der  hohen  Mittagszeit,  bis 
etwa  gegen  3  Uhr,  soll  man  rasten.  Die  Hauptmahlzeit  nimmt  man 
am  besten  erst  nach  beendetem  Marsch ;  die  Kost  sei  kräftig  nahrhaft, 
aber  nicht  allzu  reichlich.  Bergan  steige  man  gleichmäßig,  ruhig,  in 
langsamem  Tempo.  Einige  Mundvoll  langsam  geschluckten  frischen 
Wassers  schaden  nichts ;  vieles  und  hastiges  Trinken  schwächt.  Im 
Wald  hüte  man  sich  vor  Wegen,  die  nur  durch  ein  Fahrgleis  gebildet 
sind;  es  sind  oft  nur  Holzabfuhrwege.  Bei  nebeligem  Wetter  wandere 
man  allein  nur  auf  breiter  Straße  weiter.  Erhitzt  auf  einem  Höhe- 
punkt angelangt,  schütze  man  sich  durch  Mantel  oder  Plaid  vor 
Erkältung;  wo  ein  Gasthaus  vorhanden  ist,  warte  man  eine  Viertel- 
stunde, ehe  man  wieder  hinausgeht,  damit  die  Erhitzung  des 
Körjjers  nicht  in  fieberfröstelnde  Kälte  übergehe.  Auf  einem  Rast- 
ort angelangt,  überlasse  sich  der  Wanderer  nicht  sofort  der  unbe- 
dingten Ruhe;  noch  etwas  Bewegung  bewahrt  vor  dem  unbehag- 
lichen Steifwerden  der  Beine.  Wer  bedeutende  Ermattung  in  den 
Beinen  spürt,  wasche  dieselben  vor  dem  Schlafengehen  mit  Spiritus 
oder  Branntwein.  Überhaupt  tragen  regelmäßige  Hautpflege,  beson- 
ders häufige  Fußbäder,  sehr  viel  zum  Wohlbefinden  auf  Fußreisen  bei. 


Wegl)ezeiclinuiigen. 


»Bitten  an  die  Seryivanäerer.a. 

1)  Schonet  die  Pflanzungen  der  Men- 
schen in  Feld  und  Wiese,  Garten  und 
Schmuckplatz  ! 

2)  Schonet  den  Blumenflor  am  Ber- 
geshang, im  Wald  und  auf  dem  Kamm. 

3)  Schonet  dcw  Knieholz  im  Hoch- 
gebirge. 

(Das  rücksichtslose  Abreißen,  Mit- 
nehmen und  Verkaufen  von  Knie- 
holzästen und  das  Ausheben  von  Ge- 
birgspflanzen mit  den  Wurzeln  ist  bei 
Strafe  verboten!) 


4)  Verunziert  nicht  Wald  und  Weg 
mit  Papier  und  Scherben. 

5)  Störet  und  zerstöret  nicht  die 
Tierwelt,  außer  das  wirklich  giftige 
und  schädliche  Gewürm. 

6)  Vernichtet  nicht,  was  zur  Er- 
leichterung des  Genusses  der  Schönheit 
unsrer  Berge  dient. 

7)  Entweiht  nicht  die  Erhabenheit 
der  Gebirgsnatur  durch  Lärm,  miß- 
braucht nicht  das  Entgegenkommen  der 
Besitzer  des  Gebirges,  und  tut  eurer- 
seits, soviel  ihr  könnt,  zur  Dämpfung 
von  Roheit  und  Rücksichtslosigkeiten. 


Wegbezeichnungen  sind  in  den  besuchten  Gegenden  des  Harzes 
ausreichend  vom  Harzklub  (S.  9)  angebracht,  teils  als  Tafeln  an 
Pfählen ,  teils  als  Zeichen  an  Bäumen,  Felsen  u.  dgl.  Um  möglichste 
Einheitlichkeit  und  Vollständigkeit  zu  erzielen,  wurden  vom  Harz- 
klub folgende,  leider  nicht  mehr  streng  beachteten  »Grundsätze«  an- 
genommen: 


1)  Alle  Wegweiser,  Auskunftstafeln 
u.  dgl.,  die  der  Harzklub  anbringt, 
tragen  sein  Zeichen :  die  grüne  Tanne. 
—  2)  Die  Ortszeichen  sind  tunlichst 
in  vollen  Namen  angebracht.  —  3) 
Alle  Abkürzungen  zeigen  den  großen 
Anfangsbuchstaben  und  die  nächsten 
Konsonanten,  so  z.  B.  Hasselfelde  durch 
Hsslf.,  Hasserode  Hssr.  —  4)  Alle  Ent- 
fernungen sind  in  Kilometerzahlen 
angegeben,  und  zwar  hinter  der  Orts- 
bezeichnung. —  5)  Farbenstriche  an 
den  Bäumen  als  Wegebezeichnung 
sind  wagerecht  angebracht.  —  6)  Über- 
all, wo  sich  Gelegenheit  bietet,  sind 
30-50  m  von  jedem  Wegweiser  an 
Bäumen  oder  sonst  geeigneten  Stel- 
len senkrecht  stehende  Striche  ange- 
bracht, die  auf  die  Nähe  des  Weg- 
weisers  aufmerksam   machen  sollen. 

Jeder  Touristenweg  erster  Ord- 
nung führt  eine  Nummer  und  einen 
in  der  Regel  großen  lateinischen  Buch- 
staben. Jene  bezeichnet  den  Wegezug, 
dieser  den  Wegeabschnitt.  Führen 
mehrere  Wegezüge  eine  Strecke  lang 
gemeinsam,  so  sind  die  verschiede- 
nen Streckenbezeichnungen  vermerkt. 
Alle  Wegweiser  führen  die  Strecken- 
bezeichnung, die  Nummer  und  den 
Buchstaben  in  roter  Farbe  links 
neben  (bei  mehreren  Streckenbezeich- 
nungen auf  einem  Schilde)  oder  links 
unter  der  Ortsbezeichnung  (bei  nur 
einer  Streckenbezeichnung),  z.  B.: 


Wegweiser  zwischen  Brocken  und 
Steinerner  Renne. 


Brocken  (3  km) 


Steinerne  lienne  (4  km) 
11  D  ^ # 


Wegweiser  auf  dem  Brocken. 


9  D     Oderbrück  (6  km) 
10  F        Torfhaius  (7  km) 


SindBezeichnungen  auf  einem  Weg- 
weiser angebracht,  welche  über  die 
Strecke  hinaus  eine  Richtung  angeben 
sollen,  so  ist  gleichwohl  nur  die  Strek- 
kenbezeichnung  auf  dem  Wegweiser 
gegeben;  z.  B. :  Von  Braunlage  nach 
dem  »Dreieckigen  Pfahl«  führt  die 
Strecke  35  D.  Hier  zweigt  der  Weg 
nach  dem  Brocken  ab  (9  D).  Soll 
nun  ein  Wegweiser  in  Braunlage  nach 
dem  Brocken  weisen,  so  ist  nur 


gesetzt,  während  beim  »Dreieckigen 
Pfahl«  der  Wegweiser  zeigt 


9  D 

Brocken  (5  km) 

Wegl)ezeicliiiiuigen.  Höhenangalben. 


Wegweiser,  die  innerhalb  eines 
Wegeabschnittes  erforderlich  werden 
und  nur  die  Richtung  der  Wegestrecke 
angeben  sollen ,  enthalten  nur  die 
Streckenbezeichnung.  Werden  für  eine 
Wegestrecke  mehrere  Wege,  die  im 
Verzeichnis  nicht  besonders  aufgeführt 
sind,  als  Touristenwege  erster  Ord- 
nung benutzt,  so  ist  die  Hauptstrecke 
mit  großen,  die  Nebenstrecke  mit  klei- 
nen Buchstaben  bezeichnet,  z.  B. : 
Braunlage-Oderbrück,  die  Chaussee 
als  Hauptstrecke  =:  12  D.  Dagegen 
der  Nebenweg  von  Königskrug  über 


die  Achtermannshöhe  nach  Oderbrück 
12  d. 

Führen  direkte  Wege  von  einem 
Wegeabschnitt  eines  Wegezugs  nach 
einem  andern  Wegeabschnitt  dessel- 
ben Wegezugs,  so  sind  die  Buchsta- 
ben der  Wegeabschnitte,  welche  die- 
ser Weg  verbindet,  nebeneinander  ge- 
stellt, z.  B.  von  1  A  zweigt  ein  Weg 
über  den  Hausschildberg  (bei  Seesen) 
ab,  der  in  1  B  (bei  Lautenthal)  den 
Hauptweg  wieder  erreicht.  Dann  ist 
die  Bezeichnung  dieses  Nebenwegs  bei 
1  A:  1  AB,  bei  1  B:  IBA. 


Sonnenaufgang  und  Sonnenuntergang  im  Harz. 


Aufgang 

Untergang 

Aufgang 

Untergang 

1. 

Mai    4  Uhr  47  Min 

7  Uhr  38  Min. 

20. 

Juli 

4  Uhr  18  Min 

.  8  Uhr  24  Min, 

10. 

-       4     -     30      - 

7     -    53     - 

1. 

Aug. 

4     -    35      - 

8     -      6     - 

20. 

-       4     -     15      - 

8     -      9     - 

10. 

- 

4     -    49      - 

7     -    50     - 

1. 

Juni  4      -        1      - 

8     -     25     - 

20. 

- 

5     -      6      - 

7     -    30     - 

10. 

-      3     -     55      - 

8     -     33     - 

1. 

Sept. 

5     -    26      - 

7     -      3     - 

20. 

-      3     -     54      - 

8     -     39     - 

10. 

. 

5     -    41      - 

6     -     42     - 

1. 

Juli   3     -     58      - 

8     -     39     - 

20. 

. 

5     -    58      - 

6     -     18     - 

10. 

-      4     -       6      - 

8     -     34     - 

1. 

Okt. 

6-16      - 

5     -    52     - 

Höhenangaben  sind  im  Texte  des  Buches  in  Metern  (m)  über  dem 
Meer  gemacht  worden.  Die  den  Orts-  und  Bergnamen  beigefügten 
Zahlen  bezeichnen  die  Höhe  über  dem  Meer. 

Zusammenstellung  der  Berge  und  Ortschaften  des  H 
Städte)  nach  ihrer  Höhenlage  in  Metern 

610  Schierke. 


1142  Brocken.. 
1029  Königsberg. 

971  Wurmberg. 

933  Renneckenberg. 

929  Zeterklippen. 

928  Bruchberg. 

926  Achtermannshöhe. 

908  Hohneklippen. 

906  Gr.  Winterberg. 

846  Erdbeerkopf. 

835  Klein.  Winterberg. 

811  Hanskühnenburg. 

800  Torfhaus. 

781  Oderbrück. 

778  SonnenbergerWeg- 
haus. 

763  Schalke. 

762  Hahnenkleeklippe. 

732  Stöberhai  (Turm). 

725  Bocksberg. 

696  Schnarcherklippe. 

687  Großer  Knollen. 

660  Ravensberg. 

642  Hohegeiß. 

627  (-580)  St.  Andreas- 
berg. 


605  (-534)  Klausthal. 

600  Borberg. 

600  Johanneser      Kur- 
haus. 

600  (-534)  Zellerfeld. 

599  Brombergshöhe. 

599  Poppenberg. 

595  Ahrendsberg. 

590  Kattnäse. 

582  Viktorshöhe. 

575  Auerberg  (oder  Jo- 
sephshöhe). 

573  Schwarzenberg. 

569  Benneckenstein. 
j  562  Iberg. 

560  (-580)      Friedrichs- 
brunn. 
'  560  Hahnenklee. 
j  543  Ahrendsberger 
I  Forsthaus. 

,  540  (-630)  Braunlage. 

521  Hartenberg,    Forst- 
I  haus. 

500  Elend. 
1  490  Altenau. 


arzes 

(und  einiger  andrer 

über 

dem  Meer. 

482  Burgberg  bei  Harz- 

bürg. 

482 

Stiege. 

477 

Hüttenrode. 

i  467 

Eggeröder  Forsth. 

463 

Elbingerode,  Markt. 

460 

Tanne. 

457 

Kyffhäuser. 

455 

Hainfeld. 

452 

Hasselfelde. 

451 

Hexentanzplatz. 

442 

Elbingerode,  Bahnh. 

430  Rothehütte,  Bahnh. 

422 

Wildemann. 

410 

Güntersberge. 

1  408 

Ziegenkopf. 

1  403 

Roßtrappe. 

i  400  Kamschlacken. 

396 

Rothenburg      (Kyff- 

häuser). 

395 

Harzgerode. 

386 

Georgshöhe. 

380 

Wieda. 

378 

Rübeland,  Bahnhof. 

375 

Stolberg,  Schloß. 

356 

Zorge. 

8 


Entternungen.   Literatur. 


348  Liiuenburg. 

338  Wendefurth. 

330  Romkerhalle. 

325  Alexisbad. 

319  Teufelsmauer. 

310  Selkesicht. 

305  Blaukenburg,Scbloß 

300  Altenbrak. 

300  Lauterberg. 

300  Stolberg. 

296  Lautenthal. 

295  Mägdesprung. 

295  Regenstein. 

292  Hasserode. 

281  Stubenberg. 

270  Treseburg. 


270  Walkenried. 

264  Ballenstedt,  Schloß. 

260  Goslar. 

260  llfeld. 

260  Neustadt  u.  H. 

260  Scharzfeld,  Dorf. 

250  Ecker krug. 

250  EUrich. 

248  Selkemühle. 

246  Harzburg. 

242  Wernigerode. 

240  Herzberg. 

238  Dsenburg. 

234  Blankenburg,  Stadt 

230  Osterode. 


220  (-260)      Ballenstedt, 

Studt. 
210  Oker. 
198  Suderode. 
185  Sondershausen. 
182  Nordhausen. 
175  Thale,  Bahnhof. 
153  Roßla. 
152  Sangerhausen. 
123  Halberstadt. 
121  Quedlinburg. 
113  Asehersleben. 

89  Hildesheim. 

73  Braunschweig. 

55  Hannover. 

50  Magdeburg. 


224  Gernrode. 

Entfernungen  sind  in  Kilometern  (km)  angegeben,  von  denen 
7,420  auf  die  deutsche  Meile  gehen.  Gute  Fußgänger  legen  das  Kilo- 
meter (ohne  Steigung!)  in  12  Min.,  langsamere  in  15  ^Nlin. ,  Fuhr- 
werke in  6-8  Min.,  Radfahrer  in  3-4  Min.,  Automobile  in  li,'2-2  Min. 
zurück,  so  daß  sich  jeder  Tourist  seinen  Bedarf  an  Zeit  danach  aus- 
rechnen kann.  Bei  Bergtouren  sind  die  Entfernungen  in  Stunden  an- 
gegeben, wie  sie  ein  mittelmäßiger  Fußgänger  braucht.  S.  auch  S.  XII. 

Literatur:  Neben  dem  grundlegen-  i  jetzt  alle  Sektionen  neu  vorliegen, 
den  Buch  von  2*^  Günther,  »Der  Harz  |  und     zwar:     Lutter     am    Barenberg, 


in  Gescüichts-,  Kultur-  und  Land- 
schaftsbildern« (Hannover  1888),  ist 
das  illustrierte  Werk  von  Hans  Hoff- 
mann,  »Der  Harz«  (Leipzig  1899,  15 
M.;  kleine  Ausgabe  ohne  Bilder,  1902, 
3  M.)  allen  Harzfreunden  zu  empfehlen. 
Ferner:  F.  Günther,  »Der  Harz«,  mit 
115  Abbildungen  (Leipzig,  3  M.) ;  auch 
lese  man  Heines  »Harzreise«.  Inter- 
essant ist  die  alte,  in  vieler  Beziehung 
lehrreiche  Harzbeschreibung  des  D. 
Georg  Henning  Behrens  »Hercynia  Cu- 
riosa  oder  Curiöser  Hartz-Wald«  von 
1703  (Neudruck,  Nordhausen  1899). 
Empfehlenswert  sind  die  »Kunst- 
Wanderbücher«  von  0.  Schwindraz- 
heim,  4  Bde.  (Hamburg  1907-08).  — 
Anregung  zum  Vertiefen  in  die  Natur 
gibt  das  »Geologische  Wanderbuch« 
von  Volk,  1.  Bd.  4  M.  (B.  G.  Teubner, 
Leipzig  1911,  6.  Bd.  der  »Naturwissen- 
schaftlichen Schülerbibliothek«),  2.  Bd. 
in  Vorbereitung.     Vgl.  auch  S.  16. 

Photographien :  Harzaufnahmen  der 
Neuen  Photographischen  Gesellschaft 
(Berlin  -  Steglitz  1904).  Preis:  50  Pf., 
Dutzend  4,80  M. 

Karten.  Für  die  Mehrzahl  aller 
Touristen  werden  die  unserm  Buche 
beigegebenen  Karten  völlig  ausreichen. 
Ausführlicher  sind  die  Preußischen 
Meßtischblätter  1:25  000,   von  denen 


Goslar,  Vienenburg,  Seesen,  Zellerfeld, 
Neustadt -Harzburg,  Derenburg,  Hal- 
berstadt, Osterode,  Riefensbeek,  Lau- 
terberg, Blankenburg,  Quedlinburg, 
Ballenstedt,  Hasselfelde,  Harzgerode, 
Stolberg,  Pansfelde,  Schwenda,  Wip- 
pra,  Heringen,  Kelbra,-  Sangerhausen, 
Wernigerode,  St.  Andreasberg,  Zorge, 
Benneckenstein,  Elbingerode.  —  Von 
der  Preußischen  Generalstabskarte 
(»Karte  des  Deutschen  Reichs«),  1: 
100000,  kommen  in  Frage  die  Sek- 
tionen Einbeck,  Goslar,  Halberstadt, 
Göttingen,  Nordhausen  imd  Ballen- 
stedt. Touristen  ist  die  vom  Harz- 
klub jährlich  aufgelegte  Boutenkarte 
des  Harzes  (1:150  000)  zu  empfehlen, 
die  auf  der  Rückseite  auch  die  Ab- 
fahrtszeiten der  Eisenbahnen,  Posten 
und  Omnibusse  und  ein  Verzeichnis 
der  Sonntags  -  Eisenbahn  -  Fahrkarten 
enthält.  Preis  25  Pf.  (Quedlinburg  bei 
H.  C.  Huch;  auch  für  Wintersport 
bearbeitet,  vgl.  S.  10).  Ferner  wird 
eine  »Große  Harzkarte«  (1 :  50  000)  in 
neun  Blättern  vom  Harzklub  heraus- 
gegeben, von  der  die  Blätter  Ballen- 
stedt, Sangerhausen,  Thale,  Stolberg, 
Kyffhäuser,  Brocken  undEllrich  fertig 
vorliegen,  während  1913  Blatt  Goslar 
und  1914  Osterode  erscheinen  werden. 
Preis  jedes  Blattes  1   M. 


Der  Harz  im  Winter. 


9 


Der  Harzklub,  1886/87  in  Seesen  und  Goslar  gegründet,  hat  sich 
die  Erschließimg  des  Harzes  für  den  Touristen  durch  Wegebezeich- 
nung, neue  Weganlagen  und  unentgeltliche  Auskunftserteilung  zur 
Aufgabe  gestellt.  Der  Jahresbeitrag  beträgt  nur  3  M. ,  wofür  das 
monatlich  erscheinende  Vereinsblatt  »Der  Harz«  unentgelthch  und 
die  »Große  Harzkarte«  zu  Vorzugspreisen  geliefert  werden. 

In    folgenden   Orten    (die   Häuser  I  trappe,  Stiege  (Postverwalter  Godel- 


sind  durch  ein  rotes  Kreuz  auf  weißem 
Schilde  gekennzeichnet)  hat  der  Harz- 
klub V  erbandkasten  zur  unentgelt- 
lichen Benutzung  für  jedermann  auf- 
gestellt: Sieber  (Förster  Andrae),  Stö- 
berhai, Torfhaus.  Hexentanzplatz,  Roß- 


Molkenhaus  b.  Harzburg,  Son- 
nenberger  Forsthaus,  Försterei  Hohne, 
Scharfenstein  bei  Harzburg,  Hotel  Stei- 
nerne Renne  in  Hasserode,  Ravens- 
berg,  Tresebivrg  (beim  Präzeptor),  Ples- 
senburg  und  Brocken. 


Der  Oberharzer  Skiklub,  1896  auf  dem  Brocken  gegründet,  umfaßt 
23  Ortsgruppen  mit  2900  Mitgliedern  und  gehört  dem  Deutschen 
Skiverband  an.  Er  bezweckt  die  Förderung  des  Wintersports,  beson- 
ders des  Schneeschuhlaufens,  im  Harz.   Der  Jahresbeitrag  ist  2  M. 

Der  Harz  im  Winter. 


Die  Freude  an  der  Schönheit  der 
winterlichen  Berglandschaft,  die  Aus- 
breitung des  Ski-  und  des  Rodelsports 
und  die  Erkenntnis  des  gesundheit- 
lichen Wertes  einer  Winterkur  haben 
den  Verkehr  im  Harze  während  der 
Wintermonate  in  den  letzten  Jahren 
außerordentlich  gesteigert.  Zu  län- 
germ  Aufenthalt  im  Winter  werden 
außer  den  großem  Städten  am  Harz- 
rande vor  allem  die  Höhenluftkurorte 
St.Andrea^berg,  Benneckenstein,  Braun- 
lage, Klausfhal-Zellerfeld,  Elend,  Hah- 
nenMee-Bockswiese,  Hohegeiß,  Schierke, 
Torfhaus  u.  a.  aufgesucht,  die  infolge 
ihrer  hohen  Lage  in  der  Regel  gro- 
ßem Schneereichtum  aufweisen  als 
die  tiefer  gelegenen  Plätze.  Auch 
kürzere  Ausflüge  (Fußwanderungen 
oder  Skitouren)  werden  gern  in  den 
Harz  unternommen,  und  eine  Schlitten- 
fahrt durch  den  verschneiten  Tannen- 
wald, verbunden  mit  dem  Besuch  einer 
der  zahlreichen  Wildfütterungen,  ge- 
hört zu  dem  Schönsten,  was  der  Harz 
bietet.  Fast  überall  werden  gebahnte 
Wege  offengehalten,  die  dem  Ver- 
kehr der  einzelnen  Orte  untereinander 
dienen.  Um  unabhängig  von  den 
Wegen  die  Schönheiten  der  Winter- 
landschaft auskosten  zu  können,  ist 
man  auf  die  Benutzung  von  Schnee- 
schuhen angewiesen. 

Für  die  Skiläufer  Norddeutsch- 
lands kommt  als  Übungsfeld  der  Harz 
in  erster  Reihe  in  Betracht,  Geeig- 
nete   Eingangsstationen     sind    im    N. 


Goslar,  Harzburg  und  Wernigerode, 
im  SW.  Osterode,  Herzherg  und  Lauter- 
berg. Als  gute  Gelände  zum  Skilauf 
gelten  das  Gebiet  des  Bruchbergs  mit 
den  Siedelungen  Tor/haus,  Oderbrück 
und  Sonnenberger  Weghaus  bis  hin- 
unter nach  Altenau,  die  freien  brei- 
ten Berghänge  bei  St.  Andreasberg, 
das  Gelände  um  Braunlage,  die  weite 
Hochebene  von  Klauithal- Zeller j'eld 
mit  Buntenbock  und  den  Abstechern 
nach  Wildemann,  Hahnenklee,  dem 
Auerhahn  und  der  Schalke  und  das 
wellige  Hochland  von  Benneckenstein 
nnd  Hohegeiß.  Das  Brockengebiet  ist 
nur  geübten  Läufern  zu  empfehlen. 
—  Brocken  und  Bruchberg  sind  mit 
einem  Netz  nebelsicher  bezeichneter 
Skiwege  überspannt,  dessen  Ausläufer 
sich  bis  St.  Andreasberg,  Klausthal 
und  Goslar  erstrecken.  Diese  Wege 
erschließen  dem  Skiläufer  Gegenden, 
die  dem  Wanderer  stets  verschlossen 
bleiben  müssen,  weil  sie  teilweise 
über  sonst  unpassierbare  Moorflächen 
führen.  Als  Wegweiser  dienen  Stan- 
gen und  aus  verzinktem  Draht  ge- 
bogene Buchstaben.  —  Skihütten 
befinden  sich  oberhalb  des  Forsthauses 
Schluft  (Akademischer  Skiklub  Göt- 
tingen ,  für  Mitglieder) ,  bei  St.  An- 
dreasberg und  am  Fuße  des  Brockens 
(Oberharzer  Skiklub). 

Viele  Orte  haben  Sprunghügel  und 
Rodelbahnen  angelegt  und  veranstal- 
ten jährlich  Wintersportfeste,  die  mit 
Skiwettläufen,   Preisrodeln,   gemein- 


10 


Der  Harz  im  Winter. 


samer  Schlittenfahrt  etc.  verbunden 
sind.  Die  Ortsstraßen  sind  dann  mit 
originellen  .Schneebauten  geschmückt, 
worin  sich  besonders  St.  Andreasberg, 
die  Wiege  der  Harzer  Winterfeste,  her- 
vortut. Einen  Ilauptreiz  der  Schierker 
Winterfeste  bilden  die  vom  Bobsleigh- 
klab  Schierke  veranstalteten  Bob- 
sleighrennen. Die  wichtigste  vnnter- 
sportliche  Veranstaltung  des  Harzes 
sind  die  jährlichen  Verbaudswettläufe 
(Austrag  der  Meisterschaften)  des 
Oberharzer  Skiklubs,  die  abwechselnd 
an  hoch  gelegenen  Orten  stattfinden 
(bisher  in  Altenau,  Braunlage,  Klaus- 
thal -  Zellerfeld  und  St.  Andreasberg). 

Bei  günstiger  Schneelage  werden 
an  den  Sonntagen  von  Altena,  Magde- 
burg und  Hannover  Wintersport- 
sonderzüge mit  ermäßigten  Fahr- 
preisen nach  dem  Harz  abgelassen. 

Sportgerät,  Rodel  u.  Schneeschuhe 
sind  fast  überall  erhältlich. 

Für  Winterphotographie  sei 
empfohlen :  Kufahl,  Hochgebirgs-  und 
Winterphotographie  (Berlin  1907).  — 
Karten  für  den  Wintersport :  Relief- 
karte vom  Harz  in  sechs  Blättern 
(1:50000),  von  der  die  Blätter  Zeller- 
feld, Brocken  und  Thale  erschienen 
sind;  ferner  Routenkarte  vom  Harz- 
klub (1 :  150  000),  Winterausgabe  (beide 
Quedlinburg,  H.  C.  Huch). 

Nachfolgend  geben  wir  eine  kurze 
Übersicht  über  dieWintersportgelegen- 
heiten  in  den  hauptsächlich  in  Be- 
tracht kommenden  Orten. 

Altenau  (490  m):  Vorzügliches  Ski- 
gelände, Sprunghügel  an  der  Kleinen 
Oker'.  Skikurse;  nebelsicher  bezeich- 
neteWegenachBruchberg-Wolfswarte 
-Toi-fhaus-Brocken,  Bruchberg-Son- 
nenberg-Andreasberg, Schulenberg- 
Goslar.—  St.Andreasberg  (580-627m): 
Vorzügliches  Skigelände,  Sprunghügel 
am  Gesöhr,  Skikurse;  nebelsicher  be- 
zeichnete Wege  nach  Rchberg-Oder- 
teich  -  Brocken ,  Sonnenberg— Wolfs- 
warte-Oderteich; 800  m  lange  Rodel- 
bahn an  der  Rolle,  natürliche  Rodel- 
bahnen in  den  Straßen  der  Stadt.  — 
Benneckenstein  (569  m):  Gutes  Ski- 
gelände; natürliche  Rodelbahnen  an 
den  Bergabhängen.  —  Blankenbnrg 
(234  m) :  Rodelbahn  am  Schieferberg. 
—  Brannlage  (540-630  m) :  Sehr  gutes 
Skigelände,  Sprunghügel  am  Wurm- 
berg,   Skikurse  den  ganzen  Winter 


über;  nebelsicher  bezeichnete  Wege 
nach  Königskrug- Achtermann  und 
nach  dem  Brocken ;  2  km  lange  Rodel- 
bahn am  Wurmberg.  —  Elbingerode 
(442  m) :  Skigelände ;  natürliche  Rodel- 
bahn bei  Bad  Waldheim.  —  Elend 
(500m):  Rodelbahn.—  Goslar (260m): 
Skigelände,  Sprunghügel  am  Ver- 
lornen Berg,  Skikurse;  nebelsicher 
bezeichneter  Weg  nach  Schulenberg- 
Altenau;  1600  m  lange  Rodelbahn  vom 
Steinbergffipfel  nach  der  Stadt.  — 
Grund  (.303-330  m) :  Natürliche  Rodel- 
bahn vom  Taternplatz  bis  zur  Stadt.  — 
Hahnenklee-Bock8wiese(540-560m): 
Skigelände,  Skikurse;  Rodelbahn  am 
Bocksberg  (1  km)  und  auf  der  alten 
Fahrstraße  nach  Lautenthal  (4  km).  — 
Bad  Harzbnrg  (246  m):  Rodelbahn 
im  Langen  Tal.  —  Hasseifelde  (452  m) : 
Skigelände;  natürliche  Rodelbahnen 
an  den  Berghängen.  —  Hohegei& 
(642  m) :  Vorzügliches  Skigelände, 
Sprunghügel  am  Brand,  Skikurse; 
nebelsicher  bezeichneter  Weg  nach 
Karlshaus;  natürliche  Rodelbahn  vom 
Ort  ins  Wolfsbachtal.  —  Ilsenburg 
(238  m):  Natürliche  Rodelbahnen 
bei  Plessenburg,  Scharfenstein  und 
Blauenstein.  —  Klausthal-Zellerfeld 
(534  m):  Vorzügliches  Skigelände, 
Sprunghügel  im  Zellerfelder  Tal,  Ski- 
kurse; nebelsicher  bezeichneter  Weg 
nach  Kehrzug-Riefenbeek;  natürliche 
Rodelbahnen  in  den  Straßen  der  bei- 
den Schwesterstädte.  —  Lautenthal 
(296  m):  Skikurse;  Rodelbahn  auf 
der  Hahnenklee -Lautenthaler  Straße 
(4  km).  —  Bad  Lauterberg  (300  m): 
Skikurse;  natürliche  Rodelbahnen  am 
Kirchberg  (1300  m)  und  von  Stöber- 
hai in  das  Odertal  (5  km ,  auch  Hör- 
nerschlittenfahrt). —  Mägdesprnng 
(295  m):  Rodelbahn.  —  Biefensbeek 
(360  m) :  Nebelsicher  bezeichneter  Weg 
nach  Ilanskühnenburg-  Stieglitzecke, 
Kamschlacken  -Wolfskopf-  Stieglitz- 
ecke; natürliche  Rodelbahnen  am 
Bösenberg  und  Kl.  Mittelberg.  — 
Schierke  (600-650  m):  Sprunghügel 
am  Erdbeerkopf,  Skikurse;  Rodel- 
bahnen; Bobsleigh-,  Skeletonbahn.  — 
Thale  (175  m):  3  km  lange  Rodelbahn 
im  Steinbachtal.  —  Torfliaus  (800  m): 
Vorzügliches  Skigelände;  nebelsicher 
bezeichnete  Wege  nach  Altenau,  Son- 
nenberg, Molkenhaus,  Scharfenstein 
und  auf  den  Brocken.  —  »ernigerode 


Der  Harz.  11 

sn  im  I  mann  (422  m) :  Skigelände,  Skikurse ; 

?  und    natürliche  Rodelbahnen  auf  dem  Gal- 

am  Armeleuteberg (1400  m). —  Wilde-     genberg  und  der  Münchehofer  Straße. 


(242  m):  Skikurse;  Rodelbahnen  im  1  mann  (422  m):  Skigelände,  Skikurse; 
Zwölfmorgental,   am  Schloßberg  und    natürliche  Rodelbahnen  auf  dem  Gal- 


Der  Harz. 

Der  Harz  erhebt  sich  zwischen  Leine  und  Saale  auf  den  Grenzen 
von  Nieder-  und  Obersachsen  als  eine  Stammes-  und  Dialektscheide, 
wo  Niederdeutsch  und  Hochdeutsch  zusammenstoßen.  Seine  halb 
elliptische  Masse  hat  bei  einer  Länge  von  ca.  100  km,  von  Hettstädt 
im  O.  bis  Seesen  im  W. ,  und  einer  Breite  von  30  km ,  zwischen 
Blankenburg  im  N.  und  Walkenried  im  S.,  etwa  2030  qkm  (37  QM.) 
Flächeninhalt,  wovon  1180  qkm  auf  Preußen,  740  auf  Braunschweig 
und  110  qkm  auf  Anhalt  kommen.  Innerhalb  dieser  Umgrenzung 
erhebt  sich  der  Harz  als  ein  von  zahlreichen  Tälern  durchfurchtes 
und  eingeschnittenes  wellenförmiges  Hochland,  das  rasch  aus  dem 
umliegenden  Land  aufsteigt,  in  seinem  westlichen  Drittel  über- 
ragt von  dem  noch  einmal  so  hoch  aufgesetzten,  aber  gerundeten 
Brockengebirge.  Von  fernher  gesehen  erscheint  der  Harz  daher 
als  steil  gegen  W.  abfallende,  sanft  nach  O.  sich  senkende,  oben 
fast  geradlinige  dunkle  waldige  Bergwand,  über  die  sich  außer 
dem  Brocken  nur  die  niedrige  Höhe  des  Auerbergs  im  S.  und  im 
äußersten  Osten  die  sanfte  Anschwellung  des  Rambergs  erhebt.  Der 
Gegensatz  zu  den  Ebenen  des  Nordens  sowie  die  große  Annähe- 
rung des  Brockens  (der  nur  8  km  sw.  von  Ilsenburg  hegt)  an  den 
Nordrand  des  Gebirges  ist  Ursache,  daß  der  Anblick  des  Harzes 
von  N.  imposanter  ist  als  von  S.  her  (vgl.  S.  95). 

Innerhalb  des  Harzes  unterscheidet  man  vier  Gebiete.  Das  bis 
1142  m  ansteigende  Brockengebirge  zwischen  Ober-  und  Unter- 
harz. Der  sich  im  W.  anschließende  hohe  Rücken  des  Bruchbergs 
(926  m)  und  des  Ackers  bildet  die  Naturgrenze  zwischen  dem  Ober- 
und  dem  Südharz.  Diese  Berge  selbst  bilden  mit  dem  im  W.  sich 
anschließenden  Plateau  um  Klausthal  (600  m)  und  Zellerfeld,  einer 
einförmigen  Hochebene,  über  die  sich  nur  die  Schalke  bis  763  m 
und  der  Bocksberg  bis  725  m  erheben,  den  Oberharz,  während 
östl.  vom  Brocken,  als  niedrigere  Stufe  von  450  m  mittlerer  Höhe, 
das  größere  wellenförmige  Plateau  des  Unterharzes  mit  aus- 
gedehnten Hochebenen  sich  ausbreitet,  nach  O.  sich  senkend.  Der 
Südharz  wird  durch  eine  Linie  vom  Auerberg  bis  zum  Rehberg 
vom  Unterharz,  durch  den  Bruchberg  und  den  Acker  vom  Oberharz 
geschieden;  seine  höchste  Erhebung  ist  der  Stöberhai  mit  719  m 
(Turm  732  m). 

Die  klimatischen  Verhältnisse  des  Brockens  (vgl.  S.  97),  auf 
dessen  so  häufig  vom  Nebel  eingehüllten  Gipfel  jährlich  nicht  weni- 
ger als  1,35  m  Regen  fallen,  und  auf  dem  die  mittlere  Temperatur 
nur  0,87^  C  beträgt,  im  Januar  bis  — 5,4^  C  sinkt  und  sich  selbst 
im  Juli  nicht  über  10,7 o  C  erhebt,  bedingen  seinen  Wasserreichtum 
und  seine  Vegetationsverhältnisse,  den  Reichtum  an  Hochmooren, 


12  Der  Harz. 

deren  größtes  sich  auf  dem  Brockenfeld  im  W.  des  Brockens  aus- 
breitet. Aus  ihm  fließen  nach  allen  Richtungen  Bäche  hinaus.  Während 
die  obersten  Talanfänge  meist  flache  Mulden  sind,  vertiefen  sich 
die  Täler  weiter  hinab  und  zeichnen  sich  durch  ihre  malerischen 
Felsbildungen  aus,  so  das  Oker-,  Ilse-  und  das  untere  Bodetal.  — 
Die  Vegetation  im  Harz  ist  je  nach  der  Höhenlage  verschieden: 
auf  dem  Granit  des  Brockens  eine  reiche  boreale  Moos-  und  Flechten- 
flora, auf  seinem  kahlen  Gipfel  unter  anderm  die  subalpine  Anemone 
alpina  und  in  seinen  Hochmooren  bei  800  m  Höhe  die  boreale  (oft 
nur  2  cm  hohe)  Betida  nana,  während  an  den  warmen  Kalkfelsen  des 
Mülilentals  zwischen  Elbingerode  und  Rübeland  die  Saxifraga  caes- 
iptosa  (decipiens  Ehrh.)  und  Ärabis  HalleiH  blühen.  Bis  tief  herab 
herrscht  am  Brockengebirge  und  dem  übrigen  Oberharz  der  dunkle 
Fichtenwald;  nur  an  den  untern  Gebirgsabhängen  und  in  den  tiefem 
Tälern  ist  die  Kultur  des  Laubwaldes  ergiebiger,  während  am  Unter- 
harz, je  weiter  östlich,  der  Laubwald  aus  Buche,  Eiche  und  Birke 
vorherrscht.  Der  Hochwald  hört  in  einer  Höhe  von  etwa  1000  m  auf, 
was  für  den  Harz  eine  auffallend  niedere  Baumgrenze  bekundet  (am 
Riesengebirge  geht  sie  bis  1400  m  ü.  M.,  und  im  Engadin  trifft  man 
Fichten  noch  in  2100,  Arven  [Zirbelkiefer]  vereinzelt  so^ar  noch  in 
2500  m  Meereshöhe) ;  vgl.  S.  96  u.  99.  Von  den  etwa  201 000  Hektar, 
welche  der  Harz  enthält,  waren  ursprünglich  an  182000  mit  Holz 
bestanden.  Der  Verbrauch  an  Holz  für  den  Hausbedarf  nimmt  gegen 
1  !Mill.  cbm  weg;  bei  den  Hütten  ist  der  Holzverbrauch  immer  ge- 
ringer geworden.  Infolgedessen  sieht  man  die  Köhler  nur  noch  selten. 
Nur  zur  Herstellung  von  Holzkohleneisen  (Harzer  Werke  in  Rübe- 
land und  Zorge)  hat  man  noch  Holz  nötig,  sonst  wird  Koks  ver- 
feuert. Eine  erhebliche  Menge  Bau-  und  Brennholz  geht  in  die  Nach- 
barschaft, die  der  Harz  auch  mit  Schindeln,  Pech  und  Teer  versorgt. 
Ein  neuerer  Industriezweig  ist  die  Herstellung  von  Holzmehl  für 
die  Papierfabrikation.  ^Minder  wichtig  ist  der  Ertrag  des  Waldes  an 
Beeren,  von  denen  die  Preiselbeeren  kaum  noch  einen  Ausfahrartikel 
bilden.  Auf  dem  höhern  Plateau  des  Oberharzes  wächst  nur  noch  die 
Kartoffel;  auf  dem  Unterharz  dagegen  bedecken  oft  Getreidefelder 
die  Hochebenen;  doch  gedeiht  das  Korn  auch  hier  nicht  mehr  recht, 
und  Gartenfrüchte  sind  spärlich.  Wiesen  bilden  einen  Hauptreichtum 
des  Landes,  erfordern  jedoch  meist  Düngung,  wenn, sie  das  nötige 
Heu  für  die  Winter  Fütterung  liefern  soUen.  Dagegen  ist  die  Sommer- 
fütterung auf  den  Anhöhen  so  reichlich,  daß  das  Harzvieh  noch 
herdenweise  gesommert  wird  und  J*lilch,  Butter  und  Käse  von  vor- 
züglicher Güte  liefert.  Indessen  nimmt  die  Rindviehzucht  stark  ab, 
während  die  Zucht  der  hornlosen,  rehbraunen  Harzziege  sich  aus- 
breitet. Im  Unterharz  wird  auch  Schafzucht  betrieben.  Als  eine 
wertvolle  Bereicherung  des  Hochwildbestandes  des  Harzes, 
der  sich  bisher  aus  Rot-  und  Rehwild  zusammensetzte,  wird  die 
Einführung  des  europäischen  Mitfflons  (Muffeltier) ,  eines  wüden, 
auf  den  Inseln  Korsika  und  Sardinien  heimischen  Bergschafes,  an- 
gesehen, das  seit  1906  eingeführt  wurde  und  sich  von  seinem  Stand- 
ort, dem  Harzgeröder  Jagdrevier,  aus  in  günstiger  Weise  vermehrt.  — 
Über  Bergbau  und  Hüttenwesen  im  Harz  s.  S.  163. 


Graiüt 

OuarzporplnT 
IHabas 
Gabbro 

MdaphsT 
Erzgänge  ii 
Verwernmffen. 


GEOLOGISCHE  KARTE 
DES  HARZES. 

^Maßstab  l :  440  000 


Oberes  Kaion. 
rntKizTb.(Ehlm. 

OberDevon 
2iittd  Devon 
UnterDeyoTL 

Mert^n,  fetzt 


"Jr         3Äffhäu8CT 


Der  Harz.  13 

Der  geologische  Aufbau  und  die  Entstehung  des  Harzes. 

Von  Dr.  Heß  von  Wicltdorff  in  Berlin. 
(Vgl.  die  beigegebene  geologische  Karte  des  Harzes.) 
Die  ältesten  Ablagerungen  des  Harzes  gehören  der  Silurfor- 
mation an.  Es  sind  namentlich  Graptolithen  führende  Schiefer 
und  Kalkgrauwacken  so^vie  die  hellen,  feinkörnigen  Quarzite  und 
Quarzsandsteine,  Avelch  letztere  den  gCTvaltigen  Gebirgsrücken  des 
Bruchbergs  und  des  Ackers  zusammensetzen.  Sehr  "weite  Verbrei- 
tung besitzt  die  Devonformation.  Sie  führt  als  charakteristische 
Leitschichten  in  ihren  untern  und  mittlem  Schichtenzonen  den  Spiri- 
ferensandstein,  die  Calceola- Schichten,  die  Wissenbacher  Schiefer 
mit  ihrer  reichen  Goniatiten-,  Orthozeren-  und  Trilobitenfauna  und 
ihren  zahlreichen  eingelagerten  eruptiven  Diabaslagern  und  den 
Stringozephalenkalk.  Letztere  Stufe,  die  namentlich  im  Elhingeröder 
Sattel  auftritt,  besteht  aus  eisenschüssigen  Kalksteinen  mit  ein- 
geschalteten Eisensteinlagern,  die  bergmännisch  an  mehreren  Punk- 
ten, z.  B.  bei  Elhingerode  und  Hüttenrode,  abgebaut  werden.  Keben 
vielen  Brachiopoden,  Korallen,  Trilobiten  et<3.  führt  sie  den  Stringo- 
cephalus  Burtini,  Der  mittel-  und  oberdevonische  Marmorkalk  von 
Rüheland  Avurde  viel  verarbeitet.  Über  die  in  ihm  vorhandenen 
Höhlen  (Baumannshöhle,  Bielsliöhle,  Hermann shöhlej  mit  ihren  aus- 
gezeichneten Tropfsteinbildungen  und  ihrer  bemerkenswerten  Fauna 
ausgestorbener  diluvialer  Wirbeltiere  vgl.  S.  75.  An  der  Zusammen- 
setzung des  Oberdevons  beteiligen  sich  der  Iberger  Kalk  (versteine- 
rungsreiche oberdevonische  Korallenriöe ,  die  z.  B.  den  Iberg  und 
Winterberg  bei  Grund  aufbauen)  mit  seinen  nesterförmigen  Spat- 
eisensteinlagem,  der  Clymenienkalk  und  der  Zypridinenschiefer.  Im 
Hangenden  des  Zypridinenschiefers  treten  an  vielen  Stellen  lager- 
förmige  eruptive  Diabasdecken  auf.  Das  jüngste  Sediment  des 
eigentlichen  Harzgebirges  ist  die  Kulmformation,  die  namentlich 
aus  Schiefern  und  Grauwacken  besteht.  Hierher  gehören  die  Posi- 
donienschiefer,  die  Grauwacken  mit  ihren  zahlreichen  Eesten  von 
Landpflanzen  (z.  B.  Kalamiten  und  Lepidodendren)  und  die  weit- 
verbreiteten schwarzen  Kieselschiefer.  Während  SUur  und  Devon 
als  Meeresablagerungen  zahllose  versteinerte  Meerestiere  in  ihren 
einzelnen  Gesteinsbänken  bergen,  heben  in  der  Kulmperiode  Land- 
ablagerungen mit  typischer  Landflora  an.  Mit  dem  Ende  der 
Kulmzeit,  in  der  darauffolgenden  Karbonperiode,  in  der  ander- 
wärts die  großen  Steinkohlenlager  sich  bildeten,  vollzogen  sich  hier 
wie  im  übrigen  Deutschland  die  gewaltigen  Gebirgsbildungen  und 
Faltungen,  die  die  Schichten  der  oben  geschilderten  Formationen 
aufpreßten  und  falteten  und  jene  eigenartigen  Bilder  schufen, 
denen  wir  z.  B.  in  dem  ausgezeichneten  Aufschluß  von  gefaltetem 
Kieselschiefer  am  Weg  von  Osterode  nach  Fuchshalle  begegnen. 
Gerade  an  diesem  Aufschluß  sehen  wir  auch,  daß  die  später  nach 
der  karbonischen  Faltung  abgelagerten  jungem  Schichten  (in  die- 
sem Falle  Zechstein)  sich  horizontal  über  den  steil  aufgerichteten 
Kulm  -  Kaeselschiefern  abgelagert  haben  (»diskordante  Lagerung«), 
ein  Beweis  dafür,  daß  die  Gebirgsfaltung  bereits  lange  vor  Eintritt 
der  Zechsteinperiode  beendigt  war.     In  diese  Zeit  der  Gebirgsfal- 


14  Der  Harz. 

tungen  fällt  auch  die  Aufpressung  der  beiden  gewaltigen  Granit- 
massive des  Brockens  und  des  Bambergs  im  Harz.  Diese  unter- 
irdischen Ausbrüche  und  Emporpressungen  glühendflüssiger  Magmen 
des  Erdinnern  haben  nicht  nur  mächtige  Ausläufer  in  die  umgeben- 
den Sedimentsteine  gesandt,  wie  z.  B.  den  bekannten,  aus  Granit- 
porphyr bestehenden  »Bode-Gang«  (der,  südlich  von  der  Roßtrappe 
beginnend ,  bis  Wendefurt  reicht) ,  sondern  auch  auf  weite  Entfer- 
nung hin  durch  die  von  ihnen  ausgehenden  Dämpfe  und  Hitze  die 
benachbarten  Sedimentgesteine  umgewandelt.  In  dem  Machtbereich 
der  Granitmassive,  dem  sogen.  Kontakthof,  sind  die  Tonschiefer, 
Grauwacken  und  Quarzite  zu  harten,  massigen,  muschelig  springen- 
den »Hornf eisen«  umgewandelt,  während  die  Kalke  in  der  Um- 
gebung des  Granits  besondere  I*Iineralneubildungen ,  z.  B.  Granat, 
Vesuvian  u.  a.,  dem  bloßen  Auge  schon  sichtbar  zeigen.  Daß  übrigens 
das  einstige  Magma  der  Granitmassive  in  seiner  chemischen  Zu- 
sammensetzung lokal  verschiedenen  Schwankungen  unterlag,  be- 
weist das  reichliche  Vorkommen  basischer  Gabbro-  und  Noritgesteine 
im  Radautal  südlich  von  Bad  Harzburg  im  Gebiete  des  Brockenmassivs. 
Am  Bande  des  Harzes  sind  die  beiden  Formationen  der  Perm- 
(oder  Dyas-)  Periode  weit  verbreitet.  Das  Eotliegen de  ist  durch 
seine  roten  Schieferletten,  Sandsteine  und  Konglomerate  und  seine 
weiten  Lavaergüsse  gut  charakterisiert.  Zu  den  letztern  Eruptiv- 
ergüsseu  gehören  die  weiten  Porphyrit-  und  Melaphyrdecken  von 
Iljfeld,  die  Felsitporphyrku])pe  des  Allersbergs  bei  Stolberg  und  das 
Quarzporphyrvorkommen  des  Ravensbergs  bei  Sachsa.  Die  Zech- 
steinformation führt  namentlich  Zechsteinkalk  und  Dolomit, 
denen  besonders  in  den  mittlem  und  obern  Schichten  mächtige  An- 
hydrit- und  Gipslager  eingeschaltet  sind.  Durch  Verwitterung  und 
Zerklüftung  entstanden  die  bizarren  Gipsfelsen  am  Südrand  des 
Harzes.  Unterirdische  Wasserläufe  verursachten  im  Gipsgebirge  ge- 
waltige Auslaugungen,  die  zur  Entstehung  von  Höhlen  (Jettenhöhle, 
KUnkerbrunnen ,  Einhornhöhle  bei  Scharzfeld,  letztere  mit  zahl- 
reichen Ptesten  ausgestorbener  Wirbeltiere,  u.  a.)  führten.  Einer 
solchen  Höhle  entspringt  die  Rhume,  Deutschlands  größte  Quelle. 
Einstüi'ze  unterirdischer  Hohlräume  im  Zechsteingebiet  gibt  Ver- 
anlassung zur  Entstehung  von  Erdfällen.  Im  obern  Zechstein  sind 
dem  Anhydrit  Steinsalz  und  die  wertvollen  Kaiisalzlager  hier 
und  da  eingelagert.  Im  untersten  Zechstein,  an  der  Grenze  des  Rot- 
hegenden, ist  die  schmale,  ca.  V2  m  mächtige  Bank  des  Kupfer- 
schiefers seit  sieben  Jahrhunderten  bei  Mansfeld  und  Eisleben 
Gegenstand  jenes  imposanten  Kupfer-  und  Silberbergbaues,  der  um 
so  bedeutsamer  ist,  wenn  man  bedenkt,  daß  dieser  schwarze,  bitu- 
minöse Schieferton  nur  1-2  Proz.  Kupfer  und  eine  scheinbar  sehr 
geringe  Menge  Silber  enthält. 

Die  Jüngern  Formationen  Trias,  Jura  und  Kreide  bilden  die 
weitere  Umgebung  des  Harzes,  sein  flaches  Vorland;  Jura  und  Kreide 
sind  fast  ausschließlich  auf  das  nördhche  Harzvorland  beschränkt, 
nur  das  Ohmgebirge  des  Eichsfeldes  ist  als  einzige  Kreidescholle  im 
S.  des  Harzes  erhalten  geblieben.  Dem  Diluvium  gehören  die 
alten,  hohem  Flußterrassen  an  und  die  ausgestorbene  Wirbeltier- 


Der  Harz.  15 

fauna  der  Harzer  Höhlen  (Kenntier,  Höhlenbär,  Höhlenhyäne  u.  a.), 
dem  Alluvium  die  Hochmoore  des  Brockengebietes. 

Die  Entstehung  des  Harzgebirges.  In  den  ältesten  Zeiten,  im  Silur 
und  Devon,  war  die  Gegend  des  heutigen  Harzes  Meeresboden,  in 
der  Kulmzeit  's\-iirde  sie  zum  erstenmal  Festland.  Nach  Ablagerung 
des  Kulms,  zur  Karbonzeit,  setzten  gewaltige  Gebirgsbildungen  und 
Faltungen  ein,  die  die  ebenen  Silur-,  Devon-  und  Kulmablagerungen 
zu  gewaltigen  Falten  imd  Gebirgszügen  von  Südosten  her  em- 
porpreßteu.  Noch  heute  läßt  sich  diese  Faltung  durch  das  Südwest- 
Nordost-Streichen  der  einzelnen  Schichten  und  Formationen,  nament- 
lich im  Oberharz,  verfolgen  (vgl.  die  beigegebene  Karte).  Zu  gleicher 
Zeit  drangen  auf  den  entstandenen  Spalten  und  Hohlräumen  der 
aufgefalteten  Schichten  die  Magmen  des  feurig  -  flüssigen  Erdinnern 
empor  und  hinterheßen  mächtige  Granitmassive.  Durch  diese  ältere 
(karbonische)  Faltung  entstand  ein  mächtiger,  ausgedehnter  Ge- 
birgsrücken, der  keineswegs  auf  das  Gebiet  des  jetzigen  Harzes  be- 
schränkt war,  vielmehr  wohl  weithin  bis  über  die  Ardennen  sich 
erstreckte.  In  der  darauffolgenden  Zeit  des  RotUegenden  erfolgte 
durch  Verwitterung  und  große  Flüsse  in  gewaltigen  Zeiträumen  eine 
aUmähUche  teilweise  Abtragung  des  alten  Gebirgsstockes.  Zu  Be- 
ginn der  Zechsteiuperiode  wogte  hier  schon  wieder  das  Meer;  in  der 
Trias-,  Jura-  und  Kreidezeit  wechselten  Meer  und  Festland  mehr- 
fach einander  ab.  Zur  Tertiär-  oder  schon  zur  Kreidezeit  —  die 
Ansichten  darüber  sind  verschieden  —  fand  eine  neue  gewaltige  Fal- 
tung aller  bisher  abgelagerten  Schichten  statt,  und  durch  diese  Er- 
hebung entstand  das  Harzgebirge  in  der  Form,  wie  es  heute  noch 
vorüegt.  Diese  jüngere  Faltung  und  Überschiebung  fand  von 
Südwesten  her  statt.  Gleichzeitig  bildeten  sich  in  der  Pachtung 
der  Gebirgsfal ten  Spalten  und  Verwerfungen,  die  sich  später  mit 
Minerahen  und  Erzen  ausfüllten  (Erzgänge  des  Oberharzes). 

Die  Erzgänge  sind  2-20  m  breite  Spalten,  die  ganz  mit  zer- 
trümmertem Material  des  Nebengesteins  der  Gänge  und  mit  Quarz, 
Schwerspat  und  Kalkspat  sowie  Erz  erfüllt  sind.  Die  Erze  sind 
namenthch  silberhaltiger  Bleiglanz  (mit  0,oi-0,3  Proz.  Silber),  Zink- 
blende, Fahlerz  und  Kupferkies.  Auf  sie  bauten  und  bauen  zahl- 
reiche Gruben  der  alten  Harzer  Bergstädte,  so  zu  Klausthal,  Zeller- 
feld,  Wüdemann,  Grund,  Altenau,  Lautenthal  und  St.  Andreasberg. 

Die  ehemalige  Vergletschcrung  cZes-ETarses  während  der  Zeiten  der 
Inlandeisbedeckung  des  norddeutschen  Flachlandes  ist  seit  1868 
eine  heißumstrittene  Sache  gewesen.  Seit  einigen  Jahren  sind  nun- 
mehr deutliche  Spuren  früherer  Gletschertätigkeit  im  Harz  auf- 
gefunden worden,  so  daß  jetzt  das  ehemahge  Vorhandensein  von 
Gletschern,  namentlich  im  Erockengebiet,  unzweifelhaft  dargetan 
ist.  Nach  Prof.  Dr.  Bodes  Untersuchungen  (s.  S.  16)  ist  im  Odertal 
ein  Gletscher  nachgewiesen,  dessen  Firnmulde  einst  zwischen  Brocken 
und  Bruchberg  lag,  und  dessen  Gletscherzunge  zwischen  Rehberg 
und  Hahnenklee  endete.  Hier  zeugen  gewaltige  Blockanhäufungen 
von  großen,  zum  Teil  mit  Gletscherschlifien  bedeckten  Felstrümmern, 
die  stafielfönnig  in  vier  Moränen  hintereinander  liegen,  von  den 
Eückzugsphasen  des  einstigen  Odertalgletschers. 


16 


Der  Harz. 


Literatur:  1)  v.  Groddeck,  Abriß  der  Geognosie  des  Harzes  (Klansthal 
1883).  —  2)  Zahlreiche  geologische  Spezi  alkarten,  Abhandlungen  und  Auf- 
sätze zur  Geologie  des  Harzes,  herausgegeben  von  der  Königl.  Geologischen 
Landesanstalt  in  Berlin  (z.B.:  Bode,  Die  Moränenlandschaft  im  Odertal  bei 
St.  Andreasberg).  —  3)  Sehr  empfehlenswert  und  mit  guten  Bildern  ausgestattet 
sind  die  »Geologischen  Führer«  von  Dr.  F.  Behme  (Hannover  und  Leipzig, 
Hahnsche  Buchhandlung),  von  denen  bisher  erschienen  sind:  Goalar  am  Harz 
(einschließlich  Hahnenklee,  Lautenthal,  Wolfshagen,  Langeisheim,  Seesen 
lind  Dornten),  Harzhurg  (einschließlich  Ilsenburg,  Brocken,  Altenau,  Oker 
und  Vienenburg),  Klausthal  (einschließlich  Wildemann,  Grund  und  O.sterode) 
und  Blankenburg  (einschließlich  des  Bodetals  mit  Rübeland). 


Geschichtliches  vom  Harz. 


Der  Name  »Haertz«,  »Hart«  oder 
»Harz«  taucht  zuerst  Ende  des  8.  Jahrb. 
auf,  er  soll  »die  Höhe«  oder  »das  Wald- 
gebirge« bezeichnen.  Schon  in  alter 
Zeit  vrar  das  Gebirge  eine  Scheide 
verschiedener  Volksstämme;  im  fi-ü- 
hern  Mittelalter  schied  er  die  cherus- 
kischen  Engern-  und  östfalensachsen 
von  den  suevischen  Hermunduren  und 
im  weitern  Verlauf  der  Geschichte  die 
Sachsen  von  den  Thüringern.  (Die 
alte  Grenze  lief  am  Steinabach  neben 
dem  Ravensberg  nordwärts,  dann  ab- 
wärts durch  die  Kalbe  zur  Oker,  so 
daß  der  Oberharz  zum  Sachsenland, 
der  Unterharz  zum  Thüringer  Land 
gehörte.)  Von  den  Sachsen  wurden 
am  Rande  des  Oberharzes  die  Orte 
mit  der  Endung  »ede  oder  ithi«  (z.  B. 
Pöhlde,  Vorsati),  von  den  Thüringern 
am  Rande  des  Unterharzes  die  Orte 
mit  der  Endung  »ingen«  (z.  B.  Qui- 
tilingen,  jetzt  Quedlinburg,  Bennun- 
gen, Uftrungen  u.  a.)  und  von  den 
in  das  Thüringer  Land  eingewander- 
ten Warnen  die  Orte  mit  den  Endun- 
gen »leben«  (bezeichnet  die  Hinter- 
lassenschaft, das  Erbe  an  Grund  und 
Boden)  und  »stedt«  (so  Minsleben, 
Ballenstedt,  Aschersleben  etc.)  ge- 
gründet. 

Nach  dem  Sturz  des  Thüringer 
Reichs  531  n.  Chr.  entstand  durch  den 
Abfall  einiger  Stämme  des  Nordthü- 
ringer Landes  und  ihre  Vereinigung 
unter  dem  Namen  Ostsachsen  eine 
neue  Grenze  zwischen  diesen  und  den 
fränkischen  Thüringern,  die  auf  dem 
Unterharz  von  der  Helme  unter  Wall- 
hausen den  als  Grenzwall  angelegten 
»Sachsengraben«  aufwärts  lief,  dann 
nordöstl.  weiter,  unter  anderm  hin- 
ter dem  Auerberg  (dem  Urberg,  d.  h. 
ersten  Berg  im  Thüringer  Land),  hin- 
über zum  Sprakenbach,   der  Schma- 


len und  Großen  Luda  etc.  zog  und 
bei  der  Quelle  des  Krodenbachs  (jetzt 
Kronenbach),  in  der  Nähe  des  Heiden- 
stiegs,  endete. 

Ursprünglich  war  der  Harz  ein 
Urwald  ohne  Ansiedelung,  nur  am 
Rande  des  Gebirges  hatten  in  vor- 
geschichtlicherZeit  die  Anwoh- 
ner ihre  Zufluchts-  und  zugleich  Kult- 
stätten angelegt,  so  den  Hübichen- 
stein  bei  Grund,  die  Roßtrappe  oder 
Winzenburg ,  die  Homburg  beim 
Hexentanzplatz,  die  Grasburg  im  al- 
ten Stolberg  und  viele  andre,  an  de- 
nen noch  heute  die  Sage  haftet  und 
an  die  Namen  altgermanischer  Gott- 
heiten erinnert,  wie  denn  heidnische 
Vorstellungen  und  alter  Aberglaube 
im  Leben  des  Volkes  noch  bis  in 
ziemlich  späte  Zeit  herabreichen.  Das 
Christentum  nahmen  die  Thürin- 
ger zum  Teil  schon  vor  Bonifatius' 
Zeiten  an,  doch  hat  dieser,  der  aber 
nicht  bis  zu  den  Harzbergen  gekom- 
men ist,  unter  ihnen  die  Lehre  be- 
festigt und  das  Kirchenwesen  geord- 
net. Die  Nordschwaben  am  Nord- 
ostrande und  wohl  auch  die  Hessen 
und  Friesen  am  Südostrande  des  Un- 
terharzes zwang  Pippin  748,  die  übri- 
gen Sachsen  am  West-  und  Nordrande 
des  Harzes  780  Karl  d.  Gr.  zur  An- 
nahme des  Christentums. 

Über  die  Frage  der  Besiede- 
lung  des  Harzes  sagt  Ed.  Jakobs 
(in  »Der  Harz«,  von  Hans  Hofmann, 
s.  S.  8):  »Der  Natur  des  Harzes 
entsprechend,  haben  vdr  für  die  An- 
siedelung drei  Gürtel  zu  unterschei- 
den, zuerst  den  Vorharz,  den  vom 
Gebirgskern  am  weitesten  entfernten 
Kreis.  Darin  hen-schen  die  Siede- 
lungen aus  der  altern  Zeit  entschie- 
den vor.  Demgegenüber  ist  nun  der 
dichte  Kranz   von  Städten  und  son- 


Der  Harz. 


17 


stigen  Ortschaften,  die  unmittelbar 
am  Fuß  der  Harzberge  und  an  den 
Talausgängen  liegen,  meist  erst  in  der 
ausbauenden  Zeit  (d.  h.  Ausrodung 
des  "Waldes  und  Urbarmachung  des 
Landes)  um  das  Gebirge  geschlungen. 
Auf  dem  Gebirge  endlich,  d.  h.  auf 
seinem  höhern  Teile,  gehören  sämt- 
liche Ortschaften  erst  der  ausbauen- 
den Siedelung,  teilweise  erst  der  neue- 
ren Zeit  an.«  Die  Art,  wie  diese 
ausbauende  Siedelung  vor  sich  ging, 
ist  noch  in  den  Endungen  zahlreicher 
Ortsnamen  bewahrt,  wie:  -schwende 
(Lichtung  des  "Waldes  durch  Feuer, 
die  älteste  Art  der  Ausrodung),  -rode, 
-holz,  -lo,  -la  (-"Wald),  -hagen,  -hain, 
-rieth  (Trockenlegung  von  Sumpf- 
strecken) u.  dgl.  Besetzt  wurden  die 
Xeugründungen  größtenteils  mit  Ein- 
wohnern der  anliegenden  Landschaf- 
ten, aber  auch  mit  "Wenden  aus  dem 
Anfang  des  10.  Jahrh.  östl.  der  Saale 
unter^vorfenen  slawischen  Gegenden, 
woran  sich  die  Erinnerung  in  Namen 
wie  Berchtewende  (bei  Sangerhausen), 
Tütschewende  (bei  Roßla),  "Windehau- 
sen, Zobecker,  Politz,  Hübitz  etc.  er- 
halten hat. 

Der  große  "Cr«-ald  des  Harzes  fiel 
als  herrenloses  Gut  im  Anfang  des 
10.  Jahrh.  in  den  Besitz  der  deut- 
schen Könige  sächsischen  Stammes 
und  blieb  lange  ein  »Bannforst  der 
deutschen  Kaiser« ,  als  welchen  ihn 
auch  noch  der  zwischen  1224  und 
1235  verfaßte  Sachsenspiegel  kennt. 
Im  Innern  des  "W^aldgebirges  hatten 
die  Herrscher  ihre  Jagdhäuser,  so 
z.  B.  Bodfeld  (das  meistbesuchte,  das 
Heinrich  I.  und  Heinrich  HI.  ver- 
hängnisvoll war,  s.  S.  78),  Seiken-, 
Sipten- und  Hasselfelde,  Walbeck  u.a., 
in  denen  König  Heinrich  L,  die  Kai- 
ser Otto  I. ,  n.  und  in.  und  Hein- 
rich n.,  ferner  die  Salier  Konrad  H. 
und  Heinrich  HI.  und  IV.  sich  im 
Bergwald  erquickten  und  dem  "Weid- 
werk oblagen.  Rings  um  das  Ge- 
birge lag  ein  Kranz  von  kaiserlichen 
Pfalzen,  Königshöfen  und  Bur- 
gen, darunter  "Wallhausen,  Nordhau- 
sen, Pöhlde,  Seesen,  Goslar,  Esen- 
burg,  Quedlinburg  u.  a.  Jagd-  und 
Königshöfe  und  Pfalzen  wurden  durch 
Heerstraßen  miteinander  verbun- 
den, während  um  den  alten  Urwald 
schon  in  sehr  früher  Zeit  eine  Heer- 
Harz     1912. 


Straße  gelaufen  zu  sein  scheint.    Die 
beiden   ältesten,   beide   von   S.  nach 
N.  durch  den  Harz  führenden  Saum- 
pfade   sind   nach   Karl  Meyer  (Nord- 
hausen)  gewesen :   1)   der  u-ilde   Weg 
(979    »"WiLlianwech« ,    noch    1534    als 
»"WiUmannssteig'^  genannt)  von  Wall- 
,  hausen  nordwärts  quer  über  den  Un- 
terharz,   und   —    2)    der   Heidenstieg 
(später  »Kaiserstraße«  genannt  [neuer- 
dings vom  Harzklub  als  »Kaiserweg«, 
R.  14  B ,  mit  "Wegzeichen  versehen]) 
von    Nordhausen    nach    Goslar    quer 
über   den   Oberharz.      Ebenfalls   von 
S.   nach   N.  zieht   der   wohl   im  An- 
fang  des   10.  Jahrh.  angelegte  Hou- 
sterweg  von  Osterode  nach  Goslar.  — 
Von  W.  nach  O.  lief  über  den  Harz, 
und    zwar   vom    Heidenstieg   im    Tal 
der  Kalten  Bode  abwärts,    unter  an- 
derm  über  Elend,   Bodfeld,   Hassel- 
felde, Stiege  etc.  nach  Leimbach  die 
Harzlängstraße.       Die     Nordhausen- 
Wemigeröder  Harzstraße  (auch  *alter 
Houweg«  genannt)   führte  von  Nord- 
hausen über  Birkenmoor,  Hasselfelde, 
Elbingerode  nach  "Wernigerode,  wird 
seit  dem  Anfang  des  13.  Jahrh.  (1286, 
»via    communis«)    erwähnt    und   war 
eine  Teilstrecke  der  aus  Süddeutsch- 
land nach  den  Nordländern  führenden 
Heerstraße.    Eine  Abzweigung  dieser 
Harzstraße    führte  von  Güntersberge 
bei  der  Erichsburg  und  bei  den  Lauen- 
burgen vorbei  nach  Quedlinburg.  Aus 
dem  Ende   des  14.  Jahrh.  wird  noch 
eine  »Heerstraße«  genannt,   die  von 
Kleisingen  bei  ElMch,   über  "Werna, 
westl.   von    Sülzhain    empor    in    den 
Harz  nach  Benneckensteiu  und  nach 
Bodfeld   führte.   —   An    allen   diesen 
alten  Harzheerstraßen  lagen  Klausen 
und  Elendshöfe  mit  Kapellen  (wo  die 
"Wandernden    Zuflucht    fanden),    wie 
z.   B.   die   Klaus    bei   Klausthal,    bei 
Rammelburg,    am    Heidenstieg,    bei 
Pansfelde,  die  Theobaldiklause  zu  Nö- 
schenrode  u.  a.    Ferner  lagen  an  den 
Heerstraßen    Bergfriede    oder    "SVart- 
türme,  in  denen  Kriegsmäuner  über 
die    Sicherheit    des   Verkehrs    wach- 
ten,   so    in    der  Burg   bei  Zellerfeld, 
der  "VN^^olfswarte  am  Bruchberg,    der 
Elends  bürg,  der  Snsenburg  im  Bode- 
tal,  der  Trogburg  bei  HasseLfelde  u.  a. 

Nach  Erbauung  der  Königshöfe  und 
der  kaiserlichen  Jagdschlösser  wur- 
den die  den  angrenzenden  Gauen  zu- 


18 


Der  Harz. 


geteilten  Harzdistrikte  diesen  Königs- 
burgen zugelegt  und  von  ihnen  aus- 
genutzt und  verwaltet.  Später  wur- 
den dann  viele  Harzteile  von  den 
Kaisern  an  Klöster  (z.  B.  Quedlin- 
burg, Pöhlde,  Siptenfeld  etc.)  und 
Fürsten  vergeben.  Dadurch  wurde, 
mit  Ausnahme  kleiner  Distrikte  noch 
kaiserlichen  Besitzes,  das  Gebiet  des 
Harzes  in  eine  große  Anzahl  kleiner 
Grafschaften  (z.  B.  Blankenburg,  Fal- 
kenstein, Harzburg,  Wernigerode  etc.) 
und  Herrschaften  zerlegt,  deren  Ein- 
zelgeschichten von  nun  ab  an  die 
Stelle  der  Reichsgeschichte  treten. 
Ein  ganzer  Ring  von  Herrenbur- 
gen entstand  seit  dem  11.  Jahrh.  um 
den  Harz,  und  viele  Klöster  wurden 
von  Kaisern  und  Harzherren  gestiftet, 
z.  B.  zu  Quedlinburg,  Goslar,  Ilsen- 
burg, Drübeck,  Michaelstein,  Gan- 
dersheim  etc.  Auch  im  13.  Jahrh. 
entstanden  auf  dem  Unterharz  noch 
mehrere  kleinere  Burgen  (Günters- 
berge, Stiege  u.  a.)  und  am  Fuße  der 
Burgberge  der  meisten  noch  dörfliche 
und  städtische  Ansiedelungen.  Von 
den  Harzburgen  sind  einige  noch 
heute,  wenn  anch  in  neuer  Form  (wie 
Wernigerode  und  Stolberg)  erhalten, 
während  anderseits  an  vielen  Stellen 
noch  Burg-  und  Klosterruinen  von  der 
Vergangenheit  berichten. 

Besonders  im  Oberharz,  aber  auch 
in  der  Mitte  des  Gebirges  entstanden 
die  meisten  Orte  im  Ausgang  des 
Mittelalters,  aber  auch  im  Unterharz 
gibt  es  viele  Orte  Jüngern  Ursprungs, 
z.  B.  Breitenstein,  Lindenberg,  Straß- 
berg, Stapelburg  u.  a.  Viele  mit 
»Friedrich«  zusammengesetzte  Namen 
sind  Gründungen  Friedrichs  d.  Gr.  im 
18.  Jahrh.,  z.  B.  Friedrichsbrunn  und 
Friedrichsthal  (=  Hasserode). 

Großen  Anteil  an  der  Besiedelung 
des  Harzes  hat  der  Bergbau  gehabt. 
Der  Bergbau  im  Rammeisberg  bei 
Goslar  und  bei  Harzgerode  reicht  ins 
10.  Jahrh.,  der  bei  Mansfeld  in  das 
12.  Jahrh.  zurück.  Der  Bergbau  der 
Walkenrieder  Mönche  wird  seit  Ende 
des  12.  Jahrh.  erwähnt;  größere  Aus- 
dehnung nahm  der  Bergbau  im  13. 
Jahrh.  im  Hohnstein  -  Klettenbergi- 
schen  und  am  Südwestharz  an.  Der 
Stoiberger  Bergbau  begann  Ende  des 
14.  Jahrh.  und  blühte  im  15.  Jahrh. 
Über  den  Bergbau  im  Oberharz  s.  S.  163. 


Die  erste  Besiedelung  des  Oberharzes 
ging  um  1200  von  Goslar  aus.  Unter 
anderm  wurde  vom  dortigen  Reichs- 
stift Simonis -Judä  an  der  Goslar- 
Osteröder  Straße  das  Kloster  Mat- 
thiaszeil gegründet.  Doch  gingen  in- 
folge der  ungünstigen  Zeiten  fast  alle 
bergmännischen  Anlagen  von  Mitte 
des  14.  bis  Anfang  des  16.  Jahrh. 
wieder  ein.  Dann  wurde  der  Obcr- 
harz  zum  zweitenmal  besiedelt.  Die 
Bergleute  der  oberharzischen  Orte 
Klausthal  etc.  kamen  aus  dem  Erz- 
gebirge, die  aus  Goslar  zuerst  aus 
Franken,  die  von  Andreasberg  aus  der 
Grafschaft  Hohnstein,  so  daß  die  ge- 
nannten Orte  eine  oberdeutsche  Sprach- 
insel im  niederdeutschen  Sprachgebiet, 
dem  sonst  der  ganze  Oberharz  angehört 
(vgl.  S.  19),  bilden.  Gemischt  Ober- 
deutsch und  Niedersächsisch  spricht 
Altenau.  Der  Dreißigjährige  Krieg 
schädigte  den  Bergbau  und  die  Berg- 
städte wie  überhaupt  den  ganzen 
Harz,  der  ein  Zufluchtsort  wurde  für 
lichtscheues  Gesindel  und  auch  für 
die  ergrimmten,  schwer  geschädigten 
Harzbewohner,  die  sich  als  »Hax^- 
schützen«  verbanden  und  ein  Frei- 
beuterleben führten.  Heute  noch  tra- 
gen einzelne  Stellen  charakteristische 
Namen,  z.  B.  das  Sterbetal  im  Schi- 
richental, das  Mordtal  an  der  Rapp- 
bode,  der  Schnapphahnengrund  bei 
Elbingerode. 

Die  mannigfachen  Landesteilungen 
unter  die  verschiedenen  Linien,  in 
die  sich  das  weifische  Haus  zersplit- 
terte, trafen  auch  den  Harz.  Durch 
den  Rezeß  von  1788  trat  Wolfenbüttel 
seinen  Anteil  an  der  Landeshoheit  des 
Kommunion-Oberharzes  ab ,  und  es 
blieben  nur  Berg-  und  Hüttenwerke 
des  Kommunion  -  Unterharzes  (besser 
Kommunion -Vorharzes)  im  gemein- 
samen Besitz  (Näheres  S.  133;. 

In  seinen  heutigen  politischen 
Verhältnissen  ist  der  Harz  auch  seit 
1866  noch  zerstückelt  in  preußischen 
(21  QM.),  braunschweigischen  (13QM.) 
und  anhaltischen  (2  QM.)  Besitz.  Der 
etwas  über  620  qkm  (11  QM.;  große 
Oberharz  gehört  meist  zur  Provinz 
Hannover;  der  W.-  und  NVV.-Rund  ist 
braunschweigisch;  der  Brocken  mit 
seinem  O.-  u.  N. -Abfall  zur  Grafschaft 
Wernigerode  unter  preußischer  Hoheit 
(vgl.  das  Kärtchen  vor  dem  Titel). 


Der  Harz.  19 

Die  Harzbewohner,  ein  kräftiger,  aufgeweckter  Schlag,  sind 
verschiedenen  Stammes.  Bis  an  den  Süden  des  Oberharzes  reicht 
westl.  der  niedersächsische ,  von  Sachsa  an  östl.  der  thüringische 
Stamm.  Ferner  sind  auf  dem  Oberharz  obersächsische  Bergleute 
angesiedelt  (s.  S.  18).  Am  Südrande  des  Harzes  wohnen  also  von 
Sachsa  an  östl.  bis  Obersdorf  (nördl.  von  Sangerhausen)  Thüringer; 
auf  dem  Unterharz  deren  nahe  Verwandte,  die  Unterharzer.  Der 
Ostrand  ist  vian-sf eidisch,  der  ISTW.-Teil  des  Harzes  und  der  Nord- 
rand des  Unterharzes  nieder dexits eh.  Die  Sprachgrenze  zwischen 
ober-  und  niederdeutschem  Dialekt  läuft  folgendermaßen:  Nieder- 
de^itsch  sind  Lauterberg,  Braunlage,  Benneckenstein,  Trautenstein, 
Hasselfelde,  Thale,  Neinstedt,  Suderode,  Gernrode,  Ballenstedt; 
oberdeutsch  Tettenborn,  Sachsa,  Wieda,  Hohegeiß,  Rothesütte,  Stiege, 
Allrode,  Mägdespinmg,  Pansfelde.  Oberdeutsche  Dialekte  innerhalb 
des  Harzgebietes  sind  also :  1)  das  Nordthüringische,  2)  das  Unter- 
harzische, 3)  das  Mansfeldische ,  4)  das  Oberharzische  (Erzgebir- 
gische).  Vgl.  ß.  Haushalter,  »Die  Mundarten  des  Harzgebietes«, 
Halle  1884.    (Über  die  Entstehung  der  Ortsnamen  s.  S.  17.) 

Auf  dem  Harze  zeigt  sich  recht  deutlich,  wie  die  Natur,  der  Bo- 
den dem  Menschen  das  Gepräge  in  Charakter  und  Sitten  gibt:  wie 
seine  Granitberge  und  Schluchten,  so  ist  auch  der  Harzer  fest,  zäh, 
ernst  und  oft  rauh  und  eckig;  anderseits  wieder  fröhlich  und  un- 
besorgt bei  seiner  rauhen  Arbeit  wie  der  Sonnenschein  auf  den 
Matten  und  Berghalden  und  wie  die  Waldsänger,  die  ihn  umflat- 
tern. Dabei  ist  er  in  allem  genügsam,  denn  spärlich  ist  der  Ertrag 
seines  Bodens  und  seiner  Arbeit.  Wo  der  Fremdenbesuch  noch 
nicht  neue  Erwerbszweige  geschaffen  hat,  ist  der  Harzer  auf  den 
Bergbau,  und  die  Waldicirtschaft  angewiesen,  was  er  in  dem  Harzer 
Segensspruch  ausdrückt: 

»Es  grüne  die  Tanne,  es  wachse  das  Erz! 
Gott  schenke  uns  allen  ein  fröhliches  HerzI« 

Wie  bereits  bemerkt,  zogen  die  Herrscher  früherer  Jahrhunderte 
fremde  Kolonisten  heran,  denen  sie  besondere  Privilegien  gewähr- 
ten: Freiheit  von  Kriegsdienst  und  Steuern,  freies  Holz,  freie  Weide 
und  billiges  Brotkom  etc.  Die  Neuzeit  hat  ihnen  vieles  genommen, 
und  dennoch  liebt  der  Bergmann  seine  beschwerliche  Arbeit  im 
Schoß  der  Erde,  indes  die  Hausfrau  das  Hauswesen  und  das  dürf- 
tige Gärtchen  besorgt  und  den  Dünger  auf  die  Berge  schleppt  und 
die  schweren  Gras-  und  Heubündel  für  eine  Kuh  oder  ein  Zicklein 
einheimsen  muß.  Die  Hüttenleute  sind  nicht  minder  unverdrossen 
bei  ihrer  ungesunden  Arbeit.  Der  Wald  aber  gibt  der  Beschäfti- 
gungen mancherlei :  da  sind  die  Holzfäller,  Fuhrleute  und  Köhler; 
da  gibt  es  Sägemühlen,  Holzschleifereien,  Schindelschneidereien; 
anderswo  wieder  macht  man  hölzerne  Gerätschaften,  Schnitzereien, 
Besen.  Mehr  Kargheit  der  Erwerbsquellen  als  Freude  am  Vogel- 
gesang hat  hier  den  Handel  mit  Singvögeln  hervorgerufen ;  aber  es 
werden  nicht  nur  Kreuzschnäbel,  Finken  und  Dompfaffen  gefangen 
und  gelehrt,  sondern  auch  Kanarienvögel  gezüchtet  und  ausgeführt. 
Endlieh  geben  Marmor-,  Granit-,  Grauwacke-  und  Gabbrobrüche 
den  Steinarbeitern  ihr  tägliches  Brot. 

-  2* 


Eeisepläne  durch  den  Harz. 


Die  folgenden  Vorschläge  (die  sich 
mannigfach  abändern  lassen)  sollen 
Beispiele  zur  Abfassung  eines  prak- 
tischen Reiseplanes  geben.    pT^  Bei 


den  drei  ersten  sind,  um  doch  alles 
Wichtige  zu  sehen ,  einige  kräftige 
Tagestouren  eingelegt,  die  sich  aber 
durch  Auslassung  kürzen  lassen. 


i.   Zweitägiger  Ausflug  von  Thale  nach  Wernigerode  oder  Ilsenburg 

oder  Harzburg. 

1.  Tag:  T7iale(R.  l)-Bodetal-Schurre-i2ojß<rftp^e-Präsidentenweg- 

Bodetal -  Hirschgrund  - Hexentanzplatz  -  Treseburg  (R.  1  j- 
Altenbrak - Wendefurth - T^M&e/awcZ  (R.  2),  8V2-9  St.;  mit 
Fortlassen  der  Roßtrappe  6^-2-7  St. 

2.  Tag:  Besuch  der  HermannshöMe.    Eisenbahn  über  ^Z&mgferode 

(event.  Umsteigen!}  und  Dreiannen- Hohne  nach  Schierke 
(s.  R.  7);  hier  kurzer  Aufenthalt,  dann  Weiterfahrt  auf  der 
Brockenbahn  zum  Brocken.  Abstieg  von  hier  entweder 
(s.  R.  8)  über  die  Steinei'ne  Renne  nach  Weimigerode,  oder 
durch  das  Schneeloch  nach  llscnburg  oder  über  Scharf en- 
stein  nach  Harzhnrg,  2-3  St. 

II.  Viertägiger  Ausflug  vom  Nordharz  zum  Kyffhäuser. 

1.  Tag:  Von   Harzhurg   oder  Usenhurg   auf  den  Brocken  (R.  8) 
3-4  St.    Dann  Brockenbahn:  Schierke -Wernigerode. 

Wer  nicht  gern  steigt,  fährt  mit  der  Eisenbahn  von  Wernige- 
rode zum  Brocken  und  steigt  dann  entweder  über  die  Steinerne 
Renne  ab  zur  gleichnamigen  Hst.,  oder  über  die  HoTineklippen 
nach  Schierke  oder  Dreiannen-Hohne,  um  von  einem  dieser  Punkte 
dann  mit  der  Eisenbahn  zurückzufahren. 

Harzbur^  jl^senburg 

Wernigerode 

s 

Schierke 


ndenber^ 


Stolberg 
Fortsetzung  s.  Ilouteukarte. 


2.  Tag:  Von  Wernigerode  über  Hartenberg  (S.  73)  nach  Rüheland, 
2V2  St.  (Besuch  der  Höhlen),  dann  Eisenbahn  nach  Blau- 


Reisepläne.  21 

kenhur g  (auf  den  Eegenstein !) ,  abds.  noch  mit  der  Eisen- 
bahn nach  Thale. 

3.  Tag:  Thale -Bodetal-8ch\irre-Jioßtrappe-Wi\helmsh\ick-Trese- 

burg-Weiüer  Hirsch- Hexentanzplatz-Georghöhe  u.  Lauen- 
burg-GenjrofZe,   8V-2  St.;  ohne  Treseburg  3  St.  weniger. 

4.  Tag :  Auf  der  Selketalbahn  (R.  32)  bis  Stat.  Lindenherg ,  von  hier 

über  den  Auerberg  nach  Stolherg ,  2V2  St.  Nm.  über  E,ott- 
leberode  nach  Berga-Kelbra  und  über  die  Eotkenburg  auf 
den  Kyffhäuser  (R.  29),  2-2V2  St. 

III.  Eine  Woche  (sieben  Tage)  im  Harz. 

Um  die  Hauptschaustücke  in  kurzer  Zeit  zu  besuchen. 

1.  Tag:  Goslar  (Stadtbesichtigung) -Okertal-i^omÄerÄaZZe,  2  St., 

dann  Omnibus  (zu  Fuß  2  St.)  nach  Altenau  und  entweder 
(bei  trocknem  Wetter)  über  die  Steile  Wand  und  die  Wolfs- 
warte  zum  Sonnenberg  (S.  190),  2  St. ;  oder  über  Dammhaus 
und  Stieglitzecke  (S.  190)  dahin,  3  St. ;  zus.  4-5  bzw.  7  St. 

2.  Tag:  OcZerte i cA  - Rehberger  Graben ->S'ä.  Andreasberg,   2^4  St. 

Eisenbahn  nach  Lauterberg ,  dann  zu  Fuß:  Wiesenbeeker 
Teich-jRavensberg -Stöberhai,  3  St.,  hinab  zur  Hst.  Stöber- 
hai der  Südharzbahn  (V2  St.)  und  mit  dieser  nach  Walken- 
ried und  event.  abds.  noch  nach  Nordhausen  (R.  28). 

3.  Tag:  Mit  dem  ersten  Zug  nach  Roßla,  zu  Fuß  auf  den  Kyff- 

häitser  (R.  29)  und  über  die  Rothenburg  und  Kelbra  nach 
Stat.  Berga-Kelbra,  zus.  4V2  St.  Eisenbahn  nach  Eottlebe- 
rode  und  zu  Fuß  (IV2  St.;  nicht  fahren!)  nach  >S'ioZ&c?'g'(R.  31). 

Variante:  Nach  dem  Abstecher  zum  Kyffhäuser  kann  man 
auch  nach  Nordhausen  zurückkehren,  von  da  mit  der  Harzquer- 
bahn bis  zur  Talmühle  und  von  da  weiter  nach  Stiege  fahren, 
dann  zu  Fuß  nach  Treseburg  und  durch  das  Bodetal  nach  Thale 
(R.  1)  wandern. 

4.  Tag:  Über  den  Auerberg  nach  Lindenberg,  2V2  St.   Mit  der  Selke- 

talbahn (R.  32)  nach  Gernrode -Saderode,  zu  Fuß  über 
Latieyibicrg  und  Georgshöhe  (R.  37)  zum  Ilexentanzplatz, 
3  St.  Durch  den  Hirschgrund  und  das  Bodetal  oder  über 
die  Homburg  nach  lliale  (R.  1),  1  St. 

5.  Tag:  Bodetal -Schnrre- Roßtrappe-  (event.  hinab  nach  Thale 

und  mit  der  Eisenbahn  [S.  52]  nach)  Blankenbiii^g  -  Regeri- 
stein ,  zus.  41/2  -  5  St.  Dann  Eisenbahn  von  Blankenburg 
nach  Rübeland  (Besuch  der  Hermannshöhle)  und  nach 
Elbingerode,  von  hier  entweder  Weiterfahrt  mit  Bahn  über 
Dreiannen- Hohyie ,  Schierke  (R.  7)  oder  mit  Eisenbahn 
nur  bis  Rothehütte  (S.  SOj  und  von  da  zu  Ftiß  über  Elend 
nach  Schierke. 

Variante:  Von  Blankenburg  Eisenbahn  nach  Wernigerode 
(SchIoi3,  Lindenberg  oder  Sennhütte,  Markt^,  dann  (R.  10,  Nr.  5) 
zu  Fuß  durch  das  Drängetal  oder  auf  dem  Salzbergweg  über 
Dreiannen  -Hohne  nach  Schierke. 


22 


Reisepläne. 


6.  Tag:  Eisenbahn  auf  den  Brocken  (S.  87),  Abstieg  über  die  Hohne- 

klippen  (R.  10a)  und  den  Hohnstein  (S.  113)  znr  Steinernen 
Renne  (S.  100),  3V2  St.  Dann  wieder  aufwärts,  wie  S.  123  1. 
umgekehrt  beschrieben,  zur  Plessenhurg  und  über  die  Pater- 
nosterklippen zum  Jlsenstein  (R.  11),  1V>  St.;  hinab  ins 
Ilsetal  zur  Prinzeß  Ilse  (S.  121);  von  hier  event.  Abstecher 
talauf  bis  zu  den  Ilsefällen  (1  St.).  Dann  talab  nach  Ilsen- 
bürg  (R.  11,  zusammen  5V2-6V2  St. 

7.  Tag:  Über  die  Rabenklippen  und  den  Burgberg  nach  Harzburg 

(R.  12),  3V-2  St.;  Nm.  in  Harzburg. 

IV.  Vierzehntägige  Reise  von  Harzburg  aus  und  dahin  zurück. 

Diese  Reise  kann  auch  von  allen  in  diesem  Plan  berührten  Hauptpunk- 
ten, wie  Wernigerode,  Nordhausen,  Goslar  etc.,  aus  mit  entsprechender  Ab- 
änderung unternommen  werden;  wer  z.  B.  in  Nordhausen  seine  Reise  be- 
ginnt, der  fängt  mit  dem  9.  Tag  dieses  Planes  an  und  endet  mit  dem  8.  etc. 

1.  Tag:  Harzburg    (R.    12),    R.adautal,    Molkenhaus,    Burgberg, 
Rabenklippen  nach  Ilsenburg  (R.  11). 


Goslan 


Grün 


Nordhause 


Rottleberode 


Berfa. 


2.  Tag:  Ilsenstein,   durchs  Ilsetal  auf  den  Brocken  (R.  8).  —  Mit 

Eisenbahn  (R.  11)  oder  durch  die  Steinerne  Renne  nach 
Wernigerode  (R.  9  u.  10). 

3.  Tag :  Eggeröder  Forsthaus  (S.  72),  Ziegenkopf,  Kaiserwarte,  Blan- 

kenbitrg  (R.  4);  Umgebung. 


ßeisepläne.  23 

4.  Tag:  Bahn  (ganz  früh)  nach  Rübeland  (E,.  6),  Höhlen;  dann 

im  Bodetal  über  Wendefurt  und  Altenbrak  (R.  2)  nach 
Tresehurg  (S.  55),  4  St. 

5.  Tag:  Weißer  Hirsch,  Pfeils  Denkmal,   Hexe^itanzplatz  (E..   1). 

Hinab  ins  Bodetal,  hinauf  über  die  Schurre  zur  Eußtrappe 
(S.  54) ,  hinab  nach  Thale  (S.  49). 

6.  Tag:  Zur  Georgshöhe  (R.  1  u,  37),  Lauenburg,  Suderode,  Gern- 

rode (R.  37).  Bahn  ins  Selketal  (R.  34),  Mägdesprung 
(event.  Bahn),  Alexisbad. 

pry    Oder    von   Suderode   weiter    nach   Viktorshöhe,   dann 
hinab  nach  Mägdesprung  und  Alexisbad  (event.  mit  Bahn). 

7.  u.  8.  Tag :  Eisenbahn  (R.  32)  bis  Lindenberg ,  von  hier  über  den 

Auerberg  (Josephshöhe,  S.  239)  nach  Stolberg  (R.  31);  zu 
Fuß  über  Eichenforst,  Ebersburg  und  Neustadt  u.  H.  (R.  30) 
nach  Nordhausen,  —  oder  zu  Fuß  nach  Rottleberode  (R.  31), 
auf  der  Bahn  über  Berga-Kclbra  nach  Nordhausen. 

Wer   Neustadt  u.  H.  vreglassen  will,   macht   am   8.  Tag  von 
Berga-Kelbra  aus  dem  Kyffliäuser  (R.  29)  einen  Besuch. 

9.  Tag:  Von  Nordhausen  Bahn  nach  Walkenried  (R.  27),  Ab- 
stecher nach.  Sachsa  ;  dann  von  Walkenried  Eisenbahn  ins 
Wiedatal  bis  Hst.  Stöberhai  und  zu  Fuß  über  Stöberhai 
und  Ravensberg  (R.  26)  nach  Lauterberg. 

10.  Tag :  Vm.  event.  Besuch  der  Ruine  Scharzfels  (R.  24)  etc.   Dann 

über  den  Knollen  durch  das  Siebertal  nach  St.  Andreas- 
berg (R.  23  u.  22),  5  St. 

11.  Tag:  Längs  des  Rehberger  G-rabens  (R.  21)  zum  Oderteich  'und 

über  das  Sonnenberger  Weghaus  (Abstecher  zur  Hammer- 
steinkhppe,  S.  187)  nach  Altenau,  6  St.  (Oder:  Von  Sieber 
über  die  Hanskühnenburg  nach  Kamschlacken  und  über 
das  Sperberhaier  Dammhaus  nach  Altenau.) 

12.  Tag:  Von  Altenau  über  Klausthal  (R.  16)  nach  Griind  (R.  17). 

13.  Tag:  Über  Wildemann  (R.  16),  Hahnenklee  (S.  161),  den  Auer- 

hahn  und  die  Schalke  (S.  172)  nach  Goslar  (R.  15). 

14.  Tag:  Lis  Okertal(R.  13)  bis  Romkerhalle  und  über  Ahreiidsberger 

(S.  135)  oder  Kästenklippe  (S.  131)  nach  Harzburg  (R.  12). 

V.  Vierzehntägige  Wanderung  für  kräftige  Fußgänger. 

Ganz  als  Fußtour  behandelt,  Hauptpunkte  des  Harzes  schon  kennt, 
tägl.  7-9  St.,  und  wanderfrohen  Leu-  wird  hier  auf  manche  interessante 
ten    sehr    zu    empfehlen.       Wer    die  :  Seitentour  aufmerksam  gemacht. 

1.  Tag:  Harzburg  und  Umgebung  (R.''12). 

2.  Tag:  Über   die   Klippen   oder    den  Ahrendsberg  (S.  135)  nach 

Romkerhalle  und  durch  das  Okertal  (R.  13),  dann  über 
Waldhaus  und  die  Bleiche  nach  Goslar  (S.  159,  Nr.  5);  7  St. 

3.  Tag:  Von  Goslar  über  Auerhahn  zur  Schalkeiß.  160,  Nr. 8);  dann 

entweder  über  Festenburg,  Schalkerteich  und  Ober-  und 
Mittel-Schulenberg  (S.  136)  nach  Altenau  (S.  185) ;  6  St. ;  — 
oder  über  Hahnenklee  und  Bockswiese  nach  AVildemann 
und  über  den  Iberg  nach  Grund  (R.  17);  7-8  St. 


24  Reisepläne. 

4.  Tag:  Entweder   von   Ältenau   über    das  Dararahaus  (S.  190) 

zur  Stieglitzecke  (Abstecher  zur  Hammersteinklippe,  S.  187) 
und  Hanskühnenburg  (R.  20);  —  oder  von  Grund  über 
Silberhütte  nach  Klausthal,  von  da  ins  Sösetal  nach  Kam- 
schlacken und  zur  Ha7iskühnenburg  (R.  20) ,  weiter  über 
das  Jagdhaus  und  Loiiau  nach  Herzherg  (S.  199);  7-8  St. 

5.  Tag:  Bahn  nach  Lauterberg,  zu  Fuß  über  den  Knollen  (S.  199) 

nach  Sieber,  aufwärts  im  Tal  der  Großen  Kulmke  zum 
Forsthaus  Schluft  (R.  22)  und  dem  Sonnenberger  Chaussee- 
haus (R.  21);  7  St. 

6.  Tag:  Zum  Forsthaus  Oderbrück,  auf  die  ^cAfermanwsAö7ie(S.  137), 

hinab  nach  Königskrug,  auf  dem  Kaiserweg  (R.  14)  süd- 
wärts, dann  r.  zum  Stöberhai  und  Ravensberg(R.  26);  hinab 
nach  Sachsa  (R.  27).  Starke  Tagestour  (die  man  event.  da- 
durch kürzen  kann,  daß  man  von  Hst.  Stöberhai,  S.  208, 
mit  der  Eisenbahn  über  Walkenried  nach  Sachsa  fährt). 

7.  Tag:  Bahn  nach  Mfeld,  von  da  nach  Neustadt  u.  E.,  Eichen- 

forst (R.  30)  und  Stolberg  (R.  31);  6  St. 

Von  Stolberg  kann  man  in  1  Tag  dem  fiyffbänser  (R.  29) 
einen  Besuch  abstatten  und  abends  wieder  zurück  sein. 

8.  Tag:  Über  die  JoscpJishöhe  (S.  239)  nach  Lindenbei'g,  Bahn  nach 

Alexisbad  und  Mägdesprung  (R.  32) ;  über  Viktorshöhe  nach 
Suderode  oder  Gernrode  (R.  37);  zus.  5-6  St.  zu  Fuß. 

9.  Tag:  Über  die  Latcenburg  und  Georgshöhe  (S.  262)  nach  Thale, 

durchs  Bodetal  (R.  1),  über  die  Schurre  auf  die  Roßtrappe, 
hinab  wieder  ins  Bodetal,  durch  den  Hirschgrund  (S.  53) 
hinauf  zum  Hexentanzplatz  und  über  Pfeils  Denkmal  und 
den  Weißen  Hirsch  nach  Treseburg  (R.  1);  6-7  St. 

10.  Tag :  Über  Altenlrrak  und  Wendefurt  (R.  2)  nach  Rübeland,  3  St. ; 

auf  der  Bahn  (R.  6)  nach  Blankenhurg ,  Umgebung. 

11.  Tag:  Zu  Fuß  über  das  Eggeröder  Forsthaus  und  Hartenberg 

(R.  5)  nach  Wernigerode  (R.  10);  4V2  St. 

Variante:  Man  kann  einen  Tag  gewinnen,  wenn  man  vom 
Hexentanzplatz  am  9.  Tag  nach  Thale  zurückkehrt  und  noch 
mit  der  Bahn  nach  Blankenhurg  fährt.  Am  10.  Tag  dann  Vorm. 
in  Blankenhurg  und  Nm.  wie  oben,  11.  Tag,  nach  Wernige- 
rode oder  Eisenbahn  bis  Rüheland  und  von  da  zu  Fuß  (s.  S.  78) 
über  Hartenherg  oder  auch  mit  der  Eisenbahn  (S.  78)  über 
Elbingerode  und  Dreiannen -Hohne  nach  Wernigerode. 

12.  Tag:  Von  Wernigerode  über  die  Steinerne  Renne  oder  durchs 

Dumkuhlental  (R.  9  u.  10)  zum  Hohnstein  und  den  Hohne- 
klippen  (R.  10a),  Brocken;  6-7  St.  (ProTiant  einstecken!). 

13.  Tag:  Hinab  durchs  Schneeloch  (R.  8,  Plessenburg) ,  Ilsenstein 

nach  Ilsenburg  (R.  11)  und  über  die  Rabenklippen  und  den 
Burgberg  nach  Harzburg  (R.  12). 

14.  Tag:  Rückreise. 


Eintritts -Eonten  für  den  Harz. 


I.  Von  Berlin  über  Potsdam  und  Magdeburg  nach 
Haiberstadt  und  Thale. 

Eisenbahn  von  Be7-Zi7i  nach  (229  km)  1  (Eilzug);  19,20,  13,20  u.  8,10  (Schnell- 
Thale  in  4-7  St.,  nach  Blankenhiirg  I  zug);  über  Wittenberg:  18,60,  11,70 
in  6-83/4  St.  —  Fahrpreise  von  Ber-  1  u.  7,50  bzw.  20, 60,  12,70  u.  8,50  M.; 
lin  über  Potsdam  - Magdebui'g  nach  Gepäckzone  5.  —  Abfahrt:  Potsdamer 
Thale:    I.  17,70,    II.   11,20,    III.   7,io  !  Bahnhof  oder  Stadtbahnhöfe. 

Von  Berlin  ausgehend,  an  kleinen  Stationen  vorüber,  nach 
(26  km)  Potsdam,  zweite  königl.  Residenz,  an  der  Havel,  62156 
Einw.  An  Sanssouci  und  den  Stat.  Werder  u.  Groß-Kreutz  vorüber. 

(61  km)  Brandeubui'g'  (Bär;  Adler),  an  der  Havel,  53456  Einw. 
—  Nun  folgen  die  Stat.  Genthin,  Burg ,  Biedcritz. 

(142  km)  Mag'deburg'  (50  m;  Central,  Z.  von  2,75  M.  an,  F.  1,25, 
Mitt.  2  u.  3  M. ;  ContinentoX,  Z.  von  2  M.  an,  F.  1,  Mitt.  3  u.  3,5o  M. ; 
Stadt  Braunschweig ,  Z.  2,5o-4  M. ;  alle  drei  beim  Bahnhof;  Fürst 
Bismarck) ,  Hauptstadt  der  Provinz  Sachsen,  mit  279629  Einw. 
einschließlich  ca.  7400  Mann  Garnison  (Generalkommando  des 
rV.  Ai-meekorps),  in  der  fruchtbaren  »Börde«  an  der  Elbe  gelegen, 
einer  der  bedeutendsten  Handelsplätze  Norddeutschlands,  für  Zucker 
der  Hauptsitz  des  Deutschen  Reichs.  Dom  mit  Reliquien  und  Denk- 
mal (1208-1363  erbaut);  in  der  Nähe  das  Königliche  Palais  und 
das  Kaiser -Friedrich -Museum  (für  Kunst  und  Kunstgewerbe),  von 
Ohmann  erbaut,  daneben  Standbild  Kaiser  Friedrichs ,  von  W.  v. 
Glümer;  Friesendenkvial  und  Kriegerdenkmal  (1870/71).  Auf  dem 
Markt  vor  dem  Rathaus  Reiterbild  Kaiser  Ottos  des  Großen  und 
Denkmal  des  Bürgermeisters  0.  ton  G^ieHcke,  des  Erfinders  der 
Luftpumpe,  von  Echtermeier ;  vor  der  Johanniskirche  eine  Bronze- 
statue Luthers.  Auf  dem  Kaiser -Wilhelms-Platz  Reiterhild  Kaiser 
Wilhelms  I.,  von  Siemering;  im  nahen  Luisengarten  ein  Denkmal 
der  Königin  Luise,  von  Götz.  Bronzestandbild  des  Oberbürger- 
meisters Francke  auf  dem  Nordfriedhof.  Am  Südende  des  Breiten 
Weges  der  Hassclbach-  Brti7inen  und  das  Bismarckdenkmal.  —  Be- 
rühmte Fabriken:  Krupp -Gi'usonwerk  undR.  Wolf  in  Buckau  sowie 
Polte,  Armaturen-  und  Patronenfabrik  in  Sudenburg.  —  Harzklub. 

Folgen  die  Stat.  Dodendorf,  berühmt  durch  Schills  siegreiches 
Gefecht  gegen  westfälische  Truppen  7.  Mai  1809  (»Bei  Dodendorf 
färbten  die  Preußen  gut  Das  fette  Land  mit  fi-anzösischem  Blut.« 
Arndt),  Langenweddingen ,  Blumenherg ,  Hadmerslehen. 


26  I.  Berlin -Thale. 

(180  km)  Oscherslebeil  (Bahnhofsrestaurant) ,  Städtchen  an  der 
Bode  mit  12931  Einw.  und  Harzklub,  wo  r.  die  Bahn  nach  Börßum 
(S.  40)  abzweigt.  —  Folgen  die  Stat.  Krottorf,  Nienhagen  (Klein- 
bahn nach  Aschersleben,  s.  S.  34)  und  Ch'oßquenstedt. 

(200  km)  Halberstadt  (123  m;  Bahnhofsrestaurant),  sehr  alte  Stadt 
mit  46481  Einw.,  in  fruchtbarer  Ebene  an  der  Holtenime.  Nach 
Blankenhurg  umsteigen  auf  die  Zweigbahn  dahin  (E..  4);  nach  (r.) 
Goslar  umsteigen  auf  die  Bahn  Halle  -  Vienenhurg ;  nach  Wernige- 
rode-llscnhurg-Harzhurg  besonderer  Zug  (s.  Eintr. -R.  IV). 


Elektr.  Straßenbahn:  Vom  Bahn- 
hof zur  (20  Min.)  Innern  Stadt  bis  zum 
Friedhof  10  Pf.;  zur  Sternwarte  10  Pf. 
Droschke  50  Pf. 

Gasthöfe :  PHnz  Eugen  (PL  a,  C  3), 


markt  (C  3).  —  Ratskeller  (s.  oben).  — 
Cafe  Roland ,  Holzmarkt.  —  Schult- 
heiß ,  Breiteweg.  —  Stadtpark  (D  3), 
Friedrichsatraße,  mit  Garten,  abda.  oft 
Militärkonzerte.  —  Theater-Cafe ,  Kö- 


mitRestaurant,  Z.von2M.  an,P.  l,Mitt.  ;  nigstraße.  —  Rathauskeller,  —  Wehr- 
2,50  u.  3M.  — Haiherstädter  Hof  (PLZ),  stedt,  Fischmarkt.  —  Wein:  C.  H.  Nä- 
am  Bahnhof;  Z.  von  2  iL  au,  F.  1,  Mitt.  ,  ter,  Hoher  Weg.  —  Martinsklause, 
2  M,  —  GoZde7iesÄojS(Pl.  b,D3),Breite-  i  Martiniplan.  —  Hampel,  Schmiedestr., 
weg  55-57;   Z.  2,  F.  0,75,  Mitt.  2,50,  j  mit  Restaurant. 

Omn.  0,6oM.;  Küche  gelobt.  —  Thü-  Stadtbad    (PI.  1),    Johannisstraße, 

ringer  Hof  (PL  c,  D  3),  Z.  1,75-2  M.  —  ,  warme  Bäder  (I.  80,   H.  50  Pf.)   und 
Zentral  (PI.  e,  D  3),  Kaufleute;  Z.  1,75,  '  Schwimmbassin  (40  Pf.). 
F.  0,75  M.    Alle  am  Breiten  Weg.  —  Harzklub:  Auskunft  bei  Schimmel- 

Weißes  Roß,  Kühlinger  Tot  (PI.  d,  Di),  I  hurg,  HoLzmarkt  11,  und  E.Schröder, 
T.d'h.  2  M. ;  gelobt.  —  Schraders  Hotel  j  Breite  Weg  29.  —  Fremdenverkehrs- 
Ratskeller ,    gegenüber  dem  Rathaus;  j  Verein:  Auskunft  beim  Hausbesitzer- 


Z.  1,50,  F.  0,75,  Mitt.  1,50  M.;  gelobt. 
—  Stadt  Breslau,  Z.  1,  F.  0,30  M. ;  Brei- 
teweg. —  Bahnhofshotel  (PI.  f ,  F  3), 
beim  Bahnhof ;  Z.  1,50-2,50,  F.  0,75, 
Mitt.  1,50  und  2  M. 

Restaurants :  Cafe-Restaurant  Kai- 
serhaus ;  —  Hackerbräu,  beide  am  Fisch- 


verein,   Holzmarkt    13,    und    in    der 
Handelskammer,  Domplatz  29. 

Zweigbahn  nach  (19  km)  Blanken- 
hurg (Abzweigung  von  Langenstein 
nach  Minsleben  imd  Wernigerode), 
Thale  oder  Rothehütte  und  Tanne  mit 
Anschluß  nach  Sorge  (s.  R.  4  u.  6). 


Halberstadt  (im  8.  Jahrh.  Albherestete)  ist  ein  alter  Bischofssitz 
(gegründet  um  804),  dem  989  das  »Verkehrsrecht«  verliehen  wurde ; 
1650  ward  es  Hauptstadt  des  bis  1807  bestehenden  brandenburgischen 
Fürstentums  Halberstadt.  —  In  der  turmreichen  Stadt  alte  interes- 
sante *Fach  werkbauten  aus  dem  16.  und  17,  Jahrh.,  jedes  Stock- 
werk ist  um  eine  Schwellenstärke,  zuweilen  über  V2  m,  vorgebaut, 
so  daß  das  oberste  oft  über  1  m  weiter  heraussteht  als  das  Erd- 
geschoß. Am  Hokmarkt  das  gotische  *RathailS  (C3;  1365-81  er- 
baut), mit  hübschem  Renaissance-Erker  (an  der  Südseite)  und  rie- 
sigem Roland.  Gegenüber  der  *Ratskeller  (von  1461),  mit  reicher 
Holzarchitektur.  Hier  auch  die  Kommisse ,  zur  bischöflichen  Resi- 
denz gehörig,  ein  Spätrenaissancebau  von  1596,  jetzt  HauptzoU- 
amt.  —  Am  Domplatz  die  Liebfraueukirclie  (TB  3),  romanisch, 
das  älteste  Bauwerk  der  Gegend,  eine  1005-1284  aufgeführte  vier- 
türmige  Pfeilerbasilika  mit  alten  Relieffiguren  und  Wandmalereien; 
1848  restauriert.  —  Gegenüber  der 

*Dom  (C  3),  859  geweiht,  974,  992,  1071  und  1180  neu  auf- 
gebaut, der  jetzige  Bau  im  13.  Jahrh.  im  gotischen  Übergangsstil 
begonnen,  später  in  französischer  Gotik  beendet,  1850-71  völlig 
restauriert;  die  beiden  Türme  sind  1896  im  Neubau  vollendet.    Der 


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28  I.  Berlin  -  Thale. 

Dom  hat  die  Form  eines  lateinischen  Krenzes.    (Der  Küster  führt, 
eine  Person  1  M.,  melirere  je  50  Pf.) 


Das  Innere  mit  schlanken  Säu- 
len und  schmalen,  hohen  Seiten- 
schiflfen;  Glasmalereien.  Die  Fenster 
in  den  Giebelseiten  des  Querschiflfs 
sind  durch  ihr  Maßwerk  ein  bezeich- 
nendes Beispiel  der  Spätzeit.  —  Alte 
Krypta  im  Kreuzgang  und  Gobelins 
aus  der  Zeit  der  Kreuzzüge  im  Chor. 
Die  Statuen  an  den  Pfeilern  sind  zur 
Hälfte  neu;  darunter  die  des  Bischofs 


vollen  Lettner  in  spätester  Gotik  vom 
Schiff  getrennt;  neue  Orgel.  —  Im 
Domschatz:  Reliquien  und  Kunst- 
gegenstände (geistliche  Gewänder,  hi- 
storisch geordnet). —  Kanzel  von  1592, 
Bischofstuhl  von  1510.  —  Nahe  dem 
Haupteingang  der  Lügen-  (Leggen-) 
oder  Teufelsstein,  wahrscheinlich  ein 
heidnischer  Opferaltar,  der  Sage  nach 
von  dem  beim  Bau  helfenden  Teufel 


Burckhard  II.  [Buko ,  1059-88);  die  wütend  hinabgeschleudert,  als  er 
zwei  Kinderschuhe  in  seiner  Rechten  i  gewahr  wurde,  daß  das  Gebäude  ein 
deuten  auf  ihn  als  Kinderfreund  hin  Gotteshaus  würde;  um  ihn  zufrieden 
(Sage):  »Buko  von  Halberstadt,  bring'  zu  stellen,  wurde  neben  dem  Dom 
doch  usem  Kinneken  wat«.  —  Das  j  der  (jetzt  abgebrochene)  Domkeller 
hohe  Chor   ist  durch   einen  pracht-  ,  erbaut. 

Auf  dem  Domplatz  das  Kriegerdenkmal  von  1870/71  (PI.  6)  und 
das  restaurierte  und  jetzt  zu  städtischen  Verwaltungszwecken  be- 
nutzte DoTnpropsteigebäude  (20  Pf.)  mit  dem  Bogengang  der  Ztvicken 
und  Familienwappen  der  einstigen  Domherren.  Im  Innern  der  Stadt- 
verordnetensaal mit  Wandmalereien  von  Barlösius  (Besichtigung: 
So.  10-1  Uhr  frei,  sonst  durch  den  Kastellan  der  benachbarten 
Schule).  Gegenüber  das  neue  Postgebäude  (romanisch).  —  Nw.  von 
der  Liebfrauenkirche  der  Petershof  (PL  2 ,  B  2) ,  die  Stelle  der 
alten  bischöflichen  Residenz,  1052  erbaut,  jetzt  hier  das  Amtsgericht, 
ein  Frührenaissancebau  mit  Portal  von  1552  (Inschrift  auf  den  Er- 
bauer). —  Hinter  dem  Dom  das  Haus  Nr.  31  (PI.  4,  C  3),  das  der 
Dichter  6?Ze»?i  als  Domsekretär  bewohnte  (Besuch  frei,  im  Sommer  10-6, 
im  Winter  12-4,  So.  10-2  Uhr),  mit  wertvoller  Sammlung  (»Freund- 
schaftstempel«) von  135  Gemälden  von  Zeitgenossen,  darunter  be- 
rühmtes Porträt  Lessings;  hier  auch  Gleims  Briefwechsel  mit  seinen 
Freunden  (dabei  die  seltene  Handschrift  Ewalds  v.  Kleist)  und  seine 
Bibliothek  sowie  die  alte  Ratsbibliothek.  —  Nun  die  Burgtreppe  hin- 
unter nach  dem  Hohen  Weg  und  dem  Bahnhof.  (Wer  mehr  Zeit  hat, 
geht  vom  Hohen  Weg  aus  vor  das  Gröper  Tor  nach  dem  Poeten- 
gang und  zu  Gleims  Garten  und  Grab ;  PI.  3,  C 1.)  —  Am  Domplatz  die 
ehemalige  Spiegeische  Kurie,  Eigentum  der  Stadt,  mit  den  Geschäfts- 
räumen der  Handelskammer,  dem  städtischen  Museum  (vor-  und  orts- 
geschichtliche sowie  naturwissenschaftliche  Sammlungen)  und  dem 
in  Verwahrung  der  Stadt  übergegangenen  Museum  Heincaniun  (reiche 
Vogelsammlung  des  Oberamtmanns  Heine  in  Hadmersleben ;  So. 
10-1  Uhr  frei,  sonst  9-1,  2-6  Uhr  30  Pf.).  —  Das  Haus  des  Dichters 
Lichtwer  in  der  Lichtwerstraße  (CD  3).  — Vor  dem  neuen  Landgericht 
(Königstraße,  E3)  eine  Statue  des  Verfassers  des  -Sachsenspiegels«, 
Eike  von  Repgow ,  von  Prof.  Schmarje  (nur  interimistisch).  —  An 
der  Königstraße  auch  das  neue  Stadttheatei\  —  Im  S.  der  Stadt  die 
Plantage  (B  3),  hier  das  Seminargebäude;  gegenüber  das  Denkmal 
des  Pädagogen  C.  Kehr  (PL  5),  1892  vom  Deutschen  Lehrerverein  er- 
richtet. —  Garnison:  Infant. -Reg.  Nr.  27,  2  Maschinengew. -Abt.  und 
4  Schwadronen  des  Kürassier-Reg.  von  Seydlitz  Nr.  7,  das  am  16.  Aug. 


I.  Quedlinburg. 


29 


1870  bei  Mars-la-Tonr  die  berühmte  Attacke  ritt.  —Bedeutende  Acker- 
baumaschinen-, Zigarren-,  Zucker-,  Handschuhfabrikation. 

Vergnügungsorte:    1)   Die  (^  4   St.)  |  nüthe^■licllenBuchenundde^Z)ane^^s- 
*Spiegelsberge    (199   m),    besuchtes  !  TiöTiZe  (einer  ehemaligen  Räuberhöhle). 


Vergnügungslokal;  Droschke  1,2  5  M. 
(Straßenbahn  bis  Köhlerhütte).  Auf  der 
Nordseite  der  Berge,  beim  Beginn  der 
Anlagen,  r.  zum  Mausoleum  des  Dom- 
dechanten  von  Spiegel,  der  diese  An- 
lagen gründete;  am  22.  Mai,  seinem 
Todestage,  findet  hier  die  »Spiegel- 
feier« statt.  Oben  im  Keller  des  1769 
erbauten,  restaurierten  Jagdschlosses 


Man  fahre  bis  S ärgst edt  und  gehe  über 
die  Sargstedter  Warte  zum  Kloster 
Huysburg  {ygl.  S. 40)  und.  zum  Gasthaus 
Gambrinus  und  von  da  dann  zurück. 
11  4  St.  südl.  von  der  Stadt  (Straßen- 
bahn bis  Sternwarte)  die  städtischen 
Forste  der  Thekenberge,  mit  Felsgrup- 
pen (Gläserner  Mönch),  Gasthäuser: 
Wartburg,  Landhaus,  Forsthaus,  letz- 


ein Faß,  5  m  hoch,  9,5  m  lang,  1594  teres  mit  billigen  Sommerwohnungen, 
gebaut.  Schlüssel  im  Gasthaus.  Aus-  '  Neuerdings  wurden  hier  Hockergrä- 
sicht  vom  Turm  sowie  vom  nahen  Bis-  |  ber  aus  der  Bronzezeit  ausgegraben. 
marckfurm,  am  Westende  der  Berge,  i  —  ^  2  St.  sw.  davon  der  Hoppelberg 
—  2)  Sternwarte  (Restaurant),  östl.  I  (309  m),  umfassende  Aussicht  auf  den 
neben  Spiegelsbergen.  —  Dicht  da-  Harz.  Am  Hoppelberg,  unter  der  sogen. 
bei:  3)  Felsenkeller,  hübsch  gelege-  :  ;>Xasec,  einem  Quarzitfelsen,  die  kleine 
nes  Gasthaus.  Von  hier  in  wenigen  Gastwirtschaft  Waldhalle ;  nw.  davon 
Minuten  zur  Klus ,  uralte,  in  Fei-  das  Dorf  Langenstein;  I4  St.  nw. 
sen  gehauene  menschliehe  Wohnung,  die  gleichnamige  Bahnstation  (S.  69). 
früher   alte  Kultusstätte,    später  Ein-     Über  das  Dorf  ragt  die  Ruine  Alten- 


siedelei  eines  Klausners,  in  der  sogen. 
Kapelle  ist  noch  ein  Crucifixus  sicht- 
bar. —  Die  gegenüberliegenden  be- 
waldeten Klusberge  (174  m),  die:>Hal- 
berstädter  Schweiz«,  bieten  schöne 
Spaziergänge  und  Aussicht  auf  den 
Harz;  an  der  Südseite  eine  Wald- 
erholungsstätte. Den  nördl.  Hinter- 
grund  bildet  der  Huywald  (1^  j  St.), 


bürg.  Das  Schloß  (zum  Rittergut  ge- 
hörig) wtirde  von  Herzog  Karl  Wilh. 
Ferd.  von  Braunschweig  seiner  Mä- 
tresse, der  Marquise  Branconi.  ge- 
schenkt, die  hier  Besuche  von  Goethe 
und  Lavater  empfing.  In  Langenstein 
finden  sich  auch  Spuren  von  Höhlen- 
bewohnern; vgl.  R.  Steinhoff,  :>Lan- 
genstein«  (Blankenburg  1885). 


Eisenbahn.    Hinter  Halberstadt  folgen  die  Stationen  Wcgclebeii 
(1.  kommt  die  Bahn  von  Aschersleben,  S.  34)  und  I>itfuH. 

(219  km)  Quedlinburg  (121  m;   Bahnhofsrestaurant ,  mit  Gärt- 
chen),  preußische  Stadt  an  der  Bode  mit  27233  Einwohnern. 


Gasthöfe:  Bahnhofshotel  Quedlin- 
burger Hof  (PI.  f) :  Z.  1,50-4.50,  F.  0,75. 
Gabelfrühstück  1-2.  Mit:,  o.  Wz.  2, 
Pens.  5-6  M.:  gelobt.  —  Bär  (PI.  a). 
Z.  1,50-2,75,  F.  0,7ö,  T.d'h.  2,  Pens. 
5-6  M.  —  Buntes  Lamm  (PI.  b),  Z. 
1,50-2,  F.  0,75  M.  —  Goldener  Ring 
(PI.  c),  Z.  1.25-1,75,  F.  0,75,  Mitt.  im 
Rest.  1,50,  T.d"h.  2,75  M.  (inkl.  Wein); 
gelobt.  —  Goldne  Sonne,  Z.  m.  F.  1,75, 
Mitt.  1,25  u.  2  M.;  Pilsener  T'rqucll: 
gelobt.  —  Braunes  Roß.  —  Magdebur- 
ger Hof.  —Weißer  Engel  (PI.  d),  Z.  von 
1  M.  an  (im  obern  Stock  *Stuckreliefs 
aus  dem  17.  Jahrb.).  —  Restaurants  und 


Cafes:  Ratsiceinkeller,  geloht.  —  Bär, 
Pilsener  Urquell  (s.  oben).  —  Kaiser- 
hof,  Küche  gelobt.  —  Kasino,  Adel- 
heidstr.  —  Buntes  Lamm.  —  Sonne.  — 
Cafe  Roland.  Markt.  —  Cafe  Hohen- 
zollem.  —  Droschken:  Preise  nach 
Tarif.  —  Eisenbahn  nach  Suderode, 
3.  S.  33;    nach  Blankenburg,  s.  S.  52. 

Schwimmanstalt  in  der  Bode:  Dip- 
pemvord,  mit  Restaurant;  —  Städtische 
Badeanstalt ,  mit  Schwimmbassin. 

Harzklub  :  Auskunft  bei  Hrn.  Buch- 
händler H.  C.  Euch,  Bockstr.  12. 

Kunstgärtnereien  von  Gebr.  Dippe, 
H.  Mette  u.  a. 


Quedlinburg,  teilweise  noch  von  betürmten  Mauern  umgeben, 
eine  der  ältesten  Städte  Deutschlands,  wird  urkundlich  zuerst  922 
genannt;  das  dortige  Stift  wurde  936  von  König  Heinrich  I.  ge- 


30 


I.  Berlin  -  Thale. 


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I.  Qne(lliii"bnrg.  31 

gründet,  der  auch  die  Stadt  erbaut  und  befestigt  hat.  Westlich 
neben  der  Stadt  beim  Wipertikloster  lag  der  alte  Königshof,  »curtis 
Quitilinga«,  auf  dem  sich  König  Heinrich  I.  oft  und  gern  auf- 
hielt. Otto  I.  stellte  das  später  kaiserlich  freiheitliche  Stift  direkt 
unter  den  päpsthchen  Stuhl.  Im  Mittelalter  unter  yerschiedenen 
Schutzvögten,  stand  es  bis  1697  unter  dem  Schutz  von  Kursachsen, 
von  da  an  unter  Brandenburg -Preußen,  fiel  1802  mit  Gebiet  an 
Preußen  und  ward  1803  aufgehoben.  —  Quedlinburg  ist  Garnison 
einer  Schwadron  des  Kürassierregiments  Nr.  7  v.  Seydütz  (vgl.  S.  28) 
und  des  1.  und  3.  Bat.  Infant.-Reg.  Xr.  165.  Die  neuen  Kasernen 
befinden  sich  nördl.  außerhalb  der  Stadt,  an  der  Straße  uach  Halber- 
stadt. —  Hauptenverbszweige  der  Stadt  sind  Ackerbau  und  Gärtnerei. 
Besuch  der  Gärtnereien  empfehlenswert,  z.  B.  der  Gehr.  Dippe,  die 
mit  1800  Arbeitern  etwa  12000  Morgen  Land  bebauen  (Blumenzucht, 
Obstbau  und  Baumschulen).  Femer  große  Drahtwebereien  und 
Maschiaenfabriken,  die  an  1000  Arbeiter  beschäftigen.  Glasmalerei. 
Vom  Bahnhof  gelangt  man  über  die  Bode  zum  Kaiser -Wilhelm- 
Platz;  r.  das  Siegesdenkmal  (Standartenträger  bei  Mars-la-Tour, 
von  Anders),  in  der  Nähe  zwei  Gedenktafeln  der  1866  und  1870/71 
Gefallenen;  1.  in  den  Anlagen  eine  Bronzegruppe  »Der  Friede  durch 
Wafien  geschützt«,  von  L.  Manzel.  Weiter  durch  die  Bahnhofstraße, 
1.  das  neue  Gebäude  (1909)  der  Mitteldeutschen  Privatbank  und  die 
Post,  zur  Heiligegeiststraße  mit  dem  Königl.  (xJTllDasiuni,  in  dem 
sich  die  ehemalige  Stiftsbibliothek  (mit  wertvollen  Handschriften, 
darunter  eine  aus  der  Zeit  Karls  d.  Gr.,  femer  ein  Evangehstarium 
aus  dem  9.  od.  10.  Jahrh.,  mit  blattgroßen  Miniaturen,  ein  berühmter 
Kodex  des  Sachsenspiegels  aus  dem  Ende  des  13,  Jahrh.,  ein  kalli- 
graphisch merkwürdiges  Gebetbuch  aus  dem  Ende  des  16.  Jahrh.) 
befindet,  und  dem  Kreishau^.  Auf  der  Steinbrücke,  Ecke  der  Word, 
das  Geburtshaus  des  berühmten  Geographen  Karl  Ritter,  mit  Ge- 
denktafel; r.  auf  der  Pölle  Nr.  39  das  Geburtshaus  des  Pädagogen 
und  Turnvaters  Guts  Muths  (Gedenktafel),  dicht  daneben,  auf  dem 
Mummentalplatz,  sein  Standbild  von  Richard  Anders  (1904);  nahe- 
bei, in  der  Guts  Muths-Straße,  das  neue  Stadt.  Badehaus  (S.  29).  — 
Von  hier  durch  die  Hölle  zum  Marktplatz  mit  dem  *RathailS,  zuerst 
1310  urkundlich  erwähnt,  1615  erbaut  und  1900-02  von  Laumer 
erweitert  und  durch  zwei  Seitenflügel  an  der  Breitestraße  und  am 
Hoken  entlang  vergrößert;  an  der  linken  Seite  ein  Roland.  Im 
Innern  (Eintritt  30  Pf.,  jede  Person  mehr  10  Pf.)  Gemälde  fürstlicher 
Personen  und  der  Kasten,  in  dem  der  Sage  nach  der  fehdelustige 
Graf  Albrecht  von  Regenstein  (1336-38)  18  Monate  (vgl.  S.  68)  ge- 
fangen saß.  Im  neuen  Stadtverordnetensaale  fünf  große  Wand- 
gemälde von  Marcus  (Berlin).  Am  Markt  Nr.  8  (Hotel  Bär)  das  Ge- 
burtshaus (1834,  Gedenktafel)  des  Dichters  JuZm.s  Wolff  izesi.  1910^ 
der  Ehrenbürger  der  Stadt  war;  hinter  dem  Rathaus  die  Markt-  oder 
Benediktinerkirche.  An  der  St.  Blasiikirche  vorüber  über  den  sogen. 
Finkenherd,  ^ene  Stelle,  wo  Heinrich  I.  beim  Vogelstellen  die  deutsche 
Kaiserkrone  erhalten  haben  soll,  gelangt  man  zum  Schloßberg  und 
zu  dem  von  der  Stadt  angekauften  und  wiederhergestellten  *  Geburts- 
haus Klopstocks  (geb.  2.  Juli  1724)  mit  Gedenktafel  (1874),  inter- 


32 


I.  Berlin -Thale. 


essanter  Sammlung  von  Klopstockbildnissen  und  Erinnerungen  und 
dem  Ritterzimmer,  Erinnerungen  und  Handschriften  Karl  Ritters 
(s.  S.  31);  städtische  Bildersammlung.  Im  Hofe  das  neue  *Städtische 
Maseam  (Eintritt  zusammen  mit  Klopstockhaus  50  Pf.  für  1  Fers., 
jede  weitere  25  Pf.  mehr). 

tertümer,  ferner  Kleidertrachten,  eine 
Medaillen-  und  Siegelsammlung ,  eine 
Sammlung  Quedlinburyer  Münzen  und 
Handschriften,  darunter  ein  Kodex  des 
Sachsenspiegels  aus  deml5.  Jahrh.mit 
Glossen  und  als  Unikum  das  Doktor- 
diplom der  in  Halle  1754  promovierten 
ersten  deutschen  Ärztin,  Gattin  des 
Pastors  Nikolai  in  Erxleben. 


Im  Untergeschoß  kirchliche, 
gewerbliche  und  Hausaltertümer,  dar- 
unter eine  Sammlung  von  Handwer- 
kerladen. Den  Treppenaufgang  zie- 
ren Waffen  und  Fahnen,  darunter  die 
Beutestücke,  die  die  Quedlinburger 
1336  dem  Raubgrafen  (S.  68;  abgenom- 
men haben.  —  Im  Oberstock  eine 
reiche  Sammlung  vorgeschichtlicher  Al- 


Das   Schloß,    einstmals   Sitz   gefürsteter  Äbtissinnen,   und   die 
*ScllloÜkirclie  liegen  auf  einem  Quadersandsteinfelsen  (155  m). 


Zum  Besuch  des  Schlosses  Meldung 
im  Hof  1.  beim  KasteUan;  Eintritt  frei, 
kleines  Trinkg.  nach  Belieben.  Küster 
füi-  den  Besuch  der  Schloßkirche  neben 
dem  Klopstockhaus ;  hier  allein  Karten : 
50  Pf.,  2  Pers.  75  Pf.,  3  Pers.  1  M.  etc. 

Einige  Zimmer  im  Schloß  sind 
noch  in  dem  Zustande,  wie  sie  zur 
Zeit  der  letzten  Äbtissin  Sophia  Alber- 
tina von  Schweden  (Tochter  einer 
Schwester  Friedrichs  des  Großen,  gest. 
1829)  waren,  aber  ohne  Mobiliar  (das 
unter  König  Jerome  verkauft  wurde). 
Im  Skatzimmer  Friedrich  Wilhelms  IV. 
mit  seiduer  Tapete :  Eichenstämme,  aus 
denen  Blumen  hervorwachsen,  die  sich 
vor  der  Kaiserblume  verneigen.  — 
Ferner  :^Z^/i«sin7ie7iziTOmer  mit  Decken- 
reliefs von  Schinkel  (nachgeahmt  im 
"Weißen  Saale  zu  Berlin),-  auch  ver- 
schiedene Gemälde  von  Äbtissinnen, 
darunter  Aurora  v.  Königsmark  (Ge- 
liebte Augusts  des  Starken,  1728  als 
Pröpstin  des  Stifts  gest.).  —  Audienz- 
zimmer mit  Strahlenparkettboden;  in 
der  Fensternische  r. :  der  deutsche  Mi- 
chel, dessen  Zipfelmütze  einem  Peli- 
kanschnabel gleicht;  das  Ganze  ist  als 
ein  Vogel  gedacht,  der  sich  selbst  zer- 
fleischt (Hinweis  auf  einstige  Reichs- 
verhältnisse). Aus  einem  Zimmer  Aus- 
sicht auf  die  Häuser  am  Münzenberg 
(Mons  Sionis),  wo  früher  ein  Benedik- 
tiner -  Jungfrauenkloster  stand. 

Die  srweitürmige  *Schloßkirche, 
von  Heinrich  I.  gegründet,  wurde  in 
ihrer  jetzigen  Gestalt  erst  von  Otto  HI. 
erbaut  und  1021  unter  Heinrich  H. 
eingeweiht,  brannte  1072  nieder,  wurde 
aber  sofort  wiederaufgebaut;  1862-82 
wurde  sie  restauriert,  wobei  man  östl. 


vor  dem  Grab  Heinrichs  I.,  des  Vogel- 
stellers, in  der  Krypta  die  kleine  Bet- 
kapelle entdeckte,  in  der  die  Königin 
Mathilde  ihren  Gatten  beweinte.  Die 
Stuckornamentik  ihrer  zierlichen  Säu- 
len, die  Krypta  selbst  (Reste  von 
Deckenmalereien !)  und  die  Oberkir- 
che (Basilika)  zeigen  den  romanischen 
Stil  in  reicher  Entfaltung  phantasti- 
scher Formen.  Neben  dem  großen 
König  ruhen  seine  Gemahlin  Ma- 
thilde und  Ottos  I.  Tochter  Mathilde. 
Eine  schmale  Treppe  (r.  davon  die 
Büßerkapelle  des  Bischofs  Bernward) 
führt  von  der  Krypta  aus  hinab  in 
ein  Grabgewölbe,  neben  andern  mit 
Sarg  der  Aurora  von  Königsmark 
(s.  oben).  Das  Grabgewölbe  liegt  zum 
Teil  im  Sandsteinfelsen  des  Berges 
und  hat  die  Eigentümlichkeit,  Leichen 
zu  konservieren.  —  Schöner  Blick  von 
der  Schloßterrasse  (neben  der  Kirche) 
auf  die  Stadt  und  den  Harz.  —  Die 
Zitter  (Sakristei)  enthält  wertvolle 
Denkmäler  mittelalterlicher  Kunst; 
z.  B.  einen  Reliquienkasten,  angeblich 
von  Heinrich  I.  herrührend,  mit  Elfen- 
beintafeln, in  denen  Szenen  der  Ge- 
schichte Christi  in  plumper  Arbeit 
dargestellt  sind,  einen  Krug,  der  Über- 
lieferung nach  von  der  Hochzeit  zu 
Kana,  von  der  Kaiserin  Theophano, 
Gemahlin  Kaiser  Ottos  H. ,  aus  dem 
Orient.  —  *  Reliquienkasten  Kaiser 
Ottos  I.,  vorzügliche  Arbeit.  —  Der 
Codex  aureus,  ein  in  Gold  und  Edel- 
steine prachtvoll  gebundenes  Evange- 
lienbuch aus  dem  9.  oder  10.  Jahrb., 
in  Goldschrift  vom  Priester  Samuhel 
geschrieben.  Außerdem  noch  zwei 
andre,     prächtig    gebundene    Hand- 


n.  Berlin-  Goslar.  33 

Schriften.     Unter   Glas   und   Rahmen  ;        Spaziergänge :     Der    Brühl ,    ein 

ein  Fragment  der  *Itala,  der  ältesten  Lusthölzchen  mit  Kiopstocks,  Ritters 
lateinischen  Bibelübersetaiung,  um  400  j  und  des  frühern  Oberbürgermeisters 
n.  Chr.  —  Große  gewirkte  *Teppich-  Brecht  Denkmälern,  sowie  Brühl- 
stücke  aus  dem  13.  Jahrh.  mit  Dar-  I  restaurant.  Durch  den  Brühl  nach 
Stellungen  der  allegorischen  Vermäh-  der  (^  a  St.)  Flußbadeanstalt  Dippen- 
lungsgeschichte  Merkurs  mit  der  Phi-  word,  Wirtschaft  und  Anlagen.  —  Östl. 
lologie,  von  Marcianus  Capella,  einem  der  Stadt  der  Bismarckturm  mit  *Aus- 
spätrömischen  Grammatike?r(Endedes  ,  sieht  (10  Pf.).  —  Am  Berg  Altenhurg 
5.  Jahrb.),  der  im  Mittelalter  eifrig  !  (227  m)  Spaziergänge,  oben  KaflFee- 
gelesen  wtirde.  Die  Ausführung  be-  haus  und  Turm.  —  Das  (1  St.)  Stein- 
sorgten    Klosterfrauen    von    Quedlin-     holz  (Gasthaus). 

bürg.  Schließlich  ist  noch  der  sogen.  ,  Eisenbahn  von  Quedlinburg  in  20 
Äbtissinnenstab  und  der  angebliche  j  Min.  nach  (7  km)  Suderode  und  (9  km) 
Bartkamm  König  Heinrichs  I.,  aus  Gernrode,  s.  R.  37 ;  über  Tir/iwe^irocZe 
Elfenbein,  erwähnenswert.  nach  Blankenbarg,  s.  S.  52. 

Für  die  "Weiterfahrt  nach  Thalc  1.  sitzen!  E.  ein  Teil  der 
Teufelsynauer  (S.  67).  Fußgänger  verlassen  wohl  zuweilen  in  (225  km) 
Neinstedt  ( Bahnhof srestaiirant;  Landhaus)  den  Zug,  um  von  hier 
aus  über  die  Lauenburg  und  die  Georgshöhe  (E.  37)  nach  Thale  zu 
gehen.  Neinstedt  (25-44  Einw.)  war  Wohnort  von  Philipp  v.  Nathusius 
(gest.  1872),  der  dort  auf  dem  Lindenhof  (wo  der  Dichter  Tiedge 
Hauslehrer  war)  eine  Eettungsanstalt  und  eine  Anstalt  für  Blöd- 
sinnige (Elisabethstift)  gründete.    Schöne  Aussicht  vom  Kirchhof. 

Von  Neinstedt  nach  Suderode  (bez.  |  Die  Lauenhurg  (R.  37)  liegt  nur  ^  g  St- 
»45  E«),  1  St.;  zuerst  Chaussee  süd-  [  südl.  von  Stecklenberg.  —  Die  Georg's- 
wärts  nach  (}  q  St.)  Stecklenherg,  dann  \  höhe  (R.  37;  erreicht  man  von  Nein- 
ostwärts  über  Reißaus-,  einzelnes  Gast-  stedt  aus  südl.  auf  einem  Fußweg  (bez. 
haus,  10  Min.  von  Suderode  (R.  37).  —  i  »51  F«;  in  1  St. 

(229  km)  Thale  (175  m),  Endpunkt  der  Eisenbahn;  s.  S.  49. 


II.  Von  Berlin  über  Magdeburg,  Halberstadt  nach  Harzburg 

und  Goslar. 

Eisenbahn  von  Berlin  (Potsdamer  Schnellzug  (mit  durchlaufendem  "Wa- 
Bahnhof)  über  Magdeburg,  Halber-  gen  Berlin -Wemigerode-Harzburg) 
Stadt,  Wernigerode  nach  (247  km)  2  bzw.  1  M.  Zuschlag;  Gepäckzone  6. 
Harzhurg  in  5  St.  für  I.  18,80,  U.  11,90,  ;  —  Von  Berlin  nach  Goslar  (Halber- 
III.  7,60  M. :  nach  (259  km)  Goslar  in  stadt  -  Vienenburg)  s.  auch  Eintr.- 
51,2  St.  für  L  19,80,  n.  12,50.  TU.  8  M.;     Route  R',  S.  34. 

Diese  Linie  führt  wie  Eintr.-Eoute  I  nach  (200  km)  Stat.  Halber- 
Stadt  iS.  26).  Dann  durch  flaches,  fruchtbares  Land  nach  (214  km) 
Heudeber-Daimstedt  {Bahnhofsrestaurant;  S.  3.5;.  Hier  zweigt  die 
Eoute  über  Vienenburg  (S.  3.5)  r.  nach  Goslar  ab.  Die  Bahn  hält  nun 
südl.  direkt  auf  das  Gebirge  zu  und  erreicht  über  (219  km)  Stat. 
Minsleben,  wo  1.  Zweigbahn  nach  Halberstadt  abzweigt,  (224  km) 
Stat.  Weniig'erode,  unmittelbar  am  Fuße  des  Harzes  (S.  102).  Hier 
mündet,  von  S,  kommend,  die  Harzquerbahn  (E.  30).  Nun  weiter 
wieder  in  nordwestl.  Eichtung  längs  des  Harzes  nach  (233  km)  Stat. 
Ilscnhurg  (S.  117)  und  (247  km)  Stat.  Harzborg'  (S.  125),  dann  über 
Oker  (S.  133)  nach  (259  km;  Goslar  (S.  146;,  vgl.  Eintr.  -  Eoute  V. 

Harz.     1912.  3 


34  m.  Berlin  -  Ilalberstadt. 

ill.  Von  Berlin  über  Köthen  und  Aschersleben  nach 
Ballenstedt,  Thale^  Halberstadt. 


Eisenbahn  von  Berlin  nach  Aschers- 
leben (196  km)  in  4'  3-9  St.;  —  Ballen- 
stedt  (218  km)  in  5  -  IQi  4  St. ;  —  ThaU 
(242  km)  in  Q^i^-W^i  St.;  —  Haiher- 
stadt (228  km)  in  5-10'/3  St.;  —  Blan- 
kenburg  (247  km)  in  63,4-12  St. 


pry  Wem  nichts  an  Wittenberg, 
Dessau  oder  Köthen  liegt,  der  hat  kür- 
zere Schnellzugsfahrt  (31,4  St.)  über  Gä- 
sten (s.  E.-R.  XI)  nach  Aschersleben.  — 
Berlin-Thale:  16,4  0,  9,90,6,60,  Schnell- 
zug 2  u.  1  M.  mehr;   Gepäckzone  5. 


Vom  Anhaltischen  Bahnhof  in  Berlin  über  Jüterbog  nach  (95  km) 
Wittenberg  (72  m;  Kaiserhof,  Z.  2 -.8  M.,  F.  1  M.;  Gold.  Wein- 
ti'aube),  an  der  Elbe,  mit  22411  Einw.,  berühmt  durch  Martin  Luthers 
reformatorische  Tätigkeit;  Schloßkirche  (1884-92  vortrefllich  restau- 
riert) ;  Stadtkirche ;  Luthers  und  Melanchthons  Standbilder  auf  dem 
Markt;  Rathaus.  Garnison  des  Inf.-Regts.  (3.  Brandenburg.)  Nr.  20 
und  Reit.  Abt.  Feld-Art.-Reg.  Nr.  74.  —  tJber  Koswig,  Kliecken, 
Roßlaa  (Elbüberbrückung),  Wallwitzhafen  nach  (132  km)  DeSSau 
(61  m;  Goldner  Beutel,  Z.  2-5,  F.  1,25,  Mitt.  3,  Pens,  von  7  M,  an; 
Bahnhofshotel,  Z.  2-3,  F.  1  M.),  Haupt-  und  Pvcsidenzstadt  des  Her- 
zogtums Anhalt,  56606  Einw.,  l.u.  3.  Bat.  Inf. -Reg.  Nr.  93.  — Folgen 
Mosigkau  und  Elsnigk,  dann  (154  km)  Köthen  (80  m;  Rumpfs  Hotel; 
Kaiserhof,  Z.  2,  F.  0,75  M.),  ehemals  Residenz,  mit  23411  Einw.  — 
Über  Biendorf  nach  (173  km)  Bernhiirg  (33695  Einw.;  Kaiserhof, 
gelobt;  Gold.  Kugel,  Z.  m.  F.  3,25  M. ;  neues  Solbad),  an  der  Saale, 
Güsten  (Bahnknotenpunkt)  und  Gierslehen  nach  (197  km)  Stat. 
Ascliersleben  (113  m;  s.  unten),  wo  die  Linie  in  die  Bahn  Halle- 
Vienenburg  einmündet.  Auf  dieser  über  Quedlinburg  nach  Thale, 
Blankenburg  etc.,  vgl.  Ein tr. -Route  IV. 


IV.  Von  Leipzig  über  Halle  und  Aschersleben  nach 
Thale,  Halberstadt  und  Goslar. 

Eisenbahn  :  Von  Leipzig  bis  ^aZien-  fl50  km)  in  4-5^/2  St.;  —  Ilsenburg 
stedt  (116  km)  in  3-4  St.;  —  Thale  (159  km)  in  4-6  St.;  —  Harzhurg  {112 
(140km)  in  3»  2-51  4  St.;  —  Halberstadt  km)  in  4^  4-6Va  St.;  —  Goslar  (176  km) 
(126  km)  in  2-3i  3  St.;—  Blankenburg  in  3-6  St.;  Seesen  (199  km)  in  3i,2- 
(145km)in3';3-4i  aSt.;  —  Wernigerode  i  6Va  St. 

Von  Leipzig  (Hauptbahnhof)  nach  (36  km)  Halle;  dann  über 
die  Stat.  Trotha,  Wallwitz  (r.  der  Petersberg),  Könno-n,  nun  über 
die  Saale,  nnd  Sanderslehen  (Kreuzung  mit  Eintr. -R.  XI). 

(94  km)  Aschersleben  (113  m;  Deutsches  Haus,  ^Mitte  der  Stadt, 
Z.  von  1,75  M.  an,  F.  0,75  und  1  M. ;  Schmidt,  am  Bahnhof,  Z.  von 
2,80  M.  an,  F.  0,8o  M. ;  Schioarzcs  Roß,  Geschäftsreisende),  alte 
preußische  Stadt  mit  28791  Einw.,  einst  Hauptort  der  Grafschaft 
Askanien.  Vor  dem  Rathaus  der  neue  Hennebrunnen,  von  Wrba. 
Städtisches  Museum;  1.  Preiiß.  Beamtensemiuar;  Papierindustrie; 
großes  Kaliwerk ;  ausgedehnte  Parkanlagen.  Auf  dem  Burgberg  die 
Reste  der  1140  zerstörten  Askanierburg,  mit  Aussichtsturm  und  Ge- 
denkstein an  Fürst  Bismarck.    ^k  St.  so.   Solbad  Wilhelmsbad.  — 


IV.  Leipzig  -  Goslar.  35 

In  Aschersleben  mündet  r.  die  Eintr. -E,,  III.  —  ff^  Hier  oder  in 
Frose  fs.  unten;  Wagen  Wechsel  für  die  Zweigbahn  (21  km)  nach 
Balleiistedt  -  Suder  Ode  (R.  35). 

Kleinbahn  von  Ascherslebe7i  in  ca.  »64  H«)  und  nach  Stangerode  (bez. 
3  St.  über  Königsaue,  Schadeleben  »64:G«),vonhier  entweder  (bez.  »70  H«) 
und  Hakeborn  nach  (46  km)  Nien-  in  daa  Leinetal  (S.  250)  oder  (bez. 
hagen  (S.  26).  j  »&4:¥«)  über  Volkmajinsrode  zur  Ram- 

Von  Aschersleben  durch  das  Eine-  |  melhurg  (S.  254)  und  (bez.  »64  E«)  nach 
tal  (S.  255)  zur  Ruine  Arnstein  (bez.     Wippra,  s.  R.  36. 

(101  km)  Stat.  Frose  (Bahnhofsrestaurant),  Flecken  mit  alter 
romanischer  Säulenba öiüka  des  12.  Jahrb.,  1892  erneuert.  —  L.  er- 
scheinen die  Harz  berge.    Weiter  über  Gater  sieben  und 

(119  km)  Wegeleben  ( Bahnhof srcstmirant;  1.  Zweigbahn  über 
[130  km]  Quedlinhiirg  [S.  29]  nach  [140  km]  Tliale  [S.  49])  nach 

(126km)  Halberstadt  (S.26  ;  Bahnhofsrestanrant);  02"  Wagen- 
wechsel für  die  Zweigbahnen  (19  km)' nach  Blailkeuburg'-  (R.  4) 
Thale  CS.  52!  und  nach  Wernigerode  (R.  10),  Ilseuburg  (R.  11) 
und  (46  km)  Harzburg"  (R.  12;  s.  unten).  —  Weiter  über  Hst.  Strö- 
heck  (Schachspielerdorf)  nach 

(141  km)  Stat.  Heudeber-Dauustedt  f Bahnhofsrestaurant),  wo  die 
Seitenbahn  über  (9  km)  Wernigerode  (nur  ein  Schnellzug  hält  hier, 
vgl.  oben),  (18  km)  Ilsenburg  und  (32  km)  Harzhurg  abzweigt  (am 
besten  steigt  man  schon  in  Halberstadt,  s.  oben,  um).  Es  folgt 
Hst.  Langein,  dann  (149  km)  Stat.  Wasserlehen  (Zweigbahn  nach 
Osterwieckj,  1.  sieht  man  Wernigerode,  dann  den  Brocken  und  den 
ganzen  Nordabhang  des  Oberharzes.  —  (152  km)  Hst.  Schauen; 
von  hier  führt  ein  aussichtsreicher  Weg  über  (1  St.)  Stapelburg  nach 
(13/4  St.)  Ilsenburg  (S.  117). 

(163  km)  Stat.  Tienenbui'g"  (145  m;  Bahnhofsrestaurant)  mit 
Burgruine  und  großem  Kalisalz  werk  der  »Hercynia«,  Knotenpunkt 
mit  der  Linie  von  Braunschweig  nach  Harzbui'g  (Eintr. -R.  YI). 
öS°  Wagen  Wechsel  dahin.— Dann  über  (172  km)  Oker{^.  133)  nach 

(176  km)  Stat.  GrOSlar  (R.  15),  avo  r.  die  Bahn  von  Hildesheim 
(Eintr. -R.  V)  mündet,  während  sich  unsre  Linie  über  (182  kmj 
Langeisheim  (S.  165)  nach  (199  km)  Seesen  (R.  17a)  fortsetzt. 


V.  Von  Hannover  (und  Nordwestdeutschland)  über  Hildes- 
heim nach  Goslar  und  Harzburg. 

Eisenbahn:  V'  n  Hannover  nvidh  (88  11.  4,40,  III.  2.90  M. ,  Gepäckzone  2, 
km)  Goslar  in  2-3  St.,  (109  km)  Hai-z-  i  Hannover-Harzbur^  8,3o,  5,  3,30  M. ; 
})urg  in  3^,4  St.  (Schnellzug:  1'^  3  bzw.  ;  Gepäckz<^ne  3,  Schuellzugszuschlag  1 
2^/4  St.,  vrn  Köln  6V2  bzw.  7  St.;  von  und  0,50  M.  —  Elektr.  Kleinbahn 
Hambiirg  im  Sommer  41  ^  bzw.  5  St.).  i  vnn  Hannover  nach  Hilde-sheim  in  1  St. 
—  Fahrpreise, Hannover-Goslarl. 7,30,  !  20  Min.  für   59    Pf. 

Die  Bahn  geht  von  Harniover  im  Leinetal  aufwärts,  vorbei  an 
den  kleinen  Stationen  Wälfel,  Rethen,  Sarstcdt,  Barnten  ir.  die 
Marienburg,  S.  45j  und  über  Emmerke,  wo  die  Bahn  aus  Westfalen 
über  Elze  und  Xordstemmen  mündet. 

3* 


36  V.  Hannover  -  Goslar. 

(36  km)  Stat.Hildeslieim(89m),  aufblühende  Stadt  an  der  Innerste, 
mit  54  811  Einw.  (^'.i  Katholiken;,  Garnison  des  3.  Hannov.  Inf, -Reg. 
Nr.  79,  Regierungshauptstadt,  Bischofssitz ;  viele  Schulon ;  die  Industrie 
ist  nicht  unbedeutend :  einen  weitverbreiteten  Ruf  haben  die  Senking- 
schen  Herde,  Hildesheimer  Wurst  und  Hildesheimer  Pumpernickel. 


Gasthöfe.  Gegenüber  dem  Bahn- 
hof: Kaiserhof  {VL  a,  Gl),  Z.  2-5, 
F.  1 M.  —  Hotopps  Hotel  dleimer ;  PI.  b. 
Gl),  Z.  2,25-4,  F.  1,  Mi«.  1,75-3, 
Pens.  5,50-9  M.,  gut.  —  Europäischer 
Ho}  (PI.  c,  G  1),  Z.  2-4,  F.  0,75,  Ged. 
von  1,50  M.  an,  Pens.  4,50-6  M.  — 
Rheinischer  Hof  (PL  d,  C  1),  Z.  1,75-2, 
F.  0,75.  Mitt.  1,50  M.  —Mitte  der  Stadt: 
D'Angleterre  (PI.  e,  C  2),  Z.  3-4,  F. 


m.  F.  2,50  M.,  gelobt.  —  Restaurants 

(außer  den  Gasthöfen)  :iJaft/( 7iy/6res^aK- 
rant.  —  Hasse,  Mai-kt.  —  Theatergar- 
ten, vor  dem  Neuen  Theater.  —  Wein: 
Domherrenschenke,  beim  Dom ;  —  Rats- 
keller (Limpricht),  am  Markt.  —  Bürger- 
Weinschenke. 

Cafes:  Wiener  Cafi,  Ecke  Alms- 
und Wallstraße ;  —  Hohenzollem,  beim 
Bahnho  f ;  —  Konditorei  B  ran  des,  Markt- 


1,25  M.;  —   Wiener  Hof  (PI.  f,   C  2),  |  Straße  2. 

Z.  m.  F.  3,50  M. ;  beide  mit  Bierrestau-  j  Elektrische  Straßenbahn  :  Vom 
rant.  —  Gei-mania  (PI.  g ,  D  2) ,  beim  Bahnhof  durch  die  Stadt  bis  Am  Platz, 
Kaiserdenkmal;  Z.  m.  F.  von  2,50  M.  von  hier  Linie  1  westl.  nach  Moritz- 
an ;  Küche  gelobt.  —  Evangelisches  Ver-  berg,  Linie  2  östl.  zum  Galgenberg.  — ■ 
einshaus,  an  der  Zingel;  Z.  m.  F.  3M.,  Elektrische  Kleinbahn  nach  Hannover 
Bed.  10  Proz.  —  Pension  Mosqua,  7i.  \  vom  Bahnhof,  s.  S.  35. 

Hildesheim,  das  norddeutsche  Nürnberg,  ist  mit  seinen  zahlreichen 
wohlerhaltenen  Fachwerkbauten  (vielfach  neu  bemaltj  die  hervor- 
ragendste Vertreterin  deutscher  Holzbaukunst  und  als  alter  Bischofs- 
sitz reich  an  schönen  Kirchen ;  die  vielen  Neubauten  in  der  Altstadt 
sind  dem  alten  Stile  angepaßt. 

Rundgang:  Vom  Bahnhof  durch  die  Bemwardstraße  am  *Hil- 
desia-Denhnal  (von  Röder;  PI.  1),  vor  der  Hildesheimer  Bank  (PI.  2, 
C 1)  vorüber  und  durch  die  Almstraße  mit  vielen  Schauläden,  1.  die 
Jakobikirche,  an  der  Ratsapotheke,  einem  reichgeschnitzten  Holzbau, 
vorbei  zum  Markt  mit  dem  spätgotischen  *  Rathaus  (P\.  C2),  im  Saal 
prächtige  Wand-  und  Deckengemälde  von  Prell;  an  der  Südseite  des 
Marktes  das  *Wedekindsc7ie  Haus  (Fachwerkbau;  und  das  gotische 
Templerhatis  (PI.  3,  C  2),  westl.  das  prächtige  *  Knochenhaueramthaus 
(16.  Jahrb.;  PI.  4,  C2),  jetzt  Kunstgewerbehaus.  Vor  dem  Rathaus 
ein  Pi,olandsbrunnen,  hinter  dem  Rathaus  der  alte  P^atsbauhof.  Vom 
Markt  zur  Ratsapotheke  zurück,  dann  südl.  über  den  Hohen  Weg 
am  originellen  Huckup- Denkmal,  mit  plattdeutschem  Vers  (1905;, 
vorüber  durch  die  krumme  Rotwurst  zum  Andreasplatz,  hier  die 
evangelische  Andreaskirche  (14.  Jahrh.)  mit  neuem  hohen  W^estturm. 
Hinter  der  Kirche  zunächst  Nr.  28  das  Pfeüerhatcs  (1623;  PI.  5,  C  2), 
dann  das  restaurierte  alte  Knochenhauergüdenhau^  (1482;  und  an 
der  Ecke  der  Eckemekerstraße  das  alte  Trinüatishospital  (PI.  6,  C2), 
zurzeit  Fabrik,  weiter.  Ecke  der  Rolandstraße,  das  alte  Roland- 
hospital (PI.  7,  C2j,  alles  Fachwerkbauten.  Nun  südl.  durch  die 
Poststraße  und  über  den  Bohlweg  am  Ptegierungsgebäude  vorbei, 
dann  r.  bei  der  Domschenke,  einem  erneuerten  alten  Fachwerkhaus, 
das  Hückedahl  fschmale  Gasse  zwischen  hohen  Mauern;  1.  lassend, 
die  Treppe  hinauf  zum  romanischen  *Dom  (PI.  C2;  Eingang  an  der 
Nordseite  zur  Führung  [lt.  Anschlag],  zu  der  man  pünktlich  da  sein 
muß),  1212-90  erbaut,  mit  spätgotischen  Seitenschiffen,  Inneresbarock, 


V.  Hildesheim. 


37 


TL  JbrYZ  - 1      i-* 


38  V.  Hannover  -  Goslar. 

mit  Werken  des  kunstberühmten  Bischofs  Bernward  (993- 1022),  vielen 
Kunstscliätzon ,  schcinoiii  Krenzi^ang  und  dem  1000jährigen  Rosen- 
stock. Auf  dem  weiten,  schönen  Donihof  nördl.  das  Bronzcslandbild 
des  Bischofs  Bernward ,  siidl.  vom  Dom  die  Bronzehüste  des  Bota- 
nikers Leunis.  Westl.  vom  Domhof  das  reichhaltige  *Ra:m€rmuseum 
(PI.  B2;  Katalog  20  Pf.),  mit  naturgeschichtlichen,  Kunst-,  Kunst- 
gewerbe- und  kulturliistorischen  Sammlungen  (darunter  Abguß  des 
1868  am  Galgenberg  gefundenen  *Hildesheimer  Silberfundesj ;  dahinter 
das  Pelizacusimtseum,  vom  Konsul  Pelizaeus  in  Kairo  seiner  Vater- 
stadt geschenkt,  mit  bedeutender  Sammlung  ägyptischer  Altertümer. 

Vom  Museum  zurück  zum  Domhof  und  südl.  durch  die  Mause- 
falle und  die  Neue  Straße,  1.  mündet  das  Hückedahl  (s.  S.  30),  an 
der  (1.)  zum  Unionshaus  umgcAvandelten  gotischen  Paulinerkirche 
vorbei  in  den  Hintern  Brühl  und  zum  Godehardplatz,  hier  und 
unterwegs  schöne  alte  Holzbauten,  mit  der  * Godehardskirche  (PI.  C  3 ; 
1133-72),  einer  dreischiffigen  romanischen  Basilika ,  der  einzigen 
Deutschlands,  die  französische  Chorbildung  mit  halbrundem  Säulen- 
umgang und  fünf  Apsiden  zeigt.  Dahinter  erhebt  sieh  der  Kehr- 
loiedcrwall,  der  mit  dem  Kehrwiederturm  die  Südseite  der  Stadt  be- 
grenzt. —  Von  hier  reizender  *Blick  ül)er  den  Dyes'schen  Teich,  um- 
standen von  schönem  Laub-  und  Nadelholz,  auf  die  Berge  des  In- 
nerstetals. Wir  wenden  uns  von  hier  nw.  zum  Langelinien -Wall, 
an  dessen  Ende  r.  durch  die  Kleine  Venedig,  und  gelangen,  die 
Dammstraße  ki-euzend,  durch  die  Mühlenstraße  zur  ßlagdalenen. 
Mische  (PI.  B  2),  1794  erneuert,  mit  vielen  Kunstwerken  im  Innern, 
darunter  das  goldene  Bernwardskreuz  f994j  aus  der  Gießerei  des 
oben  genannten  Bischofs.  Nördl.  weiter  zur  evangelischen  *Michaelis- 
kirchc  (1001-33  von  Bischof  Bernward  erbaut,  1910  restauriert), 
einer  flachgedeckten  romanischen  Basilika  mit  doppelten  QuerschiÖen 
imd  Chören,  eine  der  hervorragendsten  Anlagen  dieser  Art  in  Deutsch- 
land ;  sie  hat  noch  durchweg  flache  Holzdecken,  geziert  diirch  be- 
rühmte *Gemälde,  die  um  1186  entstanden  sind  und  »auf  der  Höhe 
der  eignen  Entwickelung  romanischer  Malerei  stehen«  ;  im  südlichen 
Seitenschifi",  in  den  Zwickeln  über  den  Kapitellen  die  »Seligpreisun- 
gen«, Stuckreliefs  aus  der  ersten  Phase  altsäehsischer  Bildnerei. 
Hinter  der  Kirche  das  ehemalige  Kloster,  jetzt  Irrenanstalt.  Östl. 
am  Langen  Hagen  das  Kaiserhaus  (PI.  C  2),  ein  Renaissancebau  von 
1586-87,  jetzt  Handels-  und  Industrie -Museum  (ein  andrer  Renais- 
sancebau aus  dem  17.  Jahrb.,  die  Neustädter  Schenke  [PI.  8,  C3], 
steht  am  Neustädter  Markt,  hier  auch  die  gotische  Lambertikirche). 
Wir  gehen  nördl.  durch  die  Peinerstraße,  an  der  neuen  St.  Bem- 
wardskirche  vorüber  zum  Bahnhof  zurück. 

Recht  lohnend  ist  auch  ein  Besuch  der  Umgebung;  man  benutzt 
die  elektrische  Straßenbahn,  die  sich  »Am  Platz«  (PI.  C2)  teilt,  ent- 
weder 1.,  östl.,  über  die  Friesen-  und  Goslarsche  Straße  zum  Fuß 
des  Galgenbergs.  Von  hier  in  15  Min.  zum  Bisinarcktiü-m  (PI.  E3), 
mit  schönem  Blick  auf  die  Stadt  und  ihre  Umgebung;  5  Min.  weiter 
mitten  im  Walde  ein  gutes,  besuchtes  Restaurant.  Zurück  gehe  man 
durch  die  Feldstraße  und  die  breite  Sedanstraße,  an  deren  südlichem 
Ende  der  Renatabrunnen  (PI.  D  3)  von  JuckolF- Skopau ,  mit  dem 


VI.  Hannover  -  Harzbnrg.  39 

Bronzerelief  Julius  Wolfls,  des  Dichters  der  »Renata«,  steht,  wäh- 
rend am  nördlichen  Ende  das  *  Reiterstandbild  Kaiser  Wilhelms  I. 
(PI.  D  2)  von  O.  Lessing  sieh  erhebt;  hier  Haltestelle  der  Straßen- 
bahn. —  Oder  »Am  Platz«  r.,  westl.,  an  (\.qy  Kreuzkirche,  einer  um- 
gebauten Basilika,  vorüber  nach  Hildesheiin-Moritzhcrrj  (PI.  A  2)  mit 
alter  Klosterkirche,  Säulenbasilika,  \ind  zu  Fuß  weiter  in  5  Min. 
zum  Bergholz  (PL  A3),  Konzertrestaurant  mit  prächtiger  Aussicht 
auf  Hildesheim  und  ins  Innerstetal. 

Über  Hst.  Hildesheim-O.  nach  Ch'oßdiingen  (Zweigbahn  über  [5km] 
Bad  SalzdetfiiHh  und  Lamsp ringe  nach  [32  km]  Gandersheim  nnd 
Kreiensen,  E.-R.MI)  nnd  (53  km)  Stat.  Derneburg  (mit  reizend  über 
Teichen  in  großem  Park  gelegenem  Schloß  des  Fürsten  Münster), 
Kreuzung  mit  der  Bahn  Brannschweig-Seesen  (R.  17a),  Baddecken- 
stedt  nach  (69  km)  Ringelheim ,  Kreuzung  mit  der  Bahn  Braun- 
schweig-Kreiensen,  Othfrcscn  nach  (83  km)  Grauhof,  Domäne,  einst 
Augnstinerkloster,  vgl.  S.  159.  —  Dann  folgt  (88  km)  Ooslar  (R.  15). 
—  Nun  weiter  auf  der  neuen  Bahnstrecke  (1912  eröflnet;  über  (9-4  km) 
Oker  (S.  133)  nach  (100  km)  Harzbui'g  (Eintr.-Route  VI)  und  nach 
Halberstadt,  vgl.  Eintr.-Route  II. 


VI.  Von  Hannover,  Bremen  oder  Hamburg  über  Braun- 
schweig  nach  Harzburg. 

Eisenbahn:  Von  Hannover  nach  ;  lO^j  St.  —  Von  Bremen  nach  JTarztursf 
(105  km)  Harzburg  in  2^  4-4  St.;  Wer-  '  in  6»  4-II  St.;  Wernigerode  7^  a-lOV-, 
nigerode  i-6^,3  St.;  Blankenhurg  6  St.  —  Fahrpreise:  Hannover  -  Harz- 
St. ;  ThaU  42,3-61  4  St.  —  Von  Brann-  bürg :  1. 8,30,  U.  5,  IH.  3,30  M.,  Schnell- 
schweig V^  4-2^2  St.  kürzere  Fahrt  zng  1  u.  0,50  M.  mehr,  Gepäckzone  3; 
(45  km).  —  Von  Hamburg  nach  Harz-  Bremen-Harzburg:  17,70,  ll,20,7,ioM., 
lurg  in  S-lOVa  St.;  Wernigerode  7^  3-     Schnellzug  2  n.  1  M.  mehr,  Gepäckz.  5. 

Die  Züge  von  Hamburg  haben  in  Lehrte  Anschluß  an  die  von 
Bremen- Hannover.    Weiter  über  Peine  (Petroleumquellen)  nach 

Braunscliweig'  (78  m;  Bahnhofsrestaurcmt) ,  Hauptstadt  des 
gleichnamigen  Herzogtums,  mit  143319  Einwohnern. 

Gasthöfe:  Deutsches  Haus,  Z.  von  |  —  Parkhotel,  neu;  Z.  von  3,50  M.  an, 
3  M.  an,  F.  1,25  M.  —  Schrader,  Z.  3,  F.  1,25,  Mitt.  2,50  u.  3,50  M.  —  Danne 
F.  1  M.  —  Frühlings  Hotel,  Z.  2-3,50,  u.  a.  —  Elektrische  Bahn  über  Stem- 
F.  1,  Mitt.  2,50  M.  —  Kaiserhof,  beim  haus  nach  (12  km)  Wolfenhüttel  in 
Bahnhof:  Z.  von  2,25  M.  an,  F.  IM.     ^  ^  St.;  Vm.  alle  24.  Xm.  alle  12  ]^nu. 

Sehenswert:  Herzog].  Residenzschloß,  von  Ottmer,  mit  einer 
»Brunonia«;  —  Hoftheater;  —  Museum  mit  Bildergalerie;  —  städt. 
Museum ;  —  neues  Vaterländisches  Museum ;  —  Altstadt-Rathaus ;  — 
Neues  Rathaus,  frühgotischer  Sandsteinbau,  1894-1900  erbaut;  — 
Gewandhaus  und  andre  mittelalterliche  Bauten;  —  der  Dom  und  die 
neuerbaute  Burg  Dankwarderode ;  —  Heinrichsbrunnen  am  Hagen- 
markt;—  Eulenspiegelbninnen ;  —  Martini-  und  Brüdemkirche,  da- 
vor Bugenhagen  -  Denkmal  von  Echtermeyer;  —  Andreaskirche;  — 
Finanzgebäude  und  das  Stadthaus;  —  der  eherne  Löwe;  —  die  Denk- 
mäler Lessings ,  mehrerer  Herzöge,  Schills,  Gauß',  Abts,  im  Prinzen- 
park  Gedenkstein  Albrechts  von   Preußen,    1912   aus  Findlingen 


40  Vn.  Kassel  -  Nordhausen. 

errichtet;  Kaiser -Wilhelmsbrücke;  Siegesdenkmal;  —  Kriegerdenk- 
mal; —  Polytechnikum  u.  a.  —  Garnison:  Inf. -Reg.  Nr.  92,  Hus.- 
Reg.  Nr.  17,  Stab  der  40.  Inf.-Brig. 

Eisenbahn :  Von  Braunschweig  in  IVa  St.  nach  (45  km)  Harzburg  (Fahrpreise 
8.  S.  39);  —  (65  km)  Seesen  über  Börssum  in  VI2-2  St.  (s.  auch  R.  17a);  — 
(50  km)  Goslar  in  IVa-P/i  St. 

(12  km)  Stat.  Wolfeilbüttel  (Zum  Löwen;  BayeHscher  Hof), 
braunschw.  Stadt  (18942  Einw.)  mit  schönen  alten  Fach  werkbauten. 
Altes  Residenzscliloß.  Auf  dem  Markt  mit  altem  Rathaus  der  neue 
Herzog- August-Brunnen.  In  der  Marienkirche  (Renaissance)  Fürsten- 
gruft der  Herzoge  von  Braunschweig.  Au  der  herzogl.  Bibliothek 
(tägl.  außer  So.  9-1  Uhr  geöffnet)  war  Lessing  1770-81  Bibhothekar; 
Landeshauptarchiv  mit  alten  *Kaiserurkunden.  Neues  Stadttheater 
im  Biedermeierstil.  Garnison :  Stab  u.  I.  Abteil.  (Braunschw.)  Feldart.- 
Reg.  Nr.  46.    Elektrische  Bahn  nach  Braunschweig,  s.  S.  39. 


Zweigbahn  von  Wolfenbüttel  über 

(17  km)  Schöppenstedt ,  alte  braun- 
schweigische  Stadt,  das  norddeutsche 
Schiida,  mit  3226  Einw.,  und  Maitier- 
zoll (Kleinbahn  nach  Heudeber,  An- 
schluß nach  Wernigerode),  nach  (30 
km)  Jerxheim,  wo  Kreuzung  mit  der 


heim  Sekundärbahn  über  (13  km) 
Stat.  Anderheck  (in  der  Nähe  das  neue 
Kalibergwerk  Wilhelmshall),  (16  km) 
Stsit.  Dingelsfedt,v. der  Huywald  raitäer 
Huyshurg  (305  m;  S.  29),  ehem.  Bene- 
diktinerkloster, zum  Gut  Röderhof  ge- 
hörend; dann  über  (33  km)  Stat.  Nien- 


Linie  Eilsleben-Börssum.  Von  Jerx-  \  ftag^eji  nach  (43  km)  Halberstadt  (S.  26). 
Über  Hedwig shurg ,  (24  km)  Börssxim  (Kreuzung  mit  der  Bahn 
Magdeburg  -  Seesen  und  Zweiglinie  über  Osterwieck  nach  Wasser- 
leben an  der  Linie  Vienenburg-Halberstadt),  Schiaden  nach  (37  km) 
Tieiienburg'  (S.  35).  pi^  Abzweigung  r.  nach  (47  km)  Goslar 
(S.  146),  1.  nach  Halberstadt  (Eintr.-R.  IV).  —  Die  Bahn  hat  mm 
lOO'm  Steigung  bis  (45  km)  HarzbUTg"  (S.  125),  Endpunkt  der  Bahn. 


VII.  Von  (Frankfurt  a.  M.)  Kassel  nach  Nordhausen  oder 
über  Kreiensen  nach  dem  Nordharz. 

120  km  Eisenbahn  von  Kassel  nach  Nordhausen  in  2-3Va  St.  —  Reisende 
nach  dem  Nordharz  gehen  über  Göttingen,  Kreiensen  und  Seesen  (R.  17a)  nach 
Goslar,   Vienenhurg  etc. 

Kassel  (135  m),  Hauptstadt  der  preußischen  Provinz  Hessen- 
Nassau,  mit  153120  Einw.  (Garnison:  Kommando  des  11.  Armee- 
korps etc.,  2  Bat.  Inf. -Reg.  Nr.  32,  Inf. -Reg.  Nr.  167,  Husaren-Reg. 
Nr.  14,  2  Abteil.  Feldart.-Reg.  Nr.  11  und  Trainbat.  Nr.  11),  an  der 
Fulda,  in  schöner  Gegend.  —  *Schöne  Aussicht  (früher  Bellevue), 
Karlsaue  mit  Orangerie,  *Marmorbad.  Museum.  *Bildergalerie 
(Niederländer).  Theater.  Bedeutende  Maschinenfabriken.  Kunst- 
akademie, Kunstgewerbeschule,  zwei  Gymnasien  etc. 

Gasthöfe:  Hotel  du  Nord,  Z.  3-6,  |  Omn.  Ö,70  M.  —  Kasseler  Hof ,  Z.  2,50 
F.  1,20,  T.d'h.  3,50  M.;  —Royal,Z.  3-7,  bis  4,  F.  1  M.  —  Schirmer.  —  Central, 
F.  1,25  M.,  mit  feinem  Restaurant;  —  Z.  2-5,  F.  1,25,  Mitt.  1,75  u.  3  M.  — 
Mono2>ol,  Z.  von  2,50 M.  an,  F.  1 M. ;  alle  |  Deutscher Kaiser,'ß2ihnhoisiT. —  Goltze, 
drei  am  Bahnhof.  —  König  von  Preu-  1  Spohrweg;  Z.  von  2  M.  an,  F.  1  M. 
jSe7i,  Königspl.  j  Z.  3-8,  F.  1,25,  T.d'h.  3,  I  —  Evang.  Vereinshaus,  Kölnische  Str. 


VII.  Kassel  -  Nordhansen. 


41 


17;  Z.  1,50-3,50,  F.  1  M.  —  Kaiserhof, 
beim  Bahnhof,  mit  Varietetheater.  — 
Familienpension  Weinberg,  Humboldt- 
straße 22;  Pens.  4,50-7  M.,  Garten.  — 
Restaurants:     Ratskeller    (Wein).     — 


Palais-Restaurant.  —  Gerhardt  (Pil- 
sener  Bier)  u.  a.  —  Residenz  -  Cafe, 
Königstr.  39.  —  Schmoll;  —  Kaiser- 
Cafe,  beide  ebenda.  —  CaT'6  Daeche. 
—  'Cafe  Folter. 


3/4  St.  von  Kassel  liegt  *WilliellllshÖhe  (Grand  Hotel  Wilhelms- 
höhe, Z.  3,50-6,  F.  1,25,  Mitt.  3,50  u.  4,  Pens.  9-12  M.;  Cafe-Bestau' 
rant  Mulang) ,  großartigster  Waldpark  Norddentschlands ,  Wasser- 
werke (spielen  im  Sommer  So.  n.  !Mi.  3V2  Uhr  Nrn.);  Bahn  und 
elektrische  Straßenbahn  von  Kassel  in  V2  St.  dahin. 

Die  Eisenbahn  überschreitet  die  Fulda  und  erreicht 

(24  km)  HannÖTerSCh  -  Mündeu  (120  m),  am  Zusammenfluß  der 
Fulda  und  Werra  reizend  gelegene  Stadt  mit  11455  Einw.  Altes 
Schloß  der  Herzoge  von  Braunschweig  und  Grubenhagen,  mit  Alter- 
tümer- und  Eberlein -Museum.  Eestauriertes  *Rathaus,  eine  Perle 
deutscher  Renaissance;  viele  alte  Patrizierhäuser.  Am  Pfarrhaus 
beim  St.  Blasiikirchplatz  eine  kürzMch  freigelegte  prächtige  Hplz- 
fassade.  Forstakademie.  Schifiahrt  fWeserumschlag).  An  der  Agi- 
dienkirche:  Dr.  Eisenbarths  Grabdenkmal;  in  der  St.  Blasiikirche 
*Grabdenkmal  des  Herzogs  Erich.  —  Aussichtsturm  auf  der  Tilly- 
schanze.    Garnison:  Pionierbataillon  Nr.  11. 


Gasthöfe :  Hessischer  Hof,  Z.  2,50-4, 
F.  0,75,  Mitt.  (Wz.)  2,  2,50  und  3,  Pens. 
5,50-8,50  M.,  mit  Garten  und  Terrasse, 
ZH.  —  Krone. —  Hotel-Fenvion  Andrees- 
berg  (1,4  St.  vor  der  Stadt);  Z.  2-3, 
F.  1,  T.d'h.  (Wz.)  2  u.  2,50,  Pens.  5,50 
bis  6,50  M. ;  ZH. ;  Aussicht.  —  Tivoli, 
Z.  m.  F.  3,  Mitt.  (Wz.)  1,75  u.  2,  Pens. 
5  M.  —  Jung,  Z.  2,25-3,  F.  1  M. 

Dampfschiff  (Personenverkehr)  auf 
der  Weser  nach  Hameln  im  Sommer 
zweimal  täglich;  ferner  zeitweilig  auf 
der  Fulda  nach  Kassel  durch  herr- 
liche Gegend. 

Die  Eisenbahn  Kassel -Hannover 
(für  Reisende  nach  dem  Nordharz) 
führt  von  Münden  über  Stat.  Drans- 
feld  (Braunkohlen  und  Basaltbrüche) 
bzw.  Eichenberg  (s.  unten)  nach 

(58  km)  Göttingen  {Gebhard,  nahe 
am  Bahnhof,  Z.  3—5,  F.  1  M. ;  Royal, 
Z.  m.  F.  3  M.;  beide  gelobt),  Uni- 
versitätsstadt mit  37  531  Einw. 


Folgen  Stat.  Bovenden,  r.  Ruine 
Flesse,  und  Xörfeii ,  zwischen  beiden 
Ruine  Hardenberg. 

(78  km)  Stat.  Jfortheim  (Sonne; 
Engl.  Hof,  Z.  von  2,25  M.  an,  F.  0,75  M.), 
alte  Stadt  mit  8625  Einw.  Abz^'eigung 
nach  (r.)  Nordhausen  und  (1.)  Ott- 
bergen. 

(98  km)  Stat.  Kreiensen  (gutes 
Bahnhofsrestaurant).  Hier  gabelt  die 
Bahn:  1.  nach  (164  km)  Hannover 
(Eintr.-R.  IX),  r.  über  Seesen  nach  Gos- 
lar, Vienenburg,  Harzburg  etc.  (Eintr.- 
R.  IV).  —  Von  Kreiensen  Abstecher 
über  Greene  und  »die  Bürge  durch 
Wald  nach  (2  St.)  Einbeck  {Traube, 
Z.  m.  F.  2,50  M. ;  Goldner  Löwe,  Z.  2,25, 
F.  0,75  M.),  altem  Hansestädtchen  mit 
9430  Einw.,  Resten  der  Stadtmauer 
und  altertümlichen  Bauten;  berühm- 
tes Bier.  —  Rückweg  event.  über  die 
Ilme  nach  Salzderhelden,  Station  vor 
Kreiensen. 


Eisenbahn.  (33  km)  Stat.  Hedemünden ;  der  Werra  folgend,  über 
das  Eichsfeld.  —  (42  km)  Stat.  Witzenhausen,  4063  Einw.,  Kolonial- 
schule, Obstgegend.  P.  die  umfangreiche  Ruine  Harnstein  (teilweise 
ausgebaut),  ^/4  St.  von  Hst.  Werbshausen.  —  (47  km)  Stat.  Eichen- 
berg;  hier  kreuzt  die  Bahn  Göttingen-Bebra,  beste  Eintrittsroute  für 
Reisende  von  Bebra-Fulda  her.  —  Vor  (58  km)  Stat.  Uder  1.  Ruine 
»Alte  Burg«.  —  (63  km)  Stat.  Heilig en Stadt ,  alte  berühmte  Stadt 
des  Eichsfeldes.  —  (78  km)  Stat.  Leinefelde,  wo  r.  die  Bahn  von 


42 


VIII.  Halle  -  Nordhauseii. 


Gotha  bzw.  Niederhone  kommt.  —  Über  kleine  Stationen  nach  Wolk- 
ramshausen,  wo  die  Bahn  von  Erfurt  (Eintr. -Route  X)  einmündet, 
und  auf  dieser  nach  (120  km)  Xordhaaseu  (R.  28). 


VIII.  Von  Halle  (Leipzig)  nach  Nordhausen. 

Eisenbahn  von  Halle  nach  (97  km)  Nordhauseii  in  l^;3-3  St. 

Von  Halle  in  großer  Kurve  gegen  W.  über  Schiettau  und  Teut- 
schenthal  nach  (27  km)  Stat,  Ober- Rohlingen,  am  einstigen  Salzigen 
See,  der  jetzt  trockengelegt  ist;  sein  Becken  ist  nur  durch  niedere 
Sandhügel  vom  sogen.  Süßen  See  getrennt. 

(38  km)  Stat.  Eislebeu  (124  m),  Hauptstadt  des  Eislebener  Stadt- 
kreises und  des  Mansfelder  Scekreises,  mit  24627  EinM'ohnern. 


Elektrische  Straßenbahn  (alle  >  a 
St.,  von  Klostermansfeld  nach  Hett- 
stedt  stündl.) :  1)  Stat.  Eisleben-Plan- 
Friedhof- Staatsbahnhof  Eisleben  für 
n.  15,  m.  10  Pf.;  —  2)  Eisleben  Plan- 
Wimmelburg  -  Kreisfeld-Hergisdorf- 
Ahlsdorf-Helbra-Mansfeld-Bahnhof- 
Helfta  -  Klostermansfeld  -  Mansfeld- 
Stadt-Leimbach-Groß-  u.  Burgörner 
nach  Hettstedt-Markt,  28,5  km  in  21/4 
St.  für  n.  1,45,  in.  95  Pf. 

Eslebo«  schon  im  8.  Jahrh.  vor, 


Gasthöfe  (I4  St.  vom  Bahnhof): 
Monopol,  Z.  2,50,  F.  0,75,  Alitt.  1,75  M. 

—  Goldnes  Schiff,  Z.  1,75,  F.  0,75, 
T.d'h.  (Wz.)  2,  Pens.  4M.  —  Kaiserhof, 
Z.  2,50,  F.  0,75,  T.d'h.  2  M.  —  Wald, 
Z.  2,  F.  0,75  M.  —  Graf  Hoyer,  am 
Bahnhof. 

Restaurants  (außer  in  den  Gast- 
höfen): Mansfelder  Hof.  —  Wiesen- 
haus. —  Terrasse,   au  der  Landwehr. 

—  Stadtgraben,  Lusthölzchen. 

Eisleben  kommt  urkundlich  als 
besaß  bereits  994  Marktgerechtigkeit  und  gehörte  bis  1038  den  Pfalz 
grafen  von  Sachsen,  kam  dann  an  die  Grafen  von  Mansfeld,  nach 
deren  Aussterben  (1780)  zum  Kurfürstentum  Sachsen,  1807  zum 
Königreich  Westfalen  und  gehört  seit  1815  zu  Preußen.  Das  alte 
Residenzschloß,  von  dem  nur  der  Turm  beim  Gymnasium  übrig  ist, 
war  zuerst  königl.  Tafelgut,  dann  Sitz  der  Grafen  von  Mansfeld,  alt- 
hoyerschen  Stammes,  deren  Helmzier  (die  beiden  Schwanentiügel)  die 
Stadt  noch  heute  im  Wappen  fülirt.  Hier  residierte  1082  der  1081 
von  der  Fürstenversammlung  gewählte  »Knoblauchskönig«  (Spott- 
name nach  der  damals  um  Eisleben  gebauten  Pflanze)  Hermann  von 
Luxemburg,  Gegenkönig  Heinrichs  IV.  Vor  der  alten  Aufgangs- 
treppe zum  Rathaus  befindet  sich  als  Wahrzeichen  der  Stadt  ein 
kleiner  gekrönter  Kopf,  der  diesen  sogen.  Knoblauchskönig  vorstellt. 
In  den  Anlagen  das  Denkmal  des  Hüttendii-ektors  Leuschner. 

Erinnerungen  an  Luther.  Eisleben 
ist  Geburts-  (10.  Nov.  1483)  und  Sterbe- 
stadt (18.  Febr.  1546)  des  Reformators 
Dr.  Martin  Luther.  Gleich  am  Eingang 
der  Dr.  Luther-Straße,  auf  der  linken 
Seite,  befindet  sich  das  altertümliche 


zweistöckige  Geburtshaus    Luthers 

(geöffnet  im  Sommer  8-12,  2-7,  im 
Winter  10-12,  2-4  Uhr;  der  Führerin 
25  Pf.),  kenntlich  au  dem  über  der 
Haustür  befindlichen  häßlichen  Relief, 


dem  Brustbild  des  Reformators.  Es 
ist  im  Jahre  1689  »auif  den  Grund 
ausgebrannt«  und  vnirde  später  er- 
neuert. L.  vom  Eingang  befindet  sich 
die  Geburtsstube  Luthers,  mit  einem 
ovalen  Tisch,  darauf  ein  Schwan  als 
Schreib-  und  Lesepult,  mit  mehreren 
Ölgemälden,  darunter  auch  der  beim 
Brande  1689  unversehrt  gebliebene 
sogen,  »unverbrannte  Luther« ,  und 
mit  einigen  andern  Altertümern  aus 


Vin.  Halle  -  Nordhaüsen. 


43 


der  Zeit  vor  und  während  der  Reforma- 
tion. —  Hinter  dem  Hause  die  Luther- 
schule, 1817  als  Armenschule  erbaut. 
—  In  der  Nähe  die  spätgotische  Petri- 
(Pauli-)  Kirche,  1486-1513  neu  ge- 
baut, 1905  von  Prof.  Ötken  im  Innern 
neu  ausgemalt.  Im  Gev(rölbe  ihres 
Turms  (1447-74),  das  1905  stilvoU  als 
TaufkapeUe  hergerichtet  ist,  vrurde 
Luther  vermutlich  getauft.  Der  Rest 
des  alten  Taufsteins  ist  ergänzt.  Eine 
Rekonstruktion  des  Taufsteins  vor 
1518,  durch  Bischoff  in  französischem 
Kalkstein  ausgeführt,  befindet  sich 
in  der  Kirche  vor  dem  Altar;  dieser 
samt  herrlichem  Kruzifix  ebenfalls 
von  Bischoff.  Die  Kirche  besitzt  fer- 
ner drei  Bilder  Luthers,  auch  die  sei- 
ner Eltern;  die  von  Melanchthon  be- 
zeugte Ähnlichkeit  zwischen  Luther 
und  seiner  Mutter  ist  in  die  Augen 
fallend.    —    Zurück    zur     Hallischen 


Straße,  über  den  »Plan«  auf  den 
Markt,  hier  das  am  400jährigen  Ge- 
burtstag Luthers  (10.  November  1883) 
enthüllte  *Lntherdenkinal  von  Sie- 
mering,  das  den  Reformator  als  Be- 
kenner  (mit  der  Bibel)  und  Protestant 
(die  Bannbulle  ins  Feuer  werfend)  dar- 
stellt. Am  Sockel  vier  Reliefs:  1)  Die 
siegreiche  Reformation;  2)  Disputa- 
tion mit  Eck;  3)  Bibelübersetzung;  4) 
Luther  in  der  Familie. 

Am  Markt  auch  Luthers  Sterbe- 
haus (geöffnet  im  Sommer  8-12,  2-7, 
im  Winter  10-12,  2-4  Vhr,  auch  sonst 
zugänglich),  mit  Gedenktafel.  Im  Ober- 
stock Luthers  »Sterbezimmer,  wo  er  in 
Gegenwart  des  Dr.  Justus  Jonas,  des 
Grafen  Albrecht  VII.  von  Mansfeld, 
dessen  Gemahlin  Anna  u.  a.  verschied. 
Beide  Räume  mit  Andenken  an  Luther ; 
Ölgemälde  von  Pape.  —  Im  Anbau  das 
neue  Alterturasmuseum. 


Luthers  Sterbehans  gegenüber,  jenseit  des  Kirchplatzes,  liegt  das 
nmgebaute  alte  Gymnasium  (jetzt  Fortbildungsschule),  von  Luther 
kurz  vor  seinem  Tode  gestiftet.  Einer  der  berühmtesten  Schüler 
dieser  Anstalt  war  der  Dichter  v.  Hardenberg,  unter  dem  Schrift- 
stellernamen Novalis  bekannt.  Das  König].  Luthergymnasium  be- 
findet sich  jetzt  in  dem  gotischen  Bau  (1883)  des  neuen  Gymnasiums 
am  Schloßplatz;  gegenüber  das  Postgebäude;  in  der  Königstraße  das 
stattliche  neue  Oberrealschulgebäude;  am  Scherbeiberg  ein  Volks- 
schullehrerseminar. —  In  der  Nähe  des  alten  Gymnasiums  die  zu- 
letzt 1911  restaurierte  Markt-  oder  Andreaskirche,  eine  spätgotische 
Hallenkirche,  mit  Resten  aus  dem  13.  Jahrhundert. 


Im  Innern  zeigt  der  östlichste 
Pfeiler  der  südlichen  Arkadenreihe 
noch  romanische  Form,  der  letzte  Rest 
eines  romanischen  Gotteshauses  aus 
dem  11.  Jahrh.  —  Der  große  Altar 
mit  kunstvollem  Schrein  (die  Krönung 
Maria  mit  St.  Stephanus  und  St.  An- 
dreas) ist  um  1500  gefertigt ;  Chorstühle 
mit  schön  geschnitzter  Lehne.  In  der 
so.  Kapelle  die  von  Friedrich  Wil- 
helm III.  geschenkten  Bronzebtisten 
Luthers  und  Melanchthons  von  Scha- 
per  und  Grabdenkmäler  der  Mans- 
felder  Grafen;  ferner  in  einem  Glas- 
schrank der  alte  Behang  der  Kanzel 
(s.  unten)  zu  Luthers  Zeiten,  mit  pla- 
stischen *Stickereien  einer  Mansfel- 
der  Gräfin  (Ende  des  15.  Jahrh.).  — 


In  der  nö.  Kapelle  das  Grabmal  des 
letzten  katholischen  Grafen  Hoyer  "VI. 
von  Mansfeld  ("gest.  1540),  mit  lebens- 
voller Bronzefigur  auf  steinernem  Sar- 
kophag, daneben  Graf  Bruno  H.  von 
Mausfeld  (gest.  1615).  —  Die  größte 
historische  Merkwürdigkeit  der  Kirche 
ist  die  restaurierte  Lutherkanzel,  auf 
der  der  Glaubenskämpfer  seine  letzte 
Predigt  14.  Febr.  1546  gehalten  hat.  — 
In  der  Sakristei  kleines  Brustbild  des 
frommen  Johann  Ärnd,  der  1609—11 
hier  Pastor  war  und  in  dieser  Zeit 
sein  »Wahres  Christentum«  schrieb.  — 
Im  Glockenturm  das  ehemalige  Mans- 
felder  Konsistorialarchiv  und  eine  alte 
Bibliothek  mit  Handschriften  und  alten 
Lutherdrucken. 


Nun  wieder  auf  die  Hauptstraße  und  in  die  Neustadt,  die  Berg- 
mannsvorstadt Eislcbcns.  Auf  dem  Breiten  Weg,  neben  einem  Brun- 
nen ,  der  »Bruder  Martin« ,  das  Wappen  der  Neustadt. 


44 


ym.  Halle  -  Nordliansen. 


In  der  Neustadt  die  Annenkirche 
(1514  begonnen,  1608  vollendet,  1909 
neu  hergeatellt) ,  ein  Beispiel  der 
allerletzten  Periode  gotischen  Bau- 
stils; auf  der  gräflichen  Empore  ein 
merkwürdiges  »Jüngstes  Gericht«  (von 
1569),  daran  anstoßend  die  ehemali- 
gen Klostergebiiude;  Grabmäler  der 
Mansfelder  Grafenfamilie.  —  Ebenso 
in  der  Klkolaikirehe  (nördl.  Stadt- 
teil), aus  dem  15.  Jahrb.,  mit  wohl- 
erhaltenem Altarschrein  (beachtens- 
wert die  Tracht  der  weiblichen  Fi- 
guren), die  Chorstühle  des  Altarraums 
mit  schön  geschnitzten  Rückenfüllun- 
gen, verzierte  Sakramentsnische  mit 
den  Schutzheiligen  der  Kirche. 

Am  Klosterplatz  lag  das  Zister- 
zienser-Nonnenkloster »Beatae  Mariae 
yirginis«  oder  Neuen-Helfta,  1229  von 
Graf  Burchard  von  Mansfeld  und  sei- 


I  ner  Gemahlin  Elisabeth  von  Schwarz- 
burg (Grabstein  in  der  Nordkapelle 
der  Andreaskirche)  gegründet,  1258 
nach  Helfta,  1346  nach  Eisleben  ver- 
legt, 1525  im  Bauernaufruhr  zerstört. 

—  Auf  der  Nordseite  des  Platzes  der 
»alte  Gottesacker«  und  die  1911  reno- 
vierte sogen.  Kronenkirche,  mit  Erb- 
begräbnissen nach  Art  der  italienischen 
Friedhöfe  (die  Gemälde  befinden  sich 
jetzt  in  Luthers  Geburtshaus). 

Ausflüge   nach   Mansfeld    und  ins 
Wippertal  nach  Wippra  (R.  35  u.  36). 

—  Nach  (2  St.)  Bovnstedt  mit  einer 
umfangreichen  Burgruine  am  "NValde. 

—  Ferner  nach  (4  St.)  Blankenheim, 
weiter  auf  prächtigenWald wegen  (bez.) 
nach  Klosterrode  (Schloßj  und  Beyer- 
naurtiburg  mit  Aussicht  in  das  Un- 
strut-  und  Helmetal.  Bei  Stat.  Riestedt 
(s.  unten)  Waldrestauration. 

Eisleben  ist  auch  der  Geburtsort  des  Erfinders  der  Buehdruck- 
schnellpresse,  Friedrich  König  (geb.  1774),  dessen  Geburtshaus  sich 
in  der  Lindenstraße  befindet,  seine  Bronzebüste  (von  Schaper)  an 
der  Königstraße.  —  Die  Stadt  ist  Sitz  der  3Iansfeldischen  Kupfer- 
schief erbmieyiden  Ge^verkschaft  (Bergamt),  einer  der  bedeutendsten 
deutschen  Bergwerks-Unternehmungen,  die  im  Mansfeldischen  19850 
Beamte  und  Arbeiter  beschäftigt  und  1910:  20312  Tonnen  Raffinat- 
kupfer und  109310  kg  Feinsilber  produzierte.  Die  Besichtigung  der 
Schächte  und  Hütten  ist  nicht  mehr  gestattet.  Man  erblickt,  abends 
vorbeifahrend,  die  Bogenlampen  der  Werke  nördl.  von  der  Bahn.  — 
Gegen  Ende  des  19.  Jahrh.  hat  Eisleben  durch  Erdbewegungen  ge- 
litten, jedenfalls  hervorgerufen  infolge  der  zahlreichen  Schachtbauten 
der  Bergwerksunternehmungen,  doch  scheint  jetzt  Ruhe  eingetreten 
zu  sein.  Die  St.  Andreas-  und  St.  Annenkirche  sowie  viele  Häuser 
waren  beschädigt,  wodiuch  der  Gewerkschaft  weit  über  3  Millionen 
Mark  Unkosten  erwachsen  waren.  Nahe  dem  Bismarckhain  die  neue 
Bergschule  für  niedere  Beamte. 

Eisenbahn.  Jenseit  Eisleben  starke  Steigung;  dann  langer 
Tunnel  (nahebei  im  Wald  gelegen :  Gasth.  zum  Lampertus)  nach  (53  km) 
Stat.  Riestedt,  wo  r.  die  Bahn  von  Berhn  (Eintr. -Route  XI)  mündet. 

(60  km)  Sailgerliausen  (152  m),  preußische  Kreisstadt  mit  12032 
Einwohnern. 


Gasthöfe:  Kaiserin  -  Augusta ,  am 
Bahnhof;  Z.  von  2  M.  an.  —  Thürin- 
ger Hof,  Bahuhofstraße ;  Z.  von  1,50  M. 
an,  F. 0,75,  Mitt.  1,75  M.  —  Post,  Bahn- 
hofstr. ;  Z.  1,50,  F. 0,75,  Mitt.  1,50,  Pens. 
4,50  >!.,  schattiger  Garten;  ZH. 


Eisenbahn:  Sangerhausen  ist  Kno- 
tenpunkt der  Linien  Halle -Kassel, 
Berlin  -Wetzlar ,   Magdeburg  -  Erfurt. 

Post  2mal  nach  (17  km)  Wippra 
in  2*3  St.;  einmal  Anschluß  nach 
Harzgerode. 


Auf  dem  Marktplatz  die  Jakohikirche ,  eine  dreischiffige  spät- 
gotische Hallenkirche  (15.  Jahrb.),  ebenda  das  Rathaus  (15.  Jahrh.) 
und  das  neue  Schloß  (Amtsgericht)  mit  schönem  Erker  und  hüb- 


IX.  HannoTer  -  Nordhausen.  45 

schem  Sehloßhof  (17.  Jahrb.).  Das  alte  Schloß  am  Alten  Markt 
(13.  Jahrh.).  Aiif  dem  Ulrichsplatze  die  1892-93  restaurierte  ro- 
manische Ulrichskirche,  eine  kreuzförmige  Pfeilerbasilika  (Ende  des 
11.  Jahrh.),  mit  den  Bildnissen  Ludwigs  des  Springers  und  seiner 
Gemahlin  Adelheid.  Nahebei,  im  Monmgshofe,  das  Museum  des 
Ältertumsvereins  (So.  11-1  Uhr).  In  der  Magdeburger  Straße  das 
Geburtshaus  des  Generals  J.  v.  Böse,  mit  Gedenktafel.  Im  Stadt- 
park das  ''Rosarium  des  Vereins  deutscher  Eosenfreunde.  —  Auf  dem 
Schlößchenkopf  die  neue  MoUkewarte  mit  Aussicht.  —  Industrie: 
Maschinenfabrikation,  Eisengießerei,  Öfen-  u.  Pianofortefabrikation. 

Von  Sangerhausen  nach  Wippra.  Ent-  j  f  S.254) ;  oder  (näher,  ;>65A«)  vom  Bahn- 
weder  Chaussee  (»GOAc)  über  C4  km)  '  hof  durchs  Eschental  über  Lengefeld 
GoTina,  (6,2  km)  ObersfZor/und  (8,2  km)  \  nach  dem  Kunstteich  und  Forsthaus 
Grillenherg{^.2bA:;  von  hier  kürzt  ein  ,  (8,5  km)  Wilden  Stall  und  (»65  B«) 
Waldweg,  »60  B«)  nach  (17  km)  Wippra     durch  Wald  nach  (13,5  km)  Wippra. 

In  Sangerhausen  beginnt  die  Goldeiie  Ane,  eine  teils  in  Preußen, 
teils  im  Schwarzburgischen  gelegene,  in  einem  der  großen  Keuper- 
becken  Mitteldeutschlands  abgelagerte,  ungemein  fruchtbare  Acker- 
baulandschaft, die  sich  bis  Nordhausen  erstreckt.  —  (66  km)  Stat. 
Wallhausen  (Gambrinus ;  Ratskeller),  alte  sächs.  Kaiserpfalz,  von  wo 
man  über  Brücken  und  (6,5  km)  Tilleda  auf  den  (9  km)  Kyffhmiser 
(R.  29)  gelangt.  —  (72  km)  Stat.  Bennvmgen  (Löwe);  von  hier  über 
Tilleda  auf  den  Kyffhäuser  (8  km),  nach  Questenberg  (S.  222)  4  km. 

(76  km)  Stat.  Roßla  (153  m),  Pfarrdorf  mit  Residenzschloß  der 
Fürstlich  Stolberg -Roßlaschen  Linie  (Näheres  R.  29). 

Hier  oder  in  Berga-Kelbra  aussteigen  für  die  Toiir  auf  den  Kyffhäuser 
(R.  29);  füi-  Fußgänger  eine  Seitentour  von  ^a  Tag;  Omnibus  dahin. 

(80  km)  Berga-Kelbra  (5  Min.  entfernt  in  Berga  Gasthof  Zum 
wilden  3Iann),  Stat.  für  das  3  km  südl.  gelegene  Kclbra  (Post  und 
Omnibus  dahin)  und  den  Kyßliäuser  (R.  29);  nordwärts  Zweig- 
bahn nach  Rottleherode-  Stolherg ,  vgl.  R.  31.  —  Dann  über  Stat. 
Heringen  (mit  altem  Schloß  der  Hohnsteiner  von  1327)  nach  (97  km) 
Nordhausen  (R.  28);  weiter  nach  Herzher g ,  s.  S.  46. 


IX.  Von  Hannover  über  Kreiensen  und  Northeim  nach 

Nordhausen. 

Eisenbahn  von  Hannover  nach  (158  km)  Nordhausen  in  41-2-6  St. 

Von  Hannover  im  Leinetal  aufwärts,  an  kleinen  Stationen  vor- 
über, xxher  Bamten  nach  (26  km)  Xordstemmeil,  Bahnkuotenpunkt, 
wo  1.  die  Bahn  nach  Hiidesheim  (S.  41)  abgeht.  R.  (westl.)  drüben 
auf  dem  Schulenburger  Berg  die  *JIarienburg,  im  mittelalterlichen 
Stil,  früherWohnsitz  der  verstorbenen  Königin  Marie  von  Hannover.  — 
Weiter  über  Stat.  Hhe,  wo  r.  die  Bahn  aus  Westfalen  (Löhne-Ha- 
meln)  mündet,  nach  (69  km)  KreieilSeu  (S.  41),  Bahnknotenpunkt,  — 
Dann  weiter  über  Sahderhelden  nach  (89  km)  \ortheiin  (S.  41),  wo 


46  X.  Erfurt  -  Nordhausen. 

die  Hauptlinie  über  Göttingen  nach  Kassel  abzweigt.  Hier  Wagen- 
wechscl!  —  Unsre  Bahn  läuft  iiber  Stat.  Katlenbtirg  (DomäLUC  mit 
Schloß)  und  Wulften  (r.  Nebenbahn  nach  Duderstadt  und  Leinefelde) 
nach  (IKJ  km)  Herzberg  (235  m);  Bahnhof  V4  St.  von  der  Stadt 
(Näheres  R,  23).  Hier  miindet  die  Bahn  Herzberg -Seesen  (S.  176). 
—  (122  km)  Stat.  Scharzfeld  (256  m),  wo  1.  die  Zweigbahn  über 
Lauterherg  nach  St.  Andreasberg  (R.  25)  abzweigt.  —  Über  Stat. 
Osterhagen  nach  (134  km)  Tettenhorn  und  (136  km)  Bad  Sachsa, 
Stat.  für  (1,5  km  nördl.)  Sachsa  (R.  27),  Post  am  Bahnhof.  —  Dann 
(139  kmj  Stat.  Walkenried  (S.  211),  wo  die  Südharzbahn  (R.  27») 
nach  Braunlage  abzweigt.  Die  Bahn  durchschneidet  die  Kalkstein- 
berge, die  von  Osterode  bis  vor  Nordhausen  dem  Harz  südl.  vor- 
liegen, wie  die  Teufelsmauer  (Sandstein)  dem  Nordrande  des  Harzes. 
Kurzer  Tunnel  durch  den  Gipsfelsen  Himmelreich  (S.  214).  —  (143  km) 
Stat.  Ellrich  (S.  213),  (151  km)  Stat.  Nieder -Sachswerfen  fStaats- 
bahnhof),  Dorf  (Gasthöfe :  Dehnes  Gasth.  u.  Deutscher  Kaiser,  beide 
bescheiden),  mit  2303  Einw.,  Alabasterbrüchen,  Barytbergwerk  und 
Barytmühle,  ^k  St.  nw.  der  Mühlberg,  Aussicht;  6  Alin.  nö.  die  Hst. 
Nieder- Sachswerf en  der  Harzquerbahn,  Weg  dahin  s.  S.  228.  (Von 
Wernigerode  bei  wenigen  Zügen  Anschluß!)  —  (158  km)  Stat.  Nord- 
hausen  (R.  28). 


X.  Von  Erfurt  nach  Nordhausen  (oder  zum  Kyffhäuser). 

Eisenbahn  von  Erfurt  nach  (79  |  iefcen  (von  hier  Besuch  der  Barbarossa- 
km)  Nordhausen  in  li/a-2Va  St.  —  Zu  j  höhle)  und  Frankenhausen^  von  da  auf 
empfehlen  ist  auch  die  Fahrt  von  .Son-  den  Kyffhäuser,  dann  event.  über 
dershausen  mit  Eisenbahn  nach  liott-  \  Keibra  nach  Nordhausen. 

'Qxniev  Erfurt  1.  von  der  Thüringischen  Bahn  ab,  über  Ilversgehofen, 
am  (r.)  Steinsalzbergwerk  vorbei,  gegen  den  Rotenberg  zu  und  nun, 
der  Gera  folgend,  über  die  roichen  Dörfer  Gispersleben,  Walschleben 
und  Ringleben,  Nahebei  das  Städtchen  Gebesee  (2087  Einw.),  schon 
im  8.  Jahrh.  genannt.  —  (26  km)  Stat.  Straußfurt j_  Dorf  mit  1400 
Einw.,  wo  r.  die  Saale -Unstrut- Bahn  mündet.  —  Über  die  Grenze 
ins  Sondershausensche  nach  (35  km)  Grreußeil,  freundlichem  Städt- 
chen an  der  Helbe,  3348  Einw. ;  berühmte  Bierbrauereien.  —  Folgen 
die  Stat.  Wasserthalleben  und  der  Bahnknotenpunkt  Hohenebra. 
Hier  überschreitet  man  die  Hainleite  (ein  bewaldetes,  etwa  35  km 
langes  und  7  km  breites,  bis  zu  464  m  ansteigendes  Plateau  mit 
schroffem  Abfall  nach  N.)  und  zieht  durch  das  Geschling  (ein  enges 
Tal,  in  dem  am  danach  benannten  Toteaberg  933  ein  Teil  des  Ungarn- 
heers geschlagen  wurde)  nach 

(59  km)  Soudershausen  (Tanne,  Z.  m.  F.  von  2,75  M.  an;  Münch, 
Marienstr. ,  Z.  m.  F.  3  M. ;  Fürstenhof,  Z.  m.  F.  3  M. ;  Deutsches 
Haus,  Z.  1,50-2,50,  F.  0,75,  Mitt.  1,50  u.  2,  Pens.  4-6  M. ;  Erbprinz, 
Z.  m.  F.  von  2,50  M.  an;  Pension  Waldschlößchen;  Pension  WieleJ,  der 
freundlichen  Haupt-  und  Residenzstadt  (7761  Einw.)  des  Fürstentums 
Schwarzburg-Sondershausen,  an  Bebra  und  Wipper,  in  angenehmer 
Gegend.   Fürstliches  Konservatorium  für  Musik,  Gymnasium,  Lehrer- 


XI.  Berlin  -  Xordliausen. 


47 


Seminar,  Realsclinle, Töchterschule  mitLehrerinnenseuiinar.  Garnison 
des  1.  Bat.  Inf.-Regts,  Nr.  71.  (Näheres  in  Meyers  »Thüringen«.)  Das 
Schloß  auf  einer  Anhöhe,  von  großem  *Park  umgeben.  —  V-2  St.  nw. 
bei  Stockhausen  das  große  Salzbergwerk  Glückauf. 

Im  Sommer  So.  Nm.  und  abds. 
♦Freikonzerte  (vortreflTlich)  der  fürst- 
lichen Kapelle  im  Loh,  schöne  Park- 
anlagen, von  der  Wipper  durchflössen. 

\imgehung  iWaldschlößehen  ;  —  Loh- 
herg ;  —  Luthershöhe ;  —  Schützenhaus ; 
—  Felsenkeller.  —  Die  20  Min.)  Spaten- 
burg  (»01enburg<'-)  auf  dem  Göldner  mit 
Bismarckturm  und  prächtiger  ♦Aus- 
sicht; weiter  zum  (1  St.)  *Possentnmi 
(-433  m)  auf  der  Höhe  der  Hainleite,  mit- 
ten im  Wald,  mit  Aussieht,  fürstl.  Lust- 
schloß und  guter  Restauration,  großen 
Wildgattern,  Fasanerie  u.  dgl.  (Man 
kann  auch  von  Hohenebra,  im  Sommer 
Hst.  Geschling  [Wirtsch.  im  Chaussee- 
hausl,  durch  prächtigen  Wald  über  den 
Possen  nach  Sondershausen  gehen.)  — 
Zwischen  Possen  u.  Sondershausen  das 
Rondell,  tiefer  das  Wald  Schlößchen  (Re- 
staurant), beide  mit  *Aussicht.  (^  j  St.) 
Dorf  Jechaburg  (Wirtschaft,  gelobt), 
am  Südhang  des  Frauenbergs  (Hl  m), 
Panorama  Wirtschaft).  —  (2  St.)  Do- 
mäne Straußberg  (Restaurant)  mit 
Turm,  Kapelle  (11.  Jahrh.)  und  sonsti- 
gen Resten  der  Burg  Straußberg;  ^  481. 
davon  das  Logierhaus  >  Waldhau-ic  und 
die  Feuerkuppe,  Aussichtspunkt.  — 
Unter  der  Feuerkuppe  das  Salzberg- 
werk Immenrode. 


über  (2,5  km)  Sondershauseii-Süd  (4.5 
km)  Jecha.  (7,1  km)  Berka,  (10,4  km) 
Hachelbich,  (13,1  km)  Göllingen  ;  1  St. 
südl. ,  an  steilem  Abhang  im  Walde, 
die  Ruine  Ahrendshurg  (im  Sommer 
Erfrischungen),  dann  hinab  nach  Seega 
und  im  Wippertal  über  die  KapeU- 
mühle  nach  (2  St.)  Günzerode  in  enger 
Talschlucht,  von  da  1.  auf  die  Höhe 
und  mit  steter  Aussicht  r.  zur  jetzt 
restaurierten  (3^  a  St.)  Sachseyiburg 
(Restaurant:  Aussicht).  — Weiter  über 
(16.4  km)  Rottleben  {Kniser  Barbarossa, 
Z.  1,50  M. ;  Aussteigen  für  den  Besuch 
der  Barbarossahöhle,  S.  223)  nach  (20.5 
km)  Frankenhansen  (132  m;  Mohr,  Z. 
1,50-2,25,  F.  0,75,  Mitt.  2-2,50,  Pens. 
4,50  u.  5,50  M.  —  Thüringer  Hof,  Z. 
1.25-2.50,  F.  1,  Milt.  1.75,  Pens.  6  M.  — 
Zur  Weintraube,  beim  Bahnhof,  billig), 
der  Hauptstadt  der  Sehwarzburg-Ru- 
dolstädtischen  Unterherrschaft,  in  an- 
mutiger Lage,  mit  sehr  besuchtem  Sol- 
bad. Näheres  s.  in  Meyers  »Thüringen«. 
Von  Frankenhausen  entweder  über 
die  (1  St.)  Barbarossahöhle  (S.  223) 
und  durch  das  Habichtstal  zum  (2  St.) 
Rafhsfeld  (S.  223),  oder  über  das  Wald- 
schlößehen  auf  der  Straße  nach  Kel- 
bra  in  1^  j  St.  zum  Rathsfeld  und  wei- 
ter zum  (21  4  -  23  4  St.)  Kyffhäuser- 
Denknial  (R.  29  .  —  Die  Eisenbahn 
führt  von  Frankenhausen  weiter  in 
1  -2  St.  nach  (30.9  km)  Bretleben,  Stat. 
der  Eisenbahn  Sangerhausen-Erfurt. 


Eisenbahn  Sondershausen -Fran- 
kenhausen 20.5  km,  in  ^4  St.  für  U. 
1,05,  HI.  0,70  M.     Die  Bahn  erreicht 

Über  Stat.  Klein-Fun-a  und  Stat.  Wolkrarnshausen  (wo  1.  die  Bahn 
von  Kassel  ^Eintr.-Eoute  VII]  einmündet)  gelangt  man  nach  (79  km) 
Xordliauseii  (ß.  28). 


XI.  Von  Berlin  nach  Nordhausen  (oder  nach  dem 
Nordharz). 


Eisenbahn  von  Berlin  nach  (250km) 
Nordhausen  in  4-7^  j  St.:  diese  Ver- 
bindung Berlins  mit  dem  Südharz 
(Nordhausen)  kann  auch  zur  Reise 
(2  Schnell-  und  2  D-Züge,  davon  je 
einer  vom  Potsdamer  Bahnhof  über 
Magdeburg)   nach   dem  Nordharz  be- 


nutzt werden,  man  steigt  dann  in  Stat. 
Güsten  um. 

Fahrpreis  (Schnellzug):  22,4o,14,io, 
8,70  M.  gewöhnlicher  Zug  I.  u.  H.  2, 
III.  1  M.  weniger),  Gepäckzone  5.  — 
Hier  sei  auch  auf  die  den  Harz 
durchquerenden  Verbindungsbahnen : 


48 


XL  Berlin  -  Nordhansen. 


Halberstadt  -  Tanne  -  Walkenried ;  — 
Halberstadt-Wernigerode  -  Nordhau- 
sen und  Quedlinburg-Gemrode-Eis- 
felder  Talmühle -Nordhauseu  hinge- 


wiesen; die  Fahrt  auf  diesen  mitten 
durch  den  Harz  führenden  Linien 
dauert  zwar  etwas  länger  (2  St.),  ist 
aber  dafür  sehr  lohnend. 


Diese  Linie  ist  eine  Teilstrecke  der  strategischen  Eisenbahn  Berlin- 
Metz  ;  sie  geht  auf  der  Stadtbahn  nach  Charlottenburg,  am  Schlachten- 
see und  Wan7isee  vorüber,  berührt  viele  kleine  Stationen,  kreuzt 
bei  (123  km)  Stat.  Gilterglück  die  Bahn  Magdeburg-Zerbst,  geht  vor 
(131  km)  Stat.  Barhy  über  die  Elbe,  schneidet  bei  Stat.  Kalbe  die 
Bahn  Halle  -  Magdeburg  und  erreicht  (159  km)  Stat.  Grüsten,  wo 
Reisende  nach  dem  Nordharz  auf  die  Linie  nach  Aschersleben  über- 
gehen und  auf  dieser  nach  BaUenstedt,  Quedlinburg,  Thale,  Halber- 
stadt etc.  gelangen  (vgl.  Eintr.-E..  IV).  Auf  (175  km)  Stat.  Sanders- 
leben (S.  34)  wird  die  Linie  Halle-Aschersleben  gekreuzt,  dann  folgen 
die  Stat.  Hettstcdt,  Mansfeld  (6  km  elektrische  Bahn  zur  Stadt, 
S.  255)  und  (205  km)  Stat.  Riestedt,  wo  die  Bahn  in  die  Linie  Halle- 
Nordhausen  (vgl.  Eintr.-R.  VHI)  mündet,  auf  deren  Bahnkörper  sie 
über  Sangerhausen  (S.  44)  nach  (250  km)  NorcUiausen  (R.  28)  gelangt. 


Harz-Eonten. 


I.  Von  Thale  durch  das  Bodetal  auf  die  Roßtrappe,  nach 
Treseburg  und  über  den  Hexentanzplatz  zurück. 


Siehe  beiliegende  Karte. 


py  Eine  Lieblingsronte ;  an  Sonn- 
tagen im  Hochsommer  jedoch  oft  über- 
füllt. Für  Fußgänger  ist  das  Bodetal 
von  der  Teufelsbrüeke  bis  lYeseburg 
von  Ende  Novemb.  bis  Ostern  gesperrt. 

Fußtour  von  6-7  St.  Die  beste 
Reihenfolge,  in  der  man  der  Beleuch- 
tong  wegen  die  Punkte  besucht,  ist: 
Waldkater  und  Bodekessel  im  Tal,  dann 
zurück  bis  Königsruhe  u.  (1  St.  steigen) 
durch  den  Hirschgrund  zum  Hexen- 
tanzplatz, dann  über  Pfeils  Denkmal 
und  den  Weißen  Hirsch  nach  (3  St.) 
Treseburg.  Von  da  über  den  Dohbeler- 
stieg  zum  Wilhelmshlick  und  Krügers 
Lust  und  auf  der  Chaussee  zum  Gasf- 


von  hier  entweder  direkt  oder  über 
die  Schurre  und  nochmals  durchs 
Bodetal  in  1  St.  zum  Bahnhof. 

Wagentour.  Mit  Wagen  zum  TTaZc?- 
kafer.  Weiter  zu  Fuß  über  Königsruhe 
nach  dem  Bodekessel  und  wieder  zu- 
rück zum  Waldkater.  Dann  mit  Wa- 
gen über  Thale  auf  der  Chaussee 
zum  Hexentanzplatz,  über  den  Weißen 
Hirsch  (aussteigen)  und  nach  Trese- 
burg. Nun  auf  dem  Dobbelerstieg  zum 
Wilhelmsblick,  Krügershöhe,  und  auf 
der  Chaussee  zum  Gasthaus  zur  Roß- 
trappe. Zu  Fuß  (10  Min.)  auf  den  Roß- 
trappefelsen ;  zurück  zum  Gasthof.  Zu- 
letzt wieder  mit  Wagen  auf  der  Chans- 
see hinab  nach  Thale. 


hof  zur  Roßtrappe ;  zus.  5  St.,  dann 

Tliale  (Bahnhof,  S.  33,  175  m  ü.  M.),  preußischer  Ort  mit  13256 
Einw,,  hat  ein  großes  Eisenhüttenwerk  (5000  Arbeiter)  mit  Maschinen- 
fabrik und  Fabrik  emaillierter  Geschirre,  Oberförsterei,  neue  kathol. 
und  neue  frühgotische  evangel.  St.  Petri-Kirche  sowie  neues  Krieger- 
denkmal im  Park.  Die  Hotel-  und  Villenkolonie  Thale,  mit  dem 
Hubertushad  (s.  unten),  liegt  am  Ausgang  des  großartigen  *Bodetals, 
durch  das  sieh  die  Bode  ihren  Weg  in  die  Ebene  erzwingt;  seine  herr- 
liche Umgebung  mit  den  Schaustücken  des  Hexentanzplatzes  und 
der  Roßtrappe  macht  es  zu  einem  Glanzpunkt  des  Harzes  und  zu 
einem  der  beliebtesten  Ziele  der  Touristen  (auch  \Yintersportj ;  Pro- 
menadenwege durchs  Tal  und  auf  die  Höhen.  Kurhmis  (S.  50  1.)  mit 
Kurpark,  am  Fuß  des  Lindenbergs.  Neue  Villenkolonie  am  Ein- 
gang des  *  Steinbachteds. 


Gasthöfe  fjede  Nacht  10  Pf.  Kur- 
taxe): Zehnpfund,  am  Bahnhof;  150 
Z.  1,50-5,  F.  1,25,  T.d'h.  2,50,  Din.  3, 
Pens,  von  6  M.  an,  vortrefflich,  auch 
für  anspruchsvollere  Reisende;  I3äder. 
—  Hubertusbad  (mit  Solbad,  S.  52), 
Z.  1,50-5,  F.  1,  Mitt.  2  u.  3,  Pens.  5- 
9,50,  Omn.  0,50  ]\L  —  °  Waldkater  (S. 
53),  im  Bodetal,  i  4  St.  vom  Bahnhof 
(Omn.  50  Pf.);  80  Z.  2,50-10,  F.  1,  T.d'h. 

Harz.     1912. 


(1  Uhr)  2,50,  Mitt.  3,  Pens,  von  6  M. 
an,  Omn.  50  Pf.  —  Daheim,  mit  De- 
pendenz  Villa  Helene,  am  Eingang 
ins  Bodetal,  Familienhotel;  Z.  1,50-6, 
F.  1,  T.d'h.  2,25,  Pens,  von  5,50  M.  an, 
ZH. ;  empfohlen.  —  Ritter  Bodo  (PI.  1), 
Z.  1,50-6,  F.  1,  Mitt.  2,50,  Pens,  von 
6  M.  an  ;  ZH.  —  Zur  Heimburg  (PI.  2), 
am  Park;  Z.  1,50-4,  F.  1,  Mitt.  2  u. 
2,50,  Pens,  von  5  M.  an;  Bäder,  ge- 


50 


1.  Bodetal. 


lobt.  —  Zum  Bodetal  (PI.  3) ,  Z.  1,50-3, 
F.  0,75-1,  Pens.  5-7  M. ;  empfohlen.  — 
Einfacher:  GebirgshoteKVl.  4),  Z.  1,2  5- 
1,75,  F.  0,75,  Pens,  von  4,50  M.  an.  — 
Prinzeß  Brunhilde  (PI.  5),  Z.  1,50-3, 
F.  0,80,  Pens.  5-6  M.;  —  Wilder  Jäger, 
Z.  1,50,  F.  0,75  M. ;  alle  am  Eingang  in 
das  Bodetal.  —  Hohenzollern ,  beim 
Kurhaus;  Z.  l-l,5o,  Mitt.  1,25,  Pens. 
4-4,50  M.  —  Königsruhe  (S.  53),  im 
Bodetal,  Va  St.  vom  Bahnhof;  Z.  2  M. 
—  Woljsburg,  Z.  1-2,  F.  0,75,  T.d'h.  2, 
Pens.  4,2  5-5  M.  —  Fortuna,  am  Bahn- 
hof Bodetal,  neu.  —  Lindenberg ,  Z. 
von  1,  Pens,  von  8,50  M.  an.  —  In 
Unter-Thale:  J^ors^/ia!(s,  Z.  1-1,50, 
F.  0,75,  Mitt.  (o.  Wz.)  1,50,  Pens.  3,50- 
4,50  M.,  gelobt;  —  Forelle,  Z.  m.  F. 
1,75-2,  Mitt.  1,25,  Pens.  3,50-4  M.; 
beide  mit  Schülerherbergen.  —  Sonn- 
tag (Bes.  Karl  Oberfeld),  Z.  1-2,  Mitt.  1 
n.  1,50  M.  —  Rheinischer  Hof,  Z.  von 
1  M.  an,  F.  0,35-0,75,  Mitt.  1,2  5-3, 
Pens.  4  M.  —  Ferner:  Auf  dem  Hexen- 
tanzplafz  (S.  56.57)  und  auf  der  Roß- 
trappe (S.  54),  beide  ungefähr  je  1  St. 
von  Thale  entfernt. 

Privatlogis  in  Häusern  und  »Villen« 
die  Woche  von  10  M.  an;  Nachweis 
im  Verkehrsbureau  der  Kurverwaltung 
(s.  unten),  Herrn  Lehrer  Borstel  (HK) 
und  in  der  Buchhandlung  von  W. 
Rauch,  Poststraße  17. 

Restaurants  in  allen  Gasthöfen.  — 
Femer:  Kurhaus  am  Steinbachtal, 
»Unter  den  Birken«,  mit  Konzert-  und 
Theater.«aal,  Lese-,  Musik-,  Spiel-  und 
Gesellschaftszimmer,  Museum  und 
Bibliothek.  —  Bahnhofsrestaurant.  — 
Aktienbierbrauerei,  am  Eingang  des 
Bodetals,  großer,  schattiger  Garten, 
T.d'h.  1  Uhr. 

Konditoreien :  Kache,  gegenüber  der 
Petrikirche  (PI.  6).  —  HilUg,  Poststr. 

Bäder:  Flußbäder  in  der  Bode.  — 
Hiihertusbad,  Wannenbäder  0,75  und 
1  M. ,  auch  Solbäder.  —  Badeärzte: 
San.-Rat  Dr.  Bode,  Kronprinzstraße; 
Dr.  Loew ;  Dr.  Simeon,  beide  Poststr., 
u.  a.  —  Zahnärzte:  Hahn  und  Äehle, 
Hüttenchaussoe. 

Kurtaxe:  Tägl.  lO  Pf.,  nach  drei  Ta- 
gen bei  einem  Aufenthalt  bis  zu  8  Tagen 
1  Pers.  3,  2  Pers.  4,50,  jede  weitere 
Person  der  Familie  1  M.;  14 -Tages- 
karte 5  bzw.  8  und  1  M.;  bei  längerm 
Aufenthalt  8  bzw.  12  und  2  M. ;  in  der 
Vor-    und   Nachsaison   billiger.     Die 


Kurtaxe  berechtigt  zum  Besuch  der 
Lese-,  Musik-  etc.  -Zimmer  im  Kur- 
haus (a.  oben)  und  der  Konzerte  der 
Kurkapelle. 

Kurverwaltung:  Auskunft  im  Ge- 
meindehaus, Hiittcnchaussee  50.  — 
Harzklub:  Auskunft  bei  Herrn  Lehrer 
Borstel  (s.  oben). 

PTF;  Poststr.  1,  nahe  dem  Staats- 
bahnhof. 

Bergtheater,  Naturbühne,  s.  S.  58; 
Juli  bis  Mitte  August  tägl.  Vorstellun- 
gen von  5  Uhr  Nm.  an  (Dauer  lVa-2 
St.) ;  Preise  1-  5  M.,  Besichtigung  20  Pf. 
Fahrweg  von  Thale    30  Min. 

Nalurhistorisches  Museum  (Ring- 
ler), interessante  Naturaliensamm- 
lung, Jägerstraße,  tägl.  geöffnet,  Ein- 
tritt 20,  Kinder  10  Pf. 

Eisenbahn:  a)  vom  Staatsbahnhof 
über  Quedlinburg  (Abzweigung  nach 
Suderode,  s.  S.  33)  nach  Wegeleben ;  — 
b)  vom  Bahnhof  Thale- Bodetal  über 
Timmenrode  nach  Blankenburg  und 
Quedlinburg,  s.  S.  52. 

Wagen  (in  den  Gasthöfen  und  hin- 
ter dem  Bahnhof)  nach  Suderode,  Stu- 
henberg.  Gernrode,  Mägdesprung,  Vik- 
torshöhe,  Alexisbad,  Blankenburg  etc. 
—  Taxe  (exkl.  Chaussee-  und  Trink- 
geld): Für  1  Tag  außerhalb  des  Ge- 
birges Einspann.  10,  Zweispänn.  15M.; 
i/a  Tag  5  u.  7,50  M.  — Trinkgeld  für 
i/a  Tag  1  M.,  für  1  Tag  1,50  M.  Bei 
Übernachten  1,50  M.  für  die  Nacht  an 
den  Fuhrherrn.  pT^f  Vorher  stets 
akkordieren  (da  zeitweilig  auch  unter 
der  Taxe)! 

Omnibus  nach  nexentanzplatz,Trese- 
burg  und  Roßtrappe,  Abfahrt  vom 
Bahnhof  zweimal  täglich;  ferner  nach 
Suderode. 

Führer  (meist  überflüssig)  am  Bahn- 
hof; Preis  (bis  zu  6  M.  tägl.)  genau 
zu  vereinbaren! 

Buchhandlung  mit  Leihbibliothek 
von  W.  Rauch,  am  Bahnhof  und  Post- 
straße 17,  und  FHck,  Hüttenchaussee. 


Entfernungen  vom  Staatsbahnhof 
Thale :  Hubertusbad  0,5  km,Waldkater 
1  km,  Bodekessel  2,5  km,  Blanken- 
burg Chaussee  11,5  km,  Fußweg  9,5  km, 
Krügers  Höhe  8  km,  Wilhelmsblick 
8  km,  Suderode  9  km,  Treseburg 
10  km,  Hasselfelde  21  km. 

Spaziergänge  (Wege  bez.) :  1)  Pro- 
menade am  Lindenberg  (östl.  über  dem 


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1.  Bodetal. 


51 


Kurhaus);  *Ausslcht  vom  Pavillon  und 
»Unter  den  Birken«.  —  2)  Vom  Kur- 
haus südl. ,  vor  dem  Wagserwerk  r. 
über  den  Steinbach  zunächst  abwärts, 
dann  vom  Naturhistorischen  Museum 
eben  durch  denWalä (BrunhildenstiegJ 
zum  Waldkater.  —  3)  1,4  St.  nw.  auf 
dem  schattigen  Weg  (zur  Roßtrappe) 
zu  dem  Plateau  der  Wolfsburg,  in 
hübscher  "VValdum gebung;  oben  Hotel 
Wolßburg  (s.  S.  50)  und  ein  den  1870  71 
Gefallenen  des  7.  Kürassier-Regiments 
von  einem  Privatmann  (Hermann)  er- 
richtetes Denkmal.  (Xur  Gästen  des 
Hotels  "Wolfs bürg  zugänglich!) 

Ausflüge  von  Thale  (Wege  bez.): 

1)  Zur  (1  St.)  Boßtrappe  (S.  54): 
a)  Bez.  »41  A«.  Kürzester  (schattiger) 
Weg  von  den  Bahnhöfen.  Vom  Bahn- 
hof Thale-Bodetal  1.  an  Villa  Fortuna 
vorüber,  durch  das  Gatter,  dann  r. 
3  Min.  hinter  diesem  1.  steil  empor 
oder  (etwas  länger)  in  der  bisherigen 
Richtung  weiter  und  in  Serpentinen 
(nach  10  Min.  führt  r.  der  Weg  in 
1  Min.  zur  Wolfsburg,  s.  oben),  den 
breiten  Präsidentenweg  (s.  b)  kreuzend 
und  den  steilen  Weg  zweimal  schnei- 
dend, bequem  in  3,4  St.  zur  Roßtrappe. 

—  b)  Der  Präsident enweg  (bequem): 
gegenüber  dem  Waldkater,  100  Schritt 
bodeabwärts,  durch  das  Wildgatter 
und  auf  halber  Höhe  des  Berges  in  die 
andern  Wege  einmündend.  (Eine  Fort- 
setzung des  Präsidentenwegs  führt  als 
sogen.  Reitweg  [bez.  »42  A«]  mit  Um- 
gehung der  Roßtrappe  direkt  nach 
Todtenrode,  Treseburg,  Altenbrak  etc.) 

—  e)Vom  Gasthaus  Königsruhe  bode- 
aufwärts,  dann  r.  an  der  Bergwand 
in  Zickzacklinien  (:>Schurre«,  S.  54) 
auf  die  Höhe  zwischen  dem  Hotel  Roß- 
trappe und  Roßtrappefelsen. 

2)  Auf  den  Hexentanzplatz  (S.  56). 
Die  Fahrstraße  (1  St.)  windet  sich 
in  weitem  Bogen  an  den  östlichen 
Bergabhängen  des  Steinbachtals  em- 
por. —  Außerdem  vier  Fußwege 
(3/4-1  St. ;  bez.  »32  B«):  a)  Vom  Bahnhof 
durch  den  Park  beim  Hotel  Zehn- 
pfund auf  die  Fahrstraße,  diese  r.  fort, 
bei  Kaches  Konditorei  1.  auf  den  Heim- 
burgsweg und  dann  am  Waldrand  hin. 
Nach  5  Min.  geht  r.  der  Brunhilden- 
stieg  (s.  oben)  ab.  Unser  Weg  führt 
nach  einigen  Schritten  r.  (nicht  1.  über 
dJT  Brücke;  s.  Weg  b)  zum  Sachsen- 


wallweg, der  in  sieben  Windungen 
auf  das  Plateau  führt.  Ziemlich  oben, 
da,  wo  der  Blick  sich  1.  in  das  Stein- 
bachtal auftut,  verfolgt  man  entweder 
den  Hauptweg  weiter,  oder  man  steigt 
besser  r.  den  schmalen  Promenaden- 
weg empor  zur  Wenzelsruhe  (* Aus- 
sicht) und  weiter  (1.)  am  Bergrand 
entlang  nach  der  Winde  mit  dem 
Wodanskopf,  Bismarckfelsen  und  der 
Walptirgishallt  etc.,  vgl.  S.  58.  L.  und 
r.  am  Wege  Reste  des  alten  Sachsen- 
walles oder  Teufelsmauer,  einer  heid- 
nischen Wallburg.  Den  Hexentanz- 
platz erreicht  man  von  hier  aus  in 
10  Min.  auf  angenehmem  Waldwege 
(vgl.  S.  58j.  —  b)  15  >ün.  näher.  Vom 
Bahnhof  bis  zum  Sachsenwallweg  wie 
bei  a),  jedoch  links  über  die  Brücke, 
oder  vom  Bahnhof  die  Post-,  Kron- 
prinz- und  Walpurgisstraße  hinauf, 
am  neuen  Kurhaus  »Unter  den  Bir- 
ken« vorbei,  dann  r.  im  Steinbach- 
tal die  alte  Chaussee  aufwärts,  bis 
dahin,  wo  wenige  Schritte  vor  der 
Vereinigung  mit  der  neuen  Chaussee 
ein  Zickzackweg,  der  Jägerstieg,  r. 
auf  die  Höhe  führt  und  dort  mit  dem 
Sachsenwallweg  wieder  zusammen- 
trifft. —  c)  Weg  zunächst  wie  unter  a) 
und  b),  dann  auf  dem  Sachsenwallweg 
bis  zur  dritten  Windung  weiter,  wo 
1.  der  Pionierstieg  abzweigt ,  der ,  am 
Wilhelmsblick  (Aussicht  ins  Steinbach- 
tal) und  an  großartigen  Klippenpartien 
vorbei,  teils  auch  auf  Stufen  durch 
diese  hindurch,  sich  ein  Stück  unter 
dem  Plateau  mit  dem  unter  b)  be- 
schriebenen Wege  vereinigt  und  zu- 
letzt in  den  Jägerstieg  (s.  oben  b)  ein- 
mündet. —  d)  Von  der  Fahrstraße  hin- 
ter Hotel  Zehnpfund,  vgl.  a),  nicht  in 
den  Heimburgsweg,  sondern  r.  wei- 
ter bis  zu  einer  Querstraße,  die  zwi- 
schen den  Gasthöfen  Bodetal  und 
Prinzeß  Brunhilde  hindurchführt,  auf 
ihr  aufwärts  bis  zum  ersten  r.  ab- 
gehenden Fußweg,  der  in -wenigen 
Minuten  den  Bruuhildenstieg  (s.  oben) 
trifft.  Diesen  aufwärts  trifft  man  in 
10  Min.  den  vom  Waldkater  herauf- 
kommenden Weg  und  mit  ihm  den 
neu  angelegten  Hexenstieg ,  auf  ihm 
über  Trümmerhalden  empor,  stets  mit 
schöner  Aussicht  beim  Bismarckfelsen 
und  der  Walpurgiswirtschaft  zur  Höhe. 
Dicht  unter  der  Höhe  der  Schöner- 
markfelsen mit  prächtiger  Aussicht. 


52 


1.  Bodetal. 


3)  Auf  die  (1  St.)  tieorgshöhe,  bez. 
»51  C«.  Vom  Bahnhof  durch  die  Post- 
straße, da.s  Hotel  Zehnpfund  r.  las- 
send, ins  Steinbachtal  bis  zum  Kur- 
haus, liier  nicht  r.  mit  der  Straße, 
sondern  geradeaus  über  die  Chaussee 
bei  dem  Granitwegweiser  in  den  Wald  ; 
das  Kurhaus  zur  Rechten.  5  Min. 
Wegeteilung,  Wegweiser.  Die  neue 
Chaussee  nach  dem  Tanzplatz  zwei- 
mal im  spitzen  Winkel  überschreiten. 
Hinter  der  zweiten  Kreuzung  der 
Chaussee  1.  ab  auf  neuem  Fahrweg 
durch  das  Gatter  zur  Georgshöhe  (R.  37). 
Fußw^  von  Neinstedt,  s.  S.  33. 

4)  Vom  Bahnhof  Thale  über  Georgs- 
höhe (die  hierher  führenden  Fußwege 
iin  Privatforst  sind  durchweg  verboten, 
und  man  ist  auf  die  teilweise  recht 
schlechten  Fahrwege  angewiesen)  oder 
Stecklenlerg  nach  (8  km)  Suderode 
oder  der  Lauenburg,  vgl.  R.  37.  Die 
Lauenburg   erreicht   man   besser   mit 


der  Eisenbahn  über  Quedlinburg  bis 
Suderode  oder  bis  ßtat.  Neinstedt  (S. 
38),  dann  noch  je  1  St.  Wanderung 
(Weg  »45  D  und  E«  bez.). 

Die  Eisenbahn  von  Thale  nach 
Blankenburg  und  Quedlinburg  zieht 
vom  Bahnhof  Thale-Bodetai  (5  Min. 
westl.  vom  Staatsbahnhof,  am  linken 
Bodcufer)  über  die  Station  Thale-Kord 
(Unterthale)  zuerst  nördl.,  hier  Tren- 
nung der  beiden  Linien :  1.,  dann  im 
Bogen  westl.  über  (4  km)  Stat.  Tim- 
menrode  (braunschweig.  Dorf  mit 
1250  Einw.,  200  m  westl.  davon  :  Deut- 
sches Haus,  Garten ;  HK),  dann  wieder 
nördl.,  dann  westl.  um  die  Teufels- 
mauer  (S.  67),  nördl.  über  Hst.  Hel- 
sungen,  die  Straße  Quedlinburg-Blan- 
kenburg  und  zuletzt  in  weitem  Bogen 
nach  (13  km)  Blankenburg  (S.  62); 
r.  nö.  über  (4  km)  Stat.  Warnstedt  und 
(6  km)  Weddersieben  nach  (12  km) 
(Quedlinburg  (S.  29). 


Von  Thale  ins  Bodetal  (bez.  »38 A«).  Vom  Bahnhof  Thale  oder 
Hotel  Zehnpfund  nach  der  (5  Mn.  nw.)  Eisenhütte  Thale  (früher 
»Blechhütte«),  die,  um  1770  angelegt,  1778  in  den  Besitz  Friedrichs 
d.  Gr.  von  Preußen  gelangte,  der  neben  Hochöfen  und  Zainhammer 
noch  eine  Hütte  für  Schwarz-  und  Weißblech  anlegen  üeß.  —  Da- 
neben Bierbrauerei  (mit  Restaurant,  Mitt.  1,75  M.). 

Der  am  meisten  begangene  Wog  ins  Bodetal  führt  vom  Bahnhof 
Thale  durch  den  Park  nach  der  Hubertusstraße,  diese  r.  hinab  un- 
mittelbar in  das  Bodetal  und  auf  den  Fahrweg  nach  dem  Gasthof 
und  Solbad  (6  Min.)  Iliiberkishad,  auf  einer  Insel  der  Bode.  Die  jod- 
und  bromhaltige  Kochsalzquelle  war  schon  im  frühen  Mittelalter  be- 
kannt; seit  1836  Solbäder  über  der  Quelle  (100  Lit.  in  der  Minute). 

Hier  betritt  man  das  schon  von  weitem  durch  steil  aufsteigende 
Felsenwände  und  Gesteinsmassen  imponierende  **Bodetal,  das 
der  Glanzpunkt  des  Harzes  ist  und  in  den  andern  deutschen  Mittel- 
gebirgen (außer  im  Schwarzwald)  nicht  seinesgleichen  hat. 

Geognostisches.  Das  Bodetal  be- 
steht vom  Ausgang  an  bis  zum  Roß- 
trappefelsen aus  Granit,  weiter  auf- 
wärts ist  Grünstein  in  Verbindung  mit 
Homfels,  vom  Kessel  aufwärts  jas- 
pisartiger Kieselschiefer.  Als  Über- 
gemengteil  kommen  darin  Schörl  und 
Magneteisenstein  vor.  Im  Hornfels  der 
Schurre   kommen    Granate   vor.     Im 


gänge  auf,  in  denen  Kupferkiese  (bei 
La  Vieres  Höhe),  Magnet-  und  Rot- 
eisenstein aufsetzen  und  zu  berg- 
männischen Versuchen  Veranlassung 
gegeben  haben:  mehrfache  Spuren 
davon  finden  sich  noch  im  Bodetal. 
Der  Granit  des  Steinbachtals  wird 
vielfach  zu  Mühl-,  Trottoir-  u.  Pflaster- 
steinen ,  Pferdekrippen  und  anderm 
Bodetal    selbst   treten   häufig   Quarz-  I  verarbeitet. 

Der  Fahrweg  nach  dem  Waldkater  läuft  am  rechten  Ufer  der  Bode 
hin.  Beim  Hubertusbad  ist  der  Fluß  überbrückt.  Gegenüber  der 
Brücke  führt  1.  ein  Zickzackweg  aufwärts,  der  in  den  »Brunhil- 
denstieg«,  einen  Promenadenweg  vom  Waldkater  nach  dem  Stein- 
bachtal (s.  S.  53),    mündet  und  auf  dem  von  ihm  abzweigenden 


1.  Bodetal.  53 

aussichtsreichen  »Hexenstieg«  zum  Hexentanzplatz  führt.  Jenseit 
der  Brücke,  r. ,  schattiger  Fußpfad  am  linken  Ufer  der  Bode  tal- 
aufwärts bis  zum  Steg  über  die  Bode  zum  Hotel  Waldkater  (s.  unten). 
Nun  hart  am  linken  Ufer  der  Bode  weiter,  am  Kronentempel  (s.  unten) 
vorüber,  talaufwärts  bis  (10  Min.)  Hotel  Königsruhe  (s.  unten);  oder 
^vieder  zurück  und  über  die  Brücke  zum  vielbesuchten 

(15  Mn.)  Hotel  Waldkater  (S.  49),  mit  Restaurant  (auch  im 
Freien)  und  Logierhaus,  in  schattiger  Lage ;  Omnibus  am  Bahnhof. 

Ein  Promenadenweg  führt  von  hier  j  51)  z\.vcWalpurgishalle  und  zum  Hexen- 
hinter  den  Gebäuden  zum  Bninhilden-  \  tanzplatz.  Der  Brunhildenstieg  führt 
stieg;  hier  entweder  r.  talauf  zum  (15  nördl.,  erst  gerade  und  eben,  dann  r. im 
Ä£in.)  Bodetor,  oder  erst  1.  aufwärts,  I  Bogen  ins  Steinbachtal,  mit  den  Fels- 
dann  r.  auf  dem  neuen  Hexenstieg  (S.     gruppen  Hexengroßmutter  und  Pabst. 

Vom  Waldkater  talaufwärts  steigert  sich  die  Großartigkeit  der 
Gebirgslandschaft.  Loi  Flußbett  1.  am  Wege  schöner  Strudeltopf. 
Viele  der  venvitterten  Granitzacken  haben  Namen  erhalten,  so  z.  B. 
hinter  dem  Kleinen  Waldkater  der  3Iönch  mit  Kapuze,  weiter  das 
Bodetor  und  die  Bergkanzel.  Eine  Stelle  in  der  Bode  wird  der 
Kronensumpf  genannt  (vgl.  die  Sage  S.  54).  An  beiden  Ufern  führt 
ein  Weg  aufwärts:  r.  über  die  Brücke  an  das  linke  Ufer  und  hart 
an  diesem  entlang,  vorüber  am  *  Kronentempel ;  oder  am  rechten 
Ufer  weiter,  nach  10  Min.  1.  am  Hirschgrund  (s.  unten)  vorbei,  r. 
über  die  JungfernhHicke  ans  linke  Ufer  zum 

(25  !Min.)  Gasthof  Königsrnlie  (S.  50) ;  an  heißen  Sommertagen 
ein  angenehmer  und,  da  alle  Besucher  des  Bodetals  den  Platz  pas- 
sieren müssen,  unterhaltender  Aufenthalt.  Im  Blick  über  die  Brücke 
eine  Felsenpartie,  die  den  E.uinen  einer  alten  Ritterburg  gleicht. 

Zum  Hexentanzplatz  (S.  56).  Dem  vor  Erreichung  der  Höhe  führt  r.  ein 
Gasthaus  gegenüber,  auf  dem  andern  ^  TVeg  ("Wegw.)  in  5  Min.  auf  die  Höhe, 
Ufer  der  Bode,  führt  ein  schattiger,  dann  r.  in  -weitem  10  Min.  nach  dem 
interessanter,  aber  steiler  (Ruheplätze)  Kaiserhlick  und  der  Prinzensicht,  beide 
Weg  (bez.  »46  G«)  in  39  Windun-  mit  *Blicken  ins  Bodetal  und  auf  den 
gen  durch  den  ^HLrschgmnd  in  1  St.  Brocken.  —  L.  hinauf  kommt  man  über 
empor    zum    Hexentanzplatz.      Kurz  '.  La  Vieres  Höhe  zum  Hexentanzplatz. 

Gleich  hinter  dem  Gasthaus  ein  großer  Denkstein  für  den  Erbauer 
des  ersten  Weges,  v.  Bülotv,  1818.  Die  Granitkulissen  gewinnen 
immer  mehr  an  Großartigkeit;  man  umwandert  den  Felsenfuß  der 
Ptoßtrappe.  —  Dann  an  der  Schurre  (S.  54)  vorbei  und  auf  der  (35 
Min.)  Teufelsbrücke  über  die  Bode  zum  *BodekeSSel,  wo  die  Bode 
zwischen  Granitmauern,  die  bis  zu  200  m  ansteigen  und  das  Tal 
gänzUch  zu  schließen  scheinen,  einen  Fall  bildet,  dessen  AVasser  einen 
reichlich  5  m  tiefen  Kessel  in  den  Felsengrund  gewühlt  haben. 

Von  hier  führt  am  rechten  Ufer  der  Bode,  meist  durch  Wald,  im 
Tale  bis  Tresehurg ,  ein  2  St.  langer,  lohnender  breiter  *Fußweg 
(bez.  »38  A« ;  von  Ende  November  bis  Ostern  geschlossen),  der  die 
schönsten  Partien  des  Tals  erschließt.  Bald  hinter  der  Teufelsbrücke 
zur  Höhe,  dann  wieder  hinab  an  die  Bode.  (Lohnender  ist  der 
Weg  in  umgekehrter  Pvichtung,  da  so  die  Glanzpunkte  zuletzt  kom- 
men.) Jedenfalls  steige  man  wenigstens  hinter  dem  Kessel  noch 
10  Min.  bis  zur  Höhe:  prächtiger  *Bhck  auf  den  Kessel. 


54 


1.  Bodetal. 


Botanisch  interessant  ist  hier  das 
Auftreten  alter  Eibenbäume  (Taxus 
baccata),  wie  solche  iu  Deutschland 
nur  noch  selten  zu  finden  sind.    Das 


Alter  eines  am  Kestenbach,  bei  der 
Sudetenklippe,  stehenden  Baumes  von 
3,16  m  Umfang  wird  auf  etwa  2000 
Jahre  geschätzt. 


Wir  kehren  vom  Bodekessel  über  die  Teufelsbrüeke  zurück  und 
schlagen  den  1.  am  Berg  in  18  Kurven  sich  emporwindenden  Weg 
(bez.  »46  G«),  die  Scliurre,  ein;  er  führt  in  40  Min.  auf  den  Gipfel 
des  174  m  über  dem  Bodespiegel  sich  erhebenden 

(1V4  St.)  *Roßtrai)pe- Felsens  (403  m),  einer  der  großartigsten 
Felspartien  in  Deutschland  diesseit  der  Alpen.  Wie  der  tiankierende 
Turm  eines  befestigten  Werkes  springt  der  mächtige  Granitpfeiler 
ins  Tal  vor  und  gewährt  dadurch  Niederblicke  talauf,  talaV).  Der 
Scheitel  der  lloßtrappe  besteht  aus  ebenen,  abgeschliflenen  Platten, 
und  in  eine  derselben  ist  jene  fabelhafte  Spur  eines  üVjergroßen 
Pferdehufes  vertieft  eingedrückt,  die  dem  Felsen  seinen  Namen  gab. 

Die  Archäologen  nehmen  an,  daß     slawische    Einflüsse    beim  Entstehen 


Druiden  das  Mal  als  Zeichen  ihrer 
Mysterien  des  heiligen  weißen  Ros- 
ses  hier  eingegraben  haben.  Der 
ganze  Berggipfel  ist  eine  befestigte  ger- 
manische Kultstätte  (wie  es  viele  am 
Harzrande  gab,  s.  S.  16)  gewesen,  die 
durch  einen  5-8  m  hohen,  3-5  m 
breiten  Wall  namentlich  gegen  die  zu- 
gänglichere Westseite  geschützt  war. 
Beim  Bau  des  Gasthauses  wui'den 
eine  Menge  Graburnen  gefunden,  die 
sich  jetzt  im  Museum  des  Kurhauses 
zu  Thale  befinden.  Der  Felsenvor- 
sprung der  Roßtrappe  ist  selbst  noch 
wieder  durch  Gemäuer  und  Gräben 
abgeschlossen  und  zugleich  auch  eine 
Totenstätte  gewesen,  wie  die  dort  eben- 
falls gefundenen  Urnen  bezeugen. 

Sage:    Auf  einem  Kriegszug  kam 
der  wilde  Böhmenkönig  (Anklang  an 


der  Sage?)  Bodo  hierher  und  ent- 
flammte in  unerwiderter  Leidenschaft 
zu  der  Tochter  des  Riesenfürsten, 
Brunhildis  (nach  andern:  Emma,  An- 
spielung auf  die  später  sich  mit  der 
Bode  vereinigende  Holtemme).  Auf 
der  Flucht  vor  dem  Böhmen  schreckt 
plötzlich  ihr  Pferd  an  der  Stelle  des 
jetzigenHexentanzplatzes  zurück,  doch 
das  Hünenkind  setzt  mit  seinem  Tier 
über  den  gi'ausigen  Abgrund  zum  ge- 
genüberliegenden Felsen,  wo  noch  jetzt 
der  Abdruck  von  dem  Aufschlagen  des 
Hufes  zu  sehen  ist.  Der  nachfolgende 
Böhme  stürzte  in  die  Tiefe.  Nach  ihm 
erhielt  äieBode  ihren  Namen.  Die  der 
Prinzessin  in  den  Bodekessel  entfallene 
Krone  wird  dort  von  einem  schwarzen 
Hund  mit  glühenden  Augen  bewacht, 
daher  der  Name  »Kroneusumpf«. 

Bei  der  angrenzenden,  mit  einer  Galerie  umschlossenen  Eaß- 
mannshohe  schießt  ein  Mann  auf  Verlangen  für  15  Pf.  eine  Pistole 
ab;  7-8mal  werfen  die  Felsen  wände  den  Schall  zurück.  Trompeten- 
töne kehren  melodisch  zurück.  (IS^  Das  Hinab  werfen  von  Steinen 
ist  streng  untersagt.)  Ein  andrer  naher  Aussichtspunkt  (nö.)  heißt 
die  Olbergshöhe.  Man  sieht  hinüber  nach  dem  Hexentanzplatz  (48  m 
höher)  und  La  Vieres  Höhe.  —  10  Mn.  Waldpfad  mit  Wegweiser 
nach  dem  Hotel  Eoßtrappe  (400  m). 

Hotel  Roßtrappe:  30  Z.  mit  60  B.  von  ;  näher  Teufelsmauer,  gegen  NO.  Qued- 


1,50-3,  F.  1,  Mitt.  2,25,  Pens.  5-7  M, 
F  (AmtThale);  im  Speisesaal  hübsche 
Geweihsammlung;  Autogarage.  Eine 
rote  Laterne  am  Hause  zeigt  an,  daß 
noch  Platz  vorhanden  ist. 

Von  der  neuen  Terrasse  schöne 
Blicke  in  das  Bodetal  und  auf  die 
Ebene,  am  Horizont  vom  Huy  (nördl.) 
und  vom  Hakelwald  (nö.)  abgegrenzt; 


linburg.  Vom  Aussichtsturm  (455  m) 
auf  der  Winzenhurg  (hinter  dem  Hotel) 
trefiliche  Rundschau  (10  Pf.).  —  Der 
Weg  nach  der  (nö.)  Biiiowshöhe 
(schöne  Aussicht,  besonders  ins  flache 
Land)  geht  zwischen  den  Terrassen 
des  Hauses  direkt  r.  hinunter,  zugleich 
auch  bequemer  Weg  zum  Bahnhof. 
Man  kann   auch  vorn  vom  Gasthaus 


1.  Koßtrappe  -  Treseburg.  55 

herumgehen,  dann  halte  man  sich  aber  1  Vom  Bahnhof  Tliale  auf  die  Roß- 
möglichst  r.,  mit  Vermeidung  allzu  1  trappe,  s.S.  51. — Von  der  Roßtrappe 
steiler  "Wege.  nach  Blankeiiburg  2  St.  (S.  62). 

Von  der  Roßtrappe  nach  Treseburg  (2  St.;  bez.  »41  B«)  folgt  man 
vom  Hofe  des  Gasthauses  aus  nw.  durch  das  Gatter  dem  "\Vald^yeg, 
der  nach  15  Min.  auf  die  Chaussee  mündet;  auf  diese  1.  ein- 
geschwenkt (r.  geht  es  nach  Thale  hinab,  geradeaus  nach  Blanken- 
burg,  Wegweiser):  preußisch-braunschweigische  Grenze.  (Neben  der 
Chaussee  läuft  r.  ein  zum  Teil  schattiger  Fußweg,  der  kurz  vor  dem 
Meilenstein  auf  die  Straße  Wienrode-Treseburg  einmündet,  hier  1. 
bis  zur  Vereinigung  mit  der  Fahrstraße  von  der  E-oßtrappe.)  Nach 
abermals  Vi  St.  1.  die  Herzog'SllÖlie  (auch  Herzogin-Bank  genannt), 
mit  herrlichem  Bück  ins  Bodetal.  Die  Chaussee  läuft  meist  im 
oflenen  Wald  fort  (wenig  Schatten);  Meilenstein  und  Straßengabe- 
lung: r.  hinab  nach  Wienrode,  geradeaus  Waldweg  nach  Todten- 
rode,  Altenbrak  und  Hüttenrode,  1.  nach  Treseburg.  Nach  ^k  St. 
r.  der  Aussichtspunkt  *Willielmsblick ,  beim  Austritt  aus  einem 
Felstunnel  überraschender  *Blick  in  ein  schönes  Waldtal,  durch 
das  die  Bode  im  Bogen  (vgl.  die  Karte)  dahinströmt.  Steinerne 
Stufen  führen  von  der  Westseite  des  Tunnels  aufwärts  zu  ^Ki-ügers 
Lust  (365  m),  wo  die  Krümmungen  der  Bode  recht  vor  Augen  treten, 
so  daß  man  den  Fluß  an  sechs  verschiedenen  Stellen  erblickt.  — 
Von  Krügers  Lust  nach  10  !Min.  r.  zwei  Fußwege  zur  Dobbelers  Höhe 
(Aussicht!);  unterhalb  Fahrweg,  der  von  der  Eoßtrappe-Treseburger 
Chaussee  abzweigt  und  zum  Hotel  Bad  Wildstein  (s.  unten)  bzw. 
nach  Altenbrak  führt.  L.  von  der  Eiche  aufwärts  zur  »Alten  Trese- 
burg« (Burgplatz)  mit  »Hakelberends-Rast«  und  »Waldtrautsruhe«, 
dann  zurück  abwärts  durch  ein  Gatter  nach 

(3  St.)  Treseburg"  (270  m),  braunschweigischem  Dorf  mit  175 
Einw.,  in  malerischer  *Lage  an  der  Mündung  der  Luppbode  in  die 
Bode;  ein  außerordentlich  besuchter  Punkt.  —  Gegenüber,  jenseit 
der  Bode,  erhebt  sich  der  Weiße  Hirsch  (S.  56). 


Gasthöfe:  Weißer  Hirsch,  mit  De- 
pendenz  Wilhelmshlick,  schön  gelegen, 
hübscher   Garten;    Z.    1,50-3,50   M. 


fohlen.  —  Bielers  Logierhmis,  Z.  1— 1,50  j 
F.  0,60,  Mitt.  2,  Pens.  4  M.  —  Privat- 
wohnungen  5-7  M.  wöchentlich. 


Geweihsammlung.  —  Bad  Wildstein  ]  PTF.  —  HK:  Auskunft  bei  HeiTen 
(Deike),  5  Min.  bodeaufwärts,  ruhige  |  Gemeindevorsteher  .4.  Ä'c7iombzt?'^_und 
Lage;  40  Z.  1,25-2,50,  F.  0,80,  T.d'h.  2,  Lehrer  E.  Becker.  —  Omnibus:  Über 
Din.  1,50  (o.  Wz.) -2,50,  Pens.  4,50-  I  Altenbrak  in  4  St.  nach  (18  km)  Riloe- 


6  M.,  Bäder;  für  langem  Aufenthalt 
empfohlen. — JTo<eZßode<aZ  (A.Grimm), 
Garten;  Z.  1-2,  F.  0,75,  Mitt.  2,  Pens. 
4,50-5  M.,  Aussicht.  —  Forelle  (Palmie), 
hübsche  Lage  an  der  Bode,  Veranda ; 


land  für  2  M.  —  Einspänner  nach  Tliale 
oder  Blankenhurg  6  M.  —  Karriolpost 
2mal  über  Altenbraknach  (12  km)  i{Za?i- 
kenhurg.  —  Entfernungen  von  Trese- 
burg nach :  Blankenhurg  12  km ;  Thale 


Z.  von  1,50  M.  an,  F.  1,  Pens.  6-7  M.  '  9  km;  Rübelaud  18  km;  Viktorshöhe 
—  Deutsches  Haus  (Louis  Werner),  dü'ekt  10  km,  durch  das  Tiefenbach- 
Garten  ;  Z.  m.  F.  2  M.  —  Zur  Trese-  tal  über  Fiiedrichsbrunu  13  km ;  Gün- 
hurg  (C.  Müller),  Z.  1-1,50,  F.  0,75,  I  tersberge  13  km;  Stiege  11,5  km;  Tie- 
Mitt.  1,25-1,75,  Pens.  4-5  M. ,  emp-  i  fenbachmühle  18  km. 

Bei  Treseburg  kommen  Asbest  und  Axinit  im  Grünstein  des  Burg- 
felsens vor;  ersterer  bildet,  verwachsen  mit  Quarz,  das  unter  dem 
Namen  Katzenauge  bekannte  grünlich  schillernde  Mineral. 


56 


1.  Bodetal. 


Ausflüge:  1)  Nach  (20  Min.)  Wü- 
helmsblick  (s.  S.  55) ,  dann  auf  Krü- 
gers Lust,  weiter  auf  dem  Bergkamm 
entlaug  zur  Dohbelers  Höhe  und  nach 
den  Aussichtapunkten:  Regentensicht, 
Burgplatz,  Waldtrautsruhe  und  Hdkel- 
berends-Rast  (hier  spielt  Julius  Woljfs 
lyrisches  Epos  »Der  wilde  Jäger«) ;  zu- 
rück an  das  andre  Bodeufer,  auf  der 
ersten  Brücke  über  die  Bode  (bei  Bad 
Wildstein),  vor  der  zweiten  Brücke  1. 
ab,  nach  einigen  Minuten,  1.  an  einem 
Bach,  der  von  dem  sogen.  Schrecken- 
tal herabkommt,  im  Tal  aufwärts  nach 
dem  Aussichtspunkt  Wildstein  (Bank 
mit  Fahne)  und  zu  den  Falkenklippen. 
Von  hier  entweder  über  den  Gaipel 
zurück  nach  Treseburg,  sehr  lohnend 
(vgl.  S.  55);  —  oder  talaufwärts  in 
li/a  St.  nach  Altenbrdk. 

2)  Zum  ♦Weißen  Hirsch  (414  m), 
einer  hoch  über  Treseburg  kanzel- 
artig am  Berg  vorspringenden  Stelle, 
die  ein  schönes  Waldgemälde  aus  der 
Vogelperspektive  erschließt,  geht  man 
südwärts  bei  Palmie  (Forelle)  über  die 
große  Bodebrücke,  dann  bei  der  Kon- 
ditorei Schäfer  (1.)  über  die  Luppbode 
und  1.  den  neuern,  meist  bequemen 
Fußweg,  der  den  alten,  steilen  Weg 
kreuzt,  in  20-25  Min.  zur  Höhe  (ab- 
wärts 15  Min.),  tpff*  Nicht  direkt 
nach  Tre-seburg  hinuntergehen,  was 
gefährlich  werden  kann! 

3)  Von  Treseburg  nach  Blanken- 
burg  (bez.  bis  Wienrode  »40  D«,  dann 
»37  H«)  12  km  Fahrstraße  über  Wien- 
rode (Tanne;   Zum  Harz;   Deutscher 


Kaiser)  und  Kattenatedt.  Ein  guter 
Fußweg  nach  Blankenburg  geht  hin- 
ter dem  Tunnel  1.  ab,  zunächst  ziem- 
lich steil  im  Wald  bis  zur  Höhe 
(Ilirschdenkmal),  dann  das  Jagdschloß 
Todtenrode  (S.  59)  1.  lassend ;  bis  Wien- 
rode schattig.  —  Von  Treseburg  über 
AUenbrak  (S.  59)  nach  Blankenburg, 
31/q  St.;  lohnender  Umweg  durchs 
Iffloffstal,  wobei  man  Jagdschloß 
Todtenrode  besuchen  kann.  Beide 
Wege  vereinigen  sich  hinter  Todten- 
rode und  führen  hinab  nach  Wienrode, 
Katttnstedt  und  Blankenburg. 

4)  Von  Treseburg  nach  Friedrichs- 
brunn (bez.  »47  P«;  nur  vom  16.  Juni 
bis  15.  Sept.  geöfifnet),  l^/a  St.,  lohnend, 
zunächst  Chaussee  im  Luppbodetal, 
dann  1.  ab  den  Fahrweg  im  Tiefen- 
hachtal,  der  auch  nach  Thale  führt, 
bis  zur  Gabelung  mit  dem  Wege  nach 
Alli-ode,  auf  diesem  r.  ca.  100  Schritt 
bis  zu  einem  kleinen  Teich,  den  man, 
1.  abbiegend,  r.  liegen  läßt,  immer  im 
Tale  aufwärts,  zur  Kechten  Wiesen 
und  Bach,  im  schattigen  Walde  bis 
(li/'a  St.)  Friedrichsbrunn  (ü.  247). 

5)  Von  Treseburg  nach  Stiege  (bez. 
»41  C«),  3  St.  Im  Bodetal  aufwärts 
am  rechten  Bodeufer  und  vor  den 
letzten  Villen  1.  ab,  anfangs  steil  mit 
hübschem  Rückblick  auf  Treseburg 
(bald  Abzweigung,  bez.  »32  D«,  direkt 
nach  Hasselfelde,  aber  nicht  so  loh- 
nend), dann  immer  durch  Buchenwald, 
gut  bez.,  nach  (3  St.)  Stiege  (S.  245). 

Von  Treseburg  nach  Biibeland 
(18  km)  über  Altenbrak,  vgL  R.  2. 


Von  Treseburg  zum  Hexentanzplatz  (2  St.;  Wegzeichen  »32  C«) 
folgt  man  entweder  der  Fahrstraße,  die,  bald  von  der  Straße 
im  Luppbodetal  1.  im  spitzen  Winkel  abzweigend,  zur  Höhe  führt, 
oder  (besser),  wie  oben  beschrieben,  bis  zum  Weißen  Hirsch,  von  da 
auf  der  Höhe  bleibend,  so,  zur  Chaussee  und  neben  dieser  fort.  Bald 
Teilung  der  Straße  nach  1.  und  abwärts.  Hier  den  Fußweg  1.  berg- 
auf nach  dem  Dambachshaits  (S.  58),  vom  Weißen  Hirsch  V-i  St.  ; 
4  ;Min.  östl.  das  Denkmal  Pfeils  (s.  S.  57).  Wieder  auf  die  Chaussee 
und  auf  dieser  nach  dem  Tanzplatz  oder  besser  auf  dem  ersten 
nach  10  Min.  (wo  r.  die  Straße  von  Friedrichsbrunn  einmündet)  den 
1.  abgehenden  Fußweg  weiter,  bald,  nahe  am  Bergrand,  Teilung  der 
Wege:  1.  nach  dem  Kaiserblick,  der  Primensicht  (S.  57)  und  durch 
den  Hirschgrund  zum  Gasth.  Königsruhe  (S.  53),  geradeaus,  über  La 
Vieres  Höhe  (S.  57),  in  ^k  St.  vom  Dambachshaus,  nach  dem 

*Hexeiltanzplatz  (451  m)>  einem  Aussichtspunkt  von  mächtiger 
Wirkung,  besonders  für  die,  welche,  durch  den  Wald  kommend, 
uner\vartet  die  zerklüftete  Felsenwelt  zu  ihren  Füßen  liegen  sehen. 


1.  Hexeutanzplatz. 


57 


Hotel  Hexentanzplatz  mit  Restaurant,  25  Z.  1,50-3,50,  F.  1,  Mitt.  (Wz.) 
2,50,  Pens,  vou  6  M.  an;  Autogarage.  —  F  nach  dem  Postamt  in  Thale. 

Der  Tanzplatz  (ca.  250  m  über  der  Bode)  ist  einer  der  höchsten 
Aussichtspunkte  des  nördlichen  Vorharzes.  Durch  seine  fast  senk- 
rechte Lage  über  der  Eintrittspforte  ins  Bodetal  und  dadurch,  daß 
er  4S  m  die  Roßtrappe  überragt,  eröflhet  er  nicht  bloß  einen  über- 
sichtüchen  BUck  in  die  Feisensebilde  des  Bodetals,  sondern  auch 
die  lachende  Aussicht  ins  Flachland  so^vie  nach  W.  auf  den  Brocken 
und  seine  südlichen  Trabanten,  den  Großen  und  Kleinen  Winter- 
berg und  den  Wurmberg. 


Ausflüge  vom  Hexentanzplatz: 

1)  *La  Vieres  Höhe,  1 4  St.  westl., 
der  Roßtrappe  gegenüber.   Vom  Gast-  I 
haus  südl.,  bald  durch  ein  Gatter,  bei 
der  ersten  "Wegteilung  r.,  dann  immer 
im  Buchenwald  bis  zum  großen  "Weg-  ! 
stein.    Hier  r.  zum  (mit  eisernem  Ge- 
länder umgebenen)  Ziel,  nach  einem  j 
um   die   Verschönerung   der  Anlagen  | 
verdienten    Staatsrat    benannt.     Der  I 
Einblick    ins   Bodetal   ist    ganz   ver-  ' 
schieden    von    dem   vom   Hexentanz-  ' 
platz  ans.    Von  La  Vieres  Höhe  kann  ' 
man  westl.  in  den  Hirschgrund  (S.  53) 
hinabsteigen. 

2)  Der  ♦Kaiserblick  u.  die  *Priii- 
zensicht,  sehr  lohnend.  'Weg  vrie 
vorher  bis  (I/4  St.)  "Wegteilung.  Hier 
geradeaus  (der  Fußweg  halb  1.  führt 
nach  Treseburg)  und  in  einem  Bogen 
durch  schönsten  Buchenwald.  Nach 
5  Min.  kommt  r.  der  Fußweg  durch 
den  Hirschgrund  aus  dem  Bodetal  her- 
auf (S.  53) ;  wir  bleiben  auf  der  Höhe. 
Nach  weitern  10  Min.  "VN'aldlichtuug : 
1.  der  Kaiserbiick  mit  Aussicht  auf 
die  Felspartien  der  Heuscheune,  der 
Gewitterklippen  u.  a.,  im  Hintergrunde 
der  Brocken,  die  Hohneklippen  sowie 
der  Gr.  und  Kl.  "Winterberg.  Umfas- 
sender ist  die  Aussicht  von  der  nahen 
(r.)  Prinzensicht,  von  der  man  auch 
den  Bodekessel  und  die  Schurre  sieht. 

3)  Nach  dem  Weißen  Hirsch  (IVa 
St.).  Auf  dem  Fahrweg  an  allen  wich- 
tigen Kreuzungen  beschriebene  Gra- 
nitsteine, außerdem  viele  Schilder  des 
Harzklubs  (»32  C«).  Fußgänger  fol- 
gen vom  Gasthof  aus  dem  "Weg  nach 
La  Vieres  Höhe  bis  zum  (20  Min.) 
"Wegweiserstein,  hier  1.  weiter.  Bald 
Überschreitung  der  Fahrstraße  nach 
dem  Kaiserblick  und  der  Prinzensicht, 
weiterhin  abermalige  Durchschnei- 
dung eines  (verbotenen)  "Wegs.  Bald 
Chaussee,  neben  der  r.  im  "Walde  der 


Fußweg  hinläuft.  Bei  einer  Biegung 
aus  dem  "Wald  auf  die  Straße.  Nach 
I4  St.  erscheint  r.  das  *Detikinal 
IPfeils  (Gründers  der  Eberswalder 
Forstakademie),  auf  einer  von  sechs 
alten  Buchen  umgebenen  "Waldlich- 
tung. Auf  hohem  Marmorblock  ein 
liegender  Bronzehirsch,  nach  Kureck- 
schem  Modell  in  Mägdesprung  (S.  241) 
gegossen;  auf  den  Schmalseiten  des 
Blocks  Inschriften,  auf  der  Vorderseite 
das  bronzene  Büdnis  des  Gefeierten, 
auf  der  Rückseite  die  sinnigen  Pfeil- 
schen  Strophen: 

»Tief  in  des  Buchenwaldes  Schwei- 
gen, 
Da  liegt  ein  kleines,  enges  Haus 
Und    schaut,    umschirmt    von    alten 

Eichen, 
"Weit  in  die  blaue  Fern'  hinaus. 

Kühn   hebt   der  Bau   sich  aus  den 
Bäumen, 
Zu  Füßen  liegt  der  "^"älder  Grün, 
Die  Bode  hört  man  unten  schäumen. 
Die  Berge   sieht   man  abends  glühn. 

Das  birgt  in  seinen  engen  Räumen 
Die  schönste,  reinste  Jagerlust, 
Und  wenn  ich  mich  dahin  kann  träu- 
men. 
Schwellt  mir   die  Sehnsucht   oft   die 
Brust. 

Hier  ist   der  "Welt   Geräusch    ver- 
klungen, 
Hier  leb'  ich  dir  allein,  Natur; 
Bis  hierher  ist  kein  Streit  gedrungen. 
Hier  herrscht  der  tiefste  Friede  nur. 

Hier  spricht  der  "Wind  mit  Geister- 
lauten, 
Und  was  er  meint,  versteh'  ich  wohl, 
Sag'    ich    auch   nicht,    was   sie   ver- 
trauten, 
Ist  mir  das  Herz  doch  davon  voU. 

Du  kleines  Haus  voU  süßem  Frieden, 
Versag'  mir  niemals  ein  Asyl, 
Und  biete  einst  dem  Lebensmüden 
Ein  stüles  Grab  als  letztes  Ziel.« 


58 


2.  Treseburg  -  Rübeland. 


Eiu  Fahrweg  führt  in  4  Min.  zu 
dem  einsamen,  von  Pfeil  einst  be- 
wohnten Försierhaus,  dem  Dain- 
bachshäuschen  (Erfrischungen  und 
kalte  Küche;  nicht  billig),  und,  die- 
ses r.  lassend,  in  5  Min.  wieder  auf 
die  Straße.  Von  da  ins  Dambachstal 
über  den  kleinen  Dambach  und  auf 
breiter  Fahrstraße  wieder  am  Berg 
in  die  Höhe.  Nun  kommt  ein  brei- 
ter Weg,  den  man  nach  r.  verfolgt. 
Überall  Wegweiser.  Nochmals  folgt 
ein  Punkt,  wo  auf  einem  Kreuzweg  ein 
Granitwegweiser  nach  dem  »Weißen 
Hirsch«   zeigt. 

4)  Vom  Hexentanzplatz  durch  den 
Hirschgrund  ins  Bodetal,  am  besten 
wie  S.  57  unter  1)  beschx'ieben,  über 
La   Vieres  Höhe,  '^U  St. 

Vom  Hexentanzplatz  zur  Winde. 


5)  Vera  Hexentanzplatz  direkt 
hinab  ins  Steinbachtal  und  nach  Thale 
(nicht  zu  fehlen):  Auf  der  Chaussee 
durch  das  Steinbachtal ;  am  Ende  der- 
selben ,  vor  dem  ersten  Wohnhaus, 
gleich  hinter  dem  Wasserwerk  1.  ab 
über  den  Steinbach  und  bei  der  Ver- 
kaufsbude auf  den  Heimburgsweg. 
Ein  andrer  Weg  zu  den  Bahnhöfen 
führt  am  Kurhaus  vorbei  durch  die 
Kronprinzstraße.  Vom  Hexeutauzjjlatz 
direkter  hinab  ins  Steinbachtal  führen 
die  lohnenden  Fußwege  Jägersfieg 
(S.  51,  Nr.  2  b)  und  der  aussichtsreiche 
Pionierstieg  (S.  51,  Nr.  2  c). 

6)  Auf  die  Georgshöhe,  nach  der 
Stecklenburg  und  Lauenburg  und  nach 
Stat.  Suderode,  s.  R.  37;  über 2'Vied- 
nchsbrunn  nach  der  Viktumhöhe,  s.  K.  33. 

Auf  dem  vom  Hof  des  Gast- 


hauses nö.  führenden  Fußweg  bis  zur  "Wegteilimg ,  hier  (Wegw.)  1. 
am  Rande  des  Bodetales  hin,  an  der  Walpwgishalle ,  in  altgerma- 
nischem Stil  (im  Innern  Wandbilder  von  Hench-ich,  Eintr.  30  Pf.), 
und  dem  Wotanskopf  vorüber  zur  (10  Min.)  Winde  (wohin  die  Sage 
die  Homburg  verlegt)  mit  dem  Wotansblick,  *ßundblick  (Fernrohr) ; 
nahebei  der  Bismarckf eisen  (*Aussieht  in  die  Ebene)  mit  dem  Me- 
daiUonbild  des  Fürsten  (1895),  femer  das  Gasthaus  zur  Walpurgis- 
halle  (Aussichtsterrasse)  und,  nach  dem  Steinbachtale  zu,  das  Berg- 
theater (1903  von  Dr.  Wachler  begründet),  eine  originelle,  durch 
umfassenden  Rundblick  und  gute  Akustik  berühmte  Naturbühne, 
auf  der  im  Juli  bis  Ende  August  tägl.  Nm,  Vorstellungen  klassischer 
und  moderner  Schauspiele  durch  berufsmäßige  Künstler  stattfinden ; 
große  Schutzhalle  mit  Innenbühne  für  Vorstellungen  bei  schlechtem 
Wetter;  Besichtigung  20  Pf. 

Abstiege  nach  Thale  oder  ins  Bode- 
tal (alle  etwa  1  St.):  a)  Auf  dem  Sach- 
senwallweg, wie  S.  51  umgekehrt  be- 
schrieben, oder  vom  Gasthaus  zur 
Walpurgishalle  nw.,  1.,  hinab  auf  den 
Hexenstieg  (S.  51)  und  entweder  zum 


Waldkater,  oder  auf  die\^  Brunhilden- 
s^ie(7,wieS.51  umgekehrt  beschrieben, 
nach  Thale,  oder  vom  Gasthaus  südl., 
r.,  hinab  auf  den  Pionierstieg  u.  dann, 
wie  S.  51,  Nr.  2  c)  beschrieben,  ins 
Steinbachtal  und  nach  Tlialo. 


2.  Von  Treseburg  über  Altenbrak  nach  Riibeland. 


Vgl.  die  Karte  bei  11.  1. 


brak  immer  im  Bodetal  aufwärts  über 
Wendefurt  und  Neuwerk  (s.  S.  77) 
nach  Rübeland  gehen  (vgl.  S.  61);  von 
lYeseburg  4  St. 


18  km  Fahrweg  von  Treseburg  über 
Altenbrak  und  Hiittenrode  nach  Rübe- 
land. FvLßgänger  schlagen  einen  schö- 
nem Weg  ein,  wenn  sie   von  Alten- 

Von  Treseburg  nach  Altenbrak  führt  die  neue  aussichtsreiche,  aber 
sonnige  *Chaussee  am  linken Bodeufer  aufwärts,  an  Bad  Wildstein 
(auch  Gasthof,  S.  55)  vorüber.  —  Der  Fußweg  (der  alte  Fahrweg 
ist  Fußgängern  zu  empfehlen,  weil  er  sehi*  schattig  ist)  führt  in 


2.  Altenbrak  (ümgebuag).  59 

Treseburg  bei  der  großen  Bodebrücke,  unweit  der  Kirche,  am  rechten 
Bodeufer  entlang  (man  kann  zu  ihm  auch  durch  das  Dorf  bis  ober- 
halb der  Post,  dann  über  den  Bodesteg  gehend,  gelangen).  Im  Bogen 
um  die  jenseit  der  Bode  am  linken  Ufer  liegende  sogen.  Halde  mit 
dem  Treseburger  Villenviertel. 

03*  Wer  vom  Tanzplatz  und  lers  Höhe  und  die  alte  Treseburg  (S. 
Weißen  Hirsch  oder  aus  dem  Bode-  55)  vor  Antritt  des  Wegs  nach  Alten- 
tal von  Thale  her  kommt  und  den  brak  noch  besuchen  will,  verfolgt  die 
Wilhelmsblick,  Krügers  und  Dobbe-     S.  55  beschriebene  Tour. 

Vom  alten  Fahrweg  führt  bald  eine  zweite  Steinbrücke,  die  obere 
Bodebrücke,  an  das  linke  Ufer  auf  die  neue  Chaussee  (S.  5Sj  nach 
Altenbrak.  Unser  Weg  fülirt  am  rechten  Ufer  mit  wechselnder  Stei- 
gung durch  schattigen  Wald  weiter.  Man  wendet  sich  auf  der  Höhe 
beim  Wegweiser  r.  durch  das  Gatter  und  gelangt  abwärts  bald  über 
die  Brücke,  beim  »Braunen  Hirsch«,  zuxq  untern  Ende  des  Dorfes 

(4  km)  Alteubrak  (300  m),  schön  an  der  Bode  gelegen,  399  Einw., 
meist  Waldarbeiter;  Försterei.   Forellenfang.   Schöner  Buchenwald. 

Gasthöfe:  Zum  Braunen  i?rrsc7i,  Bodesteg,  dessen  Benutzung  aber  nur 
im  Unterdorf,  an  der  Bodebrücke;  Gästen  erlaubt  ist!),  Garten,  Pens.  4M. 
Z.  1-3,  F.  0,75,  Pens.  4-6  M.;  Fuhr-  —  Pens.  Franz.  —  Pen-non  Bodeheim. 
werk;  Bäder,  empfohlen.  —  Weißes  — Erholungshaus  für  Arheiterinnen  der 
Roß,  im  Mitteldorf;  30  Z.  1,25-2,  F.  innem  Mission,  Pens,  für  Yei'bands- 
0,75,  IMitt.  1,50-2,50,  Pens.  4.50-5  mitglieder  2,50,  sonst  4  M.  —  Omni- 
M. ;  Gärtchen,  Fuhrwerk. —  Waldfrie-  b\lS  täglich  2  mal  nach  Blankenliurg 
den,  am  Wege  nach  Treseburg :  Z."l-2,  in  2^  4  St.  (S.  64).  —  PTF,  an  der  Bode- 
F.  0,75,  Pens.  4  M. ;  Garten,  Bäder.  —  !  brücke.  —  HK:  Auskunft  bei  Hen-n 
Zur  Schönehurg,  im   obem  Dorf  (am  i  Gemeindevorsteher  0.  Eöiieling. 

Altenbrak,  ein  echtes  Harzdorf,  war  einer  der  ältesten  Harzer 
Hüttenorte,  der  mehrmals  zerstört,  beim  Wiederaufljau  verlegt,  aber 
1448  wieder  auf  dem  »alten  Brak«,  d.  h.  auf  den  Trümmern  der 
ersten  Ansiedelung,  erbaut  wurde.  Bescheidenes  Unterkommen ;  auch 
Rekonvaleszenten  undXervenkranken  empfohlen  'Lungenkranke  fin- 
den keine  Aufnahme  Ii.  Sturzbad.  —  Am  obem  Ortsende  die  große 
Eickhofische  Holzschleiferei,  durch  einen  Teil  der  Bode  getrieben, 
deren  Wasser  V2  St.  oberhalb  Altenbrak  in  einem  370  m  langen 
Tunnel  durch  den  Bergvorsprung  »Schöneburg«geführt  ist  und  dann 
mittels  eines  Aquädukts  über  die  Bode  geleitet  wird  (vgl.  S.  77). 

Umgebung  (reich  an  schönen  Pxmk-  den  Köthenhai  und  das  Schreckental 

ten):    Hohe  So7ine,   Aussicht  auf  den  zur  Falkenklippe  und  zum   Wildstein 

Brocken;    weiter    auf  dem   Allröder  mit  zum  Teil  imponierender  Aussicht; 

Weg  durch  den  »Urwald«  zu  den  Bos-  —  in  das  kleine  und  große  Mühltal 

laichhängen   und   zum   Luppbodetal;  und  in  diesem  (viel  Hochwild)  event. 

zurück  über  Treseburg,  2^  a-3  St.  —  weiter  zum  Stemberg,   mit  dem  (1^4 

Friedrichsblick     (besonders    morgens  St.)    Wildwärterhaus    (Erfrischungen) 

schöne  Aussicht) ;  —  Teufelskanzel  und  an  der  Chaussee  Blankenburg— Hassel- 

Freundschaftsklippe  mit  malerischem  felde;  nahebei  (20  Min.)  der  Eotestein, 

Blick   ins   Tal.    Gegenüber   der  Böse  besonders   abends   schöner  Blick   ins 

Klef,  mächtige  Felsklippen,  zu  denen  Rappbodetal,  nach  dem  Oberharz  mit 

ein    neuer   Weg   vom    Iffloflfstal    aus  Brocken.  —  Durch  das  Iffloffstal,  von 

hinaufführt.   —    Der  Kahle   Hey;   —  dem  Weg  nach  der  Roßtrappe,  s.  S.  60, 

Bielstein,   ^  .j  St.;  —  die  Sagenreiche  1.    ab   zum   Jagdschloß   Todteurotle, 

Schöneburg,  hübscher  Blick  (abends)  ^  a  St.;  alkoholfreieErfrischungenbeim 

atif  die  Bodekrümmungen.  —  Durch  Förster  (WUdfütterimg). 


60 


2.  Wendefurt. 


Von  Altenbrak   nach   Blankenburg 

(2  St.)  entweder  vom  oberu  Eude  des 
Ortes  (S.  68)  aus  auf  der  schönen 
alten  Chaussee,  jetzt  gut  bezeichneter 
l\ißweg,  aufwärts,  die  man  auch  vom 
Mitteldorf  aus  in  10  Min.  auf  einem 
Hohlweg  (bez.)  erreicht,  oder  vom 
Unterdorf  aus  durch  das  IflflofFstal, 
schön,  aber  steil.  Die  Wege  vereinigen 
sich  auf  den  Hasen  teichwiesen  und  füh- 
ren als  Touristenweg  des  HK  immer 
im  Wald  weiter  (überall  Wegschilder), 
auf  halbem  Weg  auf  die  Chaussee 
und  auf  dieser  meist  schattig  weiter 
nach  (2  St.)  Blankenburg  (S.  63). 

Von  Altenbrak  nach  der  Roßtrappe 
oder  nach  Thale.  Entweder  vom  Un- 
terdorf durch  das  Iffloffatal  aufwärts 
und  nach  20  Min.  starker  Steigung 
r.  ab,  oder  vom  Mittel-  und  Oberdorf 
auf  dem  Hohlweg  (s.  oben)  oder  auf 
der  alten  Chaussee  aufwärts,  dann 
beim  Wegzeichen  r.  ab  auf  den  Kamm 
des  Hüttenberges,  anfangs  durch  Hoch- 


wald, dann  durch  Fichten  weiter,  bis 
r.  der  Weg  aus  dem  Iflfloffstale  her- 
aufkommt. Nun  stets  im  Walde  wei- 
ter (Todtenrode  bleibt  1.),  den  Fuß- 
weg Treseburg-Blankenburg  schnei- 
dend (Denkstein  an  den  Herzog  Wil- 
helm von  Braunschweig),  und  nach 
'*U  St.  auf  die  Chaussee  Treseburg- 
Blankenburg,  auf  dieser  1.  (nach  Blan- 
kenburg) ungefähr  200  Schritt  fort, 
dann  wieder  r.  auf  einem  Fußweg, 
der  in  20  Min.  auf  die  Chaussee  Trese- 
burg-Thale  führt,  von  hier  entweder 
r.  der  Chaussee  folgend,  in  25  Min.  zur 
(IVa  St.)  Bo&trappe  (S.  54),  oder  zu- 
nächst noch  geradeaus  auf  der  Chaus- 
see weiter  und  nach  einigen  Minuten 
r.  ab  auf  schönem  Fußweg  nach  (2  St.) 
Thale  (S.  49). 

Entfernungen  von  Altenbrak :  Tiese- 
burg  1  St.;  Blankenburg  2  St.;  Thale 
2,  im  Bodetal  3  St.;  Roßtrappe  IVa 
St.;  Tanzplatz  2V2  St.;  Rübeland  14 
km;  Hasselfelde  oder  Stiege  2  St. 


Fahrweg  (Touristen  nicht  zu  empfehlen):  Von  Altenbrak  im 
Oberdorfe  in  Windungen  aufwärts  bis  zu  der  Straßenkreuzung  auf 
dem  Armesfcld  (fälschlich  Almsfeld) ;  dann  geradeaus  (r.  geht  es  nach 
Blankenburg,  1.  nach  Wendefurt)  Chaussee  durch  Wald  nach  (12,5 
km)  Hüttenrode  (S.  74)  und  von  da  nach  (18  km)  Rübeland  (S.  74). 

Fußgänger  gehen,  von  Treseburg  auf  der  alten  Fahrstraße 
kommend,  entweder  vor  der  Bodebrücke  in  Altenbrak  1.  durch  das 
Gatter  (das  man,  auf  der  neuen  Chaussee  kommend,  am  Anfang 
des  Orts  1.  über  die  Brücke  abbiegend  erreicht),  dann  am  rechten 
Ufer  den  schmalen,  aber  schattigen  Fahrweg  auiSvärts;  —  oder  r. 
über  die  Bode  nach  Altenbrak  hinein  und  nach  Durchschreitung 
des  Orts  im  Oberdorf  über  die  neue  steinerne  Brücke  wieder  hinüber 
ans  rechte  Ufer,  unter  dem  Aquädukt  durch  (bei  sonnigem  Wptter 
kann  man  eine  Strecke  den  schattigen  Schönburgweg  [bez. ;  s.  S.  61,  3] 
mit  mäßiger  Steigung  benutzen)  und  hier  weiter  in  prächtiger  Land- 
schaft in  1  St.  nach 

(9,5  km)  Wendefurt  (338  m),  sehr  altem  Weiler  (braunschweigisch), 
mit  34  Einw.,  Försterei,  Holzmühlen  (Arbeiterhaus,  Forellenzucht), 
schön  in  einem  Talkessel  gelegen. 


Gasthöfe:  Graßhoff,  gut,  für  Tou- 
risten angenehm ;  Z.  1,25,  F.  0,75,  Pens. 
4,50-5,50  M.,  Wagen;  PF.  —  °Qum- 
sels  Hotel  Kurhaus,  mit  Dependenzen, 
vor  dem  Orte  talabwärts  in  hübscher 
Lage;  60  Z.  1,25-2,50,  F.  0,75,  Mitt. 
1,50-2,  Pens.  4,50-6  M. ;  Autogarage. 
—  Erholung,  Z.  m.  F.  2,  Mitt.  von 
1,5  0,  Pens,  von  4  M.  an,  einfach,  aber 
gelobt.  —  Zum  Wald/rieden,  neu;  Z.  1 
bis  2,  Mitt.  1,25-2,  Pens,  von  4  M.  an. 
Post:  s.  S.  64.  —  PT. 


Harzklub :  Auskunft  beim  Vorstand, 
Herrn  Hotelbesitzer  0.  Graßhoff-'. 

Ausflüge:  1)  Zum  (1  St.)  Botestein 
(S.  59);  über  die  (20  Min.)  »*Schöne 
Aussicht«  auf  dem  Kirchhofsberge  zur 
Höhe  des  Stemmberges  auf  die  Hassel- 
felder Chaussee  (»24  B«),  auf  dieser  bis 
zum  Chausseestein  10,4 ;  hier  r.  ab  auf 
gut  bez.  Wege  bis  zum  Rotestein  mit 
schönem  Brockenblick.  —  2)  Durch  die 
Sieben  Gründe  (bez.  »42  C«,  vgl.  S.  245) 
nach  Stiege,  Hasselfelde  oder  nach  All- 


3.  Tresebnrg  -  Stolberg. 


61 


rode  wie  bei  1)  die  Chaussee  nach  Has- 
selfelde aufwärts,  dann  1.  ein  »42C«  bez. 
Fußweg  durch  das  Gatter;  schöne 
Buchenwaldungen  (überall  bez.).  Man 
kann  auch,  um  den  Rotestein  gleich  mit 
zu  besuchen,  bis  zum  Wildwarterhaus 
gehen,  dann  1.  bis  zum  Ti-efFpunkt  mit 
dem  obigen  "Weg.  —  3)  Nach  der  (1  St.) 
Schöneburg,  mit  *Blick  ins  Bodetal :  wie 
unter  1)  bis  zur  Höhe  des  Kirchhofber- 


ges, hier  1.  durch  das  Gatter  auf  dem 
gleich  1.  hinter  dem  Gatter  als  Holz- 
abfuhrweg bezeichneten  Präsidenten- 
weg, mit  schönen  Blicken  ins  Tal,  an 
der  Präsidentenbank  vorbei,  über  die 
Schönebtirg  nach  Altenbrak,  oder  an 
der  Abzweigung  durch  das  Bodetal  zu- 
rück nach  Wendefurt.  —  4)  Zum 
(3  4  St.)  Jagdschloß  Todtenrode,  s.  S. 
59,  das  am  Wege  zur  Roßtrappe  liegt. 


Weiter  am  rechten  Ufer  aufwärts  kommt  man  (nach  ^'2  St.)  an 
die  Mündung  der  Eappbode  in  die  Bode;  man  folgt  der  erstem  am 
rechten  Ufer  unter  dem  Rotestein  hin  bis  zur  zweiten  Brücke  (1  St.), 
der  steinernen  RotesteinbrUcke,  die  man  überschreitet;  schönes  Land- 
schaftsbikl.  Weiter  der  Chaussee  Hasselfelde -Rübeland  r.  folgend 
(scheinbar  zurück),  das  Tal  der  Rappbode  verlassend,  halblinks  an- 
steigend; bei  der  nächsten  großen  Straßengabelung  (hier  Einmündung 
der  sogen.  »Lange«  von  Tanne  her)  r.  ab  durch  Wald  (Bück  1.  auf 
den  Brocken),  dann  allmählich  bergab  (die  Straßenwindungen  kürzt 
ein  nach  Eintritt  in  den  Hochwald  1.  durch  ein  Wildgatter  abzweigen- 
der Fußweg)  nach  (19  km  von  Treseburg)  Rübelaud  (S.  74). 

Fußgänger  gehen  wie  oben  bis  zur     620  Einw.,  die  in  den  Harzer  Werken 


Mündung  der  Rappbode,  kurz  hinter 
derselben  Holzsteg  an  das  linke  Ufer 
der  Rappbode,  und  dann  5  Min.  steil 
hinauf  zum  Bergrücken  und  wieder 
hinab  ins  Tal  derHauptbode,  an  ihrem 
rechten  Ufer  bleibend,  weiter  nach 
(1  St.)  Xenwerk  (376  m;  Weißes  Eößl 
[Schmelzekopf],  Z.  1,  F.  0,50,  Mitt.  1,25, 
Pens,  wöchentl.  24,50  M.,  in  der  Dorf- 
mitte; ° Luftkurort  Neuxcerk,  15  Min. 
vom  Bahnhof  Rübeland,  20  Z.  von  1,25 
M.  an ,  Mitt  1 ,  Pens.  4  -  5  M. ;  Pens. 
Angersteiriy  Pens.  3  M.),  stilles  Dorf  mit 


und  in  den  Diabassteinbrüchen 
beiten.  1/4  St.  nw.  der  Kroksfein  mit 
Aussicht,  unterhalb  S"w.  im  Tal  das 
Hotel  Krokstein  (S.  74).  —Von  Neuwerk 
aus  gelangt  man,  stets  am  rechten 
Ufer  bleibend,  über  die  Marmormühle 
in  Iq  St.  nach  (18  km)  Bübeland  (S. 
74).  —  Wer  aber  direkt  nach  der  Her- 
mannshöhle will,  biegt  vor  der  Bode- 
brücke  hinter  Neuwerk  1.  den  Fuß- 
weg ab ;  durch  Wald  erreicht  man 
dann  die  Chaussee  in  der  Nähe  der 
Höhle  bei  Wegstein  0,5. 


3.  Aus  dem  Bodetal  nach  dem  Südharz:  Von  Treseburg 
nach  Stolberg  oder  Stiege. 


Vgl.  die  große  Harzkarte  und 

25  km  Fahrstraße  von  Treseburg  | 
Ober  Güntersberge,  27  km  über  Stiege  j 
(Fußgänger  51  3-6  St.),  nur  als  kürzeste 
Verbindung  des  Bodetals  mit  dem  Süd- 
harz hier  gegeben;  am  lohnendsten 
über  Ä^iegfe  (vom  Harzklub  bez.).  Keine 
Post,  Wagen  etwa  10  M. 

Fußgänger  gehen  am  nächsten  über 
Allrode  und  Güntersberge  (eventuell  ! 
auch  über  Breitenstein)  nach  Stolberg. 
Sehr  empfehlenswert  ist  auch  der 
direkte,  vom  HK  bez.  Fußweg  von 
Altenbrak  oder  Wendefurt  nach  Stiege 


die  Karten  bei  R.  1  und  30. 

(s.  S.  62),  dann  Weiterfahrt  mit  der 
Eisenbahn,  s.  R.  32.  Eine  sehr  beliebte 
Route  ist  ferner  die  über  FnedHchs- 
brunn  in  das  Selketal,  in  diesem  mit 
der  Bahn  aufwärts  nach  Lindenberg 
(S.  243)  und  über  den  Auerberg  (Jo- 
sephshöhe) nach  Stolberg.  —  Seit  Er- 
öflfaung  der  Eisenbahn  Stiege-Eisfel- 
der Talmühle  (S.  245)  ist  der  Weg  von 
Wendefurt  durch  die  Sieben  Gründe 
(bez.  »42  Cc)  nach  Stiege  (S.  245)  die 
lohnendste  S'erbindung  des  Bodetals 
mit  dem  Südharz. 


62  4.  BlankenT)iirg. 

Von  Tresebtirg  (S.  55)  geht  die  Chaussee  über  die  Bode,  dann 
im  Tal  der  1.  in  die  Bode  mündenden  Ltippbode  an  deren  linkem 
Ufer  durch  Wald  aufwärts.  Nach  1,5  km  zweigt  1.  die  Chaussee 
nach  dem  Hexentanzplatz  ab,  von  der  aus  man  auch  über  (9  km) 
Friedrichsbrunn  (R.  33)  nach  (16  km)  Gilntersberge  gelangen  kann. 
Die  Hauptstraße  geht  südl,  an  der  Luppbode  weiter.  Bei  4,5  km 
Straßengabelung :  A.  L.  nach  Güntersberge.  B.  E,.  nachStiege  (s.  unten) ; 
der  zweite,  r.  von  der  Schonung  abgehende  Weg  ist  verboten. 

A.  Links  an  der  Luppbode  weiter  (»40  C«;  von  Allrode  kürzt 
r.  ab  ein  Pfad  über  Weidhchs  Mühle,  Sommeraufenthalt,  Milch, 
Forellen,  die  Chaussee)  über  (7,7  km)  Allrode  (450  m;  ° Stadt  Braun- 
schweig, Z.  1,50  M. ;  Wald  frieden) ,  braunschweig.  Dorf  mit  710 
Einw.  und  Försterei;  HK.  (Fußgänger  gehen  hinter  dem  Dorf  so- 
gleich r.  von  der  Chaussee  ab  den  Feldweg  [»40 B«]  südwärts,  mit 
Aussicht  auf  den  Brocken,  nach  Güntersberge,  2  km  kürzend.)  Dann 
über  die  anhaltische  Grenze  und  ein  kahles  Plateau  nach  dem  roßla- 
schen Gute  (10  km)  Bärenrode  und  nach  (13,2  km)  Oülltersberge 
(410  m),  Stat.  der  Selketalbahn  (S.  244).  Weiter  (»41  D«)  am  Günters- 
berger  Teich  vorbei,  den  die  junge  Selke  durchfließt  (er  wird  irrtüm- 
lich auch  als  ihr  Ursprung  angesehen),  dann  1.  ab  nach  (17  km) 
Breitenstein  (470  m;  Krieg;  Erholung,  Z.  l,5o-2,5o  M.),  Dorf  mit 
870  Einw.,  zu  Stolberg-Roßla  gehörig;  Glashütte  (Hohlglas).  R.  mün- 
det hier  die  Straße  von  Stietre  ein.  Dann  südwärts  auf  der  alten 
Poststraße  nach  dem  (20  km)"  Tauiieil^arten  (499  m;  S.  236)._  Da 
Wegweiser  fehlen,  lasse  man  sich  von  hier  den  Anfang  des  »Breiten- 
steiner Fußweges«  (vgl.  Karte  bei  R.  30)  zeigen,  dann  (»41 E«)  durch 
herrlichen  Laubwald  hinab  zu  den  Drei  Stühlen  im  Stoiberger  Schloß- 
park (S.  236),  dann  am  Schloß  vorbei  hinab  in  das  Städtchen  (25  km) 
i^tolberg  (R.  31).  —  B.  Rechts  von  der  Weggabelung  der  Trese- 
burger  Hauptstraße  folgt  man  der  Chaussee  (bei  Km-Stein  18,9  r.), 
die  durch  herrlichen  Buchenwald,  den  Wildgarten,  ansteigt  (zwischen 
Km-Stein  20,4  und  20,5  1.,  gegenüber  einer  Kote,  kürzender  Fußweg 
durch  weiße  Kreuze  bez.)  nach  (11.5  km)  Stiege  (482  m),  Stat.  der 
Selketalbahn  (S.  245). 


4.  Blankenburg. 

Vgl.  die  beifolgende  Karte. 

Von  Thale  nach  Blankenburg  (mit  i  Weg  in  die  Straße,  beim  Hirachtor, 
Eisenbahn)  vgl.  S.  52.  }  durch  das  der  Weg  nach  dem  mit  An- 

Von  der  Roßtrappe  nach  Blanken-  I  lagen  versehenen  Fogfe?7ierri  führt  (auch 
bürg.  Zunächst  den  Fahrweg,  dann  bei  Wer  sollen  Heinrich  I.  die  Reichs- 
der  Einmündung  auf  die  Chaussee  den  kleinodieu  beim  VogelsteUen  über- 
abkürzenden Fußweg  geradeaus,  der  reicht  worden  sein).  Man  kann  diese 
nach  40  Min.  beim  Wegestein  6,3  wie-  i  schöne   Partie   und    den   Besuch   des 


der  auf  die  Chaussee  trifft ;  bald  darauf 
wieder  Fußweg  1.,  nach  20  Min.  beim 
Stein  4,8  aus  dem  Gatter  auf  die  Straße. 
Man  sieht  Wienrode,  Kattenstedt,  Teu- 
felsmauer und  kann  nicht  mehr  irren. 
Kurz    vor   Blankenburg    mündet   der 


Schlosses   sogleich   vor  Betreten   der 
Stadt  ausführen.     Zusammen  2  St. 


Von  Halberstadt  nach  Blankenburg. 
19   km   Eisenbahn  in  30-45  Min. 
für  I.  1,60,  U.  1,  m.  0,65  M.  —  Zu- 


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^:    BLAXKENBURG. 


ilaJstab  1:65.000 


ülDiaeter. 
— —  Touristeiwcge 


Tl..  'n'endeTurtX  u.Sassel^  rt^dUe/ibraJc  u.  Tresebiwg 


K      a 


»      B      o       a 


a       1      ■« 


4.  Blankenbm'of. 


63 


nächst  1.  die  Spiegelsherge  (Hst.),  wei- 
ter die  langgestreckten  Thekenberge 
mit  dem  »Gläsernen  Mönche  nnd 
dann  der  Hoppelberg  (S.  29),  dazwi- 
schen die  kleinen  Zwieberge.  (10  km) 
Stat.  Langenstein;  von  hier  ^^  St. 
zum    Hoppelberg.      (Zweigbahn    von 


Sommerwirtsch.).  Nach  5  Min.  1.  den 
Weg  bei  Stein  Nr.  62  ab,  nach  einigen 
Schritten  nicht  geradeaus,  sondern  r. 
an  dem  hier  imposanten,  mit  Gestiüpp 
bewachsenen  Sandsteinzug  (prächtiger 
Blick  auf  den  Regenstein)  allmählich 
in  die  Höhe.  (Schlucht  und  Felspartie  r. 


Langenstein  nach  [12  km]  Minsleben,     nennt  man  »Kleine  Roßtrappe«.)  Wei- 


S.  33.)  In  dem  langen,  klippigen  Sand- 
steinrücken 1.  eine  alte  bischöfliche 
Felsenburg  (Ruine  mit  Höhlenwohnun- 
genj.  Die  Bahn  windet  sich  nun  zwi- 
schen den  Felsenketten  des  Hoppel- 
berges und  des  Regensteines  hin.  —  (15 
km)  Stat.  Börnecke.  Von  hier  gut 
bez.  "Weg  auf  den  (1  St.)  Begenstein 
(S.  67):  Zunächst!,  am  Waldrand  hin, 
dann  15  Min.  durch  das  Holz  und  auf 
die  gegenüberliegende  Waldecke  zu; 
unterwegs  1.  der  Le-ssingplatz  (einfache 


ter  oben  triflFt  der  Weg  mit  einem  1. 
von  Blankenburg  kommenden  Fuß- 
weg zusammen,  führt  weiter  bergauf 
und  auf  dem  Kamm  zum  (1  St.)  Regen- 
stein. (Vorher  r.  ab :  Fußweg  nach 
der  »Kleinen  Roßtrappe«.) 

Die  Eisenbahn  fährt  r.  am  Regen- 
stein vorbei  nach  —  (19  km)  Blan- 
kenburg. Auf  dem  Bahnhof  hübsche 
Aussicht,  1.  der  Regenstein,  r.  die  Teu- 
felsmauer, im  Rücken  Schloß  und 
Stadt,  r.  davon  der  Ziegenkopf. 


Blailtenblirg  (234111,  Bahnhof  198  m\  114S9Einw.,  reizend  ge- 
legene Hauptstadt  des  braunschw.  Kreises  Blankenburg,  mit  schönen 
Promenaden  um  die  Stadt  und  in  der  Umgegend;  als  klimatischer 
Kurort  (mittlere  Jahrestemperatur  9,55'^  C)  besonders  von  Xeryen- 
kranken  besucht.  Wintersport  'künstliche,  130Ü  m  lange  Kodelbahn, 
Sportfest,!.  Kreisdirektion,  Amtsgericht,  Forstamt,  Gymnasium, 
Realschule  (mit  Alumnat  für  100  Zöglingej,  drei  Kirchen  (eine  katho- 
lische).   Garnison  des  2.  Bataillons  Inf. -Reg.  Xr.  165. 

Gasthöfe:    Weißer  Adler,  Garten;     vater,   am  Anfang  der  Tenfelsmauer, 


Z.  2-3,  F.  1,  Pens.  5,50-6,50  M.,  Omn. 
50  Pf.  —  Bestehorn ,  am  Weg  zum 
Ziegenkopf.  20  Min.  vom  Hanptbahn- 
hof,  5-10  Min.  von  Hst.  Bast-Michael- 
stein, Garten;  Z.  2-3,  F.  1,  Mitt.  2- 
2,50,  Pens,  von  5  M.  an,  Omn.  50  Pf.; 
auch  für  langem  Aufenthalt  empfohlen. 

—  Zum  Heidelberg,  mit  Dependenz 
Villa  Marie,  an  der  städtischen  Pro- 
menade zum  Heidelberg  (S.  67),  20  Min. 
vom  Bahnhof,  Fichtennadelbäder:  Z. 
2-5,  F.  1,  T.d'h.  2,50,  Mitt.  3,  Pens. 
5-7,50  M. :  als  Pensionshaus  für  län- 
gern Aufenthalt  sehr  zu  empfehlen.  — 
Silberhom,  25  Min.  westl.  der  Stadt 
am  Weg  zum  Ziegenkopf,  in  aussichts- 
reicher Lage,  auch  für  längern  Auf- 
enthalt geeignet:  Z.  2,50,  F.  1,  T.d'h. 
2-3,  Pens.  4.50-6  M.;  ZH.  —  Krone, 
Z.  1,50-3,  F.  1.  Mitt.  1,75  u.  2,50.  Pens! 
von  5  M.  an.  —  Stadt  Braun  seh  iceig, 
mit  gutem  Restaurant;  12  Z.  1.25-2, 
F.  0.75,  Mitt.  O.Wz.  1,50,  Pens.  4,50-6  M. 

—  Gebirgshotel,  mit  Garten  :  Z.  1,50-4, 
F.  1,  Pens.  5-8  M.  —  Kaiser  Wilhelm, 


schöne  Aussicht.  —  Fürstenhof,  1911 
abgebrannt,  Neubau  imit  Theatersaal) 
im  Werk. —  Blankenburger  Hof,  Z.  von 
1  M.  an,  F.  0,75  M.;  Konzertgarten. — 
Gcldner  Engel,  Markt  5;  Z.  1-1.50,  F. 
0, 7  5  M.  —  Seh ii:a rzer  Bär.  —  Zum  bu n  fen 
Lamm,  Z.von  1,25  M.  an. —  Logierhaus 
Sonnenberg,  nahe  der  Bahn;  Z.  1,50, 
F.  0,75,  Pens.  4  M.  —  Deutsches  Haus, 
Z.  1-1,75,  F.  0,75,  Mitt.  1-1,50,  Pens. 
3,75-4.50  M.  —  Zum  Forsthaus,  Z.  von 
1,25  M.  an,  F.  0.75,  Pens,  von  4M.  an. — 
Harzer  Logierhaus,  Albert  Schneider- 
Straße  1;  Z.  1,  F.  0,75.  Mitt.  1,25-1,50, 
Pens.  3,50  M.  —  Waldfrieden  und 
Waldmühle,  s.  S.  67  bzw.  S.  70. 

Restaurants:  Eichard,  gutes  Bier, 
auch  Konditorei,  gelobt.  —  Damköhler, 
am  Markt,  auch  Konditorei,  Veranda. 
—  Bahnhofs  -  Restaurant.  —  Kohnes 
Konditorei.  —  Cafe  Prochnoiv,  Mauer- 
straße. —  Cafe  Kurhaus. 

Pensionen:  Hotel  Heidelberg  (s. 
oben);  —  in  den  Pensions  -  Villen 
Schreiber  (Geschw.  KübitZ',  15  Z.  2,50 


nahe  dem  Bahnhof;  Z.  1,50-3,50^  F.  1,  I  bis  3,  F.  0,75,  Mitt.  1,50-1,75,  abds.  1, 
Pens.  4.50-6  M.  —  Eichenberg ,  Z.  2.  '  Pens,  von  4,50  M.  an;  —  Henne- 
F. 0,75,  Pens.  4.50-6  M.  —  Zum  Groß-     berg ;  —  Geschwister  Gaunert,   Kreuz- 


64 


4.  Blankenbarg. 


Straße;  15  Z.  1,25-1,50,  F.  0,75,  Mitt. 
1,25-1,50,  abds.  1,  Pens.  4-5  M.;  — 
Villa  Daheim ,  Kurhaus  für  Rekon- 
valeszenten und  Nervenleidende  (Dr. 
Ijüddeeke),  Garten,  Liegeraum,  Bä- 
der, Pens.  5,50-9  M. ;  —  Waldhlick, 
Pens.  5,60  M.;  —  Wackernagel,  Z.  1,2  5 
bis  2,  F.  0,50,  Mitt.  1,50  und  1,75  M.  — 
Pen«.  i^'rettndjLindestr.  7,  Pens,  von  4,50 
M.  an ;  —  Erholungsheim,  Kübeländer 
Straße  2,   .speziell  für  Zuckerkranke. 

Badeanstalt  am  Thie,  für  Damen 
Vm.  9-11,  Nrn.  3-5  Uhr.  —  Fichten- 
nadelbäder  im  Hotel  Heidelberg  (s. 
oben).  —  Kuranstalten :  Kur-  und  Er- 
holungsstätte des  Sanitätsrats  Dr.  Rehm 
für  Nerven  leidende,  Thiestr.  4/10  (alter 
Park,  Badeanstalt,  elektr.  Beleuch- 
tung, Zentralheizung),  monatliche  Pen- 
sion inkl.  Behandlung,  Bäder  etc. :  210 
bis  300  M.  Epileptische,  Geisteskranke 
etc.  werden  nicht  aufgenommen.  — 
Dr.  Eyseleins  Sanatorium  (Bes.  Dr. 
Matthes)  in  der  Gartenstraße,  mit  Park, 
ebenfalls  für  Nervenleidende,  ähnliche 
Verhältnisse.  —  Sanatorium  des  Dr. 
Retslag,  »Bergfried« ,  am  Ziegenkopf. 
—  Wackernayels  Villa,  Massage  und 
Bäder. 

Pädagogium  des  Dr.  Rhotert,  Alum- 
nat für  lOU  Zöglinge  mit  berechtigter 
Realschule.  —  Erziehungsinstitut  für 
Mädchen  bei  Frl.  Martini.  —  Reform- 


Erziehungsheim  von  Frau  Meta  Kie- 
pert, Rübeländer  Straße. 

FrelSChießen  :  Anfang  Juli  auf  dem 
kleinen  Exerzierplatz  neben  dem  Thie, 
besuchtes  Volksfest. 

Harzklub :  Auskunft  bei  der  Lisen- 
hahndirekfion,  in  den  Buchhandlungen 
von  E.  Folkers,  Langestraße  41 ;  Hoe- 
fer,  Tränkestraße  8,  und  Schimmel- 
pfeng,  Tränkestraße  6;  in  allen  die- 
sen, sowie  auch  im  Rathatis,  Zim- 
mer 2,  erhält  man  außerdemWohnungs- 
nachweis. 

PTF,  Löbbecke.str.  —  Post:  Über 
Wendefurt  nach  (17  km)  Hasselfelde 
in  2^  4  St.;  Omnibus  2mal  nach  Trese- 
burg  in  2V4  St.  und  Imal  nach  (17  km) 
Ha-sselfelde  in  2^4  St.  (Abfahrt  vom 
Bahnhof  bzw.  vom  Gebirgshotel ,  s. 
S.  63  1.). 

Eisenbahn  über  Rübeland  und 
Elbingerode  nach  Tanne,  s.  R.  6;  nach 
Thale  (Bahnhof  Thale-Bodetal)  und 
nach  Quedlinburg  über  Timmenrode, 
S.  33  und  S.  52  r. 

Entfernungen :  Von  Blankenburg 
(Stadt)  bis  Altenbrak  10  km,  Thale 
10  km,  Treseburg  11,5  km,  Wende- 
furt  7,5  km,  Wernigerode  17  km; 
ferner  über  den  Ziegenkopf  zum 
Eggeröder  Brunnen  9  km,  nach  Volk- 
marskeller 9  km,  Wernigerode  18  km, 
Rübeland  10  km. 


Sehenswert:  Das  altertümliche  Rathatis,  erbaut  1233,  vergrößert 
1584.  Alte  Fachwerksbanten  aus  dem  16.  u.  17.  Jahrb.,  Alte  Apotheke, 
Marktstraße,  das  Haus  Nr.  6  in  der  Harzstraße.  Das  Eckhaus  an 
der  Tränkestraße,  in  dem  1796-97  der  Graf  von  Lille  (nachmaliger 
König  Ludwig  XtlJI.)  als  Flüchtling  wohnte,  jetzt  Hofbuchdrucke- 
rei. Die  St.  Bartholomäus-Kirche ,  im  12.-14.  Jahrh.  erbaut,  1889- 
1891  renoviert;  interessante  Grabdenkmäler.—  D&s  Schloß  und  der 
Tiergarten  (s.  S.  65).  —  Das  Kriegerdenkmal  auf  dem  Schnappel- 
berg (östl.)  mit  Rundsicht.  Ebenda,  vor  dem  alten,  sogen.  Kleinen 
Schloß,  Standbild  (von  Kircheisen)  des  HerzogsWilhelm  von  Braun- 
schweig, der  1884  als  letztes  Glied  der  altern  weifischen  Linie  kinder- 
los starb.  —  In  der  Zentrale  des  Elektrizitätswerkes  das  städtische 
Museum  und  die  Bibliothek  des  Zweigvereins  Blankenburg  des  Harz- 
Geschichtsvereins.  —  Blankenburg  hat  sich  zu  einer  Villenstadt  ent- 
wickelt und  ist  ein  beliebter  Aufenthaltsort  für  Rentner  und  Pensionäre. 
Die  Stadt  ist  elektrisch  beleuchtet  und  hat  Wasserleitung  und  Ka- 
nalisation. Ihre  Umgebung  ist  reich  an  schönen  Punkten :  Tevfels- 
mauer  (S.  67),  Regenstein  (S.  67),  Kloster  llichaelstein  (S.  70),  Ziegen- 
kopf (S.  65),  Kaiserwarte  (S.  66),  Bielstein  (S.  66  1.).  Die  Hochöfen 
der  Harzer  Werke  Liegen  zurzeit  still  ;*  gewerblich  interessant  sind 
noch  die  großen  Sandst^inbrüche  und  Erdfarbenwerke. 


4.  Blankeul)iirg. 


65 


Das  *  Schloß  Blankenbui'g^ ,  305  m  ü.  M.,  ca.  70  m  über  der 
Stadt,  wahrscheinlich  einst  Residenz  der  sächsischen  Gaugrafeii  im 

Hartingow«,  ist  eins  der  schönstgelegenen  und  lüstorisch  inter- 
I  -santesten  im  ganzen  Harzgebirge.    Sommer-  und  Jagdaufenthalt 

It-r  Efgenten  von  Braunschweig.  (Eintritt  1  M.,  mehrere  Personen 
je  50  Pf.,  Karten  beim  Schloßinspektor.) 

Die  Burg  Blankenbiirg  soll  vom  sarewitsch  Alexis  (Sohn  Peters  d.  Gr.) 
Kaiser   Lothar    erbaut    -worden    sein,     1711  vermählt  zu  werden.   (Vgl.  Stein- 


dor  um  1130  Burg  und  Grafschaft  an 
einen  Verwandten  seiner  Gemahlin, 
den  Grafen  Poppe,  den  Ahnherrn  des 
Geschlechts  der  Grafen  von  Blanken- 
burg  und  Reinstein,  gab.  Kaiser  Fried- 
rich I.  Barbarossa  ließ  1181  die  Blan- 
kenburg,  »die  Alleintreue«  des  Löwen, 
durch  den  Bischof  von  Halberstadt  be- 
lagern und  dann  zerstören.  1546  Ein- 
äscherung des  Schlosses,  bei  der  die 
Gräfin  von  Blankenburg  verbrannte. 
Nach  Aussterben  des  Geschlechts  fielen 
":e  Besitzungen  1599  an  das  braun- 
ijweigische  Herzogshaus;  1625  Be- 
lagerung durch  'Wallenstein ,  der  die 
Grafschaft  vorübergehend  für  aus- 
gelegte 50000  Taler  Kriegskosten  vom 
Kaiser  zum  Pfand  bekam;  Braun- 
schweig mußte  zur  "Wiedererlangung 
das  Geld  zahlen,  dabei  kam  der  Regen- 
stein in  andre  Hände,  zuletzt  an  Bran- 
denburg. Im  18.  Jahrh.  war  das  Schloß 
Schauplatz  des  glänzendsten  Wohl- 
lebens. Durch  Vermählung  der  Chri- 
stine Elisabeth  von  Blankenburg  mit 
Kaiser  Karl  VI.  (1708;  wurde  die  Graf- 
schaft zu  einem  Fürstentum  erhoben ; 
jene  Prinzessin  wurde  nachmals  die 
Mutter  der  Kaiserin  Maria  Theresia. 
Die  jüngere  Schwester,  Charlotte  So- 
phie (deren  Bildnis  im  Billardzimmer), 


hoff,    Blankenbtirg,    Regenstein    und 
Michaelstein.) 

Im  Innern:  Die  Audienz-,  Speise-, 
Kaiser-  (Marmorstatuen)  und  Schau- 
spiel-Zimmer mit  Bildern  wie  z.  B. 
Pesne :  Friedrich  der  Große ;  8  Apostel- 
fenster aus  dem  12.  Jahrh.  aus  Ar- 
noldsburg. In  der  Kapelle :  das  kleine 
Altargemälde  im  gotischen  Doppel- 
bogen stellt  in  beiden  Bogen  den 
Schmerzensmann  dar  (Original),  fer- 
ner Nachbildung  eines  von  >Iichel- 
angelo  in  Elfenbein  geschnitzten  Kruzi- 
fixes und  eine  versifizierte  Schilderung 
des  Schloßbrandes  1546.  Vom  Billard- 
zimmer *Au3sicht.  In  den  einzelnen 
Räumen  Gemäldesammlung:  Ruhens, 
Eberjagd;  L.  Cranach,  Selbstbildnis; 
Ders.,  Luther,  Friedrich  der  Weise, 
Porträte.  Gute  und  alte  Kopie  von 
Dürers  Selbstbildnis  (Pinakothek  in 
München);  Lehrun,  Geißelung  Christi, 
ferner  Bilder  von  van  der  "Werfs, 
Wouwerman,  Quintin  Massys  (Wu- 
cherer); Porträte  von  Ludwig  XIV., 
Kaiser  Karl  VI.,  Peter  dem  Großen, 
Richelieu,  Maria  Theresia  und  der  bei- 
den oben  erwähnten  Prinzessinnen. 
Interessante  Sammlung  von  Rüstun- 
gen und  Waffen,  alte  Trinkgeschirre 
und  sonstige  Antiquitäten.  —  Auch 
ein  kleines  Theater, 


hatte  das  Schicksal,  an  den  rohen  Cä- 

Hinter  dem  Schloß  beginnt  der  TiergaHen,  der  herzogliche  Wild- 
park (oft  Rotwild  in  starken  Rudeln  zu  sehen),  mit  einem  verfallenen 
Lustschlößchen,  der  »Luisenburg«,  und  schönen  Waldwegen  (Eintritt 
für  50  Pf.  an  den  Wildwärter).  Zwischen  Tiergarten  und  Schloß 
schöne  Promenadenwege,  die  man  entweder  am  Schieferberg  oder 
oberhalb  der  Kaserne  betritt.  Vom  Tiergarten  auf  dem  Herzogsweg 
nach  dem  Bielstein  und  Ziegenkopf  (s.  unten). 

Umgebung  von  Blankenburg.  '  (408  m),    einem   schönen  Aussichts- 

B2"  I^ie  Ausflüge  1,  2  und  4  mit  punkt,  führen  vier  Wege :  a)  Der  emp- 
dem  Besuch  von  Michaelstein  lassen 
sich  miteinander  verbinden  und  sind 
bequem  in  3^  a-4  St.  auszuführen  (am 
Bahnhof  und  an  den  Ausgängen  der 
Stadt  Tafeln  mit  Entfernungsangaben). 

1)    Zum    (50    Min.)    '''Ziegenkopf 

Harz.     1912. 


fehlenswerteste  bei  der  Damköhler- 
schen  Konditorei  die  Harzstraße  hinauf 
nach  dem  Schieferberg,  bald  durch 
ein  Gatter  und  die  alte  Straße  auf- 
wärts. Oben  bei  der  Bank  (r.)  in  den 
Wald  tmd  auf  schönem  Promenaden- 


66 


4.  Blankenbnrg. 


weg  zum  Berggipfel  und  in  wenigen 
Minuten  zum  Gasthaus.  —  b)  Ein  an- 
derer, vom  HK  angelegter  schattiger 
Promenadenweg  durch  Buchenwald 
(»Walhalla«  genannt)  mit  schönem 
Ausblick,  auf  Blaukenburg  und  Schloß 
zweigt  ungefähr  100  Schritt  hinter 
dem  Gatter  r.  ab,  mündet  dann  auf  die 
neue  Chaussee,  der  man  1.  bergan 
bis  zum  Waldesrand  folgt,  dann  bei 
Wegestein  3,3  1.  Fußweg  zum  sicht- 
baren Gasthaus. —  c)Vom  Schloß  durch 
den  Tiergarten  zum  Ziegenkopf  (vor- 
her kann  man  auch  event.  den  Biel- 
stein  besuchen).  Nach  Austritt  aus 
dem  Gatter  weiter  auf  dem  »Herzogs- 
weg«, der  1.  hübsche  Aussicht  ins  Tal 
gewährt.  Nach  etwa  ^/^  St.,  bei  Wege- 
stein 21,  mündet  dieser  auf  die  alte 
Hüttenröder  Chaussee,  der  man  1.  160 
Schritt  folgt.  Dann  fiihrt  ein  Fußweg 
r.  nach  wenigen  Schritten  ins  Freie 
und  in  wenigen  Minuten  auf  den  Gip- 
fel des  Ziegenkopfes.  —  Hat  man  Zeit, 
so  trete  man  bei  Wegestein  21  an  der 
Ausmündung  des  Herzogsweges  wie- 
der in  den  Wald  ein  und  folge  dem 
gut  erhaltenen  Holzwege,  man  erreicht 
dann  nach  ^U  St.  den  Bielstevi,  einen 
hübschen  Aussichtspunkt.  Den  Wei- 
terweg nach  dem  Ziegenkopf  nimmt 
man  auf  der  Chaussee  r.  und  erreicht 
den  Gipfel  nach  15  Min.  (Wer  vom 
Bielstein  nach  Michaelstein  will,  ohne 
den  Ziegenkopf  zu  berühren,  geht  1. 
die  Chaussee  etwa  200  Schritt  weiter, 
biegt  dann  r.  auf  einen  Waldpfad  ein, 
der  nach  etwa  100  Schritt  auf  die 
alte  Elbingeroder  Straße  mündet.  Auf 
dieser  weiter  bis  zu  dem  auf  der  Höhe 
stehenden  vierarmigen  Wegweiser. 
Von  hier  r.  ab  zunächst  zur  Brocken- 
sicht und  dann  ins  Tal  nach  Michael- 
stein, wie  S.  70,  b)  beschrieben.)  — 
d)  Die  zum  Tränketor  hinausfüh- 
rende und  in  vielen  Windungen  an- 
steigende (neue)  Straße  nach  Elbinge- 
rode  bis  zum  Wegweiser,  hier  aber 
r.  hinauf.  An  der  Straße  auf  halber 
Höhe  das  Hotel  Silberborn  (S.  63j  mit 
schöner  Aussicht  und  gutem  Restau- 
rant. Ein  etwas  steiler  Fußweg,  die 
Straße  mehrfach  schneidend,  kürzt 
um  20  Min.,  doch  ist  die  Straße  be- 
quemer und  aussichtsreich.  —  Die 
schönste  Aussicht  hat  man  vom  Gar- 
ten des  Hotels  Ziegenkopf  (gelobt; 
Pens.  4,50  M.);  aber  nm*  Zutritt,  wenn 


man  dort  etwas  verzehrt  oder  50  Pf. 
bezahlt !  Ein  Aussichtsturm  erweitert 
den  Blick  nach  W.  und  SW.,  ähnlich 
dem  von  der  Kaiserwarte. 

Vom  Ziegenkopf  zur  Kai- 
serwarte (^/4  St.).  Hinter  dem  Hotel 
r.  abwärts,  durch  junge  Tannen  nach 
der  alten  Hüttenröder  Chaussee  und 
über  die  neue  Fahrstraße  hinweg  ge- 
radeaus. Nach  12  Min.  (wenige  Schritte 
vor  dem  Bielsteintunnel)  r.  den  »Was- 
serweg« etwa  250  Schritt  hinab,  dann 
am  Bahngleise  entlang  und  auf  gut  bez. 
Weg  bergaufzurÄ'aiseru;a7-<e(s.  unten). 

Vom  Ziegenkopf  nach  Michaelstein 
mit  Umgehung  der  Kaiserwarte,  s.  S. 
70,  b) ;  nach  A^raForsthaus  z.  Eggeröder 
Brunnen,  Uartenberg  und  nach  Wer- 
nigerode, 8.  S.  72,  Nr.  5,  u.  S.  73,  Nr.  6. 

2)  Zum  Eichenberg  mit  der  (^/^-l 
St.)  *Kai8erwarte  führen  drei  Wege : 
a)  Der  nächste,  aber  etwas  beschwer- 
liche Weg  (bez.)  zweigt  von  der  Zie- 
genkopfs-Chaussee  am  Gasthaus  zum 
Eichenberg  r.  ab,  verfolgt  an  dem 
Gartenzaune  (1.)  den  Obern  Michael- 
steiner Weg,  dann  am  Ende  des  Zau- 
nes 1.  ab,  bergauf,  auf  einer  Treppe 
über  das  Wüdgatter,  dann  ansteigend, 
im  Buchenwalde  zum  Gipfel.  —  b)  Be- 
quemer :  Zum  Tränketor  hinaus  und  die 
Ziegenkopfs-  (Rübeländer-)  Chaussee 
bis  an  den  großen  Steinbruch  (1.),  wo 
sie  scharf  nach  1.  biegt.  Hier  gerade- 
aus den  sogen.  Wasserweg  und  bald 
nicht  den  ersten,  sondern  den  zwei- 
ten Weg  r.  bergauf,  unter  dem  Via- 
dukt einer  verlassenen  Bergwerksbahn 
durch  und  auf  breitem  Weg  in  Win- 
dungen (Aussicht!)  zum  Gipfel.  Die 
letzten  Windungen  kürzt  ein  Fvußweg 
(1.).  —  c)  Schöner  Waldweg,  aber  noch 
etwas  weiter:  Wie  bei  b)  bis  zum 
Steinbruch.  Hier  den  ersten  Weg  r. 
ab  in  den  Wald  und  allmählich  um 
den  Berg  bis  an  die  Zahnradbahn, 
vor  der  man  den  von  1.  kommen- 
den, in  spitzem  Winkel  einmünden- 
den Weg  zum  Gipfel  einschlägt.  — 
Von  der  Plattform  der  *Kaiserwarte 
(426  m),  zu  der  104  Stufen  führen, 
schöner  RundbUck,  ähnüch  dem  vom 
Ziegenkopf.  Eintrittskarten  (10  Pf.)  in 
der  nahen  Schutzhütte  mit  kleiner 
Wirtschaft  (nur  bei  schönem  Wetter). 
Panorama:  Blankenburg  mit  Schloß 
und  Heidelberg,  darüber  im  SO.  der 
Ausgang    des    Bodetals,    Roßtrappe, 


4.  Blankenl)nrg. 


67 


Hexentanzplatz ,  Viktorshölie ,  Sude-  1 
rode,  Gemrode,  Schloß  Ballenstedt  etc. 
Mehr  1.  (im  O.)  im  Vordergrund  Wester- 
hausen,  darüber  etwas  r.  Quedlinburg, 
im  Hintergrund  der  Hakelwald.  Nö. 
der  Regenstein,  Hoppelberg,  Halber- 
stadt, der  Huywald  mit  der  Huysburg 
und  bei  klarem  Wetter  am  Horizont 
der  Magdeburger  Dom.  Nach  N.  am 
Horizont  der  Elmwald,  1.  davon  die 
Asse,  im  Vordergrund  Michaelstein, 
Heimburg,  weiter  Osterwieck  und  der 
bewaldete  Fallstein.  Nach  W.  und  SW. 
hinter  dem  Waldmeer  Hüttenrode  und 
weiter  Hohneklippen,  Renneckenberg 
und  Brocken. 

Von  der  Kaiser  warte  nach 
dem  Ziegenkopfe  (i,a  St.)  auf  dem 
von  der  Schutzhütte  nach  SW.  füh- 
renden Fußweg  steU  hinab  bis  zum 
Bahngleis,  an  diesem  nach  S.  entlang 
bis  zum  Wasserweg  und  auf  dem- 
selben etwa  250  Schritt  aufwärts  zur 
alten  Hüttenröder  Straße  und  auf  die- 
ser 1.  zum  Ziegenkopf  {s.  S.  65).  —  Vo  n 
derKais  erwarte  nach  Micha  ei- 
st ein  (35-40  Min.)  folgt  man  dem 
Fahrwege  unter  dem  Gipfel  1.,  später 
dreimal  über  die  Zahnradbahn  und 
nach  25  Min.  zur  Stat.  Bast-Michael- 
stein (S.  70),  von  wo  der  Weg  durch 
Buchenwald  in  10  Min.  zur  i/o<e?2?e7i6ion 
Waldfrieden  (idyllisch  mitten  im  Wald 
gelegene  feinere  Sommerfrische,  Z. 
1,50,  F.  0,75,  Mitt.  1,50,  Pens.  4,50  M.) 
und  in  1/4  St.  zum  Hotel  (Waldmühle) 
in  Michaelstein  (S.  70;  führt. 

Z^  Die  Tenfelsmauer  (dicht  bei 
der  Stadt  beginnend)  heißt  der  ganze 
Sandsteinzug  (Quadersandstein  der 
Kjeideformation),  der  so.  von  Blan- 
kenburg  streicht,  nach  einer  3  km 
langen  Unterbrechung  in  abenteuer- 
lichen Formen  bei  Thale  und  Nein- 
stedt  wieder  zum  Vorschein  kommt 
und  nach  abermaliger  Unterbrechung 
zwischen  Gernrode  und  Ballenstedt  als 
»Gegensteine«  endigt,  geologisch  und 
landschaftlich  durchaus  ähnlich  den 
gleichalterigen  Quadersandsteinfelsen 
der  Sächsischen  Schweiz.  —  Von  den 
Kasernen  hinter  dem  Kleinen  Schloß 
führt  ein  Fahrweg  zum  Hotel  Groß- 
vater (S.  63).  An  diesem  1.  vorbei  und 
auf  einem  Fußsteig  aufwärts;  alle  zum 
Heidelberg  (s.  unten)  führenden  Wege 
vermeide  man  und  gehe  r.  empor. 
Bald  erscheint  1.  eine  hohe,  nicht  leicht 


ersteigbare  Klippe,  der  Aussichtspunkt 
(Va  St.  vom  Bahnhof)  *(iroßTater 
(319  m).  Der  Weg  (»Löbbekestieg«) 
läuft  weiter  zum  Löbbeke- Denkmal, 
hier  der  höchste  Punkt  der  Teufels- 
mauer; man  sieht  von  hier  aus  den 
Brockengipfel,  daher  »Brockenblick« 
genannt.  Der  interessante,  aber  be- 
schwerliche Löbbekestieg  fühi-t  dann 
noch  auf  der  Teufelsmauer  hin  bis  zum 
Sautrog,  einer  Talschlucht,  angeblich 
ehemals  Femstätte.  Jenseit  des  Sau- 
trogs noch  Anlagen,  wie  die  Hohe 
Sonne,  der  Heinrichs-  und  Ludwigs- 
felsen, der  Kleine  Sautrog  etc.  —  Inter- 
essanter Fußweg  vom  Großvater  nach 
Blankenburg  zurück :  Vom  Gasthof  auf 
den  Rücken  hinauf  und  auf  ihm  nach 
NW.  entlang,  an  der  »Großmutter« 
vorbei,  beim  />Kinderplan«  die  Treppe 
hinunter  auf  den  Fahrweg  zu  dem 
Heidelberg.  Der  ganze  Höhenzug  (in 
seinem  ersten  Teil  4  km  lang)  ist  ein 
zersägter  Klippenkamm,  von  üppiger 
Strauchvegetation  bekleidet. 

Am  Nordfuß  der  Teufelsmauer  ein 
Wäldchen,  der  Heidelberg,  mit  Pro- 
menadenwegen und  dem  Heidelberg- 
Hotel  (S.  63j,  mitten  im  Wald  gelegen. 
Von  hier  bequemer  Waldweg  zum 
Großvater. 

Ferner  führt  vom  Heidelberg-Hotel 
ein  hübscher  und  bequemer  Waldweg 
an  einem  Pavillon  mit  Aussicht  nach 
dem  Hoppeinberg  vorüber,  später  1. 
die  Bismarckhöhe  (ohne  Aussicht), 
dann  über  einen  Fahrweg  und  am 
Waldrande  hin  nach  dem  (i  a  St.)  Hel- 
sunger  Krug,  ländliche  Wirtschaft  in 
hübscher  Lage. 

4)  Der  **Kegenstein  (295  m)  oder 
Reinstein  (Besuch  nicht  zu  unterlas- 
sen!), 3  km  nördl.  von  der  Stadt, 
guter  Fahrweg  bis  hinauf.  Zwei  Fuß- 
wege (ä/4  St.)  führen  dorthin  vom 
Ost-  und  Westende  desThie  aus  (leicht 
zu  finden)  durch  das  Feld,  zuletzt  im 
Wald  scharf  bergan.  Der  westliehe 
führt  über  den  Platenberg  (Ruhe- 
punkt mit  entzückender  Aussicht) ;  er 
ist  besonders  zu  empfehlen.  Der  öst- 
liche geht  oben  durch  den  vom  HK 
angelegten  Rauhgrafentunnel,  der  die 
letzte  Steigung  vermeidet ,  zum  Gast- 
haus zur  Burg  Regenstein  (6  Z.  1,50 
bis  2,50,  F.  0,75,  T.d'h.  2,50,  Pens.  4,50 
bis  5  M.;  Birkenwasser,  die  Flasche 
2  M.).    Nahe  dem  Wirtschaftsgebäude 


68 


4.  Blankenburg. 


wurden  1901  die  Grundmauern  einer 
alten  Kapelle  freigelegt.  Sammlung 
von  Fundgegenständen.  Von  Stat.  Bör- 
neke  über  den  Regenstein  nach  Blan- 
kenburg;  vgl.  S.  63.  —  Die  Ruine 
Regenstein  ist  eine  der  merkwürdig- 
sten natürlichen  Befestigungen  des 
frühesten  Mittelalters.  Die  sagenhaf- 
ten Gründer  benutzten  entweder  vor- 
handene Höhlungen  an  den  hohen 
Felsen,  oder  meißelten  solche  aus,  so 
daß  ein  großer  Teil  der  Räume  un- 
zerstörbar war.  (Näheres  in  Bürger, 
Der  Regenstein,  Osterwieck  1905.) 

Die  Grafen  von  Reinstein  (zwei 
Linien,  auf  Regenstein  und  auf  Heim- 
burg) ragen  in  allen  mittelalterlichen 
Fehden  dieser  Gegend  hervor.  Graf 
Albert  von  Reinstein  (Julius  Wolffs 
»Raubgraf«)  lag  von  1323  an  in  fort- 
währenden Kämpfen  mit  dem  Bischof 
von  Halberstadt  und  der  Stadt  Qued- 
linbui-g;  auf  einem  dieser  Kriegszüge 
1336  gefangen,  soll  er  in  dem  Käfig 
auf  dem  Rathaus  (S.  31)  zu  Quedlin- 
burg lange  geschmachtet  haben.  Zum 
Tode  verurteilt,  gewann  er  1338  noch 
einmal  durch  Abtretung  der  Lauen-  | 
bürg  (S.  261)  seine  Freiheit,  wurde 
aber  mitten  im  Frieden  durch  Rudolf 
von  Dorstatt,  halberstädtischen  Haupt- 
mann, bei  Dannstedt  erstochen.  Das 
Schloß  kam  1343  an  die  jüngere  Linie, 
danach  an  die  Herzoge  von  Braun- 
schweig. Nach  wechselvollen  Zwi- 
schenfällen legte  das  Kurhaus  Branden- 
burg auf  dem  Reinstein  eine  Festung  an 
und  ließ  den  Adler  (kaum  noch  sicht- 
bar) in  einen  Felsen  unter  dem  Pul- 
vertiu-m  als  "Wappen  einmeißeln  (dar- 
unter die  Reinsteiner  Hirschhörner 
von  1662),  und  so  blieb  das  Felsen- 
nest eine  preußischeEnklave  im  braun- 
schweigischen  Lande.  Im  Siebenjäh- 
rigen Kriege  war  es  kurze  Zeit  im 
Besitz  der  Franzosen. 

In  der  Ruine  ein  20  m  tiefes  Burg- 
verlies (10  Pf.).  Der  Verlorne  Posten, 
ein  vorspringender  Fels ,  gew^ährt 
schöne  *Aussicht  auf  den  Harz.  Da- 
neben Blick  in  die  Reste  eines  Burg- 
verlieses. Auf  der  Nordseite  unter  dem 
Felsen  ist  ein  weißes  Sandfeld,  einem 
von  Moränen  bedeckten  Gletscher 
entfernt  ähnlich;  hier  wird  in  Stollen- 
bauten weißer  Quarzsand  gewonnen. 
—  Wer  Zeit  hat,  geht  auf  dem  Rücken 
des  Felsenkammes  8  Min.  so.  bis  zum 


ersten  tiefen  Einschnitt  weiter,  zur 
Kleinen  Roßtrappe  (Felsenpartie),  von 
da  den  untern  Weg  nach  Blankenburg. 

5)  Vom  Regenstein  nach  Kloster 
Michaelstein  (S.  7U;,  ^^  St.,  zum  Burg- 
tor des  Regensteins  hinaus,  den  Fahr- 
weg r.  Nach  6  Min.  aus  dem  Wald 
aufs  Feld.  Schönes  Panorama.  Unten 
im  Feld  bei  dem  Bahnwärtergehöft 
über  die  Chaussee  an  der  Kirschbaum- 
reihe hin;  1.  Eisenbahn  nach  Tanne. 
Dann  auf  die  Chaussee  Blankenburg- 
Michaelstein  und  in  den  Wald.  L.  und 
r.  Teiche,  r.  am  Teich  Weg  nach  der 
Mönchsmühle,  geradeaus  wenige  Mi- 
nuten zur  (3/4  St.)  Waldmühle  (S.  70). 

6)  Von  Blankenburg  nach  Treseburg 
oder  Altenbrak  gute  Chaussee  (etwas 
sonnig)  zwischen  Großvater  u.  Kaserne 
hinaus  nach  (2  km)  Kaftenstedt,  am 
Ende  des  Orts  Straßenteilung:  1.  über 
(3  km)  Wienrode  nach  (12  km)  Trese- 
bnrg  (S.  55);  —  r.  geradeaus  weiter, 
über  Feld,  dann  im  Wald  bis  auf 
das  Plateau  zum  Armesfeld  ;  hier  aber- 
mals Wegteilung:  r.  nach  Hüttenrode, 
geradeaus  in  20  Min.  nach  Wende- 
furt, 1.  zunächst  auf  der  Höhe  bis  zu 
den  Hasenteichwiesen,  dann  in  schö- 
ner Windung  am  Berg  hinab  nach 
(10  km)  Altenbrak  (S.  59).  —  Für  Fuß- 
gänger zweigt  der  Weg  hinter  Wien- 
rode von  der  Chaussee  r.  ab,  tritt, 
beim  Schützenhaus  vorbei,  bald  in  den 
Wald.  Durch  ein  Gatter,  nicht  berg- 
ab r.,  sondern  geradeaus.  Weiterhin 
an  dem  Graben  Wegteilung:  r.  über 
Todtenrode  nach  Altenbrak,  gerade- 
aus nach  Treseburg.  Der  letztere 
Weg  führt  weiterhin  durch  Buchen- 
wald, dann  an  einer  großen  Lichtung 
(r.)  vorüber,  an  der  Jagdschloß  Tod- 
tenrode (S.  56)  Uegt.  Hier  Weg- 
teilung; unser  Weg  führt  geradeaus, 
später  an  einem  Gatter  (1.)  hin.  Bei 
einem  trigonometrischen  Signal  (1.) 
Überschreitung  eines  von  Altenbrak 
nach  der  Roßtrappe  führenden  Wegs, 
dann  bald  bergab  und  zwischen  Wege- 
stein 10,2  und  10,3  auf  die  Chaussee 
Roßtrappe  -  Treseburg ,  die  man  r. 
weiter  verfolgt  und  am  Wühelms- 
blick  vorbei  nach  (2  St.)  Treseburg 
(S.  55)  gelangt.  —  Nach  Altenhrak  (vgl. 
auch  S.  60)  wendet  man  sich  bei  der 
oben  genannten  Wegteilung  an  dem 
Graben  r.  (»37  G«)  durch  schönen 
Buchen-  und  dann  durch  Tannenwald 


i 


5.  Blankeubnrg  -  Wernigerode. 


69 


zum  Jagdschloß  Todtenrode  (S.  56). 
Bei  dem  Gebäude  r.  (»37  F«)  wieder 
in  den  Wald  und  später  auf  schönem 
Weg  scharf  bergab  nach  {VU  St.)  Al- 
tenbrak (S.  59). 

Direkter,  schöner  und  nicht  zu 
fehlen  ist  der  Fußweg  (vom  HK  bez.), 
der  bei  Stein  4,5  der  Chaussee  nach 
Wendefurt,  wo  der  Wald  anfängt, 
durch  das  Gatter  1.  in  den  Wald  ein- 
biegt, auf  der  Höhe  zu  den  Hasen- 
teichwiesen  (Wildwiesen),  hier  durch 
schöne  Tannen  noch  ein  wenig  bergan 
bis  da,  wo  im  Buchenwald  sich  die 
Wege  teilen  (überall  Weg^veiser:  1. 
ab  nach  der  Roßtrappe,  Thale,  Todten- 
rode); hier  entweder  ziemlich  steil 
hinab  durchs  Iffloffstal  zum  Unter- 
dorf oder  r.  den  Fußweg  durch  junge 
Tannen  zur  »alten  Chaussee« ,  jetzt 
ein  empfehlenswerter  Fußweg  (bis 
hierher  auch :  auf  den  Hasenteichwie- 
sen  r.  sich  wendend  zur  neuen  Chaus- 
see und  auf  dieser  bis  da,  wo  die 
alte  als  bez.  Fußweg  abzweigt),   auf  , 


demselben  ^-2  St.  meist  eben  weiter, 
L  zweigen  mehrfach  Wege  zum  Mit- 
teldorf ab,  von  denen  der  zweite  (vom 
HK  bez.)  der  angenehmste  ist,  unser 
Weg  fällt  bald  steiler  ab,  vereinigt 
sich  vor  den  ersten  Häusern  wieder 
mit  der  neuen  Chaussee  und  erreicht 
das  Oberdorf  von  (2  St.)  Altenbrak. 
7;  Von  Blankenburg  nach  Hasselfelde 
läuft  die  Fahrstraße  (bez.  »24  A-B«) 
über  (2,5  km)  Kattenstedt  (Deutsches 
Haus),  braunschweig.  Dorf  mit  1048 
Einw.,  dann  über  ein  kahles  Plateau, 
später  durch  Wald  ansteigend.  Am 
(6,5  km)  Armesfeld  (425  m;  fälschlich 
Almsfeld)  Kreuzung  mit  der  Straße 
Hüttenrode  — Altenbrak,  dann  hinab 
ins  Bodetal  (335  m),  das  wir  bei  (7,5 
km)  Wendefurt  (S.  60)  überschreiten. 
Jenseits  wieder  aufwärts  durch  Wald, 
später  über  kahles  Plateau  nach  (17 
km)  Hasselfelde  (452  m),  Endstat.  der 
Selketalbahn  (S.  245).  Fußgänger  gehen 
besser  den  vom  HK  mit  »37  H-E«  bez. 
Touristenweg,  vgl.  Route  3. 


5.  Von  Blankenburg  nach  Wernigerode. 


Vgl.  die  Karten  bei  R.  4  imd  R 

A.  Eisenbahn  von  Blankenburg 
über  Langenstein  und  Minsleben  nach 
(25,3  km)  Wernigerode  in  1^/4-2  St.  für 
H.  1,30,  in.  0,85  M. 

B.  18  km  Chaussee.  Von  Blanken- 
burg bis  Michaelstein  3Va  km  (Eisen- 
bahn, s.  R.  6),  bis  Heimburg  7  km,  bis 
Benzingerode  12  km,  bis  Wernigerode 
18  km.  —  Touristen  sollten  diesen 
Chausseeweg,  trotz  der  mangelhaften 
Anschlüsse  bei  der  Bahnfahrt,  aller- 
dings nur  ausnahmsweise  benutzen, 
denn  er  führt  außerhalb  des  Gebirges 
hin  und  ist  meist  ohne  Schatten.    Für 


10. 


Fußgänger  bilden  die  Fußwege  nach 
Michaelstein  (s.  S.  70)  a  -  c  und  die 
Fußwege  nach  Wernigerode  (S.  71-73, 
1—5),  von  denen  der  über  das  Benzinge- 
röder  Forsthaus  (Nr.  1)  der  kürzeste  ist, 
die  genußreichste  Verbindung  zwi- 
schen Blankenburg  und  Wernigerode ; 
sie  sind  alle  dem  Chausseeweg  über 
Benzingerode  vorzuziehen.  Wer  Rübe- 
land und  die  Höhlen  (S.  74)  mit  dieser 
Route  verbinden  vsrill,  kann  von  Riibe- 
land,  wie  S.  78  beschrieben  ist,  noch 
auf  den  Weg  über  das  Forsthaus  Har- 
tenberg  und  Voigtstieg  einlenken. 


A,  Die  Eisenbahn  fährt  von  Blankenburg,  wie  S.  63  umgekehrt 
beschrieben,  nach  (9  km)  Stat.  Langenstein.  Hier  umsteigen  und 
mit  der  Seitenbahn  über  (14,5  km)  S'tat.  Dereilburg,  Städtchen 
mit  2885  Einw.,  an  der  Holtemme,  1.  steter  Blick  auf  das  Gebirge, 
und  (18  km)  Stat.  Süstedt  nach  (20,9  km)  Stat.  Minsleben,  an  der 
Bahnlinie  Heudeber-Wernigerode  (S.  35),  und  auf  dieser  nach  (25,3 
km)  Stat.  Wernig-erode. 

B.  Die  Chaussee  führt  zum  Tränketor  hinaus,  bald  führt  I. 
die  Straße  nach  dem  Ziegenkopf  ab,  an  der  Eisenhütte  vorbei  in 
den  Wald  und  zwischen  Teichen  durch,  1.  die  Hotel-Pension  Wald- 
frieden (S.  67),  nach 


70 


5.  Blankenbnrg  -  Wernigerode. 


(3,6  km)  Micliaelstein  (260  m ;  Waldmühle,  Hotelpension  in  schöner 
Lage,  für  längern  Aufenthalt),  Dorf  mit  145  Einw.  (Vi  St.  von  der 
Bahnstation,  S.  74),  ehemaligoin  Zisterzienserkloster,  um  1146  am 
Volkmarskeller  gegründet,  1167hierher  verlegt  (s.S.  72),  jetztDomäne. 
Schöne  Kreuzgänge.  Kapitelstube  und  Refektorium  mit  Architek- 
turen der  im  Bauernkriege  zerstörten  Klosterkirche  und  mit  roma- 
nischen Säulen  und  Eingangstür  (Schlüssel  beim  Klosterkantor). 
Merkwürdiges  Dormitorium,  jetzt  Försterwohnung.  Sommerfrische. 
—  Beliebter  Spaziergang  der  Blankenburger.  5  Min.  östl.  der  3IÖnche- 
mühlenteich  mit  Wasserfällen  und  der  malerischen  3IÖ7ichsmiihle ; 
schöner  Blick  über  den  Teich  (r.)  nach  dem  Gebirge.  Schattige 
Promenade  in  den  »Klostergrund«.    Forellenzucht. 


Von  Michaelstein  nach  der 
Kaiaerwarte  (35-40  Min.):  Hinauf 
zur  Hst.  Bast-Michaelstein,  dem  Sta- 
tionsgebäude gegenüber  den  Berg  em- 
por in  den  Buchenwald  und  1.  drei- 
malige Überschreitung  der  Zahnrad- 
bahn, beim  letztenmal  nicht  1.  bergab, 
sondern  geradeaus  zum  Steinbau  der 
Kaiserwarte  (S.  66). 

Von  Michaelstein  nach  Ben- 
zingerode   geht    man    besser    den 


nähernWeg.-tufderHeimburger  Chaus- 
see bis  dahin,  wo  der  Wald  wieder 
anfängt  und  die  Straße  sich  senkt; 
hier  1.  durch  Wald  und  Wiesental, 
das  sogen.  Teufelsbad.  Man  über- 
schreitet dann  die  Chaussee  nach  El- 
bingerode  und  sieht  Benzingerode  vor 
sich.  Von  hier  nach  Wernigerode, 
Chaussee  (6  km)  oder  besser  am  Wal- 
dessaum   entlang,    wie    S.  71    unter 


»Fußwege«  Nr.  1  beschrieben. 
Von  !Michaelstein  Chaussee  am  (1.)  Bäo'enstein  vorbei  zum  Dort 

(7  km)  Heimburg"  (260  m;  Deutsches  Haus,  Z.  1-1, so,  F.  0,5o, 
Pens.  3-4  M.),  1173  Einw.,  Forstamt  und  Domäne,  auf  deren  Mauer 
*  Sandsteinfiguren :  Mönch,  Nonne  und  König  (oder  Husar).  Über 
dem  Dorf  die  Beste  der  viel  umstürmten  Heimburg  (Besuch  auf  An- 
frage), von  Heinrich  IV.  vor  1073  erbaut,  bis  zum  14.  Jahrh.  im 
Besitz  der  Heimburger,  später  in  dem  der  Reinsteiner  (S.  68),  im 
Bauernkrieg  vernichtet.  —  Von  Heimhurg  Chaussee  über  (12  km) 
Bemingerode  nach  (18  km)  Wernig'erode  (R.  10). 


Andre  Wege  von  Blankenburg  nach 
Michaelstein  (angenehmer  als  auf  der 
oben  beschriebenen  Chaussee): 

a)  In  Blankenburg  zum  Tränke- 
tor hinaus,  durch  die  Garten-  und 
Ludwig-Rudolf-Straße,  dann  zwischen 
Gärten  hin  aufs  freie  Feld  und  unter 
der  Eisenbahnbrücke  dui-ch.  Hinter 
der  Eisenbahnbrücke  gleich  1.  den 
Fußweg  zwischen  der  Eisenbahn  (1.) 
und  dem  Kirschberge  (r.)  hin.  Später 
bei  einer  Bank  in  schönen  Buchen- 
wald. Nach  Verlassen  desselben 
kommt  1.  ein  Fußweg  von  der  (6  Min.) 
Hst.  Bast-Michaelstein  (S.  74)  herab ; 
dann  auf  dem  Blankenburger  Fahr- 
weg in  wenigen  Minuten  nach  (^'4  St.) 
Michaelstein.  —  Besser  noch  ist  der 
sogen.  »Obere  Weg«,  ^U  St.,  nach 
Michaelstein.  Zunächst  durch  die  Gar- 
tenstraße, dem  Roh  und  der  Rübe- 
länder Straße  folgend  bis  zum  Gast- 


haus Eicheiiberg ;  hier  r.  ab  auf  den 
Promenadenweg  durch  die  Eärschen- 
plantage  (Texas),  später  über  eine 
Wiese  und  unter  der  Eisenbahn  durch 
nach  r.  in  den  Wald,  wo  unser  Weg 
mit  dem  vorher  beschriebenen  zu- 
sammentriflFt.  —  Wer  nachher  von 
Michaelstein  weiter  nach  Wernigerode 
will,  überschreitet  nach  Austritt  aus 
dem  Buchenwalde  an  der  Stelle,  wo 
der  Bastweg  einmündet,  die  Fahr- 
straße (1.  Hotel-Pension  Waldfi-ieden), 
verfolgt  dann  den  Fußweg  am  Teiche 
r.  in  den  Wald,  über  die  Chaussee  und 
gelangt  nach  wenigen  Minuten  auf 
einen  Fahrweg.  Hier  der  Glanzpunkt 
Michaelsteins.  L.  der  Mönchemühlen- 
teich.  —  Nach  dem  (1  St.)  Hotel  zur 
Waldmühle  (s.  oben)  geht  man  ge- 
radeaus nach  dem  Felde  und  dann 
die  Chaussee  1. 

b)ÜberdenZie"genkopf  nach 


5.  Blankenbnrg  -  Wernigerode. 


71 


^^ichaelste^n ;  angenehme  Tour  von 
1'a  St.  Nach  dem  (^4  St.)  Ziegen- 
kopfe, 8.  S.  65.  Weiter  die  Fahrstraße 
beim  Hotel  hinab,  durch  das  Gatter, 
über  die  neue  Chaussee  weg  und 
'lie  geradeaus  führende  alte  Hütten- 
löder  Chaussee  fort.  Bald  r.  un- 
ten Eingang  des  Bielsteintunnels  der 
Harzbahn.  Nach  20  Min.  vom  Ziegen- 
kopf Teilung  des  "Wegs:  1.  nach  Hüt- 
tenrode,  mehr  r.  nach  dem  Forsthaus 
Eggerode  und  scharf  r.  um,  dem  drei- 
er migen  Wegweiser  gegenüber  (ziem- 


lieh versteckt),  nach  Michaelstein  auf 
schönemWege  bergab;  wenige  Schritte 
nach  Eintritt  in  den  Wald  1.,  dann 
bei  der  nächsten  Wegteilung  r. ,  im- 
mer bergab,  unten  im  Tale  r.  die 
Fahrstraße.  Nach  5  Min.  Austritt  aus 
dem  Walde.  Hier  1.  den  Berg  hin- 
auf, durch  ein  Gatter  über  die  Trift 
(schöne  Aussicht  r.) ;  unten  am  Walde 
r.  wenden,  von  wo  aus  man  bald  das 
(1^/4  St^)  Hotel  zur  Waldmühle  erreicht. 
c)Über  denRegenstein  nach 
Michaelstein ,  s.  S.    68 ,  Nr.  5. 


Fufswege  von  Blankenburg  nach  Wernigerode. 


1)  Von  Blankenburg  über  das  Ben- 
zingeröder  Forsthaus  nach  Wernige- 
rode (3  St.),  nächster  Touristenweg. 
Bis  Michaelsfein ,  s.  S.  70.  Von  dort 
die  Chaussee  bis  zum  Wegweiser  am 
Walde.  Hier  Fußweg  1.  in  den  Wald 
hinauf.  Nach  7  Min,  bei  einem  Gat- 
ter r.  bergab,  über  einen  Steg  (die 
Gegend  heißt  »Teufelsbad«)  auf  eine 
Waldlichtung  und  dann  ins  Feld.  Bei 
dem  nächsten  Wegweiser  überschrei- 
tet man  die  1.  in  das  Trektal  führende 
Chaussee,  geht  geradeaus  auf  dem 
Feldweg  entlang  bis  zum  Wegweiser, 
dann  1.  über  Anger  bis  zum  Wald- 
rand. Hier  r.  weiter.  Bald  tritt  der 
Weg  in  schönen  Buchenwald  ein  und 
führt  in  der  Nähe  eines  Wildgatters 
hin,  später  wieder  ins  Freie  und 
durch  ein  Gatter  (die  Warnung  »Ver- 
botener Weg«  bezieht  sich  nicht  auf 
Fußgänger)  in  den  »Heiligen  Grund« 
(durch  den  Grund  nach  Wernigerode 
s.  unter  2),  an  der  andern  Talseite 
wieder  empor  und  am  Waldrand  wei- 
ter. Bald  r.  unten  Benzingerode,  1. 
am  Walde  das  (2  St.)  fürstl.  Wemi- 
geröder  Forsfhaus  Benzingerode.  Wei- 
ter am  Waldrand  entlang  (einmal  auch 
durch  einen  vorgeschobenen  Wald- 
streifen); oder  man  tritt  unweit  des 
Forsthauses  durch  das  Gatter  in  den 
Wald  ein,  erreicht  später  wieder  den 
ersten  Weg  und  tritt  zwischen  Lust- 
garten u.  Marstall  in  Wernigerode  ein. 

2)  Von  Blankenburg  durch  den 
Heiligen  Grund  über  das  Forsthaus 
am  Hundsrücken  nach  Wernigerode  (4 
bis  41.2  St.),  Halbtagstour.  Bis  zum 
Eingang  des  Heil.  Grundes ,  s.  oben 
unter  1).  Hier  folgt  man  1.  der  in  dem 
schönen     Tale     aufwärts    führenden 


Fahrstraße,  immer  im  Wald,  und  er- 
reicht nach  1  St.  das  (2^  2  St.)  Forst- 
haus  am  Hundsrücken  (427  m).  auch 
Xeues  Bramischiceiger  Forsfhaiis  ge- 
nannt, in  stiller  Waldeinsamkeit  ge- 
legen.    (Keine  Wirtschaft!) 

Von  hier  besucht  man  in  20  Min. 
den  Henkersberg  (479  m).  Vgl. 
Karte  bei  R.  10.  Man  geht  westl. 
durch  das  Gatter  r.  (bez.  Wernige- 
rode) den  Rasenweg,  dann  ziveimal 
Wege  schneidend  und  1.  in  den 
Wald  (geradeaus  geht  es  ins  Müh- 
lental). Nach  1 4  St.  merkt  man 
die  sanft  ansteigende  Kuppe  des 
Henkersberges  und  geht  durch  Kie- 
fern etwas  abwärts  bis  an  einen 
Stein;  hier  *  Aussicht  auf  das  Müh- 
lental bis  nach  Wernigerode  und 
über  die  Waldberge  auf  Hohneklip- 
pen  und  Brocken. 

Vom    Forsthaus    nach    Eibinge- 
rode:  In  wenigen  Minuten   auf  die 
östl.    von    Hartenberg    vorüberzie- 
hende Fahrstraße  von  (r.)  Wernige- 
rode nach  (1.)  Elbingerode ;  oder  südl. 
zum  Dreiherrenstein  und  dort  1.  wei- 
ter auf  der  Straße  aus  dem  Trektal 
(r.)  in  1  3  St.  nach  Elbingerode  (S.  19). 
Vom  Forsthaus  durch  das  Mühlen- 
tal   nach    Wernigerode    (1  St.)   zwei 
Wege  (vgl.  Karte  bei  R.  10) :  a)  Vom 
Forsthaus  den  letztbeschriebenen  Weg 
zurück  u.  nach  2  Min.,  den  letzten  r.  am 
Wege   stehenden  Buchen   gegenüber, 
durch  eine  Gattertür  im  Tannenwald 
u.  nach  Überschreitung  eines  Fahrwegs 
scharf    bergab.     Überschreitung    des 
»Kaiserwegs«  (S.  142 ;  nur  für  Besitzer 
eines  Schlüssels   zum  Wildgatter  zu- 
gänglich).  Bald  die  schöne  Waldwiese 


72 


5.  Blankeiibarg  -  Wernigerode. 


der  Sieben  Börne,  weiter  unten  r.  ein 
Schuppen  zur  Wildfütterung  (prächti- 
ges Waldbild,  häufig  Hirsche)  und  bald 
auf  die  nahe  Chaussee  ins  Mühlental 
und  durch  dieses  hinaus  nach  (41/2  St.) 
Wernigerode  (S.  102).  —  Einen  schat- 
tigem Weg  wählt  man,  wenn  man  vor 
Erreichung  der  Chaussee  das  Wild- 
gatter (r.)  auf  der  Treppe  übersteigt 
und  den  in  der  Nähe  des  Waldrandes 
hinlaufenden  Promenadenweg  (»Erb- 
grafenwegc)  nach  dem  Christianental 
(S.  106)  und  von  dort  über  das  Schloß 
oder  auf  der  Chaussee  nach  Wernige- 
rode geht.  —  b)  Der  zweite  Weg  führt 
beim  Forsthaus  durch  das  Gatter,  im 
Tannenwald  bergab,  durchschneidet 
ebenfalls  den  Kaisei-^veg  und  erreicht 
das  Mühlental  in  der  Nähe  des  Ho- 
tels zum  Mühleutal  (S.  107). 

3)  Von  Blankenburg  durch  das 
Trektal  und  über  das  Forsthaus  Har- 
tenberg  nach  Wernigerode  (4»  a-5  St.). 
Bis  Michaelstein  und  weiter  zum  Ein- 
gang ins  Trektal,  s.  S.  70  unter  a)  und 
S.  7 1, 1).  —  Das  Trektal  weist  anmutige 
Berggestalten  und  schönen  Baum- 
vruchsauf;  viel  Schwarzwild.  Die  Fahr- 
straße führt  in  Windungen  (die  letzte 
heißt  »Bratwurst«)  .^uf  die  Höhe,  über- 
schreitet oben  die  braunschw.-preuß. 
Grenze,  teilt  sich  hier  beim  Dreiherren- 
stein und  führt  1.  nach  Elhinqerode,  r. 
nachdem  nahen  Forsthaus  Hartenberg 
(S.  73).  —  Von  hier  nach  Wernige- 
rode ,  s.  unter  5). 

4)  Aus  dem  Trektal  über  das  Forst- 
haus am  Hundsrücken  nach  Werni- 
gerode, 31  a  St.;  nächst  dem  unter 
1)  beschriebenen  Wege  der  kürzeste 
und  diesem  vorzuziehen.  Er  verläßt 
die  Trektalchaussee  bei  Wegestein 
17,6  r.,  führt  zunächst  etwas  bergauf, 
durch  ein  Gatter,  dann  an  einem  Gat- 
ter (1.)  hin  in  herrlichem  Buchen-  und 
Eichenwald.  Nach  einigen  Minuten 
nicht  1.  in  den  Tannenwald,  sondern 
geradeaus  auf  die  r.  aus  dem  Hei- 
ligen Grunde  kommende  Fahrstraße, 
die  l.  durch  ein  Gatter  nach  dem 
nahen  Forsthaus  am  Hundsrücken 
(s.  S.  71)  führt.  Weiter  nach  Wernige- 
rode, s.  unter  2). 

5)  Von  Blankenburg  über  Michael- 
stein, Klostergrund,  Forsthaus  am 
Eggeröder  Brunnen  und  Forsthaus  Har- 
tenberg  nach  Wernigerode  (4-4^  ^  St.), 
ebenfalls    empfehlenswert.     Bis    Mi- 


chaelstein ,  8.  S.  70  unter  a).  Hinter 
der  Domäne  auf  die  Waldchaussee 
l.  an  den  Teichen  vorüber,  am  Klo- 
sterwasser aufwärts.  Nach  1  St.  r. 
in  einem  Seitental  (Weg  bez.)  der 
VolkiuarRkeller  (Marmor),  dessen  Ein- 
gang aber  hoch  und  versteckt  liegt. 
Nach  Bekehrung  der  Sachsen  wurde 
auf  der  Höhe  über  dem  Volkmars- 
keller ein  Kirchlein  zu  Ehren  des  heil. 
Michael  erbaut.  Daneben  hauste  schon 
im  9.  Jahrh.  die  Einsiedlerin  Liutburg; 
1146  richtete  die  Äbtissin  Beatrix  von 
Quedlinburg  die  Einsiedelei  zum  Zi- 
sterzienser-Mönchskloster ein,  das  1167 
nach  dem  unten  im  Tale  liegenden  Hof 
Evergodesrode,  dem  heutigen  Michael- 
stein, verlegt  wurde.  Die  Grundmauern 
des  Klosters  und  der  Kapelle  sind  jetzt 
wieder  aufgedeckt  worden.  Um  Scho- 
nung der  Reste  wird  gebeten !  [V'a  St. 
westl.  vom  Volkmarskeller  liegen  über 
der  Trektal -Chaussee  die  spärlichen 
Ruinen  eines  kaiserlichen  Jagdschlos- 
ses. 984  eroberten  die  Anhänger  Kai- 
ser Ottos  HI.  Graf  Ekberts  Burg  Ala 
und  führten  Adelheid,  die  siebenjäh- 
rige Schwester  Ottos  LH.,  die  hier  er- 
zogen wurde,  mit  sich  fort.  Sie  wurde 
später  Äbtissin  von  Quedlinburg,  Gan- 
dersheim  und  Gemrode.  Auch  diese 
Burgreste  sind  vor  einigen  Jahren 
ausgegraben  worden. J  —  Vom  Volk- 
marskeller am  Klosterwasser  zurück 
bis  zu  der  Stelle,  wo  es  das  Knie  bil- 
det. Hier  vereinigt  es  sich  mit  dem 
Forsthausiuasser,  dem  man  nun  sw. 
auf  dem  linken  Ufer  hin  folgt  bis  zum 
(1^4  St.)  Forsthaus  am  Eggeröder 
Brunnen  (467  m),  dem  sogen.  Alten 
braunschweigischen  Forsthaus  (Erfri- 
schungen, kalte  Küche,  schattige  Sitze). 
j  In  der  Nähe  alte  Eschen  und  Ulmen 
1  von  seltener  Schönheit;  Wildschwein- 
j  gehege,  Forellenzucht.  (Vom  Forst- 
I  haus  l.  Weg  durch  ein  Gatter  und 
!  über  eine  aussichtsreiche  Bergwiese 
[Hammeltrift]  in  40  Min.  nach  Rübe- 
land; der  Weg  mündet  an  der  Bau- 
mannshöhle; S.  77.)  —  Nach  dem  Har- 
tenberg  (bez.  »26  B«)  wendet  man  sich 
oberhalb  des  Forsthauses  l.  durch 
das  Gatter,  zunächst  über  Wiese  und 
bald  durch  Tannenwald  westl.,  oder 
man  folgt  zunächst  der  Fahrstraße 
weiter  in  nw.  Richtung,  dann  l.  den 
ersten  i\ißweg  geradeaus,  der  eine 
Fahrstraße   durchschneidet  und  bald 


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6.  Blaiikenl)iirg  -  Tanne. 


73 


bergab  auf  die  Trektal  -  Chaussee 
führt,  die  man  1.  bis  zum  Dreiherren- 
stein verfolgt.  Hier  r.  ab  zum  {2^1.2  St.) 
Forsthans  Hartenberg  (521  m),  mit 
einfacher  Wirfschaft ,  angenehmem 
Rnhepunkt.  Die  grüne,  von  hohen  Tan- 
nenwaldungen umgebene  Bergwiese 
(mit  seltenen  Pflanzen)  und  die  sonnige, 
geschützte,  ruhige  Lage  verleihen  dem 
Platze  besondern  Reiz.  (Vgl.  Karte  bei 
R.  10.)  Hinter  dem  Haus  verlassene 
Marmorbrüche  und  Eisensteingruben. 
—  Nun  weiter  die  Straße  nw. ;  nach 
1  Min.  entweder  gleich  1.  hinab  auf  die 
Elbingeröder  Chaussee,  oder  (besser) 
durch  das  "Wildgatter  geradeaus  und 
durch  den  Eisergrund  zur  (31,4  St.) 
Forsterei  Toigtstleg  (mit  Fremden- 


pension; im  nahen  Saupark  abends 
Wildfütterung)  an  der  Elbingeröder 
Chaussee.  "Wenige  Minuten  aufwärts  r. 
Einmündung  des  Kaiserwegs  (S.  142). 
"Weiterweg  durch  das  Mühlental  hin- 
aus nach  (4V4  St.)  Wernigerode  (S.  102). 
6)  Von  Blankenburg  über  Ziegen- 
kopf, Eggeröder  Forsthaus  und  Har- 
tenberg  nach  Wernigerode  (41/3-5  St.). 
Bis  zum  Ziegenkopf,  s.  S.  65,  von  da 
20  Min.  weiter,  wie  S.  70  unter  b)  an- 
gegeben, bis  zur  "Wegeteilung.  Hier 
geradeaus  den  zweiten  ^q^  r.  (»Her- 
zogsweg«), der  fortwährend  durch"Wald 
in  11  2  St.  vom  Ziegenkopf  nach  dem 
Forsthaus  am  Egger  öder  Brunnen  (S. 
72)  führt.  Von  hier  über  den  Harten- 
berg  nach   Wernigerode,   s.  unter  5). 


6.  Eisenbahn  von  Blankenburg  über  Rübeland  und  Elbinge- 
rode  nach  Rothehütte  und  Tanne. 

Vgl.  die  Karte  bei  R.  4  und  die  beifolgende  Karte. 


Eisenbahn  :  Nach  (13,5  km)  Rüheland 
in  11  4-1^2  St.  für  I.  l,9o,  H.  1,40,  m. 
0,95  M. ;  —  (17,3  km)  Elbingerode  in 
lVa-1^/4  St.  für  I.  2,60,  n.  1,80,  HI. 
1,15  M.;  —  (23,7  km)  Rothehütte-Kö- 
nigshof  in  2i  4  St.  für  I.  3,3o,  II.  2,40, 
in.  1,55  M.;  —  (30.5  km)  Tanne  in 
21  3  St.  fiir  I.  4,20,  n.  3,  in.  1,95  M. 
Bahnanlage.  Die  nach  dem  (hier 
zuerst  angewendeten)  :!>System  Abt« 
1885  86  eingleisig  erbaute  »vereinigte 
Adhäsions-  u.  Zahnradbahn«  überwin- 
det die  stärker  ansteigenden  Strecken 
(Maximum  1 :  66,66  oder  60:  1000)  mit- 
tels Zahnstange,  und  zwar  in  elf  Ab- 
teilungen von  227-1522  m,  zusammen 
7,5  km  Länge.  Bei  der  Bergfahrt  be- 
findet sich  die  Lokomotive  hinter  dem 
Zug,  bei  derTalfahrt  an  seinerSpitze,da- 
her  öfterer  Platzwechsel  der  Maschine. 
Die  Fahrstraße  Blankenburg-Rübe- 
land-Eibingerode-Rothehütte  (13  km) 
führt  in  Blankenburg  zum  Tränketor 
hinaus  und  bald  1.  in  "Windungen  berg- 
auf nach  dem  Ziegenkopf  (s.  S.  65). 
Ein  kürzender  Fußweg  führt  weiterhin 
1.  den  Berg  hinauf.  Der  angenehmste 
Abschnitt  ist  die  unten  beschriebene 
alte  Hüttenröder  Chaussee  und  (wenn 
man  nicht  nach  dem  Ziegenkopf  will) 
der  bei  Stein  21  (1.)  beginnende  Pro- 
menadenweg nach  dem  Bielstein.  Am 


Ziegenkopf  treflfen  beide  "Wege  mit  der 
Chaussee  zusammen,  die  nun  in  "Wald 
eintritt.  Bei  "Wegestein  21  1.  der  Aus- 
sichtspunkt Bielstein.  Nun  weiter  in 
das  Braunesumpftal  (s.  S.  74),  wo  die 
Chaussee  bis  Hüttenrode  (s.  S.  74) 
neben  der  Eisenbahn  hinführt. 

Ein  sehr  angenehmer"Wegvon  Blan- 
kenburg durch  das  Schöttal  nach  (^,4 
St.)  Hüttenrode,  denen  zu  empfehlen, 
die  den  Ziegenkopf  nicht  besuchen 
wollen,  führt  von  Blankenburg  die 
Harzstraße  hinauf  nach  dem  Schiefer- 
berg. Hier  gleich  hinter  dem  Gatter 
1.  den  Berg  hinauf,  oben  über  den  Her- 
zogsweg und  den  Berg  r.  hinab,  unten 
an  einem  Teich  (r.)  über  die  Brücke, 
1.  weiter  und  dann  r.  um  den  Berg 
in  herrlichstem  Buchenwald  empor, 
der  dicht  vor  Hüttenrode  (S.  74)  en- 
digt. Vor  dem  Ende  des  Ortes  Teilung 
der  Straße :  geradeaus  (1.)  nach  Hassel- 
felde und  Altenbrak  (S.  59),  r.  nach 
Rübeland.  Auf  der  Hochebene  hinter 
dem  Dorfe  prächtige  Aussicht(Brocken 
und  Hohneklippen).  Zwischen  schö- 
nen Bergvriesen  führt  die  Chaussee 
nach  einer  scharfen  "U^indung  wei- 
terhin abwärts.  Unterhalb  des  Kalk- 
werks »"Wilhelmsfreude«  am  »Garken- 
holz« (r.  oben)  neben  der  Chaussee 
r.  eine  starke  Quelle.    Weiterhin  das" 


74  6.  Blankenburg  -  Tanne. 


Wegeatein  8,8  gegenüber,  bei  dem 
Buschwerk,  dicht  vor  der  Windung 
der  Straße,  1.  ab  und  erreicht  über 
eine  Wiese  und  dann  durch  Tannen- 
wald scharf  bergab   das  Bodetal. 


Hotel  zum  Krokstein  (s.  unten),  in 
dessen  Nähe  man  das  Bodetal  und  in 
diesem  (2V'a-3  St.)  Rübeland  erreicht. 
—  Wer  die  Chaussee  möglichst  meiden 
will,    biegt   hinter   Hüttenrode,   dem 

Von  Blankenburg  (198  m)  beschreibt  die  Bahn  einen  großen 
Bogen  um  die  Stadt  bis  zu  den  (aufgelassenen)  Hüttenwerken  bei 
Ilst.  Westend;  hier  beginnt  das  Zahnrad  und  ist  fast  bis  Hüttenrode 
tätig;  die  Steigung  beträgt  gleich  anfangs  1 :  16,6  (das  Maximum).  — 
(5,6  km)  Stat.  Bast-3Iichaelstein  (323  m),  in  schattigem  Buchenwald 
gelegen  (von  hier  zur  Kaiserwarte,  s.  S.  70),  nahebei  Hotel- Pension 
Waldfriedcn  (S.  67),  das  Dorf  3Iichaelstein  1  km  nw.  (S.  70);  Kopf- 
station, Umspann  der  Lokomotive.  (In  Bast-Michaelstein  verlassen 
Touristen,  von  Rübeland  kommend,  die  Bahn,  wenn  sie  nach  den 
höher  gelegenen  Gasthöfen  von  Blankenburg  wollen.)  —  Die  Trasse 
ändert  ihre  Richtung  nach  S.  und  steigt  (1  :  16,6)  zwischen  dem 
Staufenberg  und  dem  Eichenberg  bzw.  Ziegenkopf  (1.  Ausblick  auf 
die  Kaiserwarte)  auf  den  Bielstein  zu.  Unter  diesem  durch  den 
480  m  langen  (7,6  km)  Biel- Tunnel  (vor  dem  die  Zahnstange  auf- 
hört); dahinter  (8,2  km)  Stat.  Braunesumpf  {^12  m),  im  Braune- 
sitmpf-Tal  gelegen.  Man  kann  aussteigen  und  über  Bielstein  (S.  66) 
und  Ziegenkopf  (S.  65)  nach  Blankenburg  zurückgehen.  —  Bald  be- 
ginnt das  Zahnrad  wieder  seine  Tätigkeit  (Steigung  meist  1:16,6). 

(9,9  km)  Stat.  Hüttenrode  (477  m;  Grüne  Tanne;  Deutscher 
Kaiser),  braunschweig.  Dorf  mit  1296  Einw.,  Kalkwerk,  Eisenstein- 
gruben und  Schieferbruch.  Aussicht:  1.  vom  Brocken  Hohneklippen 
und  Wurmberg,  davor  der  Große  Winterberg  etc.  —  Die  Eisen- 
bahn geht  nun  abwärts  (1:40).  Kurz  vor  dem  Garkenholze  (r.  oben) 
beginnt  die  Zahnstange  wieder  und  führt  dicht  an  dem  Kalk- 
werke »Wilhelmsfreude«  der  vereinigten  Harzer  Kalkwerke  (r.)  vor- 
bei mit  1:18  und  1:16,6  abwärts,  dann  in  einer  Kurve  durch 
den  188  m  langen  Bismarcktunnel ;  beim  Austritt  aus  diesem  ge- 
langt sie  in  das  Bodetal. 

(13,5  km)  Stat.  Kübeland  (378  m;  Bahnhofsrestaurant,  Mitt.  2  M., 
gelobt,  Auskunftsstelle  des  HK),  braunschweig.  Hütten  ort  mit  1350 
Einw.,  dessen  Name  wohl  aus  der  ursprünglichen  Bezeichnung  »tom 
rovelande«  (d.  h.  zum  rauhen  Lande),  nach  andern  von  »Röveland«, 
d.  h.  Raubland  (weil  längs  der  Bode  bis  nach  Thale  viele  Raub- 
bnrgen  gestanden  haben  sollen),  herzuleiten  ist.  Station  für  den  Be- 
such der  Hermanns-  und  der  Baumannshöhle  (s.  S.  75).  Forstamt. 
Wasserleitung.  —Hier  ist  die  schönste  Partie  der  ganzen  Tour:  mit 
Nadel-  und  Laubholz  bewachsene  Berge  bilden  ein  schmales  Tal. 


Gasthöfe:  Hotel  Hei-mannshöhle, 
7  Min.  vom  Bahnhof;  Z.  1,50-4,  F.  1, 
Mitt.  (Wz.)  3,  Pen.s.  von  .6  M.  an ;  ZH. ; 
Wagen ;  Autogarage.  —  Ost  1.  im  Kreuz- 


F.  0,75,  T.d'h.  2,  Pens.  4-6  M.,  für 
längern  Aufenthalt;  10  Min.  so.  der 
Kroksteinfelsen,  mit  Aussicht  in  das 
Kreuztal.  —  Zum  Bodetal,  nach  Elbin- 


tal,  17  Min.  von  den  Höhlen,  6  Min.  gerode  zu,  Z.  1-2,  F.  0,75,  Mitt.  1,50, 
vom  Bahnhof,  liegt,  zu  Neuwerk  (S.  |  Pens.  4,50-6  M.;  recht  ordentlich; 
61)  gehörig,  das  kleine  Familienhotel  j  Autogarage.  —  Bei  den  Höhlen: 
Krokstein,  in  ruhiger  Lage  (vom  Rauch  i  Grüne  Tanne,  Z.  1,50,  F.  0,75,  Mitt.  2- 
des  Ortes  frei),  gelobt,  Z.  1,25  -2,50,  1  2,25,  Pens,  von  4,50  M.  an.  —  Gasthaus 


6.  Rübeland. 


75 


zur  Baumannshöhle,  Z.  1-1,25,  F.  0,75, 
T.d'h.  2.  Pens.  4,50.  Omn.  0,20  M.  — 
Zum  Bielstein,  kleineres  Haus.  —  Zur 
Erholung,  von  Touristen  gelobt;  Z. 
von  1  M.  an,  F.  0.75,  Mitt.  1.50-2.50, 
Pens.  4,50-6  M.  —  Goldner  Löwe,  mit 
Schlächterei.  —  Ferner,  bescheiden: 
Grüne  Eiche,  Z.  1,  F.  0,50  M.;  gelobt. 
—  Tier  Linden,  nach  Elbingerode  zu, 
Z.  1,  F.  0,50,  Pens.  4  il.  —  Bergfrieden, 


unten),  bei  der  Hermannshöhle.  — 
Omnibus  Abfahrt  von  den  HotelsGrüne 
Tanue  und  Hermannshöble  ;  Verände- 
rungen unterworfen)  nach  Tre^ehurg 
Imal  für  2  M.  in  2  St.  —  Automobil- 
Omnibus  nach  Wernigerode. 

Entfernungen  von  Rübeland:  Trese- 
burg  18  km;  Blankenbnrg  10  km; 
Elbingerode  3.5  km  ;  HasseLfelde  9  km ; 
Königshof  7  km;  Wernigerode  16  km; 
Michaelstein  10  km. 


Z.  von  1  M.  an.  —  Höhlenschenke  (s 

Eisenwerk  mit  Holzkohlen -Hochofenbetrieb,  Eisengießerei  für 
Öfen;  bedeutende  Retortenverkohlung,  um  die  Nebenprodukte,  Holz- 
essig und  Holzgeist,  zu  gewinnen  (Dinge,  die  für  einen  langem 
Aufenthalt  zu  berücksichtigen  sein  würden).  Jenseit  des  Schiefer- 
bergs eine  Pulverfabrik.  Rübeland  wird  vorzugsweise  seiner  be- 
rühmten Tropfsteinhöhlen,  der  *IIerman7is- ,  Baumcüiyis-  und 
BielshöhJe,  wegen  besucht,  interessant  durch  die  Menge  und  Größe 
ihrer  Stalaktiten  und  Stalagmiten  und  durch  Lager  von  Knochen, 
besonders  des  Höhlenbären  (ürsus  spelaeus). 

Diese  Höhlen  sind  Schwemmhöh-  höhle,  eine  der  größten  in  Deutsch- 
land, doch  werden  Naturfreunde  auch 
die  Baiimannshöhle  besuchen. 

Eintrittskarten  für  eine  Höhle  1  M., 
Kinder  50  Pf.,  für  beide  Höhlen  zu- 
sammen 1,5  0  M..  Kinder  75  Pf..  Ver- 
eine über  40  Personen  erhalten  25 
Proz.  Ermäßigung.  Schulkinder  (der 
Volksschulen)  zahlen  für  jede  Höhle 
20Pf.CWa3chgelegenheit  vor  der  Höhle 
10  Pf.).  Die  Kanen  sind  in  dem  Ge- 
bäude vor  der  Hermannshöhle  zu 
lösen.  Hier  befinden  sieh  auch  "Warte- 
halle und  Garderoberaum  für  die 
Höhlenbesucher,  sowie  das  Hohlen- 
musenni ,  das  unter  anderm  ein  zu- 
sammengestelltes *Skelett  des  Höhlen- 
bären sowie  eine  Sammlung  von  Erzen 
und  Produkten  der  Harzer  Werke  ent- 
hält. —  Gegenüber  unter  Felsen  das 
Restaurant  Zur  Höhlenschenke. 

Vor  den  Höhlen  (Besichtigung  7-12, 
2-6  Uhr)  sind  die  Führer  anwesend, 
denen  die  Karten  (bis  zum  Austritt 
aufheben!)  vorzuzeigen  sind;  Tiink- 
gelder  sind  untersagt.  Abkühlung  vor 
Eintritt  in  die  Höhle  Cmeist  nur  9«  R. 
Wärme)  ratsam.  —  Der  Besuch  der 
Hermannshöhle  erfordert  etwa  ^U  St. 


len  im  marmorartigen  Kalksteinfels 
(»Iberger  Kalk«  im  Oberdevon"* .  die 
durch  ehemalige  unterirdische  Was- 
serläufe allmählich  entstanden  sind.  — 
Das  von  zahlreichen  Rissen  und  EHüf- 
ten  durchzogene  Kalkgebirge  war  von 
jeher  von  Xebenwässern  der  Bode 
durchflössen,  die  unter  Umgehung  der 
vielen  Floßkrümmungen  geradeaus 
auf  unterirdischem  Wege  der  Bode 
wieder  zuströmen.  Das  war  bereits 
früher  der  Fall,  als  die  Bode  ihr  Bett 
noch  nicht  so  tief  in  die  Felsenwände 
des  Tales  eingegraben  hatte,  z.  B.  in 
der  Hermannshöhle,  einem  Hohlraum, 
der  viele  Kieselschiefer,  Granit-  und 
Diabasflußgerölle  enthält  und  einer 
Zeit  entstammt,  als  dasBodebett  noch 
7-8  m  höher  lag  wie  heute.  CS'gl. 
das  ausgezeichnete  Werk  von  Kloos 
und  Müller,  Die  Hermannshöhle  bei 
Rübeland,  Weimar  1889.) 

Die  Baumannshöhle  und  die  Her- 
mannshöhle sind  von  den  Harzer  Wer- 
ken für  den  Besuch  hergerichtet  und 
elektrisch  beleuchtet;  die  Bielshöhle 
ist  zurzeit  geschlossen.  —  Wegen  Rem- 
heit  und  Menge  des  Tropfsteins  emp- 
fiehlt sich  besonders  die  ♦Hermanns- 


Zeit,   der   der  Baumannshöhle   1   St. 

Die  *HermailllsllÖllle  (vgl,  den  Grundriß  S.  76)  liegt  am  rechten 
Bodeufer,  den  Eingang  zeigt  eine  braunschweigische  Fahne  (hell- 
blau-gelb) an.  Sie  wurde  1866  beim  Straßenbau  durch  den  Arbeiter 
Angerstein ,  genannt  Sechserding,  entdeckt  und  nach  ihm  Sechser- 
dingshöhle, später  nach  dem  Geh.  Kammerrat  Hermann  Grotrian, 


76 


6.  Blaükenbnrff  -  Taune. 


6.  Baumannsliölile. 


77 


der  1874  eine  Untersuchung  der  Höhle  vornahm,  Herviannshöhle 
genannt.  Die  Höhle  gliedert  sich  in  drei  Stockwerken  übereinander 
und  ist  in  den  gangbaren  Räumen  etwa  413  m  lang  und  bis  38  m 
hoch.  Die  Haupthöhle  ist  die  obere,  die  *Bärenhöhle,  bis  19  m  hoch, 
mit  schönen,  ganz  rein  erhaltenen  *  Tropfsteingebilden ;  besonders 
merkwürdig  das  rot  beleuchtete  Marienkind  und  die  über  3  m  hohe 
Riesensäule  (Stalagmit) ,  der  KcdseHhron,  der  Wasserfall  u.  a.  Die 
*  Kristallkammer  (nach  den  darin  befindlichen  Kalkspatkristallen  so 
genannt),  eine  Verzweigung  der  Höhle,  bildet  ihren  Glanzpunkt. 
Am  Boden  zahlreiche  versinterte  Knochenreste  des  Höhlenbären. 
Man  verläßt  die  Höhle  durch  einen  obem  künstlichen  Stollen. 

Am  linken  Ufer  der  Bode  liegt  44  m  über  der  Talsohle  der  Ein- 
gang zur  Bauniannshöllle ,  neuer  Weg  dahin.  Sie  ist  schon  seit 
dem  16.  Jahrh.  bekannt,  seit  1668  gangbar,  gegen  260  m  lang  und 
bis  10  m  hoch;  doch  tiefen  sich  noch  manche  nicht  aufgeräumte 
Seitengänge  ab.  Auch  hier  wurden  zahlreiche  interessante  Knochen- 
funde gemacht ;  sie  gehören  zu  den  besten  Fundstellen  des  Renntiers 
in  Deutschland.  Ebenso  waren  die  daselbst  aufgefundenen,  von  Men- 
schenhand bearbeiteten  Feuersteingeräte  für  che  Gelehrten  von  Be- 
deutung. Das  schönste  Stück  ist  die  12  Fuß  lange  Orgel,  außerdem 
eine  Säule,  die,  angeschlagen,  fast  in  einem  Metallton  erklingt. 

Die  Bielshöhle,  1672  aufgefunden,  I/4  St.  weiter  westl.  an  der  rechten 
Talwand,  soll  ihren  Namen  von  dem  Götzen  Biel  (?j  haben,-  sie  wurde  1787 
zugänglich  gemacht,  indessen  nur  wenig  besucht;  jetzt  ist  sie  verschlossen. 

Umgebung  von  Rübeland. 

Auf   den    (1,4   St.    sw.)    Bielstein 


(476  m)  über  der  Bielshöhle,  mit 
hübschem  Blick  auf  das  Bodetal  und 
auf  die  gegenüberliegende  (i,a  St.) 
Christinenklippe  (455  m)  —  oder  40 
Schritt  r.  von  der  Höhlenschenke  zum 
Hoheklef,  nach  dem  ein  Zickzack- 
weg in  12  Min.  über  das  auf  Turm- 
ruinen der  in  alten  Urkunden  oft  ge- 
nannten Burg  auf  dem  Barkvelde  (jetzt 
Bergfeld)  errichtete  Schießhaus  (keine 
Wirtschaft)  und  dann  1.  am  Talrand 
weitei-führt.  Vom  Pavillon  prächtige 
Aussicht  nach  dem  Brocken  und  den 
Hohneklippen,  Rückweg  am  Talrand 
hin,  dann  durch  ein  Gatter  und  hinab 
auf  die  Straße.     Im  ganzen  ^  4  St. 

Von  Rübeland  nach  Treseburg  und 
Thale,  empfehlenswerter  Weg  (bez. 
»38  D-A«),  5  -6  St.  (Von  der  Hermanns- 
höhle aus  braucht  man  nicht  wieder 
dm-ch  Rübeland  zu  gehen,  sondern 
man  folgt  angenehmer  der  Chaussee 
20  Schritt  weiter  und  biegt  den  durch 
Schild  bez.  Weg  1.  abwärts  ab,  der 
in  schattigem  Wald  am  rechten  Bode- 
ufer  hinführt  und  vor  Neuwerk,  bei 
der  Brücke,  in  den  Hauptweg  mün- 
det.)  Vom  Bahnhof  Rübeland  abwärts 


und  bald  r.  über  die  Brücke  nach 
dem  kleinen  Hüttenort  Neuwerk  (S. 
61),  an  einer  Zweigbahn  entlang, 
die  nach  dem  Diabassteinbruch  (zu 
besichtigen,  kl.  Trinkgeld)  führt.  Der 
Weiterweg  führt,  eine  Windung  des 
Tals  unterhalb  des  Steinbruchs  ab- 
schneidend, r.  den  Berg  empor  und 
dann  auf  der  andern  Seite  hinab  in 
das  einsame  Tal  der  Rappbode,  die 
hier  (r.)  in  die  Bode  mündet.  Nun 
über  einen  langen,  schmalen  Steg, 
dann  durch  eine  Gattertür  auf  eine 
Fahrstraße,  die  1.  nach  (1^  a  St.) 
Wendefurt  (S.  60)  führt.  Nun  hält 
man  sich  wieder  auf  dem  Fahrweg 
am  rechten  Bodeufer,  passiert  bald 
die  Stelle  0.),  wo  ein  Teil  des  Flusses 
mittels  370  m  langen  Tunnels  durch 
den  Bergvorsprung  geleitet  ist  (vgl. 
S.  59),  und  erreicht  dann  weiterhin, 
da,  wo  der  Kanal  auf  einem  Aquä- 
dukt über  die  Bode  geführt  ist,  um 
das  Mühlwerk  einer  Holzschleife  zu 
treiben,  das  obere  Ende  von  (2Va  St.) 
Altenbrak  (S.  59).  —  Nun  entweder 
auf  dem  nächsten  Steg  über  die  Bode 
im  Orte  und  die  am  linken  Ufer  blei- 
bende neue  Chaussee  fort,  oder  am 
untern  Ende  des  Ortes,  dann  in  der 


78 


6.  Blankenbnrg  -  Tanne. 


Nähe  des  Gasthofs  zum  Braunen  Hirsch 
wieder  r.  über  die  Brücke  und  von 
der  Fahrstraße  (Wegzeichen)  1.  den 
Berg  hinauf;  oder,  ohne  den  Ort  zu 
berühren,  auf  der  Fahrstraße  am  rech- 
ten Bodeufer  jenseits  von  Altenbrak 
weiter  bis  zur  Brücke  über  die  Bode. 
Hier  läßt  der  Weiterweg  Brücke  und 
Bode  1.  liegen  und  führt  (Wegzeichen) 
den  Berg  empor,  oben  durch  ein  Gat- 
ter und  anfangs  durch  Waid  oberhalb 
der  Bode  hin  auf  die  Fahrstraße.  Bei 
dem  Privatsteg  geht  man  entweder 
1.  über  die  Bode  am  Hotel  Bad  Wild- 
stein (S.  55)  vorbei,  am  linken  Bode- 
ufer —  oder  die  Fahrstraße  am  rech- 
ten Bodeufer  weiter,  den  Telegra- 
phenpfählen nach ,  und  dann  1.  über 
die  Brücke  nach  (SVa  St.)  Treseburg 
(S.  55).  —  Von  Treseburg  weiter  nach 
(51/2  St.)  Thale,  s.  S.  56 ff.;  direkt  im 
Bodetal  (S.  53),  9  km. 

Von  Rübeland  nach  Wernigerode 
Eisenbahn  über  Elbingerode  und 
Dreiannen  -  Hohne ,  s.  unten  u.  S.  82. 
—  Angenehmer  ist  der  Weg  (2^/a  St., 
durch  Pfähle  mit  Schildern  bez.)  über 
den  Hartenberg.  Er  beginnt  über  der 
Baumannshöhle,  führt  zunächst  nord- 
wärts in  der  Nähe  des  Vorwerks  zum 
Kalten  Taie  (1.)  vorüber,  weiterhin  über 
die  Bullerkopf swiese  (schöne  Aussicht), 
von  da  1.  abwärts  nach  dem  Wiesen- 
grunde, über  einen  Graben  und  dann 
aufwärts  nach  dem  Walde,  an  dessen 
Rand  unser  Weg  mit  dem  vom  Egge- 
röder Brunnenkommendenzusammen- 
trifft.  An  dem  Gatter  (r.)  hingehend, 
ist  der  Weg  nun  nicht  mehr  zu  ver- 
fehlen. (II/4  St.)  Hartenherg  (S.  73). 
Weiterweg  nach  (3  St.)  Wernigerode, 
s.  S.  72,  3). 

Von  Rübeland  über  Susenburg  und 
Bodfeld  nach  Rothehütte,  2  St.  (durch 
weiße  Pfähle  mit  Schildern  bez.).  Be- 
sonders für  Freunde  der  deutschen 
Geschichte,  die  den  Weg  event.  zur 
Tagestour  nach  dem  Brocken  ausdeh- 
nen können.  Von  Rübeland  am  rech- 
ten Ufer  der  Bode  aufwärts,  unter  der 
sogen.  »altenBxirg«  (jetzt  Freischießen- 
platz, vgl.  S.  77),  an  dem  r.  abzweigen- 
den Fahrwege  nach  den  Pulvermüh- 
len vorbei,  den  Fußweg  nach  Trau- 
tenstein 1.  lassend,  bis  zu  der  Stelle, 
wo  die  Fahrstraße  einige  100  Schritt 


aufwärts  einen  Hügel  aus  Schiefer- 
gestein durchschneidet.  Nun  (Hand- 
weiser) halb  r.  auf  einem  Fußweg  und 
auf  dem  sogen.  Hahnenkopf  (Hügel- 
rücken mit  herrlicher  Aussicht  ins 
Bodetal)  über  den  Kamm  bis  zu  einer 
Treppe,  diese  hinab  und  über  die 
Brücke  auf  das  linke  Bodeufer,  wo  ein 
breiter  Weg  über  die  Wiese  und  durch 
das  Holz  in  20  Min.  emporführt  zur 
Höhe.  Kurz  vorher  führt  ein  Pfad  in 
5  Min.  zur  Snsenburg  (fälschlich  Su- 
sannenhurg),  von  der  nichts  mehr 
sichtbar  ist  als  einige  in  den  Felsen  ge- 
triebene Vertiefungen,  obwohl  noch 
im  16.  Jahrh.  ein  Bergfried  erwähnt 
wird ;  die  Lage  des  Punktes  in  idylli- 
scher Waldeinsamkeit  auf  einer  fast 
ganz  von  der  Bode  umschlungenen 
Bergzunge  ist  schön.  Schutzhütte  des 
HK.  —  Von  hier  zurück  auf  den  Haupt- 
weg, von  dem  sich  auf  der  Höhe  ein 
Fußweg  1.  nach  der  Trogfurter  Brücke 
hinabzieht.  V4  St.  von  der  Sandkuhle  1. 
über  Wiesen  stand  einst  Dorf  und 
ZircTie  Bodfeld.  Auf  der  wüsten  Dorf- 
stätte hat  sich  das  vereinsamte  Kirch- 
lein noch  länger  erhalten  und  wurde 
auch  noch  von  einem  Priester  aus 
Elbingerode  bedient;  es  war  aber  die 
Gegend  so  unsicher  (in  der  Nähe  liegt 
der  »Schnapphahnen  -  Grund«  !),  daß 
1258  der  Bischof  von  Halberstadt 
demjenigen  einen  zehntägigen  Ablaß 
versprach,  der  dem  Priester  zum 
Schutz  mitgehen  wollte.  —  Der  kaiser- 
liche Jagdhof  Bodfeld  war  die  Burg 
üb  er  dem  j  etzigen  Hüttenwerk  Königs- 
hof, s.  S.  80. 

Von  der  Susenburg  gelangt  man, 
wie  oben  beschrieben,  entweder  über 
die  Sandkuhle  westl.  nach  Elbinge- 
rode (S.  79),  oder,  1.  abzweigend,  sw. 
zur  Trogfurter  Brücke,  überschreitet 
auf  dieser  die  Bode  und  geht  nun  am 
rechten  Ufer  derselben  auf  dem  von 
der  Forstverwaltung  angelegten  neuen 
Wege,  durch  den  das  hübsche  und  loh- 
nende Stück  des  Bodetals  zviischen 
Rübeland  und  Königshof  erschlossen 
wird,  nach  Königshof  und  (2  St.) 
Bothehütte  (S.  80).  Von  der  Trog- 
furter Brücke  führt  ein  schöner  Wald- 
weg halb  r.  hinauf  nach  Bodfeld  zur 
Königsburg  und  von  hier  steil  hinab 
nach  Lukashof  (S.  80). 


Die  Eisenbahn   durchfährt  Rübeland,    dicht  an  dem  braun- 
schweigischen  Hüttenwerk  vorbei,  1.  Blick  auf  die  mit  Buschwerk 


6.  Elbincrerode. 


79 


bestandenen  Felsen  der  Hohen  Klef.  Dann  das  Bodetal  verlassend, 
mit  kurzer  Steigung  (Zahnrad)  nw.  im  unbeTraldeten  Mühlental  auf- 
wärts. Hier  vmd  im  Kaltental  (oder  Schwefeltal,  nach  einer  schwefel- 
haltigen Quelle)  Kalkbrüche  und  große  Kalköfen  der  Aktiengesell- 
schaft »Vereinigte  Harzer  Kalkindustrie«. 

(17,3  km)  Stat.  Elbiugerode  (442  m;  Bahnhofsrestaurant),  5  Min. 
von  der  Station  die  preußische  Stadt  mit  2840  Einw. ,  durchflössen 
vom  Rohrbach.  Sommerfrische ,  "Wasserleitung  und  Elektrizitätswerk. 
Zweigbahn  nach  Stat.  Dreiannen- Hohne  (S.  90)  der  Brockenbahn. 

Gasthöfe:    Waldhof,    nächst    Hst.  :  anJerHohne-Chaussee, einfach. Z. 1,50, 


Elbingerode-West ;  Z.  1,50-2,50,  F.  0,75, 
Mitt.  von  2  M.  an,  Pens.  4,50-5,50  M. : 
Bäderj  gelobt.  —  Blauer  Engel,  Z.  1-2, 
F.  0,75,  Mitt.  von  1,50  M.  an,  Pens. 
3,7 5-5,5  öM.  —  Goldener  Adler. — Rats- 
keller. —  Harzfreund.  —  Sonne, Zä.  1—2. 
F.  0,75  if.  —  15  iiin.  westl.  in  den 
Birken  das  komfortable  Bad  Wald- 
heim mit  Hotel  Waldhaus,  Z.  von  1,50 
M.  an,  F.  1,  Mitt.  2,50-3,  Pens,  von  5  M. 
an;  für  längern  Aufenthalt  empfohlen. 
auch  im  "VVinter  geöffnet;  ZH.  — 
Hotel  und  Pension  Daheira,  daneben, 


Pens.  5  M.  —  Zwei  Ärzte.  —  Apotheke. 

Post  nach  (14  km)  Wernigerode  in 
2  St.,  Imal.  —  Elsenbahn  s.  Ö.  72.  — 
Wagen  nach  dem  Brocken  15-20  M. 
und  Trinkgeld. 

Harzklub,  Auskunft  beim  Magistrat. 

Entfernungen  :  Rübeland  3,5  km;  — 
Hohneklippen  2'  ^  St. ;  —  Dreiannen— 
Höhnst ein-Sieinerne  Renne  10  km; 
—  Schierke-Brocken  20  km,  direkter 
Fußweg  (s.  unten)  4  St.,  durch  daa 
Eckerloch  4^  o  St. 


Elbingorode  (^larkt,  463  m)  ist  von  holsteinischen  (nordalbingi- 
schen)  Familien,  die  im  11.  Jahrh.  sich  nach  dem  Harz  flüchteten, 
gegründet  worden.  Das  freimdliche  Städtchen  liegt  in  einer  Mulde 
des  Hochplateaus  inmitten  ausgedehnter  Acker-  und  Wiesenflächen. 
Seine  Einwohner  treiben  Bergbau,  Ackerbau  und  Eindviehzucht 
(reine  Harzrasse)  oder  arbeiten  in  den  nahen  Kalk-  und  Pflasterstein- 
brüchen. Der  Ort  hat  eine  gotische  Kirche  und  die  Ruine  eines 
Schlosses,  das  1753  abbrannte  und  jetzt  zu  einem  Lehrerkmenheim 
eingerichtet  werden  soll.  5  ^Min.  oberhalb  der  Stadt  ein  Aussichts- 
pavillon (Bück  auf  Brocken,  Hohneklippen,  Wurmberg). 

Ausflüge:  Zur  Äuse«Z>ur^,  dem £od-  ,  (HagenstraJje)    auf  den  Yerbindungs- 


feld,  Königsburg ,  4  km,  s.  S. 
Nach  Wernigerode  über  den  (3  km) 
Bücheriherg  (S.  107)  oder  Forsthaus 
Hartenlerg  (S.  73),  10  km,  vgl.  S.  72, 
Nr.  5)  und  Karte  bei  R.  10. 

Fußweg  Elbingerode-Schierke. 

Von  Elbingerode  auf  der  Straße 
nach  Rothehütte;  nach  12  Min.  beim 
Eintritt  (r.)  der  Büchenberg-Chaussee 
führt  ein  vom  hk  bez.  Fußweg,  die 
Chaussee  kreuzend,  r.  westl.  ab  (Weg- 
weiserj ,  anfangs  über  "Wiesen,  dann 
im  "Wald.  Der  Fußpfad  folgt  am  Wald- 
rand unweit  der  Fahrstraße,  später 
auf  dieser  über  den  Steinbach  und 
westl.  weiter,  bald  darauf  (V  ^  St. 
von  Elbingerode)  zweigt  1.  ein  nach 
Elend  hinabführender  "Weg  ab.  "Wir 
gehen  westl.  fort  und  treffen  unweit 
der     Straße    Wernigerode  -  Schierke 


weg  (Röderstraße;  zwischen  dieser 
und  der  Straße  Rothehütte  -  Elend, 
überschreiten  diese  Straße  und  ver- 
folgen den  alten  Fahrweg  bis  dicht 
an  die  Hagenstraße,  dann  1.  bergab 
über  den  "Wormkebach,  bald  darauf 
("Wegweiser)  r.  direkt  westl.  Fußpfad 
mäßig  steigend  am  Hange  hin  in  den 
Hochwald,  hier  auf  die  alte  Fahrstraße, 
die  westl.  dicht  vor  Schierke  in  die 
Hagenstraße  mündet,  auf  letzterer 
nach  (21  a  St.)  Schierke  (S.  83). 

Fußweg  Elbingerode -Brocken. 

4  St.  Man  folgt  westl.  der  Fahr- 
straße über  ;:'Die  Birken«,  an  der  r. 
ein  neuer,  vom  Harzklub  diirch  be- 
sondere Schilder  kenntlich  gemachter 
Automobilschutzweg  entlang  läuft,  nach 
1  St.,  bei  dem  Hotel  Dreiannen-Hohne, 


80 


6.  Blankenbnrg  -  Tanue. 


au  der  Stat.  Dreiannen-Hohne  der  Harz- 
querbahn (R.  10b),  auf  die  r.  von  Wer- 
nigerode kommende  Chaussee.  Von 
hier  weiter  zwei  Wege :  a)  (besser  zu 
finden)  geradeaus  in  ^U  St.  zum  (1^/4 
St.)  Forsthaus  Hohne  (S.  114),  von 
da  auf  bez.  Weg  (»nach  den  Hohne- 
klippen«)  aufwärts  auf  den  »Glas- 
hüttenweg« (S.  114),  einen  steinigen 
Fahrweg,  auf  diesem  1.  (sw.)  weiter, 
bald  zweigt  im  spitzen  Winkel  r. 
aufwärts  der  Weg  nach  den  Hohne- 
klippen  (R.  10a)  ab.  Wir  gehen  auf 
dem  Glashüttenweg  weiter  fort,  bis 
von  1.  Weg  b)  einmündet.  —  b)  (Kür- 
zer.) Von  der  Stat.  Dreiannen  -  Hohne 
(S.  90)  1.  auf  der  Chaussee  Wemige- 
rode-Schierke  (Hagenstraße)  10  Min. 
weiter  (9,9  km),  dann  r.  in  einen  Holz- 
weg und  auf  diesem  erst  westl.,  dann 
uw.,  alle  Kreuzungen  (1.  Schierke,  r. 
Hohne)  unberücksichtigt  lassend,  auf 
den  Glashüttenweg,  wo  er  mit  Weg 
a)  zusammentrifft  (s.  oben).  Westl. 
auf  dem  Glashüttenweg  weiter,  bald 
1.   der  Trutenstein    (Ti-ute  =z  Hexe; 


oder  »Königinkapelle«  bez.),  vom  HK 
durch  Leitern  zugänglich  gemacht 
(Aussicht),  später  über  den  Wormke- 
graben  und  geradeaus  im  Wald  wei- 
ter, 1.  Weg  nach  Schierke,  und  ein 
klein  wenig  weiter  hinter  dem  Erd- 
beerkopf (1.)  ein  schöner  Fußweg  r. 
aufwärts  nach  den  Hohneklippen  (vgl. 
S.  114,  Nr.  4).  Weiter,  r.  das  Jakobs- 
bruch mit  verlassener  Glashütte,  jetzt 
Jagdhaus,  dann  1.  Weg  über  die  Feuer- 
steinklippen  nach  Bahnhof  Schierke 
(S.  82)  und  unweit  davon  1.  am  Walde 
die  Ye\sQTigT\x\)'pQ  Ährensklint  (Klint  = 
Klippe;  S.  114),  die  man  event.  be- 
steigt, dann  wieder  auf  den  alten 
Fahrweg  und  auf  diesem  im  allge- 
meinen nw.  bald  durch  Wald,  bald 
über  freie  Stellen,  »Haie«,  ^/a  St.  fort, 
bis  der  Weg  in  den  am  Rennecken- 
berg r.  heraufkommenden  Weg  von 
Wernigerode  (vgl.  S.  91,  Nr.  1)  ein- 
mündet, 1.  auf  die  von  Schierke  her- 
aufkommende Fahrstraße,  auf  der- 
selben r.  bis  zum  Handweiser  auf 
dem  Brockenbett  (S.  94),  dann  I.  hin- 
auf zum  (4  St.)  Brocken  (R.  8). 


734  m,  fälschlich  als  »Kapellenklippe« 

Die  Eisenbahn  gewinnt,  vermittelst  Zahnrades  hinansteigend, 
das  Plateau  des  Großen  Hornbergs  (539  m)  und  hier  ihre  höchste 
Stelle  mit  503  m.  R.  geradeaus  der  Wurmberg  (S.  140),  r.  daneben 
die  Hohneklippen  (E..  10a);  Brocken  nicht  sichtbar.  —  Nun  ziem- 
lich steil  abwärts  (1 :  16,6),  letzte  Tätigkeit  des  Zahnrades.  Bei  Neue 
Hütte  erreicht  man  das  Tal  der  Kalten  JBode  (434  m),  die  vom  Brocken 
herabkommt;  über  den  Fluß  nach  (23,7  km)  Stat.  Rotliehütte- 
Köuigsliof  (430  m ;  Bahnhof srestmtrant;  Harzklub).  K.  liegt  ßotlie- 
hütte  {Goldenes  Roß;  Goldener  Adler,  Z.  l,5o,  F.  0,75,  Pens.  4  M.), 
fiskalische  Eisenhütte  mit  500  Einw.,  zwei  Hochofen  (etwa  280  Ar- 
heiter);].  Königshof  (Goldener  Löwe,  geloht;  Holzhausen),'ilüttenort 
mit  670  Einw.,  am  Zusammenfluß  der  Wannen  und  der  Kalten  Bode. 
Südl.  ein  alter  restaurierter  Wartturm  (9  m  hoch,  2  m  Mauerstärke), 
der  Best  der  auf  dem  ehemaligen  Jagdhofe  der  sächsischen  Könige, 
Bodfeld  (S.  78),  erbauten  bischöflichen  Burg.  Am  rechten  Ufer  der 
Kalten  Bode  liegt  LuUashoj  (urspr.  Mukshol) ,  ebenfalls  Hüttenort. 

Die  alte  Jagdpfalz  Bodfeld  ist  ge-  Niederlage  seines  gegen  die  Wenden 
schichtiich  sehr  interessant;  hier  er- 
krankte Heinrich  I.  und  starb  bald 
darauf  in  Memleben  (936).  Die  Ot- 
tonen  hielten  oft  hier  HofJager;  Kai- 
ser Heinrich  HI.  unterzeichnete  hier 
viele  Urkunden  und  starb  1056  in  Bod- 
feld plötzlich,  während  Papst  Viktor  U. 
bei  ihm  zu  Besuch  war,  in  dessen 
Armen,  wie  es  heißt,  infolge  reich- 
lichen Genusses  einer  Hirschleber 
bzw.  infolge  der  Aufi-egung  über  die 


gesandten  Heers.  Hier  bei  Bodfeld 
stürzte  1194  Heinrich  der  Löwe  vom 
Pferd  und  brach  das  Bein;  er  ließ 
sich  behufs  seiner  Heilung  nach  dem 
Kloster  Walkenried  bringen,  da  der 
Jagdhof  wohl  keine  wohnliche  Stätte 
mehr  war.  Die  aus  Bodfeld  herrüh- 
renden Urkunden  sind  aus  der  Jagd- 
zeit in  den  Monaten  August  bis  Ok- 
tober, wohl  weil  es  nur  Jagdhof  ge- 
wesen ist.  1350  wird  die  vom  Bischof 


0.  Tanne.  81 

Albrecht  I.  auf  dem  Platze  des  einsti-  I  hof  (Wege  bez.) :  Zum  (20  Min.  so.) 
gen  Jagdhofes  Bodfeld  errichtete  Burg  '  iTa^zewtergr  mit  Schutzhütte.  —  Zur 
»castrum  Königshof  in  Hartone«  ge-  j  (20  Min.)  *  Weihenklippe,  mit  Aussicht 
nanut,  und  noch  1361  setzte  Bischof;  auf  Brocken,  Hohneklippen  und  Stein- 
Ludwig  von  Halberstadt  auf  3  Jahre  1  bachtal.  —  Von  Königshof  führt  eine 
die  gestrengen  Heisen  und  Dytherich  i  Fahrstraße  am  r.  Bodeufer  zur  Großen 
von  Barkinfelde  zu  Vögten  in  sein  1  Trogfurter  Brücke  und  von  da  unter 
»slos  czu  dem  Kongeshove«  ein.  der  Susenburg  (S.  78)  entlang  weiter 

Umgebung  von  Rothehütte-Königs-  i  nach  Rüheland. 

Die  Eisenbahn,  nun  gewöhnliche  Adhäsionsbahn,  tritt  in  das 
Tal  der  Warmen  Bode,  dessen  liebliche  Wiesengründe  sie  durchfährt; 
dann  tritt  sie  in  den  Wald  und  zieht  am  Rande  desselben  bis 

(30,5  km)  Tanne  (460  m;  Bahnhofsrestaurant,  auch  Z.  m.  F.  2, 
Mitt.  1,50,  Pens.  4-5  M.),  ])raunschweig.  Dorf  (520  m;  Znr  Harzhahn, 
7j.  von  1  M.  an,  F.  0,5o,  Mitt.  1,  Pens,  von  3,5o  M.  an;  Zur  Tanne; 
Pensionshatis  Rieclie,  Pens.  4  M.;  Pension  Schmunck,  Pens.  3-4  M.; 
Geschivister  Köhler,  neu  ;  ° Erholungsheim,  mit  Luft-  und  Sonnenbad, 
Z.  2,  F.  1,2.^,  Pens.  6  M.,  ZH.)  mit  917  Einw.,  PTF,  an  der  Warmen 
Bode  inmitten  sanft  ansteigender,  mit  Fichten  bewaldeter  Berge;  eine 
bescheidene,  billige  Sommerfrische.  Forstamt,  Eisenhütten  ohne  Hoch- 
öfen (vorwiegend  mit  Wasserkraftbetrieb;  1355  »hutte  tor  Dannen«); 
bedeutende  Rindviehzucht.  Die  Umgebung  ist  für  Mineralogen  ein 
interessantes  Eisensteinrevier.  Harzklub  (Auskunft  bei  Herrn  Post- 
verwalter Knust  und  Herrn  Gemeindevorsteher  Schmidt). 

Ausflüge  (Wege  bez.) :  Die  Aus-  |  südl.  in  das  Dambachtal  und  zum 
Sichtspunkte  (1,4  St.) -ScTimedefcerjf,  Zie-  j  (2  St.)  Karlshaus  oder  *Bismarckkopf 
genier g  u.  Steffensherg ;  (Va  St.)  Georgs  j  (626  m)  mit  eisernem  Aussichtsgerüst. 
Ruh\  Kapitelsberg  und  Silberkulk.  —  —  Schöner  Waldweg  über  die  Lange 
ly. j  St.  nw.  Förster  ei  PFie</eZd  (540  m, -Er-  I  nach  (2V2  St.)  Kübeland  (S.  74). 
fi-ischungen). —  Auf  bez.  Weg(:>31D':)  j         Entfernungen:    Benneckenstein    4,E 


über  (VsSt.)  Sorge  (Stat.  der  Harzquer- 
bahn, S.  116)  und  durch  das  Schwank- 
mühlental auf  den  (11  iSt.sw.)  .ETters- 
berg  (687  m;  *Aussicht,  s.  S.  145); 
Abstieg  event.  auf  den  Kaiserweg  (S. 


km ; Hohegeiß  7 km ; Hasselfelde llls.in ; 
Braunlage  11  km  ;  Brocken  über  Elend 
und  Schierke,  Waldweg,  4  St. 

Von  Tanne  nach  Benneckenstein. 
Der   Fußweg   geht   hinter   dem    Orte 


142)  und  zum  Stöberhai  (S.  208).  —  beim  Schießhause  1.  im  Walde  hin 
So.  nach  (6  km)  Trautenstein  (S.  246),  und  erreicht  auf  der  Höhe  die  Straße, 
hinter  der  Brücke  vor  dem  Ort  r.  ab,  !  Hier  im  Rückblick  der  Wurmberg. 

Eisenbahn  Tanne- Brunnenbachsmühle- Walkenried  (bzw.  Braunlage). 

Die  Eisenbahn  Tanne -Brunnenbach.smühle,  eine  Zweiglinie  der 
Südharzbahn  (R.  27  a),  durchzieht  den  Ort  Tanne  und  fährt  westl. 
am  nördlichen  Abhang  des  Bodetals  an  der  Staatsstraße  entlang, 
überschreitet  die  Harzquerbahn  (R.  10  b)  und  erreicht  (3  km)  Hst. 
Sorge,  von  der  eine  Treppe  zum  Bahnhof  Sorge  (S.  116)  der  Harz- 
querbahn (die  unsre  Bahnlinie  hier  kreuzt)  hinabführt.  Hinter  Sorge 
wird  das  Bodetal  übersetzt,  r.  schöner  Blick  talaufwärts  auf  Brocken 
und  Wurmberg.  Die  Trasse  tritt  in  das  anmutige  Brunnenbachtal  und 
zieht  in  diesem  westl.  aufwärts  zur  (8  km)  Stat.  Bmtnnenhachsmühle 
(531  m),  wo  sie  die  von  Braunlage  (S.  138)  kommende  Hauptlinie  der 
Südharzbahn  trifft,  auf  dieser  nach  (28  km)  Walkenried  (s.  S.  211). 

Die  Fahrstraße  Tanne-  Ellrich  (15,5  km)  geht  zunächst  nach  (4  km) 
Benneckenstein  (S.  116);   dann  südwärts  ansteigend  weiter;  1.  von 

Harz.    1912.  6 


82  7.  Ell)iiigero(le  -  Brocken. 

der  Straße  der  Gasthof  zum  Wald  Schlößchen  (S.  117),  mit  schöner 
Aussiclit.  Am  Straßonknotenpunkt  (7,5  km)  Jägerfleck  geht  1.  die 
Straße  über  (9,5  km)  RothesUtte  (610  ra;  Zum  Hirsch,  von  Schmidt, 
Z.  m.  F.  2,  Mitt.  l,5o  u.  1,75,  Pens.  4, so  M.,  gelobt,  Wagen;  Försterei, 
Pens.  4,50  M, ;  Gast-  und  Fensionsliaus  Waldfriedtn) ,  Dorf  mit  275 
Einw.,  kleine,  in  Aufnahme  kommende  Sommerfrische,  in  idyllischer 
Lage  auf  der  Höhe,  nahe  dem  Wald,  hübsche  Ausflüge,  nach  (17,5 
km)  Ilfeld  (S.  228  u.  117)  ab;  unsre  Straße  geht  südwärts  weiter  über 
Sülzhayn  (S.  214),  dann  r.  ab  nach  (15,5  km)  Ellricll  (S.  213)  und 
hinaus  zum  (17  km)  Bahnhof  von  EllHch  (S.  46j. 


7.  Eisenbahn  von  Elbingerode  oder  Fahrstraße  von  Rothe- 
hütte  über  Schierke  auf  den  Brocken. 

Vgl.  die  beifolgenden  Karten. 

A.  Eisenbahn  von  Elbingerode,!  B.  Von  Rothehütte:  18  km  Fahr- 
5,6  km,  bis  Stat.  Dreianneti -Hohne  der  straße  über  Elend  und  Schierke  auf 
Ilaraquer-    und    Brockenbahn,    dann     den  Brocken. 

weiter  mit  der  Brockenbahn  über  (11  Wagen  (Privat- und  Hotelgeschirre) 

km)  Schierke  zum  (23,6  km)  Brocken,    am  Bahnhof  ^«id.  (Po.st  von  Schierke 
wie  S.  90  beschrieben.  I  nach  Elend  aufgehoben.) 

A.  Die  Eisenbahn  führt  von  Elbingerode  anfangs  neben  der 
Bahnlinie  nach  Rothehütte  über  Stat.  Elbingcrode-West (nmste'igenl), 
dann  r.  ab  im  Bogen  westl.  durch  Wald.  Die  Gegend  wird  rauher 
und  ernster.  Grenze  zwischen  Laub-  und  Nadelholz,  welch  letzteres 
sich  von  hier  über  den  ganzen  Oberharz  erstreckt.  (5,6  km)  Stat. 
Dreiaillieil  ■  Hohne  der  Harzquer-  und  Brockenbahn  (S.  90).  Um- 
steigen und  weiter  mit  der  Brockenbahn,  wie  S.  90  beschrieben,  nach 
(11  km)  Stat.  Schierke  (688  m;  s.  S.  83),  von  der  r.,  sw.,  eine  Fahr- 
straße in  20  Min.  nach  Unter-  und  Oberschierke,  1.,  südl.,  eine  solche 
nach  Unterschierke  (ebendahin  besser  Fußweg :  hinter  dem  Bahnhof 
steil  hinab)  führt.  Ortsbeschreibung  s.  S.  83.  —  Weiter  nach  (23,6  km) 
Endstat.  Brocken  (S.  9lj. 

Da  die  Brockenbahn  im  Winter  1  (r.  ist  die  1  km  lange  Rodelhahn) 
(15.  Okt.  bis  1.  Mai)  nicht  in  Betrieb  |  nach  5  Min.  (vom  Bahnhof  10  Min.) 
ist,  so  gilt  für  Schierke  im  Winter  als  :  über  die  Bode  (die  Fahrstraße  bleibt 
nächste  Stat.  Elend  (S.  116),  von  wo  j  am  1.  Ufer)  und  auf  schönem  Waldweg 
die  Fahrstraße    dahin    offen  gehalten     an  der  Bode  aufwärts;  nach  15  Min. 


wird.  Für  Fußgänger  neuer  Weg : 
Vom  Bahnhof  Elend  geht  man  zuerst 
auf  der  Fahrstraße  bis  (5  Min.)  Ho- 


geht  man  wieder  über  die  Bode  und 
folgt  nun  am  1.  Ufer  dem  Fußweg, 
der  in  Schierke  bei  der  Winklerschen 


tel  St.  Hubertus  (S.  83),  dann  r.  um-  |  Bäckerei  etwas  oberhalb  Hoppes  Ho- 
biegend   und    der  Fahrstraße  folgend  !  tel  auf  die  Dorfstraße  mündet. 

B.  Die  Fahrstraße  führt  von  Rothehütte  {8.  HO;  ein  beim  Hütten- 
hof in  Rothehütte  abgehender  Fußweg  kürzt)  nw.  nach  (1  km)  JVetie 
Hütte  und  dann  zur Basthiitte.  —  {i'km) Mandelholz,  früheres  Hütten- 
werk.   Die  Gegend  wird  nun  waldig. 

(6  km)  Elend  (500  m),  preuß.  Dorf  an  der  Kalten  Bode  und  am 
Fuß  des  Barenbergs  (S.  85),  mit  200  Einw.  und  Königl.  Oberförsterei, 


7.  Schierke.  83 

hat  in  seiner  Umgebung  pchiWie  Waldungen  (noch  Laubwald,  be- 
sonders scliöne  Eschen,  neben  Nadelholz; ;  Mer  beginnt  mit  dem  Granit 
des  Brockengebiets  wieder  das  Romantische,  die  Roßtrappen-Natur. 
Elend  ist  eine  höchst  angenehme,  ruliige  Sommerfrische  mit  guter 
Unterkunft;  Hst.  der  Harzquerbahn  (R.  10b). 

Gasthöfe:  Waldmühle. ,  am  Wald,  —  Helenenruh,  20  Min.  nördl.  nach 
komfortabel,  gute  Küche;  50  Z.  1,50-  Schierke  zu,  schöne  Aussicht.  — Auf 
3,50,  F.  l,T.d"h.  2,25,  Pens.  6-7,50  M.;  den  {^U  St.)  Bareiiberg  (682  m)  Pro- 
Schülerherberge.  —  St.  Hubertus,  gro-  menadenweg  im  Zickzack,  lange  Stei- 
ßes Hans,  komfortabel;  Z.  l,5o-4,  F.  1,  gung,  zum  Aussichtspavillon  und  wei- 
T.d'h.  2,50,  Din.  1,75  u.  3,  Pens.  5.50  ter  zu  den  (i<j  St.)  Schnarcherklippen, 
bi38,50M.  —  iraZd/iö/je,  nahe  der  Bahn;  den  Maiiseklippen  und  den  Sc/ler«/or- 
Z.  von  1,75  M.  an,  F  1,  >titt.  1,60  u.  2.-2Ö  klippen  (Näheres  S.  85),  hinab  nach 
(T.d'h.),  Pens,  von  5  M.  an.  —  C.  Hampes  (1  St.)  Schierke  (s.  unten) ;  leichter  von 
Pension,  Z.  1,50-3,  F.  1  M.  — Wagen.     Schierke  aus.  —  Großer  und  Kleiner 

Sommerwohnungen.— Post  und  Tel.     Winterherg   fS.  85),    l'a   St.;   —   da- 

Automobilomnibus  5mal  tiigl.  nach  hinter  der  Wurmierg ;  Aussicht  zur- 
Braunlage,  Omnibus  nach  Schierke.         zeit  versvachsen  (vgl.  S.  139).  —  Nördl. 

Kurtaxe  (über  5  Tage):  1  Woche  1,  der  Trutenstein  (S.  115  links),  1  St., 
2  Wochen  2  M.  |  und  die  Feuersteinklippen  (S.  86),  da- 

Ausflüge:  Nach  Braunlage  (S.  138).     hinter  der  Jakobshruch  (S.  114),  1^4  St. 

Von  hier  an  wird  der  Weg  durch  das  Elendtal  immer  waldwilder 
und  gebirgshafter;  die  Kalte  Bode  rauscht  schäumend  uns  entgegen, 
die  Luft  wird  frischer,  die  Steigung  wächst.  R.  von  der  Straße,  auf 
isoliertem  Kegel,  20  Min.  von  Elend,  etwas  versteckt,  die  Stätte  der 
Elendsburg,  einst  wohl  ein  Zufluchtshaus  für  Pilger  (S.  17). 

(10  km)  Schierke  (600-650  m),  das  einzige  Dorf  (wemigerodisch) 
im  eigentlichen  Brockengebiet,  in  prächtigster  Gebirgslage,  einer  der 
schönsten  Punkte  und  der  ersten  Kurorte  (1911:  10  700  Kurgäste) 
des  Harzes  (auch  Privatwohnungen,  zum  Teil  in  netten  YiUen,  aber 
nicht  billig :  einfache  Zimmer  von  10  M.  wöchentlich  an),  mit  hübscher 
neuer  Kirche  (die  alte  Holzkirche  wurde  zu  einer  Villa  eingerichtetj, 
vielen  ViUen  und  650  Einw.,  die  sich  durch  Holz-  und  Steinhauerei 
ernähren,  da  dem  Boden  die  Ackerkrume  fehlt.  Fürstl.  Oberförsterei 
und  zwei  Förstereien.  Wasserleitung  und  elektrische  Beleuchtung; 
Tennisplätze.  Schierke  ist  auch  besuchte  Winterstation  für  Erholungs- 
bedürftige rmd  Freunde  des  Wintersports  aller  Art.  Drei  künstliche 
Rodelbahnen  von  500-800  m  Länge,  eine  Bobsleighbalm  von  2000  m 
Länge  (Aufzug  des  Bobs  durch  Pferde  3  M.)  und  eine  Schneesprung- 
schanze unweit  des  Bahnhofs;  Eisplatz.  Sportmaterial  in  reicher 
Auswahl  zu  kaufen  und  zu  leihen;  Winterfeste  und  Wettfahrten 
(Extrazüge  bis  Schierkej.  Nebelsichere  Bezeichnung  der  Touristen- 
und  Schneeschuhwege.  —  Nö,  über  der  neuen  Brockenstraße  die 
Stat.  Schierke  der  Brockenbahn  (S.  90);  20  Min.  von  Schierke. 

Gasthöfe  (mit  Zentralheizung  und  geschlossen.  —  Burghotel,  mit  Depen- 
elektrischer  Beleuchtung,  meist  be-  denz,  komfortabel;  80  Z.  von  2  M.  an, 
sonders  berechnet,  alle  auch  im  Winter  ,  L.  0,3o,  F.  1,  T.d'h.  2,75,  ä  part  3,25, 
geöffnet).  In  Unterschierke:  Fürst  :  abds. 2,  Pens.  6,50 -10,50,  Omn.  l.loM., 
zu  Stolberg,  großes,  feines  Haixs,  un-  ,  gelobt;  Terrasse  mit  Aussicht.  —  Hotel 
weit  des  Bahnhofs ,  am  Wald ;  200  Hoppe ,  gutes  Haus ,  ältestes  am  Platz ; 
Z.  2.50-15,  F.  1,50,  Mitt.  (o.  Wz.)  4  u.  Z.m. F.3,50,T.d'h.2,50, abds.  1,50, Pen.s. 
4,50,  Soup.  3  u.  3,50,  Pens.  9,50-25  M.;  !  6,50-8,50,  Omn.  1  M.  —  In  der  Orts- 
mit  großem  PFüenerCa/e;  im  November  I  mitte:  König,  mit  Dependenz;  Z.  1,25 

6* 


84 


7.  Scliierlce. 


bis  2,75,  Pens.  6-7,50  M.  —  Fürsten-  | 
höh,  am  Wald,  Bäder;  Tennis-  und  Eis- 
platz; Z.  3,50-10,  F.  1,25,  L.  wöchentl. 
2,  T.d'h.  3,50,  Din.  4,  abds.  3,  Pens. 
8-14,  Omn.  l,io  M.  (auch  Touristen- 
zimmer),  empfohlen;  —  Grand  Hotel  ! 
Kurhaus,  mit  Villa  Luise,  ebenfalls  gut 
und  komfortabel,  Bäder,  reger  Winter- 
sport; Z.  3,50-10,  F.  1,25,  T.d'h.  4, 
abds.  3,  Pens.  7-10,  Omn.  1,10  M.;  die 
beiden  letztern  in  einem  Besitz  (G.  m. 
b.  H.).  —  In O  b  e  r  s  c  h  i  e  r  k  e :  Brocken- 
Scheideck,  großes,  komfortables  Haus 
mit  Dependenz,  in  freier  Lage,  an  der 
Brockenstraße;  Z.  2-5,  F.  1,  T.d'h.  3, 
im  Restaurant  3,50,  abds.  2  u.  2,50, 
Pens.  6,50-10  M.  —  Waldfrieden,  neben 
Brocken -Scheideek,  mit  Dependenz; 
Z.  2-7,  L.  0,30,  F.  1,  T.d'h.  2,5o.  Pens. 
6.nu-12.  Omn.  l.io  M". 

Pensionen:  in  Unterschiorke: 
Haus  lieichardt,  Z.  1,50-4,  Pens.  o.  Z. 
4,50  M.  —  In  der  Orts  mitte:  Haus 


Gasthöfe  in  Barenberg. 
Kurhotel  Waldpark  (San.-Rat  Dr. 
Haug),  komfortabel;  Z.  von  4,50  M. 
an,  Din.  3,50,  Soup.  2,50,  Pens,  von 
8  M.  an;  medizinische  Bäder  etc., 
Luft-  und  Sonnenbad;  das  ganze  Jahr 
geöffnet.  —  Hotel  Köthncr,  dicht  au 
der  Bodebrücke,  einfacher;  Z.  1,50- 
2,50,  Mitt.  2,25,  Pens.  5-6  M.  —  Pension 
Haus  Barenberg,  Pens,  von  5  M.  an.  — 
Pension  Assmann.  —  In  allen  keine 
Kurtaxe. 


Eisenbahn  d.  Mai  bis  15.  Okt.)  auf 
den  Brocken  und  nach  Wei-nigerode  und 
'  Nordhausen  (Harzquerbahn,  s.  R.  10b). 
■  —  Fuhrwerk  bei  Bäcker  TrmÄ:i€r,.Bia?t- 
;  witz  und  Hoppe  in  Unterschierke, 
I  Schinke  (Hotel  Waldfrieden;  in  Ober- 
i  schierke.  —  Omnibus  (Haltestelle  beim 
i  Hotel  Hoppe;  in  1-P  i  St.  nach  Braun- 
I  läge,  nur  im  Sommer. 

Entfernungen  von  Schierke :  Brocken 


Tannenheim,   Pens.  5  —  8  M.  —  Haus  \  7    km.  Oderbrück  13  km,  Braunlage 


Wedel,  Pens.  5,50-11,  L.  2.  ZU.  2  M 
wöchentlich;  keine  Israeliten.  —  In 
Oberschierke:  Waldesruh,  Pens. 
6-8,50,  L.  2  M.  wöchentl.;  empfohlen. 
—  Försterei  Schluß,  Pens,  bis  6  M. 

Kuranstalten:  Sanatorium  des  Sani- 
tätsrats Dr.  Haug  (3  Arztej ;  Pens.  7,50 
bis  14  M. ;  ärztliche  Behandlung  15  M. 
wöchentl.,  medizinische  Bäder,  Licht- 
und  Sonnenbäder;  —  Hotel  Kurhaus 
(s.  oben),  leitender  Arzt  Dr.Wallbuum ; 
beide  sind  das  ganze  Jahr  in  Betrieb. 

Apotheke    (neu)   in    der  Ortsmitte. 

Postamt  (TF)  gegenüber  Hotel 
König. 

Kurtaxe:  fünf  Tage  frei,  16.  Mai  bis 
15.  Sept.  bi.s  zu  7  Tagen  2  M.  die  Person, 
2  Personen  4,  jede  weitere  Person 
1  M.:  8-14  Tage  4,  8,  2  M.;  mehr  als 
14  Tage  8,  12,  3  M. ;  16.  Sept.  bis  15.  Mai 
die  Hälfce.  —  Auskunft  durch  die 
Kurverivaltung,  im  Apothekengebäude. 

Harzklub:  Auskunft  erteilt  Herr 
Förster  Kühnemund. 


7  km ,  Elbingerode  13  km,  Ilsenburg 
13  km,  Wernigerode  15  km. 

Geschichtliches.  Schierke  (1592 
Schiereke,  wohl  soviel  wie  reine, 
blanke  Eiche),  wo  im  16.  Jahrh.  eine 
Schneidemühle  angelegt  wurde,  ent- 
wickelte sich,  von  Graf  Heinrich  Ernst 
zu  Stolberg -Wernigerode  gegründet, 
seit  1669  als  Hüttenort  und  war  seit 
alter  Zeit  durch  seine  Köhlerei,  seit 
etwa  1732  auch  durch  seine  Torfkultur 
bemerkenswert.  —  Im  Juni  1904  ver- 
nichtete ein  Orkan  oberhalb  und  nördl. 
des  Ortes  teilweise  die  Waldungen, 
wodurch  mehrere  große  Waldblößeu 
entstanden,  wo  teilweise  gewaltige 
Steintrümmerfelder  das  Auge  auf  sich 
lenken  und  den  echten  Gebirgscharak- 
ter  der  Umgegend  von  Schierke  er- 
kennen lassen.  Die  inzwischen  neu 
angepflanzten  Fichten  sind  noch  wenig 
zu  sehen.  In  Ober.schierke  wurde  nach 
dem  Windbruch   im  Jahr    1904   eine 


hübsche  Kuranlage  geschaffen. 

Die  Straße  geht,  von  der  von  Wernigerode  kommenden  Fahr- 
straße abzweigend,  zwischen  dem  Sanatori  am  und  Hotel  Fürst  zu 
Stolberg  hinab,  zunächst  am  (1.)  Burghotel  und  am  '  r.)  Hotel  Hoppe 
vorüber,  steigt  dann  in  dem  V2  St.  langen  Dorfe  steil  bis  Königs 
Hotel  an  und  erreicht  endlich  in  V4  St.  die  Hotels  Brocken-Scheideck 
und  Waldfrieden.  Auf  halber  Höhe,  kurz  vor  der  Kirche,  geht  1. 
ein  Fußweg  ab:  längs  des  Wiesenhanges  am  Eisplatz  vorbei  nach 
dem  Heiligen  See,  zu  Hotel  Fürstenhöh'  und  Kurhaus  gehörig.    Ein 


Mte  \  Brocken  ■  CJuxu^ee 


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7.  Schierke  (Umgebung). 


85 


schöner  Promenaden  weg  fOttoweg),  schattig  und  fast  ganz  eben, 
Fußgängern  zu  empfehlen,  zweigt  in  der  Nähe  der  Kirche  beim  Fried- 
hof von  der  Fahrstraße  nach  dem  Bahnhof  ab  und  führt,  immer  in 
altem  Fichtenbestand,  längs  des  Ortes  einerseits  zum  Hotel  Brocken- 
Scheideck,  anderseits  bis  zum  Hotel  Fürst  zu  Stolberg. 

Jenseit  der  Bode,  am  Fuß  des  Barenbergs,  zu  Elend  gehörend, 
die  neue  Yillenkolonie  Bareuber^;  Gasthöfe  s.  S.  84. 

In  Schierke  beginnt  der  Bergcharakter  des  Brockens  sich  zu 
zeigen;  ringsum  bemerkt  man  bemooste  Felstrümmer.  Die  westl. 
von  Schierke  in  die  Augen  fallenden  Berge  sind:  zu  äußerst  r.  der 
Königsberg  (1029  m)  mit  der  nach  S.  steil  abfallenden  Kanzelklippe ; 
gegenüber  der  Ch'oße  Winterherg  (906  m),  1.  daneben  der  Wurmberg 
(971  m ;  s.  S.  139).  Vor  beiden  letztem  erstreckt  sich  der  langgezogene 
Kleine  Winterberg  (835  m). 
Umgebung  von  Schierke. 
Schierke  -  Brocken ,  s.  S.  90  u.  94. 

1)  Östl.  beim  Hotel  Fürst  zu  Stolberg 
vorüber  die  Ortsstraße  entlang  nach 
der  Villa  Gnison,  hier  r.  die  Tannen- 
hecke entlang  aufvs'ärts  (r.  hinter  dem 
Garten  führt  ein  Weg  ins  Elendtal 
hinab)  nach  Rödershöhe  und  50  Schritt 
unterhalb  nach  (20  Min.)  Helenenruh^ 
mit  *Aussicht  auf  Schierke  und  ins 
Elendtal.  Zurück  zur  Abzweigung, 
entweder  nördl.  ebenen  Wegs  in  10 
Min.  auf  die  Hagenstraße  und  weiter 
zum  Bahnhof  (20  Min.)  oder  östl.  ab- 
wärts in  20  Min.  nach  Elend ;  von  da 
Rückweg  nach  Schierke  in  40  Min. 
durch  das  romantische  Elendtal.  Ein 
Fußweg  zweigt  nach  ^'i  St.  r.  von  der 
Fahrstraße  ab  und  führt  am  Elektri- 
zitätswerk und  an  der  Mühle  vorüber 
nach  Schierke. 

2)  Östl.  die  Hagenstraße  fast  eben  bis 
zumWegekreuz  (Blick  auf  den  Brocken). 
Bis  hierher  führt  auch  parallel  zur  Ha- 
genstraße ein  schöner  schattiger  Pro- 
menadenweg (Christian  -  Ernst  -  Weg). 
Dann  die  zweite  Straße  Lander  Fichten- 
hecke entlang,  bis  zu  den  Schierker 
Wiesen  mit  der  1.  (^/a  St.)  Quese7ihank, 
♦Ausblick  auf  den  Südharz.  Weiter 
auf  der  Straße  über  die  Eisenbahn 
bis  zum  Glashüttenweg  (S.  115),  auf 
diesem  2  Min.  aufwärts  und  dann  1. 
Fußweg  nach  dem  Bahnhof  (20  Min.) 
oder  den  Glashüttenweg  weiter  auf- 
wärts bis  zu  den  Ahrensklintklippen 
(25  Min.),  weiter  siehe  unter  5). 

3)  Südl.  nach  dem  Barenberg, 
den  MauNe-,  Scherstor-  und  Schnar- 
cherklippen (Weg  bez.),  im  ganzen 
ungefähr  IVa  St.  hin  und  zurück.  Unter- 


halb Hoppes  Hotel  bei  der  Bäckerei 
Winkler  die  Straße  abwärts  über  die 
Bodebrücke  und  die  Chaussee  Elend- 
Oderbrück,  dann  beim  Wegweiser 
durch  die  Villenkolonie  Barenberg- 
Schierke  auf  schmalem  Pfad  hinan, 
weiter  breiterer  Weg  durch  den  Hoch- 
wald, von  dem  nach  wenigen  Minuten 
1.  zwischen  Klippen  und  hohem  Hei- 
delbeergesträuch der  Weg  nach  der 
Manseklippe  (besteigbar,  mit  *Aus- 
sicht)  führt.  — Verfolgt  man  den  breiten 
Weg  in  der  ursprünglichen  SW.-Rich- 
tung  weiter,  so  erreicht  man  nach  ^  4  St. 
die  Scherstorklippen,  auch  Sehers- 
tor- und  Sörstorklippen  genannt,  in 
Urkunden  von  1515  als  »Törstor«  auf- 
geführt. Es  sind  Zwillingsfelsen,  zwi- 
schen denen  man  hindurchgehen  kann. 
—  Östl.  von  der  MausekUppe,  ein 
wenig  verwachsen,  liegen  die  beiden 
turmartig  aufsteigenden  Schnarcher- 
klippen (bei  Südostwind  Töne,  die  an 
das  Schnarchen  erinnern)  auf  dem 
(I2  St.)  Barenberg  (696  m).  Die 
nördliche,  durch  den  HK  mit  eisernen 
Leitern  versehen,  gewährt  schöne  Aus- 
sicht. Die  Klippen  sind  26  m  hoch 
und  dadurch  merkwürdig,  daß  die 
Magnetnadel  an  einer  durch  ein  ein- 
gemeißeltes Kreuz  am  Südostrand  der 
Klippe  bezeichneten  Stelle  abweicht; 
diese  auf  mehreren  Granitspitzen  des 
Harzes  vorkommende  Erscheinung  ist 
wohl  verschiedenen  Ursachen  zu- 
zuschreiben. Wer  nach  Elend  will 
(lohnend),  geht  nicht  den  Weg  nach 
der  aussichtslosen  Kuppe  des  Baren- 
bergs weiter,  sondern  1.  um  die  östL 
Klippe  abwärts,  auf  einen  Fahrweg 
und  auf  diesem  r.  aufwärts.  Nach 
15  Min.  zum  »Halleschen  Barenberg- 


86 


7.  Schierke  (Umgebuu^). 


haus«  mit  ♦Blick  in  das  tiefe  Bodetal 
und  auf  Elend ;  ein  Zickzackweg  führt 
in  20-25  Min.  hinab,  von  da  nach 
Schierke  zurück. 

4)  Gegen  NO.,  20  Min.  von  Schierke, 
liegen  die  granitenen  *Feuersteiii- 
klippcn  (741  m;  die  obere  besteigbar, 
*Aus.sicht,  Wege  bez.),  am  Weg  nach 
^&vaJakohshruch{ii.  114).  Siebestehen 
zum  Teil  aus  schwarzblauen,  basalt- 
ähnlichen ,  glasartig  glänzenden  Stei- 
nen, die  wie  Feuersteine  Funken 
geben,  und  gehören  landschaftlich 
zu  den  malerischsten  Gestalten  der 
Brockeuumgebung.  (Weg:  nachdem 
Bahnhof,  1.  von  demselben  über  die 
Eisenbahn,  dann  bergauf.) 

5)  Nördl.  nach  dem  ♦Ahrenskliut 
(822  m ;  Kliut  =  Klippe),  angenehm  u. 
lohnend  (»Pfarrstieg« ,  bez.  »30  F<:), 
3/4  St.  Bei  der  Kirche  oberhalb  und 
dicht  am  Friedhof  r.,  dann  5  Min.  in 
Tannenwald,  darauf  bergauf  über  eine 
Wiudbruchfläche,  über  die  Eisenbahn. 
Immer  Fernblick,  nach  etwa  ^/a  St.  r. 
»Annas  Ruh«.  Weiterhin  nicht  r.  (nach 
der  »Kühlen  Quelle«  und  dem  Glas- 
hüttenweg), sondern  1.,  dann  auf  eine 
Lichtung,  auf  der  man  1.  bald  die  Klip- 
pen erreicht.  *Aussicht  s.S.  114.  Schö- 
ner Rückweg  (30  Min.)  nach  Schierke: 
5  Min.  nö.  bis  zur  Einmündung  des 
Glashüttenwegs  und  beim  Wegweiser 
r.  abwärts  erst  durch  hohen  Fichten- 
bestand, dann  über  eine  Schonung 
und  durch  dichten  Fichtenwald  bei 
den  Feuersteinklippen  vorüber  zum 
Bahnhof. 

6)  Nach  den  Hohneklippen  (vgl. 
R.  10a),  11  2-21  j  st^  je  nach  dem  Weg 
und  dem  Funkt,  an  dem  man  das 
Dorf  verläßt.  —  A.  Über  den  Ahrens- 
klint ;  bis  zu  diesem,  s.  oben  5),  dann 
über  eine  kahle  Fläche,  auf  einen  alten 
Fahrweg,  den  Glashüttenweg,  und 
diesen  r.  weiter  wie  S.  115  unter  4).  — 
B.  Am  bequemsten  und  kürzesten  ist 
der  Weg  vom  Bahnhof  Schierke  jen- 
seit  der  Gleise  r.  hinauf,  der  an  den 
Feuersteinklippen  (1.)  vorbei  nach  20 
Min.  in  den  von  1.  nach  r.  sich  ziehen- 
den Glashüttenweg  einmündet,  die 
Wormke  überschreitet  und,  1.  gehend, 
nach  weitern  5  Min.  hinter  der  hier 
kahlen  Kuppe  des  Erdbeerkopfes  (1.) 
denS.  115  unter  4)  beschriebenen  Fuß- 
weg nach  der  Leistenklippe  erreicht. 
—  C.  Auf  dem  Kii'chstieg  nach    der 


Hohne  und  von  da  zur  Leintenklippe. 
Beim  Hotel  Fürst  zu  Stolberg  die  Chaus- 
see hinauf  und  nach  I/4  St.  1.  ab,  an 
der  llchteuhecke  (r.)  hin.  Bei  der  näch- 
sten Wegteilung  r.  und  bald  über  die 
Feuersteinwiesen.  Dann  scharf  bergab 
durch  das  Wormketal,  hier  über  die 
Brücke  und  über  eine  schmale  Fahr- 
straße den  Berg  hinauf.  Oben  weite, 
von  der  Eisenbahn  durchschnittene 
Schonungmithübscher  Aussicht.  Dann 
wieder  in  den  Wald  und  zuletzt  an 
dem  Staket  (r.)  zum  Forsthaus  Hohne 
(S.  114).  Dieser  Weg,  1  St.,  ist  ab  und 
zu  durch  einen  senkrechten  Strich  an 
den  Bäumen  bez.  und  bei  einiger  Auf- 
merksamkeit leicht  zu  finden.  Vom 
Forsthaus  weiter  wie  S.  114  unter  3) 
beschrieben.  —  D.  Auf  der  Chaussee 
nach  Wernigerode  bis  Hotel  Drei- 
annen (S.  90j  und  von  hier  die  Obere 
Hohue-Chaussee  1.  zum  (1^4-1^, a  St.) 
Forsthaus  Hohne,  von  da  ebenfalls  wei- 
ter, wie  S.  114  unter  3)  beschrieben. 
—  7)  Nach  dem  Wunuberg  (971  m), 
1^/4  St.,  bis  zur  Heidentreppe  bequem 
(Weg  bez.) ;  Aussicht  zurzeit  verwach- 
sen. Von  Hoppes  Hotel  die  Straße 
abwärts,  über  die  Brücke,  quer  über 
die  Chaussee,  beim  Wegweiser  auf- 
wärts. L.  die  Wege  nach  den  Mause- 
klippen, Schnarcherklippen,  dem  Ba- 
renberg  und  Elend.  Nun  nach  Cber- 
schi'eitung  eines  Holzabfuhi-wegs  nach 
den  Scherstorklippen  (s.  S.  85,  Nr.  3), 
letztere  von  hier  in  wenigen  Minuten 
erreichbar,  weiter  bis  zu  einem  brei- 
ten, 1.  nach  Elend  abwärts  führenden 
Fahrweg,  diesen  beim  Wegweiser  r. 
aufwärts.  (Bald  zweigt  1.  ein  Fahr- 
weg nach  Braunlage  [II/4  St.]  ab.) 

Unser  Weg  führt  als  Holzabfuhr- 
weg im  Wald  aufwärts,  erreicht  dann 
eine  abwärts  ziehende  Lichtung,  hier 
am  Waldrande  (r.)  entlang  (schöner 
Ausblick  nach  dem  Südharz)  und  end- 
lich abermals  im  Hochwald  aufwärts 
auf  eine  neue  Fahrstraße,  auf  der 
man  (r.)  bald  die  Einsattelung  zwi- 
schen dem  Gr.  Winterberg  und  dem 
Wurmbergsgipfel  erreicht.  Auf  dem 
hier  1.  abzweigenden  Fahrweg  geht 
man  180  Schritt  weiter  und  erreicht 
eine  rohe,  steileTreppe(Heidentreppe), 
die  nach  10  Min.  auf  den  Wurmbergs- 
gipfel führt  (vgl.  S.  140  links).  —  Wer 
vomWurmberg  nach  dem  Brocken  will, 
verfolgt  vom  Gipfel  den  Weg  auf  der 


8.  ßrockeü. 


87 


Grenze  nach  NW.  und  erreicht  nach  1  brück.  Von  Schierke  ca.  4  St.  — 
1  St.  den  Dreieckigen  Pfahl  au  der  8)  Auf  den  Großen  Winterberg  (90(5 
Chaussee  Schierke  -  Torfhaus  -  Oder-     m),  wsw.  von  Schierke,  Weg  bez. 

Oberhalb  Schierke  zieht  die  neue  Fahrstraße,  mit  der  von  Werni- 
gerode kommenden  vereint,  an  den  obern  Hotels  vorbei,  über  die  Stelle 
des  Windbruchs  von  1904  (S.  84)  nach  dem  Brocken.    Weiteres  S.  94. 

Hier  rauscht  das  Wasser  unter  den     Uns  zu  schrecken,  uns  zu  fangen; 


Granittrümmern,    die    in    kolossalen 
Blöcken  durcheinander  gewürfelt  sind. 

Seh'  die  Bäume  hinter  Bäumen, 
Wie  sie  schnell  vorüber  rücken. 
Und  die  Klippen,  die  sich  bücken, 
Und  die  langen  Felsennasen, 
Wie  sie  schnarchen,  wie  sie  blasen !  — 
Und  die  Wurzeln,  wie  die  Schlangen, 
Winden  sich  aus  Fels  und  Sande, 
Strecken  \vujQderliche  Bande, 


Aus  belebten,  derben  Masern 
Strecken  sie  Polj'penfasem 
Nach  dem  Wandrer.  (Goethe,  Faust.) 
Unter  den  hier  vorkommenden 
Algen  ist  bemerkenswert  das  Veil- 
chenmoos, Chroolepus  Jolithus  Ag.  ; 
es  überzieht  die  Steine  und  läßt  sie 
rötlich  erscheinen ;  reibt  man  einen 
solchen  »Veilchenstein«,  so  gibt  er 
einen  angenehmen  Veilchengeruch. 


8.  Der  Brocken. 

Vgl.  die  beifolgende  Karte  und  das  Panorama  am  Schluß  des  Buches. 

(t2"  Man  vermeide  es,  zu  spät  auf  wort  event.  nach  einer  tourwärts  ge- 
dem  Brocken  anzulangen ,  um  noch  legenen  Telegraphenstation.  An  Sonn- 
ein Bett  zu  bekommen;  am  sichersten  und  Festtagen  telegraphiere  man  nur 
ist  telegraphische  Bestellung  mit  Ant-  '■  Vm.  in  den  Dienststuuden  (8-10  Uhr). 

Der  Brocken  (1142  m),  im  deutschen  Volksmund  (nicht  im  Har- 
zer) Blocksberg  genannt,  im  preußischen  Kreise  Grafschaft  Werni- 
gerode gelegen,  ist  nicht  nur  der  höchste  Gipfel  des  Harzgebirges, 
sondern  auch  des  ganzen  nördl.  vom  51.  Breitengrad  gelegenen 
Deutschland  (Näheres  S.  95).  Ein  großes  Hotel  (auch  im  Winter 
bewirtschaftet)  steht  auf  seinem  Kulm  fS.  95j.    Zu  diesem  führen: 


A.Eisenbahn  von  prer?naeroc?e über 
£>reia)!nen-if  oftne  (bis  dahin  auchEisen- 
bahn  von  Elbingerode)  und  Schierke 
auf  den  Brocken,  gewöhnliche  Adhä- 
sionsbahn; Näheres  S.  89  u.  flf. 

B.  Fahrstraßen,  breit,  gut  gehalten: 

1)  Von  Schierke  (9,5  km)  hinauf 
21,4  St.,  hinab  li,a  St.  (bez.  ^10  E«). 

2)  Von  Ilsenburg  (15  km)  hinauf 
3  St.,  hinab  2^  a  St.  (bez.  »9E«); 
Omnibus  Ilsenburg-Brocken  (s.  unten 
r.).  —  Beides  angenehme  Wege,  die 
beim  »Handweiser  am  Brockenbett« 
(S.  92j  zusammentreffen  und  in  1  St. 
zum  Brockenhaus  führen. 

C.  Fuß-  und  Reitwege: 

3)  Von  Harziurg  über  Molkenhaus 
und  Scharfenstein  in  3Va-4  St.  (bez. 
»11  B-C«)  auf  dem  »Hirtenstieg«  und 
dem  abzweigenden  (S.  93)  »Harzburger 
Weg«  oder  wie  S.  130,  2)  beschrieben.- 


4)  Von  Wernigerode  über  die  Stei- 
nerne Renne  (Bahn)  und  den  Abhang 
des  Renneckeniergs,  auf  die  Fahrstraße 
von  Ilsenburg  und  Schierke,  in  4 
St.  (bez.  »11  D-E«). 

5)  Von  Oderhrück  oder  Torfhaiis 
in  2  St.  (bez.  »9  D«  bzw.  »10  F«).  Die 
geringste  Steigung,  neuer  guter  Weg 
fGoetheweg),  zuletzt  etwas  steil  (von 
der  Hst.,  S.  91,  event.  mit  Eisenbahn). 

6j  Von  Ilsenburg,  erst  auf  der 
Chaussee,  dann  stellenweise  steil  durch 
das  Schneeloch,  3  St.;  hinab  2^4  St. 
Oder  bequemer  und  nur  20  Min.  wei- 
ter: Vor  dem  Schneeloch  am  zwei- 
ten Wegw.  r.  abbiegend,  die  Straße 
nach  der  Hermannsklippe  und  wenige 
Schritte  weiter  in  den  »Hirtenstieg« 
und  den  von  ihm  abzweigenden  »Harz- 
burger Weg«,  mit  Schutzhütte  auf  dem 
»Kl.  Brocken«  (bez.  »9E«  bzw.  »11  C«). 

7)   Von   Elbingerode   oder  Station 


88 


8.  Brocken. 


Dreiannen  -  Hohne  der  Harzquer-  und 
Brockenbahn  über  Forsthaus  Hohne, 
den  Trutensttin  und  den  Ahrensklint, 
bez.  "Weg,  4  bzw.  3  St. 

8)  Von  Schierke:  Entweder  vom 
Dorf  durch  das  Eckerloch,  P  4  St.  (bez. 
»10  D«);  oder  vom  Bahnhof  über  die 
Feuersteinklippen  und  den  Ahrensklint, 
2  St. 

Von  Harzburg  aus  steigt  man  ca. 
960  m,  von  Ilsenburg  904  m,  von  Wer- 
nigerode 910  m,  von  Stat.  Dreiannen- 
Hohne  599  m,  vom  Ort  Schierke  an 
550  m,  vom  Bahnhof  aus  454  m  und 
vom  Torfhaus  oder  Oderbrück  her  nur 
342  bzw.  361  m.  Von  Wernigerode 
aus  ist  der  Weg  durch  die  Steinerne 
Renne  interessant.  Der  angenehmste 
Weg  ist  die  Fahrstraße  von  Ilsenhurg 
her;  der  Weg  durch  das  Schneeloch 
ist  beschwerlicher,  aber   interessant. 

Andre  Aufstiege:  Von  Braunlage 
s.  S.  141 ;  von  Andreasberg  S.  197 ; 
von  Altenau  S.  186. 

Wagen :  Von  Harzburg  über  Ilsen- 
burg oder  Torfhaus  -  Schierke  nach 
Taxe  (S.  127),  wobei  ein  zweistündi- 
ger Aufenthalt  auf  dem  Brocken  mit 
eingerechnet  ist,  wenn  man  auch  zu- 
rückfährt. —  Von  Ilsenburg  fahren 
die  Fuhrwerksbesitzer  drei  und  mehr 
Personen  zu  Omnibuspreisen.  —  In 
Elbingerode  u.  Schierke  stets,  in  Rothe- 
hütte  meistens  Wagen  zu  haben. 

Omnibus  im  Sommer  von  Usen- 
burg  aus  täglich  bis  auf  den  Brocken, 
vgl.  S.  119. 

Pferd  und  Maulesel  mit  Führer  von 
Harzburg  (S.  VIT). 

Notiz  für  Brockensteiger:  Bei  ne- 
beliger Witterung  gehe  man  ohne 
Führer  nicht  zu  weit  vom  Haus  weg. 
Lag  Nebel  über  Nacht  auf  dem 
Gipfel,  so  verlasse  man  ihn  nicht  zu 
früh,  da  es  häufig  im  Laufe  des  Vor- 
mittags aufklart.  Zeigt  sich  die  Luft 
wesentlich  erwärmt  gegenüber  der 
Temperatur  des  vorigen  Tags,  so  ist 
um  so  mehr  Hoffnung,  daß  Aufbel- 
lung eintreten  wird,  während  größere 
Kälte  und  Rauheit  der  Luft,  zumal 
bei  NW^.-Wind,  ein  längeres  Anhalten 
der  Umwölkung  wahrscheinlich  ma- 
chen. —  Die  günstigste  Zeit  für  Brok- 
kenreisen  ist  im  Mai,  Juni  und  Sep- 
tember; der  Juli  und  August  sind  im 
allgemeinen  ungünstiger.  Der  Oktober 


ist  sehr  fraglich.  —  Auch  im  Winter  hat 
eine   Besteigung   des    Brockens   ihre 
Reize  und  ist  bei  wenig  Schnee  (meist 
bis  Weihnachten)  nicht  weiter  schwie- 
rig, dagegen  bei  hohem  Schnee  (meist 
Januar  bis  März)  recht  beschwerlich, 
ja  mitunter  gefährlich,  keinesfalls  al- 
lein zu  unternehmen.    Am  besten  von 
Schierke  durch  das  Eckerloch  (wo  man 
die  Spuren  der  Brocken'leute   findet, 
s.    auch    unten) ;    von    Ilsenbvu'g    die 
Chaussee   fort;    von    Harzburg    über 
Scharfenstein  und  den  Hirtenstieg,  der 
mit  hohen  Pfählen  besetzt  ist,  so  daß 
i  auch  bei  nebligem  Wetter  die  Rich- 
1  tung  verfolgt  werden  kann ;  am  schwie- 
i  rigsten  von  Oderbrück  oder  Torfhaus. 
j  Der  Weg  vom  Torfhaus  (Goetheweg) 
ist  vom  Skiklub  (S.  9)  nebelsicher  be- 
zeichnet. —  Genußreich  und  bei  hohem 
Schnee   verhältnismäßig   bequem    ist 
eine    Besteigung    des    Brockens    mit 
Schneeschuhen  (Skiern) ;  gefähr- 
lich  dagegen   bei  Sturm.     Besonders 
Weihnachten   und  Neujahr   kommen 
zahlreiche  Schneeschuhläufer  auf  den 
Brocken.     Alle  für  Skiläufer  benutz- 
:  baren  Wege  sind  nebelsicher  bezeich- 
I  net ,    außerdem    besonders    angelegte 
I  Schneeschuhabfahrt  vom  Brocken  bis 
I  hinunter  in  das  Eckerloch. 

Geschichte  der  Brockenreisen.  Der 

Berg  war  schon  im  Mittelalter  be- 
kannt und  wird  in  Urkunden  erwähnt, 
aber  niemand  ging  hinauf.  Der  erste 
Nachweis  von  der  Kenntnis  seines 
Gipfels  findet  sich  in  einer  Abhand- 
lung »De  origine  Saxonum,  Erfurt 
1460«,  wo  zu  dem  im  Text  stehen- 
den »Montes  Brockensberg«  von  fast 
gleichzeitiger  Hand  bemerkt  ist:  »Hie 
mons  est  prope  Wernincherode  altis- 
simus,  habens  fontem  in  summo  ca- 
cumine«.  Ist  daraus  bestimmt  zu  fol- 
gern ,  daß  man  wenigstens  in  der  2. 
Hälfte  des  15.  Jahrh.  den  Berg  er- 
stiegen hatte,  so  ist  doch  als  erster 
mit  Namen  zu  nennender  Besucher  des- 
selben der  Reformatoreuschüler  und 
Kartograph  Tileman  Stoltz  (gelehrt: 
Stella)  aus  Siegen  zu  nennen,  der  um 
1560  die  Höhe  erreichte.  Um  1572 
begann,  gleich  Stoltz,  zu  wissenschaft- 
lichen Zwecken  der  Thüringer  Joh. 
Thal  (Thalius)  seine  botanischen 
Brockenwanderungen  als  Arzt  des 
Grafen  Wolf  Ernst  zu  Stolberg  in  Wer- 
nigerode, dann  Stadtarzt  zu  Nordhau- 


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Melei-  Wloinetei' 

Die  BtieJistaben  un  (h-n  JSrockeivu'Bgeft 
uehai  die  nrißen  Vegezeidien  M-ieder: 
B  'Bi'ockea,  H  Harzbiuy,  ^i  Jlsenbiay , 
0  =  Oderbrück  P  I'Jessenb'g^  S  Schierke,    | 
T=  TorHiaus,  W    iVei'nüja'ode  | 

HJihfaiiiLSfetei-n . 

TouristcTiwccfe 


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K  a  1'  t  e     »   St  A  n  d  r  e  a  s  1)  e  r  : 


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8.  Brocken. 


89 


sen  (gest.  1583);  er  uennt  Pflanzen, 
die  »copiose  in  summo  Broccenbergi 
jugo«  vorkommen. —  Der  nächste  Be- 
such war  der  des  Hildesheimer  Bür- 
germeisters Henni  Arneken,  der  am 
3.  Aug.  1579  mit  seinen  Genossen  von 
Tisenburg  aus  die  »Merkwürdigkeiten« 
des  »Bloickbergsc  zu  sehen  hinaufzog. 
Nun  folgt  als  die  nächste  bekannte 
Brockenbesteigung  die  des  Herzogs 
Heinrich  Julius  von  Braunschweig,  der 
1591  seine  junge  Gemahlin  Elisabeth 
von  Dänemark  einen  großen  Teil  sei- 
nes Landes  mit  einem  Blick  wollte 
übersehen  lassen.  Ein  'V<'bg  war  für 
diesen  Zweck  durch  den  Wald  aus- 
gehauen worden,  doch  Mitte  des  17. 
Jahrh.  wieder  ganz  verwachsen.  — •  Die 
Beschreibung  (in  lateinischen  Hexa- 
metern) der  Brockenfahrt  einer  Schü- 
lerschar des  Quedlinburger  Gymna- 
siums im  Sommer  1634  mit  jetzt  recht 
humoristisch  wirkenden  Einzelheiten 
scheint  verloren  gegangen  zu  sein ; 
die  deutsche  Übersetzung  des  Archi- 
vars Delius  in  Wernigerode  vom  Jahre 
1804  (im  »Wernigerödischen  Intelli- 
genzblatt«, 1804,  Stück  34-37)  ist 
wiederabgedruckt  im  j>Quedlinburger 
Unterhaltungsblatt«  1890,  Nr.  50,  51, 
52.  —  Wiederum  wagte  sich  1649  ein 
Fürst,  Friedrich  von  Anhalt-Bernburg, 
mit  seinen  Vettern  und  Gefolge  und 
15  Pferden  hinauf.  Damals  muß  in- 
des der  Weg  schon  begangener  ge- 
wesen sein,  denn  der  Berichterstatter 
erwähnt,  daß  sie  nächst  der  Höhe  eine 
große  Quelle  guten  Wassers  und  dabei 
an  »einer  eisernen  Stange  eine  eiserne 
Kelle,  mit  Kette  befestigt«,  angetrof- 
fen hätten.  —  Zar  Peter  d.  Gr.  besuchte 
1697  den  Brocken.  Ende  des  17.  u.  An- 
fang des  18.  Jahrh.  war  auch  der  Nord- 
häuser Arzt  Georg  Henning  Behrens, 
der  Yertasser  der  »Hercynia  curiosa« 
(S.  8),  häutig  auf  dem  Brocken.  — 
Goethe  war  1777,  1783  und  1784  oben. 
Die  Hexensagen  des  Harzes  gaben  ihm 
reiches  Material  zu  seinem  »Faust-, 
der  bekanntlich  1790  zuerst  ohne  Wal- 


purgisnacht und  1808  mit  derselben 
erschien.  —  Die  erste  Kultivierung  des 
Berges  datiert  aus  den  ersten  Jahr- 
zehnten des  18.  Jahrhunderts;  Graf 
Christian  Ernst  zu  Stolberg -Wernige- 
rode ließ  damals  die  beiden  ersten 
Fahrwege  von  Wernigerode  und  Dsen- 
burg  aus  anlegen  sowie  1736  ein 
aus  Stein  erbautes  .»Wolkenhäuschena: 
zum  Schutz  der  Besucher  errichten, 
welches  heute  noch  steht.  Von  die- 
sem Zeitpunkt  an  wuchs  der  Besuch 
des  Brockens  alljährlich,  wovon  die 
alten  Brockenbücher  Kunde  geben. 
Das  älteste  Brockenstammbuch  da- 
tiert von  1753;  in  diesem  Jahr  waren 
198  Personen  oben.  1779  zählte  man 
421,  im  Jahrzehnt  von  1809-18  durch- 
schnittlich 1130,  im  folgenden  1920 
Besucher.  —  Am  30.  Mai  1805  war 
König  Friedrich  Wilhelm  HI.  von 
Preußen  mit  seiner  Gemahlin,  der 
Königin  Luise,  am  8.  und  9.  Aug. 
1811  der  König  und  die  Königin  von 
Westfalen  mit  zahlreichem  Gefolge 
auf  dem  Brocken,  am  19.  Juni  1821 
besiichte  ihn  der  Prinz  von  Preußen 
(der  spätere  Kaiser  Wilhelm  I.)  und 
am  1.  und  2.  Okt.  1865  das  kronprinz- 
liche Paar  von  Preußen.  —  Der  frühere 
Brockenwirt  Xehse  hat  aus  der  Zeit 
von  1753-1850  eine  Zusammenstellung 
der  Fremdenbücher  herausgegeben 
(Sondershausen  1850).  Eine  neuere 
Sammlung  findet  sich  in  Harvjeck- 
Waldstedt,  »Brockenbuch«  (Harzburg, 
bei  Stolle,  1887).  —  Die  Zahl  der  jähr- 
lichen Brockenbesucher  wird  jetzt  auf 
100  000  geschätzt. 

Ausführliches  über  den  Brocken, 
die  Sagen  und  die  Brockenreisen  in 
der  »Zeitschrift  des  Harzvereins  für 
Gesch.  U.Altertumskunde«,  Jahrg.  3 
(1870),  4  (1871),  11  (1878),  28  (1895) 
und  29  (1896);  iferner  in  Gust.  Heyse, 
i-Zur  Geschichte  der  Brockenreisen« 
(Harzburg  1891);  Ed.  Jacobs,  »Der 
Brocken  in  Geschichte  und  Sage« 
(Neujahrsblatt  der  histor.  Kommission 
der  Provinz  Sachsen,  Halle  1879). 


A.  Eisenbahn  auf  den  Brocken  (vgl.  die  beifolgende  Karte  u.  die  Karte  bei R.  9) 

Die  Brockenbahn,  eine  reine  Ad- 
häsionsbahn mit  1  m  Spurweite,  19  km 
lang,  zweigt  von  der  Harzquerbahn 
Wernigerode-Nordhausen  (R.  10b)  bei 
(14,1  km)  St&t.  Dreian)ien  •  Hohne  ab 


Sie  ist  im  Winterhalbjahr  (15.  Okt.  bis 


1.  Mai)  nicht  in  Betrieb.  —  Die  Stei- 
gungen werden  ohne  Zahnrad  mittels 
großer  Kehren  tiberwunden,  so  daß 
sich  die  durchfahrene  Landschaft  nach 
allen  Seiten  hin  dem  Auge  erschließt. 
Es  zeigt  sich  so  eine  FüUe  von  Bildern, 


90 


8.  Brocken. 


die  man  auf  den  alten  Fahr-  und  Fuß- 
wegen nicht  zu  sehen  bekommt.  Mau 
sollte    daher   diese  Bahn   mindestens 


einmal  befahren.  —  Der  Besuch  des 
Brockens  ist  von  den  umliegenden 
großen  Städten  aus  eine  Tagespartie. 


Strecke: 


Fahrt- 
dauer 


Fahrpreise 


II. 

Kl. 

M.  1  Pf. 

—      35 

— 

90 

1 

90 

4 

30 

3 

20 

4 

40 

6 

70 

3 

50 

1 

80 

III.  Kl. 
M.     Pf. 


Wernigerode  — Steinerne  Renne 

-Dreiannen -Hohne 

-  Schierke 

-Brocken 

Nordhausen  -  Dreianneu  -  Hohne 

-  Schierke 

-  Brocken 

Dreiannen  -  Hohne  -  Brocken  {  „  ^f  ^   ^ 


28  Min. 

55  Min. 

80  Min. 
120  Aün. 
150  Min. 
170  Min. 
210  Min. 

60  Min. 

60  Min. 


25 
55 
35 
85 
05 
85 
30 
30 
20 


B2"  An  Sonntagen  billige  Tagesrückfahrkarten ! 


Die  Eisenbahn  (1.  sitzen!)  umzieht  vom  Bahnhof,  dem  Staats- 
bahnhof  Wernigerode  gegenüber,  ans  die  westliche  Seite  der  Stadt 
bis  zur  (1,4  km)  Hst.  Westerntor  und  von  hier  an  der  Südseite  von 
Hasserode  unter  dem  Blockhomberg  und  Kapitelsberg  entlang  (r. 
Blick  auf  den  Brocken  I),  an  den  Haltestellen  (2,6  km)  Hasserode  1 
(Kirchstr.)  u.  (3,4  km)  iTa^serocZe/i (Frankenfeldgasse  u.  Friedrichstr.) 
vorbei  zur  (4,3  km)  Stat.  Hasserode  (275  m ;  S.  lOlj,  am  obem  Ende  des 
Orts  bei  den  Gasthöfen.  Die  Trasse  tritt  nun  in  das  Kleine  Breitetal  ein 
und  erreicht  mit  scharfer  Kurve,  1 :  100  ansteigend,  bei  dem  Granit- 
werk über  die  Holtemme  unterhalb  des  Silbernen  Mannes  (S.  91), 
die  (5,9  km)  Stat.  Steinerne  Renne,  30  Min.  vom  obersten  "Wasserfall 
(S;  100).  Hier  beginnt  auffallende  Steigung  (1 :  30j,  zunächst  um  den 
Beerberg,  von  dessen  Osthang  1.  Ausblick  über  Hasserode  nach 
Wernigerode  mit  Schloß  und  die  seitwärts  dahinterliegende  Ebene. 
Unten  im  Tal,  bei  der  Vereinigung  der  beiden  Straßen,  das  Lossen- 
denkmal  (S.  110).  Dann  führt  die  Linie  mit  einer  Kurve  durch  das 
Thumkuhlental  und  durch  den  80  m  langen  »E-enommiertunnel« 
wieder  in  das  Drängetal  (S.  HO).  In  der  Tiefe  die  Hagenstraße,  gegen- 
über die  dicht  bewaldete  Masse  des  Steinbergs  (S.  109j,  mit  dem  Elvers- 
stein.  Auf  dem  Plateau  überschreitet  die  Bahn  beim  Chausseehaus 
Dreiannen  die  Hagenstraße  und  erreicht  (14,i  km)  Stat.  Dreianneu- 
Hohne  (543  m;  Beckers  Hotel  und  Pension,  Z.  l,5o-3,5o,  F.  1,  T.d'h. 
2,50,  :Nntt.  2,50  u.  3,  abds.  l,5o,  Pens.  6-7,5o  M.,  gelobt;  PTF;  Auto- 
garage; ZH. ;  sehr  günstige  Lage  für  Ausflüge),  wo  die  eigent- 
liche Brockenhahn  beginnt,  während  die  Harzquerbahn  (R.  10b) 
nach  Nordhausen  1.  südl.  weiter  geht.  (Fußweg  von  hier  in  3  St. 
zum  Brocken,  s.  S.  115.)  —  Die  Bahn  steigt  von  hier  ab  bis  zum 
Brocken  1:30;  zunächst  nach  W.  im  Bogen  durch  das  Wormketal 
(r.  die  Hohneklippen) ,  teils  durch  Wald,  teils  über  kahle,  klippige 
und  moorige  Flächen,  mit  herrlicher  Aussicht  (nach  dem  Südharz 
bis  zum  Kyflhäuserj,  und  erreicht  (im  Vorblick  die  Wurmberggruppe) 
die  (19,5  km)  Stat.  Schierke  (688,5  m;  hübsche  Lage  im  Walde.  — 
Fußweg  zum  Brocken,  s.  S.  94  c)  über  der  neuen  Brockenstraße, 
78  m  oberhalb  des  Ortes  (S.  83),  zu  dem  ein  Fuß-  und  ein  Fahrweg 


8.  Brocken.  91 

hinabführen.  Die  Weiterfahrt  geht  zunächst  durch  Wald  unter  dem 
Ahrensklint  (r.)  hin;  die  Trasse  schneidet  erst  die  alte,  dann  die 
neue  Brockenstraße  und  gewinnt  in  weitem  Bogen  die  wilde,  klippen- 
reiche Gegend  des  Eckerlochs,  wo  sie  das  Schluftwasser  übersetzt 
und  dann  den  Schluftkopf  umzieht.  R.  oben  die  Kessel-,  Raben- 
und  Kanzelklippen ;  1.  großartiger  Blick  über  den  Wurmberg,  Großen 
und  Kleinen  Winterberg  und  Barenberg  nach  dem  Südharz  und 
bis  ins  Thüringer  Land.  Die  Trasse  zieht  bei  den  (r.)  Hirsclihömern 
(S.  94)  um  den  Westabhang  des  Königsbergs  zur  Hst.  Goetheiveg, 
Aussicht  nach  SW.,  W.  und  NAV.,  und  erreicht  (von  hier  ab  r.  sitzen, 
die  Beschreibung  der  Aussicht  auf  S.  95  und  das  Brockenpanorama 
vergleichen!)  zunächst  ein  Torfmoor,  dann,  die  Brockenchaussee 
schneidend,  in  einer  Spirale  die  (33,i  km)  Endstation  Brocken 
(1129,3  m),  an  der  Ostseite  des  Brockengipfels  (S.  95)  und  unter- 
halb des  Brockenhauses  gelegen,  zu  dem  man  bequem  in  wenigen 
Minuten  auf  dem  Fahrweg  von  Ilsenburg  emporsteigt. 

B.  Fahr-  und  Fußwege  auf  den  Brocken  (vgl.  die  beifolgende  Karte). 

(K2"    Ini    Bereich    des   Brockens 
sind  die  Wege  durch  tueiße  Buchstaben 


an  den  Felsen  gekennzeichnet,  so  daß 
man  kaum  irregehen  kann.  Alle  nach 
dem  Brocken  aufwärts  führenden 
Wege  sind  mit  B  bezeichnet,  in  abwärts 


bürg,  H.=  Harzburg,  0.  =  Oderbrück, 
T.  =  Toi-fhaus,  S.  =  Schierke,  W.  =: 
Wernigerode,  St.  R.  =  Steinerne  Renne, 
P.  =  Plessenburg.  Hier  folgt  genaue 
Wegbeschreibung;  auch  ist  die  Wege- 
bezeichnung des  Harzklubs  (vgl.  S.  6) 


führender  Richtung  mit  den  entspre-  I  nach  und  von  dem  Brocken  sehr  voll- 
chenden  Anfangsbuchstaben  der  Orte,  j  kommen  durchgeführt;  ein  Führer  ist 
zu  denen  sie  führen;  z.  B.  I.  =  Usen-  I  also  überflüssig. 

1)  Von  Wernig-erode  (S.  102)  über  die  Steinerne  Renne,  Fuß- 
weg in  4-5  St.  (der  Fahrweg  führt  über  Dreiannen  und  Schierke; 
S.  83),  interessanter,  wenn  auch  etwas  beschwerlicherer  Weg;  vgl. 
R.  9  und  Karte  bei  R.  10.  Der  Fußweg  (bez.  »11  E  und  HD«)  geht 
durch  Hasserode  bis  zu  den  Gasthöfen,  dann  r.  im  Breiteyital  an 
der  Holtemme  aufwärts  zum  (1  St.)  Silbernen  3Iann  (Gasthof,  Z. 
1,75,  F.  0,75  M.),  einem  Quarzfelsen;  bis  hierher  kann  man  fahren. 
(Unterhalb  die  Hst.  Steiiienie  Renne  der  Harzquerbahn,  S.  90,  und 
ein  Granitwerk.)  Bald  darauf  Wegteilung :  r.  durch  die  Kleine  Renne 
(S.  101),  geradeaus  am  linken,  1.  am  rechten  Ufer  der  Holtemme 
aufwärts,  ziemlich  steil  durch  die  Steiiierne  Renne  (S.  100)  und  zum 
(IV2  St.)  Gasthaus  an  der  Steinernen  Renne.  (Bis  zu  diesem  Gast- 
haus [und  weiter  bis  an  den  Fuß  des  Renneckenbergs]  kann  man 
auch  auf  der  höher  ziehenden  Bielsteinchaussee  fahren;  ein  Fußweg 
führt  jetzt  an  der  Kleinen  Renne  hin  bis  zur  Bielsteinchaussee.) 
Nun  geht  man  entweder  1.  über  den  Holzsteg  und  auf  einem  Steig 
am  rechten  Ufer  der  Holtemme  weiter  aufwärts,  oben  aus  dem  Walde 
tretend  über  eine  Brücke  auf  die  Hohne  -  Rennechaussee,  die  westl. 
weiter  bald  in  die  Hohnechaussee  einmündet;  —  oder  (kleiner  Um- 
weg) in  10  !Min.  (die  Bäume  sind  mit  »RK«  bez.)  zu  den  *Renne- 
Mippen,  fälschlich  auch  Wodansklippen  (586  m;  Aussicht  auf  Werni- 
gerode, Hohneklippen  und  Brocken),  dann  hinab  zur  Hohnechaussee; 
zunächst  auf  dieser  1.,  nach  5  Min.  aber,  dem  Wegstein  »Zum  Brocken« 
folgend ,  r.  ab  an  der  Holtemme  aufwärts  auf  guter  Fahrstraße  bis 


92  8.  Brocken. 

dahin,  wo  diese  dicht  vor  dem  Berg  aus  dem  Walde  tritt  und  nach 
r.  einbiegt  (nach  den  Zeterklippen,  S.  100).  Wir  wenden  hier  scharf 
1.  ab  (Wegweiser)  sw.  nach  der  von  Felsgeröll  übersäten  Talmulde, 
der  »Hölle«,  mit  der  Quelle  der  Holtemme,  und  steigen  auf  steilem 
Fußweg  den  Abhang  des  Renneckenbergs,  in  der  Mitte  die  Berg- 
chaussee querend,  hinan.  Auf  der  Höhe  des  Renneckenhergs  (933  m) 
Schutzhütte  des  HK,  mit  schöner  Aussicht.  (Von  hier  in  10  Mn. 
auf  die  1.  sichtbare  Klippe  »Kapelle  auf  dem  Pferdekopf«  [958  ra] 
mit  Aussicht  auf  den  Brocken.)  Weiterhin,  r.  abzweigend,  nach 
V4  St.  (im  Vorl)lick  Brocken,  1.  Wurmberg  und  Winterberg)  zum 
Ilandweiser  am  Brockenbett  (910  m;  S.  94)  an  der  Straße  Ilsenburg- 
Schierke,  von  hier  auf  der  Brockenchaussee  1.,  wie  S.  94,  Nr.  5,  be- 
schrieben, in  ^k-1  St.  zum  Gipfel. 

la)  Von  Weniig'erode  über  die  Holmeklippen.  Fußweg  in 
5-6  St.,  für  kräftige  Touristen  sehr  empfehlenswert,  s.  R.  10a- 

2)  Von  Ilsenbnrg  (S.  118;  vgl.  auch  die  Karte  beiR.  11):  a)  15  km 
Fahrweg,  aber  auch  zu  Fuß  lohnend,  da  er  die  ersten  2V2  St. 
meist  durch  den  schönsten  Wald  führt;  in  3-3^/4  St.  ohne  Führer, 
für  Bequeme  der  angenehmste  Weg.  Die  Chaussee  geht  im  Tal  auf- 
wärts, an  dem  (^2  St.)  Hotel  Ilsenstein,  dem  Hotel  Prinzeß  Ilse 
(S.  121,  oben)  und  an  einer  Ruhebank  unter  Buchen  (3  km),  dem  Zan- 
thiei-platz ,  mit  *B]ick  auf  den  Ilsenstein,  vorbei,  r.  der  Meineberg 
(545  m)  mit  den  Westerklippen.  Hier  besser  auf  dem  Promenaden- 
weg am  linken  Ilse-Ufer  und  später  über  einen  Steg  auf  die  Chaussee. 
R.  Rohnberg  und  Rohnklippen,  1.  zweigt  (bei  4  km)  die  Loddenke- 
chaussee  nach  der  Plessenhurg  (S.  122)  ab.  Unser  Weg  nimmt  west- 
liche Pachtung  (nach  r.)  an.  Man  schneidet  die  Kurve  der  Chaussee 
(hier  bei  trocknem  Wetter  event.  r.  auf  der  Straße  durch  das  Sand- 
tal, dann  1.  ab  durch  das  Tiefenbachstal  [vgl.  S.  124,  3]  und  durch 
die  Geitsteine,  dann  nochmals  1.  ab  und  über  die  Hermannsklippen, 
S.  93,  zum  Brocken)  ab,  indem  man  32  Schritt  hinter  dem  Weg- 
stein 3,4  1.  durch  den  Wald  geht.  Weiterhin  führt  am  rechten  Ufer 
der  bequeme,  vom  HK  gebaute  »Bremer  Weg«  an  den  (4,3  km)  Hse- 
f  allen,  einer  Reihe  malerisch  eingerahmter,  kleiner  Kaskaden,  vorüber 
bis  zu  der  die  Chaussee  kreuzenden  Brücke  (*Blick  auf  die  Fälle). 
Hinter  der  Brücke,  bei  Wegstein  5,i,  geht  r.  der  Fußweg  durch  das 
Schneeloch  nach  dem  Brocken  (s.  unten)  ab.  Bei  6,7  km  r.  Abzwei- 
gung der  Fahrstraße  zu  den  Hermannsklippen,  in  die  weiter  oben 
der  Fußweg  nach  dem  Sclineeloch  einmündet.  Weiter,  die  Use  stets 
r.  lassend,  am  kahlen  Gelben  Brink  mit  den  Kleinen  Zeterklippen  (1.) 
vorbei  in  1  St.  zum  (2V-2-3  St.)  granitenen  Wegweiser  (s.  S.  94)  »Am 
Handweiser«,  wo  die  von  Schierke  heraufkommende  Straße  mündet 
und  der  Brockenfahrweg  (r.)  rechtwinklig  abzweigt.  Von  hier  wie 
bei  Brockenweg  5)  S.  94. 

b)  Fußweg  durch  das  Schneeloch  (»9  E«),  3  St.,  hinab  2 V4 
St.  (vgl.  S.  87,  Nr.  6):  er  zweigt  60  Schritt  hinter  der  Brücke  oberhalb 
der  Ilsefälle,  bei  Wegstein  5,i,  r.  ab,  überschreitet  die  Ilse,  führt  dann 
aber  nicht  auf  dem  Fahrweg  1.  weiter,  sondern  aufwärts  durch  Tannen 
und  erreicht  nach  20  Älin.  die  Fahrstraße  zu  den  Hermannsklippen  (s. 
S.  93).  Nach  10  Min.  Wegweiser  (r.  über  die  Hermannsklippen)  1.  durch 


8.  Brocken.  93 

das  Schneeloch  nach  dem  Brocken.  Diesem  1.  folgend  (weißes  »B« 
an  den  Steinen)  zum  muldenförmigen,  von  den  Piiasterstoßklippen 
(r.)  und  der  Buclihorstklippe  (1.)  umgebenen  Schneeloch.  Dann 
nicht  mehr  zu  fehlen,  meistens  steil  (nichts  für  bequeme  Leute!).  — 
c)  Bequemer,  aber  20  Min.  weiter,  ist  der  Weg  über  die  Her- 
mannsklippen: mau  geht  bei  dem  unter  b)  genannten  Wegweiser 
r.  ab,  die  Fahrstraße  bergauf.  Nach  20  Mn.  r.  am  Wege,  dicht 
beim  Wegstein  8,3,  die  Hei-mannsklippen  (Aussicht  verwachsen), 
dann  1.  bei  dem  Granitwegweiser  (1.)  in  den  »Hirtenstieg«  (»HC«), 
von  dem  r.  bald  der  »Harzburger  Weg«  abzweigt  und  bequem  zur 
Schutzhütte  am  Kleinen  Brocken  führt.  Unterwegs  r.  die  Bismarck- 
klippe  mit  Bronzerelief  des  Fürsten  und  *Aussicht  auf  den  Nordwest- 
und  Nordharz  bis  Ilsenburg.  Unten  im  Talkessel  Försterei  und  Viehhof 
Scharfenstein.  Von  der  Schutzhütte  weiter:  entweder  den  alten  Weg 
geradeaus  über  den  Kleinen  Brocken  oder  (besser)  1.  den  bequemen 
»Hannoverschen  Stieg«  (beim  »Fürst-Otto-Blick«  hübsche  Aussicht), 
der  5  Min.  unterhalb  des  Brockenhauses  in  den  Weg  vom  Schnee- 
loch mündet  und  die  Eisenbahn  überschreitet.  Der  Weg  bietet 
Schutz  bei  dem  hier  oft  unangenehm  wehenden  Westwind.  —  Ferner 
kann  man  von  Ilsenburg  auf  den  Brocken  über  die  Plessenhnrg  oder 
Forsthaus  Öhrenfeld,  wie  S.  112  beschrieben,  oder  über  Forsthmis 
Scharfenstein  (s.  unten)  am  Harzburger  Brockenweg  (s.  Nr.  3)  gehen. 

3)  Von  Harzburg  (S.  125;  vgl.  auch  die  Karte  bei  E.  11)  Reitweg 
durch  Wald,  3V2-4  St.  Führer  nicht  notwendig.  Keittier,  s.  S.  127. 
Von  Harzburg  über  das  Molkenhaus  und  die  Muxklippe  (S.  130) 
in  das  Eckertal  bis  zur  Dreiherr enbnlcke  IV2  St.  Hier  über  die 
Ecker  an  deren  rechtes  Ufer.  3  Min.  längs  des  Flusses,  dann  den 
schmalen  Reitweg  1.  (»11  C«)  aufwärts;  V2  St.  weiter  das  Schaffen- 
Steiner  Forsthaus  (615  m;  Gasthof;  Z.  1,75,  F.  1,  Pens.  5,5o  M.),  als 
Luftkurort  besucht;  nahebei  (grün  bez.)  die  Scharf ensteiner  Klippe 
(696  m)  mit  *Aussicht,  von  wo  bez.  Wege  zum  Torf  haus  (S.  136), 
iV^  St.,  oder  über  den  Dreieckigen  Pfahl  (s.  S.  94)  nach  Oderbrück 
(S.  137),  2  St.,  führen.  Vom  Forsthaus  (gelb  bez.)  unter  dem  (r.) 
Pesekenkopf  und  der  Hermannsklippe  (einige  Schritte  1.)  vorüber, 
eine  Chaussee  kreuzend,  und  weiter  auf  »Hirtenstieg«  und  »Harz- 
burger Weg«  über  den  Kleinen  Brocken  wie  unter  2c). 

4)  Der  Goetheweg:  a)  Vom  Torfhans  (von  Altenau  R.  19, 
Klausthal  R.  16,  aus  dem  Okertal  R.  13)  2  St.,  größtenteils  Pro- 
menadenweg, führt  von  der  Chaussee  südl.  beim  Forsthaus  (S.  136), 
hinter  Stein  12, 0  1.  in  den  Wald,  zwischen  dem  Abbegraben  (r.)  und 
großen  Toi-fmooren  (1.)  hin.  Nach  20  Min.  wird  auf  kurze  Zeit  der 
»Kaiserweg«  (S.  142)  benutzt,  derl.  zum  Molkenhaus,  r.  weiter  nach 
Oderbrück  führt.  Dann  bald  1.  abseits  die  Luisenklippe  mit  schöner 
*Aussicht,  besonders  auf  den  Brocken.  Weiterhin  1.  der  felsige  Quit- 
schenberg  (881  m).  Nach  1 V4  St.  vom  Torfhaus  mündet  unser  Weg  in 
den  von  Oderbrück ;  Weiterweg  den  Königsberg  aufwärts,  s.  unten  b). 

b)  Von  Oderbrück  (von  St.  Andreasberg  R.  22,  von  Braunlage 
R.  14)  2  St.  Der  Fußweg  geht  vom  Forsthaus  Oderbrück  (S.  137) 
erst  einige  Schritte  auf  der  Chaussee  nördl.   zur  Oderbrücke  und 


94  8.  Brocken. 

über  diese,  daun  r.  auf  einem  Fahrweg  an  der  Oder  entlang.  Nach 
10  Min.  nicht  r.,  sondern  1.  gehen  1  Nach  15  Min.  auf  die  Chaussee. 
Dann  r.  weiter  bis  zum  (40  Min.)  Dreieckigen  Pfahl  (Grenzstein  zwi- 
schen Prov.  Sachsen,  Hannover  und  Hzgt.  Braunschweig,  Bau  einer 
Schutzhütte  geplant),  wo  r.  die  Chaussee  von  Scliierke  und  ein  Fuß- 
weg von  Brauulage  einmünden.  Nun  den  1.  abführenden  Fußweg 
hinauf.  Nach  10  Min.  vereinigt  sich  unser  Weg  mit  dem  (1.)  von  Torf- 
haus kommenden  Goetheweg.  Auf  diesem  r.  (östl.)  den  Königs- 
berg (1029  m)  aufwärts,  nach  5  Mn.  bei  Hst.  Goetheweg  (S.  91) 
über  die  Brockenbahn,  dann  an  der  Felsenpartie  der  Hirschhörner 
(1023  m;  1.  abseits,  mit  *Aussicht)  vorbei,  jenseits  bald  Blick  auf  das 
Brockenhaus.  Nun  wieder  etwas  abwärts  auf  oft  schwankendem 
Wege  (mooriger  Untergrund),  dann  noch  zweimal  über  die  Brocken- 
bahn und  ziemlich  steil  aufwärts  zum  (2  St.)  Brockengipfel. 

5)  Von  Scliierke  (S.  83):  a)  9,5  km  Fahrweg,  zu  Fuß  in  2V4  St. 
(s.  S.  84).  Hinter  dem  Wegstein  17,i  gabelt  die  Straße:  r.  geht  die 
alte,  etwas  steilere,  aber  1,5  km  nähere  (bez.  »10  E«),  1.  die  neue 
bequemere,  aber  weitere  Brockenchaussee  und  der  verbesserte  Fuß- 
weg durchs  Eckerloch  (»10  D«;  s.  unten)  ab.  Wir  folgen  zunächst 
der  erstem.  R.  der  kahle  Ahrensklint  (S.  114).  Der  Weg  steigt  im 
Wald  an.  Nach  IV2  St.  wird  der  granitene  Wegweiser  (910  m)  »ylm 
Hanchr eiser«  erreicht,  wo  die  Straße  von  Ilsenburg  (s.  Nr.  2)  mün- 
det und  die  zum  Brockenliaus  (noch  ^k  - 1  St.)  sw.  (1.)  abzweigt. 
Die  Straße  macht  erst  einen  großen  Bogen  sw.  zwischen  Torfmooren 
(Brockenbett)  hindurch,  dann  nw.  um  die  Heinrichshöhe  (1044  m) 
herum  (bei  Wegstein  24,o  1.  ein  Aussichtspunkt  mit  *Blick  auf 
Wurmberg,  Kl.  u.  Gr.  Winterberg,  Schluft,  Schierke  etc.;  bei  Weg- 
stein 23,9  geht  ein  allerdings  nicht  leicht  zu  findender,  oft  sehr 
feuchter,  aber  sehr  interessanter  Weg  über  die  HeinHchshöhe  nach 
dem  Brocken).  Dann  schwenkt  die  Straße  scharf  nö.  zur  (2V4  St.) 
Brockenkuppe  ab.  Fußgänger  schlagen  an  diesem  Bogen  einen 
nähern,  1.  abzweigenden  Fußweg  ein,  den  »Hexenstieg«  oder  »Kno- 
chenbrecher«,  der  den  Telegraphenstangen  nach  in  10  Min.  durch 
Gestrüpp  direkt  zum  Brockenhaus  führt. 

b)Der*Fußweg  von  Schierke  durch  das  Eckerloch (2  St. ; 
gut  bez.  »10  D«),  sehr  empfehlenswert,  zweigt  von  der  neuen  Brocken- 
Chaussee  (bei  Wegstein  18,i)  etwa  10  Min.  hinter  Hotel  Waldfricden, 
unweit  des  1.  sichtbaren  Viehhofs  Schluft,  jenseit  der  Brücke  über 
das  Schluftwasser  r.  ab,  steigt  am  rechten  Ufer  aufwärts,  trifl't  die 
Chaussee  nochmals  unweit  eines  alten  Köhlerplatzes  und  folgt  ihr 
etwa  5  Aßn. ,  bis  dahin,  wo  sie  das  Schwarze  Schluftwasser  über- 
setzt und  scharf  nach  O.  umbiegt ;  unser  Weg  zieht  aber  noch  vorher 
nw.  (1.)  weiter  zur  Seite  des  forellenreichen  Baches  zwischen  Königs- 
berg und  Heinrichshöhe  zum  Eckerloch,  wo  erst  das  Gleis  der  Brocken- 
bahn, gleich  darauf,  auf  einer  Holzbrücke,  das  Schluftwasser  über- 
schritten wird,  dann  r.  steil  ansteigend  (*Rückblick)  auf  die  um  die 
Heinrichshöhe  herumführende  große  Brockenstraße  (s.  oben)  und  auf 
dieser  oder  auf  dem  »Hexenstieg«  (s.  oben)  zum  Gipfel. 

c)  Vom  Bahnhof  Schierke  direkt,  jenseit  der  Bahngleise, 
1.  auf  neuem  Promenadenweg  aufwärts,  an  den  Feuersteinklippen 


8.  Brocken. 


95 


(r.)  vorbei,  nach  20  Min.  zum  Ahrensklint  (1.  abseits),  dann,  wie 
S.  114,  Nr.  4  umgekehrt  beschrieben,  zum  »Handweiser<;  am  Brocken- 
bett und  auf  der  Chaussee  zum  (IV4  St.)  Brockenhans. 

6)  Von  Elbiiigerode  über  die  (1  St.)  Stat.  Dreiaiiiien-Hohiie  der 
Harzquer-  und  Brockenbahn  und  über  den  Ahrensklint,  Fußweg  in 
4  bzw.  (von  Dreiannen -Hohne)  3  St.,  sehr  lohnend,  s.  S.  79  u.  114. 

Das   Brockenhaus.     Wie    bereits  1  auch  nach  der  Karte.  —  In  der  hohen 


S.  89  gesagt,  wurde  1736  die  erste 
Steinhütte,  das  »Wolkenhäuschen«,  auf 
dem  Gipfel  erbaut.  Sieben  Jahre  spä- 
ter (1743)  wurde  auf  der  Heinrichs- 
höhe (so.)  ein  dürftiges  Wirtshaus,  zu- 
nächst für  die  Torfgräber,  erbaut, 
das  1799  abbrannte.  1800  ward  das 
erste  Brockengasthaus  eröffnet;  1859 
brannte  es  nieder,  und  seitdem  steht 
das  gegenwärtige  Haus,  das  inzwischen 
erhöht  und  mehrmals  erweiteit  wor- 
den ist.  1835  wurde  ein  hölzerner  Aus- 
sichtsturm errichtet,  den  man  durch 
einen  steinernen  ersetzt  hat. 

Brockenhotel 'fürstlich  stolbergisch; 
1908  umgebaut,  Zentralheizung,  elekti'. 
Licht);  80 Z.  mit  200  Betten  2-6,  F.  1. 
T.d'h.(12u.  li.,Uhr)3u.  (7ühr)2,5oM.; 
Matratze  und  Decke,  wenn  die  Betten 
besetzt  sind.     Im  Restaurant  Speisen 


Reisezeit,  besonders  aber  an  Sonntagen, 
ist  der  jetzt  mit  dem  Eisenbahnnetz 
verbundene  Brockengipfel  meist  von 
Menschen  überfüllt  und  im  Brockeu- 
hause  Platzmangel.  Wenn  der  Son- 
nenaufgang sichtbar  ist,  wird  ^4  St. 
vorher  geläutet. 

^Geoplastisches  Landschaftsbild 
des  Harzes  im  Maßstab  von  1:  25000 
von  Ingenieur  Heidecke  und  Maler 
Tomas  im  Brockengasthof  ausgestellt 
(50,  30  bzw.  20  Pf.). 

PT  (vom  1.  Mai  bis  31.  Okt.):  Ge- 
öffnet von  8-1,  3-5  und  6-8  Uhr; 
So.  von  8-10  und  6-8  Uhr;  nur  für 
Telegraphenverkehr:  12-1  Uhr. 

Omnibus  (vgl.  S.  119)  im  Sommer 
von  Ilsenhurg  tägl.  2mal  in  3  St.,  her- 
auf 3,  zurück  2  M. 


Höhe.  Der  Gipfel  des  Brockens  ist  1142,i  m  (die  Galerie  des 
Turmes  1159,6  m)  =  3639  preußische  (rheinl.)  Fuß  hoch,  liegt  also 
540  m  über  Schierke,  700  m  über  Elbingerode,  896  m  über  Harzburg, 
904  m  über  Dsenburg  und  910  m  über  Wernigerode. 


Hier  einige  Höhenvergleiche : 

Zugspitze  (Oberbayem) ....  2964  m 

Schneekoppe  (Riesengebirge)  1603  - 

Feldberg  (Schwarzwald)   .  .  .  1493  - 

Hoher  Arber  (Bayer.  Wald).  1457  - 

Sulzer  Beleben  (Vogesen)  .  .  1426  - 


Glatzer  Schneeberg 1424  m 

Fichtelberg  (Erzgebirge)  .  .  .  1213    - 

Brocken  (Harz) 1142    - 

Schneeberg  (Fichtelgebirge)  .  1053  - 
Beerberg  (Thüringer  Wald)  .  983  - 
Feldberg  (Taunus) 881    - 


Das  Panorama  vom  21  m  hohen  Turm  (84  Stufen;  im  Winter  oft 
verschneit  und  unzugänglich)  reicht  bei  günstigem  Wetter  sehr  weit; 
die  entferntesten  sichtbaren  Punkte  (von  der  Rhön  bis  Brandenburg, 
von  der  Weser  bis  Leipzig)  mögen  ca.  250  km  voneinander  entfernt 
liegen.    Vgl.  das  Panorama  am  Schluß  des  Buches. 

Panorama.  GegenNor den:  über  Gegen    Osten:    Der  Hohnstein, 

dem  Wolkenhäuschen  die  Rabenklip-     darüber    am    Hai'zrand    Quedlinburg, 


pen,  Kattnäse,  Asse,  Wolfenbüttel, 
Braunschweig.  Weiter  r.  der  Hexen- 
brunnen, darüber  r.  der  Ilsenstein  und 
Ilsenburg,  Gr.  und  Kl.  Fallstein  (da- 
zwischen Osterwieck),  der  Elm,  davor 
Schöppenstedt,  weiter  r.  Gardelegen. 
Huywald,  darüber  Oschersleben.  Am 
Harzrand:  Wernigerode  mit  Schloß, 
Halberstadt;  1.  am  Horizont  Magde- 
burg,  r.   der  Hagelsberg   bei  Beizig. 


näher  1.  der  Regenstein  bei  Blanken- 
burg.  Weiter  r.  die  Hohneklippen, 
daran  1.  Elbingerode,  fern  die  Gegen- 
steine bei  Ballenstedt,  am  Horizont 
der  Petersberg  bei  Halle,  darunter  der 
Ramberg  mit  Viktorshöhe.  Im  Vor- 
dergrund die  Heinrichshöhe,  daran  I. 
der  Ahrensklint,  r.  die  Schnarcherklip- 
pen, darüber  Hasselfelde,  Auerberg, 
r.  Kyffhäuser,  Ettersberg. 


96  8.  BrocTven. 

Gegen  Süden:  Auf  dem  Brocken-  1  Meißner,  nach  r.  Kaufunger  Wald,  Göt- 
kulm  selbst  das  Hexenwaschbecken,  |  tinger  Wald,  der  Seeburger  See,  Wil- 
Teufelskanzel  und  Hexenaltar;  dar-  i  heimshöhe  bei  Kassel,  Habichtswald, 
über :  der  Gr.  und  Kl.  Winterberg  (da-  i  GegenWesten:  Der  Bruchberg, 
hinter  Hohegeiß,  weiter  1.  Bennecken-  j  mit  dem  vorliegenden  Brockenfeld,  r. 
stein)  und  Wurmberg,  der  Possen  und  am  Horizont  der  Bram-,  Reinhards- 
Hainleite,  Erfurt,  der  Thüringer  Wald  und  Sollinger  Wald;  r.  am  Bruchberg 
mit  dem  Kickelhahn,  Schneekopf,  In-  |  das  Torfhaus,  darüber  Klausthal  und 
selsberg.  Weiter  r.  am  Harzrand :  der  ;  Zellerfeld ;  am  Horizont  der  Vogler, 
Ravensberg  (1.  davon  Stöberhai),  am  Porta  Westfalica,  Süntel,  Deister. 
Horizont  das  Rhöngebirge,   r.  davon  Gegen  Nor  dwesten:  Harzburg, 

am  Horizont  der  Heldrastein  bei  Tref-  [  darüber  fern  1.  der  Hildesheimer  Wald 
fürt  (Werra).  Mehr  r.  die  Achter-  |  und  (nur  bei  ausnahm.sweise  klarem 
mannshohe,  darüber  am  Horizont:  der  I  Wetter  sichtbar)  Hannover. 

Gipfelfamilie  des  Brockens.  Geognostisch  kann  keiner  der  her- 
vorragenden Berge  des  Harzes  (also  auch  der  Brocken  nicht)  als 
zentrale  Erhebungsmasse  betrachtet  werden.  Drei  am  Brocken  ent- 
springende Flüsse  grenzen  den  eigentlichen  Berg  von  einer  Sipp- 
schaft ab:  die  Kalte  Bode  im  S. ,  die  Ecker  im  W.  und  die  Ilse  im 
O. ;  demnach  gehören  nur  die  Heinrichshöhe  (1044  m),  der  Königs- 
berg (1029  m)  mit  den  Hirschhörnern  und  der  Meinekeberg  (643  m) 
zum  engern  Brockensystem.  Im  weitern  Begriff  gehören  der  Brocken- 
gruppe noch  an:  gegen  N.  der  Scharf enstein  (696  m),  der  Sandtals- 
kopf;  gegen  NO.  der  Gebbertsberg  (649  m)  und  die  das  Ilsetal  (R.  11) 
einschließenden  Höhen ;  gegen  O.  der  Renneckenberg  mit  den  Zeter- 
klippen (929  m),  Hohneklippen  (908  m),  Erdbeerkopf  (857  m)  und 
Barenberg  mit  den  Schnarcherklippen  (696  m);  gegen  S.  der  Kl. 
und  Ch\  Winterberg  (906  m),  der  Wtirmberg  (971  m),  die  Achter- 
mannshöhe (926  m);  gegen  W.  das  Brockenfeld:  die  Schwarzen 
Tannen  (858  m),  Quitschenberg  (881  m)  und  die  Abbensteine  (758  m). 

Charakter  des  Berges.  Der  Brocken  ist  in  der  untern  Region  mit 
Nadelwald  bekleidet;  je  mehr  man  sich  dem  Gipfel  nähert,  desto 
zwerghafter  wird  der  Baumwuchs,  bis  er  schließlich  in  Krüppelholz, 
ähnlich  der  Legföhre  der  Alpen,  übergeht.  Der  Scheitel  des  Berges 
ist  ganz  entblößt,  nur  ein  Chaos  von  Granittrümmern  mit  niedern 
Gräsern,  Kräutern  und  Moosen  bedeckt  ihn.  Der  starke  Wind  auf 
dem  Gipfel  verkümmert  den  Baumwuchs,  der  Hochwald  hört  daher 
in  einer  Höhe  von  960  m  auf  (vgl.  S.  12),  eine  Folge  der  isolierten 
Lage  des  Brockens.  —  Steigt  der  Wanderer  den  Berg  hinan,  so  ist 
der  erste  Gürtel,  den  er  noch  in  der  Waldregion  passiert,  ein  Fels- 
trümmergebiet, das  in  den  zahlreichen  Klippenzügen  und  oft  massen- 
haften Granittrümmern  seinen  Ausdruck  erhält  (»Felsenmeer«).  Zwi- 
schen diese  haben  sich  hier  und  da  finstere  Tannen  mit  ihren  Wur- 
zeln eingeklammert,  Brombeeren  und  Himbeeren  umranken  die  be- 
moosten Trümmer,  Vaccinien  (Heidel-  und  Preißelbeeren)  bedecken 
den  Boden,  wo  etwas  Erde  sich  angehäuft  hat,  und  nur  Eriken 
(Heidekraut),  Anemonen  und  Hieracien  heitern  das  Düstere  der  Um- 
gebung ein  wenig  auf.  Nach  etwa  einstündigem  Weiteremporsteigen 
betritt  man  den  zweiten,  engern  Gürtel,  den  der  Torfmoore  oder 
Bi'ücher ,  deren  umfangreichstes  das  10  km  lange  und  etwa  6  km 
breite  sumpfige  Brockenfeld  (im  SW.)  ist.  Diese  von  trügerischen 
Moosdecken  überzogenen  schwammigen  Brti eher  (Hochmoore)  können 


8.  Brocken. 


97 


für  tlen  unkandigon  Wanderer  gefährlich  werden,  wenn  er  vom  Weg 
abkommt.  —  Der  innere  Kern  des  Berges  ist  Grayiit,  der  l^ei  der  Ver- 
witterung in  einzelne  runde  Blöcke  und  bei  fortgeschrittener  Zer- 
setzung in  einen  scharfen,  lockern  Sandgrus  zerfällt  (gemeinhin 
»Hexensand« ;  über  die  ehemalig''  Vergletscherung  der  westlichen 
Umgebung  des  Brockens  vgl.  S.  15). 

Klimatisches.     Die  höchste  bisher  !  allgemeinen    weniger    klar    als    nach 


erreichte  Temperatur  ist  -|-  25,5 "  C, 
die  tiefste  —  28,0  0  c.  —  Die  vor- 
herrschenden Winde  sind  SW.  und 
W.,  die  nicht  selten  mit  einer  Ge- 
schwindigkeit von  30-35  m  in  der  Se- 
kunde auftreten.  Der  oft  einem  Orkan 
ähnliche  Sturm  ist  des  Brockens  und 
seiner  Bewohner  größter  Feind,  be- 
sonders im  Winter.  Schneemassen 
werden  fast  in  jedem  Winter  an  der 
Hauptwetterseite  (West)  des  Brocken- 
hauses zu  so  hohen  Dünen  zusammen- 
geweht, daß  man  auf  ihnen  die  Dächer 
der  zweistöckigen  Gebäude  ersteigen 
kann.  Der  Sturm  hat  da  oben  solche 
Gewalt,  daß  er  schon  schwere  Bau- 
holzstüeke  aufhob  und  mehrere  hun- 
dert Meter  weit  hinabschleuderte  und 
die  Blitzableiter  wie  Strohhalme  um- 
bog. Nur  selten  ist  es  auf  der  etwa 
^/a  St.  im  Umkreis  messenden  Gipfel- 
fläche ganz  windstill,  im  ganzen  Jahr 
durchschnittlich  20mal.  Mit  demWech- 
sel  des  Windes  ist  ein  allgemeiner 
Witterungswechsel  meist  verbunden, 
und  zwar  so,  daß  bei  SW.  und  W. 
fast  mit  Bestimmtheit  auf  Nebel,  Re- 
gen, Schnee  und  Sturm,  bei  NW.  und 
N.  auf  starke  Abkühlung,  Nebel,  Re- 
gen und  Schnee,  bei  O.  auf  Abküh- 
lung und  anfangs  Nebel,  später  kla- 
res Wetter,  bei  SO.  und  S.  auf  war- 
mes und  klares  Wetter  zu  rechnen 
ist.  Bei  sehr  hohem  Luftdruck  ist  es 
meist,  auch  imWinter,  auf  dem  Brocken 
ruhig,  warm  und  klar,  während  gleich- 
zeitig oft  in  der  Niederung  Frost  und 
Nebel  herrschen.  Bei  W.-  u.  SW.-Win- 
den  bleibt  das  ungünstige  Wetter  meist 
so  lange,  bis  der  Wind  mehr  nach  S. 
herumgeht,  obwohl  es  häufig  auch  bei 
Unveränderterwindrichtung  klar  wird. 
Wenn  es  bei  westl.  oder  SW.-Winden 
aufklärt,  so  geschieht  dies  meist  in 
den  spätem  Nachmittagsstunden  (3-6 
Uhr),  dann  pflegt  die  Aussicht  über 
die  Ebene  von  außerordentlicher  Klar- 
heit zu  sein,  während  es  nach  W.  und 
SW.  zu  häufig  trübe  bleibt.  Über- 
haupt ist   es   auf    der  Windseite    im 

Harz.     1912. 


der  entgegengesetzten  Richtung.  Bei 
NW.  pflegt  der  Nebel  außerordent- 
lich dicht  zu  sein  und  geht  häufig 
in  Sprühregen  über.  —  Die  besten 
Winde  sind  die  aus  SO.  über  S.  bis 
SSW.,  bei  denen  es  meist  nach  allen 
Richtungen  sehr  klar  ist.  Auffallend 
schnell  entstehen  bei  Drehung  des 
Windes  nach  SW.,W.  oder  N'W^.  Nebel, 
selbst  wenn  vorher  kein  Wölkchen  zu 
sehen  war;  gewöhnlich,  wenn  auch 
nicht  immer,  sind  dies  Vorboten  von 
ungünstigem  Wetter,  und  die  Tal- 
leute sagen  dann  :  »Auf  dem  Brocken 
wird  gebraut«,  oder  »Der  Brocken 
hat  eine  Mütze  auf.«  —  Oft  erscheint 
er  morgens  ganz  bedeckt  und  klärt 
sich  zum  Abend  noch  vollständig  auf; 
ist  er  aber  morgens  schon  hell,  so 
bleibt  er  es  in  der  Regel  nur  bis 
zum  Abend.  Ist  der  Brocken  mor- 
gens heiter  und  unbewölkt,  um  sich 
gegen  Abend  zu  beziehen,  dann  folgt 
regelmäßig  schlechtes  Wetter.  »Mor- 
gens blau,  abends  grau,  ist  des 
Brockens  Regenschau.«  Starker  Dunst 
über  der  Ebene,  ein  Kennzeichen  gro- 
ßer Lufttrockenheit,  wird  von  den 
Harzbewohnem  mit  Recht  als  ein 
Zeichen  beständiger  (trockener  u.  kla- 
rer) Witterung  angesehen. —  Selten  ist 
Regen  oder  Schnee  ohne  Nebel,  letzte- 
rer häufig  so  dick,  daß  man  am  Tage 
kaum  3-4  Schritt  weit  sehen  kann. 
Bei  solchem  Nebel  ist  dem  Brocken- 
gast dringend  zu  raten,  sich  nicht  zu 
weit  vom  Haus  zu  entfernen.  Im  Win- 
ter schlagen  sich  die  Nebeltröpfchen 
an  allen  im  Freien  befindlichen  Ge- 
genständen in  Gestalt  formloser  Eis- 
klumpen zu  dem  bekannten  Rauhreif 
nieder,  der  besonders  den  Fichten 
ein  recht  groteskes  Aussehen  verleiht. 
—  Auffallend  kühl  sind  die  Abende, 
Nächte  und  Morgen,  weshalb  fast  regel- 
mäßig im  Hause  geheizt  wird.  Der 
Umstand,  daß  gelegentlich  des  Baues 
der  Brockenbahn  beim  Durchstich  der 
Moore  Lindenstämme  sowie  Reste  und 
Samen  von  Pflanzen  gefunden  wurden, 


98 


8.  Brocken. 


die  jetzt  nur  in  tiefern  Lagen  fortkom- 
men, läßt  auf  ein  früher  milderes 
Klima  der  ganzen  Gegend  schließen. 

Der  Brocken  ist  wegen  seiner  gro- 
ßen Erhebung  und  freien  Lage  für 
meteorologische  Beobachtungen  einer 
der  wichtigsten  Punkte  Norddeutsch- 
lands. Zuerst  beobachtete  der  Brocken- 
wirt Nehae  1836-53,  seit  Dezember 
1847  im  Auftrag  des  Preuß.  Meteoro- 
logischen In.stituts.  Sein  Nachfolger 
Köhler  beobachtete  von  1853-57  und 
1866-67.  1880  wurde  die  Station  von 
neuem  eröffnet,  aber  bald  wieder 
aufgegeben.  Im  Jahre  1895  ist  vom 
Königl.  Preuß.  Meteorologischen  In- 
stitut in  Berlin  eine  zurzeit  mit  einem 
Beobachter  besetzte  Meteorologische 
Station  I.  Ordnung  auf  dem  Brocken 
errichtet  worden,  an  der  seit  dem 
1.  Okt.  1895  regelmäßige  Beobachtun- 
gen ausgeführt  werden.  Das  Observa- 
torium besteht  aus  einem  turmartigen 
Anbau  an  der  Nordseite  des  Brocken- 
hotels. Die  Besichtigung  der  Räume  ist 
im  allgemeinen  nicht  gestattet;  doch 
werden  die  Einrichtungen  wissen- 
schaftlichen Interessenten  gern  gezeigt. 

Folgende  Übersicht  zeigt  die 
Schwankungen  der  Temperatur  hier 
oben.  Die  mittlem  Extreme  {C°j  geben 
an,  welche  höchste  bzw.  niedrigste 
Temperatur  in  den  einzelnen  Monaten 
am  wahrscheinlichsten  ist. 


Tempe- 

Mo- 

Mittlere 

Absolute 

ratur 

Extreme 

Extreme 

r  j        '  nats- 

auf  dem  ! 

1 

B/ocken  :  -  " 

.5  5 

11 

'c  § 

(in  CO) 

SS 

s  s  is  £ 

i  s 

Januar   . 

-5,4 

1,6 

-18,0     7,5 

-28,0 

Februar 

-5,0 

2,4 

-15,0 

7,2 

-23,1 

März.  . 

-3,6 

4,5 

-14,0 

14,2 

-21,8 

April    . 

0,8 

10,5 

-    8,5 

17,5 

-13,1 

Mai    .  . 

5,3 

15,7 

-  4,0 

25,5 

-  7,9 

Juni  .  . 

8,6 

20,6 

0,4 

22,0 

-  4,1 

Juli  .  . 

10,7 

21,6 

3,1 

24,8 

0,5 

August 

10,1 

20,6 

3,1 

25,0 

0,4 

Sept.    . 

8,1 

17,2 

-  0,1 

22,4 

-   4,1 

Oktober 

4,0 

12,3 

-   4,3 

17,5 

-11,2 

Nov. .  . 

-1,0 

7,8 

-10,7 

15,8 

-17,2 

Dez.  .  . 

-3,8 

3,9  -13,6 

8,2 

-23,6 

Jahr .  . 

1        2,4 

—      — 

25,5 

-28,0 

Der  Brocken   ist   reich   an    atmo- 

sphärischen Erscheinungen.    Man  hat 

hier  (im  Gegensatz  zu  andern  Bergen) 

nach    lar 

& 

iährig( 

^r  B( 

jobach 

tung 

öfter 

einen  genußreichen  Sonnenaufgang  als 
einen  ungetrübten  Sonnenuntergang 7.tol 
erwarten,  durchschnittl.jährl.  124  bzw. 
116mal.     Wird   ersterer  durch  Nebel 
verhüllt,  so  entsteht  nicht  selten  ein 
andres,  einigermaßen  dafür  entschädi- 
gendes Schau.spiel,  nämlich,  daß  der 
Nebel   gegen  7  oder  8  Uhr  niederge- 
drückt wird  und  über  dem  ganzen  Land 
liegt  als  ein  weißes  Wolkenmeer,  aus 
dem  nur  hier  und  da  eine  höhere  Berg- 
kuppe wie  eine  Insel  aufragt.  Eine  groß- 
artige Erscheinung   ist    auch    ein  Ge- 
witter, das  tiefer  als  das  Brockenhaus 
geht   und   nach   unten   sich   entladet, 
j  während  zu  Häupten  des  Beobachters 
[  blauer  Himmel  lacht;    oder  auch  ein 
Gewitter,  das   unmittelbar  über   den 
Kulm  zieht,  so  daß  Blitz  und  Donner- 
krach in  einem  Moment  erfolgen  und 
1  nach     wenigen    Minuten     das    ganze 
Wetter  vom  Sturm  verweht  ist.    Die 
,  berühmte.ste   Erscheinung  jedoch   ist 
:  das  sogenannte  Brockengespenst ,  das 
I  bei  tiefstehender  Sonne  eintritt,  wenn 
j  auf  der  der  Sonne  entgegengesetzten 
■  Seite  unweit  des  Brockengipfels  eine 
I  Nebelwand  hoch  aufragt,  auf  welche 
;  die  Schatten  des  Brockenhauses  und 
der  auf  dem  Kulm  sich  bewegenden 
Personen  fallen ;  man  sieht  dann  sei- 
nen eigenen  Schatten  riesenhaft,  von 
einem  regenbogenfarbigen  Lichtkranz 
(Aureole)  umgeben.  Dieselbe  Erschei- 
nung pflegt  aufzutreten,  wenn  bei  Son- 
nenschein   einzelne    Nebel    über    die 
Kuppe   ziehen.     Bedeckt   bei  klarem 
Wetter  eine  Dunstbank  den  Horizont, 
so    sieht   man   bei  Sonnen -Auf-  und 
-Untergang  auf  dieser  den  Schatten  des 
Brockens  scharf,  jedoch  ohne  Aureole. 

Den  weitestverbreiteten  Ruf  hat 
der  »Blocksberge  durch  seinen  angeb- 
lichen Teufels-  undHexenspuk  erhalten. 
Nach  der  Sage  sollen  in  der  Walpurgis- 
nacht (zum  1.  Mai)  die  »Hexen«  auf 
Ofen  -  oder  Heugabeln ,  Muttersauen, 
Böcken  oder  auf  Besenstielen  durch 
die  Luft  auf  den  Blocksberg  reiten, 
allwo  der  Höllenfürst  einen  infernali- 
schen Kommers  abhält.  Der  Ursprung 
dieses  Volksglaubens  ist  in  jenen  Zei- 
ten zu  suchen,  in  denen  das  Christen- 
tum zwangsweise  bei  den  Volksstäm- 
men Deutschlands  eingeführt  wurde 
und  die  heidnischen  Germanen  sich  mit 
ihren  Jubelfeuern  und  Opfertänzen 
auf  entlegene  Höhen  flüchteten. 


9.  Brocken  -  Wernisrerode. 


99 


über  die  Abstammung  des  Namens 

haben  ältere  Schriftsteller  die  gesuch- 
testen und  lächerlichsten  Behauptun- 
gen aufgestellt.  Bald  findet  man  ihn 
lateinisch  »Mons  Bructerorum«,  bald 
»Mons  Proculus«,  griechisch  »Mclibo- 
kos«,  deutsch  »Prockelsberg,  Bnickers- 
berg,  Blockesbarch«  gesehrieben,  weil 
man  ihn  von  fern  (lat.  »procuk:)  sehe. 
Prätorius  behauptet  sogar,  der  Berg 
habe  ehedem  »Hellbock«  geheißen, 
weil  die  Hexen  auf  Böcken  zur  Wal- 
purgisnacht hinaufritten.  Die  älteste 
Form  (Wernigerödcr  Urkunde  von 
1490)  ist  wohl  »Brackenberg« ;  Brak, 
Bräken  bedeutet  untaugliches,  zu 
Nutzungen  nicht  ver^'ertbares  Holz, 
also  hier  schwer  zugängliches  Dickicht. 
Brockenflora.  Die  Flora  des  eigent- 
lichen Gipfels,  d.  h.  der  Region  ober- 
halb der  Fichtengrenze,  birgt  eine 
Reihe  Hochgebirgstypen,  teils  Ver- 
treter des  arktischen,  teils  des  alpinen 
Gebietes,  teils  arktiscli- alpine  Ge- 
wächse: Anemone  alpina  (ge'wöhnlich 
»Brockenblume«  genannt,  Teufelsbart, 
Hexenbesen),  Gtum  montanum,  beide 
dem  Norden  Europas  fehlend,  sonst 
in  den  Alpen,  Sudeten  etc.  verbreitet, 
ferner  verschiedene  alpine  Habichts- 
kräuter {Uieracium  alpinurrij  H.  hruc- 
terum,  letzteres  überhaupt  nur  auf  dem 
Brocken),  die  seltene  Linnaea  horealis 
(am  Schneeloch),  sowie  Rumex  ari- 
foliu-s,  Thevium  alpinum,  Luznla  sude- 
tica;  in  den  Hochmooren  zwischen 
massenhaft  auftretendem  Scirpus 
caespitosus  das  sehr  häufige  Wollgras 
Eriophorum  vaginatum,  nordisch- 
alpine  Riedgräser  fCarex  rigida,  C. 
vaginata) ,  Zwergbirke  {Bttula  nana, 
am  Brockenfeld,  mit  meist  flach  am 
Boden  liegenden  Zweigen),  eine  sel- 
tene Weide  (Salix  hicolorj,  Mengen 
echter  Moosbeeren  (Vaccinium  uligino- 
sumj.    Die  Kryptogamenwelt  ist  sehr 


artenreich  und  ebenfalls  mit  vielen 
nordischen  oder  alpinen  Arten  unter- 
mischt: Athyrium  alpestre,  Lycopo- 
dium  alinnum  und  L.  Selago,  erstere 
meist  versteckt  zwischen  Isländischem 
Moos  (Cetraria  islandica)  und  Renn- 
tierflechte (Cladonia  rangi/erinaj,  an 
den  Granitblöcken  kleine  düstere 
Rasen  alpiner  Moose,  besonders  der 
Gattungen  Grimmia  Andreaea  und 
Racomitrium,  zahlreiche,  meist  in 
Skandinavien  weitverbreitete  Flech- 
ten, daninter  besonders  auffallend  die 
wie  verbrannt  erscheinenden  asch- 
grauen und  schwärzlichen  Lager  ver- 
schiedener Gryopliora- Arten  (z.  B.  G. 
arctica),  Steinen  anhaftende  kleine 
schwarze  Bartflechten  (Cornicularia 
tristisj  und  graue  oder  lebhaft  gefärbte 
Strauehflechten  der  Gattungen  Cetra- 
ria, Stereocaulon ,  unter  den  Blatt- 
flechten die  seltene  Parmelia  hyper- 
borea  etc.  Botaniker  verweisen  wir 
auf  Reinecke,  »Exkursionsflora  des 
Harzes«  (Quedlinbm-g)  und  Loeske, 
»Moosflora  des  Harzes«  (Berlin).  — Im 
SO.  unweit  des  Brockenhauses  befindet 
sich  ein  kleiner  Botanischer  Garten, 
von  Prof.  Dr.  Peter  als  Versuchsstation 
der  Universität  Göttingen  angelegt; 
Zutritt  nur  nach  vorher  eingeholter 
Erlaubnis   des  Prof.  Dr.  Peter. 

Das  Hexemraschbecken,  ein  fla- 
cher, ovaler,  ausgemiildeter  Stein,  der 
häufig  von  Nebel  oder  Regen  mit 
Wasser  gefüllt  ist,  liegt  nahe  beim 
Haus,  wenn  man  zur  Tür  hinausgeht, 
etwa  50  Schritt  r.  In  ziemlich  glei- 
cher Richtung,  einige  hundert  Schritt 
weiter,  finden  sich  die  Teufelskanzel 
und  der  Hexenaltar,  Granittrümmer. 
Westl.  von  diesen  liegt  der  Gerlachs- 
brunnen ;  Wasser  für  die  Wirtschaft 
wird  dem  nö.  in  der  Nähe  des  Wolken- 
häuschens gelegenen  Hexenbrunnen 
entnommen. 


9.  Vom  Brocken 


durch  die  Steinerne  Renne 
Wernigerode. 


nach 


Vgl.  die  Karten  bei  R.  8  und  R.  10. 


Fußweg  (3-3^  a,  aufwärts  4-5  St.), 
stellenweise  etwas  steil  (bez.  »11  D 
und  11  Ec).  Vgl.  den  Brockenweg  1 
auf  S.  91.  —  Fußtouristen  ist  sehr  zu 
empfehlen,  mit  dieser  Tour  den  Be- 


such der  äußerst  lohnenden  *Hohne- 
klippen  zu  verbinden ,  s.  Route  10a. 
Die  so  erweiterte  Partie  erfordert 
dann  6-7  St.  Zeit. 

Wer  auf  dem  Wege  vom  Brocken 

7* 


100 


9.  Brocken  -  Wernigerode. 


durch  die  Steinerne  Renne  die  *Ze- 
terklippcn  (929  in)  besuchen  will,  ver- 
folgt die  Chaussee  nach  Ilsenburg  vom 
»Handweiser«  (s.  unten)  V4  St.  1.  wei- 
ter, bis  zwischen  Wegestein  8,2  und 
8,1,  r.  (Weg^veiser)  ein  Fußweg  in  I/4 
St.  nach  den  durch  Leitern  ersteigba- 
ren Zeterklippen  führt ;  überraschende, 
imposante  *  Ansicht  des  Brockens. 
Der  Abstieg  geschieht  nach  der  Ost- 
seite hin,  zuerst  1.  und  dann  (an  den 
Bäumen  — >•)  scharf  bergab,  aus  dem 
Hochwald  auf  einen  Fahrweg  und 
diesen  r.  fort.  In  3  Min.  erreicht  man 
die  aus  dem  Ilsetal  nach  dem  Ken- 
neckenberg führende  Fahrstraße  da, 
wo  sie  sich  teilt.  [L.  geht's  hinab  ins 
Ilsetal,  ^,4  St.  r.  am  Renneckenberg 
aufwärts,  halb  1.  führt  ein  Holzfahr- 
wpg  in  den  Wald;  wenn  man  diesen 
verfolgt,  bis  er  in  eine  andre  Straße 
einmündet,  dann  noch  1  Min.  am  Gat- 
ter entlang  geht,  es  durchschreitet  und 
immer  möglichst  nahe  zur  Linken  be- 
hält, bis  man  hindurch  muß,  erreicht 
mau  in  I  St.  die  Plessenhurg.]  Nach  r. 
(südöstl.)  abwärts  am  Viehhof  Molken- 
haus (1.)  vorbei  und  dann  bald  auf  die 


Chaussee,  die  von  der  Hölle  nach  der 
Steinernen  Renne  führt. 

Umgekehrt  ist  die  Partie  wegen  der 
scharfen  Steigung  beschwerlich.  Man 
verläßt  die  von  der  Steinernen  Renne 
nach  der  Hölle  führende  Chaus.see  da 
(vgl.  S.  92j,  wo  diese  1.  nach  der  Hölle 
abbiegt.  Hier  geht  man  bei  dem  Weg- 
weiser r.  Nach  lU  Min.  r.  ein  einsam  ge- 
legener Viehhof  (Molkenhaus) ;  hier 
steiniger  Weg  bergauf.  Nach  5  Min. 
bei  dem  Durchhau  (1.)  hält  man  sich 
r.,  dann  bei  dem  frei  liegenden  Fels- 
biock  1.  und  geht  nach  wenigen  Schrit- 
ten über  die  Renneckenberger  Fahr- 
straße. Bald  Waldlichtung  (1.)  und 
Wegweiser.  Hier  steigt  man  über  die 
Felsbrocken  aufwärts  nach  dem  Fuß- 
wege, den  man  am  Waldrande  sucht 
(an  den  Bäumen  als  Zeichen  — >•) 
und  zunächst  etwas  r.  vorfolgt.  Nun 
scharf  bergauf.  Oben  hält  man  sich 
etwas  1.  und  achtet,  da  der  Weg  hier 
nicht  immer  deutlich  sichtbar  ist,  ge- 
nau auf  die  Zeichen  an  den  Bäumen, 
die  oft  schwer  zu  erkennen  sind.  Ab- 
stieg nach  W.,  nach  der  (10  Min.)  Ilse- 
tal-Chaussee.    Zus.  P'^-lVa  St. 


Vom  Brocken  den  Fahrweg  liinab  (Aussichtspunkt  r.  bei  Weg- 
stein 24,0,  s.  S.  9-i)  bis  zum  {^k  St.)  granitenen  Wegweiser  »Am  Hand- 
weiser« (S.  94);  liier  etwa  80  Sehritt  auf  dem  Weg  nach  Scliierke, 
wo  dem  Stein  23,o  gegenüber  1.  (bez.  »HD«)  der  Fußweg  abzweigt, 
der  zuerst  durch  Wald,  dann  nach  5  Min.  1.  bei  einem  Pfahl  (r.  zum 
Ahrensklint  und  von  da  entweder  r.  hinab  nach  Schierke,  oder  ge- 
radeaus zu  den  Hohneklippen,  Route  10-'^;  oder  über  Hohne  nach  El- 
bingerode,  S.  79)  zur  ScImtzhiUte  des  Harzkliihs  auf  dem  Renneckcn- 
berg  (929  m)  führt.  (Von  hier  nach  der  r.  liegenden  Klippe  »Kapelle 
auf  dem  Pferdekopf«.)  Nun  den  Abhang  des  Renneckenbergs  steil 
abwärts,  auf  halber  Höhe  quer  über  die  Chaussee  Ilsetal -Hölle 
(Fußweg  halbrechts  weiter!),  bis  zum  Fuß  des  Berges,  wo  der  Fuß- 
steig in  den  Fahrweg  mündet,  der,  nördl.  weiterführend,  in  etwa 
5  Mn.  erreicht  wird.  Hier  Wegweiser:  1.  nach  Molkcnhaus,  Zeter- 
klippen, Ilsetal,  —  r.  nach  Steinerne  Renne,  Hasserode,  Plessenhurg, 
Ilsenburg.  Nach  etwa  V2  St.  gelangt  man  auf  die  Hohnechaussee 
(Wegweiser:  »Nach  Plessenhurg  und  Hohne«),  die  man  1.  eine  kurze 
Strecke  verfolgt  bis  zu  der  nächsten  r.  abzweigenden  Chaussee,  auf 
der  man  in  etwa  8  ^lin.  zu  der  r.  abwärts  gelegenen  *Steilieriien 
Renne,  dem  terrassiert  jäh  absinkenden  felsigen  Flußbett  der 
Holtcmme,  gelangt,  in  dem  das  Wasser  in  zahlreichen  kleinen  Fällen 
in  malerischer  Umgebung  abstürzt.  Beim  obersten  Wasserfall  (P/4  St.) 
Gasthaus  Wasserfall,  Z.  2-3,  F.  1,  Pens.  5-6  M.  (3»Ian  besuche 
von  hier  die  *Iie7ineklippen,  S.  91;  oder  die  Hohnsteinklippen 
[Ottofels]  beim  Karlshaus,  S.  113  1.)  —  Zum  Hinabweg  (»11  E«)  von 
der  Steinernen  Renne  wälilt  man  einen  der  Fußwege,  die  r.  und  1. 


9.  Brocken  -  Wernigerode. 


101 


von  den  Wasserfällen  abwärts  führen  and  bei  einem  Stege  zusammen- 
treffen. fMan  kann  auch  auf  der  Chaussee  abwärts  gehen  und  dann 
den  neuen  Fußweg  an  der  Kleinen  Renne,  vgl.  unten,  entlang  nach 
der  Paulinerbank,  s.  unten. )  Dann  auf  dem  rechten  Ufer  steil  abwärts, 
oder  I.  über  eine  Brücke  durch  die  »Kleine  Renne«  (s.  unten),  bis 
der  Fußweg,  in  das  Kleine  Breitetal  beim  Quarzfelsen  Silberner 
Mann  (Gasthaus,  S.  91)  auslaufend,  ebener  wird.  Unterhalb  des 
Gasthauses  nördl.  am  Beerberg  die  Hst.  Steinerne  Renne  der  Harz- 
querbahn (S.  90).  Nach  25  Min.,  beim  Austritt  aus  dem  Tal,  hat 
man  Hasserode  vor  sich. 


Bei  einiger  Zeit  lohnender  Ab- 
stecher zu  der  am  1.  Holtemme-Ufer  ge- 
legenen *Kloiueii  Kenne,  indem  man 
das  Haupttal  etwa  10  Min.  vom  Gast- 
haus au  der  Steinernen  Renne  abwärts 
bei  einem  Wegweiser  verläßt,  eine 
Brücke  überschreitet  und  etwas  berg- 
auf steigt  in  ein  Seitental  mit  klei- 
nem, der  Steinernen  Renne  ähnlichem 
^yasserfall    und  der  »Paulinerbank«; 


Holzbrüeke  und  unten  nochmals  über 
eine  Brücke  nach  der  »Renne-Insel«, 
einem  Chaos  von  Felsentrümmern, 
dann  zurück  und  bald  ins  Ilaupttal. 
Zwischen  Wegsteiuen  4,8  und  4,7  1. 
eine  Bank  mit  Bück  nach  dem  Schloß 
von  "Wernigerode,  mitten  im  Talein- 
schnitt: zwischen  den  Steinen  4,5  u.  4,4 
von  der  Chaussee  r.  ab  und  von  da  in 
25  Min.   nach  Hasserode   und   Bahn- 


s.  auch  oben.    Dann  1.  hinab  über  eine  I  hof  Hasserode. 

(2V2  St.)  Hasserode  (292  m),  seit  1908  mit  ^Yemigerode  vereinigt, 
stolberg.  Oberförsterei,  Erziehung.saustalt  für  schwachsinnige  Mäd- 
chen, Papier-  und  Filztnchfabriken,  Sägewerke,  Brauerei,  Granit- 
werke etc.;  beliebte  Sommerfrische.    Harzquerbahn. 

Gasthöfe:     Zu7n     Hohnstein,    mit     deuer:  Zum  Ho/Jager,  Z.  m.  F.  1,75- 

2,50.  Mitt.  I,i5.  Pens,  von  3,50  M.  an. 
—  Deutscher  Kaiser,  in  der  Mitte  von 
Hasserode.  Z.  m.  F.  von  1.50  M.  an.  — 
Fürst  Stolberg,  Z.  von  1  M.  an,  F.  0,60, 
Pens,  von  4  M.  an.  —  Harzer  Lustj  bei 
Hst.  Hasserode  H.  —  Viele  Sommer- 
wohnungen am  Wald. 

Sanatorium :  Pension  Villa  Quisisana, 
am  Fiiße  des  bewaldeten  Ratskopfes. 

Ärzte:  Dr.  Sehöpwinkel,  Dr.  Thele- 
iiiann  i'Klinik  füi-  Frauenkrankheiten). 

Harzklub :  Auskunf  [stellen  bei  ßö/ir, 
Friedrichstraße  102;  —  Stadt  König- 
grütz,  Frieilrichsti-aße  122. 

Eisenbahn  (Harzquerbahn)  von  den 
Hst.  Hasserode  I  (Kirchstraße)  und 
Hasserode  H  (Frankenfeldsrraße  und 
Friedrichstr.)  so^ie  von  Stat.  Hasse- 
rode (mit  Gepäckannahme)  nach  Wer- 
nigerode oder  Schierke  etc.,  S.90.  —  PT. 


Logierhaus,  gut:  Fuhrwerk,  Badege- 
legenheit; Z.  m.F.  2,50-4,  T.d'h.  2,50, 
Pens.  6  M.  —  Zur  Steinernen  Renne, 
mit' Logierhaus,  gut;  Z.  m.  F.  2,50-6, 
T.d'h.  (1  LTir)  2,50,  Pens.  o.Z.  4,50  M.; 
Garten;  Bäder.  —  Steinberg,  seitwärts 
vom  obern  Ende  des  Ortes,  Z.  m.  F. 
2-3,  Mitt.  1,75,  Pens.  4-6  M.  —  Hotel 
und  Pension  Kapitelsburg,  östl.  abseits, 
aber  hübsche  Lage;  Z.  1-1,75.  F.  0,75, 
T.d"h.  1,75,  Pens.  3.5o-5M.  —  Monopol, 
s.  S.  101.  —  Villa  Bergeck,  Fürsten  weg, 
Pens,  von  4,50  M.  an.  —  Villa  Wald- 
j'rieden,  Z.  1,50-2,50,  F.  0,50,  T.d'h. 
1,50,  Pens.  4-5  M.  —  Pension  BuJß.  — 
Villa  Charlottenheim ,  Pens.  4-7,  bei 
längerm  Aufenthalt  monatlich  100- 
180  M.  —  Villa  Brauns,  Pens,  von 
4,50  M.  an.  —  Villa  Daheim,  Ga-ithof 
Sennhütte    (S.  102)   u.  a.    —   Beschei- 


Die  Fahrstraße  (Eisenbahn  s.  S.  90)  führt  durch  Jlasserode  (s.  oben), 
eine  1768  ttnter  dem  Namen  Friedrichsthal  angelegte  Kolonie,  an  die 
sich  fast  unmittelbar  (3V2  St.)  Wernig"erode  (R.  10)  anschheßt. 

Jt^  Wer  nicht  die  Eisenbahn  oder  1)  Von  den  Gasthöfen  »Zum  Hohn- 

die  belebte,  3,3  km  lange  Chaussee  stein«  und  »Zur  Steinernen  Renne« 
durch  den  langen  Stadtteil  Hasserode  aus  1.  die  Fahrstraße  überschreitend, 
benutzen  will,  hat  die  Wahl  unter  dann  über  den  Bahndamm  und  die 
folgenden  Wegen:  '  Holtemme  nach   dem  Weg  über  die 


102 


10.  Weriiigerode. 


MoUo,  an  der  Papierfabrik  vorbei  auf 
der  zum  Teil  am  schattigen  Wald 
längs  des  Ortes  hinführenden  l'fälzer- 
gasse  nach  dem  Mönchstieg,  der  an 
seinem  untern  Ende  auf  die  Haupt- 
straße ausmündet.  40  Min.  —  2)  Den 
vorgenannten  Weg  bis  zur  Papier- 
fabrik, dann  über  die  nach  Öhrenfeld 
und  Ilsenburg  führende  Fahrstraße  und 
hier  nicht  r.  den  Mönchstieg  hinter 
dem  Orte  hin,  sondern  1.  den  Berg 
hinauf,  immer  auf  meist  aussichts- 
reichem Waldpromenadenweg  nach 
dem  ♦Katskopf  (349  m;  Gasthof  Senn- 
hätte, Z.  m.  F  2,  T.dh.  2,  Pens.  4,5o- 
6  M. ,  Turm  mit  Aussicht,  s.  S.  109) 
und  dann  entweder  auf  der  Südseite 
des  Berges  den  Promenadenweg  hinab 
auf  die  Bismarckstraße  oder  auf  der 
Nordseite  durch  die  Moltkestraße  zum 
Westemtor;  ^'4  St. 

3)  Wer  einige  Stunden  Zeit  hat, 
wählt  den  auf  S.  108,  8)  beschriebenen 
großen  Promeuadenweg  auf  dem  südl. 
Talrand;  er  führt  fast  immer  im 
Walde.    Der  ganze  Weg  bis  zum  Ho- 


tel Mühlental  und  nach  Wernigerode 
erfordert  2'  a-3  St.  Zeit.  Den  Haupt- 
weg erreicht  man  oberhalb  des  Ho- 
tels Hohnstein  1.,  an  dem  Gatter  r. 
bergauf.  Oben  bei  der  Wegteilung 
(r.  nach  dem  Steinberg)  1.  nach  dem 
(■*  4  St.)  Försterplatz  ;  von  hier  auf  dem 
Organistenweg,  einem  Promenaden- 
weg, über  den  Liudenberg  (Wegw.) 
und  nach  Wernigerode,  oder  weiter, 
nach  5  Min.  1.  der  Armeleuteberg  mit 
Kaiserturm  (S.  108);  nach  abermals 
5  Min.  die  Zivölf  Morgtn ;  prächtige 
Aussicht.  Bald  r.  nach  dem  Scharfen- 
stein,  dann  zvirück  und  bis  zum  Ast- 
berg ,  wo  r.  der  Weg  durch  schönen 
Wald  hinabführt  nach  dem  Hotel 
Mühleiital  (S.  103),  von  wo  man  ent- 
weder auf  dem  Promenadenweg  am 
1.  Ufer  des  Zillier  Baches  nach  Werni- 
gerode wandert  oder  auf  der  Chaussee 
dorthin  geht.  Im  letztern  Falle  kann 
man  auch  das  Christianental  (S.  106) 
noch  besuchen  und  event.  über  das 
j  Schloß  und  durch  den  Lustgarten  die 
I  Stadt  erreichen.    Vgl.  S.  106. 


10.  Wernigerode. 

Vgl.  die  beifolgende  Karte. 


Die  Grafschaft  Stolberg-Werni- 
gerode  bildet  als  mediatisierte  Stan- 
desherrschaft (Landesfarben  Kot  und 
Weiß)  und  in  mehrfach  eigner  Verwal- 
tung den  gleichnamigen  preußischen 
Elreis  im  Regierungsbeziik  Magde- 
burg. Sie  umfaßt  278  qkm  (5,05  QM.) 
mit  31 856  Einw.  in  1  Stadt,  2  Flecken, 
11  Dörfern,  5  Rittergütern  und  11  fürst- 
lichen Landwirtschaften  mit  11000  ha 
Forsten.  Das  ganze  Brockengebiet 
gehört  zur  Grafschaft  (vgl.  die  Grenze 
auf  der  Übersichtskarte  vorn).  Be- 
sitzer der  Grafschaft  ist  seit  19.  Nov. 
1896  der  Fürst  Chnstian  Ernst  zu 
Stolberg  -Wernigerode ,  geb.  28.  Sept. 
1864,  preuß.  Rittmeister  ä  la  suite  d.  A., 
vermählt  mit  Marie,  Gräfin  zu  Castell- 
Rüdenhausen,  geb.  6.  März  1864. 


Wernigerode  stammen  aus  dem  schwa- 
bengauischen  Dynastengeschlecht  de- 
rer von  Arnstedt.  Der  Ahnherr  Adel- 
bert erscheint  1103-18  als  Graf  in 
Heimar  (bei  Hildesheim)  und  seit  1121 
als  »Graf  von  Wernigerode«.  Der 
Ort  Wernigerode  ist  älter  als  die 
Burganlage;  die  Grafschaft  war  kein 
unmittelbares  Reichslehen  und  ge- 
wann erst  nach  den  Kämpfen  mit  den 
Regensteiner  Grafen  im  Jahr  1343 
ihre  Gestalt  um  Wernigerode.  Graf 
Botho  von  Stolberg  (3.  R.  31)  be- 
gründete bei  der  Teilung  1645  eine 
neue  Grafenlinie,  Stolberg -Werni- 
gerode. 1890  erhielt  der  1896  verstor- 
bene Graf  Otto,  Vater  des  jetzigen 
Fürsten,    vom    Kaiser   die  Genehmi- 


gung zur  Führung  des  Fürstentitels 
Geschichtliches.  Die  Grafen  von  1  mit  dem  Prädikat  »Durchlaucht«. 
Die  Stadt  Wernigerode  (242  m),  an  der  Holtemme,  gewöhnlich 
»Wernigerode  am  Harz«,  mit  18366  Einw.  (einschließlich  des  ein- 
gemeindeten und  von  Sommerfrischlern  bevorzugten  Hasserode, 
S.  101),  ist  Hauptstadt  der  Grafschaft  Stolberg-Wernigerode  fs.  oben) 
und  einer   der  lieblichsten  Orte  am  Harz  (^1911  mit  den  Vororten 


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10.  AVenus{eiode. 


103 


9500  Kurgäste) ;  auch  Wintersport  (Rodelbalin  im  Salzbergtal).  Stat. 
der  Bahn  Heudeber-Harzburg  (S.  35)  und  der  Harzquerbahn  (R.  10  b). 
Landratsamt,  Amtsgericht,  Gymnasium,  ziemlich  rege  Gewerbe. 
Unmittelbar  an  Wernigerode  grenzt  der  Vorort  Nöschenrode  an,  ein 
Flecken  mit  2006  Einw. 

Gasthöfe  (ia  den  meisten  elektr. 
Lieht  uml  ZH.):  Essener  Hof,  am  Salz- 
bergtal, vornehm :  Z.  2,50-6,  F.  1.25, 
Gabel-F.  2.5u,  T.d'h.  3,  Mitt.  3,50,  Pens. 
7-12  M. ;  mit  Weinrestaurant. —  Weißer 
Hirsch,  am  Markt;  Z.  von  l.öo  M.  an, 
F.  1,  Din.  2,50,  Pens,  von  5,50  M.  an. 

—  Monopol,  an  der  Hst.  Westerntor 
(S.  90);  Z.  1,50-3.30,  F.  1,  T.d'h.  2,50, 
Pens.  5-7,50,  Omn.  0.50  M.,  Garten, 
Aussicht;  gelobt.  —  Deutsches  Haus, 
Burgatr.  19;  Z.  1,50-2,50,  F.  1,  T.d'h. 
2,50,  kleines  Din.  1,50-2,  abds.  2. 
Pens,  von  5  M.  an;  kein  Wz. ;  gelobt. 

—  Hohenzollern ,  dem  Bahnhof  am 
nächsten;  Z.  m.  F.  2,50-3.  Mitt.  1,75. 
Pens.  5-6  M.  —  Knaufs  Hotel,  Burg- 
straße, schöner  Garten  (Aussicht  auf 
Schloß  und  Brocken);  Z.  1,50-3,  F.  1, 
Mitt.  1,50  u.  2,  Pens.  5  u.  5,50  M.  — 
Gotisches  Haus,  Markt;  Z.  m.  F.  2,50- 
3,50,  Mitt.  o.  Wz.  2  M. ;  keine  Pension, 
Touristen  und  Geschäftsreisende.  — 
Wiener  Hof,  Marktstraße,  Würzbur- 
ger Bier;  Z.  m.  F.  2,25,  Mitt.  1,50  (im 
Abonn.  1,25),  Pens,  von  4,50  M.  an; 
einfach,  gute  Küche.  —  Preußischer 
Hof,  Burgtor,  Aussicht  aufs  Schloß; 
Z.  1,50-2,50,  F.  0,75,  Mitt.  1,75  (im 
Abonn.  1,50),  Pens.  4,50-6  M.;  gelobt. 

—  Goldener  Hirsch,  in  Nöschenrode; 
Z.  1-2,  F.  0,75,  Mitt  1,75,  Pens.  4-5  M. 

—  Kastens  Hotel,  Burgstraße ;  Z.  1-1,5  0, 
F.  0,50,  Gedeck  im  Abonn.  1,  Pens. 
3,50-4,50  M.:  einfach,  aber  gelobt. — 
Reichsiwst,  Marktstraße ;  Z.  m.  F.  von 
2  M.  an,  Mitt.  1,50  (im  Abonn.  1,25), 
Pens.  4,50  M.  —  In  der  Breitestraße: 
Neustädter  Bär,  altes  interessantes 
Haus;  Z.  m.  F.  1,50-2,  Pens.  4,80  M. 

—  NeVritädter  Hof,  Z.  von  1,25  M.  an, 
F.  0,75,  Mitt.  1,25,  Pens,  von  4  M.  an; 
bescheiden.  —  Neustädter  Schenke,  7i. 
m.  F.  2.25,  Pens,  von  4,50  M.  an;  ge- 
lobt. —  Zur  Tanne,  Z.  m.  F.  von  1,50  M. 
an.  Mitt.  1  M.  —  Kai^erhof,  Z.  m.  F. 
1,50-2,50,  Pens.  3-4  M.  —  Weißer 
Schwan,  Z.  m.  F.  2,  Mitt.  1,50  M.  — 
Sonne,  Johannisstraße;  Z.  m.  F.  1,50- 
2,  Pens.  3.50-4,50  M. ;  gelobt.  —  Altes 
Schützenhaus,  Z.l,50,  F.  0,76,  Mitt.  1.2  5 
bis   1,50,   Pens.  4,50-5  M.;   Restau- 


rant. —  Nöschenröder  Schützenhaus, 
Z.  2,  F.  0.50,  Mitt.  1-1,50,  Pens.  4,50 
bis  5  M;  Restaurant.  —  Storchmühle, 
im  Mühlental;  Z.  von  1,50  M.  an,  F. 
0,80,  Din.  1,75,  Pens,  von  5  M.  an.  — 
Unter  den  Eichen,  im  Mühlental.  — 
Grüner  Baum,  Unteres  Mühlental;  Z. 
m.  F.  1,50-2,  Pens.  4-5  M.;  Restau- 
rant. —  Kurhaus  (M.  Köhler),  in 
Nöschenrode;  Z.  m.  F.  1,50,  Pens. 
4-4,50  M.,  mit  Konzert-  und  Theater- 
A-aaJ(GastvorsteUungen),  Gartenrestau- 
rant. —  Goldener  Löwe,  in  Nöschen- 
rode; Z.  1  M.  —  Christianental,  im 
Christianental  (S.  106);  Z.  1,50,  F.  0,50, 
Ged.  1,50,  Pens.  4-5  M. :  empfohlen.  — 
In  Hasserode:  s.  S.  101. 

Außerhalb  der  Stadt  in  bevorzug- 
ter Lage  die  Hotelpensionen  (für 
langem  Aufenthalt):  Lindenher g ,  auf 
dem  Lindenberg  (i  4  St.),  aussichts- 
reich, dem  Schloß  gegenüber;  Z.  1,50 
bis  3,  F.  1,  Pens.  5-6,  Omn.  0,60  M.  — 
Küsters  Kamp,  mit  DependenzenFiZia 
Anna  und  Parkhaus,  ebenfalls  reizende 
Lage ;  Z.  1,50-3,  F.  1, T.d'h. 2,50, kleines 
Diner  von  1,50,  Pens,  von  4,50  M.  an. 
—  Hotel  Mühlental,  Oberes  Mühlental, 
mit  Restaurant  Waldmühle;  Z.  m.  F. 
2-2,50,  Mitt.  2,25,  Pens.  4,50-6  M.  — 
Sanatorium  Salzbergtal  (Dr.  Schnitze), 
Kur  -  und  Wasserheilanstalt  für  Ner- 
venkranke, Blutarme  und  Rekonvales- 
zenten, Bäder,  Massage  etc.,  am  Salz- 
berg. —  Neues  Schützenhaus,  am  Tier- 
garten, 1/2  St.  von  der  Stadt;  Z.  m.  F. 
2,  Pens.  4-5  M.  —  Außerdem  die  Gast- 
höfe am  Patskopf  (S.  102)  und  auf  der 
Harburg  (S.  107). 

Pensionen  :  Villa  lUenheim  (v.  Me- 
.  mertv),  L.  1,  Bed.  1  M.  -wöchentlich, 
F.  0,75,  Mitt.  1,75,  Pens.  5-8  M.  — 
Villa  Ulrika,  Hornstraße;  Pens.  4,50- 
7,50  M.  —  Villa  Silvana,  Salzbergtal; 
Z.  von  2  M.  an.  F.  1 ,  Mitt.  1,75  u.  2, 
Pens.  4,50-8,  Omn.  0.50  M.  —  Villa 
Hufeland,  am  Walde,  Fürstenvs'eg  5 ; 
Pens.  4,50-6  M. ,  gelobt.  —  Haus 
Rudorff,  Salzbergtal.  —  Neurath  {YiVLa. 
Esperanto),  Bismarckstr.  24,  Pens,  von 
4  M.  an.   —  Haus   Bergeck,  Fürsten- 


104 


10.  Wernigerode. 


weg  8,  am  Blockshoniberg;  Pens.  5,50 
bis  8  M.  —  Förster,  Organ.  Straße.  — 
Villa  Dalieim,  Pens.  5-10  M.  —Villa 
Heimat,  Z.  1,50-2,  Pens.  5-8  M.  — 
Villa  Waldfrieden,  Am  Steinberg  18. 

—  Auguxta  ■  Victoria  -  Heim  (Frau  Dr. 
Kowallek),  Pens.  4-6  M.,  \x.n.  —  °Christ- 
Liche-'i  Erliolungshaus  Harzfriede  (Ber- 
liner Stadtmission),  Unteres  Mühlen- 
tal;  Pens.  8.50  M.,  bei  Aufenthjilt  unter 
fünf  Tagen  .50  Pf.  Aiifgehl  taglich. 

Restaurant  (außer  in  den  Gast- 
höfen): Ratskeller,  originell,  Mitt.  1,50 
bis   1,75  M. 

Cafes:  Alirends  (verschied.  Biere), 
Breite  Straße,  lebhafter  Verkehr,  G.ärt- 
chen.  —  Geitel,  Liebfiauenkirchplatz  1. 

—  lieuhe ,  Burgstr.  18.  —  Heydeckes 
Konditorei  in  Hasserode,  Friedrich- 
straße 135. 

Weinstube :  £. C.  Uehr,  Breite  Str.  26. 

Magazine :  Marmor- Kunstarbcüten 
bei  Koch  u.  Braun.  —  Kunstgußeisen- 
waren aus  Ilsenburg  bei  Tetzner  und 
Hildebrand.  —  Lüderssche  Kunstguß- 
eisenwaren bei  Schiuanecke,  Western- 
straße  8,  und  bei  Tetzner,  Breite  Str. 
20.  —  Mineralien  und  Petrefakten  bei 
Buchbinder  G.  &  A.  Bordiert. 

Kurtaxe  bei  Aufenthalt  von  mehr 
als  fünf  Tagen  1  Person  3,  Familie  von 
2  Personen  4,  mehr  Personen  5  M. 

Arzte:  Dr.  Friedet,  Kreisarzt.  — 
Dr.  Schnitze,  Nervenarzt.  —  Dr.  John, 
Augenarzt.  —  San.-Rat  Dr.  Holfelder. 

—  San.-Rat.  Dr.  Riedel.  —  San.-Rat 
Dr.  Erler.  —  San.-Rat  Dr.  Querner.  — 
Dr.  Lehmann,  Ohrenarzt  etc.  u.  a. — 
Zahnärzte:  A.  Hoppe,  Gr.  Bergstr.  5. 
und  Dr.  Hoppe,  Flutrenne  7,  und  drei 
Dentisten.  —  Massage  durch  meh- 
rere Masseure  und  Masseusen.  —  Apo- 
theken :  Uut'iapotheke  und  Hofapotheke. 

Bade -Anstalten,  warme,  Dampf- 
und  medizin.  Bäder:  Kurhaus,  Neue 
städtische  Badeanstalt  in  der  Otto- 
straße; Dr.  Werkmeister  fauch  elektr. 


Licht-  und  Wechselstrombäder);  Frei- 
bäder nebst  Luft-  und  Sonnenbädern: 
IlseJiburgstraße  und  Nesseltal  (Halte- 
stelle IIi. 

Post  (Marktstraße):  2mal  in  1^  4  St. 
nach  (11  km)  Elhinqerode.  —  T:  Am 
Bahnhof  und  in  der  Post.  —  Harz- 
klub:  Auskunftstellen  bei  Heidenreicli, 
Breitestraße  8;  —  Ramme,  Zigarreu- 
handlung,  Westerntor  .31,  ferner  in 
Nöschenrode  und  in  Hasserode ;  —  für 
briefliche  und  mündliche  Anfragen: 
Städtisches  Verkehrsamt ,  Nicolaiplatz. 
Wohnungsnachweis:  Städtische  Kur- 
verwaltung. 

Wagen  :  Nach  der  Steinernen  Renne 
bis  zum  Silbernen  Mann  5  M.,  bis  zum 
Gasthof  10  M.  hin  und  zurück;  über 
Plessenburg  nach  Ilsenburg  15  M. ; 
Ilsenburg,  Harzburg  18  M. ;  Rübeland 
12  M. ;  Ziegenkopf,  Blankenburg, 
Michaelstein  18  M. ;  Brocken  21  M. 
hin  und  zurück.  Außerdem  ist  noch 
Trinkgeld  zu  zahlen.  —  Omnibus  der 
Gasthöfe  am  Bahnhof.  —  Automobil- 
omnibus  nach  Rübdand. 

Eisenbahn  (Bahnhof  1  4  St.  nördl.): 
A.  Staatsbahn  nach  Heudeher  in  24  Min. 
(S.  3,5;;  llsenburg  (S.  117)  in  23  Min.; 
Harziurg  in  1  St.  —  B.  Harzquerbahn 
(die  auch  eine  Hst.  am  Westerntor 
hat)  nach  Schierke  und  dem  Brocken, 
s.  S.  90;  nach  Nordhausen,  s.  R.  30. 
—  C.  Über  Minsleben  (S.  69)  nach 
Blankenburg  (S.  62)  und  Thale  (S.  49). 

Bei  gemessener  Zeit:  Rathaus, 
Gymnasium,  Lindenberg,  Fürst-Otto- 
Museum,  Schloßberg;  oder  Rathaus, 
Salzbergtal,  Kaiserturm,  Zwölfmorgcn- 
tal,  event.  Schloß. 

Entfernungen  vom  Marktplatz  in 
Wernigerode :  nach  dem  Bahnhof  7-10 
Min.;  nach  Blankenburg  17  km;  nach 
Hartenberg  7  km ;  nach  Elbingerode 
11  km;  zum  Silbernen  Mann  5  km; 
nach  Schierke  15  km;  nach  Ilsenburg 
direkt  9  km. 


Die  schöne  Lage  am  Fuß  bewaldeter  Berge,  das  milde  K^ima 
(es  kommt  hier  sogar  die  echte  Kastanie,  Castanea  vesca,  fort),  die 
reinlichen  Straßen  und  die  zahlreichen  Promenaden  machen  das 
Städtchen  zu  einem  angenehmen  Sommeraufenthalt  (auch  Winter- 
sport, Kodelbahnj.  Von  Häusern  in  alter  Holzkonstruktion  besitzt 
Wernigerode  nur  noch  das  um  1500  gebaute  Rathaus  (mit  dem 
Denkspruch  über  der  Tür:  »Einer  acht's,  der  Andre  verlacht's,  der 
Dritte  betracht's,  was  macht's?«),  am  Markt,  das  Gerlitzsche  Haus 
(von  1674),  Breite  Straße  72,  mit  Holzbildern,  das  sogen.  J^eustädter 


10.  Wernigeiude.  105 

Rathaus,  Breite  Straße  78  (Gasthaus),  und  am  Hinterhaus  und 
Seitenbau  des  Hauses  Marktsiraße  1  noch  reiche  Schnitzereien.  Am 
Markt  9  das  Haus,  in  dem  Goethe  auf  seiner  Harzreise  im  Win- 
ter 1777  wohnte  (Inschi-ift).  —  Von  der  alten  Stadtbefestigung  ist 
nur  noch  der  viereckige  Wesicn/torturm  erhahen,  ferner  noch  vier 
Mauertürme,  darunter  der  ISbO  wieder  ausgebaute  Maucriana  am 
Nöschenroder  Burgberg,  liinter  Knaufs  Garten.  —  Unter  den  Neu- 
bauten sind  bemerkenswert:  das  Gymnasium  (gotisches  Gebäude); 
das  St.  Georgii-Hospital ;  das  Kriegerdenkmal  (Sandstein)  für  187071 
in  der  Stadt  und  das  für  1866  oben  beim  Lustgarten  (Granitblock 
mit  preußischem  Adler) ;  das  neue  Denkmal  (1911)  des  Harzdichters 
Hans  Hoff  mann;  das  Postgebäude  in  der  Marktstraße;  die  Lich- 
frauenkirche  mit  einem  Christus  am  Kreuz  (von  B.  Bohde)  und 
neuem  gotischen  Turm;  die  1881-86  renovierte  St.  Silvestrikirche 
mit  stattlichem  Turm  und  Grabdenkmälern  der  Grafenfamilie; 
St.  Theohaldikapelle  (Nöschenrode);  St.  Johanniskirche  mit  Glas- 
malereien; neues  Waisenhaus  der  Plemnitzstiftung ;  —  Landratsarnt 
und  Amtsgericht  in  der  Nähe  des  Bahnhofs.  —  In  der  Burgstraße 
das  erneuerte  Regierungsgebäude  mit  dem  Fürst  ■  Otlo  -  MllseUDl 
(Eintritt  frei,  Mo.  Mi.  Do.  u.  Sa.  10-1  und  3-5  Uhr,  So.  11-1  Uhr; 
sonst  Trinkg.,  1,  mehrere  je  0,50  M.)  mit  naturgeschichtlichen,  kultur- 
geschichtlichen, kunstgewerblichen  Sammlungen  und  der  *Jeepschen 
Gemäldesamrnlung ,  darunter  Gemälde  von  Allori,  Baroccio ,  Paris 
Bordone  (Grablegung),  Caravaggio,  Albr.  Dürer  (St.  Sebastian), 
Michelangeh>s  Schule  fPietäj,  Adr.  Ostade  (Tischgebet),  Poussin, 
Eembrandt  (Mann  mit  Katze;  Madonna  mit  Nelkej,  Guido  Reni 
rVerkündigungj,  Sarto-Vanucchi,  Schidone  (Mutter  mit  Kindj,  Paolo 
Veroneses  Schule,  Sassoferrato  Qladonna). 

Ein  Fahrweg  führt  durch  den  Lustgarten  mit  dem  Denkmal  des 
1896  verstorbenen  Fürsten  Otto,  von  Schott  (1900j,  am  fürstlichen 
Marstall  (prächtige  Einrichtung;  9-11  Ulir  Ym. ;  Trinkgeld)  vorbei 
auf  das  120  m  über  der  Stadt  gelegene,  weithin  sichtbare  *  Schloß 
Wernigerode,  das  Stammschloß  und  die  Residenz  der  Fürsten  zti 
Stolberg -"Wernigerode,  wohl  die  schönstgelegene  aller  Harzburgen. 
Das  Gebäude  ist  durch  den  Fürsten  Otto  unter  Beibehaltung  der 
stilvollen  alten  Bauteile  restauriert  und  zu  einem  prächtigen  Berg- 
schloß umgeschaflen  worden.  Sehenswert  sind  die  Haupttreppe  und 
der  Rittersaal,  die  *Schloßkirche  (Kirchonbesucher ,  So.  V2IO  Uhr 
Vm. ,  können  ft-ei  auf  Schloßhof  und  Terrasse  herumgehen),  die 
Terrasse,  die  Wendeltreppe  und  der  Waflensaal. 

Dem  Publikum  ist  die  Besichtigung  '  In  dem  frühem  Orangeriegebäude 
des  Schlosses  und  das  Betreten  der  des  Lustfiartens  sind  die  wertvolle 
innern  Höfe  und  der  Terrassen  nur  fürstliche  Bibliothek  (113  000  Bände; 
in  Begleitung  eines  Dieners  (Meldung  hervorragend  altdeutsche  Literatur, 
am  Schloßtor)  gestattet.  Dagegen  steht  Geschichte,  Bibel,  Gesangbuch)  so- 
der Besuch  der  schönen  Promenaden  wie  das  fürstliche  Archiv  aufgestellt, 
im  Tiergarten  und  Lustgarten  (Palmen-  !  Bibliothekar  Archivrat  DDr.  Jacobs, 
haus)  frei.  (In  Abwesenheit  der  fürstl.  Schriftführer  des  Harzvereins  für  Ge- 
Familie kann  man  auch  das  Innere  des  schichte  und  Altertumskunde  (>Ii.  u. 
Schlosses  besichtigen.)  Auf  der  Schloß-  Sa.  2-4  Uhr  geöffnet;  hier  auch  Bi- 
terrasse  2  Feldschlangen  mit  Inachi'ift.  ;  bUotliek  und  Antiquitätenaanimluug 


106 


10.  Wernigerode. 


jenes  Vereina).  —  Vor  dem  Luatgar- 
ton,  am  Ende  der  Allee,  das  Ki-ieger- 
denkmal  für  1866  (s.  S.  105). 

A.  Lustgarten,  Schloß  und  Tiergarten. 
Der  liiiNtgarton,  die  Scbloßum- 
gebung  und  der  Tierf^arten  bis  zum 
Christiaiiental  bieten  zunächst  die 
genußreichsten  Spaziergänge.  Der 
Tiergarten  ist  von  zahlreichen  Fahr- 
und  Promenadenwegen  durchzogen. 
Wir  geben  hier  den  für  den  Touri- 
sten zweckmäßigsten  Weg. 

Zum  Lustgarten:  Vom  Burg- 
tore die  Schloßstraße  hinauf  durch 
die  Lindenallee  und  oben  bei  dem 
Kriegerdenkmal  1.  Wer  direkt  vom 
Bahnhof  hierher  will,  geht  hinter  dem 
Empfaugsgübäude  die  Kaiserstraße  1., 
so.  nach  dem  Schlosse  zu,  dann  nicht 
r.  in  die  Stadt,  sondern  geradeaus  die 
Lindenallee  bergauf  in  den  Lustgar- 
ten ,  den  man  nach  kurzer  Durch- 
wanderung dem  fürstlichen  Marstall 
gegenüber  verläßt;  dann  über  die 
Fahrstraße  und  den  Marstallvorplatz 
und  auf  breitem  Fahrweg  auf  den 
Schloßberg.  Durch  das  Schloßtor, 
auf  dem  Vorhof  des  Schlosses,  r.  Woh- 
nung des  Kastellans,  bei  dem  mau 
sich  wegen  etwaiger  Besichtigung  des 
Schlosses  zu  melden  hat.  Weiter  un- 
ter der  Schloßterrasse  entlang  und 
bei  einem  Schuppen  1.  den  Promena- 
denweg hinauf  (der  Weg  geradeaus, 
»der  große  Christianentaler  Weg«, 
führt  direkt  in  20  Min.  nach  dem 
Christiauental).  Dann  bei  der  Wege- 
teilung nicht  r.  (»Kleiner  Christianen- 
taler Weg«,  den  man  event.  auch  r. 
verfolgen  kann) ,  sondern  1. ;  weiter, 
nicht  geradeaus,  sondern  1.  und  nahe 
hinter  dem  Schlosse  zweimal  r.  nach 
der  Höhe  des  Agnesbergs  (389  m); 
vom  Bahnhof  '^U  St.  Auf  der  Höhe 
das  Reservoir  der  Schloß  -Wasserlei- 
tung und  prächtige  *Aus3icht.  —  Nach 
dem  Christiauental  geht  man  nun 
entweder  auf  einem  der  beiden  südl. 
etwas  tiefer  gelegenen  Wege,  dem 
Annaweg  oder  dem  Agnesweg,  die 
weiterhin  sich  vereinigen,  oder  man 
hält  sich  zweckmäßiger  immer  auf  dem 
Rasenweg  auf  der  Höhe  des  Berges 
geradeaus,  zuerst  in  schönem  Buchen-, 
dann  r.  in  Nadelwald.  An  einer  ein- 
zelnen Eiche  (Aussichtseiche)  vor- 
bei, dann  bei  einer  Bank  (r.)  auf  den 


Annaweg  und  diesen  1.  fort  zur  Fal- 
keubank  (reizender  Blick  ins  Chri- 
stianental), endlich  auf  einem  Zick- 
zackweg hinab  (^/.j  St.  vom  Agnesberg) 
in  das  l'hristianental,  ein  durch 
schöne  Wiesengründe,  Teiche  und 
prächtige  Waldeini'ahmung  ausge- 
zeichnetes Seitental  des  Mühlentals 
(event.  auf  der  nähern  Straße  durch 
das  Mühlental  zu  erreichen).  liier  das 
Denkmal  Kaiser  Wilhelms  I.  (Medail- 
lonbild) von  Niewerth,  durch  Fürst  Otto 
von  Stolberg  errichtet.  Aufwärts  im 
Tale  die  besuchte  Hotel- Pension  Chri- 
stianental (S.  103).  —  NachWernigerode 
zurück  wendet  man  sich  dem  Tal- 
ausgang zu  und  erreicht  im  Mühlen- 
tal abwärts  die  Stadt  in  20  Min. 

Für  den  Besuch  des  östlichen  Teils 
des  Tiergartens  steigt  man  entweder 
wieder  nach  der  Falkenbank  empor 
und  geht  den  Annaweg  weiter  (man 
vermeide  den  Hermannsweg,  der  auf 
Umwegen  nach  Benzingerode  führt); 
oder  man  verfolgt  den  Weg  nördl.  vom 
Hotel  bis  zu  dem  ersten  r.  in  ein  klei- 
nes Seitental  (Luisental)  abzweigenden 
Wege,  der  ebenfalls  nach  dem  Anna- 
weg führt,  und  den  man  verfolgt;  oder 
(am  besten)  man  wendet  sich  beim  Ho- 
tel auf  dem  Wege  nach  dem  Waldrand 
1.  bis  zur  Brockenhank  und  hier  den 
Fußweg  1.  hinauf,  der  vom  Schnitt- 
punkt mit  dem  Annaweg  auch  von 
denen  benutzt  werden  muß,  die  einen 
der  beiden  ersten  Wege  kommen. 
Nun  am  Fenstermacherberg  aufwärts 
zur  Elisabethenbank  am  Triangel 
(463  m) ;  hübsche  Aussicht  auf  die 
Täler  und  das  Brockenmassiv.  Dann 
zurück  nach  dem  Annaweg  und  die- 
sen 1.  bis  zum  Friederikental,  an 
dessen  oberm  Ende,  dem  Belle -Al- 
liance  -  Platz ,  der  Erhgrafenweg  ein- 
mündet, auf  diesem  geht  man  zurück 
und  gelangt  so  wieder  nach  dem  Chri- 
stianental. —  Die  Chaussee  erreicht 
man  nahe  am  Eingang  ins  Mühlental, 
wenn  man  die  Wiese  überschreitet  und 
gegenüber  auf  der  Treppe  über  das 
Gatter  steigt.  Vom  Christianental  und 
zurück  nach  Wernigerode  1^/4-lVa  St. 
—  Der  Kaiserweg,  der  am  Bergrand  in 
großen  Bogen  bis  auf  die  Chaussee 
im  Eisergrund  oberhalb  der  Försterei 
Voigtstieg  (S.  73)  führt,  wäre  nur 
wegen  seiner  Einsamkeit  zu  emp- 
fehlen. 


10.  Weriiii'erode. 


107 


B.  Südliche  und  westliche  Umgebung. 

1)  In  das  vom  Zillierbach  durch- 
flossene  *3Iiilileutal  am  Hotel  Müh- 
lental (S.  103)  vorbei  bis  zur  Försterei 
Voigtstieg  (S.  73;  mit  Fremdeiipen- 
sion),  1^4  St.  Mau  geht  dorthin  auf 
der  zwischen  Wiesen  und  bewalde- 
ten Bergen  sich  hinziehenden  Chaus- 
see oder  am  linken  Ufer  des  Baches 
auf  schattigem  Promenadenweg,  der 
hinter  dem  Theobaldivereinshaus  ab- 
zweigt. Angenehmer  Weg  (besonders 
früh  und  abds.).  Erweitern  läßt  sich 
diese  Tour  durch  Anfügung  der  fol- 
genden Ausflüge  2)  und  3). 

2)  Durch  das  Kalte  TaJ  über  den 
Försterplatz  nach  Hasserode  oder  Wer- 
nigerode. Man  verfolgt  den  Prome- 
nadenweg auf  dem  linksseitigen  Bach- 
ufer bis  an  sein  Ende,  dann  über  die 
Brücke  auf  das  rechte  Ufer  und  die 
Waldstraße  r.  weiter  bis  zur  Talwei- 
tung (3/4  St.),  hier  r.  den  Fußpfad 
(Weg^v.)  hinauf  nach  dem  Förster- 
platz. Auf  dem  Försterplatz  weitere 
Wegr^'eiser  nach  allen  Richtungen. 

3)  Nach   dem   *Büchenberg   und 
durch  das  Zillierbachtal  und  das  Kalte 
Tal   oder   über   den  Försterplatz  zu- 
rück;  für  Geognosten   besonders   in- 
teressant; 3-31  2  St.  —  Man  verfolgt 
von  der  (V  4  St.)  Försterei  Voigtstieg 
(s.  oben,  Nr.  1)  die  Hauptstraße  r.  nach 
Elbingerode  zu  bis  zum  Chausseehaus 
Bolmke,    dann  r.  (sw.)  auf  der  Fahr- 
straße fort  zum  (2  St.)  Büchenberg 
(523  m),     interessant     durch    seinen 
Reichtum  an  Eisenstein,  der  hier  als 
dichter  Roteisenstein,  Eisenglanz  und 
ockeriger    Brauneisenstein    in    einer  ] 
Mächtigkeit  von   40   m    zutage   tritt,  i 
(Auch  grüner  Quarz  und  sogen,  grü- 
ner  Marmor    finden   sich   hier.)     Die 
meist    durch    sogen.    Fingen-  (Tage-)  ' 
Bau  gewonnenen  Steine  werden  zur-  | 
zeit  nach  den  Hochöfen  in  Rotehütte  i 
und  Hüttenrode  geliefert.    Die  größte  ! 
der   Fingen,  die  »Blaue  Pingee,  ver- 
dient einen  Besuch;  *Blick  in  die  Tie- 
fen; bescheidenes,  aber  ordentliches  , 
Wirtshaus.   —  Der  Weiterweg  führt  ! 
beim   letzten  Hause  r.  ab  durch   das  | 
Stollental  auf  einer  nach  5  Min.  von  i 
1.  kommenden   Fahrstraße.     Nach  20  ! 
Min.  (vom  Büchenberg)  erreicht  man  j 
das  Zillierbaclital  und  auf  einer  am  j 
Bach    sich    hinziehenden    Fahrstraße 
nach  weitem  25  Min.  die  Voigtstiegs-  1 


mühle.  —  Wer  jedoch  zum  Kalten 
Tal  oder  zum  Försterplatz  (S.  102) 
wiU,  der  geht  bei  der  Einmündung  des 
Stollentals  (s.  oben)  über  die  Brücke 
und  steigt  fnach  1.)  auf  schattenlosem 
Weg  den  Hillmarsberg  (^518  m)  em- 
por. Oben,  wo  eine  Fahrstraße  von 
r.  kommt,  in  den  Wald  und  bald 
auf  eine  gebesserte  Fahrstraße  und 
zum  Jagdhaus  Hillmarshäuschen  (1.  in 
den  Tannen),  von  wo  nun  ein  schöner 
Weg  abwärts  nach  dem  Kalten  Tale 
führt.  Ein  nach  ca.  10  Min.  sich  r. 
abzweigender  Fußweg  kürzt  ab.  — 
Die  Voigtsstiegmühle  erreicht  man 
vom  obern  Kalten  Tal  aus  unten  am 
Bach  auf  der  Fahrstraße  nach  r.  durch 
das  Kalte  Tal  und  den  Ausgang  des 
Zillierbachtals  in  40  Min.  —  Nach  dem 
Försterplatz  überschreitet  man  im 
obern  Kalten  Tal  den  Steg  und  steigt 
auf  schönem  Weg  den  Rasselberg  em- 
por, geht  oben  r.  und  eiTeicht  nach 
P  4  St.  vom  Büchenberg  den  Förster- 
platz (S.  102).  —Abstiege:  Man  geht 
von  hier  entweder  über  den  Salz- 
berg oder  über  den  Armeleuteberg  oder 
auf  dem  Organisteuweg  über  den  Lin- 
denberg nach  Wernigerode.  Die  Tour 
ist  dann  ^/^  St.  kürzer. 

4)  Nach  Küsters  Kamp  und  zur 
Harburg ,  »  ^  gt.  —  Tom  Burgtor  in 
Xöschenrode  am  Ende  des  Orts  r.  über 
den  Bach  und  bergauf  nach  *Küsters 
Kamp  (mit  Hotel  n.Ee-^taurant,  S.  103), 
prachtvolle  Aussicht,  namentlich  nach 
dem  Schloß.  Von  hier  nach  der  *Har. 
bürg  (20  Min.  südl.)  zwei  Wege :  ent- 
weder durch  das  Bollhasental ,  zum 
Teil  steil,  oder  näher  über  den  Berg- 
rücken und  durch  das  niedrige  Ge- 
hölz. Auf  der  durch  schöne  Bergform 
ausgezeichneten  Harburg  (435  m)  gutes 
Gasthaus;  ^Aussicht.  An  der  Nord- 
seite des  Berges  Standbild  des  Fürsten 
Bismarck.  Nach  S.  auf  schönem  Wege 
nach  den  Zwölf  Morgen  (s.  Nr.  8). 

5)  Im  Pulvergarten  (unterhalb  Kü- 
sters Kamp)  zweigen  zwei  weitere 
Wege  r.  ab.  Der  eine  führt  steil  in 
die  Höhe  und  zieht  oberhalb  des  Boll- 
hasentals  am  Hange  des  Jägerkopfs 
(444  m)  hin,  und  weiter  nach  AenZivölf 
Morgen  an  den  Promenadenweg,  der 
unten  Nr.  8  beschrieben  ist;  20-25 
Min.  Der  andre  geht  in  das  Schmale 
Tal  und  dann  1.  aufwärts  (Wegwei- 
ser)  nach  dem  Eichberg  und  von  da 


108 


10.  Wernij'erode. 


an  der  Berglehne  entlang  (etwa  auf 
halber  Höhe  r.  Abstecher  zu  einer 
Quelle,  »Jiigerbornc,  im  Schmalen 
Tale,  mit  *Au.s.sicht  auf  das  Schloß) 
gleichfalls  nach  dem  Promenadenweg 
über  den  Zwölf  Morgen. 

6)  Über  den  Lindenberg  nach  dem 
Armeleuteberg,  1  St.—  Der  (10  Min.) 
Liudenberg  (811  m)  i.st  der  beliebteste 
Aussichtspunkt  in  der  Nähe  der  Stadt, 
bequeme  Faiir-  und  Pronienadenwege 
führen  hinauf.  Oben  HcAel  mit  Best au- 
raid  (S.  108) ;  prächtige  Au  s  s  i  c  h  t  vom 
Aussichtsturm.  Ein  Promenadenweg 
führt  vom  Lindenherg  am  Amelunqs- 
köpf  i^lSm)  und  Markhardtsherg  {^21 
m)  oder  auf  dem  Orgauistenweg  in 
25  Min.  nach  dem  Ärnieleuteberg 
(478  m),  einem  isolierten,  steil  ab- 
fallenden Kieselschieferkopf  (»Kleiner 
Brocken«)  mit  dem  Kaise.r -Wilhelm s- 
Turm  und  überraschender  *Aussicht, 
einer  der  malerischsten  des  Harzes. 
An  seiner  Süd-  und  Südwestseite  ab- 
wärts gelangt  man  bald  1.  zu  den  Zivölf 
Morgen  oder  r.  nach  dem  Försterplatz 
(s.  unten  Nr.  8). 

7)  Nach  dem  Blockshoruberg  und 
dem  Kapitelsberg,  ^  ^  st.  sw.  —  Im 
Salzbergtal,  der  Oberförsterei  gegen- 
über, einige  Stufen  ansteigend,  bald 
auf  dem  Blijckshoi'nbergweg  zum  (1,2 
St.)  Blockshornberg  (320  m),  Aus- 
sichtspunkt und  weiter  hin,  oberhalb 
des  Papentals,  durch  ein  Gatter  r.  auf 
den  mit  Buschwerk  bestandenen  Ka- 
pitelsberg (402  m);  hier  eine  Tanne, 
die  im  Hasseröder  Tal  weithin  einen 
Augenpunkt  bildet.  Prächtige  Rund- 
sicht, doch  bietet  auch  der  ö.stliche, 
abwärts  liegende  Nachbargipfel,  den 
man  unmittelbarvor  dem  Aufstieg  nach 
r.  erreicht,  einen  prächtigen  Blick  auf 
das  Tal  und  namentlich  nach  W.  nach 
den  Hohneklippen,  dem  Rennecken- 
berg und  Brocken.  Ins  Tal  hinab  ent- 
weder r.  direkt,  oder  1.  auf  schönem 
Promenadenweg  um  den  Berg  und 
dann  durch  das  Nesseltal. 

8)  Durch  das  MüTdental  über  Zwölf 
Morgen  und  Försterplatz  nach  Hasse- 
rode oder  dem  Steinberg,  2^:^-3  St. 
—  Dieser  an  Waldbildern  und  Aus- 
sichtspunkten reiche  *Promenaden- 
weg  führt  hinter  dem  südlichen  Tal- 
rand von  Nöschenrode,  Wernigerode 
und  Hasserode  hin  und  ist  mit  allen 


davorliegenden  Aussichtspunkten  ver- 
bunden ;  für  eine  Halbtagstour  sehr 
geeignet.  —  Von  Wernigerode  zum 
Hotel  Mühlevtal,  s.  Nr.  1).  Hinter 
dem  Hotel  zuerst  am  Wasser  (1.)  hin, 
dann  bald  im  Zickzack  den  Berg  r. 
hinauf.  Nach  2.5  Min.  Waldblöße. 
R.  der  Astherg  (472  m),  Aussicht  ver- 
wachsen. Nun  1.  weiter  und  bei  einer 
Bank  abermals  1.  nach  dem  .Scharfen- 
stelu  (466  m),  einer  auf  Treppen  zu- 
gänglichen Klippe;  Aussicht  ins  Kalte 
Tal,  nach  den  Hohneklippen  und 
dem  Brocken.  —  Zurück  nach  dem 
Hauptweg  und  hier  1.  weiter.  Bald 
r.  Abzweigung  von  Wegen  nach  Kü- 
sters Kamp  (s.  Nr. 4).  Die  Gegend,  die 
man  nun  betritt,  heißt  die  Zwölf  Mor- 
gen (480  m),  .sie  bietet  prächtige  *Aus- 
sicht  nach  der  Harburg,  auf  Schloß 
und  Stadt  Wernigerode,  am  Weg  die 
Kaisereidie.  (R.  Abz^veigung  eines 
Weges  nach  der  Harburg.)  Etwas 
weiter  folgt  bald  Wegteilung:  1.  nach 
dem  Förstei-platz,  r.  nach  dem  Großen 
Bleek  und  Nöschenrode,  geradeaus 
nach  d(iva Ärnieleuteberg (^  4  St. ;  s. Nr. 6). 
Abwärts  erreicht  der  Hauptweg  durch 
junge  Tannen  den  Förstei-platz.  Am 
Abhang  das  neue  Berghotel  (7  Z. ,  F. 
0,75-1,  Pens,  von  6  M.  au),  Neubau  an- 
stelle des  1911  abgebrannten  Hauses. 
Auf  dem  Weg  dahin  zweigt  r.  der  Orga- 
nisteniceg  ab  ,  der  nach  dem  Salzberg- 
weg führt  und  nach  einigen  Schrit- 
ten einen  großartigen  Blick  über  das 
tiefe  uml  waldreiche  Tal  auf  das 
Schloß  Wernigerode  bietet.  —  Auf 
den  Försterplatz:  Wegteilung:  R. 
Fahrstraße  durch  das  Salzbergtal  nach 
Wernigerode  (20  Min.);  geradeaus 
(zum  Teil  Aussicht)  am  Schützeuherg 
(1.),  am  Mai'ienbrunnen,  Quelle  mit 
Ruhebänken,  vorüber,  nach  dem 
obern  Ende  von  Hasserode  (man  ver- 
meide nur  zuletzt,  anders  als  au  einem 
Gatter  [1.]  am  Rande  des  Feldes  [r.] 
entlang  nach  der  Chaussee  zu  gehen), 
1.  nach  dem  Steinberg  (S.  109) ;  noch 
weiter  1.  Fahrweg  am  ßassclberg 
durch  das  städtische  Forstrevier  Salz- 
berg nach  D reiamten  (S.  110);  dann 
noch  weiter  1.  über  den  Hillmars- 
berg nach  dem  Bächenberg  (s.  Nr.  3), 
oder  auch  1.  rückwärts  den  Fußweg 
hinab  und  durch  das  Kalte  Tal  zum 
Mühleräal  (s.  Nr.  1).  —  Der  Haupt- 
weg, den  wir  ^veiter  verfolgen,  steigt 


10.  Wernigerode. 


109 


hier  etwas  an  und  folgt  dann  der  Ilölie 
auf  dem  bez.  Wege  geradeaus,  all- 
mählich nach  r.  umbiegend,  in  "  j  St. 
(vom  Försterplatz)  auf  den  Steiiiberg 
(517  m):  hier  überraschende  *Aussicht 
in  das  tannendurchstarrte  Drängetal, 
auf  Hohneklippen  und  Brocken.  — 
"Wieder  zurück  und  bald  r.  den  Fuß- 
steig in  die  Tannen  hinein.  Etwas 
abwärts,  auf  dem  Promenadenweg  1. 
und  nach  8  Min.  zum  Elrersstein 
(nach  Landrat  Elvers  genannt),  Fels- 
vorsprung mit  Bank.  Aus.sicht  ähnlich 
wie  vom  Steinberg.  Zurück  und  den 
Promenadenweg  nordwärts  fort,  der 
immer  im  Wald  am  Bergabhang  über 
dem  Drängetal  hin  und  später  durch 
ein  Gatter  führt,  wo  er  sich  bald  mit 
dem  r.  vom  I'örsterplatz  kommenden 
Wege  vereinigt.  Hier  hält  man  sich 
1.  und  erreicht  an  einem  Gatter  (1.) 
entlang  bald  die  Chaussee  oberhalb 
des  Hotels  »Zum  Hohnstein«  in  Hasse- 
rode (S.  101). 

9)  Über  die  Sennhütte  und  den 
Katskopf  nach  dem  obern  Hasserode, 
1  St.  Besonders  denen  zu  empfehlen, 
die  nicht  mit  der  Bahn  nach  Hasserode 
fahren.  Bald  hinter  der  Hst.  Westem- 
tor,  wenige  Schritte  nach  Wegstein 
0,2 ,  r.  über  die  beiden  Brücken, 
dann  1.  Mönchstieg  (S.  102).  Bei  der 
Wegteilung  r. ,  dann  wieder  r.  den 
Feldweg  hinauf.  Oben  bei  dem  Gast- 
hof (1/4  St.)  Sennhütte  (S.  102)  *Aus- 
sicht  auf  Schloß  und  Stadt  Wer- 
nigerode und  die  Berge,  ein  schönes 
Bild.  Weiter  um  die  nördliche  Seite 
des  Berges,  dann  bald  1.  über  den 
Batskopf  (349  m),  mit  Aussichts- 
turm, meist  immer  im  Wald,  über 
Hasserode  hin,  dann  über  den  Weg 
nach  Öhrenfeld  (S.  112),  hinter  der 
Papierfabrik  (1.)  weiter,  zuletzt  über 
einen  Steg  und  den  Eisenbahndamm 
der  Harzquer-  und  Brockenbahn  nach 
dem  großen  Linden-  und  Rasenplatz, 
an  dem  die  Hotels  :>Zum  Holmsteinc  u. 
»Zur  Steijiemen  Rennec  (ß.  101)  liegen. 

C.  Weitere  Ausflüge  von  Wernigerode. 

Rundtouren  mit  Zuhilfenahme 
der  Harzquer-  u.  Brockenbahn,  s.S. 89. 

l)  Nach  Blankenburg  (vgl.  auch  R.  5 
und  die  Karte  bei  R.  4).  —  Mit  Eisen- 
bahn (Sonntagbkarten  von  Minslebcn 
aus)  über  Derenburg  (S.  69) ;  die  schat- 
tenlose Chaussee,  18 km,  über  Ben- 


zingerode ist  von  Touristen  zu  meiden  ; 
diese  gehen  den  direkten  Fußweg 
(3  St.,  bez.  »50  G-J«).  In  Wernige- 
rode unterhalb  des  Schlosses  am  Mar- 
staU  (r.)  vorbei  und  am  Waldrand  (r.) 
hin.  Nach  '  a  St.  r.  in  den  Wald,  dann 
wieder  am  Waldrand  1.  hin,  innerhalb 
des  Gatters  zum  (1  ist.)fürsfl.  Weniige- 
röder  Forsthaus  Benzingerode  (S.  71). 
Im  Gatter  weiter  in  ^  -^  St.  zum  Aus- 
gang des  Heil.  Gnindes  (S.  71);  hier  1. 
die  Straße,  jenseit  des  Gatters  bald 
r.  Fußweg  durch  Buchen ;  weiterhin 
1.  durch  Feld  auf  die  durch  das  Trek- 
tal  nach  dem  Hartenberg  führende 
Chaussee.  Jenseit  derselben  gerade- 
aus, diesseit  des  Gatters  folgt  nachher 
Wegteilung:  geradeaus  zum  Kloster 
Michaelstein  und  zum  Hotel  Wald- 
mühle, I.  (»Fußweg  nach  Blanken- 
burg«) zur  Mönchsmühle.  Weiteres 
s.  S.  71.  —  Etwas  weiter  (4  St.),  doch 
ebenfalls  empfehlenswert,  ist  der  Weg 
über  das  Forsthaus  am  Hundsriicken 
(neues  braunschweigisches  Forsthaus). 
Man  geht  im  Mühlental  (S.  107)  auf- 
wärts bis  dahin,  wo  das  Wildgatter 
1.  aufwärts  nach  dem  AVald  geht.  Hier 
am  Gatter  fl.)  entlang,  an  einem  Schup- 
pen (1.)  vorbei  und  an  der  langgestreck- 
ten Bergwiese  (Siehenhöi-n)  ziemlich 
steil  hinauf.  Bald  Durchschneidung 
des  Kaiserwegs  (S.  142)  und  oben 
durch  ein  Gatter.  Hier  r.  sich  hal- 
tend, erreicht  man  bald  das  Forst- 
haus am  Hundsrücken  (S.  71),  umgeht 
dasselbe  und  gelangt  an  einen  Weg 
r.  bei  den  hohen  Buchen,  der  ins  Trek- 
tal  ausmündet,  das  man  1.  abwärts 
verfolgt ,  dann  den  Weg  r.  ab  und 
durch  den  Wald  auf  die  Chaussee  bei 
Michaelsttin.  Weiter,  wie  S.  71  um- 
gekehrt beschrieben.  —  Die  beste, 
obwohl  weiteste  Tour  (5  St.)  ist  die 
überi/arieHfeerc/undvon  dort  entweder 
durch  das  Trekto.l  (S.  72)  oder  über 
das  Forsthans  am  Eggeröder  Brunnen 
(bez.),  s.  S.  72,  von  dem  man  event. 
durch  den  Klostergrund  (S.  72)  nach 
Michaelstein  und  Blankenhurg  gelangt 
oder  über  den  Ziegenkopf  (S.  66, 
Nr.  Ib)  dorthin  geht.  Zum  Hartenherg 
(7  km;  bez.  »26  C«)  geht  man  durch 
das  Mühlental  bis  For.sthaus  Voigtstieg 
und  von  dort  die  Chaussee  1.  durch 
den  Eisergrund.  Vom  Hartenberg 
weiter  s.  S.  72. 

2)  Nach  Bübeland  (12  km;  Omni- 


110 


10.  Wernigerode. 


bus  wälireud  der  Saison  Vm.  9  Uhr 
vom  Marktplatz,  Rückfahrt  von  Rübe- 
lanrt  4  Uhr;  —  auch  Eisenbahn  über 
Dreiannen-llohne,  S.  90j.  Bis  Forst- 
hans Hartenberg  (s.  S.  109) ;  von  hier 
wendet  man  sich  an  den  Wiesen  östl. 
weiter  (bez.  »27  B«),  schneidet  bahl 
die  Chaussee  Heimburg-Elbingerode, 
geht  r.  einen  Fahrweg  immer  am 
braunschweig.  Wildgatter  entlang.  Am 
Ende  des  Gatters,  wo  der  Weg  aus  dem 
Wald  ins  Freie  tritt,  1.  Abzweigung 
des  Fußwegs  nach  dem  Eggeröder 
Brunnen  ;  dann  über  die  Bullerkopfs- 
wiesen  (Aussicht!)  und  zwischen  Fel- 
dern bei  dem  Vorwerk  Kaltetal  (r.)  zur 
(21/2  St.)  BaumannshöJde  (S.  77)  und 
hinab  nach  Rüheland  (S.  74). 

3)  Nach  Elbingerode  (11  km ;  auch 
Eisenbahn  und  Fahi-post,  s.  S.  84)  wan- 
dert man  entweder  auf  der  Chaussee 
durch  das  Mühlental  (bei  derE'örsterei 
Voigtstieg  r.),  oder  auf  dem  Weg  über 
den  Hartenberg,  von  dem  man  Elhinge- 
rode  in  i/g  St.  erreicht.  Auch  kann  man 
über  den  Försterplatz,  dann  die  Chaus- 
see nach  dem  Hilimarsberg  und  in 
deren  tiefster  Einbuchtung  den  Fuß- 
weg (Wegw.)  nach  dem  Zillierhach- 
tal  gehen.  Dort  über  den  Bach  und 
hinauf  nach  dem  Kunstberg  mit  herr- 
licher Brockensicht  und  dann  auf  gu- 
tem Fahrweg  in  der  gleichen  Richtung 
weiter. 

4)  über  die  Steinerne  Renne  nach 
dem  Ottofelsen  und  durch  das  Tum- 
kuhlcntal  zurück.  Mit  der  Brocken- 
bahn (S.  89)  bis  zur  Hst.  Steinerne 
Renne.  Zu  Fuß  wendet  man  sich  in 
Hasserode  r.  vom  Gasthof  zur  Steiner- 
nen Renne  über  die  Sägemühle  auf  dem 
obern  Fußweg  am  Fabrikschornstein 
vorbei,  dann  r.  in  den  Wald  und  er- 
reicht nach  1,4  St.  die  Chaussee,  die  von 
Hasserode  hierher  führt,  auf  dieser 
weiter.  Zwischen  Wegsteinen  4,7  und 
4,8  r.  eine  Bank  mit  *Blick  aufschloß 
Wernigerode.  Weiterhin  1.  der  Quarz- 
felsen Silberner  Mann;  in  der  Nähe 
Gasthaus  (S.  91).  Oben  bei  der  Weg- 
teilung hält  man  sich  1.  (r.  geht  es  über 
die  Brücke  nach  der  Kleinen  Renne, 
s.  S.  101).  Der  Pfad  steigt  steil  empor, 
r.  hübsche  Blicke  in  das  tiefe  Tal  mit 
der  schäumenden  Holtemme.  Beim 
zweiten  Steg,  ziemlich  oben,  an  das 
linkeUfer;  obenan  denKaskaden  aber- 
mals Steg  und  das  Gas</iaus  zur(li;2  St.) 


Steinernen  Renne  (S.  101),  zu  der  man 
auch  auf  der  Bielsteinchaussee  fah- 
ren kann.  Von  hier  besucht  man  die 
(1.,  10  Min.)  Renneklippen  (586  m)  und 
so.  die  Uohnsteinklijjpen  (S.  112),  von 
der  höchsten,  dem  auf  Leitern  besteig- 
baren Ottofelsen,  *Aussicht.  Von 
hier  nö.  hinab  und  durch  das  Tum- 
kuhlental  nach  Wernigerode  zurück 
(oder  über  Forsthau-s  Hohne  nach  Stat. 
Dreiannen  -  Hohne  und  mit  der  Bahn 
nach  Wernigerode  zurück). 

5)  Nach  Schierke  (15  km).  Chaus- 
see und  Eisenbahn  (s.  S.  90).  Zu- 
nächst durch  llasserode  und  hier  beim 
Hotel  Hohnstein  so.  in  das  enger  wer- 
dende Drängetal,  aus  dem  bald  r.  die 
Straße  ins  Tumkuhlental  abzweigt; 
wir  gehen  geradeaus  die  Drängetal- 
Chaussee  (Hagenstraße)  fort.  An  der 
Straßengabelung  das  1896  aus  Harzer 
Gesteinsarten  errichtete  Lossen-Denk- 
mal  für  den  um  die  Geologie  des  Har- 
zes verdienten  Landesgeologen  Pro- 
fessor Lossen  (gest.  1893  in  Berlin). 
Unter  dem  Steinberg  1.  ein  Denkmal  zu 
Ehren  des  Oberforstmeisters  v.  Hagen. 
An  der  westlichen  Tallehne  läuft  die 
Ilarzquerbahn.  Auf  der  Höhe  das 
frühere  Zechenhaus  für  den  in  der 
Nähe  betriebenen  Silberbergbau,  jetzt 
(2  St.)  Ihausseehans  Dreiannen  mit 
Gasthaus.  Nun  auf  der  Straße  eben  fort. 
Bald  Kreuzung  der  Chaussee  Elbinge- 
rode- Ilsenburg.  Hier  der  Bahnhof 
Dreiannen  -  Hohne  der  Brockenbahn 
(S.  90)  und  das  Hotel  Dreiannen- Hohne. 
Gegenüber  der  gleichnamige  Bahnhof 
der  Bahn  nachElbingerode,  Rübeland, 
Blankeuburg.  Später  großer  Bogen 
der  Chaussee  durch  das  Tal  des  vom 
Jakobsbruch  kommenden  Wormke- 
baches  und  endlich  an  den  Feuerstein- 
wiesen (r.)  vorüber  nach  Schierke  (S.83). 
—  Näher  und  angenehmer,  weil  schat- 
tig und  reich  an  Ausblicken,  ist  der  be- 
queme Hüttenstieg  oder  Salzbergweg 
»R 10  A«.  Von  Wernigerode  im  Salz- 
bergtal bei  der  Oberförsterei  (r.)  den 
Fahrweg  oder  näher  den  Fußweg  nach 
dem  Försterplatz  (S.  108).  Von  hier  erst 
südl.  am  Rasselberg  (r.)  weiter  Wald- 
weg sw.  nach  dem  Forstrevier  Salz- 
berg. Am  Wege  die  1890  gepflanzte 
Bismarck-Ülme  mit  Gedenktafel.  Wei- 
terhin immer  auf  der  Höhe  gerade- 
aus (Schutzhütte) ,  die  r.  und  I.  ab- 
wärts führenden  Wege  meidend.  Dem 


10.  Wernigerode. 


111 


Chaiisseohaus  Dreiannen  gegenüber 
mündet  der  Weg  auf  die  Hagenstraße. 

6)  Nach  Elend,   3-3i,g  St.  Fahr- 
straße; s.  a.  die  Eisenbahn  (S.  116). 

—  Hagenstraße  bis  Dreiannen  oder 
über  den  Salzberg  (s.  S.  110)  dorthin. 
Dann  die  Chaussee  weiter  und  ent- 
weder die  Chausseeabzweigung  1. 
("Wegweiser)  einschlagend  oder  zwi- 
schen den  Wegsteinen  11,6  und  11,7 
1.  bergab,  durch  das  Tal  des  Worrake- 
bachs,  jenseits  wieder  im  Wald  em- 
por und  zuletzt  zwischen  einer  Wald- 
lichtung (1.)  und  dem  Waldrand  (r.) 
bald  nach  (18.3  km)  Elend  (S.  82). 

7) Zu  den  H Ohneklippen,  s.S.113 ff. 

8)  >'ach  dem  Brocken ,  s.  S.  90. 

9)  Steinerne  Renne -Wolfsklippe 

-  Plessenbnrg  -  Ilsestein  -  Ilsen- 
bnrg,  Sii--!  St.,  schöne  und  -viel- 
besuchte Partie  (bez.  »11  E«).  Bis  zur 
Steinernen  Renne,  s.  Nr.  4.  Weiter 
(bez.  »22  B«)  auf  der  oberhalb  des 
Gasthofs  sich  durch  Wald  hinziehen- 
den Chaussee  nach  Ilsenbm-g;  10  Min. 
aufwärts  r.  durch  das  Gatter  in  1  St. 
nach  der  Plessenburg  (S.  122). 

Wer  Zeit  übrig  hat,  versäume  nicht, 
auf  dieser  Tour  die  1.  ab  vom  Wege 
liegenden  *  Wolfsklippen  zu  besuchen. 
Der  Weg  (bez.  »21  A«,  1,2  St.)  zweigt 
zwischen  den  Wegsteinen  6,6  und  6,7 
1.  ab.  Nach  2  Min.  nicht  r.  (Stein- 
bruch), sondern  geradeaus,  weiter- 
hin 1.  Bald  Bogen  der  Fahrstraße, 
den  man  (r.)  abschneiden  kann,  dann 
Brücke  über  einen  kleinen  Bach,  r. 
an  einer  klippenreichen  Waldlichtung 
hin,  wo  der  Fahi-weg  endet  und  in 
einen  Fußweg  übergeht.  Dann  Tei- 
lung; auf  dem  Wege  r.  erreicht  man 
nach  3  Min.  die  Schutzhütte  bei  den 
(21,2  St.)  *Wolfsklippen  (722  m),  mit 
Aussichtsgerüst  und  großartigem  *Ge- 
birgsblick,  besonders  auf  Brocken, 
Renneckenberg  (davorliegend)  mit  Ze- 
terklippen und  (1.)  Hohnekamm. 

Nach  der  Plessenhurg  (i  <j  St.)  geht 
(bez.  »21  B«)  man  von  der  Schutz- 
hütte zurück  bis  zur  Wegteilung, 
dann  an  der  Waldlichtung  r.  hin  in 
den  Hochwald  und  hier  auf  steinigem 
Wege  bergab.  Nach  10  Min.  1.,  dann 
über  eine  Fahrstraße,  später  über  eine 
Waldlichtung,  durch  ein  Gatter  wie- 
der in  Hochwald  und  abermals  durch 
ein  Gattertor   bald  auf  die  Chaussee  | 


zwischen  Wegsteinen  5,2  und  5,1,  auf 
der  (boz.  »22  B«)  man  1.  nach  we- 
nigen Minuten  die  {2^it  St.)  Plessen- 
burg (S.  122)  eiTeicht. 

Wer  von  den  Wolfsklippen  nach 
dem  Öhrenloch  (s.  S.  122  unter  B.)  und 
von  dort  über  die  Zeterklippen  oder 
den  Renneckenherg  nach  dem  Brocken 
gehen  will,  wendet  sich  oben  anf  den 
Pfad,  der  ganz  in  der  Nähe  des  Weg- 
weisers auf  dem  Wege  nach  der  Ples- 
senburg 1.  zuerst  durch  junge  Tannen, 
dann  durch  Hochwald,  zuletzt  als  ge- 
besserter Weg,  »Alexanderstieg«,  über 
eine  Lichtung  führt  und  nach  20  Min. 
in  den  Grenzweg  durch  das  Öhrenloch 
einmündet.  Diesen  verfolgt  man  nach 
1.,  wie  S.  122  unter  B.  angegeben. 

[VonWernigerode— Hasserode  nach 
der  Plessenburg  direkt  geht  man  die 
Bielstein- Chaussee  bis  Wegstein  6,0, 
dann  (r.)  einen  steilen  Fußweg  hoch 
nach  der  Mönchenlagerstätte  (Bank) 
und  durch  das  Neustädterhäu,  wie 
Nr.  10  beschrieben.] 

Nach  dem  (3  St.)  *Ilsenstein  (S.  120) 
geht  man  (in  1.2  St.)  von  der  Plessen- 
burg die  Chaussee  nw.  weiter  und  wen- 
det sich  durch  das  Gatter  r.  auf  den 
Promenadenweg  (bez.  »22  A«;  unter- 
wegs Echo),  der  an  den  Paternoster- 
klippen (1.)  vorbei  bis  auf  die  Spitze 
führt.  Abstieg  ins  Ilsetal:  entweder 
direkt  vom  Ilsenstein  zurück  1.  die 
schmale  und  sehr  steile  »Schurre« 
hinunter,  oder,  bequemer,  auf  dem 
Promenadenweg  (1.),  der  sich  später 
teilt  und  zunächst  (1.)  nach  dem  Hotel 
PHnzeß  Ilse  (S.  121),  in  seinem  zwei- 
ten Zweig  hinab  nach  (31,2  -  i  St.) 
Ilsenburg  und  in  seinem  obern  Zweig 
(geradeaus)  nach  dem  Schloß  Ilsenhurg 
(S.  120)  führt. 

10)  Über  Schwengskopf  und  Mön- 
oheniagerstätte  zur  Steinernen 
Renne  oder  Plessenburg.  2-2i  4  St. 
Interessant,  aber  nicht  ganz  leicht  zu 
finden.  —  Hinter  der  Papierfabrik  in 
der  Mitte  von  Hasserode  zunächst  auf 
den  Öhrenfelder  Weg  (s.  Nr.  11),  durch 
ein  Gatter  iind  1.  weiter.  Nach  ^  4  St. 
kleiner  Teich  (»Kuhborn«),  dann  die 
schöne  Himmelpfortenwiese  (s.  Nr. 
11).  Von  einer  Bank  oben  am  Walde 
*B]ick  auf  Schloß  Wernigerode.  Nun 
bald  durch  ein  Gatter  und  an  diesem 
entlang,  dann  auf  undeutlichem  Wege 
durch  Tannen  empor,  einen  Fahrweg 


112 


10a.  HoliTieklippen. 


kreuzend, und  weiter  durch  oinon  Hohl- 
weg zum  Schiveiigskopf  {-id'.i  m),  *Blick 
ins  Land.  Nun  1.  am  Waldrand 
über  den  sogen.  Kastanienplatz  hinauf. 
Nacli  Eintritt  in  den  Wald  (wildrei- 
ches Revier)  nicht  r.,  sondern  1.,  jedoch 
nicht  bergab ,  sondern  geradeaus  an 
einem  Gatter  (1.)  hin.  Weiterhin  bei 
einer  Bank  abermals  I.und  dann  noch- 
mals 1.  durch  ein  Gatter  etwas  bergab. 
Hier  an  einer  freien  Stelle  schöner 
Blick  auf  die  gegenüberliegenden 
Berge,  Hippeln  etc.  Nach  wenigen  Mi- 
nuten zur  (1^  4  St.)  Mönchenlagerstätte 
(S.  118)  mit  der  großen  Buche.  Durch 
ein  Gatter  1.  erreicht  man  bald  die 
Bielsteinchaussee  und  auf  dieser  r. 
fort  die  (2  St.)  Steinerne  Renne  (S.  100). 
—  Nach  der  Plexsenhtirg  (S.  122)  1  St., 
schöner  und  angenehmer  Weg  durch 
das  Neustädterhäii.  Von  der  großen 
Buche  bei  der  Mönchenlagerstätte 
we>tl.  Fahrstraße  r.  Bald  gelangt  man 
auf  eine  Lichtung,  mit  *Blick  nach  r. 
über  das  Heinrichs-  und  Sandtal  und 
über  den  Kapitelsberg  in  die  Ebene. 
Mau  geht  den  Fahrweg  weiter,  bis  er 
die  von  der  Steinernen  Renne  nach 
der  Plessenburg  führende  Chaussee 
trifft,  auf  der  man  r.  in  15  Min.  zur 
Plessenburg  gelangt.  —  Wer  vor  der 
Plessenburg  die  Wolfaklippen  (S.  123) 
besuchen  will,  steigt  die  im  letzten 
Teil  des  oben  beschriebenen  Weges  1. 
abzweigende  Fahrstraße  empor,  über- 
schreitet die  von  1.  (von  der  Steinernen 
Renne)  kommende  Chaussee  und  er- 
reicht die  Klippen  nach  25-30  Min. 
11)  Von  Wernigerode  über  Ohren- 
feld nach  Ilsenlmrg,  lohnende  Par- 
tie, fast  immer  im  Walde,  2-2i,2  St. 
In  Hasserode  beim  Wegstein  1,.5 
(schrägüber  vom  Gasthof  zum  Deut- 
sehen Kaiser)  r.  ab  und  geradeaus. 
Bald  durch  ein  Gatter.  Hier  Weg- 
teilung: L.  gelangt  man  nach  großen. 


rings  von  Laubwald  umschlossenen 
Wiesen,  der  Himvielspforte,  auf  denen 
einst  ein  Augustinerkloster  stand.  Am 
Rande  der  südlichen  Wiese,  dem  Kuh- 
born, eine  Bank  mit  Blick  auf  Schloß 
Wernigerode.  Nach  Ohrenfeld  geht 
man  r.  (bez.  »50  F«)  die  Fahrstraße  fort. 
Weiterhin  Waldlichtung.  Bei  der  Drei- 
teilung des  Weges  geradeaus  und  bald 
ilarauf  r.  Später  Gatter ;  vor  dem  selben 
1.  und  sofort  durch  ein  andres  Gatter. 
Hier  bei  einer  Bank  Fußsteig  r.,  dann 
am  Gatter  entlang  und  durch  dasselbe, 
am  Tannenwald  hinab,  über  eine  Trift, 
am  Darlingeröder  Schießhaus  (r.)  vor- 
bei und  über  einen  Bach  nach  der 
Waldecke  (1.).  Hier  nicht  durch  das 
Gatter,  sondern  am  Waldrand  auf 
schönem  Wege  zum  (l^/a  St.)  Forsthaus 
und  zur  hübsch  gelegenen  .S'omTnera^irf- 
schaß  Öhrenfeld  (s.  Karte  bei  R.  11). 
Dahinter  am  Weg  eine  Bank;  hier 
nach  der  gegenüber  liegenden  Scheune 
zu  ein  fiinfsilbigcs  Echo.  —  Weiter  den 
füi-stlichen  Jagdweg  fort,  bald  durch 
ein  Gatter,  dann  r.  über  eine  Brücke, 
dann  die  Fahrstraße  r.  abwärts  (1. 
bez.  Weg  ins  Täuntal,  nach  der  Ples- 
senburg, S.  122),  nochmals  durch  ein 
Gatter  und  dann  durch  eine  Kasta- 
üienallee  1.  in  den  Wald  hinauf  auf 
die  breite  Fahrstraße.  Weiterhin  biegt 
man  1.  ab,  bergauf,  an  einem  Gatter 
entlang  über  eine  Lichtung,  an  deren 
Ende  eine  Fahrstraße  überschritten 
wird.  Nun  bergab  und  1.  (nicht  ge- 
radeaus), später  nochmals  durch  ein 
Gatter  (Zeichen  Q  =  »Quelle«,  Neue 
Quelle,  vgl.  S.  122).  Bergab  durch- 
schneidet man  den  Weg  vom  Schloß 
Dsenburg  nach  dem  Ilseustein  und  ge- 
langt weiter  abwärts  durch  ein  Gatter 
hindurch  ins  Ilsetal.  Wer  direkt  nach 
Ilsenburg  (S.  118)  will,  geht  oberhalb 
der  Kaikhütte  auf  der  Fahrstraße 
weiter  fort. 


10a.    Die  Hohneklippen. 

Die  *Holllieklil)l>en  sind  ein  von  KW.  nach  SO.  sich  erstrecken- 
der, znerst  schmaler,  allmählich  aber  breiter  werdender  Bergzng  der 
Brockengruppe,  der  im  NAV.  sich  bei  der  »Hölle«  am  E-ennecken- 
berg  erhebt  und  somit  gleichsam  eine  Fortsetzung  des  Brocken- 
massivs bildet,  auf  den  andern  Seiten  aber  steil  von  dem  Plateau 
aufsteigt  und  dadurch  für  das  Gesamtbild  des  Brockens  äußerst  cha- 
rakteristisch wirkt.  Durch  die  auf  einem  Kamme  befindlichen  Klip- 
pen,  die  in  8-10  auf  kurze  Entfernungen  voneinander  getrennten, 


10a.  nohiieklippeii. 


113 


liis  zu  20  m  hohen  Gruppen  auftreten,  durch  die  ausgedehnten 
IJrüeher,  durch  den  dichten,  oft  wirren  Nadelwald  und  durch  die 
weiten,  kahlen,  mit  Felsblöcken,  Baumstümpfen  und  verwitterten 
Tannen  chaotisch  bedeckten  Flächen  gehören  die  Hohneklippen  zu 
den  wildesten  und  eigenartigsten  Partien  des  Harzes;  auch  ist  die 
(regend  reich  an  "Wild,  besonders  an  Auerwild.  Landschaftern  kann 
sie  empfohlen  werden.  Die  bekannteste  Erhebung,  die  nahe  der  Ost- 
stim liegende  Leistenklippe  (901  m),  durch  eiserne  Leitern  zu- 
gänglich, gewährt  vortreffliche  Aussicht ;  an  der  Ostseite  eine  Schutz- 
hütte des  Harzklubs.  Höher  und  ebenfalls  besteigbar  ist  die  westl. 
liegende  Bären-  oder  Grenzklippe  (S.  114)  mit  prächtiger  Aussicht. 
Weiterhin  bilden  die  Folter-,  Zipollen-,  Landmanns-,  Bi-vxkner- 
stiegs-,  Höllen-  oder  Jungfernklippen  etc.  hervorragende  Punkte. 
Der  Besuch  der  Hohneklippen   ist  I  chem  man  auf  dem  1.  abzweigenden 


sehr  zu  empfehlen;  die  Hauptwege 
sind  vom  HK  bezeichnet  und  mit 
Hilfe  der  nachfolgenden  Beschreibung 
zu  finden.  Diese  ■wird  geübten  Tou- 
risten auch  den  nicht  durch  Weg- 
zeichen erleichterten  Aufstieg  von  der 
Nordseite  und  den  Besuch  des  gan- 
zen Kammes  ermöglichen  (s.  Nr.  2,  e) : 


Fußweg  (bei  Wegstein  6,9)  gelangt. 
Die  am  meisten  zurück-  und  ganz  frei- 
liegende Hohnsteinklippe  ist  ebenfalls 
ersteigbar  (bez.  »30  H«)  und  gewährt 
hübsche  Aussicht.  Die  Fahrstraße  wei- 
ter verfolgend,  gelangt  man  bald  auf 
die  Ohere  Hohne  -  Chaussee ,  die  man 
beim   Wegstein    10,4    betritt    und    1. 


Mit  Wagen  oder  Rad  gelangt  man  |  einschlägt.  Zwischen  Wegsteinen  11,0 
bis  an  den  Fuß  des  Kammes.   Die  Mit-  j  und  11,1  r.  Fußweg,   der  Beerenstieg 


nähme  eines  ortskundigen  Führers 
{Lüders  in  Hasserode,  nahe  Hotel 
Hohnstein)  ist  empfehlenswert.  Jeden- 
falls sollte  man  ohne  genaue  Kennt- 
nis des  Kammes  und  auf  unbetretenen 
Wegen  hier  niemals  Entdeckungs- 
reisen unternehmen. 

1)  Von  Wernigerode  nach  den  Hohne- 
klippen durch  das  Thumkuhlental,  3- 
31/2  St.  —  Wie  S.  110  bei  5)  bis  ins 
Drängetal  und  hier  bald  r.  ab  (bez. 
»30  J«)  in  das  von  den  kleinen  Kas- 
kaden des  Braunen  Wassers  belebte, 
geologisch  interessante  Thumkuhlen- 
tal,   das    die  Harzquerbahn  (S.  116) 


(bez.  »30  H«),  zuerst  durch  niedern 
Tannenwald,  dann  auf  einer  Lichtung 
(1.)  steil  empor,  an  ihrem  Ende  über 
einen  Fahrweg  und  in  den  hohen  Wald ; 
nach  40  Min.  Steigens  erreicht  man  die 
Schutzhütte  des  HK  an  der  Leisten- 
klippe ,  s.  oben. 

2)  Von  der  Steinernen  Renne  nach 
den  Hohneklippen,  2-2i,2  St.  —  a)  Hin- 
ter dem  Gasthaus  hinauf  auf  die 
Chaussee,  die  man  1.  flußaufwärts  ver- 
folgt. Bald  r.  die  Chaussee  nach  der 
Plessenburg  und  Ilsenbiirg,  weiter 
hin  1.  die  Ohere  Hohne  -  Chaussee,  die 
man  bis  dahin  verfolgt,  wo  zwischen 


schneidet.   Oben  am  Thumkuhlenkopf  \  den  Wegsteinen  11, 0  u.  11,1  der  unter  1) 


(1.)  bei  Wegstein  6,4  r.  ab  über  die 
Brücke  (die  Chaussee  1.  führt  zur  Stxit. 
Dreiannen-Hohne,  S.  90) ;  will  man  dort- 
hin, so  vermeide  man,  weiter  hin  zwi- 
schen den  Wegsteinen  7,8  und  7,9  r. 
abzubiegen,  sondern  gehe  erst  bei 
Wegstein  8,5  1.  ab,  worauf  man  nach 
10-12  Min.  die  Hohne  erreicht;  s.  un- 
ten. R.  erscheinen  bald  die  llohii- 
Hteinklippen  (584  m);  von  der  vorder- 
sten Kllippe,  dem  zugänglichen  Otto- 
felsen, schöne  Aussicht;  im  Walde 
versteckt  das  (2  St.)  Jagdhans  Karls- 
haus (überraschender  Blick  von  der 
Bank  durch  einen  Durchhau  auf  das 
Schloß  von  Wernigerode),  nach  wel- 

Harz.     1912. 


beschriebene  Beerenstieg  abzweigt, 
den  man  nun  verfolgt.  —  b)  Emp- 
fehlenswerter ist  der  Fußweg  (bez. 
»22  c«,  »30  H«),  der  der  Renne-Restau- 
ration gegenüber  jenseit  der  Brücke 
r.  den  Berg  hinaufführt;  oben  ziem- 
lich eben  fort  durch  klippenreichen 
schönen  Wald  (interessant  ist  nament- 
lich die  1.  am  Wege  liegende  hohe 
Klippe  »der  durchbohrte  Stein«),  an 
Steinbrüchen  (r.  und  1.)  vorbei  auf  die 
Fahrstraße  an  der  Nordseite  der  Hohn- 
steinklippen  (s.  oben),  die  man  r.  wei- 
ter verfolgt,  wie  unter  1)  beschrie- 
ben. —  c)  Ein  dritter  Weg  (ca.  4  St.), 
auf  dem  man  den  Gebirgszug  in  sei- 


114 


10a.  Hohneklippen. 


ner    ganzen   Wildheit    kennen    lernt, 
ist,    weil    zuletzt    sehr    beschwerlich 
und  nicht  ungefährlich,  nur  geübten 
und  findigen  Touristen  zu  empfehlen ; 
Führer    sehr    ratsam.      Man    verläßt 
die  von    der  Straße   nach   dem  Ren- 
neckenberge   1.    abzweigende    Obere 
Hohne-Chaussee  nach  Überschreitung 
der  zweiten  Brücke  (über  die  Kleine 
Holtemme)  r.  südwärts.  Nach  einigen 
Schritten  r.,  nicht  1.,  und  bald  über 
eine  kleine  Brücke.    Auf  der  Lichtung 
r.  am  Waldrande  hin.    An  moorigen 
Stellen  dicht  am  Weg  häufig  die  kleine 
Sinnpflanze   Sonnentau  (Drosera   ro- 
tundifolia).  Bald  darauf  über  eine  von 
W.  nach  O.  ziehende  Forststraße,  an 
einer    Meilerstätte   1.   vorüber,    dann 
bald  I.  ab  auf  dem  steinigen  Weg  (der 
bisher  verfolgte  endet  auf  einer  alten 
Köhlerstätte)  eine  neu  angelegte  Forst- 
straße   dreimal   schneidend,    bald    an 
einer    zweiten   Köhlerstätte    vorüber 
und   bei   der  Wegeteilung   wieder   r. 
und  dann  oberhalb  einer  dritten  Köh- 
lerstätte scharf  1.  in  ziemlicher  Stei- 
gung  durch    struppige    Tannen.     Da, 
wo  die  Steigung  in  den  hohen  Tan- 
nen geringer  wird,  ist  genau  auf  den 
Weg  zu  achten,  der  sich  zuerst  etwas 
r.,  dann   1.  wendet  und  bald   schein- 
bar ganz   aufhört,   nur   hier   und   da 
durch  eingeschlagene  Pfähle  gekenn- 
zeichnet.   Auf  der  Höhe  bei  der  nord- 
westlichsten Felsengruppe,  der  Land- 
manns-  oder  Höllenklippe,  die  wir 
r.  lassen,   wildes  Durcheinander  der 
überwucherten    Felsentrümmer    und 
alte  Tannen.     Man  wendet  sich  nun 
I.  (Vorsicht!)  und  erreicht  bald  nach- 
einander die  Große  Jungfer,  die  Löwen- 
gruft,   die    Quitschenklippe    und    die 
Grenz-   oder  Bärenklippe,    an   der 
Südseite  besteigbar,   mit  großartiger 
Aussicht.     Die   letzte   in    der    einge- 
schlagenen Richtung  liegende  Klippe 
i.st  die  (4  St.)  Leistenklippe  (S.  113), 
901  m  ü.  M. 

3)  Von  Wernigerode  über  Drei- 
annen und  Hohne  nach  den  Hohne- 
klippen, 3-31  ^  ,st.  —  Bis  Dreiannen,  s. 
S.  110,  Nr.  5).  Hier  wendet  man  sich 
entweder  auf  direktem,  nicht  zu  ver- 
fehlendem Fußweg  (bez.  »10  B«,  außer- 
dem ein  senkrechter  Strich  und  »D«), 
der  dicht  beim  Chausseehaus  r.  ab- 
zweigt (bez.  »28  F«),  in  ^a  St.  nach 
dem  Forsthaus  Hohne,  oder  man  folgt 


der  etwas  weitem  Chaussee  bis  zur 
Stat.   Dreiannen -Hohne    (bis   hierher 
event.  mit  Eisenbahn,   S.  90  u.  116), 
bei  Wegstein  9,2  (bez.  »28  F«)  und  hier 
r.  auf  der  Fahrstraße  zum  Forsthaus. 
(21  2  St.)  Forsthans  Hohne  (597  m ; 
nur  Milch,  keine  Wirtschaft  mehr,  aber 
Sommerwohnungen,  mit  voller  Pens. 
5-6  M.),  auch  Viehhof,  in  prächtigem 
Fichtenwald  auf  schönen  Bergwiesen 
in  geschützter  Lage,  Ruhebedürftigen 
und  Freunden  von  Waldeseinsamkeit 
zu  längerm  Aufenthalt  zu  empfehlen. 
—  Von  der  Hohne  nach  den  Hohne- 
klippen (weiß  und  »25  C«  bez.)  wen- 
det man  sich  um  die  Wiesenumzäu- 
nung  1.  hin,   bis  an  den  r.  aus  dem 
Hochwald     einmündenden     Fußweg, 
verfolgt  diesen  aufwärts  und  erreicht 
nach   10  Min.    einen    alten   Fahrweg, 
den     Glashüttemveg     (bez.    »30    G«). 
Diesen   1.  weiter  bis  zu  dem  bald   r. 
in  spitzem  Winkel  einmündenden,  lei- 
der sehr  schlechten  und  steinigen  Weg ; 
auf  ihm  in  30  Min.  zur  Höhe.    Oben 
aus  dem  Walde  heraustretend  r.  der 
Zfo/inefcop/mit  der  ersteigbaren  Bären- 
klippe (850  m;  Aussicht!),   die  man 
r.   liegen   läßt,   indem   man   sich  ge- 
radeaus   durch    die    Tannen    in    den 
Hochwald  wendet,  wo  zwischen  Fels- 
blöcken und  Heidelbeergestrüpp  der 
deutlich  erkennbare  Weg  in  20  Min. 
nach  der  Leistenklippe  führt  (S.  113). 
4)  Vom  Brocken  nach  den  Hohne- 
klippen, 21  2-3' 2  St.  Auf  der  Chaussee 
bis   zum   »Handweiser   am   Brocken- 
bett«  ;  hier  r.  etwa  60  Schritt  weiter,  wo 
dem  Wegstein  23,0  gegenüber  der  Weg 
nach    dem  Renneckenberg  abzweigt, 
den  man  bis  nahe  an  die  Schutzhütte 
des  Harzklubs   (S.  92)   verfolgt.     Bei 
dem  Wegweiser  wendet  man  sich  r., 
mit   großartigem  Rückblick    auf  den 
Brocken  und  Aussicht  auf  seine  süd- 
lichen Trabanten  und  den  Südharz.  So. 
weiter  (später  1.  verbotener  Weg  nach 
dem  Jakobsbruch,  einer  einsam  ge- 
legenen Waldwiese  mit  dem  Jakobs- 
hans, ehemals  Glashütte,  jetzt  Jagd- 
haus; oben  auf  dem  Berge  die  Klip- 
pen Drei  Jungfern),  durch  Wald,  dann 
über  freie  Stellen  20  Min.  fort,  dann 
nahebei    r.     an    einer   Waldlichtung, 
der   *Ahrensklint   (822   m;    Klint  = 
Klippe).  Von  den  auf  Leitern  zugäng- 
lichen    Klippen      eigenartig      schöne 
♦Aussicht:  Brocken,  Rehberg,  Ach- 


10^.  Ilohneklipppn. 


115 


termannshöhe,  Wunnberg,  Kl.  und 
Gr.  "VVinterberg,  Stöberhai  u.  a.  und 
darüber  hinaus  bis  zum  hessischen 
und  thüringischen  Bergland,  unten 
das  Tal  der  Kalten  Bode,  aus  dem 
r.  hinten  der  Viehhof  Schluft  und 
geradeaus  unten  der  spitze  Kirchturm 
von  Schierke  (Fußweg  dahin  bez./>30  F<', 
^,'a  St.)  hervorblicken.  Nun  von  den 
Klippen  zurück  auf  den  Hauptweg. 
Nach  5  Min.  mehrfache  Teilung  des 
Weges:  r.  nach  den  Feuersteinklip- 
pen und  Schierke,  1.  nach  dem  Jakobs- 
bruch. "Wir  folgen  dem  Wege  gerade- 
aus, dem  Glashüttenujeg.  Walter  nach 
ca.  1/4  St.  r.  die  nach  dieser  Seite  hin 
kahle  Kuppe  des  Erdbeerkopfes  und 
1.  (Wegweiser)  ein  schöner,  neuer  Fuß- 
weg seitlich  am  kahlen  Abhang  em- 
por. Nach  15  Min.  in  alten  Hochwald, 
nach  weitern  10  Min.  von  r.  Einmün- 
dung des  Fußweges  von  der  Hohne 
und  nach  abermals  3  Min.  die  Leisten- 
klippe, 21  4 -21/2  St.  vom  Brocken. 
R.  Weg  auf  diese,  1.  herum  zur  Schutz- 
hütte. —  Etwa  1  St.  länger  geht  man, 
wenn  man  den  Glashüttenweg  weiter 
verfolgt.  AmWege  r.  bald  der  Truten- 
stein  (734  m),  falschlich  »Kapellen- 
klippen« genannt  (Trute  z=  Hexe,  Mar), 
durch  Leitern  zugänglich,  Aussicht. 
Nach  1/2  St.  1.  ein  in  spitzem  Winkel 
einmündender  Weg,  den  man  weiter 
verfolgt,  wie  oben  1.  unter  3)  ange- 
geben ist. 

5)  Von  Schierke  nach  den  Hohne- 
klippen  ,   li  2  -  2i  a  St. ,  s.  S.  86 ,  Nr.  6. 


Für  den  Abstieg  von  den  Hohne- 
klippen  (der  Leistenklippe)  kommen 
drei  Wege  in  Betracht:  der  nach  der 
Ostseite  abwärts  führende  Beerenstieg, 
der  an  der  Bärenklippe  (1.)  vorüber- 
gehende Weg  in  der  Richtung  nach 
dem  Forsthaus  Hohne  und  der  Richt- 
weg von  der  Leistenklippe  nach  der 
ersten  Wormkebrücke  unterhalb  des 
Glashüttenweges.  —  Der  erstgenannte 
Weg  führt  in  der  Nähe  der  Schutz- 
hütte an  der  Leistenklippe  bald  steil 
abwärts  durch  Hochwald,  überschrei- 
tet unten  am  Waldrand  einen  Fahr- 
weg, zieht  sich  dann  durch  junge 
Tannen  und  mündet  zwischen  den 
Wegsteinen  11,1  und  11,0  auf  die 
Ohere  Hohne- Chaussee,  die  man,  will 
man  nach  der  Steinernen 
Renne,  1.  verfolgt  bis  zur  Einmün- 


dung in  die  von  der  Renne  nach  dem 
Renneckenberg    führende    Chaussee, 
dann  sich  r.  wendet  und  nach  einem 
Bogen  (von  dem  man,   r.  quer   über 
die  Lichtung  gehend,   ein  Stück  ab- 
'  schneiden  kann)   bald   die  Steinerne 
!  Renne  erreicht.  —  Etwas  näher  und 
I  abwechselnder  ist  der  Weg,  wenn  man 
;  bei    Wegstein    10,4    von    der    Obern 
i  Hohne -Chaussee  r.  abbiegt  und  den 
Hohnsteinklippen  (r.)  gegenüber  den 
Pfad  1.  (bez.  »30  H«,  »22  C<')  nach  der 
I  Steinernen  Renne  verfolgt.  Nach  Pas- 
sieren der  Steinbrüche  hält  man  sich 
:  möglichst   geradeaus,   vermeidet  na- 
j  mentlich  weiterhin  den  betretenen,  1. 
!  abzweigenden  Weg  und  erreicht  durch 
I  klippenreiches   Revier    die   Steinerne 
Renne  dem  Gasthof  gegenüber. 

Durch  das  Thumkuhlent al 
nach  Wernigerode  kann  man  bei 
den  Hohnsteinklippen  sofort  gerade- 
aus gehen.  Näher  geht  man  dorthin 
auf  dem  unter  1)  genannten  Wege, 
der  dem  Beerenstieg  gegenüber  direkt 
nach  der  Thumkuhlental- Chaussee 
führt,  die  man  1.  verfolgt. 

Über  Hohne  nach  Stat.  Drei- 
annen-Hohne  der  Harzquer-  und 
Brockenbahn  geht  man,  die  Leisten- 
klippe ganz  1.  liegen  lassend,  den  gut 
bez.  Weg  an  der  Bärenklippe  (s.  unter 

3)  vorbei,  dann  im  Walde  scharf  ab- 
wärts, gegen  Ende  über  den  Glashüt- 
tenweg (S.  114),  zuletzt  unten  1.  um 
das  Gatter  hin  nach  dem  Forsthaus 
Hohne  (S.  114),  von  wo  Fahrstraße 
nach   Stat.  Dreiamien  -  Hohne  (S.  90). 

Nach  dem  Brocken  geht  man 
den  vorbeschriebenen  Weg,  schwenkt 
aber  bald  r.  in  den  Weg  (S.  114,  unter 

4)  umgekehrt  beschrieben)  ab,  der 
am  Abhänge  abwärts  führt  und,  einen 
Holzabfuhrweg  querend,  den  Glas- 
hüttenweg erreicht.  Diesen  verfolgt 
man  r.,  am  Ahrensklint  1.  vorbei  (s.  un- 
ter 4).  Bald  Waldlichtung  mit  schöner 
Aussicht  nach  1.  und  weiterhin  r.  oben 
die  Schutzhütte  auf  dem  Renneckenberg 
(S.  92).  Von  dem  Pfahle  geradeaus 
gehend,  erreicht  man  bald  die  Brocken- 
chaussee. —  Näher  ist  der  Richtweg 
nach  Schierke  (s.  unten)  bis  zum 
Glashüttenweg. 

Nach  Schierke  (vgl.  S.  86)  über  die 
Feuerst einklippen  oA.Wogt ^e\\  Ahrens- 
klint wählt  man  anfangs  den  AVeg  zum 
Brocken    (s.  oben)    und   wendet   sich 


116  lO'J.  WeiTiigerode  -  Nordliansen. 

auf  dem  Glashüttenweg  entweder  so-  1  man  verfolgt  den  Glashüttenweg  r. 
gleich  1.,  um  direkt  zum  Dorf  (Wegw.)  I  hinauf  bis  zum  Ahrensklint  und  steigt 
oder  über  die  Feuersteinklippen  zum  I  von  da  ("Wegw.)  auf  dem  PfaiTstieg 
Bahnhof  Schierke  zu  gelangen,   odur  I  zum  obern  Dorf  Schierke  ab. 


lob.    Die  Harzquerbahn  von  Wernigerode  nacli  Bennecl(enstein  und 

Nordhausen. 

Eisenbahn  von   Wernigerode  nach  |  Renne,   zu   Fuß:    Steinerne   Renne- 


(60km)  Nordhausen  in  ungefähr  SVa  St. 
—  Fahrpreise  von  Wernigerode  nach 
Steinerne  Renne  U.  35,  m.  25  Pf.; 
Dreiannen-Hohne  ET.  0,90,  III.  0,55  M. ; 
Elend  U.  1,20,  III.  0,85  M.;  BennecJcen- 
stein  n.  2,  EQ.  1,35  M. ;  Braunlage 
n.  2,60,  m.  1,65  M.;  Ilfeld  U.  3,40, 
III.  2,23  M. ;  Nordhausen  H.  3,90,  III. 
2,60  M.  (So.  billige  Tages  -  Rückfahr- 
karten.) —  Die  Harzquerbahn  ist 
eine  Nebenbahn  mit  1  m  Spurweite 
und  größten  Steigungen  von  1:30. 
Einige  Beispiele  empfehlenswerter 
Rundtouren  von  Wernigerode  aus 
mit  Benutzung  der  Harzquer-  und  Brok- 
kenbahn:  1)  Bahn  bis  Stat.  Steinerne 


Obere  Hohne  -  Chaussee  -  Forsthaus 
Hohne  und  von  Stat.  Dreiannen-Hohne 
mit  Bahn  zurück;  —  2)  Bahn  bis  Stat. 
Dreiannen-Hohne,  zu  Fuß :  Forsthaus 
Hohne,  Obere  Hohne-Chaussee,  Karls- 
häuschen, Ottofels,  Thumkuhlental, 
Stat.  Hasserode,  zurück  mit  Bahn;  — 
3)  Bahn  bis  Stat.  Schierke,  zu  Fuß 
auf  die  Hohneklippen,  von  hier  ent- 
weder weiter  zum  Brocken  oder  hinab 
über  Hohne  nach  Stat.  Dreiannen- 
Hohne;  —  4)  Bahn  bis  zum  Brocken, 
dann  Hinabweg  über  die  Hohneklip- 
pen, Karlshäuschen,  Ottofels,  Stei- 
nerne Renne  zur  Haltest.  Steinerne 
Renne. 


Von  Wernigerode  bis  znr  (14,2  km)  Sint.  Dreiannen- Hohiie,  wo 
r.  die  Brockenbahn  (S.  89)  abzweigt,  s.  S.  90,  und  1.  die  Bahn 
von  Elbingerode  mündet  (S.  82).  Weiter  läuft  die  Eisenbahn  anfangs 
neben  der  Landstraße  Hasserode-Schierke  hin,  geht  dann  sw.  weiter 
und  erreicht  in  großem  Bogen  (19  km)  Hst.  Elend  (502  m;  S.  82), 
dann  über  die  Kalte  Bode  und  südl.  fort,  im  Bogen  mehrmals  die 
Straße  überschreitend;  r. ,  jenseit  einer  Lichtung,  erscheinen  der 
Wurmberg  und  der  Große  Winterberg,  dann  der  Brocken  als  lang- 
gestreckter Rücken,  weiterhin  r.,  westl.,  die  Försterei  Wietfeld,  dann 
über  die  braunschweigische  Landesgrenze  und  unter  der  Südharz- 
bahn (R.  27a)  dm-ch  zur  (26,3  km)  Hst.  Sorge  (490  m),  von  der  eine 
Treppe  zur  gleichnamigen  Hst.  der  VerbindungsbahnTanne-Brunnen- 
bachsmühle  (Anschluß  an  die  Südharzbahn;  S.  216)  hinaiLfführt.  — 
5  Min.  von  der  Station  die  Häuser  von  Sorge  (Gasthof  Sorge,  Z.  m.  F. 
2,50,  Pens,  von  4  M.  an;  Zur  Bodemühle,  10  Min.  vom  Bahnhof,  Mitt. 
1  M.,  gelobt),  billige  Sommerwohnungen  in  den  Häusern  von  Eieche, 
Pilz  und  Gropp.  Nahebei  die  Idingenheilanstalt  des  Johanniter- 
ordens.  —  Weiter  nach  Kreuzung  der  Straße  Tanne-Braunlage  über 
die  Warme  Bode  (1.  schöner  Blick  talabwärts  auf  Tanne)  und  wieder 
ins  Preußische  und  über  den  sogen.  Kälberhruch  am  Ochsenberg 
(mit  Lungenheilanstalt,  s.  oben),  dann  nach  O.  umbiegend. 

(30,7  km)  Stat.  Beiineckenstein  (569  m),  5  Min.  nördl.  vom  Städt- 
chen, mit  3400  Einw.  (Fabrikation  von  Streichhölzern,  Eisennägeln 
und  Holzwaren),  auf  einem  Hochplateau  im  flachen  Talkessel,  um- 
geben von  Fichtenwaldungen,  durchflössen  von  der  Pi^ppbode. 
Oberförsterei.  Höhere  Schule.  Ärzte.  Elektrizitätswerk,  Wasser- 
leitung, gutes  Trinkwasser.  Städtische  Badeanstalt  (auch  Schwimm- 
bad).   Die  hohe  Lage  und  die  harzige  Gebirgsluft  machen  den  Ort 


11.  nsenburg.  117 

zur  beliebten  Sommerfrische;  auch  Wintersport.  Billige  Privat- 
wohnungen. Harzklub.  Stadtwald  und  »Birkenpark«  mit  der  Kur- 
quelle Henngshrunnen  (Eisensäuerling).  —  10  Min.  nördl.  das  Heim 
Ebert  (a.  unten);  Vi  St.  südl.  das  Waldschlößchen  (Eestaurant)  mit 
prächtiger  *Aussicht  auf  Brocken,  Wurmberg  und  Achtermannshöhe. 
Gasthöfe:  i^renizeZ (früher Daheim),  (im  Sommer  Omnibus  bei  jedem  Zage) 
Z.  1,50-2,  F.  0,75,  Mitt.  1,50-2,  Pens,  an  Hotel  Waldhaus  (s.  oben)  vorüber 
von  4  M.  an.  —  Herzog,  Z.  1,50-2,  F.  1,  nach  (3,2  km)  Hohegeiß  (E.  14a;.  Ein 
Mitt.  1,75-2,  Pens. 4,50-5,50  M.  —  Rats-  \Yaldweg  führt  gleich  hinter  den 
keller,  ^lltt.  1,50  M.  —  Stadt  Braun-  letzten  Häusern  r.  von  der  Fahrstraße 
schweig.  —  Deutsches  Haus.  —  Krön-  in  ^^  St.  über  das  »Örtchen«  nach 
prinz.  —  Kochs  Gast-  und  Logierhaus.     Hohegeiß. 

—  Pens.  Villa  üliide,  beim  Bahnhof;  Weiterwege     von     Benneckenstein 

F.  1,  Mitt.  1,50,  Pens.  4.50-5  M.  —  (bez.) :  Vher  Sorge,  Elend  nnd  Schierke 
Pension  Vocke,  Z.  1,50,  F.  0,50,  Pens,  auf  den  (5  St.)  Brocken;  —  auf 
3,50-5M.  —  Pension  Geschivister  Thiele,  prächtigem  "Waldweg  über  Grünthal 
Z.  von  1,50  M.  an,  F.  0,75,  ilitt.  1,50,  nach  Trautenstein  (S.  246;  und  durch 
Pens.  4-5  M.  —  An  der  Chaussee  das  Rappbodetal  nach  (3i  a  St.)  Rühe- 
nach  Hohegeiß:  Waldhaus,  Z.  m.  F.  land  {S.li);  —  nach  der  (2  St.)  Tie/en- 
2-2,50,  Pens.  4,50-5,50  M. ;  Omnibus  bachmühle  (S.  231)  und  weiter  nach 
zum     Bahnhof.     —      °  Erholungsheira     llfeld;  —  nach  (1^2  St.)  Sophienhof; 


Ebert  (naturgemäße  Lebensweise) ,  5 
>On.  nördl.  der  Stadt;  Z.  3,  F.  1,25, 
T.d'h.  1,75.  abds.  1,50,  Pens.  5,50- 
7,50  M.;  ZH. 


—    nach  dem  Karlshaus  (S.  113); 
südl.  nach  dem  (1  St.)  Großen  Ehren- 
berg ''635  m\  vgl.  S.  214. 

Automobiiomnibus    über    (4,5  km) 
Nach  Hohegeiß:  Westl.  Fahrstraße     HohegeißnPich{lQkmjBraunIageuilSt. 

Vom  Bahnhof  Benneckenstein  umzieht  die  Eisenbahn  den  Ort 
(im  Rückblick  der  Brocken ;  1.  das  Karlshaus,  S.  113y,  dann  so.  weiter, 
wie  R.  30  umgekehrt  beschrieben,  über  die  Stationen  (41, i  km) 
TiefenhachmüJüe  (410  m),  in  schöner  Lage  (S.  23lj,  (43,2  km)  Eis- 
felder Talmühle  (352  m;  wo  die  Zweigbahn  von  Stiege  [S.  245]  ein- 
mündet), (46,6  km)  Hst.  Netzkater  (309  m)  oberhalb  der  gleichnamigen 
Sommerfrische  (S.  229),  (48  km)  Hst.  Talbrauerei  (292  m;  1.  unten 
der  gleichnamige  Gasthofj ,  an  der  (r.)  Klosterschule  vorüber  nach 
(49,8  km)  Stat.  llfeld  (255  m;  Bahnhofsrestaurant),  östl.  von  llfeld 
(S.  228).  —  Dann  über  (53,6  km)  Niedersachswerfen- Ost  (212  m; 
S.  228),  10  ;Min.  von  der  Station  der  Staatsbahn  Nordhausen- 
Northeim  (S.  45j,  (55,2  km)  Crimderode  und  (58,4  kmj  Altenthor 
nach  (60,5  km)  Stat.  >'ordhailsen  (S.  217),  neben  dem  Staatsbahnhof. 


11.  ilsenburg  und  das  Ilsetal. 

Vgl.  die  Karten  bei  R.  8,  10  und  12. 

Eisenbahn  von  Wernigerode  über  (9  km)  llsenbnrg  (in  25  Min.  für  1. 
0,90,  U.  0,45,  HL  0,30  M.)  nach  (23  km)  Uarzbnrg  (in  weitern  25-30  Min. 
für  L  1,85,  IL  1,15,  in.  0,75  M.). 

Die  Eisenbahn  zieht  von  Wernigerode  westl.,  r.  der  Köhlerteich, 
1.  viel  schöne  Blicke  auf  den  Brocken,  bald  wird  die  Straße  nach 
Ilsenburg  gequert,  und  die  Bahn  trennt  die  beiden  Dörfer  r.  Alten- 
rode  und  1.  Darlingerode.  L.  von  Altenrode  auf  einem  Kirchhof, 
früher  Acker,  die  Sieben  Kaisersteine,  die  nur  wenig  über  die  Erde 
hervorragen,  eine  alte  Gerichts-  und  mittelalterliche  Freistätte.  — 


118 


11.  llseuburg. 


Weiter  nördl.  (5  km)  Stat.  Driibeck  (Gemeindekmg ;  Neue  Quelle, 
Garten),  Dorf  mit  900  Einw.  und  altem  Kloster  (877  gegründet,  jetzt 
evangelisch),  alter  Klosterkirche,  im  sächsischen  Basilikenstil  mit 
Säulenkapitellen,  Wanderdecke  aus  dem  13.  Jahrh.  und  einer  Kr}T)te, 
im  Hof  berühmte  Linde  (Führung  durch  den  Klostergärtner  25  Pf.). 
Von  Drübeck  nach  der  Plessenburg     Nun  über  den  Bach  und  auf  der  Fahr- 


durch  das  Tänntai  in  l'^  St.  Vom 
Bahnhof  bis  an  die  ersten  Häuser 
des  Ortes,  dann  1.  zuerst  die  Straße 
und  nachher  den  Feldweg  hinauf,  bei 
den  einzeln  liegenden  Häusern  r.  auf 
die  Fahrstraße  und  bald  durch  ein 
Gatter  in  schönen  Nadelwald,  1.  ein 
Bächlein.  Später  nach  Durchschnei- 
dung einer  Lichtung  nicht  1.  im  Grunde 
weiter  über  die  Brücke,  sondern  r. 
den  anfangs  gepflasterten  Fahrweg 
hinauf,  dann  zweimal  (nicht  r. ,  son- 
dern 1.  bleibend)  über  eine  Fahrstraße 
und  bald  auf  die  Chaussee  zur  Ples- 
senburg (S.  122). 

Von  Drübeck  nach  der  Steinernen 
Renne  durch  das  Sandtai.  Schöner, 
noch  wenig  begangener  Weg,  2  St. 
—  Hinter  Bahnhof  Drübeck  auf  die 
Chaussee  und  1.  an  dem  Wiesen- 
rande aufwärts,  an  den  letzten  Häu- 
sern von  Darlingerode  (1.)  vorbei,  an 
den  Weiden  hinauf,  über  den  Bach 
und  auf  dem  jenseitigen  Feldwege 
auf  das  Darlingeröder  Schießhaus  zu. 


Straße  weiter.  Bald  durch  ein  Wild- 
gatter um  den  Kapitelsberg  und  an 
dem  Bache  (r.  oder  1.  ist  gleich)  im 
Sandtal  (auch  Bergmannskleye  ge- 
nannt) südl.  aufwärts.  Wo  man  ins 
Freie  tritt,  führt  r.  ein  Weg  durch 
das  Heinrichstal  nach  der  Plessen- 
burg. Man  hält  sich  hier  immer  1., 
steigt  bergauf  und  erreicht  auf  der 
Höhe  nach  l^  a  St.  die  Mönchenlager- 
stätte (wo  die  Sage  die  Mönche  nach 
der  Zerstörung  des  Klosters  unter  der 
großen  Buche  lagern  läßt).  Weiter 
durch  das  Gatter  die  Fahrstraße  hinab, 
worauf  man  bald  die  Bielsteinchaussee 
und  auf  dieser  r.  fort  nach  ^  a  St.  die 
Steinerne  Renne  (S.  100)  erreicht. 

Angenehmer  als  Bahn  und  Chaus- 
see sind  zwei  andre  Wege: 

1)  Über/ra5sercicZe,Steinerne  Renne, 
Plessenburg  und  Ilsenstein  nach//sen- 
hurg  (31a  St.),  vgl.  R.  9  und  Schluß 
dieser  Route,  S.  122,  Nr.  5).  —  2)  Der 
Waldweg  (»50  F«)  über  Forsthaus 
Öhrenfeld,  s.  S.  112,  Nr.  11,  und  S.  122. 


Die  Eisenbahn  umzieht  hinter  Drübeck  (1.  Blick  auf  den  Brocken) 
den  Kreuzberg  und  erreicht  (9  km)  Stat.  Ilsenhurg  (s.  unten).- 
(Fortsetzung  der  Bahnbeschreibung,  s.  S.  123  unten.) 

Dsenbui'g'  (238  m),  preußischer  Marktflecken  an  der  Ilse  mit 
4911  Einw.,  PTF.    Fürstl.  Forstverwaltung. 

Gasthöfe:  Zu  den  Roten  Forellen,  \  au,  Omn.  0,50  M. ;  schattiger  Garten; 


mit  Logier-  und  Badehaus  und  Gar- 
ten; Gondelteich;  50  Z.  2-4,  F.  1,25, 
Gabelfrühstück  2,  T.d'h.  2,50,  Mitt.  2 
und  3  (Wz.),  Pens.  6-10,  Omn.  0,75  M. 
—  Am  Berg  in  ruhiger  Lage  (i  4  St.  vom 
Bahnhof):  iraW/iö/ie,  komfortabel,  am 
Waldi-and,  Aussicht,  Z.  2-5,  F.  1,25, 
Pens.  6,50-10  M.;  —  Zum  Blauen 
Stein,  dicht  am  Wald;  Z.  1,2  5-2, 
F.  0,75,  T.d'h.  1,75,  Mitt.  2  (Wz.), 
Pens.  4,50-5,5  0  M.;  beide  gute  Pen- 
sionshäuser, mehr  für  längern  Auf- 
enthalt geeignet.  —  Im  Ort  ferner:  Zur 
Tanne,  Garten;  Z.  1,25-2,50,  F.  1, 
T.d'h.  (o.  Wz.)  1,75,  Pens.  4,50-6, 
Omn.  0,2  5  M. :  gelobt;  auch  für  längern 
Aufenthalt;  —  Bösche,  Ortsmitte;  Z. 
1,25-4,  F.  1,  T.d'h.  2,50,  Pens,  von  5  M. 


Lohnfuhrwerk;  gelobt;  Schülerher- 
berge. —  Haberhauff,  Z.  1,50-3,50,  F. 
1,  >ntt.  (o.  Wz.j  1,50-3,  Pens.  5-7,50 
M. :  viel  gelobt ;  mit  Restaurant  und 
»Wiener  Cafe«.  —  Ilsetal,  Veranda; 
Z.  1,25-2,  F.  0,75,  Mitt.  1,25  u.  1,75, 
Pens.  4,50-5  M.  —  Deutsches  Haus 
(Bormann),  am  Eingang  ins  Ilsetal; 
Z.  im  alten  Haus  von  1,25,  im  neuen 
von  2  M.  an,  F.  0,75,  Pens.  4,50-7  M. ; 
gelobt;  Schülerherberge.  —  Linden- 
hof, Garten;  Kegelbahn;  Z.  1,50,  F. 
0,75,  Pens.  4  M.  —  °Zur  Erholung,  Z. 
1,25-2,  F.  0,75,  Mitt.  1,50,  Pens.  4-5M. ; 
Bäder.  — Zur  Rsenhiirg  (Bockemüller), 
Mühlenstr.,  am  Eingang  ins  Ilsetal ;  Z. 
2,50,  F.  0,75,  Pens.  5M.;  gelobt.  — 
Bahnhofshotel  Hercynia,  am  Bahnhof, 


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HARZBURG-ILSB:NBrRO. 

Maiistab  1.60000 

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Kilometer 
Fahr-iLWältbrcge     VvMwege     WaldacTmrisen 

-  yr 


m  Turm-,'      '    .,      ^^=^     ■^^l^tif'^ 


120  11.  nsenl)urg. 

sichtigung  nur  mit  Erlaubnis  des  Leiters  gestattet).  Außerdem  Aehsen- 
schmieden  und  Schienennägelfabrlk  im  Ilsetal,  ferner  größere  Mahl- 
mühlen,  ein  Kupferhammerwerk  und  Sagemühlen.  —  Im  Orte  die 
fürstl.  Domäne  Marienhof.  —  Auf  dem  Kreuzkirchhof ,  am  Grabe 
des  Landschaftsmalers  Crola  (sein  ehemaliges  Wohnhaus  r.  oberhalb 
des  Deutschen  Hauses):  Kreuzigungsgruppe,  Eisenguß  der  Ilsen- 
burger  Hütte. 

Das  Schloß  Ilseilbui'g,  auf  einem  Felsvorsprung,  einst  kaiser- 
liche Burg,  ist  Avalirscheinlich  von  Kaiser  Heinrich  I.  erbaut. 


Kaiser  Otto  III.  hielt  sich  995  hier 
auf,  und  Heinrich  ü.  schenkte  die 
Burg  1003  dem  Bischof  Arnulf  von 
Halberstadt,  der  eine  Benediktiner- 
abtei daraus  machte.  Burkhardt  H. 
(Buko)  von  Halberstadt  wui-de  hier 
begraben  (s.  Goslar).  Neben  dem 
Kloster  berichtet  die  Chronik  noch 
von   Burgvolk,   das   die   Klosterleute 


plagt,  bis  die  Bergfeste  zerstört  wird. 
Gegen  Ende  des  11.  Jahrh.  war  sie 
eine  der  besuchtesten  Klosterschulen 
für  den  sächsischen  Adel.  Nach  dem 
Bauernkrieg  kam  das  Kloster  (letzter 
Abt  war  Henning  Dithmar)  1572  an 
die  Grafen  zu  Stolberg -Wernigerode, 
die  es  in  eine  Residenz  umwandelten 
(s.  Stolberg). 


Der  neue  Teil  des  Schlosses,  Botho  -  Bau  (Kastellan :  Torfahrt  1.), 
vom  Fürsten  Otto  1861  in  romanischem  Stil  umgebaut,  ist  Sitz  der 
Witwe  Konstantins,  Grafen  zu  Stolberg -Wernigerode.  Das  Be- 
treten des  Schloßparkes  ist  verboten!  Daneben  die  Reste  der  alten 
Abtei  Ilsenburg,  im  ursprünglichen  Baustil  restauriert;  das  11.  Jahrh. 
ist  durch  ein  J*Iittelschiff  und  ein  Seitenschiff,  das  12.  Jahrh.  durch 
den  byzantinischen  Stil  des  südlichen  TeUs  des  Klosters  (Refekto- 
rium, Kapitelsaal)  vertreten. 

Um  die  Schönheiten  des  *llsetals,  eins  der  lieblichsten  Harz- 
täler, kennen  zu  lernen,  gehe  man  auf  den  Promenadenwegen  (s. 
Ausflüge  Nr.  1)  an  der  Use  talaufwärts  xmd  auf  der  Chaussee  bis 
zu  den  Ilsefällen  (IV2  St.);  auf  dem  Rückweg  steigt  man  von  der 
Straßengabelung  am  Patemosterberg  zum  Ilsenstein  empor  und 
kehrt  auf  der  Höhe  (über  das  Schloß)  zurück;  malerische  Wald- 
bilder und  Felsengruppierungen. 

P^jf  AVer  aber  von  Ilsenburg  her 
nach  dem  Brocken  oder  der  Steinernen 
Renne  den  llseustein  und  das  vmtere 
*Jlsetal  nicht  auslassen  will  (zum 
Brocken  li/a  St.  Umweg),  geht  am  An- 
fang des  Ilsetals  schon  auf  die  Höhe 
und  wendet  sich  vom  Usenstein  auf  der 
»Hexentreppe«,  einem  steil  abfallenden 


südwärts  hinab  auf  die  Talchaussee. 
—  Wer  vor  der  Wanderung  nach 
der  Steinernen  Renne  erst  die  hüb- 
schen Ilsefälle  sehen  will,  nimmt  eben- 
falls diesen  Weg  und  geht  oberhalb 
der  Ilsefälle  bei  Wegstein  6,7  1.  von 
der  Brockenstraße  ab  auf  die  Ren- 
neckenberg-Chaussee, diese  bis  zum 
Weg,  wieder  dem  Ilsetal  (oberhalb  des  |  verlassenen  Ilsenburger  Molkenhaus 
Hotels  Prinzeß  Ilse)  zu,  weiter  zum  und  dann  abwärts  zur  Steinernen  Renne 
Brocken;  ein  bequemerer  Weg  führt  |  (S.  100;  vgl.  die  Karte  bei  R.  8). 

Der  *llseiisteill  (474  m),  1  St.  vom  Schloß,  ist  ein  etwa  150  m 
über  die  Talsohle  sich  erhebender  Granitkoloß,  den  ein  eisernes 
Kreuz  krönt,  zum  Andenken  seiner  1813-15  gefallenen  Kameraden 
von  Anton,  Graf  zu  Stolberg- Wernigerode,  errichtet.  Vor  dem  Auf- 
gang zum  Felsen  1.  Schutzhütte;  r.  die  sogen.  »Hexenküche«  ;  r.  vom 
Plateau  schöner  Blick.  Auf  diesem  Granitfelsen  weicht  die  Magnet- 
nadel ab  und  springt  beim  Kreuz  durch  die  Ostseite  nach  Süden 
(vgl.  S.  85  r.).    Am  Fuß  des  Ilsensteins,  reizend  im  Wald  gelegen, 


11.  nseuburg. 


121 


das  Hotel  Prinzeß  Ilse  (Z.  2-5,  F.  1,25,  T.d'h.  2,5o,  Pens.  6,5o-9, 
Omn.  0,75  M.),  wohin  ein  steiler  Fußweg  hinabführt.  —  Etwas  weiter 
talab  das  Hotel  Usenstein  (S.  119),  von  wo  ein  neuer  Weg  zur 
WolßiüUe  (s.  unten)  am  Meineberg  mit  Blicken  ins  Ilsetal  und  auf 
den  üsensteüi  hinaufführt.  Xoch  weiter  talab  neues  Quellenhäus- 
ehen (aus  Granitstein)  des  Harzer  Sauerbrunnen  »Prinzeß  Use-QueU« 
(dabei  schöner  Promenadenweg  nach  Ilsenburg). 

Man  kann  von  Ilsenburg  aus  den  |  weg  über  die  Brücke  1.,  der  später  in 


Weg  nach  dem  Ilsenstein  oberhalb  des 
Schlosses,  am  Ende  des  Ortes  1.,  vom 
Tal  aus  und  dann  auf  dem  bez.  Weg 
hinaufsteigen.  Auch  vom  Hotel  Prinzeß 
Ilse  führen  zwei  Wege  dahin ;  ein  Fahr- 


den  vom  Schloß  kommenden  Weg  ein- 
mündet, und  direkt  ein  sehr  steiler  Fuß- 
weg. —  Über  die  Sage  vom  Ilsenstein 
vgl.PetersensMärchen»PrinzessinIlse« 
(Meyers  Volksbücher  oder  Reclam). 


Rückweg:  Wenige  Schritte  vom  Usenstein  r.  Tafel:  »Ilsenburg 
kürzerer  Weg« ;  auf  diesem  bleibt  man  auf  der  Höhe,  am  Abhang  des 
Stumpf  riickens,  meist  durch  Wald,  hübscher  Fußpfad,  1.  Blick  auf  den 
Ort;  man  kommt  1.  von  den  Gärten  des  Usenburger  Schlosses  erst 
dicht  vor  Ilsenburg  wieder  ins  Ilsetal. 

Ausflüge :  1)  Zunächst  das  *Ilsetal  |  setzung  zum  Brocken  auf  dem  Schnee- 


bis  zu  den  Ilse/allen  (1^  a  St.).  Ent- 
weder auf  der  Chaussee  oder  gleich 
1.  am  Gasth.  zum  Braunen  Hirsch  (S. 
119)  den  Kirchberg  1.  hinauf,  zwischen 
den  Kirchhöfen  vorbei,  Marienkirche 
und  Schloß  1.,  Mühle  r.  lassend ;  am 
Teiche  *Rückblick  auf  Schloß  und 
Klosterkirche,  dann  r.  über  die  Brücke 
am  Blochhauer,  1.  über  den  Steg  auf 
die  sogen.  Insel,  einen  vielbesuchten 
Platz  mit  Bänken  zwischen  Nagel- 
hüttenteich und  Ilse.  (Diesen  Punkt  er- 
reicht man  auch,  wenn  man  die  Mühlen- 
straße zu  Ende  geht  und  1.  durch  das 
Gatter  die  Insel  betritt.)  Von  der  In- 
sel dann  weiter  (1.  halten)  auf  dem 
Promenadenweg,  der  meist  am  rech- 
ten Ilseufer  bleibt  und  unterhalb  des 
Hotels  zum  Ilsestein  wieder  auf  die 
Chaussee  mündet.  (Oberhalb  der  Insel 
und   hinter   der  Sägemühle   der  Kur- 


lücTiweg  (S.  92). 

2)  Auf  den  *We8terberg  und  zum 
Blauen  Stein,  2  St.  Vom  Zanthier- 
plafz  oberhalb  der  ;> Prinzeß  Ese«  den 
Waldweg  r.  am  Rohenbach  (1.)  em- 
por. Oben  hält  man  sich  r.  vmd  er- 
reicht bald  die  drei  Westerklippen, 
am  Westerberg.  Prächtiges  Wald- 
bild über  das  Dsetal  nach  dem  Brok- 
ken.  An  der  Klippe  »3«  eine  Schutz- 
hütte. Weiter  geradeaus  (nicht  1.)  an 
einzelnen  Felsblöcken  vorbei  zu  einer 
grottenartigen  Klippe  »Froschfels«,  an 
deren  Südseite  sich  eine  Bank  be- 
findet. Weiterhin  passiert  man  aber- 
mals eine  Klippe  (1.)  und  erreicht  dann 
bald  die  Schutzhütte  Wolfhütte  am 
Meinehtrg  {ö-ibm).  Von  hier  entweder 
auf  neuem  Weg  direkt  hinab  bei  Hotel 
Usenstein  ins  Ilsetal  oder  auf  Zickzack- 
weg   hinab    zur   Bäumler sklippe   und 


park,  Voigtshäu.)    Oberhalb  derPrin-  j  dann  (r.)  auf  die  Ilsetal-Chaussee.  — 


zeß  Ilse,  an  dem  freien  Platze,  Zanthier- 
platz,  geht  man  nicht  über  die  Brücke, 
sondern  auf  dem  Promenadenweg  am 
Linken  Ufer  der  Ilse  aufwärts,  der 
weiter  oben  als  neuer  Bremer  Weg 
bis  an  die  Usefälle  führt.  Wer  auf  der 
Chaussee  bis  ans  Ende  der  Ilsefälle 
emporsteigt,  kann,  zwischen  den  Weg- 
steinen 3,9  und  4,0  1.  durch  den  Wald 
gehend,  die  Chaussee  abschneiden; 
oder  man  geht  von  der  untersten 
Brücke  am  Beginn  der  Fälle  am  rech- 
ten Ufer  der  Ilse  den  Bremer  Weg  auf- 
wärts bis  zur  obersten  Brücke.    Fort- 


Nach  dem  Blauen  Stein  geht  man  nördl. 
am  Berge  weiter;  bei  der  Wegeteilung 
schlägt  man  den  schmalen,  steinigen 
Weg  r.  ein,  auf  dem  man  bald  den 
Blauen  Stein  (-149  m)  erreicht.  Aus- 
sicht bei  der  Schutzwand  ziemlich  ver- 
wachsen. Nun  zurück  und  entweder 
gleich  1.  direkt  hinab  auf  die  Fahrstraße 
oder  r.  die  Straße  um  den  Berg  herum, 
von  der  Fußwege  1.  nach  dem  west- 
lichen Teil  von  Ilsenburg  und  nach  der 
»Waldhöhe«  abzweigen.  —  In  umge- 
kehrter Reihenfolge  macht  man  die 
Tour  dui-ch   die  Kastanienallee  beim 


122 


11.  Ilsenburir. 


Hotel  Tanne  (S.  118)  hinauf,  oben 
1.  nach  dem  Hotel  zur  Waldhöhe  (S. 
118),  in  dessen  Nähe  zwei  Fußwege 
direkt  im  Walde  hinauf  auf  die  Fahr- 
straße führen,  von  der  man  bei  der 
Wegeteilung  1.  ab  den  Blauen  Stein, 
geradeaus  die  Wolfhütte  und  von  die- 
ser die  Westerklippeu  erreicht.  Den 
Abstieg  nimmt  man,  von  der  drit- 
ten Klippe  westl.  gehend,  durch  das 
Ilohental. 

3)  Nach  Wernigerode  über  Öhren- 
feld, 2 -21a  St.  (vgl.  S.  112).  Chaus- 
see nach  Drübeck,  gleich  bei  der  Post 
1.  ab  oder  bei  Dr.  Stephans  Heilanstalt 
am  Ki-euzkirchhof  (S.  119)  vorbei,  10 
Min.  hinter  Usenburg  auf  dem  Fahr- 
weg r.  ab;  oder  man  geht  nach  dem 
letzten  Haus  oberhalb  des  Ortes  über 
die  Brücke  (1.)  und  durch  das  Gatter 
den  S.  112  beschriebenen  Weg.  Vor 
(1  St.)  Öhrenfeld  die  Chaussee  auf- 
wärts, dann  1.  u.  das  Forsthaus  Öhren- 
feld (S.  112)  r.  liegen  lassend,  dicht 
dabei  Gasthaus  Ohrenfeld,  bei  der 
Rasenbank  an  die  Echostelle.  Weiter 
am  Waldrand  hin,  dann  über  den 
Bach,  am  Darlingeröder  Schießhaus 
(1.)  vorbei,  am  Waldrand  (r.)  hinauf, 
mehrfach  durch  Gatter  und  auf  schö- 
nem Wege  nach  (1  St.)  Hasserode  und 
Wernigerode.  —  Y«™  Darlingeröder 
Schießhaus  bzw.  Ohrenfeld  führt  ein 
Fußweg  durch  das  Sandtal  und  über 
die  Mönchenlagerstätte  in  1  St.  zur 
Steinernen  Renne  (S.  lOOj. 

4)  Zvir  (Va  St.  östl.)  Neuen  Quelle, 
Gasthof  {Z.  1-2,  F.  0,75,  Pens.  4- 
6  M.),  hübsch  am  Walde  gelegen ;  auf 
der  Straße  nach  Drübeck  r.  ab ;  oder 
vom  Schloß  auf  der  Höhe  hin;  oder 
über  den  Hagenberg  (bei  dem  Eich- 
holz r.  ab)  oder  die  Fußwege  von  der 
Öhrenfelder  Straße  1.  ab. 

5)  Zur  Plessenburg  und  nach  Wer- 
nigerode (31a  St.):  Entweder  Fahr- 
straße im  Ilsetal  aufwärts,  später  auf 
der  Loddenkechaussee  (S.  92,  Nr.  2) 
1.  ab;  oder,  besser,  vom  Ilsenstein 
nach  S.  (vom  Felsen  zurück,  dann  r., 
auf  Promenadenweg  durch  Wald;  \xa.- 
iQry^Qgs'Ech.o)  SLnäQT  Paternosterklippe 
(Aussicht)  vorüber  in  *  4  St.  zur 

*FIe8senburg  (529  m),  einem  fürst- 
lichWernigerodischen  Jagdschloß,  von 
dem  strahlenförmig  Gänge  in  den  Wald 
auslaufen.  Neben  dem  Jagdschloß 
das   Gasthaus  (Nachtquartier  nxir  im 


Notfall)  eines  Försters  mit  hübschen 
Plätzen  unter  Bäumen ;  beliebter  Nach- 
mittagsspaziergang. Der  Dichter  der 
»Bezauberten  Rose«,  Ernst  Schulze, 
lebte  hier  in  den  Jahren  1809,  1810 
und  1815;  seine  unei-widerte  Liebe 
zu  der  Pflegetochter  des  damaligen 
Försters  hat  er  diu-ch  mehrere  Elegien 
verherrlicht. 

[Von  der  Plessenburg  nach 
dem  Brocken:  A.  Auf  dem  bez. 
(»21  B«)  »Schindelstieg«,  später  »But- 
terstieg«, 2i,a  St.  Weg  von  der  För- 
sterei aufwärts  und  an  den  Karlsklip- 
pen (r.)  vorbei.  Nach  10  Min.  bei  der 
Wegeteilung  nicht  r. ,  sondern  1.  auf 
dem  betretenen  Wege  fort,  dann  dui-ch 
ein  Gatter;  Zeichen  »B«  an  der  Tüi\ 
(Gleich  hinter  der  Tür  r.  aufwärts 
Birschweg  in  3  Min.  zu  den  Pforten- 
bergklippen,  Aussicht.)  Später  r.  der 
»Ferdinandstein.  1806«  (Inschrift),  wo 
1806  der  letzte  Wolf  der  Harzwälder 
geschossen  wurde.  Bei  einem  mit  »Br.« 
bezeichneten  Stein  r.  auf  den  Fußweg 
(der  Weg  geradeaus,  Grenzweg,  führt 
in  IIa  St.  zu  den  Zeterklippen,  S.IOO). 
Abermals  durch  ein  Gatter  und  auf 
eine  Waldlichtung  mit  Aussicht,  dann 
in  Hochwald.  Weiterhin  über  eine 
Fahrstraße  und  bald  über  die  Chaussee 
nach  dem  Renneckeuberg.  Von  hier 
erreicht  man  in  wenigen  Minuten  die 
Ilsetalstraße  und  etwas  1.  auf^värts  die 
Fahrstraße  (r.)  nach  dem  Schneeloch 
oder  den  Hermannsklippen  (vgl.  S.  93) ; 
oder  man  durchschneidet  die  Ren- 
neckenberg-Chaussee, tritt  wieder  in 
den  Wald  ein  und  erreicht  die  Ilsetal- 
Chaussee  bei  Wegstein  6,7  nach  IV4 
St.  von  der  Plessenburg.  Den  Brok- 
ken  erreicht  man  nun  entweder  auf 
der  Fahrstraße  (1.)  aufwärts  fort,  in 
11,3  St.,  oder  durch  das  Schneeloch 
(vgl.  S.  92).  —  B.  Grenzweg  durch 
das  Öhrenloch  nach  dem  Brocken,  be- 
quemer als  der  vorige,  2i,a  St.  Zu- 
nächst auf  dem  Weg  A.  bis  zum 
»Grenzweg«  (Forstreviergrenze);  die- 
sen entlang,  immer  das  Gatter  zur 
Rechten.  Nach  3,4  St.  (von  der  Plessen- 
burg) durch  das  Gatter,  dann  kreuzen 
wir  r.  sogleich  eine  Fahrstraße  und 
gelangen  geradeaus  auf  einer  neuen 
Straße  8  Min.  später  zur  Rennecken- 
berg-Chaussee (von  hier  über  die 
Zeterklippen  nach  dem  Brocken,  s. 
S.  100).  Svir  verfolgen  nun  die  Renne- 


11.  Ilseubarg. 


123 


Chaussee  aufwärts  20  Min.  und  gehen 
dann  auf  dem  Fußweg  Steiueme 
llenno-Brocken  am  Henne ckenberg 
empor  (S.  91).] 

Von  der  Plessenburg  weiter  zur 
Steinernen  Renne  auf  der  Fahrstraße 
(Wegweiser,  »St.  R.«  bez.) ;  nach  1/2  St. 
Straßengabelung,  bei  Chausseestein  7,5 
1.  die  Bielsteinchaussee  nach  Ilasse- 
rode,  wir  gehen  r. ;  nach  12  Min.  hin- 
ter dem  Chausseestein  8,5,  Wegweiser 
1. ,  zu  der  (3,4  St.)  Steinernen  Benne 
(S.  100).  Eine  Steinsäule,  gezeichnet 
»St.  R.«,  »B.«  u.  »H.«,  bezeichnet  die 
Steinerne  Renne,  Brocken  und  Hohne. 
Abwärts  nach  Weniigerode ,  s.  S.  101. 

6)  Nach  den  Wolfsklippen  (723  m) ; 
in  die  Tour  Plessenburg  -  Steinerne 
Renne  einzufügen:  Von  der  Plessen- 
burg an  5  Min.  auf  der  genannten 
Fahrstraße,  r.  zwischen  Wegsteinen 
5,1  u.  5,2  durch  ein  Gatter  in  Hoch- 
wald, dann  über  eine  Waldlichtung 
und  später  über  eine  Fahrstraße  (nach 
dem  Forstort  »Heiliges  Grab«).  Nach 
etwa  10  Min.  starke  Steigung  des  oft 
steinigen  Weges.  Oben  Waldlichtung 
r.  Hier  hält  man  sich  1.  am  Wald- 
rand (bei  einem  Wegweiser,  r.,  Ein- 
mündung des  aus  dem  Ohrenloch  [S. 
111]  kommenden  »Alexanderstiegs«), 
schlägt  den  1.  in  rechtem  Winkel  ab- 
zweigenden Fußweg  ein  und  erreicht 
die  (3,4  St.)  Schutzhütte  bei  den  Wolfs- 
klippen (S.  111).  —  Abwärts  geht 
man  nach  dem  Waldrand  zurück,  dann 
1.  hinab  auf  den  Fahrweg,  der  in  20 
Min.  wieder  auf  die  Chaussee  zwischen 
Wegsteinen  6,6  u.  6,7  einmündet  und 
r.  nach  der  Steinernen  Renne  (S.  100) 
führt. 

7)yonIlsenburg  auf  denBrocken, 
s.  S.  92. 

8)  In  das  Suental  und  nach  den 
Taubenklippen,  schöne  Halbtagstour 
von  ca.  4  St.  —  Man  zweigt  von  dem 
Wege  nach  Eckerkrug  am  Ende  der 
Kastanienallee  1.  ab.  Nach  5  Min.  ein 
Gatter;  hier  nicht  r.  aufwärts,  son- 
dern auf  der  Chaussee  weiter  ins  Suen- 
tal. Bald  r.  ein  großer  Quarzitbrach 
mit  Schotterwerk.  Nach  ^/a  St.  ist  das 
Tal  durch  eine  Berg^vand  (oben  mit 
dem  Rockenstei7i,  einer  bm-gähnlichen 
Klippe)  abgeschlossen.  Hier  auf  nun- 
mehr nicht  bez.  Wege  r.  über  den  Rasen 

Eisenbahn  Ilsenburg -Harzburg 


und  an  den  jungen  Tannen  steil  empor. 
Oben  hübsche  Aussicht  ins  waldreiche 
Tal  und  ins  Land  bis  zum  Huy.  Nach 
den  Taubenklippen  verfolgt  man  nun 
entweder  die  unweit  hinter  dem  Rok- 
kensteiu  sich  hinziehende  Fahrstraße 
nach  r. ,  die  an  den  Taubenklippen 
endet,  oder  mau  geht  besser  den  Fuß- 
pfad, oben  r.  über  die  Lichtung  un- 
weit des  Tannenwaldes  am  Zwissel- 
l'opfe  (588  m)  in  die  Höhe.  Hier  *Aus- 
sicht  mit  dem  Brocken  im  Hinter- 
grunde. Oben  hält  man  sich,  da  der 
Fußpfad  nur  schwer  zu  finden  ist, 
halb  r. ,  überschreitet  einen  Graben 
und  tritt  bei  einer  Lücke  in  den  Wald 
auf  eine  von  r.  kommende  Fahrstraße, 
die  man  geradeaus  (nicht  r.  ab!)  ver- 
folgt, an  der  Zwölf  er  klij)2)e  1.  vorbei, 
einen  Fahrweg,  der  durch  das  Zwis- 
seltal  ins  Eckertal  führt  (verboten!) 
i".  lassend,  zu  einer  mehrfachen  Wege- 
teilung. L.  kommt  die  Fahrstraße  vom 
Blauen  Stein  (S.  121)  nach  den  Tau- 
benklippen, geradeaus  gelangt  man 
durch  das  Meizenfal  ins  Eckertal,  r. 
erreicht  man  bald  die  hoch  und  steil 
über  der  Ecker  liegenden  (2  St.)  Tau- 
benklippen (13,4  St.  vom  Eingang 
ins  Suental) ;  ^Aussicht  vom  Brocken 
bis  zur  Kattenäse,  r.  gegenüber  die 
malerisch  sich  aufbauenden  Raben- 
klippen, r.  unten,  mitten  im  Eckertal, 
die  runde  Felseukuppe  der  Ahlsburg. 
—  In  das  Eckertal  hinab  gelangt  man 
auf  bequemstem  Wege,  wenn  man  von 
den  Taubenklippen  zurückgeht,  bei 
der  nächsten  mehrfachen  Wegeteilung 
den  Fahrweg  r.  verfolgt  und  durch 
das  Meizeutal  hinabsteigt.  Näher,  aber 
verboten  und  sehr  schlecht,  ist  der 
Weg  durch  das  Große  Frankental. 
Man  erreicht  dieses,  von  den  Klippen 
kommend,  r.  Die  Fahrstraße  geht  bald 
in  einen  (nicht  immer  gut  erkenn- 
baren) Fußweg  über,  der  zuerst  durch 
junge  Tannen,  dann  durch  Buchen- 
wald nach  25  Min.  ins  Tal  fühlt.  Im 
Eckertal  1  St.  abwärts  nach  (3  St.) 
Eckerkrug  (S.  124)  und  von  da  nach 
(33,4  St.)  Ilsenburg  zurück. 

9)  Zum  Viehhof  und  Forsthaus 
Scbarfenstein  (S.  93),  8  km  Fahr- 
straße, zuerst  im  Rsetal,  bei  3,5  km 
r.  ab  durch  das  Große  Sandtal,  dann 
1.  ins  Tiefenhaclital  zum  Scharfeustein. 
(Vi  St.  für  I.  1,20,  IL  0,75,  III. 


0,45  M.),    die  Fortsetzung   der  Eisenbahn   von  Wernigerode   nach 


124 


11.  Ilsenburg  -  Harzbarg. 


(9  km)  Ilsenburg  (s.  S.  117)  zieht  von  Stat.  Ilsenburg  sw.,  zuletzt 
durch  schönen  Wald  nach  (12  km)  Stat.  Stapelburg  (721  Einw.), 
Dorf  mit  Schloßruine  und  bescheidenen,  billigen  Sommerwohnungen. 
Westl.  weiter  im  Bogen  über  die  Ecker  nach  (14  km)  Stat.  Eckertal, 
^/4  St.  südl.  Eckerkrug  (s.  unten;  hinter  der  Eisenbahnüberführung 
1.  am  Bahndamm  entlang  bis  zur  Eckerbrücke,  dann  1.  200  Schritt 
auf  der  Fahrstraße).  Nun  durchzieht  die  Bahn  den  ScJiimmerwald 
über  (16  km)  Holzladestelle  SchimmerwaZd  und  (19  km)  Hst. 
Westerode  nach  (23  km)  Stat.  Harzbui'g"  (S.  125). 

Fufswege  von  Ilsenburg  nach  Harzburg. 

1)    Fußweg   über   den   Eckerkrug,  ;       2)  Fußweg  über  die  Rabenklippen 
St.:  Beim  Hotel  Tanne   die  Ka-  i  nach  Harzburg  (sehr  lohnend  und  ev. 


21 

stanienaUee  hinauf.  Am  Ende  des 
Ortes  Teilung  der  Fahrstraße,  I.  ins 
Suental  (S.  123),  r.  nach  Eckerkrug. 
Wo  der  Wald  beginnt,  malerischer 
Rückblick  auf  die  Schlösser  Ilsenburg 
und  Wernigerode.  Nun  r.  durch  park- 
artige Buchenbestände  nach  (1  St.) 
Eckerkrug  (Gasthaus  Eckerkrug,  ein- 
fach, Gartenrestaurant;  Z.  1,25-1,50, 
F.  0,75,  aiitt.  1,50,  Pens.  4,50-5,50  M.); 
zwischen  Eckerkrug  und  Försterei 
breite  Fahrstraße  zur  Hst.  Eckertal 
(s.  oben),  ein  schattiger  Waldweg  (i;^ 
St.)  zweigt  hinter  der  Eckerbrücke 
r.  ab  und  mündet  bei  der  Bahnüber- 
führung wieder  in  die  Fahrstraße 
(vgl.  oben).  —  An  der  Fahrstraße  liegt 
Jnngborn ,  °Rud.  Juats  Kuranstalt 
(Post  Stapelburg),  Naturheilanstalt  und 
Erholungsheim ;  250  Betten  in  140  Z., 
Pens,  (einschl.  ärztlicher  Verxjflegung) 
8  —  10  M.  ^vegetarische  Lebensweise, 
alkoholfrei) ;  Wagen  1,75  M.  —  Weiter- 
weg: Bei  Eckerkrug  über  die  Ecker 
(Wegw.),  Fahrweg  geradeaus,  Fuß- 
weg gleich  darauf  1.  dui'ch  ein  Gatter- 
tor, <';4  St.  lang  dicht  am  Wildzaun 
hin.  Dann  entfernt  sich  der  Weg 
etwas  vom  Gatter,  durchschneidet  das 
Großtal  und  kehrt  nach  10  Min.  zum 
Gatter  zurück.  Von  hier  führen  zwei 
Wege  weiter  nach  Harzburg:  a)  Wer 
zum  Bahnhof  Harzburg  (noch  ^.a  St.) 
will,  geht  r.  durch  die  Gattertür  (bei 
Wegschild:  »Harzburg-Kattnäse«)  auf 
die  Ilsenburg -Harzburger  Chaussee, 
auf  dieser  nach  (2i,a  St.)  Bahnhof  Harz- 
burg.  —  b)  Wer  nach  dem  obem 
Ende  von  Harzburg  (Eichen)  will,  geht 
halb  1.  etwas  ansteigend  und  gelangt 
nach  2  Min.  auf  den  Weg  Kattnäse- 
Harzburg,  der  vor  Harzburg  auf  den 
Fahx-weg  Harzburg-Burgberg  u.  hinab 
nach  (3  St.)  Uarzburg  (s.  S.  125)  führt. 


mit  dem  Weg  nach  den  Taubenklip- 
pen, S.  123  Nr.  8,  zu  verbinden):  Ent- 
weder bis  Eckerkrug  (wie  Nr.  1  be- 
schrieben) u.  von  da  1.  auf  der  Ecker- 
tal-Chaussee 1,4  St.  aufwärts  und  wei- 
ter wie  unten;  —  oder  näher:  Anfangs 
wie  nach  Eckerkrug,  aber  nach  eini- 
gen Minuten  am  Beginn  des  Waldes  1. 
ab,  die  Wiese  aufwärts  bis  zum  höch- 
sten Punkte',  beim  Pfahl  1.  auf  dem 
»Besenbinderstiege  durch  den  Wald. 
Den  Zeichen  folgend  durch  ein  Gatter, 
scharf  bergab,  nach  ^4  St.  durch  ein 
zweites  Gatter,  bei  Wegstein  2,9  auf 
die  Eckertal-Chaussee.  Diese  im  Ecker- 
tal aufwärts  (1.),  an  einer  Holzschlei- 
ferei vorbei;  nach  20  Minuten  bei 
Wegstein  4,7  r.  in  das  Stöttertal;  an- 
fangs am  rechten,  dann  am  linken 
Bachufer  aufwärts  um  die  Hausmanns- 
klippe zu  den  (2  St.)  Rahenklippen. 
Von  hier  entweder  direkt  durch  das 
Kalte  Tai  (bez.)  nach  (2^  4  Üt.)  Harzburg 
oder  auf  dem  Fahrweg,  zuletzt  auf 
dem  »Kaiserweg«  (S.  142),  zum  (3  St.) 
Burgberg  und  nach  (3i  a  St.)  Harzburg. 
3)  Von  Prinzeß  Ilse  nach  dem  MoU 
kenhause  bei  Harzburg.  Zunächst  im 
nsetal  aufwärts  und  bei  der  nächsten 
Wegeteiluug  r.  (unterhalb  derllsefäUe) 
auf  die  Chaussee  nach  Scharfenstein 
(Wegweiser).  (Zwischen  den  Weg- 
steinen 4,2  und  4,3  rechts  Fahrweg 
zum  einsamen  Jagdhause  Ernstburg, 
von  hier  [schwer  zu  finden !]  abwärts 
durch  das  Große  Gierstal  in  20  Min. 
hinab  in  das  Eckertal.)  Weiterhin 
nach  1-2  Min.:  Tafel  »Verbotener 
Weg«  für  den  Weg  durch  das  Große 
Sandtal,  wir  gehen  1.  durch  das  *  Tie- 
fenbachstal am  Meineckenberg  und 
Tiefenbachskopf  vorbei,  dann  durch 
die  Geitsteine  (bei  nassem  Wetter 
sumpfig),  später  zweigt  1.  der  »Hiiten- 


12.  Harzburg. 


125 


stieg«  zu  den  Hermannsklippen  (S.  93) 
ab,  wir  gehen  westl.  weiter  zum  Forst- 
haus Scharfenstein  (S.  93)  und  nw. 
über  den  Fohlenherg  (an  dessen  "West- 
seite der  verbotene  "Weg  aus  dem  Sand- 
tal einmündet)  zur  (2V4  St.)  Dreiherren- 


hrücke.  Über  diese  fort  nördl.  in  20 
Min.  zum  (2I9-234  St.)  Molkenhaus 
(S.  130).  Auf  der  Höhe  da,  wo  unser 
Weg  (zuletzt  Fußweg)  in  eine  Fahr- 
straße einmündet,  r.  zur  nahen  Mux- 
küppe  (S.  130). 


12.  Harzburg. 

"Vgl.  die  Karte  bei  R.  11. 

Bad  HarzbTirg'  (246  m),  braunschweig.  Stadt  mit  4728  Einw., 
Endstat.  der  Bahn  von  Brannschweig  (S.  39)  und  Stat.  der  von  Heu- 
deber-Wemigerode  (S.  35);  drei  Forstämter,  Amtsgericht.  Unter 
dem  Kollektivnamen  Harzhurg  sind  auch  noch  die  Nachbarorte 
Bündheim  mit  Hauptgestüt  (Besichtigung  jederzeit,  Trinkgeld)  und 
Schlewecke  einbegriffen,   zusammen  mit  Bad  Harzhurg  8300  Einw. 


Gasthöfe  (Omnibus  meist  am  Bahn- 
hof; in  den  meisten  elektrisches  Licht 
und  ZH;  Autogaragen);  ° Harzhurger 
Hof  oder  Aktienhotel,  am  Schmalen- 
berge,  schön  gelegenes,  vorzüglich  ge- 
führtes Haus  (das  erste  im  Harz) ;  200 
Z.  3-7,  F.  1,50,  T.d'h.  4,  Mitt.  4,50  u.  5 
(kein  "Wz.),  abds.  3,  Pens.  10-15  M.  — 
° Juliushall  (S.  128),  bei  den  Eichen, 
komfortables,  vornehmes  Hans ;  120  Z. 
3-12,  F.  1,50,  T.d'h.  3,  Pens.  7-15  M.; 
Park,  Restaurant  mit  bayerischem 
Bier,  Lese-,  Konversations-  und  Musik- 
salon. —  °Löhrs  Hotel  und  Pension, 
Herzog -"Wilhelmstr.;  70  Z.  1,50-5,  F. 
1,25,  T.d'h.  3,  Pens.  6,50-10  M.;  kom- 
fortables Haus;  kostenft-eier  Auto- 
verkehr im  Ort.  —  Ludvngslust ,  am 
Papenberg,  in  aussichtsreicher  Lage, 
gut  geführt;  60  Z.  3-6,  F.  1,25,  Mitt. 
3  M.,  Pens,  von  7,50  M.  an ;  Omn.  0,S0  M. 

—  °  Waldparkhotel  Belvedere,  oberhalb 
Juliushall,  komfortabl.  Haus,  in  schö- 
ner Lage;  80  Z.  2,50-5,  F.  1,50,  Mitt. 
(o.  "Wz.)  3,50-4,  Pens.  8-12,  Omn.  1  M.: 
ZH.  —  Asche,  im  Villenstil,  nahe  den 
Eichen;  50  Z.  von  2,50  M.  an,  F.  1,25, 
T.d'h.  3,  Mitt.  3,50  (Wz.),  Pens,  von 
7  M.  an.  —  Grand  Hotel  Radau  mit 
Dependenz  Villa  Livonia,  Herzog-'Wil- 
helmstraße;  Z.  2,50-6,  F.  1,25,  Mitt.  2 
n.  3  (Wz.),  Pens.  7-12,  Omn.  1  M.:  ZH. 

—  Schmelzer,  mit  Villa  Medici,  Herzog 
Juliusstraße,  nächst  dem  Bad,  gut  ein- 
gerichtetes Haus  mit  Veranda  und  Ein- 
gang zum  Badepark;  100  Betten,  Z. 
von  2  M.  an,  F.  1,  T.d'h.  (Wz.)  2-3, 
Pens,  von  5,50  M.  an,  Hamburger 
Küche;  ZH.;  gelobt  —  National,  mit 


Dependenz,  Herzog  - Wilhelmstraßc, 
nahe  bei  den  Eichen;  Z.  2-4,  F.  1, 
Pens.  6,50-10  M.  —  Bellevue,  Herzog- 
Juliusstraße,  schöne  Aussicht;  60  Z. 
2-4,50,  F.  1,25,  Mitt.  2,75  (Wz.),  Pens. 
6-9,  Omn.  0,50  M.;  gelobt.  —  Monopol, 
Z.  1,50-2,50,  F.  1,  Mitt.  1,75  (i.  Abonn, 
1,55),  Pens.  5,50-6,  Omn.  0,50  M. ; 
ZH.  —  ° Eggelings  Hotel  und  Pension, 
Herzog- Julinsstraße;  50  Z.  2-5,  F.  1, 
T.d'h.  3  (im  Abonn.  2,5o),  Pens.  6-10, 
Omn.  0,60  M. ,  beim  Bad;  gelobt.  — 
° Niemeyers  Hotel  zum  Rebstock,  Her- 
zog-Wilhelmstr.;  22  Z.  1,50-3,50,  F. 
1,  Mitt.  1,75  n.  2,50,  Pens.  5-7,50  M. ; 
j  gelobt ;  ZH.  —  Viktoria,  Herzog  -Wil- 
helmstr., mit  den  Dependenzen  Villa 
Carola  und  Dora;  135  Z.  2-5,  F.  1, 
,  T.d'h.  (Wz.)  2.25,  Mitt.  1,75-2,50  (Wz.), 
1  Pens.  6-8,50,  Omn.  0,30  M. ; Konditorei, 
!  sehr  besucht;  ZH.  —  Königs  Hotel 
j  (früher  Moritzbnrg),  Herzog -Wilhelm- 
straße; Z.  2-3,  F.  1 M. ;  ZH.  —  Fürst en- 
hof ,  Herzog- Juliusstraße,  Mitte  des 
!  Orts;  Z.  1,50-2,  F.  0,75,  Pens.  4,50-6, 
Omn.  0,30  M. ;  Restaurant,  Sommer- 
theater, Kegelbahn.  —  Stadt  London, 
Herzog -Wilhelmstr.;  28  Z.  1,50-1,75, 
F.  0,80,  Mitt.  1,60,  Pens.  4,50-5,50  M.; 
Touristen,  gelobt;  ZH.  —  Burgkeller, 
am  Marktplatz;  20  Z.  1,50-2,  F. 
0,75,  Pens.  4,50-5  M. ;  gelobt.  —  Zur 
Linde,  Herzog-Juliusstraße,  Mitte  des 
Orts;  20  Z.  1,25-1,50,  F.  0,75,  Pens. 
4,50  M.  —  °ParÄ:Äaus  (koscheres  Hotel), 
Z.  1,50-3,  F.  1  M.  —  Am  Bahnhof: 
Lindenhof,  fem  vom  Badeverkehr; 
40  Z.  1,25-2,50,  F.  1,  T.d'h.  (o.  Wz.) 
1,75,   Pens.   4,50-6   M.;   altes   Haus, 


126 


12.  narzl)iircf. 


aber  ordentlich;  im  Hof  eine  1573  ge- 
pflanzte Linde.  —  Prinz  Heinrich,  am 
Bahnhof,  Bismarckstr.  4;  22  Z.  1,50- 
4,  F.  0,75,  Pens.  4,50-6  M.  —  Stadt 
Hamburg,  dem  Bahnhof  gegenüber; 
Z.  von  1,25  M.  an,  F.  0,75,  Mitt.  1,75, 
Pens,  von  5  M.  an;  ZH. ;  Garten.  — 
Schellbachs  Touristenheim  zur  Quelle, 
Prinz- Albrechtstraße ;  14  Z.  1-4,  F. 
0,75,  Pens.  4,50  M.;  gelobt.  —  Deut- 
sches Haus,  r.  3  Min.  vom  Bahn- 
hof (Bündheim);  Z.  1,25-1,50,  F.  0,75, 
Mitt.  1,50,  Pens.  4-5  M.  —  °Willes 
Hotel,  am  Fuß  des  Burgbergs;  Z.  1-2, 
Pens,  von  4,50  M.  an.  —  Albertsburg, 
am  Kupferbach,  empfohlen.  —  Außer- 
halb  Harzburgs:  Hotel  zum,  Burgberg, 
auf  dem  Burgberg,  mit  prachtvoller 
Aussicht,  1  St.  vom  Bahnhof;  30  Z. 
1,50-3,  F.  1,  T.d'h.  (Wz.)  2,50,  Pens.  5,50 
bis  7  M. ;  halbe  Kurtaxe ;  große  Berg- 
restauration; Landau  er.- —  Molkenhaus, 
s.S.  130.  —  1  a  St.  westl.  oberhalb  Bünd- 
heim nach  Romkerhalle  zu:  Hotel  und 
Pension  Silberbom  (S.  131),  mit  Restau- 
rant u.  Kaffeegarten ;  Z.  1,50-2,  F. 0,75, 
Pens.  5-6  M.;  Hausdiener  u.  Omnibus 
am  Bahnhof.  —  Elfenblick,  7  Z.  1-2, 
F.  0,60  M.  —  Sennhütte,  mit  Milchwirt- 
schaft, am  Mittelberg;  Z.  l-3,50,  F. 
0,75,  Pens.  3,50-6  M.  —  Waldhöhe 
(neuerdings  vergrößert),  10  Z.  1,50-2, 
F.  0,60,  T.d'h.  (o.  Wz.)  1,75,  Pens.  4,50 
bis  6  M. ;  mit  Restaurant  und  Kaffee- 
garten ;  Forellenteich ;  nö.  am  Eingang 
des  Stübchentals.  —  Waldiriühle ,  im 
Radautal;  F.  1,  Mitt.  2,  Pens.  7,50  M.; 
ZH.  —  Radau -Wasserfall  (S.  130), 
4  Betten  1,50-2,  F.  0,30,  Pens.  5-6  M. 
(Einige  Hotels  berechnen  etwas  für 
den  Hausknecht,  meist  0,25  M.) 

Pensionen  in  einer  Anzahl  hübscher 
Villen,  z.  B. :  °  Villa  Rautmann,  Z.  2-7, 
F.  1,  T.d'h.  3,  Pens.  7,50-12,50  M.,Wz.; 
Viktoria  (Schmidt);  Annenburg  (E. 
Bernhardt);  Lug-ins-Land;  Haus  Ul- 
rich; Reusche;  Monrepos;  °  Villa  Eysell, 
Pens.  5-7,50  M.,  gelobt;  Stieck;  Wald- 
fried, am  Kl.  Burgberg,  Pens.  5-7  M. ; 
°Seyffert,  Pens.  7-11  M.;  Caroline, 
Ambergstraße,  Z.  m.  F.  2  M. ;  ferner 
die  Villen  Löhr,  Marianne  und  Ida ;  die 
übrigen  gewähren  nur  teilweise  oder 
nur  auf  Wunsch  Verpflegung:  °  Villa 
Hse  (Stolle;  Z.  10-50  M.  \Yöchentl.), 
in  reizender  Lage  am  Papenberg;  Haus 
Krodo  (Z.  15-50  M.  wüchentl.);  Hum 
Odebrecht  u.  a. 


Sommerwohnungen  in  etwa200 Häu- 
sern ,  die  mehrfach  auch  zur  Selbst- 
beköstigung eingerichtet  sind.  Die 
Wohnungen  werden  wochen-  und  mo- 
natsweise vermietet;  man  vereinbare 
alles  genau  vorher,  event.  mache  man 
alles  schriftlich  auf  offiziellem  Formular 
des  Badekommissariats.  Wohnungs- 
verzeichnisse beim  Badekommissar 
und  der  Woldagschen  Buchhandlung. 

Restaurants  (fast  in  allen  Hotels): 
° Kurhaus  (Brrano  Seyffert),  am  Schma- 
lenbei'g,  mit  Dependenz  Villa  Seyffert 
(s.  oben),  Diners  an  kl.  Tischen  2  und 
2,50M.(imAbonn.,  sonst  0,25  M.  mehr), 
gelobt;  abds.  oft  Konzert  oder  Tanz; 
s.  a.  S.  128.  —  °  Unter  den  Eichen,  Sam- 
melpunkt des  Badepublikums,  hübsche 
Plätze  im  Freien  und  große  verdeckte 
Veranda;  kalte  Küche.  —  Viktoria  (s. 
S.  125),  sehr  besucht,  mit  Cafe  und 
Weinstuben.  —  Am  Wasserfall  im 
Radautal.  —  ° Kaiser  -  Restaurant.  — 
(1  St.)  Burgberg,  besuchtester  Punkt 
der  Umgebung.  —  (1  St.)  Molkenhaus 
(S.  130);  saure  Milch.  —  Zum  Schützen- 
hause, im  Löwengrund  am  Butterberg 
(Scheibenstände),  auch  Pens.  4-7  M.  — 
Wein:  Steckeis  Frühstückstube,  Ecke 
Schmiede-  und  WUhelmstr.  —  CafeS 
(mit  Konditorei):  Vieths  Konditorei 
und  Cafe  (Hotel  Viktoria) ,  recht  be- 
sucht. —  °  Wiener  Cafe  Jidiushall, 
abds.  Freikonzert.  —  Peters,  Konditorei 
und  Wiener  Cafe,  gelobt. 

Herzogliches  Badekommissariat: 
Major  a.  D.  Dommes  (Bureau  im  Kur- 
haus), erteilt  mündlich  und  schriftlich 
Auskunft.  Eine  Fremdenliste  erscheint 
während  der  Saison  6-12malwöchentl. 

Kurtaxe:  4i/,j  Tage  frei.  Für  die 
ersten  9  Tage:  1  Pers.  5  M.,  Familie 
von  2  Pers.  7,50,  3  Pers.  9  M. ;  16  Tage : 
1  Pers.  9,  Familie  von  2  Pers.  13,50, 
3  Pers.  16  M. ;  für  die  ganze  Kurzeit : 
1  Pers.  12,  Familie  von  2  Pers.  18, 
jede  weitere  Person  4  M.  Vom  15. 
bis  31.  Mai  und  vom  15.  Sept.  ab 
die  Hälfte. 

Bäder:  Warme,  s.  S.  128;  kalte  in 
der  Schiüimmanstalt,  Herzog- Juliusstr. 

Badeärzte :  San. -Rat  Dr.  Dreyer;  Dr. 
Plathner;  Dr.  Franke;  Dr.Dobberkau; 
Dr.  Michael;  Dr.  König;  aaßerdem 
zwei  Zahnärzte. 

Privatheilanstalten :  Dr.  Dreyer, 
Villa  Dreyer,  Bäckerstraße,  Frauen- 
u.  Nervenkrankheiten.  —  Heilanstalt 


12.  Harzburff. 


127 


für  skrofulöse  Kinder  (meist  mittel- 
loser Eltern),  Wiesenstraße ;  Arzt  Dr. 
Franhe.  —  Sanatorium  Harzhurg  j'Dora- 
merstraße,  Kiir-  und  "Wasserheilanstalt 
für  Nerven-  und  innere  Krankheiten  ; 
Rekonvaleszentenheim,  auch  im  Win- 
ter geöffnet.  Arzt:  Dr.  Plathner.  — 
Phvsikalische   Kuranstalt  (Ambulato- 


halle-CxOslar  3  M.  Abfahrt  vom  Bahn- 
hof und  von  den  Eichen;  Bahnhof- 
Eichen  tägl.  9mal. 

Wagen  (einschließl.  Trinkg.) :  Tägl. 
Zweisp.  20.50  M.,  Einsp.  13,50  M.;  dazu 
Chausseegeld;  Spazierfahrten  (die 
Berge  ausgeschlossen)  die  Stunde  3,50 
M.     IK2°  ^Isn  verlange  die  amtliche 


rium)  Dr.  Michael  und  Dr.  Dohberkau.  \  Taxe.  —  Automobilomnibus  nach  Gos- 


Kaufmauns  -  Erholungsheim  WaJd- 
siedelung  Wolfsklippen  (S.  111),  1912 
eröfftiet.  —  Naturheilanstalt:  Sophien- 
höhe (Hancke),  Pens.  45-60  M. 
wöchentl. 

Apotheke:  Herzog -Wilhelmstr.  78. 

Pensionate  für  junge  Damen  (mit 
Unterricht,  auch  in  der  Wirtschaft): 
Odehrecht;  v.  Schmid;  Bach;  Ilell- 
mann;  Eentzsch;  Geschw.  Leo  ;  Korne- 
mann ;  Krausnick ;  Frau  Dr.  Palte. 

Höhere  Töchterschule  und  Progym- 
nasium bis  Untersekunda  für  Kinder, 
die  ausGesundheitsrücksichten  längere 
Zeit  in  Harzburg  vei'weilen.  .Auskunft 
bei  Herrn  Direktor  Dr.  Koldewey. 

Gottesdienst  in  zwei  evangel.  und 
einer  kathol.  Kirche  (eine  engl.  Kirche 
in  Hotel  Belvedere). 

Harzklub :  Auskunft  in  der  Buch- 
handlung Woldag  und  bei  Verlags- 
buchhändler Rud.  Stolle,  Villa  Ilse, 
Papenbergstraße  5. 

Auskunft  ferner  im  Lloyd- Eelse- 
kontor,  Verlagsbuchhandlung  von  Ru- 
dolf Just  Mungborn -Verlag). 

Eisenbahn,  s.  Eintr.-Routen  H,  IV, 
V,  VI;  nach  Ilsenburg  —  Wernigerode, 
s.  S.  117.—  PTF,  Herzog-Wilhelmstr.  33. 

Post  über  Torfhaus  vmd  (14  km) 
Oderbrück  nach  (23  km)  Braunlage 
in  4  St.  (auch  Omnibus;  S.  139).  — 
Omnibus:  Zum  Radauwasserfall  tägl. 
4mal,  60  Pf.;  nach  Romkerhalle  (S. 
132  unten)  2mal  mit  Anschluß  nach 
Goslar,  Hahnenklee  und  zurück  für 
1,70,  hin  u.  zurück  2,50  2^1.;  Romker- 


lar,  nach  Torjhaus,  Braunlage,  Ele)id, 
Oker ,  Romkerhalle  und  Ilsenburg. 

Willes  Rundfahrten  (täglich):  Nach 
Rabenklippe-Kattnäse,  MoJkenhaus- 
Eckertal,  Brocken  (Schierke),  Ilsen- 
burg etc. ;  Näheres  s.  Fahrplan. 

Reittiere  (Ponies),  amtliche  Taxe 
(akkordieren !) :  Chaussee-  u.  Futter- 
geld hat  der  Reisende  zu  zahlen ;  Burg- 
berg 1,75  M. ,  der  Führer  75  Pf.,  zu- 
rück noch  50  Pf.;  Burgberg,  Raben- 
klippen, Molkenhaus,  "Wasserfall  4,50 
M.  und  zurück  noch  50  Pf. ;  Brocken 
5  und  2,50  M. ,  mit  Einschluß  von 
Burgberg,  Rabenklippe  etc.  6  u.  3  M. 

Führer  (polizeilich  patentiert)  ha- 
ben bis  zu  20  kg  Gepäck  zu  tragen 
und  erhalten  für  1  Tag  4  M.,  für  ^/a 
Tag  2,50  M. ,  außerdem  zur  Bekösti- 
gung für  1  Tag  1,50  M.,  i  j  Tag  75  Pf. 
Man  akkordiere  genau. 

Entfernungen:  Brocken  4-4^2  St.; 
Ilsenburg  13  km,  über  die  Raben- 
klippen und  den  Eckerkrug  3  St.,  am 
Wildgatter  hin  über  Eckerkrug  10  km ; 
Oderbrück  14  km;  Braunlage  23  km; 
Goslar  über  Oker  12  km;  Romker- 
halle 3  St. 

Rundgang  für  Eilige  (4  St.):  Bahn- 
hof, Eichen,  Ciu-gberg,  Sennhütte,  Ra- 
daufall, Radautal,  Bahnhof. 

ItS"  Für  längern  Aufenthalt:  ^>Stol- 
les  Führer  von  Harzburg<-,  1  M.,  Karte 
allein  75  Pf. ;  —  femer:  Karte  von  Bad 
Harzburg  und  Umgebung.  1:10  000 
f.  2  M.  und  1  :  25000  f.  1  M.,  durch  die 
herzogl.  Landesaufnahme   bearbeitet. 


Harzburg  ist  ein  Badeort  ersten  Eanges  und  die  vornehmste  und 
eleganteste  Sommerfrische  des  Harzes ;  es  bietet  in  seinen  ersten  Gast- 
höfen komfortable,  auch  den  Verwöhnten  befriedigende  Unterkunft, 
wie  man  sie  sonst  im  Harz  nicht  allzuoft  findet,  und  ist  somit  auch 
anspruchsvollen  Reisenden  und  Freunden  des  vornehmen  Badelebens 
sehr  zu  empfehlen.  Doch  auch  der  einfache  Tourist  findet  in  Gast- 
höfen unterhalb  des  Bades  nicht  zu  teures  Nachtquartier;  ebenso 
volle  Pension.  Harzburg  verdankt  seinen  Besuch  von  etwa  17000 
Badegästen  (meist  Norddeutsche,  ferner  Holländer,  Engländer  und 
Ptussen)  und  25000  Durchgangsreisenden  teils  seinem  Solbad  und 


128  12.  Harzbnrg. 

der  Kochsalzquelle  (Krodoquelle) ,  teils  seinen  komfortabeln  Ein- 
richtungen, ganz  besonders  aber  seiner  wunderschönen  Umgebung 
und  ozonreichen  Luft,  die  den  Ort  zu  einem  der  angenehmsten 
Sommeraufenthalte  macht;  auch  im  Winter  viel  besucht  fSchnee- 
schuhsport,  2  km  lange  E,odeI-  und  Bobsleighbahn ;  vgl.  S.  9u.  Ü\).  Das 
Tal  der  Radau  ist  bis  zu  den  Höhen  hinauf  mit  freundlichen,  ele- 
ganten Landhäusern  besetzt,  umgeben  von  Parkanlagen  und  Gärten. 
—  Auch  besitzt  Harzburg  ein  gutes  Erfrischungsgetränk,  den  Julius- 
haller  Sauerbrunnen.  —  Den  Slittelpunkt  des  Badelebens  bildet  das 
Kurhaus  (S.  126)  am  Schmalenherg,  mit  großer  Eestaurationsterrasse 
(800  Personen),  den  eleganten  Lese-,  Musik-  und  Spielzimmern 
(stehende  Exlibris- Ausstellung,  frei);  abds.  hier  Konzert^  Sonnabends 
Tanz.  Femer  der  Platz  Unter  den  Eichen  (Nm.  4-7  Uhr  Konzert 
der  Badekapelle),  mit  einer  Trinkhalle  (Milch  der  nahebei  weidenden 
Kühe)  und  den  Verkaufshallen.  Für  Unterhaltung  sorgen  Konzerte, 
Tanzvergnügen,  Waldausflüge,  Theater,  Pferderennen  (Juli),  Tennis- 
plätze, Winterfeste  etc. ;  großer  Kinderspielplatz  mit  Spielleiterin.  — 
Das  1898  erbaute  städtische  Bad  Juliusliall  ist  ein  komfortabel  aus- 
gestatteter Monumentalbau,  wo  Sol-,  Fichtennadel-,  Malz-,  Dampf-, 
Heißluft-,  elektrische,  kohlensaure  und  Lichtbäder  verabreicht  wer- 
den ;  in  einem  besonderen  Ajibau  ist  das  Inhalatorium  untergebracht. 
Gegenüber,  durch  den  neuen  Konzertplatz  getrennt,  eine  große 
Wandelhalle,  in  deren  Mitte  sich  die  Krodoquelle  befindet,  eine 
Kochsalz-Trinkquelle,  die  bei  9»  C  Temperatur  auf  1000  Teile 
14,9  Chlomatrium,  0,3i3  Chlormagnesium,  0,576  schwefelsaures  Na- 
trium, 0,395  schwefelsaures  Kalzium  etc.  enthält,  abführend  wirkt 
und  die  Verdauung  regelt  (Indikationen:  Eichen-,  Magen-  und  Darm- 
katarrhe, Hämorrhoidalzustände,  Verhärtungen,  Fettsucht,  Herz- 
verfettung, Gicht  u.  a.).  —  Das  Bad  JuliushaU  entstand  1850  aus 
einer  Solquelle,  die  Herzog  Julius  von  Braunschweig- Wolfenbüttel 
1569  zuerst  hatte  abteufen  lassen,  um  Salz  zu  gewinnen.  Die  Ana- 
lyse ergibt  auf  1000  Gewichtsteile:  66,555  Chlomatrium,  0,405  Chlor- 
kalium, 1,100  schwefelsaure  Magnesia,  0,84o  schwefelsauren  Kalk, 
0,900  Chlormagnesium,  Spuren  von  Eisenoxyd.  (Indikationen :  Skrofu- 
löse, Rheuma,  Gicht,  chronischen  Bronchial-  u.  Halskatarrh,  Magen- 
katarrh, Plethora,  Darmkatarrh,  Anämie,  Ekzema,  Schwindel, 
Hypochondrie,  Hysterie,  Fluor.)  1908  wurde  eine  neue  Solquelle 
mit  12  Proz.  Chlornatrium  erbohrt. 

Badeordnung.  Badezeit  (im  Winter-  |  4  bzw.  3  M.;  —  4)  Wasserduschen 
halbjahr  nur  Mi.  nud  Sa.)  vom  15.  bis  '  0,50  M. ;  —  Inhalatorium  1  M. ;  — 
31.  Mai  und  vom  1.  Sept.  bis  15.  Okt.:  j  5)    Dampf-   und   Heißluftbäder   2  M. 


Vm.  8-li/a,  Nm.  3-6  Uhr;  vom  1.  Juni 
bis  31.  Aug.:  von  6i/a  Uhr  Vm.  bis 
li/a  Uhr  Nm.  und  von  3-6  Uhr  Nm., 
je  ä/4  St.  für  ein  Bad.  Preise  (je 
nach  der  Klasse,  den  Wannen  und  der 
Zeit :  Nm.  und  in  Holzwanneu  billiger) : 
1)  Wasserbäder  l,60-0,8o  M.;—  2)Sol-, 


Der  weitere  Zusatz  von  Kohlensäure, 
Fichtennadelextrakt,  Mutterlauge  und 
Malz  etc.  wird  extra  berechnet.  Bei 
Entnahme  von  je  10  Bademarken  für 
ein  und  dieselbe  Person  ermäßigt  sich 
der  Preis  der  unter  2)  aufgeführten 
Bäder  um  20  Pf.  pro  Bad.  —  Ein  Warm- 


Malz-,  Fichtennadel-,  Kleie-,  Stahl-,  vpasserbad  im  Fürstenhad:  3  M.,  ein 
Schwefelbäder2,2o-l,4oM. ;  —  3)Elek-  '  Sol-,  Malz-,  Eichtennadel-  oder  Kleie- 
trische  Bäder  2,50-2,30  M.,  elektrische  j  bad  5  M.  —  Kinder  unter  12  Jahren 
Lichtbäder  mit  und  ohne  Bestrahlung  I  haben  bei  allen  Bädern  Ermäßigungen. 


12.  Harzburg. 


129 


Die  *Umgebung  von  Harzburg,  die  auch  geologiseli  sehr  inter- 
essant ist,  bietet  eine  Fülle  landschaftlicher  Schönheiten;  fächerartig 
erstrecken  sich  meilenweit  die  schönsten,  sorgfältig  tinterhaltenen 
und  bezeichneten  Promenadenwege  (etwa  105  km !)  auf  die  Berge. 
Das  Landschaftsbild  wird  belebt  durch  die  muntere  Radau,  die,  in 
der  Nähe  des  Torfhauses  entspringend,  hier  der  Industrie  dienst- 
bar gemacht  wurde. 

Bedeutend  ist  der  Betrieb  der  Holz-  '  1/4  St.  sw.  vom  Bahnhof  die  Eisen- 
schleifereien,  Nudel-  und  Sägemüh-  steingrube  Friederike.  In  den  brau- 
len ;  bedeutend  sind  auch  die  Gabbro-  nen,  oolithischen  Roteisensteinen,  die 
brüche  (Pflastersteine).  —  Oben  an  mit  blauen,  zähen  Tonen  wechseln, 
der  Radau  kommt  der  eigentümlich  finden  sich  zahlreiche  und  schöne  Ver- 
schillernde und  sogen.  ;>Schillerstein<c  Steinerungen  fossiler  Meerbewohner 
(Enstatitfels) ,  nach  dem  Fundort  (meistens  gekielte  Arieten),  darunter 
»Bastit«  genannt,  vor,  der  sich  für  in  riesigen  Exemplaren  Ammonites 
Kunst-  und  Bauzwecke  polieren  läßt;  Bucklandi,  ferner  Gryphaea  arcuata, 
wurde   aber   bisher   nicht  gebrochen.     Avicula,  Spirifer  etc. 

Der  nächste  zu  besuchende  Punkt  ist  der  *Blirgberg'  (482  m) 

mit  den  wenigen  Ruinen  der  Harzburg ,  zu  dem  zwei  Fußwege 
[a)  vom  untern  Teü  der  Stadt  zwischen  Juliushall  (1.)  und  Hotel 
Belvedere;  b)  gegenüber  den  »Eichen«]  in  40  Min.  und  zwei  Fahr- 
wege (in  weitem  Bogen)  in  1  St.  hinaufführen;  oben  Hotel  Qic.  (S.  126). 
Der  Burgberg  soU  einst  eine  Opfer-  Wald  fegen,  dann  fährt  Hackelberg, 
Stätte  des  Götzen  »Krodo«  gewesen  der  wilde  Jäger,  mit  seinem  toben- 
sein, dessen  Altar  man  noch  in  Gos-  den  Troß,  die  Tutursel  (eine  ver- 
lar  zeigt  (S.  154);  noch  wird  ein  Teil  fluchte  Nonne  als  riesige  Eule)  an  der 
des  Mauerwerks  die  Krodohalle  ge-  Spitze,  von  der  Harzburg  auf  funken- 
nannt.  In  den  Rahmen  der  Geschichte 
tritt  die  Harzburg  mit  Heinrich  IV., 
der  die  Kaiserburg,  einen  Zufluchtsort 
der  Reichskleinodien,  mit  einem  Dom 


schnaubendem  Rappen  aus  mit  Hallo 
und  Peitschenknall  und  »fatscht«  nach 
dem  Thüringer  Wald  hinüber. 

Der    im    Kieselschieferfels     ange- 
1065-69  erbauen  ließ,  aber  1073  vor     legte,  57  m  tiefe,  lange  verschüttete 


den  wider  ihn  empörten  Sachsen  mit 
seinen  Schätzen  fliehen  mußte.  1074 
und  nach  dem  Siege  in  der  Hohen- 
burger  Schlacht  wieder  aufgebaut, 
sank  die  Harzburg  zum  zweitenmal  in 
Trümmer.  Kaiser  Friedrich  I.  Barba- 
rossa schenkte  die  Burg  Heinrich  dem 
Löwen,  nahm  sie  jedoch  wieder  imd 
befestigte  sie,  und  zum  drittenmal  er- 
hob   sie    sich    (1181)    in    kaiserlicher 


Burgbrnnnen  wurde  1867  wieder  auf- 
geräumt. Eine  Gedenktafel  am  Brun- 
nenhaus weist  darauf  hin. 

Jetzt  versorgt  eine  Wasserleittmg 
den  Berg  mit  vorzüglichem  Trink- 
wasser. —  Herrliche  *AuSSicht  (am 
freiesten  vom  Kl.  Burgberg)  auf  Harz- 
burg; nach  N.  weiter  Ausblick  ins 
Flachland,  südl.  zum  Brocken. 

1865  wui'de  Uhland,  zum  Gedächt- 


Pracht.     1218    starb    hier    der  Kaiser     nis  seines  Aufenthalts  1842,  hier  ein 


Otto  rV.,  Heinrichs  des  Löwen  Sohn. 
Später,  seit  1269,  hatten  die  von  Wer- 
nigerode die  Burg  inne,  bis  sie  1370 
an  den  braunschweig.  Herzog  Otto 
den  Quaden  kam,  der  sie  dem  Junker 
von  Schwichelt  schenkte.  Unter  die- 
sem erobert,  ist  sie  seitdem  zerfallen. 
Die  Sage  berichtet  von  einem  unter- 
irdischen Gang    durch    den   Berg  ins 


Granitstein  gesetzt.  —  An  der  äußer- 
sten Kante  des  Burgplatzes,  für  das 
ganze  Tal  sichtbar,  steht  der  Bis- 
luarckstein,  eine  Spitzsäule  von  Gra- 
nit, 15.Ö  m  hoch,  mit  der  Inschrift: 
:>Nach  Canossa  gehen  wir  nicht!«  und 
dem  Medaillonbild  des  Reichskanz- 
lers, der  diese  Worte  am  14.  Mai  1872 
im  deutschen  Reichstag  sprach.    Ihm 


Freie,  von  der  Krone  Heinrichs  IV.,  von  zu  Ehren  wurde  dieses  Denkmal  1877, 

ungeheuren    Schätzen    und    von    der  800    Jahre    nach    dem   FußfaU   Hein- 

»weißen  Jungfer^^  richs  IV.,  eingeweiht. 

Wenn  die  Herbststürme  über  den  Die  kleine  Sammlung,  in  welcher 

Harz.     1912.  9 


130 


12.  Harzbnrg  (ümgel)uiig). 


der  Harzbiirger  Geschieht sverein  hier 
oben  bei  den  Ausgrabungen  gefun- 
dene Gegenstände  sowie  Pläne,  An- 
sichten u.  a.  vereinigt  hat,  bietet  dem 
Altertumsfreund  viel  Sehensw^ertes 
(Eintritt  10  Pf.).  —  Der  Burggrdben- 
stieg ,  welcher  an  der  rechten  Ecke 
der  großen  Mauer  beginnt  und  um 
die  Burg  in  w-enigen  Minuten  herum- 
führt, legt  die  Anlage  der  alten  Feste 
klar  und  gewährt  herrliche  Ausblicke, 
namentlich  auf  den  Brocken. 

Der  Fußweg  vom  Burgberg  ver- 
läßt nach  einigen  Schritten  1.  den 
Fahrweg  und  führt  durch  Buchenwald 
steil  hinab  in  20  Min.  nach  dem  obern 
Teil  von  Harzburg.  —  Ein  andrer 
bequemer  Fußweg  verläßt  den  Fahr- 
weg beim  Antoniusplatz  r.  und  führt 
am  Süd-  und  Westhang  des  Burg- 
berges hinab  nach  den  »Eichen«. 

Ausflüge  von  Harzburg  aus. 

Die  Entfernungen  sind  vom  Bahn- 
hof aus  gerechnet.  Die  an  den  Bäu- 
men angebrachten  Wegweiser  bezeich- 
nen durch  die  Buchstaben  den  End- 
oder Knotenpunkt    der  Promenaden. 

1)  Radaufall -Molkenhaus -Raben- 
klippe: 1  St.  südwärts  auf  der  Chaus- 
see ins  Radautal  (interessante  Gabbro- 
brüche),  oder  besser  auf  dem  ober- 
halb der  »Eichen«  beginnenden  *Phi- 
losophenweg  (»Ph«  bez.).  Noch  zwei 
andre  Wege  führen  hinter  dem  Aktien- 
hotel a)  über  den  Schmalenberg  (»S« 
bez.),  b)  lohnender,  von  a)  r.  ab  an- 
fangs als  Fahrweg,  später  1.  ab  durch 
das  *  Rief enh  acht  al  am  Bach  aufwärts 
zum  Bärenstein,  *B]ick  auf  die  Stadt, 
zum  (1  St.)  RadaufaU  (444  m).  Das 
künstlich  hierher  geleitete  Wasser 
der  Radau  stürzt  über  eine  24  m  hohe 
Felsenbank  in  malerischen  Fällen  nie- 
der; dabei  Gasthaus  (S.  126);  ange- 
nehmer Aufenthalt.  Weiter  auf  neuem 
Weg  hinter  dem  Fall  1.  im  Zickzack 
über  den  Winterberg,  zunächst  schöner 
Blick  ins  Gebirge,  dann  plötzlich  auf 
Harzburg  und  später  auf  den  Brocken, 
und  in  3/4  St.  zum  (l*^  St.)  Molkenhaus 
(513  m),  herzogl.  braunschw.  Viehhof 
mit  Gasthaus  (hier  wohnende  Harz- 
burger Kurgäste  zahlen  halbe  Kur- 
taxe; vortreffliche  Milch,  auch  dicke 
Milch)  und  Pensionshaus  (24  Z.  l,50-3, 
F.  0,80,  T.d'h.  2,25,  Pens.  5-7  M., 
Verpflegung  sehr  gelobt).     Von  hier: 


a)  entweder  den  Hauptweg  am  Fuß 
des  Ettershergs  zurück  (»M«),  der  Weg 
über  die  JEtteisklippen  abwärts  sehr  zu 
empfehlen,  —  oder  b)  noch  zur  Mux- 
klippe  (6  Min.  so.),  —  oder  c)  auf  dem 
Weg  »R  Ml«  in  40  Min.  nö.  auf  die 
(21/2  St.)  Babenklippe  (»Ra«)  mit 
Schillings  Gasthof  (bescheiden,  für 
Touristen);  Blick  nach  dem  Ecker- 
tal, Gierskopf  und  Brocken.  Von  da 
nördl.  aufwärts  am  Kaltetalskopf  hin 
(Blick  ins  Stöttertal  und  auf  den  Aus- 
gang des  Eckertals)  zur  Schutzhütte 
und  weiter  zur  (1  St.)  *Kattnäse 
(590  m;  Katzennase).  Von  hier  sw. 
zurück  über  die  Uhlenköpfe  (»K«),  an 
der  Felsenquelle  (auch  Liebesquelle 
genannt)  vorüber  (»Ka«),  dann  an 
den  Uhlenköpfen  entlang  und  weiter 
am  Eichenberg  fort.  Oder  über  die 
Uhlenklippe  bis  zur  Säperstelle ,  hier 
r.  hinab  in  das  Stiibchental  und  an 
dessen  Ausgang  1.  am  Fuße  des  Eichen- 
bergs hin  durch  den  obern  Teil  von 
Harzburg.  (Für  rüstige  Gänger  i/a  Tag.) 

2)  Vom  Molkenhaus  zum  Dreieckigen 
Pfahl:  a)  Der  Kaiserweg  (s.  S.  142), 
der  beste  und  bequemste,  auf  dem  man 
immer  auf  der  Höhe  bleibt.  —  b)  Vom 
Molkenhaus  auf  dem  Kaiserweg  südl. 
in  20  Min.  bis  zu  der  von  1.  nach  r. 
führenden  Fahrstraße  (»Holzweg«),  die 
man  nach  1.  abwärts  (»Alter  Molken- 
platz«) verfolgt,  bis  man  zum  Fule- 
lohnbach  gelangt,  den  man  auf  einer 
dammartigen  Brücke  überschreitet. 
Hier  nun  entweder  im  Bogen  nach  1. 
auf  eine  Lichtung  und  nach  r.  dar- 
über, oder  r.  vom  Bach  aus  an  diesem 
aufwärts  durch  ein  Gatter  im  Hoch- 
wald empor  nach  dem  Südrand  der 
Lichtung  und  hier  r.  geradeaus  durch 
hohe  Tannen.  Zum  Teil  auf  schlech- 
tem, zerfahrenem  Weg  zur  Abbe; 
kurz  vorher  Wegteilung:  R.  axifwärts, 
an  einer  Köhlerhütte  (1.)  vorbei,  bald 
zu  der  Stelle  des  Kaiserwegs,  wo  er 
westl.  nach  dem  Torfhaus  abzweigt, 
und  von  wo  aus  man,  den  erste- 
ren  weiter  verfolgend,  nach  ca.  2  St. 
den  Dreieckigen  Pfahl  erreicht,  oder 
man  überschreitet  die  Abbe  auf  der 
Lorenzbrücke  (Denkmal  für  Oberför- 
ster Lorenz),  läßt  den  Weg  Scharfen- 
stein— Ilsenburg  1.,  kommt  bald  an  die 
Ecker,  geht  diese  (auf  schlechtem 
Weg)  aufwärts  und  dann  auf  einem 
Steg  auf  die  jenseit  des  Flusses  von 


12.  Harzl)xirg. 


131 


1.    kommende   Pesekencliaussee ,    die 
mian  nach  r.  verfolgt.    Da,  wo  sie  den 
Bogen  nach  r.  macht,  steigt  man  den 
Abhang  1.  aufwärts  und  trifft  auf  den 
Goetheweg.     In   der  Richtung  Oder- 
brück  (viele  Wegweiser)  weiter,   zu- 
letzt auf  »9  D<;  bez.  Fußwege  r.  zum 
(21/2-2^:4  St.)  Dreieckigen  Pjahl  (S.  9i) 
an   der  Chaussee  von  Oderbrück   (r.)  i 
nach  Schierke  (1.).  Südl.  führt  von  hier 
ein  Fußweg  in  1^  *  St.  nach  Braunlage. 
3)    Über    die    Kästenklippe    nach 
Romkerhalle,    3    St.,    Fahrweg    und 
Fußweg.  Zugleich  "Weiterweg  für  Rei- 
sende: a)  durchs  Okertal  CS.  134)  nach 
Goslar,    b)    durchs    "Weißenwassertal 
(S.  136)  nach  Klaustal   und  Zellerfeld, 
oder  c)  durchs  Kalbetal  zum  Torfhaus 
(S.  136)  und  von  da  auf  den  Brocken. 
—  Der  Fahrweg  läuft  anfangs  neben 
dem  Fußweg  von  den   »Eichen«  zum 
Silberborn  her,  zieht  dann  hinter  dem 
Grafenplatz    1.    den  Berg   hinauf  und 
trifft  den  vom  Elfenstein  kommenden 
Fußweg  wieder   bei   der  Schutzhütte 
am  Gläsekeubach,  von  wo  an  er  immer 
in    der    Nähe    des    Fußweges    bleibt. 
Dann    führt    er    abwärts    in    großem 
Bogen  zum   Treppenstein  (Besteigung 
ungefährlich   und    sehr  lohnend)  und 
oberhalb  des  "Wasserfalles  hin  auf  die 
Chaussee  Oker-RomkerhaUe,  5  Min. 
unterhalb  des  Hotels  Romkerhalle.  — 
Der   Fußweg:    Je    nach    Lage    der 
Wohnung    ist  der   Weganfang    (erste 
Va    St.)    ein    andrer.     Von    Juliushall 
geht    man    von    den  Eichen  über  die 
Radaubriicke    am  Hotel   Ludwigslust 
hinauf,    auf  Promenadenweg  um  den 
Papetiberg    (»E  2«)    zum    G-ra/enplatz 
(»E  3«)    und   nun   immer    am    Rande 
des  Waldes  hin,    das  Wildgatter  zur 
Linken,  auf  dem  Fahrweg  fort  bis  in 
die  Waldecke;  nun  in  das  Wüdgatter 
hinein,   weiter  im  Wald  hinauf  Pro- 
menadenweg   bis    zu    einer    (^  4    St.) 
Bank  (Wegweiser).  —  Vom  Bahnhof 
geht    man    auf  der    Chaussee   durch 
Bündheim  bis  1.  zur  Silberbomstraße; 
auf  dieser  am  Bleichebach  entlang  sw. 
zum    Dorfe    hinaus    und    auf   breiter 
Chaussee  bis  zum  Waldrand;  hierWeg- 
weiser  (»Ea«)  nach  dem  (^  3  St.)  Silber- 
born, mit  Gasth<jf  (S.  126).  —  Von  der 
Mitte  von  Harzburg  geht  man  durch 
die  Goslarsche  Straße  bei  Löhrs  Hotel, 
dann  geradeaus  die  Neue  Straße  hin- 
auf,  dann    die   erste   breite  Straße  r. 


durch  eine  Baumschule,  um  die  Ecke 
an    dieser   hinauf,    dann  Wiesenweg 
(Stadtstieg)  bis  auf  die  von  Bündheim 
»'S.  125)  kommende  Chaussee.   In  diese 
biegt  man  1.  ein  vmd  geht  bis  zumWald- 
rand,  Wegweiser  nach  dem  Silberbom. 
Nun    hinter    dem    Hotel   immer    den 
breiten  Weg  (Wegzeichen  '>E<-.),  durch 
schönen  Buchenwald  den  Berg  hinan. 
Nach  I4  St.  der  (1^  3  St.)  Elfenstein, 
eine  Quarzklippe  mit  Treppen;  Aus- 
sicht.   Zurück  zum  Wegweiser,  dann 
r.    nach  10  Min.  eine  große  gerodete 
Stelle,   Stiefmiitterhai ,  Ausblick  aufs 
Land  und  auf  den  Brocken ;  nun  r.  in 
den  Wald,  bald  über  den  Gläsekenhach, 
bei  einer  Wegteilung  r.  (ein  Täfelchen 
orientiert)  nach  wenigen  Min.  über  die 
Ch&nssee  zur  Schutzhütte.  Weiter  üb  er 
eine  gerodete  SteUe  mit  Felstrümmern, 
einen  Fahr«-eg  kreuzend  (Weg^'eiser;, 
axif  schönem  Pfad  (»Kc),   den  Fahr- 
weg mehrmals  schneidend,  geradeaus. 
Kurz  vor  der  Käste  geht  r.  der  Weg 
hinab  nach  O  k  e  r ;  steil  hinauf  auf  die 
(2^3  St.)  *Kästeuklippe  (602  m),  eine 
wilde  Granittrümmer-Bastei,  von  der 
man     ins    waldige    Okertal     nieder- 
blickt;   r.  draußen    sieht    man  einige 
Häuser  von  Oker  und  den  Wartturm 
auf  dem  Sudmarsberg,  im  Walde  die 
Felsen  des  Ziegenrückens  und  Trep- 
pensteins.     Einige    100    Schritt    den 
gleichen  Weg   zurück,    dann   r.   ein- 
;  schwenkend (.>0k<:) ;  nach  5  'ilin. Hexen- 
küche, Granitblöcke,   deren  oberster 
der  Hexenschuh  genannt  wird.     Weg 
abwärts.     Nach    5   Min.    Mäusefalle, 
kolossale  Granittrümmer,  von  denen 
ein  gewaltiger  Block  bloß  durch  einen 
dünnen  Stein  gestützt  wird  (man  um- 
'  wandere  die  Gruppe).     Auf  dem  ge- 
ebneten Weg  fort.    Einige  100  Schritt 
r.  zur  Feigenbaumklippe  (mit  Schutz- 
gitter), Blick  etwas  freier  als  von  der 
Kästenklippe.     Wieder  zurück,  nicht 
ganz  bis  zur  Mäusefalle,  dann  hinab  in 
3  Min.  zur  *Grotte  (unmittelbar  unter 
der  Feigenbaumklippe),  der  großartig- 
sten Trümmergruppierung;    eine   ge- 
waltige Platte  wird  von  drei  Pfeüern 
getragen,  darunter  Tisch  und  Bänke. 
Geebneter   Weg    bergab,    der    nach 
12  Min.  auf   die  Fahrstraße    mündet, 
hier  Wegtäfelchen  am  Baum  :>Roinke- 
brückec  Dahin  auf  der  steinigen  Fahr- 
straße etwa  100  Schritt,  dann  gerade- 
aus, Fußweg  in  den  Wald,  Täfelchen  1. 

9* 


132 


13.  Okertal. 


R.  Niederblicke  auf  die  Oker.  Kalk- 
schiefergebiet. 20  iOii.  bis  zur  hölzer- 
nen Bachleitung  für  den  künstlichen 
"Wasserfall.  Auf  steilem  Fußpfad  10 
Min.  hinab  zur  Romkebrücke  und  zum 
Hotel    (3  St.)   ßomkerhalle    (S.  135). 

4)  Von  Harzburg  nach  dem  Ahrends- 
berger  Forsthaus,  2  St.,  guter  Wald- 
weg (AhrendsbergerWeg ;  Wegzeichen 
»A«,  des  HK  »7  Fe):  Von  der  Chaus- 
see beim  Hotel  Ludwigslust  ziemlich 
scharf  bergan  durch  Laubwald  auf 
die  Hochfläche  des  Breiten  Bergs. 
Jenseit  einer  (^,4  St.)  Schutzhüfte,  wo 
der  hohe  Nadelwald  beginnt,  mehr- 
mals Blick  auf  den  Brocken.  Nach 
einer  weitern  ^  2  St.,  jenseit  des  Dreck- 
pfuhls, mündet  1.  der  Weg  vom  Torf- 
haus fS.  136).  Dann  bergab  in  1  2  St. 
zum  hübsch  gelegenen  (2  St.)  Ähvends- 
berger  Forsthaus  (S.  135).  ^  2  St.  vom 
Forsthaus  die  Ahrendsberger  Klippen 
(S.  135).  Vom  Forsthaus  3,4  St.  (»7E«) 
hinab  ins  Okertal  und  nach  Roviker- 
halle  (S.  135). 

5)  Ton  Harzburg  auf  den  Brocken, 
s.  S.  93;  —  6)   ins  Okertal,  s.  R.  13. 

Von  Harzburg  nach  Ilsenburg. 

(Vgl.  auch  S.  13.) 

1)  Eisenbahn  in  Va  St.  nach  (14  km) 
Ilsenburg.     Vgl.  S.  117. 

2)  Über  Eckerkrug  2i;.2  St.  Vom 
Bahnhof  Harzburg  die  Chaussee  ost- 
wärts. Nach  i/a  St.  da,  wo  sie  sich  1.  ab- 
wärts wendet,  geradeaus  in  den  Wald. 
(Hierher  kommt  man  auch,  wenn  man 
von  der  Kirche  aus  dem  Fahrweg 
nach  dem  Burgberg  [am  Eichenberg] 
folgt  und  diesen  da  nach  1.  verläßt, 
wo  er  den  Bogen  nach  r.  macht.  Der 
Weg  biegt  r.  aus  ins  Stübchental, 
überschreitet  den  Bach  und  steigt  1. 
empor;  5  Min.  hinter  dem  Bach  Weg- 
teilung; vdr  gelangen  1.  abwärts  in 
2  Min.  zu  dem  vorher  beschriebenen 
AVeg.)     Nun  immer  im  Wald  (Schim- 


merwald) die  letzten  ^U  St.  dicht  am 
Gatter  entlang  nach  (1^  ,4  St.)  Ecker- 
krug (S.  124).  Von  hier  folgt  man 
der  Fahrstraße  an  den  hohen  Kiefern 
hin,  tritt  bald  in  herrlichen,  park- 
artigen Wald  ein  und  erreicht  nach 
ca.  3  4_St.  (21,2  St.)  nsenburg  (S.  117). 

3)  Über  den  Burgberg  und  die  Ba- 
benklippen  2', 2-3  St.  Vom  Burg- 
berg (S.  129)  so.  auf  bez.  Weg  nach 
den  Babenklippen  (S.  124).  Von  hier 
Fußweg  am  Rand  des  Eckertals  ent- 
lang; Blick  ins  Tal  und  rückwärts  auf 
den  Brocken.  An  einer  freistehen- 
den Felspartie  vorbei,  den  kahlen  Berg 

I  abwärts  ins  Stöttertal,  das  bald  ins 
:  Eckertal  ausmündet,  dem  man  1.  ab- 
'  wärts  bis  Eckerkrug  (S.  124),  an  einer 
Holzschleife  und  Pappenfabrik  (1.) 
vorbei,  folgt.  Von  dort,  wie  unter  2) 
beschrieben.  —  Eilige  gehen  nach 
Ilsenburg,  nicht  bis  Eckerkrug  hinab, 
sondern  von  derEckertalchaiasseedem 
Wegstein  2,9  schräg  gegenüber  r.  ab 
und  zunächst  1.  am  Gatter  hin  auf  dem 
nicht  immer  guten  Besenbindersteig 
(Moorgruad)  durch  Buchenwald  auf 
eine  Waldwiese,  die  man  r.  abwärts 
geht,  nach  Ilse7iburg ;  vgl.  S.  124. 

4)  Vom  Molkenhaus  (S.  130)  di- 
rekt nach  Ilsenburg  3  St.  Auf  dem 
Brockenweg  (S.  92)  bis  5  Min.  jenseit 
der  Dreiherrnbrucke.  Von  hier  ent- 
weder über  Scharfenstein  und  durch 
das  Tiefenbachtal  (S.  124,  Nr.  3),  oder 
näher,  aber  »verbotener  Weg«,  auf 
schlechtem  Pfade  den  Berg  hinauf. 
Oben  bei  den  einzeln  stehenden  Bu- 
chen (1.)  den  Weg  im  Freien  fort.  L. 
Blick  ins  Eckertal  und  nach  den  Ra- 
benklippen, dann  in  den  Wald.  Bei 
der  Wegteilung  »Am  Kruzifix«  r.  (ge- 
radeaus gelangt  man  in  10  Min.  nach 
dem  Jagdhaus  Ernstburg)  durch  das 
Große  Sandtal  (vgl.  S.  124,  Nr.  3), 
dann  ins  Dsetal  und,  in  diesem  ab- 
wärts, nach  (3  St.)  Ilsenburg  (S.  117). 


13.  Von  Harzburg  oder  Goslar  durchs  Okertal  nach 
Klausthal  oder  Altenau. 


Vgl.  die  Karte  bei  R.  11. 

28  km  Chaussee  von  Harzburg  (von     w  e  g  e  (s.  S.  133)  vorzuziehen. 
Goslar  26  km)  bis  Klausthal.   Bis  Oker 
sind  aber  der  Chaussee  von  Harzburg 
(7  km)  oder  Goslar  (4  km)  die  Fuß- 


Wagen 

nach  (14  km)  Romkerhalle :  Einsp.  7  M., 
Zweisp.  11  M.;  Klausthal  11,50  bzw. 
18M.;  dazu  Trinkgeld  (2,50M.).  — Omni- 


13.  Okertal. 


133 


bus,  vgl.  S.  127.  —  Vom  Bahnhof  Oker 
(Omnibus  s.  unten)  hat  man  2,5  km 
bis  zum  Eingang  ins  Okertal  zu  gehen. 
—  Reittiere  von  Ilaizburg  durchs  Oker- 
tal bis  Romkerhalle  und  über  Mäuse- 
falle, Kästenklippe  und  Elfenstein  (S. 
131)  zurück  4  M.,  dem  Führer  2  M.  — 
Nach  Klausthal  gelangt  man  am 
schnellsten  auf  der  Eisenbahn  über 
Goslar  in  2^  i  St.,  R.  16.  —  Fußgänger 


den  Ahrendsberg  (S.  13-5)  in  2^  j  St., 
oder  über  Silberlorn  (S.  131)  und  die 
Klippen  (S.  131)  in  3  St.  direkt  nach 
Romkerhalle  (S.  135),  oder  von  Silber- 
born am  "Waldrand  weiter,  an  Oker 
vorbei ,  nach  dem  Waldhau-s  (S.  134) 
in  2  St.  —  Von  Goslar  gehen  sie  über 
die  Bleiche  (S.  159,  Xr.  5)  nach  dem 
Waldhaus  (S.  134)  in  li  -j  St.,  oder  über 
Kamms  Eck  (S.  159,  Xr.  7)  nach  Komker- 
halle  in  2^  3  St. 


gehen   von  Harzburg  entweder   über 

Von  Bad  Harzbiirg  (S.  12.5)  uninteressante  Poststraße  nach 

(7  km)  Oker  (210  m;  Bahnhofsrestaurant) ,  brannsohweigischer 
Ort  mit  3984  Einw. ,  Station  der  Bahn  Vienenburg-Goslar  und  der 
neuen  Strecke  Heudeber -Wernigerode -Harzburg -Goslar. 

Gastilöfe:  LUer,  I4  St.  vom  Bahn-     Bergwerke    und    Bergstädte:    Zeller- 


hof,  fern  vom  Hüttenrauch.  —  Zur 
hohen  Rast,  Z.  m.  F.  1,50,  Mitt.  1,25 
M.  —  Kriigersdorp ,  dem  Bahnhof 
gegenüber,  Z.  m.  F.  2.50,  B.  0,-20  M. : 
Schülerherberge.  —  Restaurants:  C. 
Schütte.  —  Fichfennadelbad  (s.S.  134). 
—  Arzt  und  Apotheke.  —  Post  (vom 
Bahnhof)  über  Romkerhalle  nach  (15 
km)  Altenau  in  2  St.  für  1,50  M.  — 
Automobilomnibus  nach  ^Z^enaw,  Harz- 
burg,  Rsenburg  und  Goslar. 

Der  Kommonion-t'nterharz  fjetzt 
nur  noch  im  bergfiskalischen  Sinn^ 
umfaßt  das  Bergwerk  im  Rammels- 
berg,  die  Hüttenwerke  und  Schwefel- 
säurefabriken zu  Oker,  die  Herzog- 
Julius-Hütte  und  die  Frau -Sophien- 
Hütte.  Die  »Kommunion«  rührt  aus 
dem  Nachlaß  des  Herzogs  Friedrich 
Ulrich  von  Braunschweig  her,  der 
1634  ohne  Nachkommen  starb;  dabei 
entstand  über  die  Beerbung  zwischen 
den  damals  lebenden  sieben  Herzögen 
von  Braunschweig  tind  Lüneburg 
Streit,  der  1635  durch  einen  Vertrag 
beigelegt  wurde.  Nach  demselben 
blieben  den  sieben  Herzögen  gemein- 
schaftlich sämtliche  zur  Erbschaft 
gehörige    ober-    und    unterharzische 


feld,  Wildemann,  Grund  und  Lauten- 
thal, Salzwerk  Juliushall  etc.  Durch 
Aussterben  einiger  Linien  gingen 
deren  Anteile  an  der  Kommunion  (wie 
man  den  gemeinschaftlichen  Besitz 
nannte)  1648  auf  Georg  Wilhelm  mit 
*  7  Anteil  und  auf  August  den  Jüngern 
mit  ^,7  über.  1788  wurde  ein  Tei- 
lungsrezeß  errichtet,  infolgedessen  die 
Bergstädte  ZeUerfeld,  Wildemann, 
Ginind  und  Lautenthal  samt  Bergwer- 
ken und  *  7  der  Forsten  Hannover, 
die  Jagd  in  den  sämtlichen  vormali- 
gen Kommunionsforsten  und  ^  7  der 
letztem  Braunschweig  anheimfielen. 
Gemeinschaftlich  blieben  nur:  das 
Bergwerk  im  Rammeisberg,  die  unter- 
harzischen  Silberhütten,  das  »jus  me- 
talli  fodinammc  im  goslarischen  Stadt- 
wald, die  Eisenhütte  zn  Gittelde,  in 
Summa  das,  was  jetzt  (wie  oben  auf- 
gezählt) die  Kommunion  bildet.  1874 
ist  auch  dies  Kommunionsgebiet  2rsvi- 
schen  Preußen  und  Braunschweig  ge- 
teilt. Die  Berg-  und  Hüttenwerke 
werden  von  beiden  Staaten  gemein- 
sam betrieben.  Der  Überschuß  des 
Kommunion-Unterharzes  betrug  1910 : 


692  766  M.     Vgl.  auch  S.  163.164. 

Oker  liegt  mit  seinen  großartigen  Hüttenwerken  vor  dem  Okertal ; 
Hauptwerke  sind:  die  Sclimelzliütte  (Frau-Marien-Saigerhütte)  mit 
der  Goldseheidxmgsanstalt,  die  Kupferextraktionsanstalt,  die  Kupfer- 
vitriolsiedereien  und  die  Schwefelsäurefabriken  (Erlaubnis  zur  Be- 
sichtigung im  Hüttenamt,  1  M.).  Im  Okertal  selbst  sind  noch  6  Holz- 
stoflabriken  und  bei  Oker  2  Kunstdüngerfabriken,  eine  Zinkoxyd-, 
eine  Papierdruck-  und  eine  chemische  Fabrik  in  Betrieb. 

Von  Oker  nach  dem  Waidhaus.  Am  20  Min.  ein  Fußweg  nach  dem  Wald- 
Ende  des  Ortes  bei  Wegstein  21.7.  hause,  der  der  staubigen  und  sonni- 
wo  r.  die  Häuser  aufhören,   führt  in     gen  Chaussee  vorzuziehen  ist.    Halb- 


134 


13.  Okertal. 


wegs    r.    am    Abhänge   die    Hallesche 
Höhe,  Aussichtspunkt  mit  Pavillon. 

Von  Oker  nach  Harzburg,  1^/4  St. 
Bei  der  Brücke  neben  der  Kirche  am 
rechten  Ufer  der  Oker  aufwärts  bis 
an  den  Wald  iind  in  diesen  ansteigend 


hinein.  Dieser  Weg  trifft  mit  dem  vom 
Waldhause  nach  Silberbora  (S.  131) 
zusammen.  Dann  das  Gatter  stets  zur 
Linken  {nicht  auf  den  Berg),  bis  zum 
(1^/4  St.)  Silberborn,  weiter,  wie  S.  131 
umgekehrt  beschrieben. 


Von  Oker  weiter  ins  *Okertal ,  das  schönste  Tal  des  Oberharzes, 
auch  geologisch  höchst  interessant  (»Die  klassische  Quadratmeile 
der  Geologie«).  Die  östliche  Talseite  besteht  aus  Granit,  der,  zum 
Teil  in  Klippen  zerspalten,  abenteuerliche  Gruppen  in  dem  schwarzen 
Nadelwald  bildet;  die  westliche  Talseite  besteht  aus  Quarzitsandstein 
und  Granit  (oberhalb  Romkerhalle  auch  aus  harten  Kalken).  —  (9,5  km) 
Fichtennadelhad  Oker  (bescheidene  Sommerfrische)  und 

(10  km)  Waldhaus,  Gasthof,  Z.  l,5o-2,5o,  T.d'h.  l,5o,  Pens. 
5  M. ;  gelobt. 

Nach  12  Min.  nicht  r.  im  Tale  auf- 
wärts, auch  nicht  1.  über  die  Brücke 
(man  trete  aber  auf  diese  und  sehe 
talaufwärts),  sondern  geradeaus  an- 
steigend durch  die  Adlerklippen.  Ge- 
genüber die  Ziegenrückenklippen  mit 
dem  Felsgebilde  »Moses«.  Dann  hinab, 
vor  der  Klippe  mit  dem  »schlafenden 
Löwen«  über  eine  Brücke  wieder  auf 
die  Chaussee.  Bei  Wegstein  18  wieder 
an  das  Flußbett,  die  Felsblöcke  wer- 
den zahlreicher  und  größer ;  bald  wie- 
der auf  die  Chaussee.  Hier  schöner 
Rückblick,  unten  im  Flußbett  die 
»Teufelskanzel«,  oben  auf  dem  Felsen 
die  »Madonna«.  Vor  der  nächsten 
Fabrik  wieder  r.  hinab,  um  die  Fabrik 
herum  ans  linke  Ufer.  Nach  10  Min. 
auf  der  Höhe  gegenüber  der  Felsen 
»Zieten  aus  dem  Busch«,  nach  weitern 
5  Min.  der  plastisch  hervortretende 
Felsen  »Der  Große  Kurfürst«  oder  auch 
»Mönch  und  Nonne«.  Eine  Holzbrücke 
führt  auf  eine  Insel  im  Flußbett,  hier 
die  »Celler  Anlagen«.  Weiter  durch 
abgestürzte,  wild  durcheinander  lie- 
gende Felsplatten  von  Kramenzelkalk 
(das  zerfallene  Schloß),  unten  im  Fluß- 
bett der  Rest  eines  Strudeltopfes. 
Die  Granitblöcke  verschwinden  jetzt, 
bald  gelangt  man  über  eine  Brücke 
und  auf  der  Chaussee  nach  (1  St.) 
Komkerhalle  (S.  135). 


Nach  Goslar.  Unterhalb  des  Wald- 
hauses führt  der  Touristenweg  (bez. 
»6  G«)  entweder  über  äie  Hauenschild- 
Jclippe  (S.  160),  oder  besser  au  der  Halle- 
sc?ienZfö?ievorbeiinli/4St.nach(?06Zar. 
—  Nach  Harzbiirg  geht  man  entweder 
auf  direktem  Weg  vom  Waldhaus  auf 
der  Chaussee  aufwärts  an  der  Horn- 
schen  Fabrik  vorbei,  gleich  dahinter 
1.  in  den  Wald  und  auf  dem  Likweg 
bis  zum  Wildgatter,  wo  man  auf  den 
von  Oker  kommenden  Weg  trifft,  den 
man,  das  Gatter  zur  Linken,  r.  weiter 
verfolgt,  wie  S.  131  umgekehrt  be- 
schrieben; oder  man  folgt  vom  Wald- 
haus anfangs  der  Chaussee  abwärts 
bis  Wegstein  19,6,  dann  r.  über  die 
Brücke  und  1.  weiter,  bald  r.  aufwärts 
in  den  Wald  bis  zum  Wildgatter. 

Der  Okertalweg. 

Vom  Waldhaus  führt  der  vom  HK 
gebaute  und  bez.  (»6  F«)  Okertal- 
weg mit  kleinen  Unterbrechungen  am 
linken  Ufer  der  Oker  aufwärts  in  1  St. 
nach  Romkerhalle  (S.  135);  er  ist  der 
Chaussee  vorzuziehen,  da  er  die  Schön- 
heit des  Okertals  erst  ganz  erschließt. 
Gleich  hinter  dem  Waldhaus  kommt 
man  an  das  mit  mächtigen  Granit- 
blöcken besäte  Bett  der  Oker,  gegen- 
über die  erste  Holzstoffabrik ,  r.  am 
Abhänge    der    besteigbare    Hornfels, 


Die  Straße  durchs  Okertal  folgt  vom  Waldhaus  am  rechten  Ufer 
dem  gewundenen  Laufe  der  Oker,  deren  Bett  mit  Felstrümmem  be- 
deckt ist.  Unterwegs  prächtige  Blicke  auf  die  das  Tal  einrahmenden 
Berge;  so  1.  der  Ziegenrücken  und  die  Studentenklippe,  r.  die  schö- 
nen Kahbergsklippen,  dann  1.  der  Treppenstein  und  weiter  die  Kästen- 
klippe und  die  AJirendsberger  Klippen.  —  Die  phantastischen  Klippen- 
bildungcn  sieht  man  am  besten  auf  dem  Okertalweg  (s.  oben). 


13.  Okertal. 


135 


(13  km)  Roiiit erhalle  (330  m) ,  ein  wegen  seiner  schönen  Lage 
besuchtes  Hotel  mit  Logierhaus  Villa  Helene  (Z.  1,5o-2,öo,  F.  0,8o, 
Mitt.  2,  Pens,  von  5  M.  an;  ZH.;  Autogarage;  gelobt;  Omnibus  zum 
Bahnhof  Oker  60  Pf.;  Automobilomnibus  über  [12,7  km]  Bad  Harz- 
burg  nach  [25,7  km]  lUenhurg),  gegenüber  dem  60  m  hohen  Wasser- 
fall, der  abends  in  bunten  Farben  elektrisch  beleuchtet  wird. 


Seitentouren. 

Von  Romkerhalle  über  die  Oker- 
talklippen  nach  Harzburg:  3  St.;  vgl. 
S.  131 ,  Nr.  8.  Man  geht  ViUa  Helene 
gegenüber  den  Berg  hinauf.  Oben 
beim  Wasserfall  *Blick  ins  Tal.  Nun 
den  Fuß-  oder  Fahrweg  ansteigend  und 
bei  der  nächsten  Wegteilung  wieder 
r.  xind  dann  von  der  Fahrstraße  1.  in 
die  Höhe,  oben  r.  Nun  folgen  die 
EQippenreihen  in  umgekehrter  Reihen- 
folge, wie  S.  131  beschrieben.  Bei  der 
Kästenklippe  gelangt  man  nördl.  1. 
hinab  nach  Oker  (S.  133),  r.  östl.  nach 
Harzburg:  zunächst  in  Nadelwald, 
dann  über  eine  Lichtung  (»Stiefmutter- 
hai«), an  einer  Schutzhütte  vorbei 
hinab  zum  Elfenstein ,  Hotel  Silier- 
born und  nach  Harzhurg  (S.  125). 

Von  Romkerhalle  über  Eichenberg 
und  Ramms  Eck  nach  Goslar  (2^  ^  St., 
bez.  »23  A«  ;  für  diejenigen,  welche 
die  Partie  von  Romkerhalle  bis  "Wald- 
haus schon  genügend  kennen).  Von 
Romkerhalle  die  Chaussee  noch  5  Min. 
aufwärts.  Rechts  die  merkwürdig  ge- 
schichteten Rahoivklippen,  dann  r.  im 
Seitental  aufwärts.  Am  Eichberg  *Tal- 
und  Femsicht,  dann  bequemer  Wald- 
weg bis  Ramms  Eck  (S.  159)  imd  wei- 
ter nach  (21,3  St.)  Goslar. 

Von  Romkerhalle  auf  die  Ahrends- 
berger  Klippen  und  zum  Forsthaus, 
sehr  zu  empfehlen;  zwei  Wege  (Fuß- 
gänger, die  nach  Altenau  oder  Torf- 
haus weiter  woUen,  wählen  Weg  B., 
gehen  zuerst  nach  den  Klippen,  dann 
nach  dem  Forsthaus):  A.  Fahr-  , 
weg  (13.4St.).  Von  Romkerhalle  noch 
2,5  km  die  Chaussee  im  Okertal  hin- 
auf. Kurz  bevor  r.  die  Chaussee  nach 
Zellerfeld  abzweigt,  weist  1.  ein  Weg- 
weiser nach  dem  (1^  4  St.)  Ahrendsber- 
ger  Forsthaus  (543  m),  schön  im  Wald 
gelegen,  Gasthaus,  auch  Sommer- 
wohnungen, kein  Nachtlager  für  Tou- 
risten; bei  der  Mondscheinbank  Fern- 
sicht u.  zweifaches  Echo.  1  2  km  nördl. 
der  höchste  Punkt  des  Ahrendsberges 
(607  m).  Vom  Forsthaus  in  1  2  St.  nw.  zu 


den  *Ahrendsberger  Klippen  s.  unten. 

—  B.  Fußweg  (Hallescher  Weg,  bez. 
;>17L«),  IV2  St.  Vom  Gasthof  am  rech- 
ten Okerufer  nicht  über  die  Brücke, 
sondern  1.  weiter  und  bald  in  das 
nächste  Seitental,  aus  dem  dasRomke- 
flüßchen  kommt.  Hier  hält  man  sich 
r.,  auf  schönem  Zickzackweg  bergauf. 
Bald  zweigt  r.  der  Fußweg  >17  L«  (Ge- 
länder U.Treppen)  ab  nach  den  (^ .,  St.) 
*Ahrendsberger  Klippeu  (595  m),  Pa- 
villon; der  Blick  von  hier  in  das  tief 
unter  uns  liegende  Tal  bis  weit  hinaus 
ins  Land  und  auf  die  kulissenaitig  be- 
waldeten Talwände  ist  überaus  reizend. 

—  Von  den  Klippen  zum  Ahrendsberger 
Forsthaus,  ^  a  St.,  geht  man  so.  (bez. 
»17  Lc),  bald  1.  einige  Schritte  vom 
Wege  die  Brockenklippe  mit  *Blick 
nach  dem  Brocken  und  ins  Romkotal, 
wieder  auf  den  Hauptweg  zurück  und 
auf  *  Waldweg  geradeaus,  dann  durch 
ein  Gatter,  1.  Abzweigung  des  Weges 
nach  Romkerhalle  und  dann  desjenigen 
nach  Harzburg,  dann  das  (1^  a  St.) 
Ahrendsberger  Forsthaus  (s.  oben). 

Wer  von  den  Klippen  nach  Altenau 
weiter  oder  auf  anderm  Wege  nach 
Romkerhalle  zurück  will,  kehrt  nach 
dem  Forsthaus  zurück  und  geht  von 
da  (bez.  »7E«)  durch  das  Langetal 
(vom  Forsthaus  sw.)  hinab  ins  Oker- 
tal. Nach  Romkerhalle  wendet  man 
sich  im  Okertal  r.  —  Wer  nach  dem 
Tor/haus  (2^  ,j-3  St.)  und  weiter  zum 
Brocken  will,  der  geht  am  besten  vom 
Forsthaus  anfangs  2  km  auf  dem 
Weg  nach  Harzburg  (bez.  »7  F«),  s. 
unten,  dann  r.  ab  (bez.  »17  K«)  und 
gelangt  bei  Wegstein  9,7  km  bei  den 
Lerchenköpfen  auf  die  Radau-Chaus- 
see und  auf  dieser  (bez.  »18  A«)  nach 
(12  km)   Tor/haus  (S.  136). 

Vom  Forsthaus  nach  Harzburg 
(2  St.),  schöner  Waldweg,  mit  »A« 
(vom  HK  »7  Fe)  bezeichnet  Nö.,  an 
dem  nach  den  Ahrendsberger  Klippen 
abgehenden  Weg  vorbei,  immer  berg- 
an zu  einem  etwas  sumpfigen  Platz, 
dem  Dreckpfuhl,  immer  den  Weg- 
weisern   nach    über    die    Hochebene 


136  14.  Harzburg  -  Ellrich. 

des   Breiten  Bergs  (Blick   nach   dem  kommende  Kalbe   überbrückt,   1.   ab 

Brocken),  dann  bergab  am  Papenberg  (bez.  »18  A«)  dem  Lauf  der  Kalbe  ent- 

nach  Harzhurq.    Vgl.  S.  132  1.,  Nr.  4.  gegen,  immer  steigend  im  Wald  zur 

Von   Romkerhalle   nach   dem  Torf-  (12  km)  Kolonie  Torf  haus  (s.  unten), 

haus  und  Oderbrück.     12  km  bis  zum  von    der    aus    der   Brocken   in    2    St. 

Torßians,  15  km  bi.s  Oderhrück;  Fahr-  zu  ersteigen  ist  (S.  9.3).    Ausflug  zur 

Straße.    Von  Komkerhalle  die  Zeller-  (3  km)   Wolfsiuarte  (S.  187).     Besser, 

felder  Chaussee  bis  zur  (2,5  km)  zwei-  !  wenn    auch   4  km  weiter,  fährt  man 


ten  Brücke,  über  diese  und  auf  der 
Altenauer  Chaussee  am  Gemkentaler 
Forsthaus  vorüber,  in  der  Nähe  der 
Waldhof  (Z.  m.  F.  2,  Pens.  4  M.). 
Da,    wo    die    Straße    die    1.    heraus- 


auf  gut  ausgebauter  Straße  von  Rom- 
kerhalle über  Altenau  undSteile  "Wand 
(S.  187)  nach  (16  km)   Torf  haus. 

Vom  Torf  haus  über  (3  km)  Oder- 
hrück nach  (12 km)  Brannlage,  s. R.  14. 


Hinter  Romkerhalle  (schattiger  Fußweg  am  rechten  Okerufer  nach 
AUena^t)  gleich  r.  die  Eichbergs-  oder  Eabowklippe,  geknickte  Grau- 
wackelagen. (Hier  wird  die  Anlage  einer  Talsperre  geplant,  deren 
Stauteich  das  obere  Okertal,  das  Schulenberger  und  das  Aitenauer 
Tal  ausfüllen  soll.)  Nach  2,5  km  1.  Steinbrücke;  hier  geht  der  Weg 
1.  in  3/4  St.  zum  Ahrendsberger  Forsthaus  (S.  135).  Die  Straße  teilt 
sich:  links  im  Okertal  weiter  aufwärts  über  die  ehemaligen  Altenaiier 
Hütten  nach  (22  km)  Altenau  (R.  19).  Rechts  Chaussee  nach  (17,5 
km)  Unter  -  Schulenberg  (425  m;  Körber,  Z.  m.  F.  2,  Pens.  4  M., 
Deutsches  Haus),  mit  Oberförsterci,  Sägemühle;  hier  über  das TFetjße 
Wasser.  Schönes  Waldtal.  Dann  (19,5  km)  Mittel-Schulenberg  (Gast- 
haus), Brücke  über  den  Bach.  (22  km)  Ober-Schulenberg,  nur  wenige 
Häuser  fSchulenberg  zus.  274  Einw.).  Auf  der  Höhe  aus  dem  Wald. 
Man  kann,  ohne  (26  km)  Zellerfeld  (S.  173)  zu  berühren,  gleich  1. 
über  die  Wiese,  in  der  Richtung  der  Windmühle,  nach  (28  km)  KlauS- 
tlial  (R.  17)  gehen.  Auch  von  Mittel-Schulenberg  führt  ein  Fußweg, 
ohne  Ob  er -Schulenberg  zu  berühren,  direkt  durchs  Langetal  (S.  173) 
nach  Klausthal. 


14.  Von  Harzburg  nach  Walkenried  und  Ellrich. 

Vgl.  die  große  Harzkarte,  die  beifolgende  Karte  und  die  bei  R.  8  u.  R.  12. 
Die  ganze  Strecke  mit  ihrem  Reichtum  an   ehrwürdigem  Wald  gibt  ein 
charakteristisches  Bild  des  Innern  Harzes. 

A.    Von  Harzburg  über  Braunlage  nach  Ellrich. 

Post:  Von  Harzburg  über  (12  km)  Torfhaus,  (15  km)  Oderhrück,  (24  km) 
Braunlage  (Postamt)  in  4  St. 

Von  Harzburg  (S.  125),  Weg  »12  A«  bez.,  unter  dem  Burgberg 
und  Ettersberg  vorüber  ins  Radautal,  am  Radaufall  vorbei.  Nun 
(»12  B«)  r.  in  das  Seitental  des  Tiefenbachs,  unter  den  Spitzenberg- 
klippen  vorüber.  Bei  Wegstein  7,i  km  erreicht  man  die  Höhe,  1. 
der  Marienteich,  daneben  ein  Jagdhaus;  dann  durch  die  »Baste«, 
bei  7,9  km  r.  das  »Marienhäuschen«,  von  da  ab  preußisches  Gebiet; 
bei  Wegstein  10  km  münden  r.  die  Kalbestraße  aus  dem  Okertal 
und  1.  der  Ulmervveg.    Nun  auf  die  Höhe  des  Lerchenkopfes  nach 

(12  km)  TorfliauS  (800  m ;  der  alte  »Brockenkrug«),  Ansiedelung, 
bestehend  aus  der  prcuß.  Oberförsterei,  den  Hotels  Wendt  {Brocken- 
krug; 18  Z.  mit  32  Betten  2-3,  F.  0,8o,  Mitt.  2,5o,  Pens.  6-7  M.,  auch 


14.  Forsthaus  Oderbiück  -  Königskrug.  137 

für  längern  Aufenthalt;  ZH.;  Autogarage)  und  Wulfert  'Z.  2-3,  F.  1, 
Mitt.  2,50,  Pens.  6-7, 5o  M.)  und  der  preuß.  Försterei  mit  Pension  und 
Restaurant  (alkoholfrei;  im  Notfall  auch  Nachtlager,  8  Betten,  mit 
F.  2,25  M.),  Postagentur;  HK;  Automobilomnibiis  nach  Braunlage, 
Harzhurg  und  vihi^r  Altenau,  KlavMhal,  Zcllerf dd  nach  Hahnenklee. 
Von  hier  auf  dem  Goetheweg  »10  F«  in  IV^  St.  zur  Hst.  »Goethe- 
weg« (S.  91)  und  in  2  St.  zum  Brocken;  vgl.  S.  93,  Nr.  4a.  —  Bez. 
Wege  von  Torfhaus  nach  Wolfswarte  SOilin.;  Ahrendsb erger  Forst- 
haus 21'2  St.;  Altenau,  Fahrwog  iiber  die  Steile  Wand  1^2  St.,  Wald- 
weg auf  dem  Magdeburger  Weg  (S.  187)  13/4  St.;  Scharfenstein  1^/4 
St.;  Molkenhaus  IV2  St.  —  Weiter  durch  Wald  (bei  Wegstein  13,8 
km  zweigt  1.  die  Straße  nach  Schierke  ab)  nach 

(15  km)  Forsthaus  Oderbrück  (781  m),  am  untern  Brockenfeld; 
Pens,  von  4,5o  M.  an  fgelobt ;  im  Notfall  auch  Nachtlager  m.  F., 
2,50  M.).  Automobilomnibus  nach  St.  Andreasberg  —  In  der  Nähe 
die  Oderquelle  und  der  Oderteich.  Von  Oderbrück  auf  den  Brocken 
(2  St.),  s.  S.  93,  Nr.  4b. 

Ausflug  auf  die  (40  Min.)  *Achter-  der  Acker,  Bmchberg,  zu  Füßen  der 
mannshohe  (926  m),  Kegel  aus  Hom-  Oderteich,  auf  dem  Brockenfeld  die 
fels  (in  vulkanischer  Form,  während  Hopfensäcke  und  die  Quitschen- 
die  Umgebung  Granit  ist),  Aussichts-  berger  Klippen  (Lviisenklippe).  —  Wer 
punkt  ersten  Ranges.  Zwischen  Forst-  nach  Königskrug  Q-  j  St. ;  Aufstieg  von 
haus  und  Brücke  auf  dem  »Kaiser-  dort,  S.  138)  weiter  will,  wendet  sich 
weg«  (S.  142)  in  den  Wald.  Nach  am  i^iße  des  Kegels  r.  abwärts,  zu- 
^n  St.  tritt  man  ins  Freie.  L.  der  nächst  im  Freien  zwischen  einer  Fels- 
Breitestein,  ein  eigentümliches  Fels-  partie  hindurch,  abwärts  in  den  Wald, 
gebilde,  angeblich  eine  alte  Opfer-  Am  Wege  r.  der  J.c7(?erwiar(r2s6runne»i, 
Stätte  (?).  Bald  darauf  1.  ab  vom  Kaiser-  eine  Quelle.  Weiterhin  1.  abwärts,  nicht 
wege,  Promenadenweg  auf  den  Berg-     zu  verfehlen. 

kegel  zu,  unten  Schutzhütte,  an  dieser  VonOderbrück  nachSchierke: 
r.  vorbei  auf  einem  mit  Geländer  ver-  ■  Lohnender  Weg  (»9  De)  über  den  £>rei- 
sehenen  Wege  nach  oben.  Großartig  eckigen  Pfahl  (S.  94)  zvdschen  Königs- 
ist der  Blick  auf  den  Brocken  und  den  berg  und  Wurmberg,  von  da  an  »17  H«, 
Wurmberg;  gegen  S.  die  Hochfläche  zuletzt  1  St.  längs  der  Bode  nach 
bei  Hasselfelde,  Auerberg.KyfFhäuser,  (2^  3  St.)  Schierke  (S.  83). 
Hainleite,  davor  Hohegeiß,  der  Hohe  Entfernungen  von  Oderbrück:  Nach 

Harz  bei  Zorge,  Stöberhai,  Ravens-  dem  Gasthaus  am  Oderteich  2,5  km 
berg,  Lauterberger  Kümmel,  darüber  (Fußweg  1,5  km);  Rehberger  Klippen 
hinweg  die  Thüringer  Berge,  Porta  7  km  ;  Grabenhaus  9  km ;  St.  Andreas- 
Eichsfeldica,  Meißner,  im  Vorder-  berg  12  km ;  Oderhaus  12  km  ;  Sonnen- 
grund   der  Rehberg   (Grabenleitung),     berg  5  km ;  Altenau  10  km. 

Auf  der  Poststraße  weiter.  (Bei  Wegstein  15, »3  km  zweigt  r.  ein 
Fußweg  ditrch  das  Oderholz  zum  Oderteich  [S.  191],  bei  Wegstein 
16,5  km  die  Chaussee  nach  dem  Sonnenberg  [S.  183]  ab.  Auf  dieser 
etwa  300-400  Schritt  abwärts  *Blick  ins  Odertal,  auf  den  Rehberg  etc.) 

(19  km)  Königskrug'  (758  m;  höchste  bewohnte  Stätte  Braun- 
schweigs),  Gasthof,  Z.  l,5o-2,  F.  0,75-1,  Mitt.  m.  Wz.  2,  Pens.  4,5o-6  M., 
idyllische  Lage,  für  Sommerfrischler;  Posthilfsstelle.  Nahebei  die 
preußische  Försterei  Konig sJcrug ,  Pensionshaus  (Tens.  4-5  M.). 

Von  hier  besucht  man  die  (}  a  St.)  Wegweiser;  hier  r.  Fußweg  (des  HK) 
*Hahncnkleeklippen  (762  m),  indem  zur  Höhe  Aqt  Klippen  am  Hahnenklee. 
man  sich  der  r.  (sw.)  abzweigenden  Aussicht  ins  Odertal,  auf  den  Stöberhai 
Forststraße  zuwendet.    Nach  20  Min      und  den  Ravensberg.    —    (Man   gehe 


138 


14.  Braiinlage. 


von  dem  Geländer  an  den  Klippen  auf 
dem  Fußweg,  den  man  gekommen  ist, 
zurück  zur  Straße,  diese  entlang,  bis 
ein  Fußweg  nach  r.  führt,  der  auf 
eine  Lichtung  mündet,  von  der  aus  man 
einen  prachtvollen  Blick  auf  Achter- 
mann, Brocken,  Ebersberg  und  Stöber- 
hai hat.)  —  Auf  die  Achtermannshöhe, 
*/<  St.  Vom  Gasthaus  r.  (wo  die  Forst- 
straße und  Kaiservs-eg  auf  die  Chaussee 
münden)  auf  bez.  Weg  (»A«)  im  Wald 


aufwärts,  am  Ächtermannsirunnen  (s. 
S.  137)  vorüber,  dann  durch  das  Achter- 
mannstor um  den  Kegel  herum  zur 
Schutzhütte  und  weiter,  wie  S.  137  be- 
schrieben. —  Abstieg  event.  nach  Oder- 
brück (s.  S.  137):  Man  wendet  sich  bei 
der  Schutzhütte  1.  durch  junge  Tannen, 
erreicht  bald  den  deutlich  kenntlichen 
»Kaiserweg«  (S.  142),  den  alte  Grenz- 
steine begleiten.  R.  am  Weg  eigentüm- 


liche Klippen,  der  Breitestein  (s.  S.  137). 
Von  Königskrug  wieder  auf  braunschweigisches  Gebiet  nach 

(23  km)  Braunlage  (540-630  m),  braunschw.  Flecken  an  der  War- 
men Bode  mit  2800  Einw. ,  von  Bergen,  Wiesen  und  Fichtenwald 
umschlossen.  Sommerfrische  und  Höhenkurort  in  geschützter  Lage 
im  Herzen  des  Gebirges,  mit  neuer  Kirche,  Quellwasserleitung,  Gas- 
beleuchtung, Eisenmoorbädern  (1911 :  13000  Fremde).  Bequeme  Spa- 
zierwege im  angrenzenden  Hochwald.  Reger  Wintersport,  Rodel- 
bahn am  Wurmberg,  Wintersportfeste.    (Eisenbahn  s,  S.  139.) 

Gasthöfe    (in    den    meisten    ZH.):  i  nach  Elend) :  ÄojsTiien/iöAe  (Frau  Pastor 


Brauner  Hirsch  ,  an  der  Straßenkreu- 
zung (nach  Harzburg);  Z.  2-2,50,  F. 
0,75,  gute  T.d'h.  2,  Pens.  5,50-6,  Omn. 
0,50  M.;  ZH. ;  gelobt;  Blick  auf  den 
Wurmberg;  gegenüber  Villa  Deich.  — 
Waldmühle,  2  km  sw.  (S.  140).  — 
Berghotel ,  am  Hüttenberg  über  dem 
Ort  an  der  Straße  nach  Elend;  Z.  von 
4  M.  an,  P.  1,2  5  M.  —  Blauer  Engel, 
im  Ort;  Z.  1,50-2,50,  F.  1,  Mitt.  (o. 
Wz.)  1,75,  Pens.  5-6,50  M.,  gelobt; 
ZH.  —  Berliner  Hof  (Nedderhut),  am 
Fuße  des  Hüttenberges;  Z.  m.  F.  2,50, 
Mitt.  1,85  (im  Abonn.  l,6o  und  1,75), 
Pens,  von  4,50  M.  an;  ZH.  —  Zur 
Post,  Z.  1,25-1,75,  F.  0,75,  Mitt  1,20, 
Pens.  4-5  M.,  kein  Wz. ;  ZH.  —  Sieg- 
lings  Hotel,  an  der  Straße  nach  Andreas- 
berg; Z.  von  1,75  M.  an,  F.  1,  Pens. 
5,50-6,50  M.  —  Zum  Jervierstein,  nahe 
der  Glashütte,  an  der  Straße  nach 
Harzburg,  bescheiden;  Z.  1,50-2,  F. 
0,75,  Pens,  von  4  M.  an.  —  Zur  Tanne. 

—  Viktoria,  mitten  im  Ort;  Z.  1,50-2, 
F.  0,75,  Pens.  4,50-6  M.  —  Deutsches 
Haus,  30  Z.  2-8,  F.  1,  Mitt.  2  (im 
Abonn.  1,75),    Pens.  5-6  M. ;    gelobt. 

—  Hotelpension  Waldhöhe.  —  Hotel- 
pension Waldpark,  Z.  1,25-1,50,  F. 
0,75,  Pens.  3,50-5  M.  —  Hoppe,  Z. 
m.  F.  von  2,50  M.  an,  F.  0,75,  Mitt. 
2  (im  Abonn.  1,75),  Pens,  von  5  M. 
an;  ZH.  ^  Bahnhofshotel,  Z.  1,50, 
Pens.  4,50-5  M. 

Pensionen  :  Meist  hübscheVillen  am 
Hüttenberge  (r.  und  1.  von  der  Straße 


Hardt),  23  Z.  10-12  M.  wöclientl.,  L.  1, 
B.  1  M.  wöchentl.,  Pens.  5,75-6,50  M.; 
gelobt.  —  Haus  Irmgard,  20  Z.  mit 
40  Betten  von  1,50-3,  L.  0,20,  B. 
wöchentl.  1,  Pens.  5,75-6,75  M.,  kein 
Wz.,  ZH.,  Omn.  von  der  Bahn  1  M.; 
gelobt.  —  Villa  Anna  Liese  (Frau 
Pastor  Schulze),  26  Z.,  Pens.  7  M.,  kein 
Wz.,  Bäder,  ZH.  —  Villa  Anna  (Frl. 
Feuerschütz),  Pens.  30-45  M.  wöchentl. 

—  Villa  Bergmann,  Pens.  4,50—6  M. ; 
gelobt.  —  Villa  Bergfrieden  (Frl.  Gras- 
hoff):  Pens,  wöchentl.  35-49,  B.  1  M.; 
gelobt.  —  Bodefall,  40  Z.,  Z.  m.  F. 
von  2  M.  an,  Pens.  4,50-6  M. ;  gelobt. 

—  Erholungsheim  Hau^  Dümling,  Pens. 
5,50-9  M. ,  empfohlen;  ZH.  —  Villa 
Askania,  Z.  1,75-2,25,  F.  0,75,  Pens. 
5-6,50  M.  —  Waldhölie,  Pens.  5-10  M. 

—  Marienhof,  20  Z.,  hohe  Lage  im  W. 
an  der  Lauterberger  Str.  Nr.  192.  — 
Tannenheim;  Pension  Stock;  Haus 
Agnes;  Haus  Hasselhof,  Pens.  4,50-6 
M. ;  Haus  Sonneck;  Richmond  (am 
Bahnhof)  u.a.  —  Privatwohuungen 
von  7  M.  an  wöchentlich. 

Cafes:  Dietze.  —  Schulze  (Hotel 
Viktoria). 

Arzte:  Dr.  Vogeler;  Dr.  Barner ; 
San. -Rat  Dr.  Kummer;  Dr.  Wolff; 
Dr.  Eeaer.  —  Apotheke. 

Heilanstalten:  Dr.  Vogelers  Sana- 
toHum,  aUe  Arten  von  Bädern  (spez. 
Moorbäder)  und  Heilverfahren,  Pens, 
wöchentl.  49-70  M.,  einschließl.  Arzt, 
Winterkuren  billiger;  gelobt;  —  Sana- 


i^jfc    e     1     1     e    r     f    c     1    d 
■»Sit  .  i-^-^^^^^-v-^)  = 


ST  ANDEEASBERO- 
BRAUNLAGE. 

Maßstab    1  :  65000 


^Rilanieter 


Höhen  iiL^Metem .  _««  Touristenrveffe 

Sahr  iL.l^'ald'rcge    TuMvege     iraidscfineiseJi 


5=^" 


,  Jtdboltstalfir-  X 
i6y^, Köpfe  \ 


''n.Iauterierij  'nj,auli 


Anschl.  S.Karle  »  Herzberfi  -Laiiterberg  -  Sachsa  * 


;.,^„j  A   i    t    e   u    a   u 


Anschluß  sieKe  Karle  >►  Brocken« 


^SJevteTST" 


.  Oderbrtick  n .  d  .Brocicen  . 


1  a  ildreUckJfaJiLu Brocken 


.Soiuif 


^'    Jföhe 

uvtiijfs/crü 


Sroifef-     ,        »' 

elurmbe,,^  >i,,Uinlepberg 
^ttr-^üe '  •Klciiver- 
837' 

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,  '     P' 


\eroße.Kbf^ä 


'KeKberq 


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HaJuimiJclee-    ,    ■     -^^ 


Bremker 
Kdsserfttl 


ftr/iixjuitlf      JsT 


'    Lenkrnat' 

,  Stemfei 


aKittel); 


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1  Rinäaxtall  W.'  '  /AJU/fe» 

,      JCoVg Staucht     /  \fy,BerQVFr/t 


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^peltefißei-h 


■nach  SperriiiiterfaJ 


Zorge  u.  Jffeda 


140 


14.  Braimlage  -  St.  Andi'easberg. 


dicht  unter  dem  Gipfel,  r.  Einmün- 
dung des  Fußwegs  von  Schierke  (vgl. 
S.  86).  Hier  1.  180  Schritt  weiter  und 
nun  diu  Heiden  treppe  (s.  unten)  hin- 
auf, die  in  10  Min.  zum  Gipfel  führt. 
Auf  der  östl.  Kuppe  trigonometrisches 
Signal  (unbesteigbar).  —  d)  (auch  sehr 
lohnend).  Man  folgt  dem  Brockenweg, 
über  die  Einmündung  des  vom  obem 
Bodefall  heraufkommenden  Weges 
hinaus,  bis  zu  einer  am  Ende  des  Hoch- 
waldes r.  steil  aufsteigenden  Schneise, 
an  deren  linken  Seite  »Jugend«  steht. 
Auf  dieser  geht  man  bis  zur  zweiten 
Kreuzung  mit  dem  Fahrweg,  dem  man 
dann  nach  1.  folgt,  um  bald  für  das 
mühsame  Klettern  in  der  Schneise 
durch  das  ganz  unvermittelt  über- 
raschendeAuftauchen  des  Brockens  vor 
sich  belohnt  zu  werden.  —  Die  Basis 
des  Berges  besteht  aus  Granit,  der  Gip- 
fel zeigt  Hornfels.  Zum  Kulm  führt 
von  der  Ostseite  her  eine  noch  ziem- 
lich kenntliche  (Feldstein-)  Treppe,  die 
sogen.  HeideJitreppe,  welche  die  Volks- 
sage  mit  einem  heidnischen  Tempel 
in  Verbindung  bringt.  —  Abstieg  nach 
Schierke  oder  Elend  östl.  auf  der  Hei- 
dentreppe (beschwerlich),  V^  St.; 
westl.  nach  dem  Dreieckitjen  Pfahl 
(S.  94),  1  St.,  mit  »B«  bez.  Weg;  zu- 
nächst auf  einem  Fußpfad,  dann  auf 
einer  Schneise  westl.,  meist  auf  der 
Landesgrenze  hin. 

5)  Zum  Großen  Winterberg  (906  m) 
gelangt  man,  wenn  man  den  Weg  4b) 
benutzt  und  dann  den  dritten  Wald- 
weg nach  der  Großen  Klippe  r.  ein- 
biegt, der  sich  um  den  Wurmberg  win- 
det und  bald  auf  deu  bez.  Weg  zur  teil- 
weise bewaldeteu  Kuppe  des  Großen 
Winterberges  trifft.  Von  den  Steinen 
Ausblick  auf  die  umliegenden  Höhen. 

6)  Auf  die  Achteriuannshöhe ;  auf 
der  Harzburger  Chaussee  oder  auf  der 
alten  Straße  über  Brunnenbach  (S.  197) 
bis  Köuigskrug,  dann  wie  S.  138  be- 
schrieben;   11,2  St.    Weg  bezeichnet. 

7)  Nach  den  llahnenkleeklippen 
(nw.):  a)  li/a  St.,  nach  Königskrug 
und  von  da,  wie  S.  137  beschrieben.  — 
b)  1  St.,  auf  der  alten  Harzburger 
Straße  bis  Forsthaus  Brunnenbach, 
von  hier  200  Schritt  auf  der  Straße  nach 
Königskrug  weiter,  dann  1.  abbiegend 
auf  bez.  Fußwege  bis  auf  die  Forst- 
straße, auf  dieser  r.  3  Min.,  dann  1. 
Fußweg  zu  den  Klippen. 


8)  Nach  dem  (2i;a-3  St.)  Stöberhai 
(Weg  bez.);  a)  erst  3  km  auf  der  An- 
dreasberger  Straße,  dann  1.  auf  der 
Forstchaussee  (Wegstein  28,7  km)  bis 
zum  Kaiserweg (S.  142),  dann  bez.  Fuß- 
weg. —  b)  Kürzerer  Fußpfad  (2^2  St.) 
am  Schützenplatz  vorbei  durch  den 
Hasselhof,  hinter  dem  Kapellenfleck 
(r.)  auf  der  Landesgrenze  mit  ersterm 
zusammentretfend,  vom  HK  bez.  Die 
Überreste  der  alten  Kapelle  sind  seit- 
wärts vomWeg  in  ihren  Grundmauern 
noch  zu  erkennen. 

Von  Braunlage  nach  St.  Andreasberg. 

a)  Die  gute  Fahrstraße  (12  km) 
geht  sw.  ab  und  berührt  zunächst  2  km 
von  Braunlage  die  auch  auf  einem 
Waldweg   in   20  Min.  zu  erreichende 

Waldniühle  (Wwe.  Henjes),  gelob- 
tes Pensionshaus  mit  Restaurant  in 
hübscher,  geschützter  Lage,  Bädern, 
Berggarten,  elektrischem  Licht,  ZH. ; 
Z.  1,50-2,  F.  1,  T.d'h.  1,75,  Pens.  5-6, 
Bed.  u.  L.  wöchentl.  2,5 o  M. ;  F.  —  Ent- 
fernungen :  Oderhaus  ^4  St.,  Stöber- 
hai 21/a  St.,  Hohegeiß,  Ebersberg  2V4 
St. ,  Brunnenbachsmühle  (Bahnstat., 
S.  81)  40  Min. 

Auf  der  Straße  weiter  erreicht  man 
(6  km)  Oderliaxis  (Näheres  S.  206). 
Von  hier  westl.  und  nw.  weiter  durch 
Wald  nach  (12  km)  St.  Andreasberg 
(R.  22). 

b)  Fußwege:  Braunlage- St. 
Andreasberg:  1)  In  der  Nähe  der 
Kirche  durch  »Neu-Jerusalem«  westl. 
hinauf  durch  Felder,  dann  Wald;  r. 
am  Gatter  zweigt  der  Kaiserweg  nach 
Brunnenbach  ab ,  wir  gehen  geradeaus, 
über  die  Landesgrenze,  am  Brunnen- 
bacher Teich  vorbei,  dann  eine  Forst- 
straße (Königskrug  und  Braunlage- 
Andreasberger  Chaussee  verbindend) 
den  Berg  hinunter  zum  Andreasberger 
Rinderstall  (Wirtsch.),  r.bei  Km-Stein 
2,8  auf  die  Odertalstraße  talaufwärts, 
gleich  darauf  über  die  Oder,  hinter  der 
Brücke  1.  über  einen  kleinen  Bach. 
Nun  nicht  geradeaus  den  steinigen 
Weg,  sondern  r.  auf  einem  Fußweg, 
dann  Fahrweg  und  wieder  Fußweg 
(weiß  bez.)  den  Sägemühlenberg  hinan, 
durch  ein  Gatter  über  eine  Wiese  und 
durch  einen  schmalen  Waldstreifen 
(:»Drei  Jungfern«)  abwärts  auf  die 
Chaussee  nach  (8  km)  St.  Andreasberg 
(S.  192).  —  Wie  oben  a)  zur  Waldmühle, 


14.  Zorgo. 


141 


dann  r.  Fußweg  (»28  H«)  durch  den 
Wald,  über  den  Kaiserweg  (hier  bei 
einer  Bank  1.  Blick  auf  den  Brocken), 
auf  einem  Hohlweg  bei  Km-Stein  5,2 
über  eine  Waldchaussee  durch  das 
Morgensterntal  abwärts  ins  Odertal, 
über  die  Brücke,  250  Schritt  talab, 
dann  auf  sehr  schlechtem  Fußweg 
(bez.  »28  H«),  weiße  Striche,  r.  im 
Wald  mäßig,  dann  steil  bergan,  auf 
der  Höhe  immer  geradeaus  bis  ziar 
Chaussee  (gegenüber  der  Heilstätte 
Oderberg),  auf  dieser  r.  in  Va  St.  nach 
(2i<  St.)  Andreasberg. 

Von  Braunlage  nach  Schierke. 
Chaussee  über  Elend  (9  km).  Fußweg : 
Ein  kurzes  Stück  auf  der  Chaussee 
nach  Elend,  dann  1.  ab  auf  die  Wurm- 
bergfahrstraße  (bez.  »Schierke«).  Nach 
^'a  St.  Fußweg  r.  ab,  bez.,  in  l^a  St. 
nach  Schierke.  Wer  nach  dem  obern 
Teile  von  Schierke  will,  verläßt  den 
Fußweg  nach  ig  St.  1.,  dann  etwa  4 
Min.  geradeaus  bis  zu  einem  schma- 
len Fahrweg.  Auf  diesem  1.  aufwärts 
(Schilder  »Wurmberg«).  Nach  10  Min. 
r.  auf  wenig  bez.,  aber  nicht  zu  ver- 
fehlendem Fußweg  nach  Schierke,  das 
man  oberhalb  Brocken  -  Scheideck 
(beim  Tennisplatz)  erreicht  (1^-4  St.). 

Von   Braunlage    direkt   nach    dem 


Brocken.  Fußweg  2\.j  -  3  St.  Nördl. 
aus  Braunlage  beim  letzten  Haus  r.  ab 
l^bcz.  »35  D«)  zwischen  den  Gebäuden 
der  Glashütte,  dann  über  die  Warme 
Bode  und  im  Tal  z^vischen  Achter- 
mannshöhe (1.)  und  dem  Wurmberg 
(r.)  nach  dem  »Dreieckigen  Pfahl« 
(S.  94)  am  Weg  von  Oderbrück  nach 
dem  Brocken:  Weg  bez.  (»9  De). 

Von  Braunlage  nach  Hohegeig, 
Fußweg2St.  —  Südl.  auf  der  Straße 
nach  Tanne,  bei  Km-Stein  24,8  r.  hinauf 
in  den  Wald  u.  bald  auf  die  Chaussee 
nach  Wieda  und  Zorge,  auf  dieser 
5  Min.  geradeaus,  wo  sie  nach  r.  biegt, 
jenseit  der  Strecke  der  Südharzbahn 
and  der  Chaussee,  auf  dem  Fußwege 
geradeaus  weiter;  bei  der  Brunnen- 
bachsmühle (Gasthaus;  Hst.  der  Süd- 
harzbahn, s.  R.  27a)  wieder  auf  die 
Chaussee  und  an  die  Bahn,  bald  wieder 
1.  ab  über  eine  Brücke  in  den  Wald, 
dann  r.  durch  den  Wald,  eine  Chaussee 
schneidend,  jenseits  den  Ebersherg 
hinauf  und  auf  die  breite  Forst- 
chaussee bei  Km-Stein  1,2;  1.  auf  dieser 
weiter,  bald  schöner  Blick  auf  den 
Brocken  und  ein  weites  Waldgebiet, 
später  den  direkten  Fußweg  r.  und 
am  Bechlerdeukmal  vorbei  nach  (2  St.) 
Kohegeiß  (s.  R.  14a). 


1,5  km  südl.  von  Braimlage  gabelt  die  Straße:  1.  nach  (9,5  km) 
Tanne  (S.  81)  und  (12  km)  Hohegeiß ,  r.  führt  die  Poststraße  nach 
EUrich  in  steilem  Gefälle  hinab  durch  enge  Täler  zunächst  nach 

(37  km)  Zorge  (356  m;  BraxmscMveiger  Hof,  Z.  1,25-1,75,  F.  0,76, 
T.d'h.  1,75,  Pens.  3,75-4,50  M.;  Deutscher  Kaiser,  Z.  1-1,25,  F.  0,75, 
T.d'h.  1,25,  Pens.  3,5o-4  M. ;  Weißes  Roß,  Z.  1,25,  F.  0,25,  Mitt.  1  M., 
bescheiden;  Zorger  Tal,  bescheiden.  —  Wohnungen  von  7  M.  an 
wöchentl. ;  Harzklub,  Auskunft  und  AN'ohnungsnachvreis  bei  Herrn 
Förster  Eöbbeling),  lang  (3  km)  ausgedehnter  braunschweig.  Flecken 
mit  1291  Einw. ,  aus  der  bereits  1249  bestandenen  Kloster  Walken- 
riedschen  Erzhütte  »Szurgenge«  entstanden;  Touristenverkehr;  Som- 
merfrische; Wintersport  (Eodelbahn).  Forstamt.  PTF.  Apotheke 
und  Arzt;  warme  Bäder  im  Hotel  Braunschweiger  Hof;  Schwimm- 
bad im  nahen  neuen  Teich.  Bedeutende  Eisengießerei.  Endstation 
(Bahnhofsrestaurant)  der  Kleinbahn  Ellrich  -  Zorge  (s,  S.  142j;  die 
Haltestelle  Kaiserweg  (S.  144)  der  Südharzbahn  ist  in  I1/2  St.  auf 
der  Braunlager  Chaussee  zu  erreichen.  —  Vom  Glockenhäuschen 
am  Hohen  Harz  (50  Schritt  oberhalb  der  Kirche)  und  von  den 
Promenadenwegen  hübsche  Ausblicke  über  den  zwischen  grünen 
Bergen  eingekeilten  Ort. 

Spaziergänge  (gut  bezeichnet):  1)  nach  Braunlage,  dann  am  Wegweiser 
Nach  dem  >euen  Teich  von  der  Mühle  r.  hinauf.  —  2)  Nach  dem  Karlsstollen, 
oben  im  Orte  1.  ab  auf  die  Fahrstraße     Die  Fahrstraße  nach  Braunlage  hinauf 


142  14.  Harzl)Tirg  -  Ellricli. 

bis  zur  Siigomühle,  vor  dieser  1.  hiuauf  tiger  Ruheplatz.  —  3)  Langer  Weg, 
uud  (geradeaus  nach  Wieda)  auf  halber  1  St.  Hinter  dem  Bahnhof  im  EJs- 
Höhe  r.  ab,  den  Wiesen  entlang.  Bald  bachtal  hinauf,  dann  vom  WGg\veiser 
im  Holz  der  Stollen,  kühler  und  scliat-  ■  ab  1.  im  Eichenwald,  bequem. 

Die  Straße  nach  Ellrich  geht  nun  durch  das  enge,  malerische 
und  hewuhleie  *Zorg etat;  namentlich  bieten  die  zahlreichen  Neben- 
täler mit  Waldwiesen  und  Teichen  im  herrlichsten  Buchenwald 
mannigfaltige  Landschaftsbilder  und  schöne  Spaziergänge  mit  Ruhe- 
bänken. —  Unterhalb  Zorge  der  Doppelberg  Gr.  und  Kl.  Stanfen- 
herg  (554  m ;  nach  W.  50  Schritt  abwärts  der  schöne  »Zorgeblick«), 
mit  dem  Rest  der  1243  vom  Grafen  von  Hohnstein  erbauten  und  bald 
darauf  zerstörten  Burg  Stavfenherg  (oder  Bistop  mit  der  Jungjern- 
klvp'pc  [Sage]).  An  der  Straße  Gasthaus  zum  Staufenherg  (Sommer- 
frische, Z.  1,50,  F.  0,30,  Mtt.  1,  Pens.  4,5o  M.),  mit  Garten. 

Durch  das  Tal  hinaus  nach  (41  km)  Drahthütte ,  wo  die  Straße 
gabelt:  r.  durch  das  Klosterholz  nach  (44  km)  WalkeiU'ied  (S.  211 
u.  46),  —  1.  nach  (44  km)  Ellrich  (S.  213),  beide  Stationen  der  Bahn 
Nordha  usen  -  Northeim. 

Die  Kleinbahn  läuft  von  Zorge  durch  das  Zorgetal  längs  der 
Straße  über  (2,8  km)  Stat.  Unterzorge ,  mit  großer  Eisengießerei,  in 
21-23  Min.  nach  (7,3  km)  Stat.  Ellrich,  mit  Anschluß  an  die  Züge 
nach  Nordhausen,  Herzberg  und  Northeim. 

B.    Auf  dem  Kaiserweg  nach  Walkenried  und  Ellrich. 

Der  Kaiserweg  (Heidenstieg ,  s.  I  Weg  seines  steinigen  Untergrandes 
auch  S.  17)  ist  ein  uralter  über  den  halber  mitunter  etwas  beschwerlich 
Harz  führender  Verkehrsweg,  der  von  ist.  Oft  führt  er  allerdings  auf  breiten 
den  sächsischen  Kaisern  etwa  zu  An-  ,  Grenzschneisen  entlang,  so  daß  man 
fang  des  11.  Jahrh.  verbessert  und  spä-  ihn  seitlich  auf  gutem  Rasenboden 
ter  als  Handelsstraße  benutzt  vrurde.  1  verfolgen  kann.  Da  der  Kaisenveg 
Er  war  ursprünglich  nur  Fußweg  (se-  !  touristisch  immerhin  nicht  unwichtig 
mita),  wird  in  einer  Urkunde  von  1258  ist  und  historisches  Interesse  hat, 
zuerst  als  Fahrstraße  (via)  bezeichnet  ,  so  möge  seine  Wegbeschreibung  für 
und  bildet  die  direkteste  Verbindung  I^eunde  einsamer  Berg-  und  Wald- 
zwischen  Harzburg  und  Walkenried-  .  Wanderungen  hier  folgen. 
Ellrich,  während  ein  andrer,  hier'  Die  ganze  Tour  bildet  einen  Fuß- 
aber  außer  Betracht  bleibender  Teil,  '  marsch  von  10-12  St.,  und  da  nur  im 
von  Goslar  kommend,  bei  Oderbrück  j  nördlichen  Teile  Wohnplätze  berührt 
einmündet.  werden,  nehme   man   sich  Mundvor- 

Der  Harzklub  hat  den  Weg,  so-  i  rat  mit.  Am  zweckmäßigsten  wird 
weit  er  bekannt  ist,  streckenweise  be-  i  Braunlage  (vom  Kaiserwege  ^U  St. 
zeichnet  und  unter  die  Touristenwege  '  seitwärts)  oder  die  Waldmühle  als 
aufgenommen;  seine  Begehung  im  Zu-  Nachtlager  gewählt.  Wer  den  Ab- 
sammenhange ist  aber  kaum  ratsam,  weg  meiden  will,  macht  Station  in 
da  oft  auf  lange  Strecken  hin  jeder  [  Königskrug ,  doch  ist  dann  die  Ver- 
Ausblick fehlt  und  der  immer  auf  der  ;  teilung  der  Wegestrecken  eine  etwas 
Höhe  sich  hinziehende,  in  seiner  gan-  j  ungünstigere  und  in  Königskrug  im 
zen  Ausdehnung  niemals  in  das  Tal  Hochsommer  auch  wohl  nicht  immer 
hinabsteigende,  oft  tief  ausgefahrene  '  auf  ein  Unterkommen  zu  rechnen. 

Die  Wanderung  beginnt  in  Harzhurg  vom  Burgberge  aus  (vgl. 
Karte  bei  R.  11).  Nach  15  ^lin_.  1.  Fahrweg  nach  den  Rabenklippen. 
Am  Ende  einer  Schonung  (1.)  Überschreitung  eines  Wegs  von  Harz- 
burg dorthin.    Nach  20-25  ilin.  kommt  man  zum  Echoplatz  mit 


14.  Kaiserweg. 


143 


Wogeteilung.  Hier  r.  auf  der  Fahrstraße  weiter.  Bald  1.  weite  Lich- 
tung mit  Aussiclit  auf  das  Eckertal  und  den  Brocken.  Wieder  in 
den  Waid,  nach  15-20  Min.  zum  (1  St.)  Molkenhaus  (S.  130).  Von 
hier  südl.  in  8  Min.  zur  1.  gelegenen  Jluxklippe  (S.  130)  und  zu  dem 
an  derselben  Seite  von  der  Fahrstraße  abzweigenden  Weg  nach  dem 
Brocken.  Nach  weitern  12  Min.  Überschreitung  eines  von  1.  nach  r. 
(r.  Radautal  und  Badaufall)  führenden  Fahrwegs,  der  1.  als  »Holz- 
weg« bezeichnet  ist.  Etwas  schräg  r.  gegenüber  wieder  in  den  Wald, 
dann  r.  bald  zu  einer  großen  Lichtung  mit  Brockenblick,  später 
wieder  Hochwald.  Bei  der  ersten  Wegeteilung  r.,  bei  der  folgenden  1. 
Von  hier  nach  15  Min.  wieder  auf  eine  Lichtung  1.,  durch  ein  Gatter, 
eine  Waldchaussee  (nach  Torfhaus)  r.  lassend,  1.  gehend,  abermals 
über  eine  Fahrstraße,  bald  zu  einer  Schonung  (1.)  und  einem  großen 
am  Wege  (r.)  aufgerichteten  Felsblock,  etwas  weiter,  an  dem  von  1. 
einmündenden  Weg  von  Ilsenburg  und  Scharfenstein  vorbei,  eine 
Lichtung  mit  Aussicht  nach  Brocken,  Königsberg  mit  Hirschhörnern 
und  Quitschenberg.  (Von  hier  r.  ab  Weg  in  20  Min.  zum  Torfhcms, 
S.  136.)  Den  Kaiserweg  verfolgt  man  1.  um  die  Hochwaldecke,  er- 
reicht nach  15  Min.  den  Goetheweg,  den  mau  nach  1.  verfolgt  und 
bald  nach  r.  wieder  verläßt,  um  an  den  Hopfensäcken  (866  m;  r.) 
vorbei  bei  den  Obern  Schwarzen  Tannen  (r.)  nach  15  Min.  die 
Chaussee  Schierke- Harzburg  zu  erreichen.  Von  hier  1.  nach  SO. 
gehend  nach  12  Min.  zum  Dreieckigen  Pfahl  (S.  94),  geradeaus  auf  dem 
Kaiserwege  nach  25  Min.  das  Forsthaus  (3V2-4  St.)  Oderbrück  (S.  137). 
Von  hier  fällt  der  Kaiserweg  zunächst  mit  dem  Wege  nach  der  Achter- 
mannshöhe (s.  S.  137)  zusammen,  der  sich  nach  20  Min.  1.  abzweigt. 
Als  tief  ausgefahrener,  oft  verwachsener  Hohlweg  ist  der  r.  weiter- 
gehende Kaiserwog  deutlich  erkennbar  und  wird  von  einer  Reihe 
alter  Grenzsteine  begleitet.  Unter  der  Achtermannshöhe  1.  die  Stelle, 
wo  neben  dem  Königsborn  die  Grundmauern  des  alten  Königskruges 
sichtbar  sind.  An  der  Einmündung  der  Straße  auf  die  Chaussee 
liegt  das  Gasthaus  (4V2  St.)  Königslu*ng'  (S.  137),  in  der  Nähe  noch 
die  Grundmauern  des  Neuschlosses.  Von  hier  geht  der  Kaiserweg 
bis  Brunnenbach  stets  neben  der  Chaussee  her  (auf  der  man  event. 
bequemer  wandert).  Die  braunschw.- preußische  Grenze,  der  der 
Kaiserweg  schon  von  Oderbrück  an  folgt,  begleitet  ihn  auch  weiter- 
hin (alte  Grenzsteine),  hier  zunächst  r.  von  der  alten  Poststraße  von 
Braunlage  nach  Königskrug,  dann  immer  auf  breitem,  grasigen  Wald- 
weg, der  beim  Königskrug  beginnt.  Man  folgt  dem  Waldrand,  tritt 
auf  einem  Fußweg  (r.  vom  Kaiserweg)  in  den  Wald  ein,  meidet  dann 
einen  r.  abzweigenden  Weg,  wendet  sich  event.  1.  zur  alten  Post- 
straße, verfolgt  ein  Stück  die  alte  Chaussee  und  erreicht  die  einsam 
an  einer  großen  Wiese  liegende  Försterei  Brunnenhach.  Hier  tritt 
man  wieder  in  den  Wald  ein  und  verfolgt  die  Landesgrenze.  Bald 
kreuzt  man  einen  betretenen  Fußweg  (Braunlage- Andreasberg). 


Wer  nun  in  Brannlage  rasten  will, 
wendet  sich  1.  durch  den  Wald.  Da, 
wo  der  Weg  wieder  ins  Freie  tritt, 
prächtige  Aussicht.  R.  an  der  Wald- 
ecke Denkmal  des  Oberjägermeisters 


V.  Langen.  Nun  durchs  Feld  bergab 
nach  Braunlage,  dessen  Hauptstraße 
man  schrägüber  von  der  Kirche  nach 
35  Min.  vom  Kaiserweg  (aufwärts  4.5 
Min.)  erreicht. 


144 


14.  Harzbnrfir-Ellrich. 


Weiterhin  über  den  Brnnnenbach.  L.  in  der  Nähe  Hotelpension 
zur  Waldmühle  (S.  140;  event.  Nachtquartier).  Nach  Überschrei- 
tung eines  Fahrwegs,  dann  der  Chaussee  Braunlage-Oderhaus  und 
des  großen  Kronenbaches  erreicht  man  den  (6  St.)  Kapellenßeck; 
hier  1.  im  Walde  die  Ruinen  der  Alten  Kapelle  (S.  17).  Bald  verläßt 
unser  Weg  die  Grenze.  Mehrfache  Teilung  des  Wegs:  r.  nach  dem 
Stöberhai,  1.  nach  Hohegeiß.  Wiederum  schöne  Aussicht,  dann  Über- 
sclireitung  der  Chaussee  von  Braiinlage  nach  Wieda  und  der  Trasse 
der  Südharzbahn,  mit  der  (6^'4  St.)  Hst.  Kaiserweg  (s.  S.  216).  Bei 
der  bald  folgenden  mehrfachen  Wegteilung  r.  (Außer  durch  Harz- 
klubschildcr  ist  von  hier  aus  der  Weg  noch  durch  weiße  Striche  — 
und  »K«  an  den  Bäumen  bezeichnet.)  Nach  10  Min.  abermals  über 
die  Südharzbahn.  Man  merke  nur,  daß  man  nicht  r.  und  1.  die 
abwärts  führenden  Wege  verfolgt,  die  1.  ins  Zorge-,  r.  ins  Wiedatal 
führen.  Der  Nadelwald  geht  bald  in  Buchenwald  über,  ein  Zeichen, 
daß  man  sich  dem  Südrande  des  Harzes  nähert.  Mehrfach  schöne 
Aussicht,  namentlich  bei  Überschi'eitung  der  Waldchaussee  Zorge- 
Wieda.  Durch  herrlichen  alten  Buchen Avald  geht's  zuletzt  in  einem 
tiefen  Hohlwege  ziemlich  steil  abwärts,  dann  ca.  1  St.  durch  junges 
Gehölz,  quer  über  die  neue  Chaussee  Zorge- Wieda,  dann  ül)er  den 
Fußpfad  Zorge- Walkenried,  zuletzt  über  das  Feld  auf  die  (9V2  St.) 
Chaussee  Zorge-Walkenried  zwischen  den  Wegsteinen  39,5  und  39,6. 
Auf  dieser  1.  gehend  und  bei  der  nächsten  Wegteilung  r.  erreicht 
man  in  ^k  St.  (lOV*  St.)  Elll*icll  (S.  213),  dagegen  auf  der  Chaussee 
nach  r.  durch  den  Wald  in  V2  St.  (10  St.)  Walkeiiried  (S.  211). 

platz  führt,  wo  der  »Goetheweg«  nach 
dem  Brocken  abzweigt.  Hier  geht  mau 
auf  dem  ersten  1.  einmündenden  Pfad 
an  den  Schwarzen  Tannen  (1.)  vorbei 
und  auf  eine  kurze  Strecke  über  den 
vom  Torfhaus  nach  dem  Brocken  füh- 
renden »Goethewege  (S.  93)  nach  1.,  den 
man  auf  dem  ersten  r.  (nö.)  abzweigen- 
den grasigen  Weg  (vgl.  S.  130,  Nr.  2) 
verläßt.  Ein  Verirren  ist  dann  nicht 
mehr  gut  möglich. 

Wenn  man  bei  den  Wegsteinen 
39,5  und  39,6  (s.  oben)  die  Chaussee 
Zorge-Walkenried  überschreitet  und 
gegenüber  den  braunschweig.- preuß. 
Grenzrain  südwärts  verfolgt,  gelangt 
man  nach  10  Min.  an  einen  zwischen 
Grenzstein  231  und  233  befindlichen 
Denkstein  mit  der  Inschrift:  Xov.  30. 
1830.  An  diesem  Tage  versuchte  hier 
der  durch  die  Revolution  vertriebene 
Herzog  Karl  von  Braunschweig  vom 
Ellricher  Schützenhaus  aus,  wo  sein 
Zimmer  noch  gezeigt  wird,  vergeblich 
mit  seinen  Hüttenleuten  sein  Land 
wiederzuerobern. 


Für  die  Tour  in  umgekehrter 
Richtung  sind  bei  der  vorhergehen- 
den ausführlichen  Wegbeschreibung 
besondere  Angaben  kaum  nötig.  Man 
achte  aber  auf  folgendes :  Von  Ell- 
rich  aus  verfolgt  man  die  Chaussee 
nach  Zorge  oder  fährt  mit  der  Klein- 
bahn bis  Hst.  Unterzorge  (S.  142)  und 
geht  dann  bei  der  Wegteilung  (da, 
wo  der  große  Stein  steht)  1. ;  von 
Walkenried  aus  folgt  man  ebenfalls 
der  Chaussee  nach  Zorge.  Zwischen 
den  Wegsteinen  39,5  und  39,6  biegt 
man  r.  bzw.  1.  ab  durchs  Feld.  Nach 
Durchwanderung  des  Gehölzes,  da, 
wo  der  Weg  anfängt,  mehr  zu  stei- 
gen, und  1.  der  Laubwald  beginnt, 
sich  mit  Tannen  zu  mischen,  geht 
man  nicht  den  steinigen  Weg  gerade- 
aus, sondern  r.  im  Buchenwalde 
empor.  —  Von  Oderbrück  verfolgt  man 
die  erste,  r.  abzweigende  Chaussee 
bis  dahin,  wo  1.  eine  andre  Fahrstraße 
einmündet;  diese  überschreitet  man 
und  gelangt  auf  einem  Fußweg  bald 
auf  den  »ülmer  Weg«,  der  zum  Köhler- 


14a.  HoliCfreiß. 


145 


14a.  Hohegeiß. 

Vgl.  die  Karte  bei  R.  14  und  die  große  Ilarzkarte. 

Auf  der  Straße  nach  Zorge  (S.  141j  2  km  fortschreitend  bis  dahin, 
wo  sie  die  Südharzhahn  zum  erstenmal  schneidet,  gleich  darauf  1, 
den  Fußweg  (Ilichtwegj  benutzend,  der  in  10  Min.  wieder  auf  die 
Fahrstraße  mündet.  E.  bleibt  die  Brunnenhachsmühle  (Station  der 
Südharzbahn,  s.  E.  27ai  liegen,  nach  weitem  7  Min.  wieder  auf  gut 
])ezeichnetem  Eichtwege  geradeaus,  der  die  Fahrstraße  nach  8  Min. 
kurz  vor  der  Brücke  über  den  Brunnenbach  erreicht.  Nach  Kreu- 
zung der  Bahnstrecke  Brunnenbaclismühle- Tanne  führt  uns  dann 
1.  ein  Fußweg  über  den  Kessclhercj  (618  m)  in  1^/4  St.  nach  Hohe- 
geiß;  auch  führt  von  der  Zorger  Straße  vom  sogen.  »Nullj)imkt<:  eine 
Forstehaussee,  von  der  aus  sich  ein  schönes  Brockenpanorama  dar- 
bietet, längs  des  Ebersbergs  dahin. 

(12  km)  Holiegelß  i642mi,  braunsehweigisches  Dorf,  der  höchst- 
gelegene Ort  im  Harz,  mit  1100  Eiaw. ;  Höhenluft  und  trotzdem 
mildes,  gleichmäßiges  Klima;  geringere  Temperaturunterschiede  als 
in  den  Tälern,  wodurch  sich  Hohegeiß  als  Höhenkurort  empfiehlt 
(wegen  der  steilen  Wege  nur  nicht  für  schwache  Personen);  Forst- 
amt; Wintersport  fkünstliche  Eodelbahn,  Bobsleighbahn;  Sportfest). 
—  Wegen  der  hohen  Lage  hat  man  gute  Eundsieht  auf  den  Zentral- 
harz, besonders  vom  Brockenbliek,  3  Min.  oberhalb  des  Dorfes.  — 
Die  Einwohner  sind  Waldarljeiter  und  Hausierer,  die  im  Flachland 
mit  Böttcher-,  Kurz-  oder  Leiuenwaron  umherziehen;  fi-üher  auch 
viele  Nagelschmiede  und  Böttcher. 

Gasthöfe:  Kastens  Hotel  u.  Pension 


mit  Villa  Henriette,  Z.  1,50-3,  F.  1,  T.d'h. 
(Wz.)  2,  Pens.  5-8  M.,  Wagen,  Bäder; 
ZH.;  —  Ebersberg,  Z.  1,50-2.50,  F.  0,90, 
T.d'h.  1,75-2,  Pens. 4,50-5,50  M. ;  beide 
hohe  Lage,  Aussicht;  gelobt;  Schüler- 
herberge. —  Wolfsbach,  mit  Veranda; 
Z.  von  1,50  M.  an,  F.  1,  T.d"h.  1,75, 
Pens,  von  4,50  M.  an;  gelobt.  —  Weißes 
Roß,  Z.  1,50-2,50.  F.  0,50,  T.d'h.  1,50, 
Pens.  3,50-5  M. ;  einfach,  aber  gelobt, 
im  untern  Ort.  —  Deutsches  Haus; 
Schiilerherberge;  Blick  aufs  Brocken- 
gebirge. —  Löwe.  —  Dicke  Tannen  u.  a. 

Privatwohnungen  von  7  M.  an  die 
Woche. 

Täglich  Ärzte  vom  nahen  Zorge 
und  Benneckenstein  anwesend. 

Harzklub :  Auskunft  bei  Hen-n  Forst- 
gehilfou  Wittig,  Herrn  Gemeindevor- 
steher Thomas  und  bei  der  Kurver- 
vmltuiig. 

Kurtaxe:  Nach  5  Tagen  1  Pers.  3, 
Familie  von  2  Pers.  4,  jedes  weitere 
Familienmitglied  1  M.  für  die  Dauer 
des   Aufenthalts.   —   PTF.  —  Wagen. 

Eisenbahnstation  für  Hohegeiß  ist 
Zorge  (S  141),  2-4  km  entfernt,  außer- 

Harz.     1912. 


dem  Sorge  (S.  116),  3  4  St.,  und  Btn- 
neckensteiyi  (S.  116),  1  St.,  wohin  tägl. 
3mal  Omnibus  u.  Automobilomnibus; 
letzterer  auch  nach  Braunlage. 

Geschichtliches.  1444  wurde  in 
Hohegeiß  von  den  Walkenrieder  Mön- 
chen nach  urkundlichen  Nachrichten 
eine  sogen.  »Elendskapelle  zum  Hei- 
ligen Geist«  errichtet.'  [Ein  Steinkreuz, 
der  alten  Pfarre  gegenüber,  mit  der 
Jahreszahl  1350,  soll  den  Ort,  wo  die 
alte  Kapelle  gestanden  hat,  angeben. 
Der  Ort  selbst  verdankt  seine  spätere 
Entstehung  dem  Bergbau. 

Umgebung.  Auf  der  Chaussee  nach 
Braunlage  nach  500  Schritt  1.  abzwei- 
gend Fußweg  nach  dem  Schöllichen 
und  weiter  nach  dem  (3  km  nw.)  leicht 
ersteigbaren  *El)ersberg  (687  m ;  mit 
Aussichtsturm),  1  St.,  *Rundsicht  auf 
den  Südharz,  Bruchberg,  Achtermanns- 
höhe, Wurmberg,  Brocken,  Hohne, 
Viktorshöhe,  KyflFhäuser  bis  zum  Thü- 
ringer Wald.  —  Von  hier  bez.  Weg 
(»31  C«)  zum  Stöberhai  (S.  208). 

Von  Hohegeiß  nach  Zorge  (auch 
prächtige  Rodelb.ihn)  entweder  4,6  km 
Fahrstraße    oder    Fußweg    über    die 

10 


146 


15.  Goslar. 


Wolfsbachmühle  (Hotel  und  Pension, 
Z.  1,50,  F.  0.75,  Pens,  von  4,50  M.  an), 
in  idyllischer  Lage,  und  durch  das 
Wol/sbachtal ,  weiter,  aber  für  Fuß- 
gänger empfehlenswerter,  namentlich 
der  Abstecher  durch  die  *Dicken  Tan- 
nen^ 117  über  200-270  Jahre  alte  Fich- 
ten, eins  der  großartigsten  Waldbilder 
im  Harz.  Man  geht  vom  untern  Ende 
des  Ortes  Hohegeiß  nach  dem  vor 
dem  Wald  liegenden  Schützenplatz 
und  von  hier  r.  auf  einem  alten 
Fahrweg    weiter    bergab,    hat    dann 


bald  einen  hervorragend  schönen  Ein- 
blick in  die  Täler  und  sieht  einen  aus 
reichlich  50  m  hohen  Riesenfichten 
gebildeten  urwaldartigen  Bestand  vor 
sich,  durch  den  sich  ein  Fußpfad  in  das 
Wolfsbachtai  hinabsenkt.  —  Direkt 
zur  TFoZ/siac7i»m/tie(s.  oben)  im  Wolfs- 
bachtal führt  ein  Fußpfad  gegenüber 
der  Post  zunächst  über  Wiesen,  dann 
r.  abwärts  durch  einen  Waldstreifen  C20 
Min.).  Dann  weiter  die  Waldchaussee 
talab  in  10  Min.  zu  den  Dicken  Tannen, 
weiter  nach  (1  St.)  Zorge  (s.  S.  141). 


15.  Goslar. 

Vgl.  den  Plan  S.  147  und  die  beifolgende  Karte. 


Gasthöfe.  Am  Bahnhof:  Der 
Acfitermann,  neu  gebaut,  allen  moder- 
nen Anforderungen  entsprechend;  100 
Z.  2-5,  F.  1,  T.d'h.  (Wz.)  2,50  (vgl.  un- 
ten), Pens.  6,50-10  M. ;  großer  Kon- 
zertgarten, sehr  besucht.  —  Hotel  Han- 
nover,  mit  Restaurant  und  Garten; 
Z.  von  2,25  M.  an,  F.  1,25,  T.d'h.  2,50, 
ä  part  3  (Wz.) ,  Pens,  von  7  M.  an ; 
ZH.  —  Niedersächsischer  Hof,  Gar- 
ten und  Dependenz;  Z.  von  1,50  M. 
an,  F.  1,  Pens,  von  5  M.  an.  —  Jen- 
seit  der  Bahn:  Fürstenhof,  mit 
»Touristenheim«,  auch  Restaurant, 
hübsche  Lage;  Z.  1,50-3,  F.  1,  Pens. 
4,50-7  M.;  ZH.  —  Bahnhofshotel,  Gar- 
ten; Z.  1,50-2  M.  —  In  der  Stadt: 
Kaiserworih ,  am  Markt,  architekto- 
nisch interessant  ('S.  151),  mit  der 
»Worthhalle«  (s.  unten);  Z.  2,5o,  F.  1, 
T.d'h.  2,50,  Pens,  von  5  M.  an;  Omn. 
50  Pf.  —  Eömischer  Kaiser,  am  Markt, 
mit  Restaurant  und  Garten  ;  Z.  von  1,50 
M.  an,  F.  0,75,  Pens,  von  4,50  M.  an; 
ZH.  —  Centralhotel  zur  Klause,  bei 
der  Marktkirche;  Z.  1,5  0-3,  F.  1,  Mitt. 
1,75  u.  2,50,  Pens.  5-7,50,  Hausdiener 
0,25  M. ;  ZH.;  gelobt.  —  Brusttuch,  an 
der  Marktkirche,  historisches  Haus 
(1526);  Z.  2,  F.  1,  Mitt.  1,50-2,50,  Pens. 
6  M. ;  ZH.  —  Altdeutsches  Gildehaus 
(Altes  Bäckergildehaus),  Z.  m.  F.  von 
2  M.  an.  —  Einfacher:  Kronprinz 
Ernst  August,  beim  Rathaus;  Z.  1,25- 
2,  F.  0,75,  Mitt.  von  1,  Pens,  von  3,50 
M.  an;  gelobt;  Schülerherberge.  — 
Deutsches  Haus,  Bahnhofstr. ;  Z.  1,50- 
2,  F.  1,  Mitt.  1.50-2,  Pens.  4,50-6  M.; 
ZH.  —  Hamburger  Hof,  Petersilienstr.6 ; 


Z.  von  1,25,  Pens,  von  4  M.  an.  —  Be- 
scheiden: Goldene  Krone,  Breitestr. 
46:  Z.  1-2,  F.  0,75,  T.d'h.  1,50  u.  2  M.: 
Schülerherberge.  —  Goldner  Stern,  Z. 
1,25  U.  1,75,  F.  0,60,  Mitt.  1,25  U.  1,75, 
Pens.  4  u.  4,50  M. ;  von  Touristen  ge- 
lobt; — Bayrischer  Hof  ,  beide  Bäringer- 
straße; Z.  1-1,50,  F.  0.50,  Mitt.  1-1.25, 
Pens.  3-3,50  M.  —  Keitels  Gasthof,  Z. 
1-2,  F.  0,75,  Pens.  4  M.  —  Zum  Kaiser- 
haus, neben  der  Kaserne. 

Restaurants:  Zum  Achtermann,  alt- 
deutsche Bierhalle  im  Zwingerturm 
(Mitt.  12-3  Uhr,  Gedeck  o.  Wz.  1,75  M., 
gelobt;  s.  oben).  —  Fürstenhof,  Ge- 
deck 1,50  M.,  offene  Weine.  —  Brust- 
tuch (S.  152).  —  Zur  Klause,  neben 
dem  Brusttuch,  modern  und  elegant 
(Gedeck  1,50  M.,  o.  Wz.).  —  Römischer 
Kaiser.  —  Worthhalle  (Kaiserworth).  — 
Altdeutsches  Gildehaus,  Mitt.  von  2  M. 
an,  abds.  2  u.  2,50  M.  —  Reichshof.  — 
Niedersächsischer  Hof,  am  Bahnhof.  — 
Bahnhofshotel,  am  Bahnhof,  Theater- 
und  Konzertsaal  (sogen.  Kaisersaal).  — 
Cafe  Conrad,  Bahnhofstr.  —  Cafe  Wei- 
land,  Marktstr.  —  Gartenlokale: 
Zum  schönen  Garten,  vor  dem  Breiten 
Tor;  hübsche  Anlagen,  Konzerte.  — 
Bürgergarten,  vor  dem  Vititor.  —  Fei- 
senkeller  und  Zum  Forsthaus,  beide 
vor  dem  Klaustor,  am  Fuß  des  Nonnen- 
bergs. —  In  der  Nähe  der  Stadt :  Bleiche 
(20  Min.),  am  Fußweg  nach  Oker  (S. 
133).  —  Klus  (10  Min.),  am  Klusfelsen 
(S.  157).  —  Nonnenberg,  10  Min.  von  der 
Klaustorpromenade,  am  Weg  nach 
Hahnenklee.  —  Gosetaler  Restaurant 
(25  Min.)  und  Gosewasserfall  (40  Min.), 


15.  Goslar. 


147 


beide  im  Gosetal  (S.  159,  Nr.  3).  — 
Steinberg  (S.  158,  Nr.  2).  Mit  all  diesen 
Gasthäusern  sind  Pensionen  (von 
4  M.  an)  verbunden.  —  Außerdem 
Privatpensionen  (auch  im  Winter): 
Kloster  Frankenberg  (Schwickard), 
Pens.  5-6  M. ;  keine  Trinkgelder; 
empfohlen.  —  Theresienhof  (Dr.  Gell- 
horn),  5  Min.  vor  dem  Klaustor  (Pens. 
40  M.  wöchentl.,  Wasserheilanstalt). 
—  Hospiz  Daheim  (Pastor  Schall), 
^a  St.  vom  Bahnhof,  im  Gosetal;  Pens. 


Roml-erhalle,  Altenau  und  nach  Harz- 
burg 6mal. 

Omnibus  (Post-  und  Privatomnibus, 
zu  allen  Zügen  im  Sommer):  Vom 
Bahnhof  nach  Hahnenklee  (S.  161)  in 
2  St.  für  1,60  M.,  von  da  vreiter  nach 
Bockswiese;  —  ferner:  Ins  Okertal 
(Waldhaus,  Romkerhalle)  tägl.  2mal; 
vgl.  S.  132,  unten. 

Harzklub  und  Verein  für  Fremden- 
verkehr: Auskunft  bei  Herrn  Buch- 
händler  L.   Koch.    —    Nachvreis   von 


nj a/iadsheurv 


_^ .i^^4:it-^=^^f%: 

5:^:  Ruine  ^^ß.^0^^  \   '"l 


W^ 


Plan  Ton  Goslar. 


wöchentlich  35  M. ,  nur  für  langem 
Aufenthalt.  —  Villa  Steckhan ,  am 
Nonnenberg,  Pens.  3,50  M. ;  sehr  be- 
sucht. —  von  Netzer,  Klaustorprome- 
nade; Z.  1,50-3,  F.  0,70,  T.d'h.  1,75, 
Pens.  4-6  M. ;  gelobt. 

Konditoreien:  Krzesinski,  Fische- 
mäker-  und  Köterstraße.  —  Nieder- 
sächsischer Hof,  am  Bahnhof.  —  Con- 
rad ,  Bahnhofstraße ,  Garten.  —  Cafe 
Weiland ,  Marktstraße. 

Eisenbahn:  Vgl.  die  Eintr.-Routen 
n,  IV-VI. 

PT:  Bahnhofstraße.  « 

Automobiiomnibus:  Vom  Bahnhof 
nach    Uahnenklee    8mal,    nach    Oker, 


Privatwohnungen  in  den  Buchhand- 
lungen von  Koch  und  Brumby.  —  Füh- 
rer des  Fremdenverkehrsvereins  durch 
Goslar  25  Pf. 

Museen  :  *  Naturhistorisches  Museum 
u.  Stadtmuseum,  Breitestr.  67,  So.  11-1 
Uhr  frei,  wochentags  10-5  Uhr  50  Pf. 
(Mineralien-  und  technologische  Samm- 
lung, Goslarer  Altertümer.) 

Lohnfuhrwerk:  Zeitfahrt  V4  St.  1-2 
Pars.  1,25,  3-4  Pers.  1,50  M,,  jede  wei- 
tere 1/4  St.  50  Pf.  —  Nach  Hahnenklee 
10  M.,  Steinberg  7,50  M.,  Romkerhalle 
8  M.,  Klausthal  12  M.  Rückfahrt  etwa 
ein  Viertel  mehr. 

Badeanstalt   mit   Schwimmbassin, 

10* 


148  15.  Goslar. 

auch  Medizinalbäder,   modern  einge-  1  Romkerhalle  9(Straßel2)km,  Altenau 

richtet.   Eingang  beim  Brusttuch  und     16  km ,  Klaustlial  16  km. 

beim  Großen  Heiligen  Kreuz.  Zeiteinteilung  :  "Wer  nur  ^  2  Tag  für 

Sanatorien:  3/arie?i&a(/ (drei  Villen:  1  Goslar  Zeit  hat,  folge  dem  in  unserm 
ärztlicher  Leiter:  San.-Rat  Dr.  Benno),  Text  gegebenen  Rundgang.  Bei  kur- 
fiir  Leidende  und  Erholungsbedürftige,  zer  Zeit  bleibt  natürlich  das  ♦Ä'arser- 
Pens.  7,50-12  M.  (einschl.  Arzt,  ge-  haus  die  Hauptsehenswürdigkeit.  — 
wöhnl.  Bäder  u.  dgl.),  kein  Trinkzwang.  Wer  nur  einen  Tag  Aufenthalt  nimmt, 
—  Theresienhof ,  am  Rammeisberg;  .  besichtigt  Vm.  die  Stadt,  Nm.  geht  man 
Wasserheilanstalt.  über  Weinberg-    oder    Nonnenstieg, 

Mineralien,  Petrefakten  und  andre  Rabenstieg  zum  Gosewasserfall ,  von 
Naturalien  bei  C.  Armhster  u.  a.  hier  bei  der  Ratsschiefergrube  vorbei 

Entfernungen :  Okertal  5  km,  Hah-  über  Wiesenblick  und  Taubenstieg 
nenklee    8    km,    Wolfshagen    8    km,  ;  nach  dem  Steinberg  {V  q  St.). 

Goslar  (260  m),  preußische  Berg-  und  Kreisstadt  an  der  Gose  und 
der  Abezucht  (=  aquaeductus ,  im  YoLksmunde  Abzucht,  =  Abzug 
der  Bergwerkswasser),  am  Abhang  des  Rammeisbergs,  mit  18909 
Einw. ,  eine  der  ältesten  und  gesehiehtUch  merkwürdigsten  Städte 
Niedersachsens,  als  Pfalz  Lieblingssitz  der  Kaiser  von  Heinrich  IT. 
(1002 -24:j  bis  Lothar  (1125-37),  auch  von  den  ersten  Hohenstau- 
fen  noch  öfter  zu  Eeichsversammlungen  ausgewählt;  unter  Kaiser 
Heinrich  HI.  das  »Clarissimum  regni  domicilitim«  und  neben  dem 
Lateran  die  wichtigste  Stätte  für  die  abendländische  Christenheit, 
als  kaiserlicher  Münzort  weitberühmt;  auch  im  Jklittelalter  (1450- 
1530)  eine  der  blühendsten  Städte,  bis  1802  freie  Reichsstadt.  Aus- 
gezeichnet durch  zahlreiche  Baudenkmäler,  die  bis  in  das  11.  Jahrh. 
zurückreichen.  Im  Schmucke  der  wiederhergestellten  Pfalz,  verdient 
das  von  hohen  Bergen  umkränzte  Goslar,  auch  wegen  seiner  alten 
Befestigungswerke  mit  Zwingern  und  Türmen,  wegen  der  Straßon- 
bilder  und  der  romanischen  Kirchen  besucht  zu  werden.  In  dem 
imter  Kaiser  Otto  I.  eröffneten  Bergwerke  des  nahen  Rammelshergs 
(S.  15>>),  dem  Goslar  seine  Entstehtmg  und  Blüte  verdankte,  werden 
außer  etwas  Gold  Silber-,  Blei-  und  Kupfererze  gefördert.  (Die  Hütten- 
werke in  Oker  und  Juliushütte  verarbeiten  diese  Erze.)  Die  Zahl 
der  Bergleute  beträgt  etwa  500.  —  Goslar  hat  drei  evangelische  tmd 
eine  katholische  Kirche,  Landratsamt,  Amtsgericht,  Gymnasium 
und  Realgymnasium,  Lyzeum  und  ilittelschule.  Es  ist  eine  besuchte 
Fremdenstadt  (jährl.  40-50000  Besucher)  und  wegen  seiner  schönen 
Lage  ein  beliebtes  Pensionopolis.  Schattige  Promenadenwege  und 
ein  weites  Wegenetz  im  Stadtforst  bieten  Gelegenheiten  zu  schönen 
Spaziergängen,  Reger  Wintersport  vgl.  S.  9  ff. ).  Garnison:  10.  Jäg.-Bat. 

Geschichtliches.  Die  Endung  lar  künde  vorkommt,  ist  die  Geschichte 
in  Gose-lar  (Platz  an  der  Gose)  weist  der  Kaiserpfalz,  deren  Entstehung  mit 
bezüglich  der  Ortsgründung  nach  ^  der  kaiserlichen  Verwaltung  des  Berg- 
Itanken,  dessen  Sprengel  bis  an  die  werks  zusammenhängt.  Nach  der  Sage 
Gose  reichte.  Auf  gemischte  frän-  hat  das  Roß  des  Jägers  Ram  mit  dem 
kische  und  sächsische  Bevölkerung  Hufe  die  erste  Silbererzstufe  aufge- 
deutet außer  anderm  die  Überliefe-  scharrt  (um  968)  und  der  Berg  davon 
rung  von  der  Ansiedelung  fränkischer  seinen  Namen  »mons  Ramonis«  er- 
Bergleute durch  Otto  I.  auf  dem  halten.  Doch  hat  schon  Jakob  Grimm 
»Frankenberg<'.  Die  erste  Geschichte  d«n  Sinn  dieser  Sage  richtig  in  dem 
Goslars,  dessen  Name  zuerst  in  einer  Hinweis  auf  Odins  Roß  mit  dem  Silber- 
von    Otto   n.    979    ausgestellten   Ur-  huf  gedeutet  und  den  urkundlichen  Na- 


15.  Goslar. 


149 


men  »mons  corvorum«,  Berg  der  Odins- 
raben, für  den  ursprünglichen  erklärt. 
Die  Anfange  des  Königshofes  (villa 
regia)  reichen  bis  in  die  Zeit  des  Kaisers 
Heinrich  II.  An  dem  Bau  der  Kaiser- 
pfalz waren  der  Bischof  Grodehard,  dem 
der  Entwurf  der  Liebfrauenkirche  (der 
nördlichen  Schloßkapelle)  zugeschrie- 
ben wird,  und  der  berühmte  schwä- 
bische Baumeister  Benno,  der  unter 
Heinrich  III.  Palatialbeamter  in  Goslar 
war,  tätig.  Vollendet  wurde  der  aus 
dem  großen  Mittelbau  (palenze)  und 
den  beiden  Kapellen  (St.  Ulrici  im  S.. 
St.  Maria  im  N.)  bestehende  Palast 
um  1050,  gleichzeitig  mit  dem  herr- 
lichen Dom,  dem  kaiserlich  freien 
St.  Simonis  und  St.  Judae,  »dessen 
Chorherren  auf  niemand  in  der  Welt 
als  auf  den  Kaiser  hören  sollten«.  Im 
Palast  wurde  in  vielen  Reichsver- 
sammlungen über  die  Schicksale  des 
Reiches  entschieden,  auch  ward  hier 
im  Jahr  1050  Heinrich  IV.  geboren. 
Nicht  viel  jünger  ist  das  unfern  von 
Goslar  auf  dem  Kalkberg  errichtete 
kaiserliche  Chorherrenstift  St.  Petri, 
angeblich  ein  Werk  der  Kaiserin 
Agnes.  Das  Stift  vermochte  aber  seine 
Freiheit  gegen  den  Bischof  von  Hildes- 
heim, dem  es  von  Heinrich  IV.  ge- 
schenkt war,  nicht  zu  behaupten.  Das 
Vorspiel  zu  dem  blutigen  Sachsen- 
kriege, der  von  1073  an  viele  Jahre 
lang  die  Pfalz  umtobte  und  bedrohte, 
war  das  Gemetzel  im  Dome  zwischen 
den  Mannen  des  Abtes  Widerad  von 
Fulda  und  denen  des  Bischofs  Hezilo 
von  Hildesheim  (1063;.  In  der  Pfalz 
wurde  1082  Hermann  von  Luxem- 
burg zum  Gegenkönig  gewählt.  Auch 
nach  dem  Kriege  blieb  die  wiederholt 
von  Feuer  verwüstete  Pfalz  bevor- 
zugter Kaisersitz,  wie  das  die  vielen 
von  Heinrich  V.  dort  abgehaltenen 
Reichsversammlungen  beweisen.  Um 
diese  Zeit  vrurde  auch  das  große 
kaiserliche  Augustiner  -  Kollegiatstift 
auf  dem  Georgenberge  vollendet,  ein 
Doppelbau  nach  dem  Muster  des  Aache- 
ner Domes.  Unter  Lothar,  der  wie  seine 
Vorfahren  auf  dem  Throne  noch  oft  die 
Fürsten  des  Reiches  in  der  Pfalz  um 
sich  versammelte,  begann  die  Bürger- 
schaft Goslars  sich  von  dem  Drucke 
der  Vogtei  loszumachen,  deren  An- 
sehen u.  Macht  allmählich  schwanden. 
Nach  der  Überrumpelung   und  Plün- 


derung der  Stadt  durch  den  weifischen 
Heei-führer  Gunzelin  (15.  Juni  1206), 
womit  der  von  Heinrich  dem  Löwen 
begonnene  Kampf  um  die  Goslarischo 
Vogtei  endigte,  überließ  1234  der  Kai- 
ser alle  landesherrlichen  Rechte  der 
Vogtei  dem  neubegründeten  Herzog- 
tum Braunschweig-Lüncburg.  Als  letz- 
ten Kaiser  beherbergte  die  Pfalz  1253 
Wilhelm  von  Holland.  1289  vom  Feuer 
zerstört,  wurde  sie  roh  nur  so  weit 
wieder  hergestellt,  daß  sie  als  »skepel- 
hus«  für  ZoU  und  Berggericht  aus- 
reichte. Was  an  Vogteirechten  in  Gos- 
lar übrig  war,  ging  1290  an  den  Rat 
der  Stadt  über,  die  im  Bunde  der  Hansa 
sich  bald  zu  einer  blühenden  Handels- 
stadt entwickelte.  Das  bürgerliche 
Leben  bezeiigt  am  besten  das  in  dieser 
Zeit  begründete,  für  Niedersachsen 
vorbildliche  »Goslarische  Stadtrechtc. 
>Dt  dem  Jahre  1340  trat  Goslar  mit 
dem  vom  Kaiser  Ludwig  erkauften 
Schildrechte,  d.  i.  der  Lehensfähigkeit 
des  Rates,  in  die  Reihe  der  freien 
Reichsstädte.  Doch  erst  als  um  die 
Mitte  des  15.  Jahrh.  das  inzwischen 
vom  Rata  erworbene  Bergwerk  neu 
erschlossen  war,  begann  eine  um- 
fangreiche Bautätigkeit.  Von  1444— 
1546  wurde  die  Stadt  mit  neuen  Fe- 
stungswerken, mit  Wall,  Graben  und 
Mauern,  mit  Tortünnen  und  Zwingern 
umschlossen ,  deren  imposantes  Bild 
das  Breite  Tor  dai'bietet;  die  übrigen 
nach  jenem  Muster  angelegten  Tore 
wurden  vor  100  Jahren  niedergelegt. 
Mit  dem  Rathaus  (1450-1506)  entstan- 
den rings  im  Kranz  darum  die  Häu- 
ser der  acht  Gilden ,  von  denen  nur 
die  Worth  und  das  Altdeutsche  Gilde- 
haus geblieben  sind.  Die  zunehmende 
Menge  der  Einwohner,  die  1520  auf 
15000  stieg,  erforderte  eine  Erweite- 
rung der  Pfarrkirchen,  die,  ursprüng- 
lich romanische  Basiliken  aus  dem  12. 
Jahrb.,  um  1500  in  gotischen  Stil  um- 
gebaut wurden.  Dieses  goldene  Zeit- 
alter währte  bis  1527,  wo  der  Streit 
mit  dem  Herzog  Heinrich  dem  Jün- 
gern von  Braunschweig  -Wolfenbüttel 
um  den  Bergbesitz  zu  dem  schreck- 
lichen Kriege  führte,  in  dem  die  Bür- 
ger gezwungen  waren,  die  beiden  herr- 
lichen Klöster  St.  Georgii  und  St.  Petri, 
die  schönsten  Zierden  der  Stadt,  zu 
zerstören.  Die  Annahme  der  lutheri- 
schen Lehre  (Nikolaus  AmsdorflF,  1528) 


150 


15.  Goslar. 


verschärfte  noch  den  Gegensatz.  Mit 
dem  Schmalkcildischen  Bunde,  der 
Goslar  zu  schützen  suchte,  fiel  auch 
Goslar.  Vom  Kaiser  1548  tief  ge- 
demütigt und  mit  scharfer  Buße  be- 
legt, war  es  ohnmächtig,  dem  Herzog 
zu  widerstehen ;  im  Richenberger  Ver- 
trage 1552  mußte  es  auf  alles  Berg- 
werk und  fast  das  ganze  Territorium 
verzichten ,  auch  die  Herzoge  von 
Braunschweig  als  erbliche  Schutzfür- 
sten anerkennen.  Pestilenzen  und 
Kriege,  besonders  die  Schwedennot 
(1632-34),  verödeten  die  Stadt;  furcht- 
bare Feuersbrünste  verheerten  1671 
das  Frankenberger  Stadtviertel,  1728 
und  1780  die  ganze  Unterstadt  vom 
Breiten  Tor  bis  zum  Markt  und  dem 


Schuhhofe.  So  war  es  für  Goslar  ein 
Glück,  daß  es  1802  (durch  den  Frieden 
zu  Lüneville)  an  Preußen  fiel  und  unter 
der  vortreflElichen  Leitung  v.  Dohms 
neu  organisiert  vnirde.  Der  aus  den 
eingezogenen  Gütern  des  Dom-  und 
Peterstifts  gebildete  Fonds  wurde  als 
königl.  Gnadengeschenk  zur  Unter- 
haltung von  Kirchen  und  Schulen  be- 
stimmt und  damit  der  erste  neue  Wohl- 
stand der  Stadt  begründet.  1807  West- 
falen, 1814  Hannover  einverleibt,  kam 
Goslar  1866  vrieder  an  Preußen,  dessen 
Fürsorge  es  seine  neue  Blüte  verdankt. 
Seit  der  prächtigen  Erneuerung  der 
Kaiserpfalz  ist  die  Freude  an  der  alten 
Kaiserstadt  und  ihren  Bau-  und  Kunst- 
denkmälem  vrieder  erwacht. 


Vom  Bahnhof  in  die  Stadt  eintretend,  hat  man  1.  den  alten 
Zwingertnrm  Achtermann;  im  Erdgeschoß  Restaurant  (S.  146)  mit 
der  Bismarcknische,  eine  Treppe  höher  Saal  mit  Wand-  und  Decken- 
bildern; von  der  Turmzinne  Rundblick  über  die  Stadt  (für  Gäste 
frei).  —  R.  die  *Kirclie  (sogen.  »Klosterkirche«;  So.  11-12,  5-6  Uhr 
geöffnet;  sonst  Glocke  auf  dem  Hof,  Trinkg.)  des  frühern  Beiie- 
diktinerklosters  Neuwerk,  jetzt  Versorgungsanstalt  für  goslari- 
sche Bürgertöchter;  die  Kirche  ist  ein  ehrwürdiges  Denkmal  roma- 
nischer Baukunst  vom  Ende  des  12,  Jahrh.  mit  reichverzierter  Apsis 
(gebogene  Säulenschäfte). 


Im  Innern  romanische  Steinkan- 
zel (selten)  mit  Bildhauerarbeit.  Man 
beachte  die  ausgebogenen  Halbsäulen 
an  den  Pfeilern.  In  der  Vierung  das 
Grabmal  des  kaiserlichen  Vogts  Volc- 
mar  de  Wildensteyn  und  seiner  Frau 
Helena,  aus  dem  Ende  des  15.  Jahrh. 
Der  köstlichste  Schmuck  sind  die  1876 
von  Fischbach  wiederhergestellten 
Wand-  u.  Deckengemälde  aus  dem  13. 
Jahrh.  (byzantinisch-deutsche  Kunst). 
—  In  der  Chornische  die  Himmelsköni- 
gin mit  dem  Christuskind  auf  golde- 
nem Himmelsthron.  In  7  Thronstufen 
7  Stufen  der  Seligkeit,  in  14  Löwen  die 
14  Geschlechter  Davids,  in  7  Tauben 
die  7  Gaben  des  Heiligen  Geistes.  Die 
Hände  des  unsichtbaren  Gott -Vaters 
halten  den  Thron.  R.  von  der  Madonna 
Gabriel  und  Petrus,  1.  Stephanus  und 


Paulus.  Unter  der  Himmelsgruppe  in 
4  Bildern  4  Gebetsopfer:  die  Himmels- 
leiter, Isaaks  Opfer,  Jephtha,  Judith, 
darüber  Jesaias,  Jeremias.  In  der  Reihe 
darunter  (neu)  8  Könige  und  in  deren 
Mitte  Jesus  mit  Kreuzfahne  und  Welt- 
zepter. Im  Kreuzgewölbe  über  dem 
Gurtbogen  der  von  der  triumphieren- 
den Gemeinde  umgebene  Heiland.  In 
den  Gewölbezwickeln  8  Gruppen,  dem 
Herrn  zugekehrt,  zu  beiden  Seiten 
Seraphine  und  Cherubine.  L.  Päpste, 
Kardinäle,  Mönche,  Nonnen,  r.  Patri- 
archen, Märtyrer,  fürstliche  Frauen. 
Im  nördl.  Schildbogen  die  Erzengel 
Gabriel  u.  Michael  (neu).  Unter  dem 
Triumphbogen  vor  dem  Chor  Bilder 
der  zwölf  kleinen  Propheten;  innen 
am  Bogen  Hesekiel.  In  den  Fenster- 
leibungen die  zwölf  Apostel. 


Vor  der  Klosterkirche  ein  Stück  der  alten  Stadtmauer  und  ein 
Rest  des  frühem  Torbogens.  —  Dann  1.  in  der  Bahnhofstraße  die 
Post;  weiterhin  r.  die  Jakobikirche,  romanische  Basilika  (12.  Jahrh.), 
in  eine  gotische  Hallenkirche  umgewandelt  (1500),  mit  schöner  Kanzel 
(1620)  und  Pietä  aus  dem  15.  Jahrh.  Die  romanischen  Steinbilder  in 
der  Außenmauer  (aus  dem  alten  Bau)  sind  Symbole  der  triumphie- 
renden Kirche;  eigenartige  Steinmetzarbeit  an  den  Türmen.    Diese 


15.  Goslar. 


151 


Kirche,  in  der  zuerst  lutherisch  gepredigt  wurde,  ist  1803  wieder 
katholisch  geworden.  E.  an  ihr  vorbei  liegt  an  der  Schilderstraße  r, 
das  Gymnasium  und  Rcalgymnashim ,  ein  schöner  romanischer  Neu- 
bau von  Stier  (Hannover;.  —  Zurück  in  die  Bahnhofstraße,  weiter 
durch  die  Fischemäkerstraße  auf  den  Markt ;  hier  an  der  Südseite  die 
Kaiserwortll ,  1492  al?  Zunfthaus  der  GeAvandschneider  erbaut 
(jetzt  Gasthof);  an  der  Ha..ptfront,  mit  erkerartigem  Turm,  stehen 
in  Nischen  lebensgroße,  steife  Ilolzfignren,  Avelche  die  Kaiser  Hein- 
rich L,  Otto  I.,  Heinrich  ü.,  Konrad  Tl.,  Heinrich  HI.,  W.,  Y.  und 
Lothar  lU.  darstellen  soUen.  Die  Figuren  aus  dem  17.  Jahrb.;  alt 
sind  nur  die  Baldachine  und  die  Konsolen,  an  denen  sich  Dar- 
stellungen wie  Adam  und  Eva,  Maria  und  .Joseph  etc.  befinden.  An 
der  Ostecke  das  Dukateumännchen.  An  der  Ostseite  der  Reichsadler, 
der  goslarische  Adler  und  die  Kaiserkrone.  Sonderbare  Figui'en  der 
Konsolen,  im  schalkhaften  Geist  des  }klittelalters ;  hübsche  Seiten- 
stücke des  Brusttuches  (S.  152).  —  An  der  Westseite  des  Marktes  das 
Rathaus,  aus  dem  15.  Jahrb.;  der  gotische  Mittelbau  ist  restauriert, 
über  den  Fenstern  alte  Spitzgiebel  mit  zierlichem  Maßwerk,  unten 
doppelte  Bogenhalle.  Der  südl.  Flügel  fl.)  ist  das  ehemalige  Beinhaus 
(MarienkapeUe) ;  über  dessen  Eingang  Madonna  in  einer  Nische, 
über  dem  ^Mitteltor  das  Bild  Karls  lY.,  an  der  Freitreppe  (1537,  aus 
romanischer  Zeit)  AflTe  mit  Spiegel.  An  der  Nordseite  mittelalterlicher 
Fachwerkaufbau  mit  reicher  Schnitzerei.  Im  Innern  *  Altertum  er. 
Eintrittsschein:  Im  Rathaus,  1.  die     larer  Bürger).    Gegenüber  der  Kapelle 

auf  der  Westwand  zwei  Gemälde, 
durch  einen  Wandschrank  getrennt: 
r.  Mutter  Gottes  auf  Mondsichel,  1. 
Bürgermeister  J.  Papen  (1498-1507), 
Stifter  der  Bilder.  In  den  Fenster- 
leibungen die  Patrone  des  Domstifts 
(Matthias,  Judas,  Simon),  der  St.Petri- 
Kapelle  (St.  Katbarina),  des  St.  Annen- 
stifts (Anna  selbdritt)  und  der  Markt- 
kirche ("Nikolaus,  Kosmas.  Damianus). 
An  der  Decke  in  vier  großen  Feldern 
die  Verkündigung.  Geburt,  Anbetung 
und  Darstellung  Christi.  In  den  4  Ecken 
die  4  Evangelisten,  in  12  Randfeldem 
12  Propheten.  Der  Gedanke  ist :  Wie 
die  Sibyllen  der  Heidenwelt,  so  haben 
die  Propheten  dem  Volke  Gottes  ver- 
kündet, was  in  den  Evangelien  erfüllt 
ist.  Die  Malerei  in  der  kleineu  Rats- 
kapelle  St.  Trinitatis  (1506)  stellt  in 
fünf  (1886  erneuerten)  Bildern  die  Er- 
niedrigung und  Erhöhung  Christi  dar. 
Gute  Bemalung  der  beiden  Flügel- 
türen: Christus  als  Schmerzensmann 
und  Maria  als  Schmerzensmutter.  — 
Von  den  ausgestellten  Kunstschätzen 
sind  am  bedeutendsten  das  *JEraiige- 
liare,  eine  Handschrift  des  13.  Jahrb., 
reich  mit  Bildern  in  byzantinischem 
Stile  geschmückt,  und  die  JBergkatme, 


Freitreppe  hinauf;  für  jede  Person 
50  Pf. ,  Kinder  25  Pf. ;  Schüler  mit 
Lehrern  6-20  Personen  2  M.  Mittags 
1-3  Uhr  geschlossen;  So.  ntir  11-12 
Uhr  Vm.  geöffnet. 

Auf  der  Rathausdiele,  eine  Treppe 
hoch,  zweiKjonleuchter  aus  Geweihen 
(15.  Jahrh.) ;  der  eine  hält  ein  ge- 
schnitztes Kaiserbild  und  trägt  die  In- 
schrift: »O  Gosler  du  bist  togedä  — 
de  hilge  romeske  rike — ■  süder  middel 
und  wä  —  nicht  macstu  darvä  wike.« 
Der  andre  Kronleuchter  trägt  ein 
Kaiserbild ;  daran  noch  Platten  mit 
den  Wappen  der  sieben  Kurfürsten 
von  einer  Huldigungsfeier  her.  Zwei 
kunstvolle  Messingkronleuchter;  in 
dem  einen,  aus  dem  15.  Jahrhundert, 
ist  das  Madonnenbild  neu,  der  andre 
stammt  aus  dem  17.  Jahrhundert.  — 
Durch  das  iüttelportal  in  derDiele  mit 
eigenartig  geschnitzter  Tür  führt  ein 
Gang  (darin  die  »Beißkatze«  für  zan- 
kende Weiber)  zum  *Huldigungs- 
zimmer.  Herrliche  Wandmalerei  aus 
der  Übergangszeit  der  Renaissance. 
An  den  Wänden  in  kunstvollen  Holz- 
schnitzrahmen 12  Sibyllen  (Trachten 
aus  der  Zeit  um  1490)  und  10  Kaiser- 
bilder (wahrscheinlich  Bildnisse  Gos- 


152 


15.  Goslar. 


in  massivem  Silber  mit  eingelegten 
vergoldeten  Reifen,  die  in  vollendeter 
Goldschmiedekunst  (Nürnberg?)  rei- 
ches Bildwerk  zeigen.  Oben  der  gos- 
larische Adler,  darunter  St.  Georg  als 
Drachentöter,  auf  der  Platte  des 
Deckels  in  4  Feldern  Bergwerksarbeit, 
in  2  Feldern  Jagdstücke,  um  den  Bauch 
musizierende  Engel;  der  Henkel  ist  als 
Drache  mit  langem  Schweif  gebildet. 
Die  Kanne  trägt  die  Jahreszahl  1477. 
Unter  den  wertvollen  Handschriften 
ist  besonders  das  Goslai-ische  Stadt- 
recht (Original)  zu  beachten.  Der 
Luthei-hrief,  1529  an  die  Jakobsge- 
meinde, ist  eine  Mahnung,  christliches 


Wesen  nicht  in  Unordnung  zu  ver- 
kehren. Die  drei  Urkunden  von  Otto  I. 
(937),  Heinrich  IV.  (1063)  und  Papst 
Adrian  (1155)  sind  dem  städtischen  Ar- 
chiv entnommen.  Außerdem  sehens- 
wert: die  fast  vollständige  Sammlung 
goslarischer  Münzen ,  Bürgerrolle  auf 
Wachstafeln  in  Holzdeckel  (15.  Jahrb.), 
zwei  Pokale,  eine  silberne,  mit  Bildern 
geschmückte  Schale,  Stempel.  Man 
beachte  auch  den  großen  Tisch  (An- 
fang des  16.  Jahrb.).  Auf  dem  Altar 
der  Kapelle  liegt  ein  sogen.  Marga- 
retenarm, Inschrift :  »Brachium  S.  Mar- 
gete«  (15.  Jahrb.),  der  als  Schwur- 
hand benutzt  wurde. 


Anf  dem  Markt  ein  großer,  vom  göslarLschen  Adler  gekrönter 
Brunnen  mit  zwei  Metallbecken,  13.  Jahrh.,  wahrscheinlich  aus  der 
Gießerei  Goslars  hervorgegangen ;  die  Tierköpfe  am  Brunnen  zeigen 
noch  den  romanischen  Stil.  Unmittelbar  hinter  dem  Eathaus  erhebt 
sich  die  stattliche  Marktkil'Clie ,  eine  romanische  Pfeilerbasilika 
aus  dem  12.  Jahrh.,  um  1500  umgebaut  und  erweitert,  mit  schöner 
Kanzel  (1581),  Taufbecken  und  Glasmalereien  der  Fenster,  die  die 
Legende  des  Nikolaus,  Kosmas  und  Damianus,  der  Patrone  der 
Kirche,  darstellen.  In  der  Kirche  befindet  sich  auch  eine  kleine 
Bibliothek  mit  zahlreichen  wertvollen  Inkunabeln.  —  Südl.  von  der 
Marktkirche,  im  Hause  Nr.  2,  die  auf  der  Weltausstellimg  in  Chicago 
1904  preisgekrönte  Ä"M7is??«Är,  auf  der  sich  in  acht  bewegliehen  Gruppen 
die  Lebensgeschichte  Christi  al)spielt.  Besichtigimg  jederzeit,  30  Pf. 
In  demselben  Haus  eine  Kunstuhr  ganz  aus  Stroh,  10  Pf.  —  Westl. 
von  der  Marktkirche  steht  das  *Brusttllch  (jetzt  Gasthof,  vgl.  S.  146), 
mit  steilem  Dach,  im  Jahr  1526  erbaut  von  Magister  Thelling  fJoh. 
Tiling) ,  der  seine  Gelehrsamkeit  durch  Schreibung  seines  Namens 
mit  griechischen  Buchstaben  und  durch  Anbringung  einer  den  Pan- 
dekten entnommenen  Stelle:  »Domus.  tnta.  esse,  debet.  et.  refugium. 
fF.  ad.  se.  con.  clau.  1. 1.«  (die  letzten  Worte  sind  aufzulösen  in:  »sena- 
tns  consultum  claudianum  lex  I.«),  zeigt.  Die  hohen  Fenster  sind 
gotisch  verziert  und  mit  Glasmalereien  geschmückt.  Meisterhaft 
sind  die  Holzschnitzbilder,  die,  teilweise  sehr  derb  -  launiger  Natur, 
die  Balkenköpfe  und  Friese  zieren. 


Man  betrachte  die  Bilder  von  1.  ab. 
Unter  den  Dachbalken :  1.  Bergmann, 
2.  Mönch  oder  Bürger,  3.  Teufel,  4.  But- 
terhanne, 5.  Hexe  auf  Ziegenbock,  6. 
Weib  auf  einem  Manne  reitend,  7.  leer. 
8.  u.  9.  Turnier  (persifliert!),  10.-14. 
Anbetung  der  heiligen  drei  Könige.  — 
An  den  Fensterständern  von  1. :  Juno. 
Saturn,  seine  Kinder  verschlingend 
(Symbol  des  Zeitenwechsels),  Neptun, 
Mars,  Merkur,  Diana,  Venus,  Apollo. 
Am  Bri\striegel:  ^Fierbilder.  —  Unter 
den  Fenstern:  Narrenfigur,  AVappen 
des  Erbauers  (Lilien  und  drei  Ähren), 


Putten  auf  Hähnen  reitend,  Amor  mit 
dem  Bogen,  Tritonen,  kämpfende  und 
spielende  Menschen  mit  Fischschwän- 
zen, Tanzbär,  Putten,  Gefäß,  Schwein 
mit  Dudelsack,  Affe  mit  Notenpult 
und  ein  Narr.  Ähnliche  Figuren  am 
Giebel:  AflFen,  Menschenköpfe  (Cha- 
raktere). Am  Erker  Schild  mit  der 
Inschrift:  MÄFIZTEP  OHAAINFK 
(Magister  Thelling)  1526.  Das  Portal 
(Kaminfassade)  ist  neu  eingemauert. 
—  Im  Innern  mehrere  in  altdeut- 
schem Stil  hergerichtete  Zimmer.  Im 
großen     Zimmer     (der    Diele)     zwei 


15.  Goslar. 


15ä 


Wandgemälde  von  Prof.  Schaper  mit 
Darstellungen  aus  Goslars  Vergangen- 
heit: Die  Zerstörung  des  Klosters  auf 
dem  Georgenberg  und  der  »Lange 
Tanz«,  ein  früher  jedes  Jahr  wieder- 
kehrender festlicher  Umzug,  angeblich 
zur  Erinnerung  an  die  Versöhnung  der 
Franken  und  Sachsen.  —  Im  anstoßen- 
den kleinen  Zimmer  ein  alle  Stände 
vereinender  Trinkerzug.      Ein  drittes 


Zimmer  heißt  »der  Sarg<'.  —  Das 
Brusttuch  war  ein  völlig  verfallenes  Ge- 
bäude und  wurde  erst  1870  wieder- 
hergestellt und  dabei  auch  mit  den 
sehr  wertvollen  bunten  Fenstern  ge- 
schmückt, die  meist  aus  den  ehe- 
maligen Gildehäusem  Goslars  stam- 
men; die  schönsten  sind  im  Ober- 
stock und  stellen  Personen  aus  der 
Heiligen  Geschichte  (1500)  dar. 


Nächst  dem  Brusttuch  ist  von  den  Fachwerkhäusern  noch  be- 
sonders sehenswert  das  schräg  gegenüherstehende  Altdeutsche  Gilde- 
haus {Bäckergildehaus,  WajiTpen  und  Inschriften  am  Haus),  Ecke  der 
Berg-  und  Marktstraße,  1501  erbaut,  1557  durch  neuen  Stock  in  Fach- 
werk erhöht,  seit  1886  Gasthaus  (S.  146j  mit  altdeutscher  Einrichtung. 

Andre  *Fachwerksgebäude  die  Pfarrgasse  wieder  auf  die  Jakobi- 
aus  dem  Mittelalter,  auch  solche  mit 
Bauresten  aus  romanischer  Zeit,  zeigt 
ein  Gang  durch  Alt  -  Goslar :  Zwischen 
Brusttuch  und  Gildehaus  durch  die 
Bergstraße,  bei  Nr.  53  r.  in  die  Schrei- 
berstraße, hier  gleich  1.  Xr.  12  das 
Stammhaus  (1693)  der  bekannten  Phy- 
siker- und  Technikerfamilie  Siemens, 
dann  r.  über  die  Frankenbergerstraße 
bis  zum  Straßenkreuzungspunkt.  Hier 
Häuser  2  und  3  der  Bäckerstraße  und 
26  und  27  der  Marktstraße  (Reste  der 
St.  Cäcilienkapelle).  Nun  durch  die 
Bäringerstraße  bis  Nr.  4,  dann  r.  Ja- 
kobistraße,  in  der  Mitte,  hinter  Nr.  12, 
1.  das  sogen.  Mönchskloster  mit  ge- 
schnitztem Portal.  Nun  1.  diirch  die 
Mönchestraße  zur  Schilderstraße,  hier 
1.  aufwärts  bis  zu  dem  alten  Hause 
Nr.  23,  dann  zurück  bis  Nr.  12;  Nr.  10 
das  Gymnasium  (nach  dem  Vorbild 
des   Kaiserhauses),   gegenüber   durch 


Straße.  Hinter  Nr.  39  r.  durch  eijie 
Gasse  über  die  Bäckerstraße  in  die 
Münzstraße.  Nr.  10  u.  11  die  alte  Münze 
mit  Münzhof.  Dann  1.  durch  eine 
Gasse  auf  den  Schuhhof  Nr.  4  u.  8.  Das 
Haus  nebenan,  Marktstr.  1,  wurde  von 
der  Stadt  angekauft,  um  es  vor  dem 
Abriß  zu  bewahren.  Schräg  hinüber 
nach  dem  Marktplatz  und  in  die  Worth- 
straße  bis  in  die  Glockengießerstraße. 
Hier  1.  hinunter,  Nr.  30  ist  das  Stamm- 
haus (1557)  der  Familie  des  Reichs- 
kanzlers von  Bethmann  Hollweg,  nur 
flie  Front  ist  noch  gut  erhalten;  weiter 
1.  über  die  Brücke  und  1.  immer  am 
Wasser  hinauf  (zuletzt  Winkel  für 
Maler!),  bis  r.  die  beiden  Türme  der 
Marktkirche  im  Hintergrund  der  Straße 
(Hoher  Wog)  erscheinen.  —  Auch  die 
Marktstraße  hat  einige  alte  Fachwerks- 
gebäude  und  unter  Nr.  43   ein  pom- 


pöses Armenhaus. 

Zwischen  Marktkirche  und  Brusttuch  den  Hohen  Weg  aufwärts, 
1.  neues  Fachwerksgebäude  in  altem  Slil,  weiter  monumentales 
Schulgebäude,  r.  altes  Fachwerksgebäude.  Jenseit  der  Brücke  r. 
das  Große  Heilige  Kreuz,  Spital  aus  dem  13.  Jahrh.  für  alte  Frauen. 
Oben  ].  von  der  Spitzbogentür  reizvolle  .spätromanische  Fenster- 
gruppe. Innen  große  altertümliche  Halle,  kleine  Kapelle,  Galerie- 
eingang zu  den  obern  Wohnräumen.  —  Weiter  aufwärts  die 

Domkapelle  (Emtritt  1-2  Pers.  50  Pf.,  3-4  Pers.  75  Pf.  etc., 
Schüler  10  Pf.),  am  Kascrnenplatz ,  der  geringe  Überrest  (einstige 
Vorhalle)  des  von  Kaiser  Heinrich  III.  1047-49  erbauten,  1050  vom 
Erzbischof  Hermann  von  Köln  eingeweihten  Doms,  der  1820  für 
1500  Taler  auf  Abbruch  verkauft  wurde ,  da  keine  Mittel  vorhan- 
den waren,  das  ganz  baufällige  riesige  Bauwerk  zu  erhalten. 
Vor  der  jetzt  restaurierten  Kapelle,  als  Überrest  der  ursprünglichen 
Architektur,  eine  Portalsäidc,  deren  Kapitell  durch  reiche,  phan- 
tastische Skulptur  ausgezeichnet  ist.     Über  dem  Eingang  in  fünf 


154  15.  Goslar. 

Nischen  Konrad  11.,  der  Gründer,  und  Heinrich  111.,  der  VoUender 
des  Baues,  dazwischen  Simon,  Matthias  und  Judas,  die  Schutz- 
heiligen des  Domstifts,  und  über  diesen  in  drei  Nischen  Maria  mit 
dem  Christuskind,  von  zwei  Engeln  angebetet. 


Im  Innern  sind  noch  Säulen  mit 
eigenartigen  Kapitellen ,  schöne  Re- 
naissancefenster mit  Kaiserbildern, 
zwei  kleine  Reliefglasmalereien  aus  der 
gotischen  Zeit  (Maria  mit  dem  Kinde 
und  die  Geburt  Christi).  Von  dem 
einst  überreichen  Inventar  des  Do- 
mes ist  wenig  gerettet:  darunter  der 
sogen.  Krodo -Altar,  ein  aus  vergol- 
deten Bronzeplatten,  deren  Öffnungen 
fi-üher  mit  Edelsteinen  verziert  waren, 
zusammengesetzter,  von  vier  knien- 
den Gestalten  getragener  Schrein,  den 
Kaiser  Heinrich  III.  ums  Jahr  1047 
vom  Kloster  Hersfeld    in  Hessen   er- 


halten und  mit  Reliquien  der  Apostel 
Simonis  und  Judä  dem  Goslarer  Dom- 
stifte geschenkt  hat.  Der  Marmor- 
deckel enthält  unter  dem  mittlem 
Weihekreuz  ein  Reliquienkästchen. 
Napoleon  I.  ließ  den  Schrein  1807  nach 
Paris  bringen;  1816  kam  er  auf  Ver- 
wendung der  preußischen  Regierung 
zurück;  —  die  Balustrade  des  Kai- 
serstuhls mit  einem  (1875  für  den  Be- 
such Kaiser  Wilhelms  I.)  imitierten 
Kaiserstuhl  (der  echte  im  Kaiserhaus) ; 
—  eine  Tafelmalerei  auf  Holz  aus  dem 
15.  Jahrh.;  Kruzifixe,  Grabsteine, 
Kreuzigungsgruppe   (7  Figuren)  u. 


R.  (westl.)  von  dieser  Kapelle  das  Kaiserhleek  (Bleek  =  Fläche, 
Blachfeld)  mit  der  wiederhergestellten  mittelalterlichen  Ding-  (Ge- 
richts-) Stätte.  Hier  sind  die  in  Kupfer  getriebenen  überlebens- 
großen Reiterstandbilder  Kaiser  Barbarossas,  von  Toberentz,  und 
Wilhelms  1.,  von  W.  Schott,  auf  hohen  Sockeln  aufgestellt.  Die 
beiden  Löwen  auf  der  (alten)  Terrassenanlage  sind  Nachbildungen  des 
Burglöwen  in  Braunschweig.  —  Hier  liegt  ferner  die  Kaiserpfalz,  das 

**KaiserhauS ,  nicht  bloß  geschichtlich  (S.  148  u.  ff.),  sondern 
auch  kunstgeschichtlich  der  wichtigste  Profanbau  Deutschlands,  ur- 
sprünglich Königshof  (villa  regia),  des  rikes  palenze  oder  palas  ge- 
nannt, einzig  in  seiner  Art,  da  die  Kaiserpaläste  zu  Seligenstadt, 
Gelnhausen  und  Eger  bereits  mehr  oder  weniger  Ruinen  sind.  Nach 
dem  Ende  der  Kaiserzeit  wurde  das  seit  1289  als  Ruine  daliegende 
Gebäude  (vgl.  S.  149)  nur  noch  als  Vogtei  -  Gerichtshof,  seit  1386  zu 
Verhandlungen  in  Landfriedenssachen  benutzt.  Nach  dem  Aufhören 
der  Vogtei  1525  war  das  Kaiserhaus  Kornspeicher  (1557  der  neue 
Anbau  im  N.),  1630-32  Kollegiatgebäude  der  Jesuiten  zur  För- 
derung katholischer  Wissenschaft,  danach  Theatersaal  und  endlich 
wieder  Kornspeicher.  1714  stürzte  die  schöne  Schloßkirche  S.  Maria 
zusammen ,  S.  Ulrici  war  Stadtgefängnis.  Nur  einem  günstigen  Um- 
stände war  es  zu  verdanken,  daß  im  Anfange  des  19.  Jahrh.  das 
Gebäude,  das  einer  Scheune  glich,  erhalten  blieb.  Wohl  war  schon 
die  hannoversche  Regierung  darauf  bedacht,  das  Gebäude  würdig 
wieder  herzustellen,  doch  erst  nach  Errichtung  des  neuen  Deutschen 
Reiches  wurde  das  großartige  Denkmal  deutscher  Vergangenheit 
auch  großartig  erneuert.  Hauptsächhch  aus  vom  Dispositionsfonds 
zur  Verfügung  gestellten  Mitteln  (450000  M.)  wurde  die  Pfalz 
wieder  hergestellt  und  auf  Anregung  des  kunstsinnigen  Kronprinzen 
Friedrich  Wilhelm  mit  Wandgemälden  geschmückt. 

Der  Kastellan  wohnt  im  nördl.  Flu-  1  Winter  bis  zur  Dunkelheit.  Eintritt 
gel;  geöffnet  vom  15.  April  bis  15.  !  25  Pf.,  Schulen  und  Vereine  bei  vor- 
Sept.  9-121/2  u.  2-7  Uhr,  an  Sonn-  j  heriger  Eingabe  an  das  Landratsamt 
und  Festtagen  IIV4-I  u.  2-6  Uhr,  im  I  in  Goslar  Ermäßigung.    (Trinkgelder 


15.  Goslar. 


155 


verboteu.)  Gedruckte  Beschreibungen 
(10  Pf.)  beim  Kastellan. 

Das  Kaiserhaus  besteht  jetzt  aus: 
1)  dem  Saalbau,  2)  der  später  au- 
gebauten nördlichen  Verlängerung, 

3)  der  kaiserlichen  Hauskapelle  und 

4)  dem  neuen  Yerbindungsgang  zwi- 
schen Kapelle  und  Saalbau. 

Der  Saalbau  hat  zwei  Geschosse; 
nach  dem  oberu  führen  rsvei  Frei- 
treppen, darunter  ein  Einfahrtstor.  Die 
Vorderseite  des  Erdgeschosses  ist  ganz 
einfach,  die  des  zweiten  Geschosses 
hat  eine  belebte,  großartige  Architek- 
tur. Im  untern  Raum,  dessen  Decke 
ursprünglich  von  Arkaden  getragen 
wurde,  sind  jetzt  sieben  nach  der  Tiefe 
durchlaufende  Spitzbogengewölbe.  Im 
zweiten  Geschoß  der  *Iteichssaal, 
ein  Tonnengewölbe  mit  den  Wappen 
der  deutschen  Staaten;  hier  steht  auf 
erhöhtem  Platz  der  alte  KaiserstuJil 
(Sitz  von  Sandstein ,  romanisch  ver- 
zierte Lehne  von  Bronze),  bis  1809  im 
Dom,  dann  für  27  Taler  verkauft;  er 
kam  später  für  3000  M.  in  den  Besitz 
des  Prinzen  Karl  von  Preußen,  der 
ihn,  als  Kaiser  Wilhelm  I.  1875  die  alte 
Kaiserpfalz  besuchte,  der  Stadt  Goslar 
schenkte.  An  der  Hinterwand  zwei  un- 
gewöhnliche Säulen.  Die  Holzpfeiler 
in  der  Mitte  stammen  nach  ihren  Ver- 
zierungen aus  dem  15.  Jahrh.  Der 
Reichssaal  wurde  durch  historische  und 
symbolische  Wandgemälde  von  dem 
Maler  H.  Wislicenus  ausgeschmückt. 
—  Die  Hauptgemälde  befinden  sich 
an  der  Westwand,  die  von  sechs 
Gemälden  und  einem  großen  Mittel- 
bild bedeckt  ist,  in  denen  das  Wer- 
den, Blühen,  Verfallen  und  Wieder- 
erstehen der  deutschen  Reichs-  und 
Kaiserherrlichkeit  dargestellt  wird. 
Die  sechs  Hauptbilder  bringen  neben 
der  Macht  und  Pracht  des  alten  Kai- 
serreichs auch  die  verderblichen  Ein- 
flüsse (Priesterherrschaft,  Überhebung 
der  Vasallen,  Entfremdung  vom  Vater- 
land), durch  die  sein  Untergang  herbei- 
geführt wurde,  zur  Darstellung,  und 
zwar  auf  den  Bildern  1,  3,  4  und  6. 
Nur  auf  zwei  äußerlich  durch  ihre 
Größe  sich  auszeichnenden  Bildern 
(2  und  5)  tritt  die  Macht  des  Kaiser- 
tums in  den  Vordergrund.  Die  Macht 
des  Papsttums  tritt  auf  dem  3.  Haupt- 
bild hervor,  während  auf  dem  4.  die 
Not  des  Kaisertums  gegenüber   dem 


Vasallentum  zum  Ausdiuck  kommt. 
Das  6.  Bild  führt  durch  Darstellung  der 
glänzenden  Hofhaltung  Friedrichs  U. 
zu  Palermo  die  Entfremdung  des  Kai- 
sertums vom  vaterländischen  Boden 
vor  Augen.  Gegenüber  den  zwei  grö- 
ßern, der  alten  Reichsherrlichkeit  ge- 
widmeten Feldern  (Bild  2  und  5)  ver- 
anschaulicht das  Mittelbild  als  größtes 
Hauptbild  die  Machtentfaltung  des 
neuen  Reiches  zugleich  als  Gegensatz 
zu  den  übrigen  vier  Darstellungen,  der 
in  den  Momenten  (Priestertum  und  Va- 
sallentum) am  schärfsten  hervortritt, 
die  als  Bilder  (3  und  4)  auch  räumlich 
dem  Mittelbild  am  nächsten  liegen.  — 
An  den  Seiten  der  Hauptgemälde  ist 
in  acht  Nebenbilderu  unter  anderm 
auch  die  Geschichte  des  Kaiserhauses 
in  Goslar  veranschaulicht.  Der  erneute 
Glanz  der  alten  Pfalz  wird  durch 
^Kaiser  Wilhelms  I.  Einzug  in  Gos- 
lar am  15.  Aug.  1875«  auf  der  Nord- 
wand über  der  Tür  dargestellt. 

Reihenfolge  bei  der  Besich- 
tigung. Man  trete  1.  vor  die  Hinter- 
wand (Westwand):  1.  Hauptbild: 
Krönung  Heinrichs  U.  in  der  Peters- 
kirche durch  Benedikt  VHI.  An  der 
linken  Seite  1.  Nebenbild:  Erbauung 
der  ViUa  Goslar  durch  Heinrich  H. 
In  den  beiden  Predellen  (Sockelbilder) 
unter  dem  Hauptbilde:  Erwählung 
Heinrichs  TL.  zum  König  von  Italien 
und  Wahl  Konrads  H.  zum  deutschen 
Kaiser.  —  2.  Haupt bild:  Hein- 
rich in.  führt  den  gefangenen  Papst 
Gregor  IV.  über  die  Alpen.  L.  2.  Ne- 
benbUd:  Erbauung  des  Kaiserhauses 
durch  Heinrich  IH.  Predellen :  Hein- 
rich m.  setzt  auf  der  Synode  zu  Sutri 
die  drei  gleichzeitigen  Päpste  ab  und 
Tod   Heinrichs    III.    auf   Bodfeld.   — 

3.  Hauptbild:  Der  gebannte  Kaiser 
Heinrich  IV.  zieht,  Schutz  suchend,  in 
die  Stadt  Mainz.  L.  3.  Nebenbild :  Hul- 
digung Heinrichs  TV.  in  der  Wiege. 
Predellen:  Heinrich  IV.  in  Canossa 
und    Heinrich    IV.    im    Kerker.      R. 

4.  Nebenbild:  Heinrich  V.  vom  Blitz 
getroffen.  —  Mittelbild:  Allego- 
rische Darstellung  der  Wiederaufrich- 
tung des  Reiches.  Kaiser  Wilhelm  I. 
und  seine  Paladine  am  Triuniphtor 
empfangen  von  den  Jungfrauen  Elsaß 
und  Lothringen.  Bismarck  am  Säulen- 
fuß des  begonneneu  Baiies  des  Deut- 
schen Reiches.  R.  und  1.  die  regiereu- 


156 


15.  Goslar. 


den  deutschen  Fürsten,  die  Kaiserin 
Augusta,  die  Kronprinzessin  Viktoria 
und  der  elfjährige  Prinz  Wilhelm. 
Über  der  Gruppe  schweben:  die  Kö- 
nigin Luise,  die  Helden  der  Freiheits- 
kriege und  geschichtlich  bedeutende 
deutsehe  Kaiser  und  Könige;  über 
dem  Triiimphtore  die  Hohenzollern- 
fürsten.  —  4.  Hauptbild:  Fuß 
fall  Barbarossas  vor  Heinrich  dem 
Löwen.  L.  5.  Nebenbild  :  Konrad  III. 
spricht  Heinrich  dem  Stolzen  Bayern 
ab.  Predellen :  Otto  von  Witteisbach 
verteidigt  die  Ehre  des  Kaisers  zu 
Besan9on  gegen  den  päpstlichen  Ge- 
sandten und  Heinrich  der  Löwe  vor 
Barbarossa.  —  5.  Hauptbild:  Bar- 
barossa in  der  Schlacht  bei  Ikonium. 
L.  6.  Nebenbild:  Barbarossa  spricht 
Heinrich  dem  Löwen  Bayern  wieder 
zu.  Predellen:  Barbarossa  begrüßt 
seinen  Sohn  nach  der  Einnahme  von 
Ikonium  und  Barbarossas  Tod  im 
Kalykadnos.  —  6.  Hauptbild:  Fried- 
richs H.  Hofhaltung  in  Palermo.  L. 
7.  Nebenbild:  Friedrich  JI.  versöhnt 
sich  mit  Heinrich  dem  Löwen.  Pre- 
dellen: Heinrichs  VI.  Schreckensherr- 
schaft in  Sizilien  und  Konradins  Hin- 
richtung. R.  8.  Nebenbild:  Ruinen 
des  Kaiserhauses. 

Zu  diesem  Schmuck  der  Hanpt- 
wand  liefert  die  Südwand  einen 
Prolog  durch  Darstellung  Karls  des 
Großen,  wie  er  die  Irmensäule  stürzt, 
die  Sachsen  überwindet  und  das  Chri- 
stentum einführt.  Dazu  in  den  Pre- 
dellen: Karl  d.  Gr.  empfängt  eine 
orientalische  Gesandtschaft.  —  Als 
Gegenstück  und  Epilog  auf  der  N  o  r  d  - 
wand:  Reichstag  zu  Worms.  Predel- 
len :  Schmalkaldischer  Bund  (Abend- 
mahl in  beiderlei  Gestalt)  und  Karl  V. 
auf  der  Flucht  vor  Moritz  von  Sachsen. 

Nach  der  Idee  des  Künstlers  bil- 
den Märchen  und  Sage  (die  Sage  auf 
dem  Mittelbild  der  Westwand  neben 
Vater  Rhein)  die  Brücke,  durch  die 
das  Mittelalter  mit  der  Neuzeit  ver- 
bunden wird.  In  dieser  Auffassung 
stehen  den  Bildern  der  Westwand 
an  der  Fensterwand  (O.)  zwei  andre 
Bilderreihen  gegenüber,  in  denen  das 
Entstehen  und  Blühen,  Schlafen  und 
Wiedererwachen  in  Märchen  und 
Sage  und  im  ewigen  Kreislauf  der 
Natur  dargestellt  wird.  Diese  alle- 
gorischen Bilder  beginnen  auf  der  lin- 


ken Hälfte  der  Südwand  mit  einem 
größern  Gemälde  in  Mondschein- 
beleuchtung :  Dornröschens  Taufe. 
Über  den  Fenstern  (man  lege 
die  Hand  wagerecht  dicht  unter  die 
Augen):  1.  Dornröschens  häusliche 
Erziehung,  2.  seine  Schulerziehung, 
3.  Minnedienst,  4.  der  verhängnisvolle 
Spindelstich.  L.  der  schlafende  Hof- 
staat: 1.  Sänger,  2.  Kanzler,  3.  Knap- 
pen, 4.  Ritterfamilie  und  Hofnarr. 
Unter  diesen  Zwickelbildern  .sind  Si- 
tuationsbilder aus  der  blühenden  und 
schlafenden  Natur. 

Den  zu  den  Bildern  der  Westwand 
hinüberleitenden  Abschluß  der  aus 
Sage  und  Natur  verwebten  Sinnbilder 
gibt  auf  der  r.  Seite  der  Nordwand: 
Barbarossas  Erwachen  (die  Landschaft 
im  Frühlingsglanz),  Dornröschens  Er- 
wachen u.  Besuch  Kaiser  Wilhelms  I. 
1875  (in  der  Predelle :  Erhebung  Preu- 
ßens 1813),  als  letztes  Verbindungs- 
glied mit  der  Neuzeit.  —  Im  Raum 
vor  dem  Saal:  Altarbild  (aus  dem 
Dome)  und  zwei  Gobelins. 

Der  nördliche  Verlängerungsbau 
dient  jetzt  unten  zur  Wohnung  des 
Kastellans,  die  obern  Zimmer  ber- 
gen neben  hier  ausgegi'abenen  Merk- 
würdigkeiten einige  Altertümer  aus 
dem  Dome  und  eine  Reliefkarte  des 
Harzes. 

Die  südl.  vom  Saalbau  stehende 
kaiserliche  Hauskapelle,  die  *St. 
Ulricikapelle,  neuerdings  durch  einen 
Gang  mit  dem  Saalbau  verbunden, 
ist  merkwürdig  sowohl  als  eine  der 
seltenen  zweigeschossigen  Doppel- 
kapellen als  wegen  ihrer  zierlichen 
romanischen  Architektur.  Dem  ersten 
Geschoß  liegt  die  Foi-m  eines  grie- 
chischen Kreuzes  zugrunde.  Durch 
Einspannung  von  äußern  Gewölben 
wurde  für  das  zweite  Geschoß  ein 
Achteck  erlangt.  Die  Kapelle  ist  eine 
Nachbildung  des  Aachener  Münsters. 
Seit  1884  ruht  hier  in  einem  Keno- 
taphion  wieder  das  Herz  Kaiser  Hein- 
richs III.,  das,  im  Dom  beigesetzt, 
nach  dessen  Abbruch  ins  Welfen- 
niuseum  nach  Hannover  kam.  Die 
Steinfigur  auf  dem  Grabmal  (Hein- 
richs III.)  ist  dieselbe,  mit  der  das 
Grab  im  Dom  geschlossen  war.  — 
Zwischen  der  Kapelle  und  dem  Saal- 
bau  sind  die  Fundamente  der  kai- 


15.  Goslar.  157 

serlichen  Wohnräume   wieder  bloß-  i  um  den  ganzen  Bau   danach  wieder- 
gelegt; leider  genügen  dieselben  nicht,  I  herstellen  zu  können. 

Um  ein  Bild  von  der  alten  Befestigung  zu  bekommen,  gehe  man  von 
der  Domkapelle  auf  die  Glockengießerstraße,  gleich  r.  die  Wallstraßc 
am  Kasernenplatz  hinauf  bis  an  die  Promenade,  auf  dieser  1.  am  alten 
Stadtgraben  und  Wall  bis  an  den  Zioinger,  den  stärksten  Festungs- 
turm der  alten  Stadt  mit  6,5  m  dicken  Mauern  (Besteigung  des  Turmes 
50  Pf. ;  im  Innern  kein  Restaurant  mehr).  Um  den  Zwinger  herum 
befinden  sich  1.  der  malerische  Turnplatz  und  gleich  vorn  in  der 
Köterstraße  die  alte  Goslarsche  Kimsiuhr  (50  Pf.),  ein  4  m  hoher, 
kunstvoll  geschnitzter  Aufbau ,  auf  dem  beim  Vollschlage  beweg- 
liche Figuren  die  Leidensgeschichte  Christi  abspielen  (beste  Besuchs- 
zeit kurz  vor  jeder  vollen  Stunde ;  vgl.  auch  S.  152).  Von  der  Kunst- 
uhr etwas  zurück  und  entweder  unten  am  malerischen  Teiche  hin, 
oder  nö.  den  Wall  hinauf,  an  dessen  Ende  die  St.  Annenhöhe,  ein 
Ruheplatz  unter  alten  Ulmen.  L.  50  Schritte  in  die  Straße  hinein 
liegt  das  St.  Annenhaus,  ein  Alt -Frauenstift,  1494  gegründet.  Auf 
dem  Flur  stimmungsvolle  Kapelle  mit  gemalter  Holzdecke;  Alter- 
tümer, gestickter  Teppich  mit  der  Lebensgeschichte  der  Kindes- 
mörderin und  spätem  heil.  Margarete  (Gabe  in  den  Armenstock).  — 
Wieder  zurück  auf  die  Promenade  und  1.  weiter;  1.  die  alte  Stadt- 
mauer mit  Turm,  unten  das  Wasserloch,  einziger  Wasserabfluß  der 
alten  Festung;  hinter  der  Brücke  r.  unten  die  Stollenmündung  aus 
dem  Rammeisberg,  aus  der  das  Ockerwasser  (Eisenoxyd)  heraus- 
fließt, das  weiter  unten  in  kleinen  Teichen,  den  »Farbensümpfen«, 
die  Ockerfarbe  absetzt.  Von  hier  entweder  r.  über  die  Brücke  in 
5  Min.  nach  dem  Klusf  eisen  (mit  einer  der  Sage  nach  von  der  Kaiserin 
Agnes  gestifteten  Kapelle;  Schlüssel  im  Restaurant  zur  Klus)  und 
dem  Petersberge  mit  den  Resten  des  1062  von  der  Gemahlin  Hein- 
richs ni.  gegründeten  Klosters  St.  Petri  (herrlicher  *RundbHck)  oder 
1.  zum  *  Breiten  Tor,  einem  gut  erhaltenen,  alten  Festungstor  mit 
vier  noch  mit  Dächern  versehenen  Türmen,  wovon  einer  zu  einer 
Wohnng  umgebaut  ist;  von  seiner  Modernisierung  zeugt  in  einer 
Nische  eine  Kaiserfigur  in  mittelalterlicher  Gewandung,  der  man 
den  Kopf  Kaiser  Wilhelms  I.  aufgesetzt  hat  fl).  —  Nun  geht  man 
wieder  etwas  zurück  und  kommt  1.  auf  der  Georgenwallpromenade 
weiter  zum  Bismarckdenhnal,  von  W.  Böttcher  (1902;  Bronze),  da- 
vor schöner  Blick  auf  Stadt  und  Gebirge,  dahinter  befinden  sich 
die  1873  bloßgelegten  Ruinen  des  1527  in  einer  Fehde  mit  Heinrich 
dem  Jüngern  von  Braunschweig  von  den  Bürgern  zerstörten  *Klosters 
auf  dem  Georgenberg  (man  sieht  noch  deutlich  den  Grundriß  der 
Kjrche,  Oktogon  und  drei  Schifi"e,  zwei  Türme) ;  vgl.  S.  149.  Weiter 
gelangt  man  über  die  Eisenbahnbrücke  am  »Achtermann«  und  über 
die  Straße  auf  die  Viti-  und  die  Klaustorpromenade  bis  an  die  Straße, 
die  1.  hinter  der  Frankenherger  Kirche  hinläuft.  Auf  dieser  Straße 
kann  man  noch  um  die  Kirche  herumgehen  bis  auf  den  Franken- 
berger  Plan.  Die  *Frailkeilberger  Kirche  (Peter-Pauls-Kirche)  ist 
eine  überwölbte  Pfelerbasilika,  1108  geweiht,  1880  im  romanischen 
Stil  restauriert  (Chor  und  südl.  Kreuzarm  gotisch),  mit  schimem 
*Dachfries  (Kirchendiener  1.  unter  dem  Bogeneingang  zum  Kirchhof). 


158 


15.  Groslar. 


Die  alten  Wandgemälde  sind  nur  in 
den  Konturen  aufgefrischt.  Am  West- 
ende über  den  drei  Rundljogen :  Chri- 
stus (Brustbild)  segnend,  1.  Abraham, 
Isaak  opfernd,  r.  Melchis_edek,  Brot 
und  Wein  darbringend.  Über  dieser 
Darstellung:  Christus  als  Richter,  1. 
Petrus  und  Maria,  r.  Paulus  und 
Magdalena.  An  der  südl.  Lang- 
seite: Maria  gloriosa,  David  und  Go- 
liath, Salbung  Davids ;  an  der  n  ö  r  d  1. : 


Bischof,  Salomo  ala  Richter,  Salomo 
als  König.  Auf  der  Innenseite  der 
Empore  (nicht  aufgefrischt):  Christus 
in  derMandorla,  Kreuzigung,  Engli- 
scher Gruß,  Auferstehung.  Im  Gegen- 
satz zu  dieser  Malerei  aus  roman.  Zeit 
in  den  Bogenzwickeln  Heilige,  männ- 
liche an  der  Südwand,  weibliche  ander 
Nordwand ;  15.  Jahrh.  Außerdem  Reste 
von  Jüngern  Bemalungen,  Altar  und 
Kanzel  mit  Holzschnitzerei  (1676). 


Daneben  das  Frankenherger  Kloster  mit  gotischem  Torbogen  von 
1510  (jetzt  Pension,  s.  S.  147).  —  Am  Bahnhof  erhebt  sich  das  Kreis- 
ständehaus, ein  Nenban  im  frühgotischen  Stil. 

Umgebung  und  Ausflüge. 

(Vgl.  die  beifolgende  Karte.) 
1)  Das  Rammelsberger  Bergwerk, 

Va  St.  südl.  vor  dem  Klaustor.  Der 
Besuch  des  Innern  ist  nicht  mehr  ge- 
stattet, doch  kann  man  vo7-  dem  Berg- 
werke die  Außenarbeiten ,  wie  das 
Ausstürzen,  das  Sortieren  (die  Wäsche) 
und  das  Abfahren  der  Erze  in  Kasten- 
(Höhl-)  Wagen,  ansehen.  Verhüttet 
werden  die  Erze  in  Oker,  Juliushütte 
und  Sophienhütte.  Gewonnen  wird 
Blei,  Kupfer,  Silber,  Zink,  Vitriol, 
Schwefel  und  etwas  Gold.  Das  Berg- 
werk  beschäftigt    400    Personen  und 


F.  0,75,  T.d'h.  2,  Pens.  5,50  M.),  be- 
liebte    Sommerfi-ische.     Vom     Turm 
*Rundsicht  (Orientierungstafeln)  und 
Brockenblick.    —    Weiterwege    vom 
j  Steinberg:    a)   Um   den  Verlornen 
Berg  nach  Goslar,  1  St.  Vom  Stein- 
berg den  Fahrweg,  bald  r.  den  Fuß- 
weg; bei  einer  Lichtung  1.  unten  der 
Königsbrunnen  (Sauerbrunnen).  Dann 
r.  auf  den  Verlornen  Berg  (Aussicht 
ins  Granetal),   weiter  um   den  Berg, 
über  eine  Wiese  bis  an  den  Hochwald, 
:  1.  hinauf,  wieder  hinab,  1.  etwas  ver- 
j  steckt   der    Weherhrunnen   (Flaschen- 
;  hier).    Von   hier   event.   weiter    nach 


macht  einen  Überschuß  von  annähernd  l  Juliushütte  {^.\&h).  Wir  gehen  wieder 


1  Mill.  Mk.  —  Dann  talaufwärts  bis 
den  Herzberger  Teich,  nun  1.  Fußweg 
bergan  bis  an  das  Maschinenhaus  des 
Bergwerks  und  nach  dem  (Malter- 
meister) Turm.  Hier  *Aussicht  auf 
Goslar  und  in  die  Ebene.  Alle  Wege 
abwärts  führen  nach  Goslar.  R.  am 
Rande  des  Waldes  hin  und  dann  vor 
dem  Försterhause  1.  hinunter,  am 
WasseiTeser\'oir  vorbei,  kommt  man 
nach  dem  Zwinger  (S.  157).  —  Oder: 
Talaufwärts  hinter  dem  Teiche  herum, 
den  ansteigenden  Fahrweg  in  i/a  St. 
zum  Gosewasserfall. 

2)  Auf  den  *Steinberg  (472  m), 
^U  St.  westl.,  sehr  lohnender  Ausflug 
(bez.  »2  H«).  Vom  Vititor  auf  die 
Promenade,  oder  von  der  Bäringerstr. 
Nr.  37  durch  die  Friesenstr.  oder  Nr. 
32  »Hintern  Brüdern«  auf  die  Wall- 
promenade oder  vom  Klaustor  an  hin- 
ter der  Kirche  herum  aufsteigen.  Weg- 
weiser. Die  *Aussicht  wechselt.  Der 
ganze  Berg  (ein  alter  Vulkan)  besteht 
aus  wechselnden,  fast  horizontalen 
Lagen  von  eruptivem  Diabas  und 
Schiefer.  Oben  guter  Gasthof  {Z.  2,25, 


zurück  aus  dem  Wald,  1.  an  diesem 
hinunter  nach  (1  St.)  Goslar.  —  b)  Um 
den  Königsberg.  Vom  Steinberg 
den  Fahrweg  weiter  bis  r.  an  eine 
Wiese,  auf  dieser  hinunter  bis  Kö- 
nigsbrunnen, hier  in  den  Wald  hinauf- 
steigen ;  r.  den  Fahrweg  verfolgen, 
bald  schöner  Blick  auf  die  Grane.  Wei- 
ter aus  dem  Walde,  durch  Wiesen, 
dann  den  Weg  1.  (r.  Blick  ins  Gose- 
tal,  auf  den  Herzberg  und  Rammela- 
berg) hinunter  nach  (1  St.)  Goslar.  — 
c)  Nach  Hahnenklee  (2  St.;  auch 
Motorwagen)  oder  Zellerfeld.  Den 
Fahrweg  (bez.  »2  G«)  hinunter  bis  an 
den  Königsberg.  L.  an  diesem  im  Walde 
hin,  später  1.  hinunter,  dann  an  einer 
Wiese  vorbei,  durch  Tannenbestand, 
einen  Fahrweg  überschreitend,  auf- 
wärts durch  Wiesen  bis  an  den  Wald 
(Taubenstieg).  Am  Walde  weiter  (Aus- 
sicht aufs  Granetal,  Hildesheimer 
Schutzhütte),  dann  in  den  Wald  und 
über  die  Margaretenklippe  hinab  zur 
Grane  auf  den  Weg  nach  Hahnenklee 
(vgl.  S.  161).  Oder:  Nach  10  Min.  auf 
dem   Taubenstiege   1.  (bez.  ;>2G«)   in 


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UMGEBUNG 
GOSLAR. 

Maßstab   1  :  «0000. 
,1  I        V'  '  Küomcte/: 

__  Towistatw-ege . 

aihr-u.Maldi^effe~  Fußwege . 


15.  Goslar. 


159 


den  "Wald,  über  Weidmanns  Heil  nach 
der  Wegbiegung  (vgl.  9)  nach  dem 
(2  St.)  Auerhahn  (bzw.  Hahnenklee) und 
nach  (31,9  St.)  Zellerfeld  (S.  173). 

3)  Zum  (svr.)  (joseirasserfall  und 
nach  dem  Gosetaler  Gasthaus.  Zwei 
Wege :  a)  vom  Klaustor  (bez.  »8  E«) 
die  Chaussee  nach  Klausthal  bis  Weg- 
stein »3,0  km«,  hier  1.  ab  zum  Gose- 
wasserfall  (s.  unten) :  —  b)  schattiger 
und  schöner  ist  der  Weg  vom  Klaus- 
tor r.  gleich  am  Wasser  entlang  bis 
vor  den  Felsenkeller,  dann  1.  auf  den 
Weinbergsstieg,  nach  15  Min.  über  die 
Chaussee  und  über  die  Gose,  bald  1. 
zum  Gosetaler  Restaurant  (Sommer- 
frischler). Weiter  im  Hochwald  am 
Gosegraben  entlang  zum  (40  Min.) 
GoseTvasserfall  {Gast-  u.  Logierhaus, 
Pens.  4,50-5  M.). 

4)  Nach  Grauhof  (Station  s.  S.  39), 
^U  St.  nördl.  Über  den  Georgenberg 
(Klosterstraße)  oder  vom  Breiten  Tor 
hinter  dem  »Schönen  Garten«  auf  Feld- 
wegen mit  großartigen  Rückblicken 
auf  das  Gebirge  nach  dem  bald  sicht- 
baren Kirchtm'm  des  ehemaligen  Klo- 
sters der  Augustiner  Chorherren,  jetzt 
Klostergut,  Grauhof.  Die  schöne,  1718 
von  Meister  Franz  Mitta  aus  Mailand 
in  italienischer  Renaissance  erbaute 
Klosterkirche  enthält  vier  Altäre  in 
Marmorarbeit  mit  herrlicher,  über- 
reicher Holzschnitzerei  und  eine  große 
Orgel.  Besichtigung:  Person  0,5  0  M., 
bei  mehreren  Ermäßigung;  zu  melden 
im  Schulhaus  nebenan.  Bei  Grauhof 
quillt  der  »Harzer  Sauerbrunnen«.  — 
In  der  Nähe  im  Wald  die  Schießstände 
des  10.  Jägerbataillons. 

5)  Nach  der  Bleiche  {Gast-  und 
Logierhaus,  Pens.  3,50  M.,  *Aussicht), 
20  Min.  so.  (bez.  »6  G«),  am  Weg  nach 
dem  Okertal  und  nach  Ramms  Eck 
(s.  Nr.  6).  Beim  Zwinger  auf  die  Pro- 
menade 1.  (gleich  r.  Richtweg  durchs 
Feld),  auf  der  Promenade  weiter,  am 
Ende  des  Teiches  r.  den  Fußweg  hin- 
auf, auf  der  Höhe  r.  abzweigen.  — 
Oder:  Aus  dem  Breitentor,  an  dem 
Turme  vorbei,  dann  r.  abbiegen,  über 
den  Mühlengraben  und  über  die  Gose- 
brücke  die  Fahrstraße  r.  hinauf. 

6)  Nach  Bamnis  Eck;  Aussichts- 
punkt am  Rammeisberg,  1  St.  südl. 
Zwei  Wege :  a)  Dicht  vor  der  Bleiche 
(vgl.  Nr.  5)  r.  den  Fußweg  (bez.  »23  A<c) 


hinauf,  man  schneidet  mehrere  Fahr- 
wege, später  auf  einem  Fahnveg  wei- 
ter, der  scharf  1.  umbiegt;  wir  steigen 
bald  r.  den  Fußweg  hinan,  kommen 
ins  Freie  und  nach  (1  St.)  Kamms  Eck, 
mit  Schutzhütte.  —  Gleich  hinter  der 
Schutzhütte  r.  ab  (geradeaus  geht  es 
nach  Romkerhalle)  hinunter  auf  einen 
andern  Weg,  diesen  r.,  dann  eine  kahle 
Stelle,  hier  den  1.  abzweigenden  Weg 
hinunter  nach  dem  Herzberger  Teich, 
zum  Kinderhrunnen  und  zurück  zur 
Stadt,  zusammen  2  St.  —  b)  Vom 
Klaustor  1.  über  die  Brücke,  dann 
r.  neben  den  Häusern  hinauf,  zwi- 
schen Gärten  hindurch  gelangt  man 
auf  einen  Fahrweg.  Man  sieht  den 
Maltermeisterturm  vor  sich.  Fußweg 
1.  durch  niediigen  Kiefernbestand,  wie- 
der auf  den  Fahrweg  und  entweder  1. 
auf  ihm  weiter,  bis  man  im  Wald  auf 
den  Weg  a)  trifft,  der  diesen  Fahr- 
weg kreuzt  und  r.  aufsteigt;  —  oder 
(steiler,  aber  interessanter)  nach  dem 
Maltermeisterturm  (Flaschenbier;  hier 
das  Maschinenhaus  u.  die  Luftschächte 
des  Bergwerks).  Am  Abhänge  des 
Berges  sieht  man  einen  Zickzackweg, 
an  den  Steinbrüchen  vorbeiführend, 
diesen  hinauf,  bis  man  durch  ein 
Wildgatter  auf  den  Weg  a)  von  der 
Bleiche  kommt  und  dann  in  5  Min. 
auf  dem  Ramms  Eck  ist. 

7)  Über  Ramms  Eck  nach  Rom- 
kerhalle, 2V-2  St.  Bis  (1  St.)  Ramms 
Eck  s.  Weg  6 ;  dann  (bez.  »23  A« ; 
nicht  hinab  1)  bis  an  einen  Fahrweg, 
einige  Schritte  r. ,  dann  1.  den  Fahr- 
weg fort  (1.  Aussicht).  Weiter  (Weg- 
weiser) in  3  A  St.  (von  Ramms  Eck) 
auf  die  kahle  Kuppe  des  Eichenbergs 
(670  m);  Aussicht  auf  Brocken,  Ach- 
termannshöhe, Bruchberg  und  auf  die 
Berge  des  Okertales.  Zurück  zum 
Wegweiser;  oder  näher:  sw.  (wenn 
man  den  Brocken  vor  sich  hat,  r.)  die 
kahle  Stelle  hinab,  bald  auf  den  alten 
Weg.  Bergab  zur  Chaussee  im  Oker- 
tal, auf  dieser  1.  an  den  merkwürdig 
geschichteten  Rahowklippen  vorbei 
nach  (21  i  St.)  Romkerhalle  (S.  135). 

8)  Ins  Okertal  und  über  die  Klip- 
pen nach  Harzburg,  5  St.,  empfeh- 
lenswerte Tour  (bez.  »6  G«  und  »6  g«). 
Vom  Zwinger  denWeg  nach  der  Bleiche 
(Weg  4) ;  auf  der  Höhe  nicht  r.  ab,  son- 
dern weiter  über  eine  kleine  Brücke, 
etwas  ansteigen,    dann  wieder  hinab 


160 


15.  Goslar. 


(Fußweg)  über  zwei  Bäche  in  den  Wald 
und  ansteigen,  bald  Fahrweg,  an  einer 
Kote  vorbei ;  beim  Försterhaus  Weg- 
teilung: 1.  bequem,  nach  V4  St.  1.  am 
Wego  die  Hallesche  Hohe,  Pavillon  des 
HK  Halle,  mit  Aussicht  auf  Oker  und 
Okertal,  auf  dem  ersten  Wege  weiter, 
bald  r.  Fußweg  bis  vor  das  (I1/4  St.) 
Waldhaus ;  —  r.  erst  in  starkem  Bogen, 
dann  wieder  Teilung,  wir  gehen  1.  in 
I/4  St.  zur  Hauenschildklippe  (Blick 
auf  Oker,  Okertal  und  Ziegenrückeu). 
Dahinter  zweigt  1.  ein  Zickzackweg 
ins  Tal  ab  und  mündet  dicht  beim 
(11  4  St.)  Waldhaus  (S.  134).  Von  hier 
auf  der  Chaussee  oder  auf  dem  Fuß- 
weg am  linken  Ufer  durch  das  ro- 
mantische Okertal  ^U  St.  hinauf  nach 
(2  St.)  Bomkerhalle  (S.  135).  Von 
hier  nach  (5  St.)  Harzburg,  s.  S.  ICl 
und  13.5. 

9)  Über  den  Auerhahn  nach  der 
Schalke  oder  nach  Zellerfeld  oder 
Hahnenklee.  Zunächst  zum  Auerhahn 
drei  Wege:  a)  Vom  Klaustor  r.  die 
Chaussee  bis  Km  -  Stein  4,9 ,  dann  r. 
auf  den  Harzstieg ,  bez.  »8  E« ,  zum 
(2  St.)  Auerhahn  {Gasthof,  auch  Som- 
merfrischler; Z.  1,25-1,75,  F.  1,  Pens. 
4,50-5,50  M.,  nicht  billig).  —  b)  (Näher.) 
Wie  bei  a),  aber  nur  bis  zum  Km-Stein 
2,8,  dann  r.  an  der  Sennhütte  vorbei  in 
den  Wald,  auf  neuem  Weg  (Kehlstieg) 
bergan  (Hohe  Kehl),  dann  oben  auf 
dem  alten  Fahrweg  1.  weiter,  der  die 
Chaussee  schneidet  und  gleich  wie- 
der auf  diese  kommt,  imd  in  ^'4  St. 
zum  (P/4  St.)  Auerhahn  (s.  oben).  — 
c)  FuISgängern  zu  empfehlen,  anfangs 
wie  Nr.  3,  bj  beschrieben,  zum  Gose- 
wasserfall,  kurz  vor  dem  Gasthaus 
Gosewasserfall  1.  über  den  Go-segraben 
zum  Wasserfall  und  von  diesem  hin- 
auf bis  an  den  obern  Graben,  r.  auf 
dem  neuen  »Harzstieg«  weiter,  bald 
über  die  Chaussee  und  später  bei  Weg- 
stein 4,9  km  auf  den  alten  »Harz- 
stieg« und  auf  diesem  zum  (2  St.) 
Auerhahn  (s.  oben). 

Weiterwege  vom  Auerhahn: 

1)  Zur  Schalke:  hinter  dem  Gast- 
haus 1.  ab  (bez.  »1  F«  und  »5  D«)  in 
1/2  St.  zur  (21,2  St.)  Schalke  (S.  172).  — 

2)  Nach  Zellerfeld  (li  ^  St.).  Die 
Chaussee  südl.  weiter,  nachher  r.  die 
alte  Fahrstraße  hinab  ins  oberste  Spie- 
geltal. Hier  die  Kurhäuser  Wegemühle 
und,  weiter   taleinwärts,  Mittelmühle 


und  Untermühle  (alle  s.  S.  174, 1),  etwas 
bergan ,  vorbei  an  dem  1.  gelegenen 
Genesungsheim  der  HannöveHschen  In- 
validitätsversicherung, dann  r.  um  den 
Teich  durch  Wiesen  nach  (3i/a  St.) 
Zellerfeld  (S.  173).  —  3)  N  a  c  h  H  a  h  - 
n  e  n  k  1  e  e  (^/4  St.) :  Auf  der  Chaussee 
wenige  Schritte  nördl.  (zurück),  dann 
(bez.  »2  L«)  1.  hinauf  in  25  Min.  zum 
Aussichtsturm  auf  dem  Bocksberg 
(725  m),  llundsicht:  im  O.  Brocken,  r. 
Königsberg,  Bruchberg,  Acker,  S. : 
Zellerfeld  u.  Klausthal,  dahinter  Kuck- 
holzklippe, W. :  Boeksv/iese,  Hahnen- 
klee, dahinter  die  Berge  des  Innerste- 
tals, N. :  Goslar  und  das  Vorland.  Ab- 
stieg in  20  Min.  nach  (23,4  St.)  Hahnen- 
klee  (S.  161). 

10)  Von  Goslar  auf  die  Schalke,  2V3 
St.  Touristen  ist  zu  empfehlen,  auf 
dem  unter  Nr.  8a  beschriebenen  Weg 
über  den  Auerhahn  nach  der  Schalke 
(S.  172)  zu  gehen.  —  Ein  zweiter  gleich- 
langer Weg  führt  vom  Rammelsberger 
Bergwerk  oder  r.  von  der  Heilanstalt 
Theresienhof  hin. 

11)  Von  Goslar  nach  dem  Brocken, 
mit  Besuch  des  Okertals  und  von 
Altenau,  7  St.  Wie  Nr.  8  beschrie- 
ben, durchs  Okertal  bis  (2  St.)  Romker- 
halle.  Von  hiei",  wie  S.  135  beschrie- 
ben ,  direkt  auf  die  Ahrendsberger 
Klippen  und  zum  (3  St.)  Ahrends- 
berger Forsthaus.  Von  da  1,5  km  auf 
dem  Wege  nach  Harzburg,  dann  r. 
durch   Wald    (Schachtholzweg)    nach 

1  St.  auf  die  Chaussee  nach  Harzburg 
und  r.  auf  dieser  weiter  nach  (5  St.) 
Torßiaus  (S.  136)  und  von  da  (S.  93j 
nach  dem  (7  St.)  Brocken.  —  Oder 
von  Bomkerhalle  an  der  Oker  weiter 
bis  (31,2  St.)  Altenau  (S.  185),  von  hier 
auf  dem  Magdeburger  Weg{^.  187)  oder 
über  die  Wolfswarte  (S.  187)  nach 
(51,3  St.)  Torfhaus  (S.  136)  und  von 
da  auf  dem  Goetheweg  (S.  93)  nach 
(71/3-8  St.)  dem  Brocken, 

12)  Von  Goslar  nach  Wolfshagen, 

2  St.  (bez.  »1  G«  und  ;>!  H«).  Vom 
Vititor  geradeaus,  an  Rubachs  Gast- 
haus vorbei,  geradeaus  über  die 
Straße  und  1.  vor  den  Häusern  auf  der 
Promenade  weiter.  Bei  der  Eisenbahn- 
brücke 1.  bis  an  die  Nervenheilanstalt 
Marienbad,  dann  r.  gleich  in  den  Wald 
(Nordberg)  und  sich  r.  haltend.  Beim 
Austritt  nach  1/2  St.  sieht  man  den 
Hüttenort  Juliushütte  (S.  165)  vor  sich. 


15.  Goslar -Hahnenklee. 


161 


Darauf  zugehend,  wählt  man  den 
bald  1.  abzweigenden  Weg,  der  1. 
um  die  Häuser  herum  führt,  über  die 
Grane,  dann  aufsteigend  und  über 
einen  Graben,  bis  man  oben  einen 
unscheinbaren  "Weg  findet,  diesem  1. 
folgend  (sonnig!)  am  kahlen  Abhänge 
des  Todherges  hin.  Der  hier  ziemlich 
ausgefahrene  Weg  macht  einen  Bogen 
nach  r.  und  führt  in  den  Wald.  Nun 
immer  geradeaus  bergab  nach  Wolfs- 
hagen. Ein  neuerer  und  bei  Sonne 
angenehmerer  Weg  führt  von  Julius- 
hütte am  Graneflüßchen  aufwärts,  bis 
r.  das  Varleytal  einmündet,  in  die- 
sem auf  der  Fahrstraße  auf^:N'ärts,  spä- 
ter aus  dem  Tal  r.  in  den  Wald,  im- 
mer ansteigend  nach 

(2  St.)  Wolfshagen  {Kurhaus  Vik- 
toria [Genz],  16  Z."l,75,  L.  u.  B.  0,30, 
F.   0,75-1,50,    T.d'h.   2-2,50,    Pens. 


'  5  M.  [kein  Trinkg.],  1  km  östl.  vor 
dem  Ort,  am  Walde;  Wagen  von  Stat. 
Langeisheim  oder  Goslar  3  bzw.  7,50 
M.;  gelobt;  Bäder;  —  Hotel  und  Bad 
Burghagen,  Z.  1,25-2,  F.  0,75,  T.d'h. 
o.  Wz.  1,50,  Pens.  3.75-4,50  M.,  westl. 
vom  Ort:  —  Villa  Dorothea  [Höfner], 
9  Z.  1,25-1,75,  Mitt.  1-1,25,  Pens,  von 
3  M.  an;  —  Zur  Linde  [Klingebeil], 
Schülerherberge),  braunschw.  Dorf,  im 

;  weiten  Talkessel  malerisch  gelegen; 
viel  Sommerfrischler,  Harzklub.  *,4  St. 
nördl.  die  Stat.  Langeisheim  (S.  165), 
der  nächste  Eintrittspunkt.  —  Von 
Wolfshagen  sw.  Chaussee  in  1^  a  St. 
nach  (3^2  St.)  Lautenthal  (S.  165j;  — 
westl.  in  1  St.  nach  Hst.  Lindthal 
(S.  167);  —  südl.  über  den  Borberg 
(S.  162).  mit  Schutzhütte  und  Aussicht, 
in  2  St.  nach  (4  St.)  Hahnenklee  (s. 
unten). 


Von  Goslar  nach  Hahnenklee. 

Omnibus  von  Stat.  Goslar  nach  (13  km)  Hahnenklee  3mal  in  2  St.  für 
1,75  (zurück  l,7o)  M.  und  weiter  in  ^,4  St.  nach  (14  km)  Bocksiciese.  — •  Auto- 
mobiiomnibliS  vom  Bahnhof  8 mal  täglich  in  1  St.  für  2  M.  —  Wagen  vom 
Bahnhof  Goslar:  Einsp.  7,  Zweisp.  12  M. 

Die  Fahrstraße  nach  Hahnenklee  verläßt  Goslar  beim  Klaustor, 
es  ist  die  sw.  ziehende  lOausthaler  Chaussee,  auf  dieser  bis  auf  den 
Berg  (8  km)  »Hohekehl«,  dann  geradeaus  weiter  auf  dem  chaussierten 
Waldweg  (bez.  »2  G«)  nach  (12  km)  Hahnenklee  (s.  unten);  —  oder 
auf  »Hohekehl«  Biegung  nach  1.  über  fll  km)  Auerhahn  (S.  160)  und 
über  (1-i  kmj  Bocksiciese  (S.  162,;  nach  (16  km)  Hahnenlclee. 

Fußwege:    a)  Über  den  Steinberg,     Bäringerstr.  Xr.  32  auf  diese  Prome- 


8.  S.  158,  Nr.  2c.  —  b)  Vber  den  Auer- 
hahn, s.  S.  160,  Nr.  9).  —  c)  Über 
Hohekehl,  anfangs  wie  S-  160,  Nr.  9  b, 
bis  der  alte  Fahrweg  die  Chaussee 
schneidet.  Auf  dieser  eine  kurze 
Strecke  r.,  dann  geradeaus  den  »2  G« 
bez.  Weg  (s.  oben).  —  d)  (Lohnender) 
aus  dem  Klaustore  r. ,  am  Wasser 
entlang ,  vor  dem  Felsenkeller  1.  auf 
dem  ;> Weinbergsstiege  bis  an  den  »Ra- 
benstiege, dann  r.  weiter,  ^-ie  unten 


nade  bis  vor  den  Felsenkeller,  dann  r. 
auf  dem  »Nonnenstieg«  bis  an  den 
»Rabenstieg«.  Nun  auf  »2  F«  bezeich- 
netem Weg  weiter  über  den  Aussichts- 
punkt »Rabenstein«  und  bald  ins  Freie. 
L.  Blick  ins  Gosetal.  An  der  »Quell- 
grotte« und  Erlengrotte  vorbei,  1.  am 
Hessenkopf  ansteigend,  dann  r.  den 
Berg  hinauf  bis  zum  »Wiesenblick« ; 
hinunter  auf  den  »Taubenstieg«  und 
1.  weiter  über  die  Margaretenklippe  ins 


beschrieben.  —  Oder  vom  Vititor  auf    Granetal,  dann  nach  ^,4  St.  bis  (3  St.) 
die  Klaustorpromenade,  auch  von  der    Hahnenklee. 

Hahnenklee  (560  m),  ein  als  Höhenkurort  (zus.  mit  Bockswiese 
an  11000  Kurgäste)  sehr  besuchtes  Gebirgsdorf  (einschl.  Bockswiese 
471  Einw.),  in  einer  Hochmulde  inmitten  Bergwiesen  reizend  gelegen 
und  von  Nadelwald  umgeben.  Komfortable  Unterkunft,  lebhafter 
Verkehr.    Xeue  interessante  Kirche,  Holzbau  in  norwegischem  Stil. 

Gasthöfe  (alle  mit  Garten  und  Ve-  Haus,  am  Walde,  besucht;  Bäder;  Z. 
randa) :  Hohenzollem,  Z.  1,50-3,  F.  1,25,  von  2  M.  an,  F.  0,75,  T.d"h.  2,50,  Pens. 
Mitt.  2,50,  Pens.  6-10  M.  —  Deutsches  '  von  5  M.  an:  ZU.;  gelobt.  —  Hahnen- 


Harz.     1912. 


11 


162 


15.  Hahnenklee. 


TcleerHofy  T.d'h.2,50,  Pens,  von  5,50  M. 
an,  hübsche  Lage.  —  Schwenzels  Hotel, 
nahe  am  Wald;  56  Z.  1,50-3,50,  F.  1, 
T.d'h.  2,25,  kl.  Diner  o.  Wz.  1,75,  Pens. 
4,50-6,50  M. ;  ZH.  —  Gehirgshotel,  in 
höherer  Lage,  nahe  am  Wald;  Z.  1,50 
bis  3,  F.  1,  Pens.  5-9  M.  —  Kreuzig, 
mit  Villa  Margarete ,  Mitte  des  Orts ; 
Z.  von  1,  Pens,  von  4  M.  an.  —  Tann- 
häuser, am  Wege  nach  Wolfshagen; 
Z.  2,  F.  0,75,  T.d'h.  1.75 ,  Pens.  5-7  M. 

—  Granetal.  —  Waldgarten. 
Pensionen  :  Villa  Bergfriede  -  Da- 
heim, schön  gelegen;  20  Z.  von  1  M. 
an,  B.  7  Proz.  der  Rechnung  (keine 
Trinkg.,  kein  Wz.),  Pens.  5-7  M., 
Lawn-Tennis-Platz,  am  Wald  (nimmt 
keine  Israeliten  auf);  ZH.  —  Villa 
Emma,  Pens.  8-10  M. ;  —  Pensionat 
Elisabeth,  Z.  4-6,  B.  1,50  M.  vFöchentl. ; 

—  Huhertusheim,  Z.  1-2,  F.  0,50,  L.  0,10, 
B.  wöchentl.  1  M.,  sämtlich  hohe  Lage. 

—  Im  Ort:  Villa  Helene,  Z.  m.  F.  2, 
Pens,  von  4,50  M.  an,  B.  wöchentl.  1,50 
M.,  von  Familien  gelobt.  —  Viktoria- 
haus {Ko^emüller),  am  Wald;  Z.  1,50- 
2,  B.  wöchentl.  1,50,  F.  0,75,  Mitt.  2, 
Pens.  5-6  M.  —  ° Hubertusheim.,  Pens. 
7-15  M.  —  Haus  Rohrmann.  —  Viktoria 
Luise,  Pens,  von  4,50  M.  an ;  ZH. :  gelobt. 

Cafes :  Weißleder ,  mit  Milchwirt- 
schaft, am  Fußwege  nach  Lautenthal. 

—  Biermann. 

Wohnungen  (vor  der  Saison  bestel- 
len !)  im  Dorf  von  6-7  M.  an  fürWoche  u. 
Bett;  Auskunft  bei  der  Kurkommis- 
sion. —  Kurtaxe  Cauch  in  Bockswiese): 
Nach  5  Tagen  1  Pers.4  M.,  Familien  6, 
jede  weitere  Pers.  1 M.  —  Badeanstalt: 
Fichtennadel-,  Sol-  und  kalte  Bäder. 

—  Sanatorium  von  Dr.  Klaus,  für 
Nervenkranke  und  innere  Krankhei- 
ten; Pens.  7-12  M. ;  Tuberkulöse  aus- 
geschlossen; gelobt.  —  Zwei  Ärzte. 

Auskunft  durch  die  Kurvei-waltung. 

—  Harzklub.  —  PTF. 

Omnibus  nach  Goslar  4mal  für  1,70 
M. ;  anderseits  in  ^/a  St.  nach  Bocks- 
vnese.  —  Automobilomnibus  nach  Gos- 
lar, vgl.  S.  161 ,  und  Torjliaus. 

Spaziergänge  (gut  bez.) :  Hexenbank, 
Elsas  Blick  (s.  unten),  Rolle,  Spiegel- 
tal, zum  Grumbacher  und  Kuttel- 
hacher  Teich  u.  a.  —  Ausflüge:  Va  St. 
nördl.  auf  den  Langelieth  (571  m),  östl. 
davon  der  Langeweth  (556  m) ;  nö.  über 
den  Aussichtspunkt  »Rolle«  auf  den 
(1  St.)  *Borberg  (585  m),  mit  Schatz- 


hütte, schöne  Aussicht,  Abstieg  event. 
nach  Wolfshagen  (S.  161).  —  Ferner 
1)  Nach  Lautenthal,  1  St.;  entweder 
westl.  am  Kirchturm  vorbei  durch 
Wiesen  und  Wald,  dann  den  Fahr- 
weg überschreitend,  steil  hinab  und 
unten  auf  dem  Fahrweg  im  Tal  der 
Laute  weiter;  —  oder  (hübscher)  auf 
dem  Fahrweg  bleibend  (nicht  steil 
hinab)  und  dann  den  Weg  über  Elsas 
Blick  und  den  Maaßner  Gaipel  nach 
Lautenthal  (S.  165).  —  2)  Bei  Pen- 
sion Schwenzel  in  den  Wald  und  östl. 
(bez.  »2  L«)  auf  den  (I/2  St.)  *Bock8berg 
(S.  160),  hinab  zum  (^  4  St.)  Auerhahn 
und  zur  Schalke,  vgl.  S.  172,  Nr.  13.  — 
3)  Mit  Ausblicken,  erst  uw. ,  dann 
nördl.  nach  (2  Üt.)  Wolfshagen  (S.  161). 

Entfernungen  von  Hahnenklee: 
Goslar  (Fahrweg)  2  St.;  Lautenthal 
(S.  165),  nächste  Eisenbahnstation,  1 
St.  (hinab);  über  Wildemann  nach 
Grund  (S.  176)  2  St.;  Zellerfeld  (S. 
173)  11  a  St.;  über  Mittelschulenburg, 
Altenau  und  Torfhaus  nach  dem 
Brocken  7  St. 

Von  Hahnenklee  über  die  Fahr- 
straße und  auf  hübschem  Waldweg 
(»2  E«)  in  1/3  St.  nach 

(23/4  St.)  Bockswiese  (540  m;  Kur- 
haus, bei  Loorz,  Pens.  4  M. ,  gelobt. 

—  ° Ludung slust ,  Z.  1,50-2,  F.  0,75, 
T.d'h.  o.  Wz.  2,  Pens.  4-5  M.  —  Pen- 
sionen: Villa  Maria,  Z.  2,50,  F.  0,H5, 
T.d'h.  2,  abds.  1,50,  Pens.  5-7,50  M., 
kein  Wz.  —  Villa  Waldgrün.  —  Villa 
Bocksberg,  Pens.  4,75-6  M.  —  ^  Wald- 
heimat, Pens.  5-8  M.),  Bergmannsdorf 
mit  zwei  Gruben,  friedlich  in  einer 
Talsenkung  gelegen,  beliebte  Sommer- 
frische (Kurtaxe  s.  Hahnenklee).  — 
Entfernungen:  südl.  durch  das 
Spiegeltal  und  über  die  Bockswieser 
Höhe  nach  Zellerfeld  II/4  St. ;  nw. 
nach  Lautenthal  1  St.  —  Bei  der  Villa 
Waldgrün  beginnt  der  hübsche  Fuß- 
weg, an  den  sechs  Teichen  hin  in 
Va  St.  zum  Auerhahn  (S.  160). 

Nach  Wildemann  (1  St.)  weiter 
führt  die  Chaussee  sw.  hinab  ins 
Spiegeltal,  dann  westl.  (r.),  am  Zechen- 
haus vorüber,  wo  1.  ein  Weg  nach 
dem  Johanneser  Kurhaus  (S.  171)  ab- 
zweigt, und   talab    nach   Wildemarin, 

—  Schöner  und  nur  ^/a  St.  weiter  ist 
der  Weg  durch  das  obere  Spiegeltal : 
i/a  St.  auf  dem  Weg  nach  Zellerfeld, 
dann    hinter   dem  ersten  Spiegeltaler 


O'berharz. 


163 


Teiche  r.  ab,  später  kleiner  Wasser- 
fall am  "Wege;  beim  zweiten  Teiche 
vom  Damm  wunderschöner  Blick.  Im 
Tale  abwärts  weiter  nach  (l^j  St.) 
Wlldeniann  (S.  167).  Von  hier  wei- 
ter auf  der  Chaussee  nach  Klausthal 


südl.  bis  oberhalb  des  Bahnhofs  Wilde- 
mann,  dann  r.  im  Gitteldschetal 
auf  dem  Promenadenweg  über  den 
Schweinebraten  (S.  179)  direkt  oder 
über  den  Iberg  (S.  179)  nach  {2^k  St.) 
Grund  (S.  176). 


Der  Oberliarz. 


Als  »Oberharz«  bezeichnet  mau  die 
Hochebene  von  Klausthal  -  Zellerfeld 
und  die  von  dieser  durch  den  Bruch- 
berg getrennten  Bergformationen  von 
St.  Andreasberg.  Im  O.  schließen  sich 
daran  Altenau  und  das  Brockengebirge. 
Früher  bezeichnete  man  als  Oberharz 
einfach  den  Verwaltungsbezirk  der 
hannoverschen  Berghauptmannschaft 
Klausthal.  Infolgedessen  rechnet  man 
auch  heute  noch,  wenn  auch  fälsch- 
lich, das  Gebiet  der  sieben  »Bergstädte« 
(St.  Andreasberg,  Altenau,  Klausthal, 
Grund,  Lautenthal,  Wildemaun  und 
Zellerfeld)  sowie  Lerbach  hinzu,  so  daß 
man  als  Oberharz  den  ganzen  Nord- 
westen bis  zur  Linie  der  Harzquer- 
bahn in  Anspruch  nimmt.  —  Das 
rauhe  Klima  ist  dem  Ackerbau  nicht 
günstig,  der  sich  auf  Kartoffeln  und 
Gemüse  beschränkt.  Kernobst  kommt 
über  500  m  fast  nie  zur  Reife.  Die 
Zucht  des  braunen  Rindes  ist,  durch 
weite  "Wiesenflächen  und  W^eidegang 
in  den  Harzforsten  ermöglicht,  in  der 
Qualität  besser  geworden.  Daneben 
wird  viel  Ziegen-,  nur  wenig  Schweine- 
zucht getrieben.  Der  Forstkultnr,  die 
neben  dem  Bergbau  hauptsächlich 
der  Bevölkerung  den  Lebensunterhalt 
gewährt,  dienen  etwa  90  Proz.  des 
Bodens.  Da  dieBenutzung  allerfließen- 
den Gewässer  nur  mit  Genehmigung 
der  Bergwerks-  und  Hüttenverwaltung 
erfolgen  darf,  entwickelt  sich  die  In- 
dustrie nur  langsam;  es  finden  sich 
Holzstoff-,  Kisten-,  Zündwarenfabriken 
und  Sägewerke.  Kanarienvögelzucht, 
jetzt  sehr  im  Rückgang,  bildet  eine 
Nebenbeschäftigung. 

Das  Klima  des  Oberharzes  ist  das 
der  bewaldeten  deutschen  Mittel- 
gebirge, ausgezeichnet  durch  die  wenn 
auch  herbe  u.  stellenweise  rauhe  (mitt- 
lere Temperatur  2,50  C),  so  doch  über- 
aus nervenstärkende  Luft.     Die  aus- 


gebreiteten Tannenwaldungen,  welche 
in  der  Nähe  der  Ortschaften  von  üppi- 
gen Wiesen  unterbrochen  werden,  die 
vielen  in  AVald  und  Wiesen  liegenden 
Teiche  geben  ein  Landschaftsbild  von 
großer  Schönheit,  wobei  auch  hier  der 
Wald  seine  ge^itterdämpfende  Eigen- 
schaft nicht  verleugnet.  In  hygieni- 
scher Hinsicht  ist  das  Klima  des  Ober- 
harzes ein  anregendes,  die  Blutzrrku- 
lation  beförderndes  und  für  Neu- 
rastheniker,  besonders  für  solche,  die 
an  nen'ösen  Verdauungsbeschwerden 
leiden,  empfehlenswert. 

Mittlere  Temperattir  in  Celsius : 


Frühling 
Sommer 
Herbst  . 
Winter  . 

Jahr: 


+   6,96  I  4-  1,67  I  -\-  9,48 

-|-16,76  {  -\-  9,90  '   -fl3,51 

-t-   8,57  1  -t-  3,42  1  4-   2,51 

-\-  0,39  ,  —  4,46  j  —  0,93 

-!-   8,15 


-f    2,64       -t-    6,02 

Das  Gebirge  des  Oberharzes  ist  ern- 
ster, einsamer,  schon  durch  das  Vor- 
herrschen des  Nadelwaldes.  Die  Hoch- 
ebene von  Klausthal  ist  landschaftlich 
wenig  reizvoU,  bietet  aber  in  Bergbau 
und   Hüttenwesen  viel  Interessantes. 

Bergbau,  Gruben-  und  Hüttenwesen. 

Dem  preußischen  Oberbergamt 
Klausthal  untersteht  auf  dem  Oberharz 
die  Direktion  der  Oberharzer  Hütten- 
werke. Von  ihr  hängen  ab  2  Berg- 
iuspektionen:  Klausthal  und  Lauten- 
thal, und  4  Hüttenämter:  Klausthal, 
Lerbach,  Lautenthal  und  Rothehütte. 
Am  Kommunion -Unterharz  (S.  133) 
führt  Preußen  mit  Braruischweig  im 
jährlichen  Wechsel  die  Verwaltung. 
Der  Fachausbildung  dienen  in  Klaus- 
thal die  Bergakademie  mit  Bergschule 
und  die  Bergvorschule. 

11* 


164 


01)erharz. 


Der  Bergbau  des  Oberharzes  läßt 
sich  bis  in  die  Zeit  der  sächsischen 
Kaiser  zurückverfolgen.  Um  968  wur- 
den die  Rammelsberger  Erze  entdeckt, 
und  schon  1016  zog  man  fi-änkische 
Bergleute  vom  Fichtelgebirge  herbei. 
Die  Stadt  Goslar,  seit  1374  im  Besitz 
des  Rammeisbergs,  rief  1419  eine  neue 
Kolonie  obersäch-sischer  Bergleute 
herbei.  Mitte  des  15.  Jahrh.  erscheint 
die  Grube  Celle  als  gebaut.  1568  wurde 
der  tiefe  Julius-Stollen  bei  Goslar  be- 
gonnen, 1576  die  erste  Messinghütte  er- 
richtet. Aber  erst  als  ein  böhmischer 
Schmelzer,  Georg  Neßler,  1577  das  Ver- 
fahren, das  Kupfer  zu  gute  zu  machen, 
gelehrt  hatte,  kamen  sowohl  die  Ram- 
melsberger als  Oberharzer  Gruben  zu 
höherer  Blüte.  Die  Aufnahme  des 
Eisenbergwerks  am  Iberg  hatte  die  Er- 
bauung der  Stadt  Grund,  und  die  Auf- 
findung der  Grube  Andreaskreuz  die 
Gründung  von  Andreasberg  (1521) 
zur  Folge;  rasch  folgten  auf  diese 
Lautenthal,  Klausthal  u.  a.  aus  gleicher 
Ursache.  Der  Bergbau  vervollkomm- 
nete sich  bald,  nachdem  man  1632  das 
Sprengen  mittels  Pulvers  erlernt  hatte. 
Am  blühendsten  war  der  Harzer  Berg- 
bau Mitte  des  17.  bis  Mitte  des  18. 
Jahrh. ;  seitdem  hat  die  Reichhaltigkeit 
der  Gruben  bedeutend  abgenommen. 
Durch  die  Einwirkungen  der  schwef- 
ligen Säuren  ist  das  Nadelholz  in  der 
Nähe  der  Hütten  fast  ganz  verschwun- 
den. Man  benutzt  jetzt  zur  Feuerung 
Kohle  und  Koks.  —  Beschäftigt  wurden 
im  Bergbau  und  Hüttenwesen  1909  nur 
noch  rund  3800 Mann.  —Die Gruben- 
befahrung ist  Laien  nicht  mehr  ge- 
stattet, doch  können  die  Gaipelmitden 
»Künsten«  und  die  Hüttenwerke  meist 
besichtigt  werden.  In  den  Pochwerken 
und  Er  zu:  äs  dien  werden  die  Erze  »zu 
gute«  gemacht,  d.  h.  das  taube  Gestein 
wird  vom  Erz  getrennt,  letzteres  dann 
zermahlen  und  geschlemmt,  damit  es 
den  Hütten  überwiesen  werden  kann. 
—  Der  tiefste  Schacht  des  Harzes  ist 
Kaiser  Wilhelm  II.  zu  Klausthal,  der 
über  900  m  tief  ist,  220  m  unter  den 
Meeresspiegel  hinabreicht  und  im  Tief- 
sten etwa  -{-  22°  C  Temperatur  hat. 
Die  reichsten  Silbergruben  sind  die 
von  Grund  und  Silbernaal.  —  Die 
Produktion  der  im  Bezirk  des 
Klausthaler  Oberbergamts  liegenden 
Gruben  (zu  denen  allerdings  auch  die 


Gruben  der  Regierungsbezirke  Han- 
nover, Lüneburg,  Stade,  Schleswig 
und  Kassel  gehören)  betrug  1909 :  Stein- 
kohlen 915  970 1  (1 1  =  1000  kg),  Braun- 
kohlen 987  259  t,  Eisenerze  774961  t, 
Zinkerze  19  047  t,  Bleierze  53  551  t, 
Kupfererze  24  649  t,  Silbererze  1,5  t. 
Stein  -  und  Braunkohlen  sowie  Salze 
kommen  im  Harzteile  des  Oberberg- 
amts gar  nicht,  Eisenerze  nur  wenig 
und  Öle  im  Harz  überhaujjt  nicht 
vor.  Die  anhaltischen  und  braun- 
schweigischen  Erträge  sowie  die  des 
Kommunion-Harzes  und  der  Provinz 
Sachsen  sind  nicht  berücksichtigt.  — 
Die  Produktion  der  fiskalischen  Hüt- 
tenwerke war  1909:  Roheisen  (nur 
Rothehütte)  2113  t;  Eisengußwaren 
U.  Schmelzung  (Rothehütte,  Lerbach 
und  die  bei  Uslar  gelegene,  demnächst 
zur  Stillegung  kommende  Sollinger- 
hütte)  2652  t;  Kaufblei  14633  t;  Kupfer 
2011  t;  Kupfervitriol  2012  t;  Zink- 
vitriol 4973  t;  Schwefelsäure  24  285  t; 
Feingold  8,53  kg;  Feinsilber  43318,2  7 
kg.  (Die  Unterharzer  Hütten  er- 
brachten Feingold  83,42  kg,  Feinsilber 
9981,31  kg.)  Die  Zinkerze  werden 
nicht  im  Harz  verhüttet,  sondern  meist 
an  rheinische  Ziukgruben  verkauft. 
Früher  wurden  in  Altenau  und  An- 
dreasberg große  Mengen  überseeischer 
Erze  verarbeitet,  aus  denen  das  im 
Oberharz  gewonnene  Gold  größten- 
teils stammt.  Der  Betrieb  ist  aber 
infolge  der  gesunkenen  Silberpreise 
nicht  mehr  lohnend  und  daher  ein- 
gestellt. Für  den  gesamten  Oberharz 
dient  jetzt  ausschließlich  die  neue 
Aufbereitung  in  Klausthal  als  Roh- 
hütte, die  den  größten  Teil  der  Ober- 
harzer Erze  verarbeitet.  In  Lauten- 
thal wird  dann  das  dort  gewonnene 
Werkblei  entsilbert.  Hier  ist  also  die 
Feinhütte,  in  der  man  am  besten  den 
»Silberblick«  beobachten  kann.  So 
nennt  man  die  wenigen  Augenblicke, 
in  denen  das  Silber  beim  Abtreiben  des 
Werkbleis  die  letzte  Bleioxydhaut  zer- 
reißt und  mit  bläulichem  Glänze  leuch- 
tet. Wer  dieHütte  besuchen  will,  erkun- 
dige sich,  wann  »es  (das  Silber)  blickt«. 
Der  Oberharzer  Berg-  u.  Hüttenbetrieb 
brachte  1910  einen  Überschuß  von 
1691959  M. ,  was  gegen  das  Vorjahr 
ein  Mehr  von  844585  M.  bedeutet. 

Wasserwirtschaft.      Als    Betriebs- 
kraft des  Bergbaus  wird  Wasser  be- 


16.  Klausthal-ZeUerfeld. 


165 


uutzt,  da  Kohlen  durch  den  Transport 
zu  teuer  werden.  Deshalb  fangt  man 
in  vielen  Sammelgräben ,  die  eine 
Länge  von  207  km  haben,  und  durch 
Stauwerke  das  Wasser  auf  und  sam- 
melt es  in  etwa  70  Teichen  mit  über 
250  Hektar  BodenÜäche  und  13  Mill. 
cbm  Fassungskraft.  Diese  Aufschlag- 
wasser dienen  zum  Betrieb  der  Steig- 
und  Förderkünste  sowie  der  Bohr- 
und  Wasserhaltungsmaschinen.  Sie 
speisen  über  200  große  Wasserräder 
und  3  Wassersäulenmaschinen.  Die 
Moore  des  Brockens  (Oderteich)  und 
des  Bruchberges  (Dammgraben)  liefern 
die  nötigen  Wasser.  Die  vom  Bruch- 
berge kommenden  Wassar  werden 
durch  den  auf  dem  15  m  hohen  Sper- 
berhaier  Damm  laufenden  Damm- 
graben am  Dammhaus  (S.  190)  vorbei 
an  den  Polsterberg  geleitet.  —  Um 
die  Gruben  vor  dem  »Ersaufen«  durch 
eindringende  Wasser  zu  bewahren, 
benutzt  man  große  Pumpen,  die  das 
Wasser  indessen  meist  nicht  direkt 
an  die  Erdoberfläche,  sondern  durch 
Stollen  hinausbefördern.  Der  bedeu- 
tendste dieser  Stollen  war  früher  der 
Neue  OeorgsstoUen,  dessen  Bau  1771 


u.  S.  den  oberharzischen  Bergbau  ret- 
tete. Hatte  man  anfänglich  nur  die 
Klausthaler  Gruben  damit  lösen  wollen, 
so  wurden  später  auch  die  Zellerfelder 
Gruben  damit  in  Verbindung  gebracht. 
Der  Stollen  ist  ca.  15  km  lang,  beginnt 
in  Grund  (S.  176),  284  m  ü.  M.,  und 
dringt  bei  den  östlichen  Gruben  von 
Klausthal  über  300  m  tief  ein.  Als 
der  Georgsstollen  nicht  mehr  genügte, 
setzte  man  1851  neben  Gittelde  einen 
110  m  tiefern  Stollen  an,  den  Ernst- 
Augnst  -  Stollen ,  mit  dem  man  die 
sämtlichen  bei  Grund,  Klausthal  und 
Zellerfeld  liegenden  Gruben  verband. 
Dieser  Stollen,  1864  vollendet,  beginnt 
bei  der  abgeworfenen  Grube  Karolina 
in  einer  Tiefe  von  392  m  und  mündet 
bei  Gittelde,  210  m  ü.  M.  Später  ist 
er  nach  den  Bockswieser  und  Lauten- 
thaler Gruben  fortgesetzt  und  1892 
beendet  worden.  Der  Stollen  ist  der 
zweitlängste  Tunnel  der  Erde,  seine 
Länge  beträgt  30,260  km.  (Der 
Schlüssel  -  Stollen  im  Mansfelder 
Revier,  1880  vollendet,  der  die  Wasser 
in  die  Saale  abführt,  ist  31,06o  km  laug, 
der  Simplon- Tunnel  19,756  km,  der 
St.  Gotthard- Tunnel  14,920  km.) 


16.  Klausthai  und  Zellerfeld. 
Eisenbahn  von  Goslar  nach  Klausthal -Zellerfeld. 

Vgl.  die  große  Harzkarte  und  die  Karten  bei  II.  17b  und  19. 

31  km  Eisenbahn  von  Goslar  bis  Klausthal -Zellerfeld  in  112-2^,4  St.; 
bis  Lautenthal  11.  0,95,  HI.  0,55  >I. ;  Wildemann  H.  1,20,  in.  0,80  M. ;  Franken- 
scharrn  -  Hütte  H.  1,50,  HI.  0,95  M.;  Klausthal  U.  1,60,  HI.  1,05  M. 

Von  Goslar  (K.  15)  über  Stat.  Herzog-Juliushütte  nach  (6  km) 
Langeisheim  (Station  für  das  3  km  südl.  gelegene  Wolfshagen,  S.  161). 
Hier  geht  r,  die  Bahn  nach  Seesen  (S.  175)  ab.  Dann  lenkt  die  Bahn 
(Sekundärbetrieb)  in  das  Gebirge  ein  und  folgt  der  Innerste  oft  in 
starken  Kurven  (bis  190  m  Radius)  über  (12  km)  Hst.  Lindthal. 

(17  km)  Stat.  Lailteiltlial  (296  m),  preui3ische  Bergstadt  mit  2498 
Einw.,  zum  Teil  obersächsischer  Abkunft  (S.  18),  im  schönsten  Teil 
des  Tnnerstetals  gelegen,  umgeben  von  bewaldeten  hohen,  steilen 
Bergen,  zwischen  denen  sich  waldige  Seitentäler  öfiheu;  als  billige 
Sommerstation  und  klimatischer  Kurort  (mit  Fichtennadel-,  Secsalz-, 
Schwefel-  und  Stahlbädern)  besucht.  Meist  ansteigende  Spazier- 
gänge. Wintersport.  Oberförsterei,  Berginspektion  und  Hüttenamt. 
Kanalisation,  Wasserleitimg,  elektrisches  Licht. 

Gasthäuser:  Kathaus,  Mitt.  1,50  M.  F.  0,75,  Pens.  4-6  M.,  empfohlen.  — 
—    Prinzeß   Karoline,    Z.    1,50-2,50,     Schützenhaus,   Z.  von  1,25  M.  an,  F. 


166 


16.  Lautentlial. 


0,60,  Mitt.  1,40,  Pens,  von  3,50  M.  an; 
Schülerherberge.  —  WalcUchlößchen, 
5  Min.  vom  Bahnhof;  Z.  l,5o,  F.  0,75, 
Mitt.  1,50,  Pens.  4-5  M.  —  Waldkater, 
Z.  m.  F.  2,5  0,  Pens.  4-5  M.  —  Glück- 
auf. —  °  Villa  Bergjriedtn,  3  Min.  vom 
Bahnhof.  —  Villa  Rieke.  —  ° Kurhaus 
Hütdchejital,  s.  unten.  —  Privatwoh- 
nungen  mit  Pension  im  Bischofstal. 


Bäder  im  Kurbad,  gegenüber  Hotel 
Prinzeß  Karoline.  —  Arzt.  —  Kurtaxe: 
Nach  fünf  Tagen  1  Dame  1  M.,  1  Herr 
1,50  Mk.,  2-5  Pers.  2,50  iL,  6  und 
mehr  Pers.  3  M. 

Wohnungen  veeisen  Harzklub  und 
Kurverwaltung  nach.  —  Harzklub: 
Auskunft  bei  Herrn  Apotheker  Dr. 
Edm.  Prael. 


Sehenswert  ist  die  Silberhütte,  welche  die  Silbererze  der  Harzer 
Gruben  zum  Feinbrennen  bekommt;  man  besucht  (mit  Erlaubnis) 
zunächst  die  Schmelzhütte  (s.  S.  164),  dann  die  Kesselhütte  imd 
zuletzt  die  Treibhütte  (»Silberblick«,  »Goldscheidung«  nur  zeitweise). 

Spaziergänge:!)  Von  der  E'arolinen- 
halde  (Restaurant)  über  den  Pulver- 
graben, »Bismarck- Promenade«,  im 


Innerstetal  aufwärts  nach  dem  roman- 
tisch gelegenen  (1,3  St.)  HütschentaUr 
Kurhaus  (Pens.,  viel  besucht),  hart 
an  der  Chaussee  nach  Wildemann. 
Ebener  Weg  mit  wechselnden   herr- 


Weg  mit  prachtvollem  Blick  auf  Lau- 
tenthal und  talabwärts,  weiter  ins 
Bischofstal  und  dort  hinab  (1  St.). 

Ausfluge :  a)  Ö  s  1 1  i  c  h  der  Innerste 
(vgl.  auch  Karte  bei  R.  15): 

1)  Vom  Bischofstal  über  die  Wie- 
sen   des    Schulbergs   allmählich   auf- 


liehen  Waldbildem.     Zurück  auf  der  I  ^^^'^S^nd   entweder  1.  nach  dem  (1  St.) 

Sommeroerg  (611  m),  herrliches  Pan- 
orama nach  dem  Brocken  und  Bruch- 
berg zu,  dann  auf  der  Höhe  fort  nach 
dem  (li;a  St.)  Borberg  (585  m),  mit 
Schutzhütte,   Blick  in  das  Flachland 


Chaussee  oder  über  die  Kuhnase  bzw. 
Kuhbrücke.  —  2)  Zum  (i/a  St.)  Maaß- 
ner  Gaipel  (Bier),  am  Abhang  des 
Kranichsbergs,  ins  Lautetal.  (Gaipel  =: 
Aufeugwerk  eines  Bergwerks.)   Herr 


lieber  Blick   über  Lautenthal   in  das  I  !^°^  <^?.^f  "^^"f ?^i^«S^°^  T^-^T 

hier  nordl.  am  Schader  (438  m)  hinab, 

durch  junge  Buchenwälder,  nach  (3  St.) 
Wolfshagen  (S.  161);  —  oder  r.  über 
den  Rinderstall  durch  jungen  Fichten- 
bestand nach  (Vi<2  St.)  Hahnenklee 
(S.  161).  Zurück  nach  Lautenthal  ent- 
weder Chaussee  durchs  Tal  der  Laute 
oder,  die  Chaussee  überschreitend,  den 
Waldweg  nach  dem  Maaßner  Gaipel. 
—  Zwischen  Hahnenklee  und  Lauten- 
tal idylUsch  gelegenes  Cafe  zumWald- 
kater. 

2)  Am  Fuß  des  Bielsteins  entlang 
über  den  Sparenberg,  zwischen  Eck- 
berg u.  Riesberg  durch  nach  (li/a  St.) 
Wolfshagen  (S.  161). 

3)  Nach  Bockswiese,  1  St.  —  Zum 
Maaßner  Gaipel  (s.  oben)  führen  meh- 
rere Wege.  Dann  mäßig  steigend  rück- 
wärts, bald  1.,  mit  schönen  Aussich- 
ten (Elsas  Blick),  weiter.  (Bei  der 
Bank  »Elisabeths  Ruh«  zweigt  derWeg 
nach  Hahnenklee  ab;  S.  161.)  Man 
schneidet  hierauf  die  Chaussee  zwei- 
mal und  kommt  über  den  Damm  des 
Kuttelbacher  Teichs  (vorher  r.  Ab- 
zweigung über  den  Grumbacher  Teich 
nach  Wildemann,  S.  167)  nach  (1  St.) 
Bockswiese  (S.  162). 


Innerstetal  abwärts.  —  3)  Wasserfall 
am  Kranichsberg,  fällt  ineist  nur  Sa. 
—  4)  (I/2  St.)  Bielsteinslaube  (496  m) 
mit  Schutzhütte  des  HK;  vom  Bischofs- 
tal am  Waldrand  1.  abbiegend  auf 
schönen  ebenen  Fußwegen  am  Biel- 
stein  (mit  den  Zwerghöhlen)  entlang 
zur  Laube,  dann  über  den  Eggers- 
hlick  ins  Dölbetal,  zurück  gleich  1. 
auf  schönem  Promonadenweg  durch 
die  Schieferbrüche  an  der  Innerste  auf- 
wärts. —  5)  Von  der  Innerste-Chaus- 
see, 1/4  St.  unterhalb  Lautenthal,  1.  ab 
nach  (Weg  Dez.)  der  (i,a  St.)  Teufels- 
ecker-Höhe  (140  m  über  der  Talsohle), 
♦Aussicht  nach  Lautenthal,  das  In- 
nerstetal abwärts  und  nach  dem  Stein- 
berg; in  der  Nähe  ein  Bergrutsch. 
Weiter  aufwärts  zum  Hagelsberger 
Jagdhaus,  Eichenberg,  Luchsstein  (hier 
wurde  der  letzte  Luchs  erlegt),  Stern- 
platz, Steileberg;  zurück  über  die 
Wendebornwiese  und  den  Kleinen  Brom- 
berg;  einer  der  schönsten  Spaziergänge 
(l^v,-2  St.).  —  6)  Von  der  Chaussee 
nach  Hahnenklee  (Rodelbahn)  im 
Lautetale  (so.)  1.  im  untern  Murrtal 
aufsteigend,  am  Schulberge  oberhalb 
der  Wiesen   am  Waldesrand   ebener 


16.  Wildemann. 


167 


b)  Westlich,  1.  der  Innerste: 

4)  Über  den  Steilenherg  (Buehen- 
waldung),  mit  Schutzhütte  (538  m)  des 
HK,  nach  (1  St.)  Spielma7i7ishöhe{609in ; 
zurzeit  Zugänge  zum  trigonometri- 
schen Signal  verboten);  auf  dem  Fuß- 
weg nördl.  weiter  nach  dem  (li/a  St.) 
Schiuarzenherg  (Jagdhäuschen  ohne 
"Wirtschaft).  Hinab  ins  Innerstetal 
oder  weiter  über  die  Kalte  Birke  (frühe- 
res Forsthans;  Weg  bez.)  nach  den 
Lindthals-Köpfen  und  so.  hinab  nach 
(21  4  St.)  Lindthal,  Forsthaus  an  der 
Chaussee  nach  Langeisheim,  gute 
Wirtschaft,  schöne  Aussicht;  Hst.  der 
Bahn  (S.  165). 

5)  Über  den  Steilenherg  (s.  oben) 
nach  dem  Neckeinberg ;  hübsche  Sei- 
tenbilder und  Aussicht  über  Seesen 
und   ins  Leinetal.     Zurück  entweder 


östl.  über  den  Großen  Bromberg  oder 
nw.  hinab  zur  (2  St.)  Schildau  (hier 
Forsthaus  Neckeinberg,  mit  Wirtsch., 
S.  176  1.),  nebenan  die  Hausschildburg 
(früher  Burg),  und  auf  der  Chaussee 
von  Seesen  (10  km)  nach  Lautenthal 
zurück. 

6)  Zur  {^i  St.)  Karolinenhalde  und 
von  da  westl.  am  Großen  Bromberg 
aufwärts  nach  der  (1  St.)  Brombergs- 
höhe (599  m),  einem  prachtvollen  Aus- 
sichtspunkt über  den  Vorharz,  nach 
dem  Brocken  und  dem  Hochplateau 
Klausthal-ZeUerfeld.  Zurück  entweder 
über  den  Großen  Bromberg  (554  m; 
Blick  auf  Lautenthal  verwachsen)  oder 
südl.  über  den  (1^  4  St.)  Futterplatz, 
Langeegge-Adlersblick,  Ausblick  ins 
Tal    der    Innerste,    nach   Lautenthal 


(21/g   St.). 

Die  Bahn  geht  von  Lautenthal  im  Innerstetal  aufwärts,  bald  auf 
hohen  Dämmen,  bald  durch  Felseiuschnitte,  oft  in  scharfen  Kurven, 
durch  einen  Tunnel  (den  einzigen  der  Bahn). 

(24  km)  Stat.  Wildemaun  (422  m;  Bahnhofsrestaurant,  mit  aus- 
sichtsreicher Veranda,  gut),  preuß.  Städtchen,  die  kleinste  der  sieben 
Bergstädte  (1529  von  obersächsischen  Bergleuten  gegründet),  zwischen 
den  steilen,  fichtenbewaldeten  Höhen  des  Innerstetals,  als  freund- 
liche Sommerfrische  besucht  (2.500  Gäste),  auch  Wintersport.  Seine 
1560  Einw.  leben  meist  von  Bergbau,  Steinbruch  und  Viehzucht. 
Vor  dem  Rathaus  alte  Linde,  wo  nach  der  Sage  »Moosmännchen« 
gewohnt  haben.    Grauwacke- Pflastersteinbrüche. 

Gasthöfe  (sämtl.  mit  Gärten,  Mitt.     der  aufnahm;  sie  wurde  1712  mit  der 


von  1,25  M.  an):  Rathaus,  Z.  m.  F. 
2-3  M.  —  Wilder  Mann,  30  Z.  m. 
F.  2,  Mitt.  1,35  (i.  Abonn.)  u.  1,60 
(So.  Wz.),  Pens.  4-4,5  0  M. ,  einfach, 
gelobt.  —  Pension  Villa  Kracke,  nahe 
am  Bahnhof;  Z.  1,50,  F.  0,50,  gelobt. 
—  5  Min.  nördl.  vom  Ort:  Kurhaus 
(G.  Engelhardt)  mit  Dep.  Villa  Marie, 
komfortabel;  Z.  m.  F.  2,50-3,  T.d'h. 
2,25  M. ,  Pens,  von  4,50  M.  an,  gute 
Verpflegung;  Schülerherberge.  — 
Schützenhaus,  Z.  m.  F.  von  1,25  M.  an, 
T.d'h.  1.4  0  (So.  Wz.),  Pens,  von  4  M.  an. 

Badeanstalt:  Warmbad  0,60,  Fich- 
tennadell,!  O.Solbad  IM.,  Dusche  30  Pf. 

Sommerwohnungen  (billig),  Nach- 
weis durch  die  Kurkommission  und 
den  Harzklub.  —  Kurtaxe:  Nach  fünf 
Tagen  1  Pers.  3,  Familien  4-5  M. 

Wildemann  verdankt  seinen  Na- 
men wohl  der  ersten  gleichnamigen 
Grube,  womit  Heinrich  der  Jüngere 
1524    den   Oberharzer   Bergbau   wie- 


Grube  ;>Alter  Deutscher«  unter  dem 
Namen  »Alter  deutscher  wilder  Mann« 
vereinigt.  Der  Wilde  Mann,  der  seit 
1539  (anderswo  schon  früher)  aut  Har- 
zer Münzen,  die  in  Zellerfeld  und 
Klausthal  geschlagen  sind,  erscheint, 
nimmt  auch  mit  dem  St.  Andreas  (S. 
193  r.)  Abschied;  er  ist  das  eigentliche 
Symbol  des  Harzes  und  stellt,  mit  der 
Tanne  in  der  Hand,  die  wilde  Urkraft 
des  bewaldeten  Gebirges  vor;  auch  ist 
er  Schildhalter  des  preußischen  Wap- 
pens. Bei  Volksfesten  erscheint  auch 
jetzt  noch  hier  und  in  Lautenthal  der 
»Wilde  Manne,  in  Moos  gekleidet  und 
mit  einer  Tanne  in  der  Hand. 

Umgebung:  1)  Die  Harzer  Pflaster  • 
Steinbrüche  oberhalb  und  unterhalb 
der  Stadt,  V'*  St.  —  2)  Der  (nw.)  Hüt- 
tenberg (524  m),  mit  Wegen,  Ruhe- 
plätzen und  Aussicht,  und  westl.  wei- 
ter nach  dem  Kohlhai.  —  3)  Die 
Georgenhöhe,  am  Fuß  des  Adlerbergs, 


168 


16.  Erankenscharmliütte. 


nördl.  vor  der  Stadt,  Turnplatz ;  Denk- 
mal. —  4)  Ernst- August-Höhe,  Aussicht 
verwachsen.  —  5)  Prächtige  Wald- 
partie nach  dem  (IV  4  St.  westl.)  Ha- 
senberg:  Unterhalb  Wildemann  von 
der  Chaussee  1.  ab,  ansteigend  zum  (^'4 
St.  westl.)  Keller  (Schutzhütte),  einem 
tiefen  Hohlwege;  hier  zweigen  ver- 
schiedene Wege  ab  :  a)  nördl.  nach  See- 
sen oder  durch  Hochwald  zur  »Stun- 
denbuche«, auf  dem  Flößhai  oder 
Strullberg  (620  m)  Fernsicht  nach  S., 
SW.  und  NO.  (Brocken).  Wegweiser; 
—  b)  geradeaus  (westl.)  nach  Müuche- 
hof  (S.  176);  —  c)  sw.  Va  St.  zum 
Winterberg  bei  Grund  (S.  179);  —  d) 
stidl.  zum  (11  4  St.)  Hasenberg  (S.  179; 
Aussicht  verwachsen),  von  dem  man 
r.  zum  Iberg  (S.  179),  geradeaus,  zu- 
letzt über  Wiesen  (Weg  zum  Kur- 
haus), nach  Wildema7in  zurück  ge- 
langt. —  6)  Gnimbacher  Teiche  (nö.), 
auf  einem  Grabenweg  in  1  St.  zu  er- 
reichen; tiefe  Waldeinsamkeit.  Wei- 
terhin Bockswiese  (S.  162). 

7)  In  das  *Spiegeltal  (nö.),  präch- 
tiges Waldtal:  Fahrweg  an  der 
Georgenhöhe  r.  vorbei  zum  (3  4  St.) 
Spiegeltaler  Zechenhaus  (Bier,  Kaffee 
und  Milch).  Hier  Wegteilung:  r.  auf- 
wärts zum  (1  -i  St.  südl.)  Johanneser 
Kurhaus  (S.  171),  halb  r.  hinauf  (sw.) 
nach  Zellerfeld,  1.  (nördl.)  Fahrstraße 
nach  Bockswiese.  Unser  Weg  führt 
(östl.)  talaufwärts  weiter.  Nach  10 
Min.  der  *Untere  Spiegeltaler  Teich, 
von  dessen  Damm  schöne  Aussicht, 
daneben  Wasserfall.  R.  am  Teich  wei- 
ter, nach  10  Min.  zum  *Oberen  Spiegel- 
taler Teich,  ebenfalls  mit  Wasserfall, 
tiefe  Waldeinsamkeit.  Oberhalb  des 
Teiches  abermals  Wegteilung:  1.  in 
Va  St. nach  (1»  4  St.)  Bockswiese (S.  162), 
r.  in  i-i  St.  nach  {l'^i^,  St.)  Zellerfeld 
(S.  173),  geradeaus  am  Kurhaus  Unter- 


mühle ,  Mittelmühle  und  Wegesmühle 
vorüber  1/4  St.  zur  (IV2  St.)  Erbprinzen- 
tanne (jetzt  Genesungshaus  der  Lan- 
desvei\sicherungsanstalt  Hannover  für 
weibliche  Lungenleidende). 

8)  Zum  Johanneser  Kurhaus  bzw. 
nach  Zellerfeld  führen  drei  schöne 
Wege:  a)  Hinter  dem  Bahnhof  am 
Graben  aufwärts  bis  an  den  Bahn- 
damm, dann  1.  aufwärts  über  eine 
Wiese  und  durch  Tannen.  R.  die  Stein- 
brüche und  die  Grube  »Bergwerks- 
Wohlfahrt«.  Abwärts  kommt  man 
wieder  an  eine  waldumkränzte  Wiese, 
mit  dreifachem  Echo ,  dann  r.  zum 
(1  St.)  Johanneser  Kurhaus  (S.  171). 
—  b)  Vom  Bahnhof  Richtung  nach 
der  Stadt,  dann  r.  im  ersten  kahlen 
Taleinschnitt,  dem  »Sonnenglanz«, 
hinauf  bis  an  den  Wald.  Hier  rück- 
wärts auf  einem  Bergvorspruug  Aus- 
sicht auf  Wildemann.  Im  Walde 
weiter  bis  an  die  Wiese  mit  Echo 
und  dann  zum  (^  2  St.)  Johanneser 
Kurhaus,  Weg  beschwerlich.  —  c)  Der 
Georgshöhe  gegenüber  r.  in  den  Wald, 
bequem,  an  einer  verfallenen  Rad- 
stube vorbei  in  ^/a  St.  zum  Johanneser 
Kurhaus.  —  Weiter  nach  Zellerfeld, 
1  2  St.,  erst  Waldweg,  dann  schattiger 
Fromenadenweg. 

9)  Silbernaal ,  Frankenscharrn- 
hütte,  s.  unten. 

10)  Zum  Tberger  Kaffeehaus,  S.  179. 

11)  Nach  Lautenthal  in  \^  i  St.  auf 
der  Chaussee  oder  durch  den  Wald 
parallel  der  Chaussee  bis  zur  Bis- 
marck -Promenade  (S.  166). 

12)  Zur  (1  -i  St.)  Hohebergs-Aussicht 
(610  m),  südl.  der  Stadt. 

Von  Wildemann  nach  Grund  ent- 
weder die  Chaussee  (8  km)  oder  besser 
den  Fußweg  (S.  177,  Nr.  3)  über  das 
Iberger  Kaffeehaus  (S.  179). 


Die  Bahn  zieht  sich  im  nun  öder  werdenden  Innerstetal  hinauf 
(3  km  von  Wildemann  r.  Straße  nach  Grund) ,  etwa  1  km  weiter  auf- 
wärts Hst.  Silhernaal-  Grund  (35  Min.  von  Grund  entfernt),  passiert 
die  silberreiche  Grube  Bergwerks -Wohlfahrt  und  erreicht 

(28  km)  Stat.  FrailkeilSCliarrilllütte  (Hüttenschenke);  Wald  und 
Wiese  umher  sind  durch  Schwefeldämpfe  aus  den  vielen  Schloten 
der  Öfen  verwüstet,  Piianzenwuchs  existiert  nicht  mehr.  Hier  kann 
der  Schmelzungsprozcß  der  aufljereiteten  Erze  beobachtet  werden; 
man  meldet  sieh  beim  Obermeister,  wo  die  einzelne  Person  für  1, 
mehrere  für  je  0,5o  M.   (zur  Krankenkasse)  einen  Führer  erhalten. 

Die  Bahn  wendet  sich  mit  einer  Steigimg  von  1 :  40  nördl.  ins 


16.  Klaustlial-Zellerfeld.  169 

Zellerfelder   Tal   und    endet   nPortsetziing   nach   Altenau    im  Bau) 
zwischen  den  Schwesterstädten  bei 

(31  km)  Stat.  Klansthal-ZeUerfeld  (534  m),  auf  einem  Plateau, 
V*  St,  vom  Wald  entfernt,  nur  durch  den  kleinen  Zellbach  ge- 
schieden. Klausthal  hat  8268,  Zellerfeld  4229  Einw.  obersächsischer 
Abkunft  (S.  16),  meist  lutherischer  Konfession,  von  denen  die  Männer 
fast  sämtlich  Berg-  und  Hüttenleute  sind.  Viele  Bergbeamte.  — 
Landschaftlich  bieten  die  säubern  Städtchen  imd  ihre  nächste  Um- 
gebung wenig,  in  weiterer  Umgebung  dagegen  Spaziergänge  in  aus- 
gedehnten Wäldern  und  zahlreiche  Ausflüge  zu  schönen  Aussichts- 
punkten; vortreöliche  Höhenluft.  —  Wintersport;  vgl.  S.  9  u.  ff. 

Geschichtliches.  Der  Xame  Klaus-  dem  Herzog   Heinrich    dem    Jüngern 

thal  rülirt  her  von  einer  Wegsklause  wurde  1532  Bergbau  auf  dem  Zeller- 

an   der  Harzstraße  Goslar- Osterode,  feld    aufgenommen,    1538    ein   Ho!z- 

vgl.  S.  17.     Um  1190  bestand  bereits  kirchlein     an    die    Klosterruine    imd 

das  dem  Apostel  Matthias    geweihte  nicht     lange     danach     eine     größere 

Benediktinerkloster  Cella.     Der  jetzt  Kirche  erbaut,  die  1672  mit  der  Stadt 

von   seinem   Besitzer  Klosterhof  ge-  abbrannte.    "Wenig  später  als  in  Zel- 

nannte  Bösehof,   einst  ein  Außenhof  lerfeld  wurde  auch  auf  dem  unmittel- 

des    Klosters,     enthält     noch     einen  bar   angrenzenden  grubenhagenschen 

kapellenartigen  Raum  aus  jener  Zeit.  Gebiete  der  Silberbergbau  angegriffen; 

Bis    um    die    Mitte    des    14.    Jahrh.  schon    15-18     erhielt    Klausthal     den 

wurden  die  Rammelsbergischen  Erze  ersten  Pfarrer,  1554  in  der  Bergfi-ei- 

an   vielen  Stellen  auf  der  Klausthal-  heit    des    Herzogs   Ernst    IV.    Stadt- 

Zellerfelder     Hochebene      verhüttet,  gerechtsame.     Bald   überholte  es  das 

auch    wurde    hier    am   sogen.   Alten  angi'enzende  Zellerfeld.  Dieses  wurde 

Mann  Bergbau  getrieben.  Im  14.  Jahrh.  1626    von    Tilly,     der    zum    Schutze 

verlassen,    wurde   das    Kloster   1431  Klausthals    heraufkam,    erobert    und 
vom  Papst  Eugen  aufgehoben.  Unter  .  geplündert. 

Klanstlial  (534-605  m)  ist  Sitz  eines  Oberbergamts,  einer  techni- 
schen Oberbehörde,  die  die  sämtlichen  neuen  preußischen  Provinzen 
umfaßt;  ihm  untersteht  die  Bergdirektion  des  Oberharzes  mit  zwei 
Berginspektionen  und  zwei  Hütten ärntern ;  mit  der  Bergdirektion 
sind  die  Berginspektion  Klausthal  und  das  Hüttenamt  Klausthal  ver- 
bunden. Hier  ferner  eine  Bergakademie,  deren  Hauptgebäude  die 
obere  Seite  des  Marktes  abschließt  (Jlineralogisch-geologisches  Institut 
mit  *  Mineralogischer  Hanj^tsammlung ,  Allgeraeiner  und  *Harser 
Sammhing ;  Modellsammlung  [50  Pf,]),  eine  Bergschule  mit  Vorschule 
und  eine  Jlarkscheiderschule,  das  Chemische  Labor atoriinn  und  das 
Magnetische  Observatorium ,  Königliche  meteorologische  Station 
(592  m),  das  neue  königliche  Gymnasium.  Die  Kirche  ist  ein  un- 
schöner Holzbati;  das  Innere  1888  erneuert  (neue  Orgel).  Vor  dem 
Postamt  ein  Kriegerdenkmal.  Hauptsehenswürdigkeit  ist  das  hier 
im  größten  Maßstab  betriebene  Crruben-  und  Hütteriwesen,  besonders 
die  Atifbereitung  der  Erze  fdie  Besichtigung  des  großen  Neubaues 
beim  Ottiliaeschacht  ist  nur  Fachleuten  gestattet,  Erlaubnis  bei  der 
königlichen  Berginspektion  in  Klausthal). 

Gasthöfe   in   Klausthal:   Krone,  Pens.  5  M. —  Glückauf,  7i.  1,50-1,75, 

gegenüber   der   Post;   Z.   m.  F.   2,75.  F.  0,75,  T.d'h.  1,75,  Pens.  3,50-4,50 

T.d'h.  2  M. ;  ZH.  —  Rathaus,  Z.  ra.  F.  M.,  altdeutsche  Bierstube.  —  Zu  den 

2,50,  T.d'h.  1,50  M. —  Deutscher  Kaiser,  P/atienteichen  ,  am  Wald,  Garten;  Z. 

Z.  1,50-2,  F.  0,5u,  Mitt.  1,50  (So.  Wz.),  1,50-2,50,  F.  1,  T.d'h.  2,  Pens.  5-7, 


170 


16.  Klansthal-ZeUerfeld. 


Omn.  0,75  M. ;  ZH.  —  Stadt  London; 
Schülerherberge.  —  Schützenhaus,  mit 
Restaurant.  —  Klosterhof  {früher  Bösa- 
hofj,  westlich  von  der  Stadt,  s.  unten.  — 
Hotel  Voigtslust,  s.S.  171.  —  Genesungs- 
haus Schwarzenbach  (für  männliche 
Kranke)  der  Landesversicheruugs- 
anstalt  Hannover,  die  auch  die  Heil- 
anstalt beim  Zellerfelder  Forsthaus 
(S.  174)  besitzt,  s.  S.  172,  Nr.  11. 

Caies:  Zentralca/e;  Brünig ;  Fedder. 

Harzklub:  Auskunft  bei  Herrn 
Fabrikant  Ebeling,  Goslarsche  Straße. 

Post:  Nach  (14  km)  Osterode  in 
l^/a  St.;  ferner  (vom  15.  April  bis 
15.  Dez.)  Imal  nach  (22  km)  St.  Aii- 
dreaslerg  in  31,2  St.  für  2,20  M. 

Omnibus  nach  (11  km)  Altenau. — 
Automobilomnibus  über  Altenau  nach 
Tor/haus,  nach  Hahnenklee  und  Oste- 
rode. —  Eisenbahn  nach  Altenau  im  Bau. 

Bäder.  Das  Badehaus  der  Knapp- 
schaft ist  trefflich  eingerichtet  und 
auch  Fremden  zugänglich ;  kalte  und 
warme,  Fichtennadel-  und  alle  medi- 
zinischen Bäder,  Inhalationsapparate. 

Entfernungen  von  Klausthal  nach: 
Goslar  19  km,  Romkerhalle  14  km, 
Altenau  11  km,  Dammhaus  8  km. 
Stieglitzecke  12  km,  Sonnenberger 
Weghaus  16  km,  St.  Andreasberg 
22  km ,  Osterode  14  km,  Silberhütte 
3,5  km,  Grund  10  km;  Fußweg  nach 
Wildemann  1^  a  St. 

Umgebungskarten  von  Klausthal 
(1:25000,  1  M.j  und  Zellerfeld  vom 
Harzklub-Zweigverein  Klausthal  sind 
in  den  Buchhandlungen  zu  haben. 

Ausflüge  von  Kiausthal. 

(Vgl.  auch  Zellerfeld,  S.  174.) 
1)  Bei  eintägigem  Aufenthalt.  Vor- 
mittag: Für  Interessenten  Besich- 
tigung der  *  Miner  aliensaimnlung  und 
Modellkammer  der  Akademie  (geöffnet 
Di.  Fr.  So.  im  Sommer  10-12,  imWinter 
12-1  Uhr;  Eintritt  50,  Schüler  25  Pf., 
außerhalb  der  Zeit  1  bzw.  0,50  M. ; 
Fachleute,  Studenten-  und  Schüler- 
exkursionen frei).  Durch  die  Schul- 
straße über  den  RoUplatz,  durch  einen 
Teil  der  Buntenbocker  Straße  (bei  der 
Teilung  derselben  1.),  an  der  Zünd- 
holz/ahrik  vorbei.  L.  schöne,  allee- 
artige St.  Andreasberger  Chaussee  mit 
prächtiger  Aussicht.  Wo  I.  Wald  an 
die  Chaussee  herantritt  (^  4  St.  von 
der  Stadt),  schöner  Blick;  in  der  Ferne 


die  Weser- und  Hessischen  Berge.  Nun 
1.  die  im  rechten  Winkel  anschließende 
Chaussee  in  5  Min.  zum  Zechenhaus 
der  ehemaligen  Grtibe  Dorothea  (ein- 
fache Wirtschaft).  5  Min.  davon  im 
Walde  der  malerisch  gelegene  Hirsch- 
lerteich, im  Hintergrund  der  Brocken. 
In  der  Nähe  alte  Halden,  durch  An- 
pflanzungen zu  Anlagen  umgewandelt. 
—  Vom  Dorotheer  Zechenhans  nach 
dem  Königin-Marien- Schacht,  kennt- 
lich am  hohen  Schornstein,  Besich- 
tigung der  Fahrknnst.  —  Zurück  zur 
Stadt  über  die  Grube  Herzog  Georg 
Wilhelm  mit  dem  Schacht  Wil- 
helm IL,  1894  in  Betrieb  genommen 
und  mit  über  900  m  Tiefe  jetzt  der  tiefste 
Schacht  des  ganzen  Harzes.  —  Nach- 
mittag: Zur  Windmühle  auf  der  (10 
Min.)  *Bremer  Höhe,  dicht  hinter  dem 
Garten  des  Gasthofs  zur  Krone ;  orien- 
tierender Blick  auf  Klausthal  und  Zel- 
lerfeld, aufwiesen,  Wälder,  10  Teich- 
spiegel; im  N.  der  Bocks-  und  Kahlen- 
berg  (Schalke),  im  O.  der  Brocken  mit 
der  Bruchbergkette;  davor  der  Burg- 
stätter  Zug  mit  den  Grubenwerken. — 
Hier  Fußweg  (Wegw.)  1.  von  Tillys 
Schanzen  zum  Neuhau,  der  größten 
Erzaufbereitungsanstalt.  —  Hinunter 
Chaussee  am  Bach  zur  Klausthaler 
(Frankenscharrner)  Silberhütte;  Mel- 
dung im  Dienstgebäude  (Wegweiser). 
Rückweg  zur  Stadt  durch  einen  Teil 
des  Innerstetals.  Über  die  Brücke 
neben  der  Hüttenschenke  (einfache 
Wirtsch.),  dann  Chaussee  1.,  bald  Fuß- 
weg, 1.  Zechenhaus  »Untere  Innerste«- 
mit  schönen  Lauben  (Milch,  Kaffee 
und  Bier).  Von  hier  den  betretenen 
ansteigenden  Fußweg  (beim  Austritt 
aus  dem  Wald  schöner  Blick)  oder  eine 
kurze  Strecke  am  Graben  abwärts, 
dann  r.  Fußweg  durch  das  »kleine 
Klaustal«  mit  sagenreichem,  hübsch 
gelegenem  Teich ,  2  St. 

Bei  längerm  Aufenthalt. 
2)  Spaziergang  nach  Klosterhof, 
10  Min.  Von  der  Bremer  Höhe  schlägt 
man  von  den  r.  führenden  Fußwegen 
den  ein,  der  der  Windmühle  am  näch- 
sten bleibt  (Wegw.j.  Klosterhof  ist 
ein  schattiger  Vergnügungsort  mit 
Restaurant  und  Logierhaus ;  Z.  1.25, 
F.  0,50,  Mitt.  1,25,  Pens.  3,50  u.  4  M. 
Im  Innern  die  Überreste  des  frühern 
Klosters  Cella  (um  1200  erbaut).  Zu- 
rück durch  Zellerfeld. 


16.  Klansthal-ZeUerfeld. 


171 


3)  Nach  Toigtslust,  15  Min.  Vom 
Kronenplatz  Erzstraße  (bez.),  Fußweg 
1.  über  die  Wiese  und  Chaussee.  Hotel 
und  Pension  Voigtslust  liegt  geschützt 
im  Wald,  angenehme  Sommerfrische, 
Kurhaus  mit  Logierhaus;  Z.  1,50-3, 
F.  1,  T.d'h.  (Wz.)  2,  So.  2,50,  abds. 
1,50,  Pens.  5-7,50,  Omn.  IM.;  Msche 
Milch ;  ZH. ;  Kurtaxe  nach  fünf  Tagen. 

—  Zurück  über  Zellerfeld. 

4)  Nach  der  Untern  Innerste,  40 
Min.  (Weg  bez.).  Vom  Schützenhaus 
oben  vor  der  Osteröder  Straße  r.,  so 
daß  die  Baumpflanzung  und  der  Stein- 
bruch »Maria  Hedwig«  r.  bleiben. 
Oder  durch  die  Marktstraße,  die  Müh- 
lenstraße (Wegweiser),  dann  Wiesen- 
weg 1,4  St.  in  den  Wald.  An  der 
Waldecke  nicht  1.  ab.  —  Zurück  durchs 
kleine  Klaustal  oder  über  die  Sil- 
berhütte (S.  170). 

5)  Spaziergang  durchs  Hnttal, 
1  St.  Über  Grube  Dorothea  oder  die 
St.  Andreasberger  Chaussee.  Nach  10 
Min.  im  Wald  r.  Fußweg  (Wegweiser). 
Im  Huttal  (Aussicht  ins  Sösetal  und 
auf  den  Acker)  am  Graben  hinauf 
bis  zu  deij  Ruhebänken.  Dann  immer 
geradeaus  bis  zur  Chaussee,  diese 
schneidend,  bergab  bis  auf  den  Gra- 
benlauf (Wegw.),  diesen  verfolgt  man, 
dann  1.  über  einen  Steg  bergauf  zum 
Polsterberg  (s.  Nr.  6). 

6)  Nach  dem  Polsterberg  (621  m), 
l^/a  St.  Vom  Dorotheer  Zechenhaus 
breiter  Waldweg,  über  den  Damm  des 
Hirschler  Teichs,  schöner  Anfahrweg 
nach  r.  durch  den  Wald.  Unmittelbar 
hinter  dem  folgenden,  r.  liegenden 
Jägerbleeker  Teich  Fußweg  r.  (bez.) 
nach  dem  Polsterberger  Hubhaus 
(Gasthaus).  Hier  werden  die  Wasser 
des  »Dammgrabens«  in  die  Teiche  ge- 
hoben. Hübscher  Blick  auf  Ahrends- 
berg,  Brocken,  Wolfswarte.  Zurück 
event.  auf  dem  »10  H«  bez.  Weg,  der 
von  Altenau  kommt  (vgl.  S.  185,  Nr.  3). 

—  Oder  man  geht  (Va  St.  weiter)  an 
der  Hubkunst  hinunter  (bez.),  über  die 
Polstertaler  Kunstwohnung  (Polster- 
loch) an  dem  Polsterteich  vorüber  zum 
Zechenhaus  Polstertal  (Gasthaus).  Auf 
dem  Anfahi-weg  zurück  oder  weiter 
nach  Altenau,  wie  S.  185,  Nr,  3,  um- 
gekehrt beschrieben. 

7)  Nach  dem  Morgenbrotstaler 
Graben,  Vl^  St.  Weg  nach  dem  Damm- 
haus, s.  S.  189.   Von  da  (5  Min.)  St.  An- 


dreasberger Chaussee,  dann  bez.  Fuß- 
weg r.  am  Graben  hinauf  bis  zur  Ruhe- 
bank. *Blick  in  das  Sösetal  hinunter, 
mit  den  Weser-  und  Werragebirgen 
im  Hintergrund  (früh  am  schönsten). 
Dann  auf  dem  Morgenbrotstaler  Gra- 
ben entlang  zur  Siebenwochenklippe 
(S.  187),  10  Min.,  und  zur  Eammer- 
steinklippe,  ^/^  St.  (vgl.  S.  187).  Vom 
Hammerstein  in  10  Min.  auf  die  Klaus- 
thal-Andreasberger  Chaussee,  hier  1. 
nach  Klausthal   zurück  (zus.  12  km). 

8)  Nach  dem  Johanneser  Kur- 
haus, i/a  St.  nw.  (Weg  bez.).  Von 
Klosterhof  (s.  Nr.  2)  am  Graben  bis 
zur  gegenüberliegenden  Halde  hinauf, 
Wiesenweg  oder  die  Chaussee  1.  an  der 
Grube  Ring  vorbei,  1.  Anlage  Berg- 
mannsruhe, mit  hübschem  Blick.  Fuß- 
weg 1.  durch  Wiese,  dann  schöner 
Waldweg  zum  (Va  St.)  Hotel  und  Pen- 
sion Johanneser  Kurhans  mit  Villa 
Julia  (560  m;  100  Z.  2-3,  F.  0,75, 
T.d'h.  2  [Wz.],  Pens.  4,50-8  M.;  dazu 
nach  fünf  Tagen  1-3  M.  Kurtaxe;  ZH. ; 
Autogarage),  an  Stelle  der  Zechenhäu- 
ser Neubauten  im  Villenstil,  die  eine 
angenehme,  beliebte  Sommerfrische 
bieten,  mit  recht  guter  Unterkunft  und 
Verpflegung.  Viele  Ruheplätze  rings- 
um im  Wald.  —  ^/a  St.  sw.  die  Hoheberg- 
Aussicht  (590  m),  angenehmer  Wald- 
weg dahin,  hübscher  Blick.  Denselben 
Weg  zurück.     Vgl.  Karte  R.  17b. 

9)  Durchs  Obere  Innerstetal,  IVa 
St.  Zunächst  nach  der  Untern  In- 
nerste (s.  Nr.  4).  Von  da  1.  Chaussee 
und  gute  Fußwege  im  Tal  hinauf,  an 
der  Neuen  Mühle,  der  Farbenfabrik 
vorüber,  nach  der  Obern  Innerste 
(Gasthaus).  Von  hier  entweder  auf 
schönem  Waldweg  oder  auf  der  Chaus- 
see, bis  1.  der  Prinzenteich  sichtbar 
wird.  Hier  über  den  Damm  desselben, 
dann  Waldweg  zum  Kurhaus  zum  Prin- 
zenteich (S.  172)  und  auf  der  Osteröder 
Chaussee  zurück;  —  oder  (bez.)  von 
der  Obern  Innerste  eine  kui'ze  Strecke 
die  Chaussee  zurück,  dann  1.  in  den 
Wald  nach  dem  Bornsberg,  *Rund- 
blick ;  dann  wieder  zurück  bis  über  den 
kleinen  Bach,  dann  r.  über  den  Himde- 
rücken  (Fernsicht  auf  den  Brocken  etc.), 
dann  Fußweg  oder  Straße  hinauf  zur 
Osteröder  Chaussee.  Diese  1.  kurze 
Strecke,  dann  r.  zur  Kukholzklippe 
(S.  184);  von  hier  zurück  über  die 
Ziegelhütte   (S.  172)    nach    Klausthal. 


172 


16.  Klausthal-ZeUerfeld. 


10)  Oberes  Innerstetal,  Heili- 
genstock, Kukholzklippe,  im  ganzen 
3  St.  Zunächst  wie  bei  Nr.  9).  Beim 
Teich  wird  die  Chaussee  nicht  ver- 
lassen. Bei  der  Teilung  derselben  r. 
Weghaus  zum  Heiligeiistock  (574,5  in  ; 
Wirtschaft).  Hier  stand  vermutlich 
schon  im  13.  Jahrh.  ebenfalls  (vgl. 
S.  169)  eine  Wegklause  (S.  17).  —  (Man 
kann  von  hier  auch  einen  kurzen  Ab- 
stecher auf  der  neuen  Chaussee  bis 
zum  Pavillon  mit  Blick  auf  Lerbach 
und  Osterode  und  zurück  machen.) 
Beim  Wegweiser  die  alte  Chaussee 
neben  dem  Garten  hinauf  (Wegw.), 
bald  r.  zur  nahen  *  Kukholzklippe  (S. 
184).  Hier  lenkt  man  erst  in  die  eben 
verlassene  Richtung  wieder  ein,  trifft 
die  alte  und  bald  die  neue  Chaussee. 

11)  Prinzeiiteich  (früher  Ziegel- 
hütte) und  Buutenbock,  ^4-1  St. 
(bez.).  Osteröder  Chaussee  bis  zum 
Kurhaus  zum  Prinzenteich.  (Von  hier 
auch,  wenn  man  Nr.  10  nicht  vorzieht, 
nach  der  Kukholzklippe  und  zurück.) 
Fußweg  (bez.)  dem  Kurhaus  gegenüber 
nach  Bnntenbock  (550-580  m ;  Meyers 
Kurhaus,  Z.  m.  F.  2,50  u.  3,  T.d'h.  2,25 
[Wz.],  abds.  1,75,  Pens.  5-7  M.;  ge- 
lobt; Bäder;  —  /Sc/m^zejJiaws,  Schüler- 
herberge ;  —  Grüne  Tanne ;  —  Privat- 
wohnungen, 5-7  M.  wöchentl. ;  Kur- 
taxe: nach  5  Tagen  1  Pers.  1,50,  Familie 
von  2  Pers.  2,  3-4  Pers.  3,  5  Pers.  und 
mehr  4M.),  Dorf  mit  587  Einw.  nieder- 
deutscher Abkunft  (S.  19),  »die  einzige 
Ansiedelung  auf  der  Klausthaler  Hoch- 
ebene, die  ihre  Entstehung  nicht  dem 
Bergbau  verdankt« ;  ehemals  hier 
Meierhöfe  der  Hen'en  von  Berkenfeld. 
Luftkurort;  schöne  Ausflüge  in  die 
Umgebung.  HK.  Wintersport  (Sprung- 
schanze, Rodelbahn).  Elektr.  Licht.  — 
Von  hier  zurück  Fußweg  durch  den 
Wald,  r.  die  Pixhaier  Mühle,  an 
dem  hübsch  gelegenen  Genesungshaus 
Schivarzenbach  (S.  170)  vorüber. 

12)  Nach  Festenburg  (550  m),  iiber 
Zellerfeld  hin  und  zurück  2^  j  St.  Über 
Voigtslust  (s.  Nr.  3),  angenehmer  Fuß- 
weg (bez.)  durch  Wald  und  Wiesen; 
wo  er  die  Chaussee  schneidet  und  vor- 
her *Blick  auf  den  Brocken.  Im  Wald 
folgt  man  dem  alten  Fahrweg  1.,  geht 
durchs  Gatter,  trifft  den  Kiffhölzer 
Teich,  bald  einen  Graben,  r.  hinunter 
nach  (1^4  St.)  Forsthaus  Festenburg 
(keine  Wirtschaft  mehr),  daneben  ein 


»Kurhaus«  und  etwas  weiter  das  Pen- 
sionshaus Festenburg.  Hübsch  liegt 
der  10  Min.  entfernte  *Schalker  Teich 
zwischen  Waldbergen.  10  Min.  weiter 
zum  Forstort  Ober- Schulenher g  (S.  136). 
—  Auf  dem  Weg  nach  Festenburg,  vom 
,>Fußweg  über  die  Wiese«  (bez.)  Ab- 
stecher zur  Hasenteichsklippe  (590  m), 
Aussicht  zurzeit  verwachsen.  —  Mit 
dem  Ausflug  nach  Festenburg  verbin- 
det man  leicht  die  Schalke  (s.  unten). 

13)  Nach  der  *Schalke  (763  m)  auf 
dem  Kahlenberg,  einem  der  schönsten 
Aussichtspunkte  des  Harzes;  hin  und 
zurück  3  St.  Bald  hinter  dem  Kifiliölzer 
Teich  (s.  Nr.  12)  folgt  man  dem  alten 
Fahrweg  1.  (Wegw.)  zum  (1^  ^  St.)  10  m 
hohen  eisernen  Aussichtsturm  mit 
Schutzhütte.  Gegen  O.  der  Brocken,  im 
SO.  Bruchberg, im  S.  Hanskühnenburg, 
r.  davon  Klausthal-ZeUerfeld ;  im  SW. 
und  W.  der  Hohe  Meißner,  Eich.sfelder, 
Hessische  und  Göttinger  Berge.  Am 
Fuß  der  Schalke  das  Eisenbahnerheim 
Villa  Fest^nhurg  (Lungenkranke  aus- 
geschlossen).—  Zurück  denselbenWeg, 
oder  nach  5  Min.  1.  Waldweg  (Wegw.) ; 
beim  Austritt  aus  dem  Wald  präch- 
tiger Blick;  in  10  Min.  ist  Festenburg 
erreicht  (Nr.  12).  —  Man  kann  auch 
in  1  2  St.  hinab  zum  Auerhahn  (S.  160) 
steigen,  oder  in  2  St.  auf  schönem  Ge- 
birgsweg nach  Goslar  (S.  160,  Nr.  9) 
gehen;  sehr  lohnend.  Auch  bez. Weg 
über  den  Eichenberg  nach  Romkerhalle 
(S.  159,  Nr.  7). 

14)  Nach  Kamschlacken ,  durchs 
obere  Sösetal  zurück;  3^2-4  St.  Der 
Fußweg  (bez.)  beginnt  1.  neben  der 
Zündholzfabrik  (Wegw.)  vor  der  Bun- 
tenbocker  Straße  (s.  Nr.  1)  und  führt 
überwiesen  bald  in  den  Wald.  Hinter 
dem  Teich  die  bez.  Fahr-  und  Fußwege 
verfolgend  nach  (2  St.)  Kanischlacken 
(Kurhaus  mit  Restauration,  beschei- 
den; in  der  Försterei  nur  Pension), 
Dörfchen  mit  (einschl.  Riefensbeek) 
232  niederdeutschen  Einwohnern.  Zu- 
rück Chaussee  das  Tal  hinauf.  Man 
gehe  event.  erst  20  Min.  im  Sösetal 
hinunter  bis  Riefensbeek  (Gasthöfe: 
S.  183)  und  zurück.  Bei  der  Gabelung 
die  alte  Chaussee  1.  oder  die  neue 
Chaussee,  dann  r.  Fußweg  (bez.)  zum 
Darnmhaus  (S.  190).  Oben  auf  dem 
Tränkeberg  1.  die  St.  Andreasberger 
Chaussee  (s.  Ni\  7).  —  Von  Riefensbeek 
direkt   nach  Klausthal   zurück:    Erst 


16.  Klanstlial-Zellerfeld. 


173 


nw.  durch  Wald,  dann  am  schönen 
Bärenbruchteich ,  später  am  Mühltn- 
teich  1.  Torüber,  1.  Heilstätte  Schwar- 
zenbach  (S.  170),  dann  über  ^Yiesen 
auf  die  Buntenbocker  Straße  und  hier 
nördl.  nach  (2  St.)  Klausthal. 

15)  Nach  der  *Hanskiihnenl>urg 
(R.  20)  und  den  Seilerklippen  auf  dem 
»Acker«.  Nach  (2  St.)  Kamschlacken 
oder  Riefensbeek,  s.  Nr.  14.  Von  da  in 
l^,a-2  St.  so.  nach  der  Hanskühnen- 
burg ("Wegweiser).  Wer  die  etwa  20 
Min.  entfernten  Seilerklippen  mit  be- 
suchen will,  kehre  von  da  nach  der 
Hanskühnenburg  zurück.  Rückweg 
von  Kamschlacken  (oder  Riefens- 
beek) s.  Nr.  14.  Die  Weiterwege  von 
der  Hanskühnenburg  s.  S.  188.  — 
Dieselbe  Partie  als  Wagentour: 
Morgens  mit  Proviant  auf  den  ganzen 
Tag  aus  Klausthal.  St.  Andreasberger 
Chaussee.  X)ar/i«!7ia2'.s  (Erfrischungen). 
^,2  St.  später  zu  Fuß  r.  ab  nach  der 
Hammersteinklippe  (10  Min.);  Früh- 
stück. Zurück  zur  Chaussee  und  dar- 
auf r.  weiter  bis  zur  Stieglitzecke,  hier 
auf  die  r.  einmündende  Ackerchaussee. 
(Der  bald  hinter  Stieglitzecke  r.  von 
der  Ackerchaussee  abzweigende  alte 
»Fastweg«  [S.  188,  oben]  ist  nur  bei 
trocknem  Wetter  passierbar.)  Auf  der 
Ackerchaussee  bis  zum  verschlossenen 
Jagdhaus  auf  dem  Georgsplatz.  Neben 
dem  Haus  führt  ein  Fußweg  am  Bäch- 
lein in  15  Min.  nach  den  Seilerklippen. 
Von  da  nach  der  Hanskühnenburg  und 
zurück;  vgl.  S.  188. 

16)  Nach  dem  Iberg  und  "Winter- 
berg, zurück  über  Grund,  zusammen 
5  St.    Entweder  über  das  Johanneser  i 
Kurhaus  und  Wildemann  (S.  167) ;  oder 
(Wegweiser)    direkt  bzw.    mit   ^  a  St.  ; 
Umweg   über   »Maria  Hedwig«   (sehr 
lohnender     Aussichtspunkt) ,     Untere 
Innerste  und  Klein-Klausthal,   ein  in 
düsterm  Tal  gelegener  Teich,  in  dem 
der  Sage  nach  der  Ort  Klein-Klausthal 
der  Wildheit  seiner  Einwohner  wegen  . 
versunken  sein  soll.    Dann  zur  Klaus-  I 
thaler  SUberhütte,  den  Fußweg  über  | 
den  Wasenberg   am  Stillen  See  vor-  : 
über,     den    Bauersberg     hinauf    zur 
Klausthaler  Chaussee  bis  zum  Tätern-  ' 


platz  (S.  180).  Jenseit  der  Straße 
r.  auf  breitem  Waldweg  nördl.,  bei 
der  Wegteilung  1.  Fußweg  nördl.  in 
'  a  St.  zum  Schweinebraten  (S.  179). 
(Von  hier  führt  1.  ein  Promenaden- 
weg über  die  Höhle  und  das  Tberger 
Kaffeehaus  [S.  179 ,  Nr.  6  u.  4]  in  i  a  St. 
nach  Grund.)  Wir  gehen  geradeaus 
1  4  St.  weiter  zum  Iberger  Aussichts- 
turm (S.  179)  und  von  da  entweder 
nach  Grund  hinab ,  oder  über  den 
Winterberger  Pavillon  (vgl.  S.  179,  3), 
event.  über  den  Hübichenstein  nach 
(21 2  St.)  Grnnd  (R.  17).  —  Zurück 
event.  über  WUdemann  und  das  Johan- 
neser Kurhaus  (S.  171). 

17)  Nach  Grund;  Eisenbahn  bis 
zur  Hst.  Silbernaal -Grund  oder  bis 
Wildemann,  dann  Fußweg  1  St.  Nähe- 
res s.  R.  17  b,  S.  177,  2  u.  3). 

18;  Nach  dem  Kaiteuborn  (598  m), 
hin  und  zurück  2Va  St.  Bis  zur  Klaus- 
thaler Silberhütte,  dann  beim  Weg- 
weiser hinter  der  Brücke  hinauf  zwi- 
schen Gebäuden,  1.  Wiese;  einem  1. 
bleibenden  Seitental  parallel,  durch 
den  Wald.  Oder  beim  Haudweiser 
dem  Untern  Innerste  -  Zechenhaus 
gegenüber  von  der  Chaussee  ab,  be- 
quemer, schattiger  Waldweg.  Auf  der 
Höhe  1.  Blick  in  die  Berglandschaften 
ivormittags  günstig!).  —  Vom  Kalten- 
born  event.  weiter  durchs  Eichelbach- 
tal nach  Laubhütte  und  von  hier  über 
Grund  zurück.     2  St.  weiter. 

19)  Ins  Okertal:  Fahrweg  über 
Altenau,  s.  R.  19;  zu  Fuß  (bez.)  von 
Klausthal  über  Voigtslust  durchs 
Langetal  über  Mittel-  und  Unter- 
Schulenberg  in  31  a  St.,  —  oder  Chaus- 
see über  Ober  -  Schulenberg  (schattige 
Waldwege)  nach  Romkerhalle  (S.  135). 

20)  In  das  romantische  Mönchs- 
und  Langetal.  zwei  schöne,  tiefge- 
legene Waldtäler.  Weg  nach  Voigts- 
lust (Nr.  3),  den  ersten  Teich  vor  dem 
Wald  1.  lassend  (bez.  »7  D«),  r.  über 
Wiese  in  den  Wald  (Wegweiser) ;  dann 
dem  Wasser  folgend  nach  Mittel- 
Schulenberg  (1  St.),  über  Voigtslust 
oder  über  Ober-Schulenberg,  Festen- 


burg, Zellerfeld  zurück. 

Zellerfeld  (534-600  m)  ist  ein  freundliches,  auch  als  Sommer- 
frische und  als  Wintcrsportplatz  (vgl.  S.  9  u.  fi".)  besuchtes  Städtchen 
mit  regelmäßigen,  breiten,  alleeartig  bepflanzten  Straßen  (gute  Rodel- 
bahnen) und  baumumschlossenem  Marktplatz ;  gegenüber  das  Rat- 


174 


16.  Elansthal  -  Zellerfeld. 


haus  mit  dem  Oberharzer  Museum  (s.  unten).  An  der  Ostseite  die 
große  massive  Kirche  (nach  1683  erbaut)  mit  schöner  Orgel,  mit 
Kupfer  gedeckt,  aber  ohne  Turm,  in  einem  Hain  alter  Linden  und 
Buchen;  Bibliothek  mit  der  Handschrift  der  ursprünglichen  Tisch- 
reden Luthers  von  Cordatus.  —  Gegenüber  die  Post  und  die  1674  in 
Fachwerk  erbaute  Apotheke,  mit  guten  Stuckarbeiten  an  den  Zimmer- 
decken, außen  mit  buntbemalten  originellen  Menschenköpfen.  — 
Amtsgericht,  Landratsamt,  Oberförsterei. 

2)  Nach  (5  Min.)  Klosterhof  (S.  170), 
sw.  von  Zellerfeld  am  Teich  und  der 
Mühle  vorbei.  Weiter  auf  Wiesen- 
und  Waldweg  an  drei  malerisch  im 
Wald  gelegenen  Teichen  vorbei  durch 
den  Einersberger  Wald  zur  Hammer- 
steinsquelle (1,2  St.),  einem  idyllischen 
Platz  mit  Anlagen.  R.  auf  breitem 
Waldweg  in  ^  4  St.  nach  dem  Johan- 
neser Kurhaus  (S.  171);  lohnend. 

3)  Zur  Bergniannsruhe ,  12  Min. 
westl.  von  Zellerfeld,  dicht  bepflanzte 
Halden,  schöner  Blick  auf  Zellerfeld, 
im  Hintergrund  der  Brocken;  in  1/4  St. 
durch  Wiese  und  Fichtenwald  zum 
Johanneser  Kurhaus  (S.  171).  —  Wei- 
ter zur  Hohehergs  —  Aussicht  (S.  168) 
über  Wildemann,  Vg  St.,  stets  im  Wald. 
—  Von  hier  am  Johanneser  Kurhaus 
(S.  171)vorbei  nach  der  Ernst-August- 
Höhe,  Aussicht  verwachsen;  ein  ein- 
samer Waldplatz.  Am  Fuß  r.  nach  (20 
Min.)  Wildemann.  —  Rückweg  (sehr 
lohnend):  Vom  Johanneser  Kurhaus 
r.  ab  neuer  Fußweg  in  das  obere  Spie- 
geltal, mit  hübscher  Aussicht  auf  die 
Spiegeltaler  Teiche,  hier  vorbei,  tal- 
auf  über  die  Kurhäuser  (s.  oben)  bis 
auf  die  Goslarer  Straße  und  (Wegw.) 
nach  Zellerfeld  zurück;  zus.  2  St. 

4)  Zum  Bürgergarten,  5  Min. 
nördl.  von  Zellerfeld,  Gasthaus  mit 
schattigem  Garten.  Gegenüber  1.  Wie- 
senweg zur  Untermühle  (s.  oben)  im 
Spiegeltal,  oder  auf  der  Chaussee  am 
Stadtwegteich  vorüber  zum  Zellerfel- 
der  Forsthaus  und  hier  1.  ab  auf  der 
alten  Goslarer  Straße  zur  Wegemühle 
(s.  oben). 

5)  Nach  dem  (1  St.  nördl.)  Auer- 
hahn  (S.  160).  Von  hier  in  ^U  St.  auf 
den  Kahlenberg  oder  die  *Schalke 
(vgl.  S.  172),  sehr  lohnend.  Vom  Auer- 
hahn  '/4  St.  über  den  Bock^herg  (S.  160) 
nach  Hahnenklee,  s.  S.  161.  Über  Grube 
Bockswiese,  Spiegeltal  und  BocTcs- 
wieser  Höhe  (610  m)  zui-ück  nach  Zeller- 
feld.    Lohnend  für  i/a  Tag. 


Gasthöfe:  Deutsches  Haus,  dem 
Bahnhof  am  nächsten;  Z.  m.  F.  2,50, 
T.d'h.  1,75,  Pens.  6  M.;  ZH.;  Fuhr- 
werk. —  Kronprinz ;  gelobt.  —  Kaiser- 
hof, Z.  m.  F.  2,  Mitt.  1,50,  Pens.  5  M.; 
gelobt.  —  Schützenhaus,  gute  Küche, 
Pens.  3,50  M.  —  Bürgergarten,  Garten- 
restaurant. —  S.  auch  die  Kurhäuser 
im  Spiegeltal  S.  168. 

Privatwohnungen  (billig)  durch  den 
Magistrat  und  den  Harzklub ;  ärztliche 
Auskunft  durch  Herrn  Knappschafts- 
arzt Dr.  Behrmann. 

Apotheke.  —  Bäder:  Knappschafts- 
badeanstalt (S.  170)  oder  Badeteich  bei 
Voigtslust.  Auch  Gelegenheit  zum  Ru- 
dern. —  Harzklub. 

PTF  am  Markt. 

Fahrpost  über  Klausthal  nach  (16 
km)  Osterode  in  2i/a  St.;  —  ferner 
vom  15.  April  bis  15.  Dez.  Imal  nach 
(24  km)  St.  Andreasberg  in  33/4  St.  für 
2,40  M.  —  Automobilomnibus  nach 
Ältenau  -  Torf  haus ,  Hahnenklee  und 
Osterode.  Haltestellen :  Apotheke  und 
Bahnhof. 

Oberharzer  Museum,  im  Rathaus, 
mit  oberharzischen  Altertümern  (Mi. 
u.  Sa.  2-4,  So.  11-12  Uhr). 

Ausflüge  (vgl.  auch  Klausthal,  S. 
170):  1)  Bockswieser  Höhe  (610  m), 
10  Min.  nördl.  hinter  Zellerfeld,  näch- 
ster und  schönster  Rundblick.  Auf 
der  Höhe  hin,  dann  durch  Wald  hinab 
ins  romantische  Spiegeltal,  einsames, 
tiefes  Waldtal  mit  Teichen  und  Was- 
serfällen. Am  Taleingang,  an  der  alten 
Goslarer  Straße,  das  Kurhaus  Wege- 
mühle (Pens,  von  4  M.  an),  weiter  tal- 
einwärts  das  Pensionshaus  Mittelmühle 
und  r.  im  Tal  d.SiS  Kurhaus  Untermühle. 
Nach  1  St.  im  Talkessel  Zechenhaus 
(Erfrischung),  prächtiger  abwechseln- 
der Weg  (^/4  St.)  im  Talgrund  nach 
Wildemann  (vgl.  S.  168,  Nr.  7).  Von 
hier  oder  vom  Zechenhaus  über  das 
Johanneser  Kurhaus  nach  Zellerfeld 
zurück. 


17a.  Seesen. 


175 


6)  Nö.  zur  Schulenberger  Hohe  und 
Hasenteichsklippe  (^  4  St.),  letztere 
verwachsen.  Am  Bürgergarten  vorbei 
Chaussee  (nach  Oker),  r.  Fahrweg, 
dann  1.  über  eine  Wiese  ins  Fichten- 
gehölz; dort  eine  Quelle  mit  Anlagen, 
waldeinsamer  Punkt  mit  Okerbergen 
und  dem  Brocken  im  Hintergrund. 

7)  Nach  Festenburg  (1  St.),  Schalke 
(1»4  St.)  und  Schalkerteleh  (li  4  St.; 
vgl.  S.  172);  auf  der  Chaussee  nach 
Schulenberg  und  Oker,  auf  halber  Höhe 
1.  Wiesenweg  oder  hinter  der  Schulen- 
berger Höhe  1.  Waldweg. 

8)  Östl.  das  Lange-  und  Mönchs- 
tal (^  4  St.).  Entweder  über  Voigtslust 
an  den  Langenteichen  vorbei  (bez. 
»7D«),  durch  Wald  hinab  in  die  beiden 
zusammenhängenden  Waldtäler;  oder 
die  Chaussee  nach  Oker  hinauf  über  die 
Hasenteichsklippe  durch  das  Hasental, 
zurück  über  Voigtslust;  zwei  lohnende 
Waldpartien.  —  Im  Langetal  Wasser 
u.  Grabenweg  nach  der  aufgelassenen 
Grube  Juliane  bei  Mittelschulenherg, 
über  Oberschulenherg  und  Festenburg 
zurück;  1  a  Tagespartie.  —  Von  Mittel- 
und  Unterschuleuberg  nach  Romker- 
halle  13,4  St.,  Oker  1  St.  (R.  13). 


9)  Über  Voigtslust  (S.  171)  zum 
Damm  des  Unteren  Hausherzberger 
Teiches,  dann  in  der  Richtung  auf 
die  Waldecke  halb  1.;  weiter  am  Wald- 
saume entlang  über  die  Altenauer 
Chaussee,  dem  Waldsaum  folgend  bis 
auf  den  Altenauer  Fußweg  und  auf 
diesem  zurück  zwischen  den  beiden 
Pfauenteichen  nach  dem  Dorotheer 
Zechenhaus ;  von  hier  auf  der  Chaus- 
see zurück  nach  Klausthal ;  zus.  1^  4St. 
—  Ein  andrer  Weg,  lohnend  und  be- 
quem (da  fast  immer  auf  halber  Höhe), 
führt  von  Voigtslust  zum  Langerteich, 
dann  den  Teichdanim  r.  hinab,  durch 
das  Wildgatter  an  den  Dammgraben, 
diesem  folgend  über  den  Damm  des 
hübsch  gelegenen  Fortuner  Teiches 
(vorher  über  die  Altenauer  Chaussee), 
dann  über  eine  weite  Waldblöße,  deu 
Coventshai,  halb  r.  auf  den  Altenauer 
Anfahrweg  und  event.  über  Polster- 
berg oder  Dorotheer  Zechenhaus  zu- 
rück auf  den  oben  beschriebenen  Weg 
nach  (21,'a  St.)  Voigtslust. 

10)  Zu  Fuß  nach  lierg ,  Grund, 
Winferherg,  mit  Bahn  bis  Wildemann 
oder  bis  Silhernaal-Grund-  und  weiter 
wie  S.  178,  Nr.  16. 


17a.  Seesen. 

Vgl.  die  große  Karte  »Der  Harz«  und  die  Karte  bei  R.  17t>. 

Seesen  (209  m),  braunschw.  Städtchen  mit  5380  Einw.,  Stat.  der 
Preuß.  Staatsbahn  und  der  Braunschw.  Landesbahn  (S.  176). 


Gasthöfe:  Kronprinz,  Garten;  Z. 
2-5,  F.  0,75,  T.d'h.  m.  W.  2,50-3  M.; 
gelobt.  —  Wilhelmshad ,  Garten  und 
Bäder;  Z.  m.  F.  2-2,50,  Pens,  von 
4  M.  an.  —  Bahnhofshotel,  Z.  2-2,50, 
F.  1,  Pens.  5-6  M.  —  Der  Grüne  Jäger 


(s.  S.  176).  —  Saalbau-Hotel,  Garten; 
Z.  m.  F.  von  2  M.  an,  Mitt.  1,25-1,50  M. 

—  Villa  Traubert,  Lautenthalerstraße. 

—  Harzklub.  —  Bahnhöfe:  Staatsbahn- 
hof und  Braunschweigischer  Landes- 
bahnhof, 7  Min.  voneinander  entfernt. 


Seesen,  974  Sehusa  mit  der  Sehusaburg  (die  Burg  1282  wieder 
erbaut  und  noch  1314  vorhanden;  das  jetzige  Amtsgericht  ist  aus 
der  Burg  entstanden),  ist  ein  alter  Ort,  der  von  Herzog  Otto  dem 
Einäugigen  1428  Stadtgerechtsame  erhielt.  Oft  durch  Brände  zer- 
stört, ist  die  obere  Stadt  seit  1826  sehr  regelmäßig  gebaut.  Auf  dem 
Wilhelvisplatz ,  mit  Anlagen,  das  Kriegerdenkmal;  den  Platz  um- 
geben das  Amtsgericht,  das  Rathaus,  die  frühere  Schloßkirche  (1702), 
jetzt  Andreaskirche,  und  das  alte  Jagdschloß,  jetzt  Forstamt.  Die 
Jacobson -Schule,  von  Israel  Jacobson  1801  gestiftet,  ist  eine  Real- 
schule mit  Internat  (150  christliche  und  jüdische  Alumnen).  Jacob- 
sonsche  Waisenanstalt  für  jüdische  und  christl.  "Waisen.  —  Seesen  ist 
unter  anderm  die  Heimat  der  bekannten  Klavierfabrikanten  Steinway 


176 


17b.  Grnnd. 


(Steinweg)  und  des  Komponisten  Spohr,  —  Zigarren-,  Konserven- 
nnd  Blechdosenfabriken.  —  Seesen  eignet  sich  sowohl  zum  Eingangs-- 
punkt  in  den  westlichen  Harz  wie  auch,  wegen  der  schönen  Wald- 
täler der  Umgebung,  zur  Sommerfrische.  —  20  Min.  so.  der  Stadt 
(schattiger  Weg)  liegt  das  Kurhotel  Grüner  Jäger  (Z.  l,T5-2,to,  F. 
0,75,  T.d'h.  2,  Pens.  5-6  M.),  mit  Logierhaus,  Bädern,  Gartenres-tau- 
rant,  am  Rande  des  Waldes  (Spazierwege),  besonders  für  ruhe- 
bedürftige Sommerfrischler 


Spaziergänge:  1)  Nach  dem  Grü- 
nen Jäger  (s.  oben);  gegenüber  an 
der  Sch.ildau  hinauf,  vom  Pavillon 
hübscher  Blick.  —  "Weiter  im  Schildau- 
tal  aufwärts  (bez.  »1 A«)  zum  Waldfrie- 
den, dann  (4^/2  km)  Kote,  auf  der  braun- 
schweig. Grenze;  gegenüber  Forsthaus 
Necklenherg  (Erfrischungen).  —  Vom 
Garten  des  Grünen  Jägers  Waldweg 
zur  Amorhank ,  von  da  am  Schildau- 
bache  weiter  (Forellensteg)  zur  Kote. 
Oberhalb  der  Kote  liegen  die  Reste 
des  1148  erbauten  Schlosses  Scliild- 
hurg.  —  Von  hier  nw.  über  den  Gipfel 
der  Eickmuhl  (427  m)  zurück  (l_St.), 
schöner  Blick  nach  W.  —  2)  Über 
die  erste  Eisenbahnbrücke  den  Lause- 
herg (Opferberg)  hinauf,  Aussicht; 
dann  durch  Buchenwald  zum  Hen'en- 
häuser  und  Rudolfsblick.  Nach  dem 
(1  St.  westl.)  Wohlenstein ,  einer  in 
der  Hildesheimer  Stiftsfehde  zerstör- 
ten Burg  oberhalb  des  Dorfes  Bilder- 
lahe;  schöner  Buchenwald,  vom  "Wai- 
desrande Panorama  des  Harzes. 

Geologisch  interessant  sind  die  Erd- 
fälle im  Buntsandstein,  die  Seesen  im 
Halbkreis  umziehen :  am  Bulk  (1,4  St.) 
liegen  15-30  m  tiefe,  trockene  Erd- 
fälle; der  mit"Wasser  gefüllte  i?eddeA:oZA- 
im  S"W.  der  Stadt  ist  jetzt  Badeanstalt. 

Weitere  Ausflüge  ("Wege  vom  HK 
bez.):  1)  Nordwärts  nach  dem  (2V'4  St.) 
Sangenherg  (566  m),  mit  Blick  auf  Harz 
(Brocken)  und  Flachland ;  von  da  nach 
Wolfshagen  (S.  161),  oder  Langeisheim 
(1  St.),  oder  Neuekrug  (1  St.),  zurück 


mit  der  Bahn.  —  2)  Von  der  Kote 
östl.  weiter  (»1 B«)  nach  (2  St.)  Lau- 
fenthal (S.  165);  Abstecher  nach  dem 
Bromher g  (1,2  St.).  —  3)  Von  der 
Kote  südwärts  durch  das  Schildau- 
tal  über  die  Pandelbachshöhe  vind 
den  Keller  (S.  168)  nach  Wildemami 
und  nach  (31/3  St.)  Grund  (R.  17  b): 
angenehmer  "Waldweg.  —  4)  Landes- 
eisenbahn nach  (28  km)  Wohldenberg 
(Gasthaus),  Reste  eines  Sitzes  der 
"Wohldenberger  Grafen,  über  das  Ja 
gerhaus  (Forsthaus,  Einkehr)  und  die 
Bodensteiner  Klippen  (Sandstein)  nach 
Lutter  a.  B.  —  5)  Mit  Eisenbahn  ifl 
10  Min.  nach  Münchehof  (GasthoJ 
Kregel,  im  Pandelbachtal ;  von  da  bez; 
(»5A«)  "Weg  in  ^^  St.  durch  Buchen 
wald  zur  Ruine  Stauffenhurg  (S.  180). 
nach  (13  4  St.)  Wildemann  (S.  167)  odei 
über  den  Ibei-g  oder  (bez.  »2  A«)  am 
Hübichenstein  vorbei  nach  Grund  (s 
unten);  jeder  "Weg  ungefähr  1^/4  St 
Braunschweig.  Landesbahn  von 
Seesen  über  Dernehurg  (S.  39)  nach 
(75  km)  Braunschweig   in  3Vq  St.   füi 

n.  4,50,  m.  3,00  M.  —  Staatsbahn; 

Von  Seesen  in  1  St.  über  Stat.  Alün- 
chehof,  Gittelde- Grund  (R.  17i<),  Oste- 
rode (R.  18)  nach  (32  km)  Herzberg 
(R.  23),  an  der  Linie  Northeim-Nord- 
hausen  (Eintr. -Route  IX);  —  fernei 
Yon  Seesen  über  Langelshehn  nach  {2c 
km)  Goslar  (S.  146)  in  1  St.;  —  vor 
Seesen  über  Kreiensen  nach  (64  km 
Holzininden  in  li/g  St.,  nach  (117  km] 
Kassel  in  2  St.  (Eintr.-Route  "Vil). 


17»>.  Grund. 

Vgl.  die  beifolgende  Karte. 


1)  Eisenbahn  bis  Stat.  Gittelde- 
Grund  au  der  Bahnlinie  Seesen-Herz- 
berg  (s.  oben),  von  wo  eine  neue 
Zweigbahn  (H.  0,40,  m.  0,3o  M.)  in 
17  Min.  über  (0,8  km)  Stat.  "Windhauseu 
und  (3  km)  Stat.  Laubhütte  nach  (4,2 


km)  Stat.  Gruud  (s.  S.  177)  führt.  Wäh- 
rend der  Saison  Hotelwagen  am  Bahn- 
hof. —  V4  St.  westl.  vom  Bahnhof  Git- 
telde-Grund  in  Teichhütte  der  Gasthoj 
Fuhse,  freundliche  Bewirtung  (schö- 
ner Saal). 


AascKluß   sielve  Karte  »  Goslar  Via^eburtg«. 


Ansc ) 


siehe      Karte      »  Zellerfeld  -  Klaustlxal  -  Altenau  «. 


11 .  ZeUerTeM 


;  ZTaiisthal 


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171^.  Gmud. 


177 


2)  Fußweg  von  Wildemann  nach 
Grund  (1  St.;  bez.  »7  Be).  Schöner 
Waldweg,  FuJßgängem  empfohlen,  Ge- 
päckträger am  Bahnhof  WUdeniann 
(S.  167).  Vom  Bahnhof  (Wegweiser) 
Faßweg  am  Grubenwasser  (Graben). 
an  der  Eisenbahn  sw.  znrück,  diese  auf 
einer  Treppe  überschreitend  auf  die 
Straße  (Wildemann- Grund),  hier  r. 
100  Schritt  bis  zu  einer  Brücke,  dann 
scharf  1.  in  das  Seitental,  nach  wenigen 
Schritten  wieder  1.  (Wegweiser  und 
Bank)  über  den  Bach  und  auf  dem 
Promenadenweg  durch  Fichtenbestand 
bergan.  Nach  10  Min.  den  Holzabfuhr- 
weg nach  r.  überschreiten  und  nach 
150  Schritt  hinter  einem  Steg  bei  einer 
Bank  (Achtung  auf  den  Wegweiser!) 
im  Zickzack  auf  die  Höhe.  Hier  (bei 
dem  ;>Schweinebraten<. Lichtung) geht 
man  auf  dem  Promenadenweg  (Weg- 
weiser: ^Nach  Grunde  an  der  Tberger 
Tropfsfeinhöhle  vorüber,  bis  das  Iber- 
ger  KaflFeehaus  zu  sehen  ist  (-300  Schritt 
davon),  dann  scharf  1.  den  Fahrweg 
abwärts,  von  dem  nach  wenigen  Schrit- 
ten 1.  ein  Promenadenweg  abzweigt, 
diesen  bis  zum  Fahrweg  und  letztern 
abwärts  bis  an  denWaldrand.  Von  hier 
führt  eine  Vogelbeerallee  auf  dem 
Wiesenrücken  (100  Schritt  etwa)  in 
den  Schurfberg,  den  1.  hinunter,  von 
da  wieder  1.  direkt  am  Mühlenteich 
vorbei  nach  (1  St.)  tirund.  —  Will  man 
auf  dem  Fußwege  von  Wildemann 
nach  Grund  zugleich  den  HüMchen- 
stein  besuchen,  dann  biegt  man  nicht 
1.  ab,  sondern  geht  über  das  Iberger 
Kaffeehaus  ^S.  179)  und  dann  gerade- 
aus weiter  in  10  Min.  zum  Hübichen- 
stein  (S.  179;. 

3)  Fußweg  von  Silbernaal -Grund 
nach  Grund  an  der  Innerste  talbahn 
(zwischen  Wildemann   und  Franken- 


scharmhütte), 3/4  St.,  bez.  »2  Bt  ;  Tou- 
risten, die  von  Goslar  oder  Klausthal 
aus  nach  Grund  wollen,  besonders  zu 
empfehlen.  Gleich  hinter  der  Station 
führt  1.  ein  Fußweg  über  den  »stillen 
See'X.überWiemannsbucht  nach  Grund 
(näher  beschrieben  unter  .5  a). 

4)  Fußweg  von  Klausthal  nach 
Grund  (2  St.;  bez.  »2  C<  und  -^2  B«). 
Touristen  verbinden  hiermit  den  Be- 
such des  Neubaues  und  der  Franken- 
scharmhütte (S.168).  Weiter,  entweder 
a)  von  der  Silberhütte  r.  die  Klaus- 
thaler  Chaussee  an  der  Silbergrube 
:>Bergwerks  Wohlfahrt'.-  vorbei  bis  1. 
zur  ersten  Holzbrücke  über  die  In- 
nerste, hier  unter  der  Eisenbahn- 
brücke durch ,  dann  sogleich  r.  auf 
dem  Fahrweg  bis  vor  den  Wald,  wo 
der  Weg  sich  teilt:  geradeaus  der 
alte  Fahrweg  bergan  ist  kürzer,  aber 
sehr  beschwerlich;  bequemer,  nur 
etwas  weiter,  ist  1.  der  gute  Fußweg 
in  Windungen  am  »Stillen  Seec  vor- 
bei auf  die  Höhe,  wo  beide  Wege 
an  einer  Waldwiese  auf  die  Forst- 
chaussee (s.  h)  treffen ;  —  oder  b)  von 
der  SUberhütte.  gleich  wo  die  Chaus- 
see r.  biegt,  über  diese  und  gerade- 
aus den  kahlen,  mit  Heide  bewach- 
senen »Wasenbergc  hinan  bis  fast  auf 
die  Höhe  (Wegweiser),  dann  r.  im 
Tannenwald,  auf  die  Forstchaussee 
(»2B«),  die  in  weitem  Bogen  ober- 
halb des  »Stillen  Seesc  auf  die  Höhe 
des  Berges  führt,  wo  bei  der  Wald- 
wiese Weg  a)  einmündet.  Nun  etwa 
300  Schritt  auf  der  Forstchaussee  wei- 
ter, dann  r.  ab  Fußweg,  in  2  Min. 
zur  Klausthaler  Straße,  auf  dieser  1. 
etwa  200  Schritt  weiter  bis  über  die 
Höhe  (Taternplatz)  und  dann  1.  Fuß- 
weg (Wegweiser)  hinab  über  Wie- 
mannsbucht  nach  (2  St.)  Grund. 


Grrund  (303-330  m),  mit  22.35  Einw.,  die  älteste  der  sieben  Berg- 
städte, jetzt  ein  von  Sommergästen  (an  3500;  besonders  Familien) 
besuchter  klimatischer  Kurort,  verdankt  seine  Beliebtheit  seiner  rei- 
zenden Lage,  da  es  zum  Teil  von  Wiesen  freuBdlich  umgeben,  gegen 
O.,  N.  und  "W.  von  hohen,  mit  Nadel-  und  Laubholz  bewaldeten 
Bergen  eingeschlossen  und  dadurch  vor  rauhen  "Winden  geschützt 
ist.  Li  dem  nur  nach  S.  offenen  Tal  herrscht  eine  angenehme, 
feuchte  Lufiströmung,  die  bei  einer  mittlem  Jahrestemperatur  von 
etwa  9'^  C  wohltuend  wirkt.  Der  Wald  zieht  sich,  oft  dicht  hinter 
den  Häusern,  rings  um  die  Stadt  und  enthält  angenehme  Prome- 
naden mit  mäßiger  Steigung  (viel  Ruhebänke).  Das  Klima  von  Grund 
ist  Klausthal  gegenüber  mild  und  doch  frisch  und  eignet  sich  für 

Harz.     1912.  12 


178 


17b.  arund. 


Erholungbedürftige  und  als  Nachkur  nach  Brunnenkuren.  Wasser- 
leitung und  Kanalisation;  elektrische  Beleuchtung.  Städtisches  Ktir- 
haus  (Hotel)  mit  Villa  Kurpark,  1908  bedeutend  erweitert  durch  An- 
kauf des  vormaligen  Hotel  Busch;  Gärten,  Konzertsaal,  Spiel-, 
Musik-  und  Lesezimmer.  —  Berginspektion.    Oberförsterei. 


Gasthöfe :  Städtisches  Kurhaus- 
Hotel  mit  Villa  Kurpark  (s.  oben),  Z. 
1,50,  F.  0,75,  T.d'h.  2  (im  Abonn.  1,75), 
Pens.  4,50-6  M. ;  großer  Saal  für  Kon- 
zerte, Reunions  etc.  —  Römers  Hotel 
Rathaus,  mit  2  Villen  (100  Sommer- 
wohnungen), vortrefflich  geführt ;  Z.  m . 
F.  2,25-3,50,  F.  0,75,  T.d'h.  2,  i.  Abonn. 
1,75,  Pens.  4,50-7  M.;  schöner  Speise- 
saal; Schülerherberge;  Wagen;  Omni- 
bus am  Bahnhof.  —  Schützenhaus ,  Z. 
von  2  M.  an.  —  Bahnhofshotel  (früher 
König Hübich\  Z.  von  1,2 5  M.  an,  F.  0,75, 
Mitt.  im  Rest.  1,50  M.,  Pens,  von  4  M. 
an.  —  Zur  Erholung  (in  Laubhütte), 
Z.  2,  F.  0,70,  Mitt.  1,50  bzrw.  1,75,  Pens. 
4-4,50  M.  —  Olückauf,  Z.  m.  F.  von 
1,50  M.  an,  Mitt.  1,  Pens,  von  3,50  M.  an. 

Pensionen :  Villa  Ledersterger-Fal- 
kenegg ,  vornehmes  Haus,  Pens,  von 
4,50  M.  an.  —  Villa  JValdhaus  (früher 
Touraine),  am  Berghang  hübsch  ge- 
legen, 12  B.,  Pens.  4,50-6  M.  —  Villa 
Braun,  Waldnähe,  Garten.  —  Villa 
Lisa  mit   dem  Kurbad  (Dr.  Kestner). 

Außerdem  noch  zahlreiche  Villen, 


5-5,50  M.);  Villa  Weidanz;  °  Villa 
Waldfrieden  (Pens.  4-6  M.);  ° Villa 
Hocheck,  Z.  2,  F.  0,75,  Mitt.  1,50,  Pens. 
4,50-5  M.  —  Villa  Martha,  Familien 
und  einzelne  Damen,  Pens.  4,50-6  M. 
—  Villa  Günther,  Familien.  —  Else- 
Haus.  —  Privatschule  (Lehrplan 
der  höhern  Töehter.schule  sowie  des 
Gymnasiums  bis  Quinta). 

Sommerwohnungen :  Nachweis  durch 
die  Kurkommission  und  den  HK ;  Z.  m. 
B.  5- 7,  Wohnungen  10-40  M.  wöchentl. 

Restaurants  (außer  in  den  Hotels) : 
Iberger  Kaffeehaus  (S.  179).  —  Wie- 
mannshucht. 

Bäder  aller  Art  in  T>t.  Kestner s  Kur- 
had  (Fichtennadelbäder)  nebst  Kalt- 
wasserheilverfahren, Luft-  u.  Sonnen- 
bäder, Fango,  Massage  u.  dgl.  —  Bade- 
arzt (Dr.  Kestner)  und  Apotheke.  —  Kur- 
taxe: Bei  einem  Aufenthalt  von  3-10 
Tagen :  1  Pers.  2,  bis  3  Pers.  3,  darüber 
4  M. ;  über  10  Tage :  6,  9  und  10  M.  — 
PTF  (letztere  für  die  Stadt).  —  Wagen : 
In  den  meisten  Hotels.  —  Harzklub: 
Auskunft  beim  Vorsitzenden,  Herrn 
Postsekretär  Winter. 


so  Villa  Giesecke;  Haus  Roland  (Pens. 

Außer  Bädern  kommen  auch  Terrainkuren  (bez.  Wegenetz),  Trink- 
kuren und  Milchkuren  in  Anwendung.  Badekapelle,  Tanzvergnügen, 
Kinderfeste,  Kurtheater;  Wandelhalle. 


Geschichtliches.  Grund,  1405  bis 
Mitte  des  16.  Jahrh.  »Gittelde  im 
Grunde«  genannt,  verdankt  seine  Ent- 
stehung dem  Bergbau.  Die  Anfänge 
reichen  bis  in  die  Zeit  Heinrichs  des 
Löwen  (1129-95)  zurück.  1456  war  eine 
Reihe  Gruben  mit  zehn  Eisenhütten 
und  Hochöfen  im  Betrieb.  1532  er- 
hielt Grund  Markt-,  Brau-  und  Stadt- 
rechte.  Diesem  Aufblühen  machte  der 
Dreißigjährige  Krieg  ein  Ende;  im  Fe- 
bruar 1626  wurde  der  Ort  durch  Tilly- 
sche  Truppen  dem  Erdboden  gleich- 
gemacht. Auch  im  Siebenjährigen 
Krieg  ist  Grund  durch  die  Franzosen 
hart  mitgenommen  worden.  1831wurde 
der  Bergbau,  der  lange  wegen  Wasser- 
mangel brach  gelegen  hatte,  wieder 
In  Angriff  genommen,  und  zurzeit 
sind  die  Gruben  die  ertragreichsten 
des  Harzes.  —  1905  wurde   vor  dem 


Kurhaus  einDenkstein  an  das  50jährige 
Bestehen  von  Grund  als  Bad  errichtet. 

Spaziergänge:  1)  Zum  ^Knollen, 
V/<  St.  südl. ,  mit  prächtigen  Spazier- 
wegen und  Aussichtspunkten;  von 
der  »Villa«  Blick  auf  Grund  und  an 
der  andern  Seite  des  KnoUens  nach  den 
Osteröder  Kalkbergen  und  ins  Söse- 
tal.  —  Am  Nordwestfuß  unter  Helm- 
kampfs Höhe  die  Silbergrube  Hilfe 
Gottes,  die  reichhaltigste  des  Harzes. 
Am  Nordfuß,  hart  an  der  Chaussee, 
Mundloch  des  tiefen  Georgsstollens  ^ 
110  m  unter  ihm  befindet  sich  der 
Ernst-August-Stollen,  der  bei  Gittelde 
mündet  (vgl.  S.  165). 

2)  Fußweg  am  Totenmannsherg 
(Klingenbergs  Erholung),  Blick  auf 
Grund,  entlang  durch  die  Eichen  im 
Kelstal  nach  dem  Königsberg,  Hü- 
bichenstein  (vgl.  3)  und  event.  weiter 


171>.  Gmnd. 


179 


nach  dem  Iherger  Kaffeehaus  (vgl.  4). 
Dieser  etwa  l^/j  St.  lange  prächtige 
Promenadenweg  erstreckt  sich  fast 
in  horizontaler  Richtung  um  die  Ge- 
hänge der  betreffenden  Berge  und 
ist  außerordentlich  besucht.  j 

3)  Der  Hiibichenstein  (430  m),  20  ! 
Min.  nördl.  von  Grund,  ist  ein  40m 
hoher,  grotesker  Doppelfelsen,  1896 
durch  eine  Treppe  zugänglich  ge- 
macht und  mit  bronzeneni  Medaillon- 
bild Kaiser  Wilhelms  I.  geschmückt. 
Sage  vom  Zwergenkönig  i/übic/i,  der 
jeden  mit  dem  Tode  bestrafte,  der  den 
Felsen  erklomm.  Seit  dem  Dreißig- 
jährigen Krieg  (s.  S.  178),  wo  betrun- 
kene Krieger  den  Felsen  zum  jetzigen 
kleinen  Hiibichenstein  zusammen- 
schössen (!),  ist  Hübich  verschwunden. 
Unter  dem  Felsen  eine  Ruhebank, 
Zur  Hübichsgrotte ;  hier  soll  der  Ein- 
gang zum  Reich  Hübichs  gewesen 
sein  (es  sind  alte  Grubenbaue).  Vor 
dem  Stein  Festplatz  mit  Schutzhütte. 
Vom  Hübichenstein  weiter:  r.  in 
^U  St.  zum  Iherger  Kaffeehaus  (s.  un- 
ten) oder  1.  in  wenigen  Minuten  zur 
Doppmeierei,  einem  Birkenhäuschen 
an  prächtiger  "Waldwiese,  dann  ent- 
weder zum  (i/a  St.)  Rahentaler  Berg, 
1.  nach  Grund  zurück  über  den  Heu- 
weg  (einzeln  stehende  Buche  mit  Fern- 
sicht) —  oder  von  der  Doppmeierei 
r.  auf  dem  Klippenweg  zum  (^  .4  St.) 
Winterherger  Pavillon  (Vm.  lohnende 
Aussicht)  und  über  den  {1^'i  St.) 
Iberger  Aussichtsturm  (Wegweiser) 
und  das  Iberger  Kaffeehaus  (beide  s. 
unten)  nach  Grund. 

4)  Der  1  km  nö.  von  Grund  ge- 
legene *Iberg  (562  m),  bekannt  durch 
vorzüglichen  Eisenstein,  Versteinerun- 
gen und  Höhlen,  hat  schöne  Aussichts- 
punkte. Der  Name  Iberg:=:  Eibenberg 
weist  darauf  hin,  daß  der  Berg  früher 
mit  Eibenbäumen  (S.  54)  bewachsen 
war.  Am  Abhang  das  (V4  St.)  *Iber- 
ger  Kaffeehans,  gutes  Restaurant, 
mit  reizendem  *Blick  auf  Grund;  in 
mittlerer  Berghöhe  die  Maihovishöhe; 
von  da  Fußweg  zum  (Vj  St.)  *Iberg, 
mit  dem  steinernen  Iherger  Aussichts- 
turm (Älber-Turm)  und  Wirtschaft; 
umfassende  *Rundschau.  Im  S.  der 
Gipszug  von  Heyberg  bis  Osterode, 
dahinter  das  Eichsfelder  Bergland, 
weiter  r.  der  Rotenberg  bei  Lindau, 
die  Gleichen  vor  Göttingen,  im  SSW. 


die  Porta  Eichsfeldica,  dahinter  der 
Meißner,  r.  der  Göttinger  Wald.  Tief 
im  SW.  der  Reinhardswald  und  die 
Wilhelmshöhe  bei  Kassel,  im  W.  der 
Solliug,  im  NW.  der  Osterwald,  da- 
hinter der  Süntel,  daneben  der  Dei- 
ster.  Im  N.  Heinberg  mit  Wohlden- 
berg.  —  Westl.  vom  Turm  eine  Anzahl 
1-9  m  tiefe  Löcher,  die  man  als  ver- 
lassene Eisensteinfundstätten,  sogen. 
Pingen,  ansah,  neuerdings  aber  als 
Strudellöcher  erkannt  haben  will  und 
durch  Treppen  zugänglich  gemacht  hat. 
5)  Am  Schurfherg  (nö.)  hin  auf 
dem  Philosophenweg  oder  am  Müh- 
lenteich im  Teufelstal  vorbei  zum 
(V4  St.)  Iberger  Kaffeehaus  (s.  oben), 
oder,  das  Kaffeehaus  1.  oben  liegen 
lassend,  weiter  über  die  Höhle  (vgl.  6, 
Wegweiser)  zum  (i,a  St.)  Schweine- 
hraten,  hier  1.  auf  dem  breiten  Fahr- 
weg nw.  weiter,  von  dem  auf  der 
Höhe  r.  ein  Fußweg  abzweigt,  zum 
iToÄereter^r,  Aussicht  verwachsen.  Dann 
zurück  und  über  den  Brockenhlick 
(561  m)  nach  dem  (2  St.)  Iherger  Aus- 
sichtsturm (s.  oben).  Von  hier  ent- 
weder hinab  über  die  Maihomshöhe 
und £isma?'cAsÄ:Zi^j)e  mit  schönen  Fern- 
sichten und  über  das  Iberger  Kaffee- 
haus zurück  nach  (2*  4  St.)  Grund, 
oder  vom  Aussichtsturm  nach  dem 
Singrammsbrunnen,  dem  (2i,a  St.) 
Winterherger  Pavillon  (Fernsicht)  und 
über  den  Hübichenstein  zurück  nach 
(3  St.)  Grund  (vgl.  2). 

6)  Vom  Weg  zum  Iberger  Kaffee- 
haus zweigt  200  Schritt  vor  der  Wirt-  > 
Schaft  r.  ein  Fußweg  (Wegw.)  ab 
in  1  4  St.  nach  der  Tropfsteinhöhle, 
mit  prächtigen  Stalaktiten  und  Sta- 
lagmiten, 1911  erweitert  und  elek- 
trisch beleuchtet  (im  Sommer  tägl. 
10-7  Uhr  geöffnet;  Eintritt  30,  Kinder 
15  Pf.;  Besuch  1911:  6200  Personen). 
—  Von  der  Höhle  Weg  nach  dem 
Schweinehraten  und  von  hier  in  20 
Min.  nach  Wildemann  (S.  167). 

7)  Zur    (3^    St.)    Trenkners  -  Höhe 
\  (Pavillon),  Aussicht  ins  Vorland,  dann 

nördl.  zum  Schweinehraten  (Lich- 
tung) und  hier  den  Fußweg  r.  neben 
dem  Fahrweg  nach  Wildemann  zur 
Schutzhütte  auf  der  (*  4  St.)  Lux- 
klippe  ,  Blick  auf  Wildemann  und  in 
das  Innerstetal.  Dann  entweder  100 
Schritt  zurück  und  r.  Fahrweg  zum 
Promenadenweg  nach  Wildemann  und 

12* 


180 


18.  Osterode  -  Klansthal. 


in  1/4  St.  zum  Bahnhof  Wildemann 
(S.  167),  oder  von  der  Luxklippe  r. 
weiter  im  Bogen  wieder  nach  S. ,  zu- 
erst l\ißweg,  dann  Fahrweg  zum  {\^  a 
St.)  Taternplafz  und  über  Wiemanns- 
bucht  (s.  unten)  nach  (2  St.)  Grund 
zurück.  —  Ein  andrer  Weg  führt,  wie 
unter  5)  beschrieben,  zum  Schweine- 
hr aten  und  von  da  r.  Fußweg  (Wegw.) 
zur  (1  St.)  Trenkners  -  Höhe  (S.  179). 
Von  hier  weiter  erst  westl.,  dann  im 
Bogen  nach  O.  zum  (I/2  St.  bzw.  II/4  St.) 
Taternplatz  und  über  Wiemannsbuchi 
(gutes  Gasthaus),  Schönhofshlicke, 
Knesebecksschacht  oder  Eichelherger 
PafiJZoji  (Aussichtspunkte)  nach  Grund 
1  St.  bzw.  1^  4  St. ;  —  oder  in  1  St.  über 
Laubhütte  (Gasthof  zur  Erholung) 
nach  (21  4  St.)  Grund  zurück. 

8)  Über  den  Eichelberger  Pavillon 
oder  über  die  Wiemannsbuchter 
Kappe  so.  zur  (^  4  St.)  Kote  am  Kalte- 
horn,  kurz  vor  dieser  die  schön ste  ♦Aus- 
sicht bei  Grund,  dann  westl.  im  Eichel- 
bachtal über  Laubhütte  zurück;  oder 
so.  weiter  über  die  (1^  4  St.)  Kaysers 
Eiche,  (IVa  St.)  Hahnebalzer  Teiche 
und  in  1^4  St.  zurück  über  Lauhhütte; 
Vm.  prächtige  Fernsichten. 

9)  Östl.  auf  der  Chaussee,  dann 
Fußweg  über  Wiemannshucht  (s.  oben) 
zum  («',4  St.)  Taternplatz  und  hier  so. 
Abstecher  zum  (1  St.)  Stillen  See;  oder 
vom  Taternplatz  südl.  nach  dem  (1  St.) 
Elisahethshlick,  Blick  auf  den  Brocken, 
davor  Zellerfeld;  von  da  weiter  zur 
(1^/4  St.)  Kote  am  Kalteborn  und  über 
(2  St.)  Laubhütte  zurück  nach  (2^/3  St.) 
Grund;  Vm.  sehr  lohnend. 

Weitere  Ausflüge:  10)  Über  die 
Hahnebalzer  Teiche  nach  Lerbach, 
Osterode  (s.  unten),  S^/a  St.;   mit  der 


Bahn  zurück.  —  11)  Über  Zellerfeld, 

Schalke  (S.  172),  Auerhahn  nach 
Hahnenklee,  Wildemann  (Spiegeltal), 
zurück  nach  Grund,  6  St.  —  12)  Stil- 
ler See  (Kreuzbacher  Teich),  (1  St.) 
Silberhütte,  Eisenbahn  nach  Klaus- 
thal-Zellerfeld  (S.  169);  zurück  Jo- 
hanneser Kurhaus,  Wildemann  oder 
mit  der  Bahn  nach  Wildemann,  von 
da  über  den  Schweinebraten  (S.  179) 
nach  Grund;  starke  Nachmittags- 
partie. —  13)  Rundtour  in  einem 
Tage:  Über  den  Schweinebraten  (S. 
179)  nach  (1  St.)  Wildemann  (S.  167), 
im  Innerstetal  abwärts  nach  {2^1^  St.) 
Lautenthal  (S.  165),  von  hier  über  die 
Spielmannshöhe  nach  (4^/2  St.)  Seesen 
(S.  175).  Mit  der  Eisenbahn  von  Seesen 
nach  Münchehof  (S.  176)  oder  Gittelde 
und  entweder  mit  der  Zweigbahn  oder 
über  die  Doppmeierei  bzw.  den  Knollen, 
zurück  nach  Grund.  —  Von  Grund 
direkt  nach  Seesen  (3^2  St.)  an- 
genehmer Waldweg  über  Schweine- 
braten, Keller,  Pandelbachshöhe  durch 
das  Schildautal  zur  Kote  und  1.  zum 
Grünen  Jäger  (S.  176). 

14)  Die  Ruine  Stauflfenburg  (Aus- 
sicht auf  das  Gebirge  sehr  lohnend, 
besonders  Nm.;  von  der  Burg  selbst 
nur  noch  sehr  wenig  vorhanden),  \^U  St. 
wnw.,  vom  Grafen  von  Katlenburg  er- 
baut, gehörte  1130  dem  Kaiser  Lothar 
und  kam  dann  an  die  Weifen.  Hier 
wohnte  Mitte  des  16.  Jahrh.  Eva  v. 
Trott,  Geliebte  Herzog  Heinrichs  d. 
Jung,  von  Braunschweig,  nebst  ihren 
Kindern ;  sie  geht  noch  als  »Jungfer« 
dort  um ;  Margarete  v.  Warberg,  Äbtis- 
sin von  Gandersheim,  soll  hier  (1588) 
wegen  Bruches  des  Klostergelübdes 
lebendig    eingemauert    worden    sein. 


18.  Von  Osterode  nach  Klausthal. 

Vgl.  die  große  Harzkarte  und  die  Karte  bei  R.  19. 
Post   von  Stat.  Osterode   auf  neuer  Straße    über    Lerbach  nach   (15  km) 
Klausthal  (in  2i  2  St.)  und  (17  km)  Zellerfeld  in  2^/4  St.  —  Die  alte  Straße  (2V4 
St.)  ist  Fußgängern  mehr  zu  empfehlen. 

Osterode  (230  m),  preußische  Kreisstadt,  Stat.  der  Bahn  Seesen- 
Herzberg  (S.  176;  neuer  Bahnhof  Osterode-S'dd)  und  der  Kleinbahn 
Osterode  - Kreiensen  (S.  181;  10  !Min.  nw.  der  Stadt),  an  der  Söse 
und  am  sw.  Abhang  des  Harzes,  mit  7531  Einw.,  Landratsamt,  Amts- 
gericht, Gewerbeinspektion,  Oberförsterei,  Realgymnasium,  Gewerbe- 


18.  Osterode.  181 

schulen  u.  a.,  hat  ein  gesundes  Klima  und  wird  als  Sommerfrische 
besucht;  vorzüglicher  Standort  für  reizvolle  Wanderungen;  Kxir- 
anstalt  auf  dem  Lindenherg  im  schattigen  Kurpark.  Osterode  ist 
Geburtsort  des  berühmten  Bildhauers  Tillmann  Riemenschneider 
(um  1460). 

Gasthöfe:  Deutscher  Hof,  Z.  1,50  1  —  Ratskeller.  — Kurpark-Ucitaurant, 
bis  2,50,  F.  0,75,  T.d'h.  1,75,  abds.  1,50,  I  im  Park.  —  Kurhaus  zur  Erholung.  — 
Pens.  4,50-5,50  M.;  ZH.  — Kaiserhof,  (Va  St.)  PetershUtte. 
Z.  2-4,50,  F.  1,  T.d'h.  (Wz.)  2,  Pens,  i  Bäder:  Kuranstalt  auf  dem  Lin- 
von  5  M.  an;  Omn.  0,25  M. ;  ZH.  —  denberg,  Bäder  aller  Art.  —  Schivimm- 
EnglischerHof,  Z.  m.  F.  2,2  5  M. ;  Kon-  had  ,  auch  Einzelbäder.  —  Auskunft 
zertgarten  und  Restaurant.  —  Zum  erteilt  das  Kurkomitee. 
Kronprinz,  am  Markt,  Z.  m.  F.  2,25  M.  Harzklub:  Auskunft  bei  Herrn  Kauf- 

—  Kurhaus  Sösetal,  Z.  1,50,  F.  0,75,     mann  Nitsch ,  Gemüsemarkt  66. 
Mitt.  1,50,  Pens.  4-5  M.  —  Kurhaus  Kleinbahn  von  Osterode  nach  (32,6 

Erholung,  Z.  1,50-2,50,  F.  0,50,  T.d'h.     km)  Kreiensen  in  2  St. 
(So."Wz.)  1,50,  Pens.  4  iL  —  StocJchaus,  PostomnibuS  (Vm.  vom  Deutschen 

in  der »Schweizc.—iTrone, Schülerher-  Hof)  über  Lerbach  nach  Klausthal  für 
berge.  —  Kurhaus  Eichental  (S.  183).     1,40    M.    —    ÄutomobilomnibuS    nach 

Restaurants  :£'nsfZiÄcfter2ro/,s. oben.     Klausthal. 

Osterode  ist  eine  rege  Fabrikstadt;  10  Fabriken  mit  ca.  15000 
Spindeln,  350  mechanischen  und  200  Handwebstühlen  fabrizieren 
jährlich  für  3-3^2  ;Mill.  M.  wollene,  halbwollene  und  baumwollene 
Waren;  Kupferwalzwerk  und  Maschinenfabriken;  kunstgewerbliche 
Anstalten  ;  Fabriken  für  Likör,  Fruchtweine,  Konserven,  Holzwaren 
(300000  Eimer),  Waschmaschinen  etc.;  aus  den  nahen  Gipsbrüchen 
(»Harzer  Gipswerke«)  werden  jährlich  ca.  7  !Mill.  kg  Gips  (Osteröder 
Alabastergips),  über  2  ^Mill.  kg  Annaline  etc.  gewonnen. 

1887  wurde  in  diesen  Gipsbrüchen  Erfinder  »Marmalithc  genannt)  zur  Re- 
eine besondere  kristallinische  Modifi-  Produktion  plastischer  Bildwerke  vor- 
kation  des  schwefelsauren  Kalkes  auf-  ,  treftüch  eignet.  Die  Erzeugnisse  sehen 
gefunden,  die  sich  als  Gießmasse  (vom  1  Bildwerken  aus  Marmor  ähnlich. 

Sehenswert:  Am  Rathaus  die  an  Ketten  hängende  »Hünen- 
rippe« (fossU;.  —  In  der  3Iarktkirche  (mit  charakteristischem  Turm) 
sieben  Grabsteine  (zwei  kunstvoll  aus  Schiefer)  Weifisch -Grub  en- 
hagener  Herzoge  (16.  Jahrh.);  dem  letzten  Herzog,  Philipp  dem  Jün- 
gern, gest.  1596,  waren  Schwert,  Helm,  Panzer,  Wappen  und  Siegel 
ins  Grab  mitgegeben  fzum  Teil  in  der  Sakristei  aufl)ewahrti.  —  Im 
ehemaligen  Schloß  (bis  1542  Zisterzienserinnen-Kloster)  die  St.  Jakob i- 
oder  Schloßkirche  und  das  Amtsgericht.  —  Die  Marienkirche  mit 
Kreuzabnahme  und  Flügelaltar  (Schnitzwerk,  1902  aufgefrischt;.  — 
Die  Johannes-  oder  Totenkirche,  angeblich  724  gegründet,  1578 
restauriert,  1.  das  Hechenbachsche  Erbbegräbnis,  mit  Pteliefplatte  an 
der  obem  Türhälfte ;  in  der  Nähe,  am  Fuße  der  alten  Burg,  die  neue 
Katholische  Kirche.  Neues  Kreishaus.  Vor  dem  JakolDitor  neue 
Bürgerschule.  Auf  dem  Kaiserplatz,  gegenüber  dem  Eealgymnasium, 
das  Kriegerdenkmal  (1870/71).  —  In  der  Wagestraße  die  Ratswage, 
Giebelbau  von  1653  mit  Holzschnitzereien.  —  T)2i?,  Kornmagazin,  aus 
dem  bis  1911  die  Berg-  imd  Hüttenleute  des  Oberharzes  zu  ermäßig- 
ten Preisen  Brotkom  erhielten,  mit  englisch-hannoverschem  *Stein- 
wappen,  »utilitati  Hercyniae«,  erbaut  1720-23.  —  DieEuincn  der  Burg 
Osterode  liegen  vor  dem  Johannistor  im  städtischen  Kirchhof  mit 


182 


18.  Osterode  (Umgebung). 


hohem  Turm ;  *Aiissicht  auf  die  Stadt  und  die  Kalkberge  des  Söse- 
tals.  Die  Burg  erscheint  zuerst  1130  als  Besitz  Kaiser  Lothars,  kam 
dann  an  die  Weifen  und  fiel  1203  Kaiser  Otto  IV.  zu;  sie  wurde  Mitte 
des  16.  Jahrh.  zur  Ruine. 


Umgebung :  Südl.  der  Ührder  Berg 

mit  zahlreichen  Promenaden  u.  Ruhe- 
plätzen (10  Min.);  von  der  am  Berge 
hinaufziehenden  Straße  nach  Nort- 
heim  links  verschiedene  Wege  zur 
Höhe.  Auf  dem  östl.  höchsten  Punkte 
der  Georgspavillon  mit  *Blick  auf  Stadt 
und  Harz.  Weiter  2  Min.  sw^.  zu  den 
Resten  eines  alten  Wartturms,  von 
hier  nw.  am  Waldrand  oder  auf  Pro- 
menadenwegen in  5  Min.  zur  Leipzig- 
Eiche.  —  Rechts  von  der  Northeimer 
Landstraße  verschiedene  Wege  ins 
»Bürgerwäldchon«  (Karlsruhe).  Auf 
der  Straße  vreiter  bis  zur  Höhe  (Aus- 
sicht) ;  wo  r.  der  Wald  aufhört,  r.  ab 
Feldweg  10  Min.  zum  (1/2  St.)  Sedan- 
turm  auf  der  Hüttenspitze,  noch  um- 
fassendere Aussicht  als  vom  Ührder 
Berg.  —  Die  Hüttenspitze  ist  die 
höchste  Erhebung  der  Osteröder 
Kalkberge  (in  der  Nähe  die  Peters- 
hütte), die  eine  Fundstätte  für  Bota- 
niker sind.  In  den  mit  Löß  ausgefüll- 
ten Spalten  der  Gipsbrüche  findet  man 
auch  Reste  fossiler  Knochen.  —  Oben 
über  dem  Dorfe  ( Va  St.)  Katzenstein,  steil 
zur  Söse  abfallend,  die  »Pipinsburg«, 
Reste  einer  altgermanischen  Befesti- 
gung, am  nw.Ende  der  Kalkberge  über 
Badenhausen  die  »Hindenburg«.  — 
Westl.  auf  der  Straße  nach  Northeim, 
bei  der  Wegteilung  1.,  in  10  Min.  nach 
der  »Plantage  Feldbrunnen«  (3  km)  und 
Ruine,  Reste  des  Turmes  der  Wüstung 
Mittlingerode.  Weiter  nach  10  Min. 
r.  Feldweg  zum  (IV4  St.)  LicMenstein, 
schöner  Wald  mit  Ruinen  der  Burg 
Lichtenstein. 

3  km  so.  von  Osterode,  1.  von  der 
Straße  nach  Herzberg,  liegen  die  Teu- 
felsbäder, zwei  Teiche  in  düsterer 
Umgebung;  neben  dem  großen  ein 
mit  Wasser  gefüllter  tiefer  Erdfall,  das 
Teufelsloch.  —  Weiterhin  (l^/a  St.)  r. 
von  der  Straße,  hinter  Domäne  Düna, 
die  Jettenhöhle  (vgl.  S.  200);  ein  bez. 
Weg  führt  von  Osterode,  auf  der  Straße 
nach  Schwiegershausen  beginnend, 
auf  dem  Plateau  über  Domäne  Düna 
dahin;  an  diesem  Weg,  über  der  Fabrik 
Augustental,  Reste  eines  alten  Wart- 
turms. —  Sw.  von  Osterode,  1.  von  der 


Straße  nach  Schwiegershausen,  Reste 
der  Wüstung  (3/4  St.)  Besingen,  V4  St. 
weiter  1.  der  (1  St.)  Klinkerbrunnen, 
eine  Gipshöhle.  —  Östl.  von  Osterode, 
bei  der  neuen  oberen  Sösebrücke 
(oberhalb  der  »Bleichestelle«),  beginnt 
der  am  rechten  Ufer  der  Söse  ge- 
legene neue  Schützenpark  (Anlage  über 
Schlackenfeldern),  voii  hier  1.  zur  Straße 
ins  Sösetal,  r.  über  die  obere  Brücke 
auf  den  Waldweg  ins  Söse-  und 
Eipenketal  (dessen  Bezeichnung  hier 
beginnt),  an  Blums  Fabrik  vorbei,  auf 
schattigen  Waldwegen  zu  den  {^U  St.) 
Schneiderteichen,  Eipenketal  und  (1^/4 
St.)  Feenhöhe ;  zurück  auf  dem  Nassen 
Wege  (»Osterode-Hanskühnenburg«) 
über  Fuchshalle,  prächtiger  Blick  auf 
die  Stadt  lind  die  Kalkberge.  Zwischen 
Fuchshalle  und  der  Stadt  ein  Stein- 
bmch,  geologisch  interessant.  —  Ein- 
same Wanderung;  Von  der  Straße 
ins  Sösetal  bei  der  »Bleichestelle« 
(noch  vor  der  obern  Sösebrücke)  1. 
am  »Roten  Hause«  vorbei  auf  den 
Kamm  des  Höhenrückens  zum  Hasen- 
winkel, bei  der  Wegteilung  1.  nach  der 
»Waldquelle« ,  r.  auf  dem  Houster 
Weg  (Hund scher  Weg,  einer  der  älte- 
sten Wege  über  den  Harz,  vgl.  S.  17) 
zum  »Eselsplatz«.  Auf  die  Weg^veiser 
achten!  R.  ins  Sösetal,  geradeaus  oder 
über  Bertrams  Ruhe  nach  dem  Mangel- 
halber Tor  1.  weiter,  nach  2  Min.  Weg- 
teilung: 1.  nach  Köiiiigsecke  (IV4  St.), 
♦Aussicht,  und  nach  {\^U  St.)  Ler- 
bach  (S.  183)  hinunter;  r.  führt  der 
Houster  Weg  auf  die  Höhe,  über  das 
Mangelhalber  Tor  (geradeaus  weiter !), 
die  Heidelbeereuköpfe  nach  (2^/4  St.) 
Buntenbock  (S.  172).  Beim  Mangel- 
halber Tor  scharf  r.  hinab  zur  Limpig- 
brücke  ins  Sösetal  und  nach  Riefens- 
beek  (s.  S.  83);  scharf  1.  ins  Lcrbach- 
tal.     Sämtliche  Wege  vom  HK  bez. 

Von  Osterode  nach  Grund  (sehr 
lohnend),  zwei  Wege:  1)  Auf  der  alten 
Harzstraße  (»3  F«)  bis  zum  Heiligen- 
stock, dann  geradeaus  auf  der  neuen 
Straße  (»3  E«  u.  »4  B«)  bis  zur  Höhe, 
hier  1.  ins  Innerstetal  (»3E«),  nach  1  Min. 
zweigt  ein  Fußweg  1.  ab  (»4  B«)  über 
Hdhnebalzer  Teiche  u.  Wiemannsbucht 


18.  Lerbacli. 


183 


nach  <3Vs  St.)  Grund  (S.  177).  —  2)  ^U  St. 
näher,  anfangs  wie  1),  aber  schon  über 
Freiheit  bei  den  Schützeuhofzelten  L 
ab  auf  vom  HK  bez.  "VVeg  ins  Bremke- 
tal  und  dann  bei  der  Kaisereiche  wie- 
der auf  Weg  1). 

Von  Osterode  durch  das  Sösetal 
nach  Altenau  (4  St.)  und  über  Hammer- 
steinkiippen  oder  Hanskühnenburg 
zum  Brocken  (8-9  St.):  Bis  Riofens- 
beek  zwei  Wege:  entweder  a)  auf 
der  Chaussee  ins  Sösetal  (bez.  »6  A«) 
über  die  Deckenfabrik  Euleriburg  r. 
nach  dem  (3  km)  Scheerenberg,  1. 
Häusergruppe,  romantisch  gelegen. 
Bleiweißfabrik, und  über(5  km)  J/arien- 
tal  weiter  nach  Riefeiisbeelv ;  oder  b) 
auf  dem  neuen  Autoschutzweg  ins 
Sösetal  bei  der  oberen  Sösebrücke 
am  Mühlengraben  aufwärts,  hinter 
Blums  Fabrik  r.  auf  dem  Waldwege, 
unter  sich  die  Söse,  die  Eipenke- 
chaussee  kreuzend,  dann  auf  dem 
Forstweg  am  1.  Söseufer,  einen  Stein- 
bruch durchquerend  (hier  beginnt  die 
geplante  Tal^jerre).  Bei  den  dicken 
Tannen  auf  einem  Steg  über  die  Söse 
auf  die  Schachtchaussee,  hier  nur  über 
die  Brücke,  darauf  wieder  1.  an  der 
Söse  aufwärts  auf  die  Sösetalchaussee. 
Dieser  folge  man  oder  gehe  über  die 
Brücke  ans  rechte  Söseufer  und  auf 
dem  Pi'omenadenwege  an  der  Söse 
aufwärts  durch  (10,5  km)  Biefensbeek 
(Gasthof  Klapprodt,  Z.  1,50.  F.  0,75, 
T.d'h.  1,75,  Pens.  4-5  M.;  Zur  Linde, 
Z.1,50,  F.  0,50,  Pens.  4M.).  Dörfchen 
mit  Oberförsterei  und  122  nieder- 
deutschen Einw. ,  einfache,  ruhige 
Sommerfrische  im  schönen  Waldtal 
(Kurkommission,  HK),  nach  (12  km) 
Kamschlacken  (S.172).  Weiter  gerade- 
aus auf  der  Chaussee,  dann  1.  (Wegw.) 
dxirch  das  Kautztal ,  die  Klausthal- 
Andreasberger  Straße  kreuzend,  durch 


das  Polstertal  nach  Altenau  oder,  die 
Chaussee  verfolgend,  über  Dammhaus 
(S.  190;  Fußweg  zu  benutzen);  1.  nach 
(4  St.)  Altenau. 

Zum  Brocken:  Hinter  Eam- 
schlacken  zunächst  r.  (bez.  »14  C«), 
nach  10  Min.  Wegteilung,  hier  1.  im 
Gr.  Sösetal  bis  Kilometerstein  3,  dann  1. 
(Weg^v.  beachten,  da  ein  andrer  Weg 
hier  gleichfalls  1.  zur  Siebenwochen- 
klippe führt)  auf  dem  Edwin -Hoff- 
mannstieg  hinauf  bis  zum  Morgenbrot- 
taler Graben,  an  ihm  entlang  aufwärts 
(r.)  bis  zum  Süsewehr,  hier  den  Fahr- 
weg kreuzend,  hinauf,  am  Sösestein 
(^nahebei  die  Quelle  der  Söse)  vorüber 
zur  (13  km)  Hammersteinklippe  (S.  187). 
Von  hier  auf  die  Chaussee  Klausthal- 
Andreasberg,  r.  weiter  über  Stieglitz- 
ecke (S.  190)  zum  Sonnenberg  (S.  190;, 
Oderteich,  Oderbrück  und  zum  Brok- 
ken,  wie  S.  93  beschrieben.  —  Fuß- 
gängern ist  bei  trockenem  Wetter  zu 
raten,  den  S.  188,  Nr.  1 A.  angegebenen 
direkten  Weg  (Proviant  mitnehmen!) 
Osterode -Hanskühnenburg  und  von 
da  auf  der  Ackerchaussee  (S.  188)  nach 
der  Stieglitz -Ecke  zu  wählen,  der 
1 2  St.  weiter  wie  durchs  Sösetal,  aber 
sehr  lohnend  ist. 

Von  Osterode  über  Lonau  nach 
Herzberg(gutbez.,  meist  imWald).  Vom 
Kreishaus  ab  stets  den  Wegweisem 
des  HK  folgend,  erst  Fußweg  anfäng- 
lich in  den  neuen  Anpflanzungen  neben 
der  Straße  nach  Herzberg,  dann  (Feld- 
weg) immer  geradeaus  (r.  ab  nach  dem 
Teufelsloch  und  Papenhöhe)  über  die 
Apenke  (1.  Wasserleitung)  im  gemisch- 
ten Bestand,  das  Tal  der  Kl.  Steinau, 
der  Kl.  Schweimke ,  der  Gr.  Steinau 
kreuzend,  über  den  Braakberg  (480  m) 
nach  (2i,<  St.)  Lonau  (S.  199).  Von  hier 
in  1  St  im  Lonautal  nach  (3^  4  St.) 
Herzberg  (S.  199). 


VonOsterode  nachKlausthal  führt  die  neue  Straße  (»8  A«) 
zunächst  dwcoh.  Freiheit,  Dorf  mit  1437  Einw.  (bedeutende  Wollwaren- 
fabriken), im  schönen  Lerbachtal  (am  obem  Ausgange  von  Freiheit, 
gleich  hinter  Kurhaus  Eichental,  schattiger  Promenadenweg  1.  bis 
zur  Waldquelle),  an  den  Gasthäusern  Waldquelle  und  Hüttenschenke 
vorüber,  r.  Lerhachei'  Hütte  (Kgl.  Eisenhütte  mit  EmaiUierwerk), 
r.  an  der  Umbiegung  der  Chaussee  neben  dem  Hüttenteich  Fund- 
stelle für  Bandjaspis  (Adinole)  und  Blatterstein. 

(5  km)  Lerbach  (350  m;  Schiltzenhans ,  Pens.  4-5  M. ;  Glück- 
auf; Sa^ierhrey,  Z.  m.  F.  2,25,  Mitt.  l,5o  M. ;  Pension  Voigt,  Pens. 
3,50-4  M.  tägl. ,  80-100  M.  monatl.  —  Omnibus   [auch  Automobil- 


184  19.  Klausthal  -  Okertal, 

Omnibus]  und  Post  nach  Osterode  und  Klausthal),  lange,  in  engem 
Tal  sich  durchwindende  Ortschaft,  deren  1500  Einw.  von  Hütten- 
arbeiten (Gießerei  und  Drehwerk)  und  Waldarbeit  leben.  Sommer- 
frische, Bäder.    PTF.    HK. 

In  großen  Windungen  bergauf:  Rückblicke  vom  Pavillon  Klara- 
höhe; dann  (Fußgänger,  die  nicht  durch  Lerbach  wollen,  gehen  dem 
Spritzenhause  gegenüber  1.  einen  bez.  Waldweg)  zum  JVeghaus  am 
Heiligenstock  (575  m;  S.  172),  Erfrischungen.  In  der  Nähe  (r. ; 
s.  unten)  die  *Kukholzklippe  (571  m),  mit  eisernem  Turm,  von  dem 
man  eine  weite  Aussicht  bis  zum  Meißner  und  zu  den  Gleichen,  nach 
N.  auf  das  Klausthaler  Plateau  hat.  —  Die  Straße  steigt  fortwährend. 
Auf  der  Höhe  1.  Chaussee  ins  Innerstetal,  von  dieser  führt  1.  der 
Fußweg  ab  über  die  Hahnebalzer  Teiche  nach  Grund  (S.  177).  E. 
Dorf  Buntenhock  (S.  172),  1.  der  Prinzenteich  mit  Kurhaus  (S.  172). 
Dann  (15  km)  Klausthal  (S.  169). 


Fußgänger  von  Osterode  nach 
Klausthal  gehen  besser  folgende 
Wege:  a)  Die  alte  Harzstraße  (»3F«; 
2^4  St.),  die  in  Freiheit  1.  ab  sich  den 
Hengstrücken  hinaufzieht  und  Lerbach 
nicht  berührt.  Man  hat  einen  kürzern, 
allerdings  steilern  "Weg,  aber  lohnende 
Rückblicke  in  den  Vorharz,  bis  zum 
Meißner,  Eichsfeld  etc.  und  Nieder- 
blicke ins  Bremketal  (1.)  und  Ler- 
bacher   Tal   (r.).     Vor   dem    steilsten 


Hauptweg  vereinigt.  Unmittelbar  hin- 
ter dem  Heiligenstock  biegt  die  alte 
Straße  r.  ab  von  der  neuen;  man  ver- 
folge sie ;  auf  der  Höhe  r.  in  5  Min.  zur 
Kukholzklippe  (s.  oben).  Bei  der  Zie- 
gelhütte vereinigen  sich  beide  Wege. 
—  b)  Von  Lerbach  ab  den  *Neuen  Weg 
des  HK  (»10  N«),  kurz  vor  dem  obern 
Ausgange  Lerbachs  1.  die  Straße  ver- 
lassend (Wegweiser),  nach  10  Min.  die 
Chaussee  kreuzend,  am  Fuße  des  Schie- 


und  sonnigsten  Teile  des  Wegs  geht  !  ferberges  hin  (Wegweiser  beachten !), 
r.  ein  vom  UK  als  »schattig«  bez.  Weg  |  bequem  nach  Buntenhock,  von  hier 
durch  den  Niederwald ,  der  vor  dem  1  über  Heilstätte  Schwarzenbach  (S.  170) 
Heiligenstocke   sich  wieder   mit  dem  !  nach  (2i/a  St.)  Klausthal. 


19.  Von  Klausthal  über  Altenau  ins  Okertal  oder  auf 
den  Brocken. 

Vgl.  beifolgende  Karte  sowie  die  Karten  bei  R.  12  und  R.  8. 

Eisenbahn  von  Klausthal  nach  Ältenau  im  Bau;  11  km  Chaussee  (Omnibus) 
von  Klausthal  bis  Altenau;  Fußweg  (bez.  »10  H«)  in  1^  4  St.  —  Von  Altenau 
zu  Fuß  auf  den  Brocken  4  St.  —  Direkt  ins  Okertal,  s.  S.  136-134. 

Von  Khiusthal  (S.  169)  bis  zum  (20  Min.)  Dorotheer  Zechenhaus, 
s.  S.  170.  Bald  Straßengabelung:  1.  nach  Altenau,  r.  Chaussee  nach 
Andreasberg,  der  wir  zimächst  folgen  (gleich  anfangs  1.  Gedenkstein 
an  drei  1885  verunglückte  Bergleute),  am  Kurhaus  zu  den  Pfauen- 
teichen vorbei,  bei  (V2  St.)  Kilometerstein  2  1.  ab,  über  den  Obern 
Pfa\ienteich  auf  einem  mit  Pochsand  bestreuten  Fußpfad,  am  (55  Min.) 
Jägershleeker  Teich  vorbei,  bei  dem  Wegweiser  r.  in  10  Min.  nach 
dem  Polsterberg  mit  Zechenhaus  (Wirtsch.),  1.  hinab  in  15  Afin.  zum 
(lV-4  St.)  Zechenhaus  im  Polstertal  (Einkehr;  S.  171).  Von  da  über 
den  Rotenberg  hinunter  oder  besser  1.  am  Fuß  des  Berges  am  Wasser 
entlang  nach  Altenau  (V2  St.),  die  ganze  Strecke  ist  als  Fußtour 
sehr  zu  empfehlen  (auch  nach  Regen  fest). 


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186 


19.  Altenau  (Umgebung). 


dem  »Grasstieg«),  dann  1.  im  Polster- 
tal hinauf,  bis  man  zum  (1  St.)  Polster- 
Verg  gelangt.  Vgl.  S.  171.  (Rückweg 
nach  Altenau  event.  auf  dem  schönen 
Grabenweg.)  —  4)  Lohnend,  aber  wei- 
ter, ist  der  Weg  von  Altenau  über  den 
Polsterherg  und  Tränkeberg  nach  dem 
Sperberhaier  Dammhaus  (S.  190)  und 
von  da  auf  dem  Fußweg,  wie  unter 
Nr.  13  a  beschrieben,  zurück  nach 
Altenau;  3  St. 

Nach  Norden:  5)  Chaussee  an  der 
Oker  bis  zur  Silberhütte,  hier  Wegtei- 
lung :  entweder  a)  1.  Fußweg  (bez.  »5  Ec) 
über  den  Dietrichsberg  nach  (1  St.) 
Mittelschulenherg,  über  das  Pochwerk 
auf  dem  schattigen  Grabenweg  nach 
Oherschulenherg ,  von  da  r.  über  den 
Schalker  Teich  und  Forsthaus  Fe- 
stenlurg  (S.  172)  zur  (3  St.)  Schalke 
(S.  172);  oder  b)  von  der  Silberhütte 
geradeaus  (bez.  »6  D«)  nach  (1  St.) 
Gasthof  Waldhof  Gemkenthal  u.  Forst- 
haus (vom  ersten  Haus  führt  r.  ein 
kürzender  Fußweg  in  ^/g  St.  zum 
Ahrendsberger  Forsthaus)  bis  zur  (l^/a 
St.)  Langetalsbrücke.  Wegweiser,  hier 
1.  nach  Unter-  und  Ober  -  Schulenberg 
(noch  1  St.).  R.  von  jener  Brücke  nach 
dem  (2  St.)  Ahrendsberger  Forsthaus 
(S.  135)  und  25  Min.  weiter  nach  den 
Ahrendsberger  Klippen.  (Ein  andrer, 
gut  bezeichneter  Weg  [IVa  St.]  nach 
dem  Ähren dsberg  führt  vom  Altenauer 
Marktplatz  über  die  Bergmänner.) 
Von  den  Klippen  in  ^  .4  St.  hinab  nach 
Romkerhalle  (S.  135). 

Nach  Süden:  6)  Unmittelbar  hin- 
ter dem  Forsthaus  Rose  (an  der  Straße 
nach  St.  Andreasberg)  r.  durchs  Gat- 
ter, nach  etwa  50  Schritt  1.  zur  Obern 
Waldesruh  (geradeaus  zum  Förster- 
kopf, Ruhebank,  Aussicht).  Von  der 
Obern  Waldesruh  1.  den  Promenaden- 
weg hinab  zur  Untern  Waldesruh,  dann 
auf  dem  Dammer  Fußwege  1.  bis 
zum  Gatter  und  diesseit  des  Gatters 
am  Waldessaum  zum  Hüttenteich  und 
nach  Altenau;  zusammen  l^/a  St. 

7)  Promenadenweg  durch  das 
Kleine  Okertal  r.  über  die  Kleine 
Oker,  dann  Wiesenpfad  zum  Wald- 
garten (Gasthaus)  und  in  1  Min.  zu 
dem  idyllischen  Okerteich.  Von  hier 
entweder  1.  auf  den  Mühlenberg  und 
über  den  Mühlenbergskopf  (Aussicht]) 
zurück  nach  Altenau;  oder,  den  Teich 
r.  lassend,  bergan  bis  zum  Gatter,  von 


da  über  Wiesen  nach  dem  Silherhrun- 
nen  (■^U  St.)  und  hier,  am  Dammgraben, 
bis  zur  Großen  Oker  und  talab  wieder 
nach  (2  St.)  Altenau. 

8)  Unterhalb  des  Schützenhauses 
(S.  185)  Fußweg  zur  »Klippe«  (*BUck 
auf  Altenau),  auf  dem  Kamm  weiter 
zum  Walde,  dann  r.  hindurch  in  das 
Große  Okertal  und  durch  dieses  nach 
Altenau  zurück.  —  8  a)  Vom  Schützen- 
haus durch  das  Okertal  bis  zum  Hand- 
weiser, dann  1.  in  den  Wald,  von  hier 
r.  aufwärts  zum  Dammgraben ;  nun 
entweder  auf  demselben  zum  Gatter 
und  über  Forsthaus  Rose  zurück;  — 
oder  auf  dem  Dammgraben  abwärts, 
bis  ihn  ein  Fahrweg  schneidet,  auf 
diesem  1.  weiter  am  Brandhai  ent- 
lang zur  (li/a  St.)  Schusterklippe  und 
Branderklippe  (Blick  auf  Klausthal- 
Zellerfeld). 

9)  Vom  Eingang  des  Kl.  Okertals 
r.  den   felsigen  Fahrweg  hinauf  über 
den  Kunstberg,  oben  am  Wald  Bank        1 
mit  ♦Aussicht,  den  Dammgraben  über-        I 
schreitend,   auf  dem  Fahrwege  nach       ■ 
1  St.  weiter   zum   (l^/a  St.)    Okerstein 
(Wegweiser).    Zurück  auch  über  den 
Silberbrunnen  (s.  oben). 

Zur  Eisenquelle ,  s.  Nr.  13  b.  j 

10)  Von  Altenau  durch  das  Oker- 
tal nach  Romkerhalle  folgt  man  (»6D«) 
dem  Lauf  der  Oker  über  die  (1  km) 
Silberhütte,  wo  sich  von  1.  das  Schwarz- 
wasser ergießt,  weiterhin  mündet  r. 
das  (2,5  km)  Kellwasser  und  nach 
20  Min.  r.  bei  der  Ortschaft  Gemken- 
thal die  aus  dem  Kalbetal  vom  Torf- 
haus (S.  186)  kommende  Landstraße. 
—  (4  km)  Gasthaus  zum  Waldhof 
(auch  Sommerfrische).  Nach  V«  St. 
(»6  E«)  1.  die  von  Zellerfeld  kom- 
mende Straße  bei  der  Weißen  Wasser- 
brücke (r.  über  die  Langetalsbrücke 
nach  dem  Ahrendsberg,  s.  oben);  oder 
schöner  neuer  Fußweg  (lohnend)  bei 
der  Kellwassermündung  1.  über  die 
Oker  und  dieser  entlang.  Nun  noch 
1/2  St.  auf  diesem  Fußweg  am  rechten 
Oderufer  weiter  bis  zum  (9  km)  Hotel 
Romkerhalle  (S.  135),  wo  der  roman- 
tische Teil  des  Okertals  beginnt. 

11)  Von  Altenau  über  Torfhaus  auf 
den  Brocken  (4-5  St.).  Die  neue  Fahr- 
straße (bez.  »10  Gc)  durch  das  schöne 
Schultal  aufwärts  bis  zum  (^4  St.) 
Dammgraben.  Die  Stelle,  wo  die  Chaus- 
see den  Dammgraben  schneidet,   er- 


20.  Hauskülinenburg. 


187 


reicht  man  von  Altenau  aueh,  wenn 
man  über  dieWiesen  des  Mühlenberges 
oder  über  den  Okerteich  geht  (vgl. 
Nr.  7).  Beim  Graben  (Km-Stein  3,2) 
Wegteilung:  a)  Auf  der  Fahrstraße, 
die,  ziemlich  steil  ansteigend,  an  den 
Hängen  des  Bmchberg3hinzieht,weiter 
bis  Km-Stein  4,3  oberhalb  des  Damm- 
grabens, wo  r.  (Wegweiser)  ein  Fußweg 
abzweigt,  auf  diesem  in  40  Min.  zur 
(2  St.)  Wolfswarte  (920  m),  deren  Aus- 
sicht zurzeit  aber  teilweise  verwachsen 
ist.  —  Von  der  Wolfswarte  in  ^  j  St.  auf 
bez.  Weg  (»18  B«)  zum  (2i/a  St.)  Torf- 
haus (S.  136).  —  b)  L.  auf  dem  Damm- 
graben weiter  in  die  Xähe  des  (l^/a  St.) 
Xabentaler  Wasserfalls  (1.  unten,  nur 
bei  Regenwetter  lohnend),  dann  (Weg- 
weiser: »Steile  Wandt)  alsbald  auf  den 
♦Magdeburger  Weg  (»10  G«),  der,  mit 
prächtigem  Blick  auf  einen  mächtigen 
Waldkessel,  in  halber  Höhe  an  der 
Steilen  Wand  entlang  führt  und  nach 
1^  4  St.  die  Chaussee  wieder  trifft,  auf 
dieser  1.,  nö.,  zum  (2^  2  St.)  Torfhaus 
(S.  136).  —  c)  Von  der  Wegteilung 
bei  Km-Stein  4.3  geradeaus,  bei  Km- 
Stein  6,1  ist  die  Höhe  der  (li/a  St.) 
Stellen  Wand  (ein  schroffer  Felsen) 
erreicht;  oben  prächtiger  Blick  in  das 
zu  Füßen  liegende  bewaldete  Xaben- 
tal.  R.  zweigt  ein  Weg  zur  Wolfswarte 
(s.  oben)  ab.  Die  Chaussee  senkt  sich 
etwas  (der  alte  Weg  kürzt:  hinter 
Km-Stein  7,3  1.,  bald  führt  dann  von 
diesem  Weg  ein  bez.  Pfad  1.  direkt 
zum  Hotel  Wendt,  S.  136)  und  steigt 
dann  wieder  bis  zum  (2  St.)  Torfhaus 
(S.  136).  —  Vom  Torfhaus  in  2  St. 
auf  den  Brocken,  s.  S.  93. 

12)  Nach  Oderbrück  oder  auf  den 
Sonnenberg :  Von  der  Steilen  Wand  aus 
(s.  11  c)  den  Klausthaler  Flut  graben 
noch  1  km  aufwärts,  bis  1.  ein  Weg 
nach  (2^'a  St.)  Forsthaus  Oderhrück 
(S.  137)  abzweigt;  oder  noch  weiter 
aufwärts  bis  an  den  Wegweiser :  zum 
{2^U^t.)  SonnenhergerWeghausiß.l^Q). 

13)  Von  Altenau  nach  St  Andreas- 


berg; 3>  1-4  St.:  a)  Entweder  auf  der 
Fahrstraße  in  1  St.  oder  auf  dem  vom 
HK  bez.  (»6  C«)  schönen  ♦Fußweg  (von 
der  Oberstraße  bei  Haus  Nr.  86  ab- 
gehend) in  ^U  St.  nach  dem  Sperber- 
haier  Daiunihaus  fS.  190);  Abstecher: 
5  Min.  oberhalb  des  Hauses  von  der 
Fahrstraße  nach  Audreasberg  r.  ab  in 
*  4  St.  auf  dem  Morgenbrotstaler  Gra- 
ben zur  (20  Min.)  *Siebenwochen- 
klippe  (600  m),  Panorama  vom  westl. 
Harz  bis  zum  Solling,  den  Meißner  etc., 
zu  Füßfen  das  Sösetal.  Von  der  Klippe 
neuer  Fußweg  60-80  m  grabenauf- 
wärts  zur  Hammersteinklippe  (vgl.  S. 
190 :  Hoffmannstieg),  ins  große  Ifental 
und  ins  Sösetal  nach  Kamschlacken 
(S.  172).  Vom  Dammhaus  nach  An- 
dreasberg, wie  R.  21  beschrieben. 

b)  Von  Altenau  auf  der  Straße  zum 
Dammhaus  bis  200  Schritt  hinter  dem 
Forsthaus  Rose,  dann  1.  von  der  Fahr- 
straße ab  führt  ein  vom  HK  bez.  (»5  F«) 
schattiger  Weg  auf  den  Dammgraben 
und,  diesem  nach  r.  folgend,  zur 
Eisenquelle  (Schntzhütte),  dann  1.  über 
den  Graben,  einige  Stufen  hinauf  und 
auf  einem  Fußweg  aufwärts,  bis  der- 
selbe bei  Wegstein  9,8  (von  hier  noch 
1  St.  zum  Sonnenberg)  die  Chaussee 
Klausthal  -  St.  Andreasberg  trifft,  auf 
dieser  weiter,  wie  R.  21  beschrieben. 

14)  Von  Altenau  nach  Osterode; 
4  St.:  Zum  Sperherhaier  Dammhaus, 
wie  unter  13  a)  beschrieben ;  dann  (kür- 
zender Fußweg  unterhalb  des  Damm- 
hauses durch  die  sogen.  Dammkappe) 
die  Chaussee  nach  Klausthal  zu  nw. 
abwärts,  bis  nach  einigen  Minuten  1. 
die  Straße  in  das  Sösetal  nach  Kam- 
schlacken und  (4  St.)  Osterode  (S.  180) 
abzweigt.  (Man  kann  vom  Dammhaus 
auch,  wie  Nr.  13  beschrieben,  zur 
Siehenwochenklippe  und  von  da  auf  den 
Hoffmannstieg  und  zur  Hammerstein- 
klippe gehen;  dann,  wie  S.  190  be- 
schrieben, auf  dem  Hoffmannstieg 
hinab  ins  Sösetal.)  —  Zur  Hanskühnen- 
burg, s.  R.  20,  Absatz  7. 


20.  Hanskühnenburg. 

Vgl.  die  große  Harzkarte  und  die  Karte  bei  R.  14. 

Die  Hauskülmeilblirg'  (811  m)  ist  ein  allein  liegender,  ruinen- 
artiger, ca.  8  m  hoher  Quarzfelsen.  Der  Gebirgsrücken,  auf  dem 
derselbe  liegt,  heißt  Auf  dem  Acker  (höchster  Punkt  bei  der  »War- 


19.  Alteuau. 


185 


(11  küi)  Alteuau  (490  m),  preußische  Bergstadt  mit  1800  Einw., 
aiu  Fuße  des  Sehwarzenbergs;  der  frischen  Luft  halber  als  Sommer- 
frische besucht  (auch  Wintersport) ;  gutes  Wasser.  Der  Ort  ist  von 
^Vald  umgeben,  der  in  5-10  Min.  zu  erreichen  ist.    Oberförsterei. 

Gasthöfe:  Rammelslergs  Hotel,  am  '  Pahst.  —  Haas  Hubertus,  Pens.  4,50-6 


steilen  Wald,  zugleich  Kurhaus,  Bäder; 
Z.  1,75-2,25,  F.  0,75,  T.d'h.  2,25,  Pens. 
5-7  M.  —  Rathaus,  am  Markt,  Touri- 
sten. —  Schüfzeilhaus,  Z.  1,75-3,50,  F. 
0,75,  Pens.  4,50-7  M.  —  Deutscher  Kai- 
ser, Z.  1-1,50,  F.  0,60  u.  1,  T.d'h.  O.Wz, 
von  1,25,  Pens,  von  4  M.  an;  Touristen. 
—  Waldgarten,  hübsche  Lage  am  Wald, 
10  Min.  vom  Ort;  Z.  1,35-2,50,  F.  0,75, 
T.d'h.  (Wz.)  2,  Pens.  4,25-6,50  M.;  ZH. 
— •  Gelirgshotel,  großes  Haus  vorm  Ort; 
Z.  von  1,25  M.  an,  F.  0,75,  Pens,  von 
3,50  M.  au,  Garten,  Terrasse;  ZH.  — 
Stöckel,  mit  Restaurant.  —  Hotel-Pens. 
Villa  Kohrs ,  neben  Waldgarten;  Z. 
1,50-2,  F.  1,  Pens.  4-6  M. 

Pensionen:  Villa  Clara,  Pens.  4- 
4,50  M.  —  Annenhöh,  am  Rotenberg; 
Z.  1,75—2,25,  F.  0,75,  T.d'h.  (o.  Wz.) 
1,75,  Pens.  4,50-6  M. ;  gelobt.  —  Haus 


M.  —  ünterkunftshaus  Stephansruh  des 
«Stephansstiftes  in  Hannover,  gelobt. 

PT.  —  Harzklub :  Auskunft  bei  Herrn 
Dr.  med.  Uath. 

Arzt  und  Apotheke. 

Kurtaxe:  Nach  fünf  Tagen  4,  5,50 
und  7  M.  für  1  bzw.  2  uud  mehr  Per- 
sonen. —  Badeanstalt  (Sol-,  Fichten- 
nadel- und  andre  Bäder)  neijon  Ram- 
melsbergs  Hotel. 

Wohnungen  5-10  M.  wöchentl.; 
auch  mit  Pension  zu  haben.  Park- 
haus, Logierhaus. 

Eisenbahn  nach  Klausthal  im  Bau. 
—  Postomnibus:  Täglich  2mal  nach 
(15  km)  Stat.  Oker  (S.  133)  in  2  St.  für 
1,50  M.  —  Imal  nach  (ll  km)  Klaus- 
thal in  IV  a  St.  für  1  M.  —  Automobil- 
Omnibus  nach  Oker  (Goslar),  Klaus- 
thal (Hahueuklee),  Torfhaus. 


Vom  (nö.)  Schwarzcnherg  (573  m),  mit  vielen  hübschen  Prome- 
nadenwegen, lohnende  Aussicht  über  Altenau  nach  dem  Brocken 
und  auf  den  Ackerzug.  Neben  dem  Schützenhaus  ein  ca.  65  m  hoher 
Felsen  (»Klippe«)  mit  hübscher  Aussicht.  Der  Dammgraben,  der 
Altenau  in  einem  Halbkreis  auf  4  St.  Länge  umgibt,  bietet  eine  präch- 
tige Promenade  mit  hübschen  Aussichtspmikten.  Die  Gebirgsbäche 
um  Altenau  sind  reich  an  Forellen,  Schmerlen  etc. 

Geschichtliches.  Altenau  entstand  !  Gruben  und  Stollen  um  Altenau,  in 
um  1550  durch  den  Bergbau,  der  sich  |  denen  man  noch  hübsche  Handstücke 
auf  bleihaltiges  Silbererz  und  Eisen  j  verschiedener  Erze  auflesen  kann, 
erstreckte.  Ende  des  18.  Jahrh.  wur- 
den die  Gruben  allmählich  stillgelegt, 
die  Eisengruben  hielten  länger  aus. 
Die  älteste  Eisenhütte,  die  »Abgunst« 
am  Rotenbeck,  wurde  1586  errichtet, 
die  letzte  Eisenhütte  war  bis  1871  in 
Betrieb.  Ein  reichhaltiges  Mangan- 
erzlager wurde  1868  hier  entdeckt; 
auf  dem  Spitzenherg  Magneteisenstein. 
Beim  obersten  Haus  im  Gemkental  am 
Weg  ein  Streifen  Zinkblende  sowie 
im  Kellwasser-  und  Kalbetal  Kalke.  — 
Am  1.  Okt.  1911  wurden  die  könig- 
lichen Hüttenwerke  mit  der  Silber- 
hütte »Zehnschlieg«,  die  1606-1618 
entstanden  war,  wegen  zu  hoher  Zu- 
bußen eingestellt  und  ihr  Betrieb  mit 
der  Klausthaler  Hütte  verbunden.  In 
den  letzten  Jahren  wurden  nur  noch 
ausländische  Erze  verarbeitet.  Der 
Mineralog  findet  sehr  viele  verlassene 


Ausflüge.  Nach  Osten:  1)  Durchs 
Schultal  1.  ab  nach  dem  {^U  St.) 
Jagdhaus  oder,  dasselbe  1.  lassend, 
auf  der  nach  1.  durch  das  Spritztal 
führenden  Forststraße  in  das  *Kell- 
wassertal,  aufwärts  bis  zur  (1^  a  St.) 
*  Steilen  Wand  (S.  187);  abwärts  bis 
zur  Kellwasserbrücke  und  von  da 
die  Fahrstraße  nach  Altenau  zurück; 
zus.  2  St.  —  2)  Durchs  Schultal  nach 
dem  (IV4  St.)  Nabentaler  Wasserfall 
und,  wie  Nr.  IIb  beschrieben,  zum 
(2  St.)  Torßiaus;  oder  geradeas  über 
die  (1*  4St.)  Wolfswarte  und  die  Steile 
Wand  in  2'  4  St.  ebendahin,  wie  Nr. 
11  a  beschrieben. 

Nach  Westen:  3)  Fußweg,  bez. 
»10  H«,  nach  Klau8thal  über  den  Ro- 
tenberg (*Brockenblick)  bis  zum  *Pol- 
s<er/aJ(Zechenhaus,  Erfrischungen;  bis 
hierher  auch  über  das  Hüttewehr  auf 


186 


19.  Altenau  (Umgebung). 


dem  »Grasstieg«),  dann  l.^im  Polster- 
tal hinauf,  bis  man  zum  (1  St.)  Polster- 
herg  gelangt.  Vgl.  S.  171.  (Rückweg 
nach  Altenau  event.  auf  dem  schönen 
Grabenweg.)  —  4)  Lohnend,  aber  wei- 
ter, ist  der  Weg  von  Altenau  über  den 
Polaterherg  und  Tränkeberg  nach  dem 
Sperberhaier  Dammhaus  (S.  190)  und 
von  da  auf  dem  Fußweg,  wie  unter 
Kr.  13a  beschrieben,  zurück  nach 
Altenau;  3  St. 

Nach  Norden:  5)  Chaussee  an  der 
Oker  bis  zur  Silberhütte,  hier  Wegtei- 
lung :  entweder  a)  1.  Fußweg  (bez.  »5  E«) 
über  den  Dietrichsberg  nach  (1  St.) 
Mittelschulenberg,  über  das  Pochwerk 
auf  dem  schattigen  Grabenweg  nach 
Oberschulenberg,  von  da  r.  über  den 
Schalker  Teich  und  Forsthaus  Fe- 
stenburg (S.  172)  zur  (3  St.)  Schalke 
(S.  172);  oder  b)  von  der  Silberhütte 
geradeaus  (bez.  »6  D«)  nach  (1  St.) 
Gasthof  Waldhof  Gemkenthal  u.  Forst- 
haus (vom  ersten  Haus  führt  r.  ein 
kürzender  Fußweg  in  i/a  St.  zum 
Ahrendsberger  Forsthaus)  bis  zur  (l'/a 
St.)  Langetalsbrücke.  Wegweiser,  hier 
1.  nach  Unter-  und  Ober  -  Schulenberg 
(noch  1  St.).  R.  von  jener  Brücke  nach 
dem  (2  St.)  Ahrendsberger  Forsthaus 
(S.  135)  und  25  Min.  weiter  nach  den 
Ahrendsberger  Klippen.  (Ein  andrer, 
gut  bezeichneter  Weg  [IVa  St.]  nach 
dem  Ahrendsberg  führt  vom  Altenauer 
Marktplatz  über  die  Bergmänner.) 
Von  den  Klippen  in  ^U  St.  hinab  nach 
Romkerhalle  (S.  135). 

Nach  Süden:  6)  Unmittelbar  hin- 
ter dem  Forsthaus  Rose  (an  der  Straße 
nach  St.  Andreasberg)  r.  durchs  Gat- 
ter, nach  etwa  50  Schritt  1.  zur  Obern 
Waldesruh  (geradeaus  zum  Förster- 
kopf, Ruhebank,  Aussicht).  Von  der 
Obern  Waldesruh  1.  den  Promenaden- 
weg hinab  zur  UnternWaldesruh,  dann 
auf  dem  Dammer  Fußwege  1.  bis 
zum  Gatter  und  diesseit  des  Gatters 
am  Waldessaum  zum  Hüttenteich  und 
nach  Altenau;  zusammen  l^/a  St. 

7)  Promenadenweg  durch  das 
Kleine  Okertal  r.  über  die  Kleine 
Oker,  dann  Wiesenpfad  zum  Wald- 
garten (Gasthaus)  und  in  1  Min.  zu 
dem  idyllischen  Okerteich.  Von  hier 
entweder  1.  auf  den  Mühlenberg  und 
über  den  Mühlenbergskopf  {A\xHs\(tiiV.) 
zurück  nach  Altenau;  oder,  den  Teich 
r.  lassend,  bergan  bis  zum  Gatter,  von 


da  über  Wiesen  nach  dem  Silberbrun- 
nen (^/4  St.)  und  hier,  am  Dammgraben, 
bis  zur  Großen  Oker  und  talab  wieder 
nach  (2  St.)  Altenau. 

8)  Unterhalb  des  Schützenhauses 
(S.  185)  Fußweg  zur  »Klippe«  (♦Blick 
auf  Altenau),  auf  dem  Kamm  weiter 
zum  Walde,  dann  r.  hindurch  in  das 
Große  Okertal  und  durch  dieses  nach 
Altenau  zurück.  —  8  a)  Vom  Schützen- 
haus durch  das  Okertal  bis  zum  Hand- 
weiser, dann  1.  in  den  Wald,  von  hier 
r.  aufwärts  zum  Dammgraben ;  nun 
entweder  auf  demselben  zum  Gatter 
und  über  Forsthaus  Rose  zurück;  — 
oder  auf  dem  Dammgraben  abwärts, 
bis  ihn  ein  Fahrweg  schneidet,  auf 
diesem  1.  weiter  am  Brandhai  ent- 
lang zur  (li/a  St.)  Schusterklippe  und 
Branderklippe  (Blick  auf  Klausthal- 
Zellerfeld). 

9)  Vom  Eingang  des  Kl.  Okertals 
r.  den  felsigen  Fahrweg  hinauf  über 
den  Kunstberg,  oben  am  Wald  Bank 
mit  *Aussicht,  den  Dammgraben  über- 
schreitend, auf  dem  Fahrwege  nach 
1  St.  weiter  zum  (l^'a  St.)  Okerstein 
(Wegweiser).  Zurück  auch  über  den 
Silberbrunnen  (s.  oben). 

Zur  Eisenquelle,  s.  Nr.  13  b. 

10)  Von  Altenau  durch  das  Oker- 
tal nach  Romkerhalle  folgt  man  (»6D«) 
dem  Lauf  der  Oker  über  die  (1  km) 
Silberhütte,  wo  sich  von  1.  das  Schwarz- 
wasser ergießt,  weiterhin  mündet  r. 
das  (2,5  km)  Kellwasser  und  nach 
20  Min.  r.  bei  der  Ortschaft  Gemken- 
thal  die  aus  dem  Kalbetal  vom  Torf- 
haus (S.  136)  kommende  Landstraße. 
—  (4  km)  Gasthaus  zum  Waldhof 
(auch  Sommerfi-ische).  Nach  V«  St. 
(»6  E«)  1.  die  von  Zellerfeld  kom- 
mende Straße  bei  der  Weißen  Wasser- 
brücke (r.  über  die  Langetalsbrücke 
nach  dem  Ahrendsberg,  s.  oben);  oder 
schöner  neuer  Fußweg  (lohnend)  bei 
der  Kellwassermündung  l.  über  die 
Oker  und  dieser  entlaug.  Nun  noch 
i/a  St.  auf  diesem  Fußweg  am  rechten 
Oderufer  weitei  bis  zum  (9  km)  Hotel 
Romkerhalle  (S.  135),  wo  der  roman- 
tische Teil  des  Okertals  beginnt. 

11)  Von  Altenau  Ober  Torfhaus  auf 
den  Brocken  (4-5  St.).  Die  neue  Fahr- 
straße (bez.  »10  G«)  durch  das  schöne 
Schultal  aufvs'ärts  bis  zum  ('';4  St.) 
Dammgraben.  Die  Stelle,  wo  die  Chaus- 
see den  Dammgraben  schneidet,   er- 


20.  Hauskülinenburg. 


187 


reicht  man  von  Altenau  auch,  wenn 
man  über  dieWiesen  des  Mühlenberges 
oder  über  den  Okerteich  geht  (Tgl. 
Nr.  7).  Beim  Graben  (Km-Stein  3,2) 
Wegteilung:  a)  Auf  der  Fahrstraße, 
die,  ziemlich  steil  ansteigend,  an  den 
Hängen  des  Bruchbergs  hiuzieht,weiter 
bis  Km-Stein  4,3  oberhalb  des  Damm- 
grabens, wo  r.  ("Wegweiser)  ein  Fußweg 
abzweigt,  auf  diesem  in  iO  Min.  zur 
(2  St.)  Wolfswarte  (920  m),  deren  Aus- 
sicht zurzeit  aber  teilweise  verwachsen 
ist.  —  Von  der  Wolfewarte  in  ^  j  St.  auf 
bez.  Weg  (»18  B<-)  zum  (2^  a  St.)  Torf- 
haus (S.  136).  —  b)  L.  auf  dem  Damm- 
graben weiter  in  die  Nähe  des  (1^  g  St.) 
Nabentaler  Wasserfalls  (1.  nuten,  nur 
bei  Regenwetter  lohnend),  dann  (Weg- 
weiser: »Steile  Wände)  alsbald  auf  den 
♦Magdeburger  TVeg  (»10  G«),  der,  mit 
prächtigem  Blick  auf  einen  mächtigen 
Waldkessel,  in  halber  Höhe  an  der 
Steilen  Wand  entlang  führt  und  nach 
1^  4  St.  die  Chaussee  ^>ieder  triflFt,  auf 
dieser  1.,  nö.,  zum  (2^  j  St.)  Torfhaus 
(S.  136).  —  c)  Von  der  Wegteilung 
bei  Km-Stein  4.3  geradeaus,  bei  Km- 
Stein  6,1  ist  die  Höhe  der  (l^,  a  St.) 
Steilen  Wand  (ein  schroffer  Felsen) 
erreicht;  oben  prächtiger  Blick  in  das 
zu  Füßen  liegende  bewaldete  Naben- 
tal. R.  zweigt  ein  Weg  zur  WoZ/sitarfe 
(s.  oben)  ab.  Die  Chaussee  senkt  sich 
etwas  (der  alte  Weg  kürzt :  hinter 
Km-Stein  7,3  1.,  bald  führt  dann  von 
diesem  Weg  ein  bez.  Pfad  1.  direkt 
zum  Hotel  Wendt,  S.  136)  und  steigt 
dann  wieder  bis  zum  (2  St.)  Torfhaus 
(S.  136).  —  Vom  Torfhaus  in  2  St. 
auf  den  Brocken ,  s.  S.  93. 

12;  Nach  Oderbrück  oder  auf  den 
Sonnenberg:  Von  der  Steilen  Wand  aus 
(s.  11  c)  den  KJausthaler  Flutgraben 
noch  1  km  aufwärts,  bis  1.  ein  Weg 
nach  (21a  St.)  Forsthaus  Oderbrück 
(S.  137)  abzweigt;  oder  noch  weiter 
atifwärts  bis  an  den  Wegweiser :  zum 
{2^;4St.)  Sonne7ibergerWeghaus(S.l90). 

13)  Von  Altenau  nach  SL  Andreas- 


berg; 3>  a-4  St.:  a)  Entweder  auf  der 
Fahrstraße  in  1  St.  oder  auf  dem  vom 
HK  bez.  (»6  C«;)  schönen  ♦Fußweg  (von 
der  Oberstraße  bei  Haus  Nr.  86  ab- 
gehend) in  3  4  St.  nach  dem  Sperber- 
haier  Damnihaus  (S.  190);  Abstecher: 
5  Min.  oberhalb  des  Hauses  von  der 
Fahrstraße  nach  Andreasberg  r.  ab  in 
1  4  St.  auf  dem  Morgenbrotstaler  Gra- 
ben ztir  (20  3Iin.)  ♦Siebenwochen- 
klippe  (600  m),  Panorama  vom  westl. 
Harz  bis  zum  Solling,  den  Meißner  etc., 
zu  Füßtn  das  Sösetal.  Von  der  Klippe 
neuer  Fußweg  60-80  m  grabenauf- 
wärts  zur  Hammersteinklippe  (vgl.  S. 
190:  Hoflfmannstieg),  ins  groHe  Ifental 
und  ins  Sösetal  nach  Kamschlacken 
(S.  172).  Vom  Dammhaus  nach  An- 
dreasberg, wie  R.  21  beschrieben. 

b)  Von  Altenau  auf  der  Straße  zum 
Dammhaus  bis  200  Schritt  hinter  dem 
Forsthaus  Rose,  dann  1.  von  der  Fahr- 
straße ab  führt  ein  vom  HK  bez.  f»5F<:) 
schattiger  Weg  auf  den  Dammgraben 
und,  diesem  nach  r.  folgend,  zur 
Eisenquelle  (Schutzhütte),  dann  1.  über 
den  Graben,  einige  Stufen  hinauf  und 
auf  einem  Fußweg  aufwärts,  bis  der- 
selbe bei  Wegstein  9,8  (von  hier  noch 
1  St.  zum  Sonnenberg)  die  Chaussee 
Klausthal  -  St.  Andreasberg  triflFt,  auf 
dieser  weiter,  wie  R.  21  beschrieben. 

14)  Von  Altenau  nach  Osterode; 
4  St.:  Zum  Sperherhaier  Darninhaus, 
wie  unter  13  a)  beschrieben ;  dann  (kür- 
zender Fußweg  unterhalb  des  Damm- 
hanses  durch  die  sogen.  Dammkappe) 
die  Chaussee  nach  EHausthal  zu  nw. 
abwärts,  bis  nach  einigen  Minuten  1. 
die  Straße  in  das  Sösetal  nach  Kam- 
schlacken und  (4  St.)  Osterode  (S.  ISO) 
abzweigt.  (Man  kann  vom  Dammhaus 
auch,  wie  Nr.  13  beschrieben,  zur 
Siebenwochenklippe  und  von  da  auf  den 
Hoffmannstieg  und  zur  Hammerstein- 
klippe gehen;  dann,  wie  S.  190  be- 
schrieben, auf  dem  HoflTmannstieg 
hinab  ins  Sösetal.)  —  Zur  Hanskühnen- 
burg, s.  R.  20,  Absatz  7. 


20.  Hanskühnenburg. 

Vgl.  die  große  Harzkarte  und  die  Karte  bei  R.  14. 

Die  Hauskühneilblirg  (811  m)  ist  ein  allein  liegender,  niinen- 
artiger,  ca.  8  m  hoher  Quarzfelsen.  Der  Gebirgsrücken,  auf  dem 
derselbe  liegt,  heißt  Auf  dem  Acker  (höchster  Punkt  bei  der  »War- 


188 


20.  Hauskülmeubur^. 


men  Stube«,  8G6  m) ;  er  ist  eine  Fortsetzung  des  Bruchberges  (S.  190). 
Auf  seinem  Kamine  läuft  der  alte  Fashveg  (Firstweg)  hin  (stellen- 
weise moorig),  der  von  der  Hanskühnenburg  nö.  zur  Stieglitz-Ecke 
(S.  190 ;  diese  Strecke  ist  verwöhnten  Touristen  auch  bei  trockenem 
Wetter  nicht  zu  empfehlen,  auch  nicht  bez.),  sw.  aber  (Gebirgsfreunden 
empfohlen)  über  die  r.  am  Wege  liegenden  Seilerklippen  (750  m; 
hübsche  Aussicht)  zum  Bärengarten  (720  m)  zieht,  wo  er  seine  Fort- 
setzung in  dem  nach  Osterode  hinabführenden  Wege  findet  (s.  unten). 
Etwa  100  m  unter  dem  Kamme,  parallel  mit  dem  Fastweg,  läuft 
die  Acker chaiossee ,  die  bei  Stieglitz  -  Ecke  beginnt,  in  P/4  St.  zum 
Teihcngspfahl ,  einem  Weg.weiser  direkt  unter  der  100  m  darüber 
aufragenden  Hanskühnenburg  (s.  unten),  in  weiterer  ^li  St.  zum 
Jagdhaus  (s.  unten)  führt  und  über  die  iSophienklippe ,  5  Min.,  bei 
dem  Gasthause  Papenhöhe  in  2  St.  die  Chaussee  Osterode-Herzberg 
erreicht.  Die  ganze  Gegend  ist  Freunden  einsamer  Gebirgswande- 
rungen sehr  zu  empfehlen. 

aus,  1.  neue  Straße  bis  zum  Wegweiser 
vor  dem  Lehmteiche,  r.  auf  der  Wald- 
straße  nach  Fuchshalle,  auf  dem  Nassen 
Wege  an  der  (5  km)  Feenhöhe  (schöne 
Aussicht)  vorbei.  Dann  Wegteilung: 
a)  lohnend,  1.  über  den  Schindelkopf 
(schöne  Aussicht)  und  den  Bärengarten 
auf  den  J'a6/?fe(/(s.  oben),  an  den  Seiler- 
klippen (1.)  vorbei,  zur  (3  St.)  Hans- 
kühnenhurg ;  —  oder  b)  bequemer 
(aber  nicht  so  lohnend)  r.  ab  durch 
das  Gatter,  über  die  Kleine  Steinau, 
der  Ackerchaussee  (s.  oben)  aufwärts 
folgend,  an  den  Sophienklippen  (r., 
schöne  Aussicht)  vorbei  zum  (2^/2  St.) 
Jagdhaus  (650  m),  einem  gewöhnlich 
geschlossenen  Jägerhaus ;  davor  Denk- 
mal des  Oberförsters  Ebart,  nahebei 
gutes  Trinkwasser.  Weiter  auf  der 
Ackerchaussee  in  ^  4  St.  zum  Teilungs- 
pfahl (Wegweiser,  Quelle),  hier  1.  den 
Fußweg  hinauf  in  10  Min.  zur  Höhe 
und  nach  2  Min.,  1.  sich  wendend,  zum 
Aussichtsturm,  r.  (31/2  St.)  znr  Hans- 
kühnenhurg.  — •  B.  Wie  S.  183  be- 
schrieben, nach  Riefensheek,  von  da 
weiter  s.  unter  2A;  4  St. 

2)  Aus  dem  Sösetal.  A.  Von  Kie- 
fensbeek  bei  der  Schule  r.  unter 
genauer  Beachtung  der  Wegweiser 
(»10  J«)  des  HK  durch  das  Große  Her- 
rental, am  Eichelnberg  hinauf,  dann 
nördl.  oberhalb  des  kleinen  Mollentals, 
den  »Bösenberger  Hauptweg«  verfol- 
gend (ProUius'  Ruhe,  Quelle),  erst  in 
lV-2  St.  scharfer  Steigung  auf  wei- 
chen Waldwegen,  die  letzte  ^,'2  St.  auf 
ebenem,  festem  Weg  durch  Hoch- 
moor zur  (2  St.)  Hanskühnenburg.  — 


320  m  westl.  von  der  Hanskühnen- 
burg befindet  sich  der  vom  HK  1889 
errichtete  hölzerne  Aussichtsturm,  der 
wegen  Baufälligkeit  nicht  mehr  be- 
stiegen werden  darf;  der  Bau  eines 
neuen  steinernen  Turmes  ist  geplant; 
hier  auch  eine  Schutzhütte  des  HK 
(keine  Wirtschaft,  Mundvorrat  mit- 
nehmen!). Die  *Aus sieht  ist  eine 
der  schönsten  im  Harz,  nicht  bloß  auf 
die  umliegenden  Täler  und  Ortschaf- 
ten, sondern  auch  in  weitere  Ferne. 
Trinkwasser  3  Min.  (kleine  Quelle ; 
Wegweiser  am  Turm)  in  der  Richtung 
nach  den  Seilerklippen  oben  auf  dem 
Kamm,  12  Min.  beim  Teilimgspfahl 
(s.  oben)  oder  30  Min.  weiter  bei  »Prol- 
lius'  Ruhe«  am  Weg  nach  Riefensheek 
und*  Kamschlacken. 

Entfernungen  vom  Teilungspfahl 
nach :  Sieber4,4  km,  Andreasberg  15 km 
(Bahnhof  12,5),  Lonau  6,2,  Herzberg- 
Bahnhof  13,2  km.  Über  (3  km)  Jagd- 
haus nach:  Lonau  7,6,  Herzberg-Bahn- 
hof 14,6,  Osterode  13,6,  Schluft  7,9, 
Stieglitzeeke  7,8,  Klausthal  19,9,  Al- 
tenau  13  km. 

Volkssage  von  Hans  dem  Kühnen, 
einem  wilden  Raubritter,  der  schließ- 
lich, von  einer  geraubten  Jungfrau 
verflucht,  samt  Schloß  und  Spieß- 
gesellen in  die  Erde  versank.  Die 
jetzt  noch  stehenden  Felsen  sind  die 
Reste  der  verwünschten  Burg,  unter 
denen  noch  ungeheure  Schätze  ver- 
borgen liegen. 

Hinaufwege. 

1)  Von  Osterode :  A.  Der  direk- 
teste,   »13  A«   bez.      Vom   Jakobitor 


21.  Klansthal  -  St.  Andreashercr. 


189 


B.  Von  Kanisrhlacken  auf  der  ober- 
halb des  Ortes  r.  abführenden  Forst- 
straße ins  Sösetal ,  dann  r.  anf  bez. 
Weg  (»10  L«),  der  sich  später  mit  dem 
von  Riefensbeek  kommenden  Weg  A. 
(»10  J«)  vereinigt,  stets  im  Wald;  2  St. 

3)  Von   Herzberg.    Im   Lonautal 

(»14  A«)  bis  (5  km)  Lonau,  hier  kurz 
vor  dem  Gasthaus  (von  Dietrich,  vor- 
mals Laber)  entweder  r.  im  Kirchtal 
hinauf  (Wegweiser  »14  B<r.)  bis  zum 
Teilungspfahl  (S.  188)  und  dann  zur 
(3  St.)  Hanskühnenburg,  oder  gerade- 
aus im  Mariental  hinauf  (die  letzte 
große  Windung  der  Straße  kann  man 
abschneiden,  indem  man  geradeaus 
durch  den  hohen  Bestand  auf  das 
Jagdhaus  zugeht,  in  entgegengesetz- 
ter Richtung  zu  beachten);  vom  Jagd- 
haus wie  oben  Xr.  lA.,  a)  zur  Hans- 
kühnenlurg,  s.  linke  Spalte. 

4)  Von  Sieber.  L.  von  der  Krone 
auf  bez.  (»13  B«)  Fußweg  ins  Well- 
bleekstal.  Nach  20  Min.  auf  die  rechte 
Seite  des  Baches,  5  Min.  r. ,  dann  1. 
aufwärts.  Teilweise  steiniger  Fahrweg. 
Bei  Km-Stein  0,5  auf  eine  breite  Wald- 
straße, die  nach  r.  500  m  verfolgt  wird, 
bis  sie  auf  die  von  Lonau  durch  das 
Kirchtal  heraufkommende  Straße  trifft 


(vor  Km-Stein  8,6).  Anf  dieser  zum 
»TeilungspfahU:  und  zur  (1^/4  St.)  Hans- 
kühnenburg. (Bei  Km-Stein  8,9  kann 
man  kürzen :  schräg  r.  den  Berg  auf 
einem  Fußwege  hinauf  und  bei  Km- 
Stein  9,7  wieder  auf  die  Straße.) 

5)  Von  Andreasberg.  Entweder 
über  Forsthaus  Schluft  (S.  196  1.), 
31a  St.;  fiir  Freunde  einsamer  Wan- 
derungen, oder  über  Sonnenberg, 
Stieglitzecke  die  Ackerchau-^see.  — 
6)  Vom  Sonnenberger  '^Veghaus 
(R.  21)  über  Stieglitzecke  und  auf 
der  Ackerchaussee  über  den  Teilungs- 
pfahl fS.  188)  oder  durchs  obere 
Siebertal  über  Schluft  (S.  196);2i,2  St. 
—  7)  Von  Altenaa.  Auf  einem  der 
S.  187  unter  Kr.  13  beschriebenen 
Wege  zur  Stieglitzecke  (S.  190),  dann 
r.  auf  der  Ackerchaussec  weiter.  — 
8)  Von  Klansthal.  Auf  bez.  Weg 
(»10  K<)  nach  Kamschlacken ;  von  hier 
weiter  vgl.  Nr.  2  B. 

Wagen  fahren  bis  Sieber,  Lonau 
oder  Riefensbeek,  von  da  Aufstieg  zu 
Fuß.  Man  kann  auch  besser  von 
der  Stieglitzecke  (S.  190)  auf  der  Acker- 
chaussee (S.  188)  oder  von  Lonau  im 
Mariental  (s.  Nr.  3)  hinauf  bis  zum 
Teilungspfahl  fahren,  von  da  12  Min. 
zur  Hanskühnenburg. 


21.  Von  Klausthal  nach  Sankt  Andreasberg.    Bruchberg. 
Oderteich.  -  Rehberger  Graben. 

Vgl.  die  große  Karte  vom  Harz  und  die  Karten  bei  R.  14  und  19. 

22  km  Post  von  Klausthal  nach  St.  '  SonnenbergerW€ghausTeTla.ssenundl. 
Andreasberg  Imal  in  3^  g  St.  (nur  vom  abschwenken,  um  über  den  Oderteich 
15.  April  bis  15.  Dez.). —  Diese  Post-  vmd  den  Rehberger  Graben  nach  St.  An- 
straße  kann  der  Tourist  beim  (16  km)  i  dreasberg  zu  gelangen  (zus.  5^  a  St.). 

Von  Klausthal  (S.  169)  an  der  Grube  Wilhelm  vorbei,  über  das 
(1  km)  lAcdwiger  Zechenhans.  —  L.  rweigt  die  Straße  nach  Altenau 
ab  (Wegw.),  dann  r.  Grube  3Iaria.  Nun  ein  Blick  auf  den  Brocken. 
L.  die  Pfauenteiche.  Wo  die  Chaussee  in  die  Andreasberger  mündet, 
Blick  gen  W.  bis  in  die  Wesergegend  und  hessischen  Berge.  Durch 
Tannenwald  am  Tränkeberg  hinauf.  Brunnen  r.  an  der  Straße.  L. 
Blick  ins  Polstertal  (S.  171)  und  auf  den  Dietrichsberg ,  eine  stille, 
melancholische  Waldlandschaft.  Auf  der  Chausseehöhe,  wo  die 
Straße  r.  einbiegend  abfällt,  folgt  man  1.  (AVegw.)  in  dem  jungen 
Tannenwald  dem  Fußweg  auf  dem  Damm  direkt  nach  dem  Damvi- 
haus;  die  Chaussee  führt  in  Windungen  oberhalb  des  Kautz  und 
Sösetals,  in  der  r.  eine  Straße  (unterhalb  des  Dammhauses  kür- 
zender Fußweg  dahin)  nach  Osterode  (S.  180)  abzweigt,  znm  —  (8  km) 


190 


21.  Klausthal  -  St.  Andreasberg. 


Dammhaus  (570  m;  Einkehr,  kalte  Küche),  dessen  rotes  Dach  aus 
den  Bäumen  hervorschaut;  es  liegt  am  Sperberhaier  Damm,  1734 
erbaut,  der,  15  m  hoch,  200  Ruten  lang,  den  Bruchherg  mit  dem 
Tränkeherg  verbindet  und  den  mit  Schwarten  bedeckten  Damm- 
graben trägt,  der  den  Klausthalcr  Werken  Arbeitswasser  liefert.  (Vom 
Dammhaus  zur  Siebemvochenklippe,  s.  S.  187,  Nr.  13.)  —  Nun  zieht 
die  Straße  durch  Wald  am  Bruchherg  empor;  Wegweiser:  nach 
Altenau  1  St.,  nach  St.  Andreasberg  3  St.  R.  Wegweiser  zur  Hammer- 
steinklippe (10  Mn.),  mit  Aussicht  auf  Sösetal  und  Ackerzug. 

VomHammersteininsSöse-  10  Min.  auf  einer  Serpentine  steil 
tal  (HoflFmannstieg).  Von  der  Klippe  bergab  (der  Grabenweg  führt  zur  Sie- 
r.  ab,  nach  10  Min.  am  Sösestein  vor-  benwochenklippe  [S.  187]  oder  zum 
über  immer  auf  steilem  "Wege  ab-  Dammhaus  [s.  oben])  auf  eine  Forst- 
wärts.  Nach  25  Min.  erreicht  man  ein  straße,  die  man  3  km  lang  verfolgt, 
Wehr,  nun  r.  10  Min.  a.ui  Morgenbrots-  j  nach  (IVa  St.)  Kamschlacken  (S.  172) 
^aZer  Graben  entlang,  dann  1.  im  Walde  1  und  ins  Siebertal. 

Auf  der  Chaussee  weiter;  Blick  ins  Land.  —  (12  km)  Stieglitzecke 
(810  m),  wo  r.  die  Ackerchaussee  (S.  188)  einmündet.  Auf  der  Höhe 
r.  bei  Grenzstein  198  durch  eine  Schneise  *Blick  ins  obere  Sieber- 
tal, im  Hintergrunde  der  Stöberhai. 


Der  Bruchberg  mit  seiner  sw. 
Fortsetzung,  dem  Acker,  dessen  lang- 
gestreckter Rücken  fast  20  km  weit 
vom  Torfhaus  bis  zum  Jagdhaus  auf 
dem  Georgsplatz  sich  erstreckt,  ist 
eigentlich  ein  Gebirge  für  sich,  ein 
vorzügliches  Beispiel  eines  Kamm- 
gebirges. Seine  Höhe  erreicht  928  m. 
Seinen  Namen  hat  er  von  den  Mooren 
seines    Kammes,    die    man    »Brach« 


nennt.  —  Eine  Besteigung  des  reiche 
Aussicht  bietenden  Kammes  kann  we- 
gen des  moorigen  Bodens  nur  nach 
lang  anhaltender  Trockenheit  oder  im 
schneefreien  Spätherbst  nach  Frost 
empfohlen  werden.  Zu  anderer  Zeit 
ist  dringend  davon  abzuraten.  Die 
unten  beschriebene  Wanderung  vom 
Sonnenberger  Weghaus  zum  Torf- 
haus sei  aber  empfohlen. 


Im  Vorblick  1.  die  Achtermannshöhe  (S.  137).  V2  St.  durch  Wald, 
über  die  Sieber,  zum  (15  km)  Brdlensioß,  Wegweiser  r.  nach  der 
Försterei  Schluß  (3  km)  und  in  das  Obere  Siebertal  (S.  198).  Nach 
5  Älin.  aus  dem  Wald;  1.  der  Brocken  und  das 

(16  km)  Sonnenberger  Weghaus  (778  m),  Gasthof  von  A.  Wende- 
born; 15  Z.  zu  1,75,  F.  0,75,  T.d'h.  1,75,  Pens.  4,5o-5,5o  M. ,  viel 
Verkehr;  PF;  preußische  Försterei.  —  Hier  Wegteilung.  Die  Straße 
südl.  (die  Poststraße)  geht  vorbei  an  einem  auf  der  Höhe  des  Berges 
stehenden  Aussichtspavillon  (Aussicht  verwächst),  direkt  nach  (22  km) 
St.  Andreasberg. 


Wer  die  Poststraße  wählt,  besteige 
den  nahen  Behberg  (894  m).  Man 
geht  den  bei  Km-Steinl8,8  1.  abführen- 
den chaussierten  Weg  (Tafel :  »Privat- 
weg«) etwa  i;'4  St.  bis  zu  einer  Lich- 
tung. *Panorama  vom  Kyflfhäuser  bis 
zu  den  Göttinger  Bergen,  am  Ende 
der  Lichtung  auf  den  östl.  Harz.  Jetzt 
entweder  zurück  auf  die  Chaussee 
oder  Zickzackweg  »Wulfs  Schurre« 
(Handweiser)  hinab  in  10  Min.  zum 
Rehherger  Grahenhaus (s.S.  191, unten), 
oder  weiter  in  20  Min.  zu  den  Reh- 
herger oder  Hohen  Klippen  (S.  191). 


Tom  Sonnenberger  Weghaus  Ins 
Siebertal  bez.  Fußweg:  von  der 
Klausthaler  Chaussee  neben  der  För- 
sterei r.  ab,  bald  nach  NO.  Blick  auf 
das  Brockenhaus,  und  nach  20  Min. 
ins  obere  Siebertal,  von  da  in  20  Min. 
zum  Forsthaus  Schluft  (S.  196). 

Tom  Sonnenberger  Weghaus  znr 
Steilen  Wand.  Dieser  oft  prächtige 
Aussicht  (lohnender  noch  in  um- 
gekehrter Richtung!)  bietende  Weg, 
in  halber  Höhe  des  Bruchbergs, 
zweigt  von  der  Klausthaler  Chaussee 
bei  Km-Stein  14,9  r.  ab  (bez.  »18  C«), 


21.  Klanstlial  -  St.  Andreasbcrtr. 


191 


185),  ungefähr  21/4  St.  —  Einen  Ab- 
stecher auf  die  Höhe  des  Bruchberg- 
kammes (s.  S.  190)  macht  man  von  da, 
wo  man  den  Graben  erreicht,  nach  1., 
verfolgt  den  Graben  bis  zu  seinem  An- 
fang, wo  er  einen  kleinen  Bach  auf- 
nimmt, geht  von  hier  den  noch  immer 
erkennbaren  Pfad  bis  dahin,  wo  seine 
Steigung  aufhört,  und  sucht  nun  an 
einer  geeignet  erscheinenden  Lichtung 
die  Höhe  vollends  zu  erreichen. 


nach  10  Min.  an  Moorstrecken  (r.) 
vorüber  an  den  Altenauer  Flutgra- 
ben ,  den  man  r.  verfolgt  (nach  1  St. 
vom  Sonnenberg  führt  r.  ab  ein  bez. 
Weg  in  1  St.  nach  Oderbrück),  und 
erreicht  nach  l'/^  St.  bei  der  Steilen 
Wand  (S.  187)  die  Chaussee  Torfhaus- 
Ältenau  (S.  186).  Hier  nun  entweder 
r.  zum  Torfhaus  (S.  136)  oder  1.  ent- 
weder auf  der  Straße  oder  über  die 
Wol/swarte  (S.  187)  nach  Älte7iau  (S. 

Wer  der  Straße  über  den  Eehberger  Graben  nach  St.  Andreasberg 
(noch  2^1-i  St.)  folgen  will,  geht  vom  Chausseehaus  die  1.  abzwei- 
gende Chaussee  hinab ;  geradeaus  der  Brocken,  halb  r.  die  spitz  ge- 
gipfelte Achtermannshöhe,  r.  daneben  der  Wurmberg.  Bald  gelangt 
man  an  den  (18  km)  Oderteich  (724  m;  kleine  Wirtsch.),  1632  m 
lang,  das  größte  und  tiefste  Wasserbecken  im  ganzen  Harz,  in  dem 
sich  die  verschiedenen  Quellenadem  der  Oder  sammeln;  um  Auf- 
schlagwasser für  die  Andreasberger  Bergwerke  zu  gewinnen,  ver- 
größerte man  die  vorhandene  Mulde  des  Oderteichs  und  sperrte  sie 
durch  eine  200  m  lange,  innen  18  m  hohe  Mauer  (Talsperre).  Eine 
durch  Aussprengen  der  Granitfelsen  oder  durch  Dammbauten  ge- 
wonnene, 7236  m  lange  Wasserrinne,  der  1722  vollendete  *Rell- 
berger  Graben,  führt  das  Wasser,  zuletzt  durch  den  Berg,  bis  nach 
St.  Andreasberg;  ein  fahrbarer  Granitsandweg  läuft  daneben  hin. 
Leider  ist  die  Aussicht  auf  das  Odertal  und  den  klippengezackten 
Hahn&nklee  (einst  ein  reizendes  Bild)  teilweise  verwachsen,  doch  ist 
der  Weg  bequem  und  waldesduftig,  hat  aber  auf  der  nach  dem  Oder- 
teich zu  liegenden  Hälfte  durch  Holzabfuhr  etwas  gelitten,  Fuß- 
gängern bei  Regenwetter  daher  nicht  zu  empfehlen. 

Vom  Oderteich  (s.  oben)  nach  Oder-  rechten  Winkel  zur  Harzburg  -  Braun- 
.hrück,  nö.  Fußweg  ^'a  St.,  und  von  lager  Chaussee.  Nach  5  Min.  gelangt 
da  in  *  4  St.  bequemer  Weg  auf  die  man  über  einen  kleinen  Graben  auf 
♦Achtermannshöhe  (926  m);  Näheres  |  einen  Fahrweg,  den  Kaiserweg,  der, 


S.    137.    Abkürzung:    Bei   Km -Stein 
15,2  geht  man  r.  ab  in  den  Wald  im 

Nach  3/4  St.,  bei  Km -Stein  3, 
Rehher ger  Klippen  aufragen. 

Von  dem  mit  prächtigen  Buchen 
umgebenen  Goetheplatz  zu  den  ♦Eeh- 
berger oder  Hohen  Klippen,  V4  St., 
geht  man  1.  hinauf,  vermeidet  einen 
nach  2  Min.  r.  wagerecht  abführenden 
Weg  ins  Geröll.  Die  Aussicht  vom 
Pavillon  oben  auf  Brocken,  Achter- 
mannshöhe und  Hahnenklee  verwächst 
leider.  Ein  Weg  (S.  195)  führt  hinab 
zur  Weggabelung  hinter  dem  Graben- 


wie  S.  137  bereits  beschrieben,  nach 
r.  verfolgt  wird. 

,  der  Goetheplatz ,   über  dem  die 

wackehomfel.sklippen  des  Hahnen- 
klees vier  gewaltige,  aus  Granit-  und 
Grauwackeblöcken  (z.  T.  mit  glattge- 
schlifFenen  und  glazialen  Schrammen) 
bestehende  Moränen  hintereinander 
als  Zeugen  der  verschiedenen  ROck- 
zugsphasen  des  einstigen  Odertal- 
gletschers. Hier  war  das  Ende  des 
Gletschers,  während  sein  Anfang 
(die  Firnmulde)  in  den  wannenarti- 
hans  (s.  S.  192);  von  da  wie  S.  192  j  gen,  von  Hochmoor  erfüllten  Senken 
weiter  nach  St.  Andreasterg.  zwischen  dem  südwestlichen  Brocken- 

Im  Odertal   zwischen   der  Granit-  ;  abhang  und  dem  östlichen  Bruchberg 
kuppe   des  Rehbergs   und  den  Grau-     zu  suchen  ist. 

Nach  V2  St.  erscheint  das  freundlich  gelegene  (2-i  km)  ^ Rehhei-ger 


192 


22.  St.  Aii(lreasl)erj?. 


Grabenhaus  (680  in;  4  Betten).  —  Bei  Km-Stein  0,6  gabelt  der  Weg: 
].  ins  Odertal :  2,5  km  (weiter  nach  Oderhaus  noch  3,i  km) ;  r.  auf  die 
Klausthal-Andreasberger  Chaussee:  0,c  km.  (Von  hier  zum  [0,6  km] 
Kronprinz- Wilhelm-Turm.)  Wir  schlagen  den  Fußweg  durch  Tannen 
neben  dem  Graben  ein  und  gelangen  dann  über  das  kahle  Gesehr 
zwischen  Wiesen  in  20  Min.  nach  (26  km)  St.  Alldreasberg'. 


22.  St.  Andreasberg. 


Vgl.  die  Karte  bei  Route  14. 
Sankt  Au(h*easberg  (580-627  m),  preußische  Stadt  nnweit  der 
Sperrlutter  mit  3666  eyang.  Einwohnern,  Endstation  der  Bahn  von 
Scharzfeld- Lauterberg,  die  jetzt  bis  zur  Oberstadt  weitergeführt 
wird,  ist  eine  der  ältesten  Bergstädte  des  Harzes,  in  der  über  300 
Zechen  betrieben  wurden.  Der  Bergbau  in  diesem  »Mineralienkabi- 
nett des  Harzes«  auf  Silber,  Blei,  Eisen,  Arsen  etc.  wurde  seit  1521 
durch  Joachimsthaler  Bergleute  aus  Böhmen  energischer  betrieben. 
Die  seit  1864  sämtlich  fiskalischen  Gruben  sind  1910  mit  der  letzten, 
dem  »Samson«,  zum  Erliegen  gekommen.  Im  Wäschgrund  ist  seitdem 
eine  Gewerkschaft  beschäftigt,  in  der  Grube  »Andreasberger  Hoti- 
nung«  neue  Aufschlußarbeiten  vorzunehmen.  Indessen  gilt  das  auf 
2,5  qkm  beschränkte  Vorkommen  der  Silbererze  fachmännisch  als  er- 
schöpft bzw.  nicht  mehr  abbauwürdig.  Einstweilen  noch  Hüttenamt. 
Oberförsterei.  EHimatischer  Kurort  und  Wintersportplatz  (vgl.  S.  9). 

DerBahnhof  liegt  3  km  südl.  im  Tal,  [  steil  der  Fußweg,  der  vom  im  Walde 
vom  1.  Okt.  1912  ab  führt  eine  Zahn-     r.  abführt), 
radbahn    bis    zum    Säumarkt,    durch  Gasthöfe  (in  den  meisten  Zentral- 


weiche die  starke  Steigung  bis  zur  Stadt 
übei-wunden  wird.  Die  Omnibusse 
der  Gasthöfe  fahren  auf  der  Chaussee 
zur  Stadt  (bis  zur  Unterstadt  50,  bis 
zur  Oberstadt  75  Pf.,  Gepäck  für  25  kg 
25  Pf.).  —  Fußgänger  gehen  a)  vom 
Markt  südl.  bergan  zur  zweiten ,  am 
Glockenberg  entlang  führenden  Straße 
(Schwalbenherd),  auf  dieser  r.  200 
Schritt,  dann  1.,  hinter  der  Hecke  gleich 
r.  bergab  im  Grünen  Hirsch,  bei  Km- 
Stein  8,3  auf  die  Chaussee,  1.  talabwärts 
(20  Min.).  —  b)  Vom  obern  Teil :  Am 
Kriegerdenkmal  und  an  der  Post  vor- 
bei südl.  über  den  Säumarkt.  80  Schritt 
hinter  dem  letzten  Hause  1.  ab  auf 
einen  längs  des  Berges  hinführen- 
den Fußweg  (*Blicke  in  den  Wäsch- 
grund).  Der  auf  den  Glockenberg 
führende,  mit  Bäumen  bepflanzte  Weg 
ist  steiler  und  kürzer  (Ruudsicht).  Nach 
12  Min.  Wegkreuzung.  Wir  gehen  den 
breiten  Weg  in  den  Wald,  der  zur 
Silberhütte  führt,  aber  kurz  vor  dieser 
r.  verlassen  wird,  30  Min.  (kürzer,  aber 


heizung  und  elektrisches  Licht):  Rat- 
haus, am  Markt;  Z.  1,25-2,50,  F.  0,80, 
T.d'h.  2,  Pens.  4,50-5  M.;  Billard,  auf- 
merksamer Wirt;  ZH.  —  Schützenhaus, 
am  obern  Ende  des  Ortes,  freie  Lage ; 
Z.  von  1,50  M.  an,  F.  0,75,  T.d'h.  1,50, 
Din.  o.  W.  2,  Pens,  von  5  M.  an ;  ZH.  — 
Bergmanns  Hotel,  Goslarsche  Straße; 
Z.  m. F. 2,50,  T.d'h.  \,hoM.  — Deutscher 
Hof.  —  Tannhäuser,  am  obern  Aus- 
gange des  Ortes;  Z.  1,25-2,25,  F.  0,75, 
Mitt.  1,50-2,50,  Pens,  von  4,50  M.  an; 
ZH.  —  Hamburger  Hof,  Z.  1,50,  F. 
0,75,  T.d'h.  1,50,  Pens.  4,50M.  —  Stadt- 
parJc,  Z.  von  1,50  M.  an,  Mitt.  1  u.  1,50, 
Pens.  4  M. ;    Schülerherberge. 

Restaurants :  Bahnhofsrestaurant. 
—  Stadtpark  (s.  oben).  —  Eickhoffs 
Brauerei.  —  ZurWeititraube. —  Graben- 
haus, am  Rehberg  (S.  191).  —  Waldhaus. 

Pensionen  (auch  im  Winter,  wö- 
chentlich 25-40  M.):  Dr.  Jacubasch.  — 
Villa  Grau;  —  Villa  Reineke;  —  Villa 
Uarriefeld.  —  Jone,  Z.  1,50-3,  F. 
0,50,  Pens.  4,50-6  M.  —  Frau  Tetzner. 


22.  St.  Andreasberg. 


193 


Wohnungen  durch  die  Kurkom- 
mission. 

Sanatorien:  Die  Heilstätten  Glück- 
auf, am  obern  Ende  der  Stadt,  für 
80-100  weibliche,  und  1,5  km  wt-iter 
an  der  Braunlager  Chaussee  Oderberg, 
Tür  120  männliche  Personen,  sind  im 
Besitz  der  Landesvcrsicherungsanstalt 
der  Hansestädte;  Andreasheim,  unter 
den  Glückaufer  Klippen  (s.  S.  194),  für 
30-40  weibl.  Personen,  im  Besitz  der 
LandesversichemngsanstaltHannover. 

Ärzte:  Dr.  Jacubasch  (Stabsarzt 
a.  D.),  Dr.  K.  Ladendorf,  Dr.  Juch. 
—  Bäder  aller  Art  bei  Dr.  Jaciihasch 
und  im  Andreasbad.  —  Städtisches 
Luft-  und  Sonnenbad  in  den  Anlagen 
auf  der  Dorothee. 

Kurtaxe :  3  Tage  frei ;  1  Pers.  6  M., 
Familien  bis  3  Pers.  9  M.,  mehr  Pers. 
10  M.,  bei  Aufenthalt  von  4-7  Tagen 
2,  3  u.  4  M. 

Harzklub:  Auskunft  an  mehreren 
Stellen.  —  Oberharzer  Skiklub. 

Post:  Nach  (24  km)  Zellerfeld  über 
Klausthal  in  3'  a  St.  (nur  vom  15.  April 
bis  15.  Dez.)  für  2,20  bzw.  2,40  M.  — 
PTF  in  der  Oberstadt.  —  Automobil- 
OmnibuS  zum  Bahnhof,  nach  Oderbrück 
und  nach  Braunlage. 

Wagentaxe:  Nach  Oderbrück  8, 
Zweisp.  12  M. ;  Dreieckiger  Pfahl  9  und 
14  M. ;  Brocken  28  M.  (zurück  noch  6 
und  9  M.) ;  Romkerhalle  14  und  21  M.  ; 
Harzburg  12  und  18  M.;  Klausthal  12 
und  18  M.;  Braunlage  8  und  12  M., 
Trinkgeld  tägl.  1,75  und  2,50  M. 

Eisenbahn  über  Lauterberg  nach 
(15    km)    Scharzfeld    (mit    AnschliLß 


an  die  Züge  nach  Nordhauaen  bzw. 
Herzberg)  in  3.,  St.  für  II.  0,80,  III. 
0,50  M.,  s.  R.  25,  und  Northeim. 

Geschichtliches.  St.  Andreasberg 
hatseinen  Namen  von  der  ersten  Grube 
St.  Andreas,  nicht  von  der  viel  jun- 
gem St.  Andreaskreuz,  in  der  man 
zwei  Erzgänge  fand,  die  sich  in  der 
Form  des  liegenden  Andreaskreuzes 
schnitten.  Schon  im  14.  Jahrh.  be- 
gannen die  Hohnsteiner  Grafen  hier 
den  Bergbau,  seit  1520  entstand  der 
Ort,  der  1539  bereits  als  Stadt  erscheint. 
1537  waren  schon  116  Zechen  im  Be- 
trieb, doch  war  die  Ausbeute  für  die 
Gewerken  selten  groß.  Bald  folgte 
auch  ein  Rückgang,  1577  waren  nur 
noch  39  ertragreiche  Gruben  vorhan- 
den. Die  Martinskirche  steht  in  der 
Stadt,  der  Turm  auf  dem  Glocken- 
berg (S.  194).  Der  heilige  Andreas  er- 
scheint erst  im  15.  Jahrh.  auf  Münzen 
in  den  Niederlanden,  Holstein,  Ruß- 
land etc.  Die  ältesten  Andreasmün- 
zen des  Harzes  tragen  die  Jahreszahl 
1530  und  sind  vom  Grafen  Ernst  V. 
von  Hohnstein  in  Ellrich  geprägt;  da 
die  Straßen  jedoch  unsicher  vrurden, 
richtete  er  in  St.  Andreasberg  eine 
Münze  ein.  Nach  dem  Aussterben  der 
Hohnsteiner  (S.  232)  kamen  die  Berg- 
werke an  die  Herzoge  von  Gruben- 
hagen, die  hier  seit  1594  Andreastaler 
prägen  ließen.  1596  ging  die  Berg- 
stadt in  wolfenbüttelschen  Besitz  über 
und  fiel  1617  an  Herzog  Christian  von 
Celle.  1625  kam  die  Münze  nach  Klaus- 
thal, wo  1804  die  letzten  Andreas- 
münzen geschlagen  worden  sind. 


Das  Städtchen  hat  wegen  seiner  Lage  und  wegen  der  Bauart  seiner 
Holzhäuser  mehr  als  die  übrigen  Harzstädte  den  eigentümlichen 
Charakter  einer  oberharzischen  Bergstadt;  die  Straßen  sind  teil- 
weise sehr  steil ,  da  die  mittlere  und  untere  Stadt  auf  den  Hängen 
des  Toten-,  Horre-  tmd  Giockenherges  und  einiger  Hügel  liegt.  Die 
Grube  Samson  war  mit  843  m  Tiefe  das  zweittiefste  Bergwerk  des 
Harzes  (»Wilhelm  H.«  bei  Klausthal  hat  900  m).  Der  Bergbau  wird 
noch  auf  der  Grube  Andreasherger  Hoffnung  (vgl.  S.  192)  betrieben. 

Außer  dem  Bergbau  ist  an  Industrie  vorhanden:  Kisten-,  Spiel- 
waren-, Möbel-,  Zigarrenfabrikation,  Holzschleifereien  und  mecha- 
nische Weberei,  außerdem  werden  die  kleinen  Harzer  Vogelbauer 
hergestellt.    Die  Kanarienvögelzucht  wird  immer  unbedeutender. 

Infolge  seiner  hohen  Lage  (580-627  m)  und  seines  gesunden  Klimas 
ist  St.  Andreasberg  besonders  als  Höhenkurort  für  Erholung.sbcdürf- 
tige,  Nervenschwache  und  Patienten  mit  Lungenspitzenkatarrhen  zu 
empfehlen.    Für  Patienten ,  deren  Herz  oder  Lunge  schon  sehr  ge- 


Harz.   1912. 


13 


194 


22.  St.  Andreasherg. 


schwächt,  ist  Andreasberg  wegen  der  steilen  Straßen  und  des  rauhen 
Klimas  nicht  zu  empfehlen.  l3ie  Temperatur  beträgt  im  Jahresmittel 
6,330  c  (absolut.  Minimum  — 18,5",  Maximum  +32,2'^)  bei  705  mm 
normalem  Barometerstand  und  39  Proz.  Feuchtigkeit  der  Luft. 


Umgebung.  Bei  gemessener 
Zeit  gehe  man  auf  die  Halde  von 
Katharina  Neufang  (nördl.),  dann  wei- 
ter eveut.  zum  Sandhügel  (S.  195)  oder 
zurück  und  zum  Glockenberg  (südl.). 

Kuraniagen :  Auf  der  Halde  von 
Bergmunnstrost,  mit  Lesehalle  und 
Wirtudia/t,  und  die  Teichanlagen,  mit 
Luft-  uud  Sonnenbad,  um  den  Hülfe- 
Gottes-Teich,  schöne  geschützte  Wege 
(auch  von  der  Klausthaler  Chaussee 
am  Neufanger  Graben  dahin), 

l)In  der  Stadt  beim  Krieger- 
denkmal (oben  an  der  Breiten  Straße) 
schöner  Blick  talwärts.  Von  hier  sw. 
am  Posthaus  vorbei  über  den  Säumarkt 
südl.  nach  dem  (10  Min.)  Olockeuberg 
(627  m)  vor  dem  Glockenhaus,  am 
schönsten  gegen  Abend.  Zurück  bis  an 
den  Fahrweg,  den  r.  um  den  Glocken- 
berg führenden  "Weg  (Blick  in  den 
Wäschgrund).  Nach  12  Min.  1.  ab  in 
5  Min.  zur  Andreasberger  Koßtrappe. 
—  Zurück  bis  zur  Kreuzung,  gerade- 
aus den  mit  Bäumen  bepflanzten  Fuß- 
weg zur  Stadt  (20  Min.).  Beim  ersten 
Haus  1. ,  an  einigen  Häusern  vorbei 
ins  Freie  (15  Min.),  Wiesentiäche,  auf 
dem  Bergrücken  »Die  Höhe«  bis  zum 
»Galgenbei-g«  (20  Min.;  Sommerwirt- 
schaft; Aussicht:  Rehberg,  Achter- 
mannshöhe, Wurmberg,  Acker,  Knol- 
len, Stöberhai  und  Ravenskopf)  und 
zurück  in  die  Stadt,  auf  die  man  stets 
schöne  Aussicht  hat. 

2)  Vom  Markt  nördl.  die  steile 
Gasse  hinan  bis  zur  Promenade,  auf 
dieser  r.,  am  Ende  1.  über  die  Straße, 
den  wagerechten  Weg  weiter  zur  ehe- 
maligeu  Grube  Samson  (10  Min.), 
durch  das  Tor  über  die  Samsoner 
Halde,  dann  r.  bergauf,  nach  50  Schritt 
1.  Fußweg  zur  Neufanger  Halde  (im 
Gaipel  Wirtschaft) ,  Aussicht  auf  die 
Stadt.  Dann  r.  am  Gaipel  vorbei 
nö.  bis  zu  einem  von  r.  kommen- 
den Wege.  Auf  diesem  1.  weiter  in 
den  Wald,  ein  kurzes  Stück  über  eine 
Wiese,  dann  r.  im  Walde  den  Berg 
hinan  (Wegw.)  zu  den  (20  Min.)  Gliick- 
aufer  Klippen  (Pavillon,  Aussicht 
verwächst).  Nun  entweder  r.  aus  dem 
Waldzipfel   und   auf  Fußwegen   über 


Wiesen  zur  Klausthaler  Chaussee. 
Oder  zurück  bis  auf  den  Fahrweg,  r. 
weiter  am  Andreasheim  vorbei,  auf 
Wiesenwegen  immer  geradeaus  bis  zu 
einer  Wegkreuzung  (i/a  St.);  hier  ent- 
weder geradeaus  zum  Treibholz  oder 
1.  hinab  zur  Möbelfabrik. 

3)  Von  der  Post  aus  die  östl.  hinab- 
führende Fahrstraße  (nach  Lauterberg) 
hinab  (am  sogen.  Horreberg,  richtiger 
Silbernen  Mann  entlang)  bis  unter- 
halb Km-Stein  2,5,  wo  die  Straße  scharf 
r.  wendet.  Hier  1.  Fußweg  in  den  Wald 
(Wegw.  »Oderhaus«)  zum  Beerberg  mit 
der  Jacober  Halde,  die  1.  liegt.  Der  Fuß- 
weg führt  an  einem  alten  Graben  ent- 
lang, verläßt  diesen  nach  5  Min.,  wird 
dann  nach  weitern  5  Min.  von  einem 
Fahrweg  durchschnitten.  Auf  diesem 
r.  weiter  bis  an  das  Gehölz,  an  dessen 
Rande  man  über  die  Wiesen  zum  3Iat- 
thias-Schiiildt-Berg  (664  m)  gelangt; 
schöner  Blick.  Abstieg  westl.  über  die 
Wiese  steil  in  den  Wäschgrund,  der  bei 
den  Steinbrüchen  erreicht  wird.  Fort- 
setzung der  Tour :  Zurück  auf  den  am 
Beerberg  verlassenenFußweg  (10  Min.), 
der  durch  dichteTanneu  (weiße  Striche) 
von  der  Blauen  Halde  abwärts  zu  den 
Engelshurger  Teichen  im  Breitenbeek- 
tale  (15  Min.)  führt.  Auf  der  andern 
Seite  des  Tales  hinauf,  Fußweg  über 
den  Oderberg  (man  achte  auf  der  Höhe, 
wo  die  große  Blöße  ist,  auf  die  Weg- 
zeichen und  lasse  sich  nicht  verleiten, 
geradeaus  dem  Wegweiser  zur  Oder- 
taler Sägemühle  zu  folgen,  sondern 
halte  sich  1.  an  dem  Hohlweg  ent- 
lang), oberhalb  Km-Stein  25,1  die 
Chaussee  Andreasberg  -  Braunlage 
treö'end.  Auf  dieser  abwärts  nach  Oder- 
haus (direkt  mit  Vermeidung  des  Mat- 
thias Schmidt,  II/4  St.).  —  Von  den 
Engelsburger  Teichen  abwärts  5,7  km 
Falirstraße  durch  &dH Breitenbeektalm» 
Sperrluttertal,  das  sie  20  Min.  unter- 
halb der  Hst.  Sperrluttertal  trifft.  Von 
den  Teichen  aufwärts  gelangt  man 
(0,8  km)  bis  zur  Chaussee  Andreasberg- 
Braunlage  bei  Km-Stein  23,4,  10  Min. 
unterhalb   der  Heilstätte  Oderberg. 

4)  Auf  der  Braunlager  Chaussee  bis 
zum  Sanatorium  (3/4  St.).  Diesem  gegen- 


22.  St.  Androasbero:. 


195 


über  auf  einem  Fußweg  (bez.  »Braun- 
lage«) durch  einen  schmalenWaldstrei- 
fen  bis  an  das  Gatter  (nicht  hindurch). 
An  diesem  bis  zur  Höhe  des  Berges. 
Auf  diesem  1.  entlang,  an  oder  in 
dem  schmalen  Waldstreifen  zur  Drei- 
jungjernu'iese  und  Dreijungfernholz, 
20  Min.  (Aussicht:  1.  Rehberg,  dann 
Achtermannshöhe,  Brocken,  Wurm- 
berg, Ilahuenkleeklippen,  Odertal, 
Plateau  von  Benneckenstein).  Dann 
geht  man  quer  durch  den  schmalen 
Waldstreifen,  entweder  zur  Chaussee 
hinunter  nach  Andreasberg,  oder  am 
Wald  entlang  (*Blick  auf  die  Stadt, 
besonders  morgens),  dann  am  Ende 
des  Waldes  auf  einem  schmalen  Faß- 
pfad  durch  die  Wiese  abwärts  auf  die 
sichtbare  Braunlager  Chaussee  nach 
Andreasberg,  20  Min. 

5)  Auf  der  Klausthaler  Chaussee 
zum  5a7!(fÄM5reZ  (Jordanshöhe).  belKm- 
Stein  20,0  1.  ab  auf  dem  alten  Fahrweg 
den  Bergrücken  entlang,  gegen  W. 
immer  Wiesen,  stets  schöne  Fernsicht, 
und  r.  (20  Min.)  zur  Förmerhans- 
knppe  (729  m),  schlechtweg  auch  ir!<jL*pe 
(Blick  ins  Sieber-  und  Dreibrodetal;; 
sw^.  auf  dem  Gebirgsrücken,  auf  dein 
Sperrental,  hinunter  zu  einer  Weg- 
kreuzung, immer  geradeaus  zu  den 
Banken  vor  dem  Treibholze  (♦Blick 
über  die  ganze  Stadt).  Zurück  zu  der 
Wegkreuzung,  r.  den  Hohlweg  hinab 
ins  Sperrental  zur  Möhelfahrik  (20 
Min.),  oder  auch  oberhalb  der  vor  der 
Möbelfabrik  liegenden  Häuser  durch 
das  Sperrental  an  den  gegenüberlie- 
genden Berg  (Totenberg)  und  auf  dem 
um  den  Berg  laufenden  Weg,  dem 
Gerenne,  in  die  Stadt.  —  Vom  Treib- 
holz kann  man  weiter  gehen  ins  Gat- 
ter hinein,  bald  r.  ein  schmaler  Durch- 
hau, der  einen  hübschen  Blick  ins 
Siebertal  gewährt.  Den  Fußweg  weiter 
bis  zu  einer  Wegkreuzung  (15  Min.),  1. 
nach  Andreasberg  (20  Min.),  r.  nach 
Königshof  (^a  St.),  der  geradeaus  füh- 
rende Fahrweg  läuft  zur  Chaussee  An- 
dreasberg-Sieber, die  er  bei  Km-Stein 
14,4  eiTeicht. 

6)  Den  r.  vom  Hotel  Tannhäuser 
(S.  192)  aufwärts  führenden  Weg,  nach 
15  Min.  abwärts,  dann  neben  dem  Reh- 
berger  Graben  entlang,  bei  Km-Stein 
0,6  1.  ab  bez.  Fußweg  »Linnestieg« 
aufwärts  (der  Weg  neben  dem  Gra- 
ben führt  zum  Eelilerger  Grahenhaus, 


1  St.).  Nach  5  Min.  auf  einen  ebenen 
Weg  im  alten  Rehberg-Graben,  5  Min. 
später  r.  unten  das  Grabenhaus  (von 
dem  ein  Weg.  den  uuserigen  kreuzend, 
zur  Wulllsschurre,  s.  unten,  führt). 
7  Min.  später  geht  nochmals  ein  Weg 
zum  Grabenhaus  hinab,  der  Rehberger 
Grabenweg  bleibt  immer  unten  sicht- 
bar. Nach  10  Min.  steigt  der  Weg, 
den  alten  Graben  1.  verlassend,  über 
eine  Lichtung  bei  einer  Kote  durch 
dichtere  Tannen  in  Schlangenlinien  auf- 
wärts zum  [1^2  St.)  Pavillon  auf  den 
Hohen  oder  Rehberger  Klippen  (S. 
191).  Von  hier  entweder  bergab  zum 
Goetheplatz  (S.  191),  10  Min.,  und  auf 
den  Grabenweg,  oder,  sehr  empfehlens- 
wert :  hinter  dem  Pavillon  auf  den  Klip- 
pen weiter,  nach  2  Min.  1.  ab,  der  Weg 
trifft  nach  300  Schritt  einen  breiten 
Fahrweg,  den  man  nach  1.  verfolgt, 
auf  einer  Lichtung  schöner  *Rundblick 
vom  Brocken  bis  zum  Hohen  Knol- 
len. Den  Weg  weiter,  bald  1.  ein 
Weg  zum  Grabenhaus,  r.  zur  Wul^s- 
schurre  auf  dem  Kehbers:  (894  m),  10 
Min. ;  vom  Pavülon  beschränkte  Aus- 
sicht durch  eine  Schneise  auf  den  Süd- 
harz. Der  Fahrweg  führt  weiter,  bei 
Km-Stein  18.8  auf  die  Klausthaler 
Chaussee,  1.  nach  Andreasberg,  2.5  km. 
Für  die  ganze  Tour,  auch  umgekehrt 
bequem  (der  Weg  verwahrlost  aber), 
braucht  man  3  St. 

7)  Auf  der  Braunlager  Chaussee 
nach  Oderhaus,  6  km  (S.  206). 

8)  Zum  Eisensteiuberg,  nur  mit 
Führer,  da  die  Wege  dahin  leider  sehr 
verwahrlost  und  fast  ungangbar  sind. 
—  Auf  der  Klausthaler  Chaussee,  bei 
Km-Stein  19,5  1.  ab  ins  Dreibrode- 
tal, bei  Km-Stein  0,3  r.  ab  Fußweg 
zu  den  (^  4  St.)  Dreihrodesteinen.  Dann 
200  Schritt  abwärts  auf  dem  unter- 
halb der  Steine  laufenden  Weg  bis  zu 
einem  breiten  Waldweg.  Auf  diesem 
r.  weiter,  nach  10  Min.  läuft  er  in  einen 
Fußweg  aus.  der  auf  der  Wage{j'2\  m), 
einer  ebenen,  mit  jungen  Tannen  be- 
standenen Fläche,  mündet.  Über  die 
Fläche  an  den  gegenüberliegenden 
Berg  auf  einen  schmalen,  schwer  zu 
findenden,  nach  r.  führenden  Fußweg, 
der  an  der  NW. -Seite  des  Berges,  der 
Sieber  zugewandt,  läuft,  auf-  und  ab- 
wärts sehr  unbequem  und  nicht  un- 
gefährlich. Nachher  auf  den  Kamm, 
bald  1.,  bald  r.  bis  ans  Ende  des  (If  a 

13* 


196 


22.  St.  Andreasberg. 


St.)  *Eisen8teinl>erg8  (658  m),  mit 
schroffer,  wilder  Felspartie.  Aussicht: 
W. :  Schlufter  (oberes  Sieber-)  Tal, 
Acker,  Königsberg;  S\V. :  Siebertal, 
Knollen;  S. :  Gödeckenköpfe,  Sieber- 
berg, Kavenskopf,  Stöberhai ;  SO. :  An- 
dreasberg; O.:  Förnierhanskuppc,Drei- 
brodetal.  —  Zurück  denselben  Weg. 
Nach  3  Min.  vermeide  man  den  r. 
zunächst  etwas  aufwärts  führenden 
Weg  (der  sehr  schlecht  ist  und  im 
untern  Teil  des  Droibrodetales  endet). 
Nach  weitern  3  Min.  nicht  den  1.,  son- 
dern den  r.  um  die  Klippe  führenden 
Weg,  der  nun  immer  über  dem  Drei- 
brodetale bleibt.  Nach  4  Min.  r.  ab- 
wärts im  Zickzack  an  den  Dreibrode- 
bach und  an  dessen  rechtem  Ufer  bei 
Km -Stein  1,9  auf  den  Fahrweg  bei 
einer  Brücke.  Nun  talab ,  bei  Km- 
Stein  2,4  1.  über  den  Bach,  den  r.  auf- 
wärts führenden  Fahrweg  hinan  in 
Va  St.  auf  die  Höhe  des  Sperrentaln. 
Von  der  Wegkreuzung  weiter,  wie  5) 
beschriebeu,  nach  Andreci^berg.  3  St. 
hin  und  zurück.  —  Wer  das  Dreibrode- 
tal zu  Ende  verfolgt  (auf  dem  brei- 
ten Waldweg  1.  weiter),  gelangt  nach 
2  km  in  das  Siebertal,  1.  nach  Königs- 
hof, 3  km,  r.  nach  Schluft,  4  km,  durch 
ein  teilweise  enges  Tal,  »Stumpfer 
Stein«.  (Vom  untern  Teil  der  Stadt 
geht  man  den  Weg  zum  Troibholze, 
wie  5)  beschrieben,  bis  zur  Wegkreu- 
zung, hier  einen  der  beiden  geradeaus 
abwärts  führenden  "Wege,  1.  schlech- 
ter, r.  ebener,  aber  länger.) 

9)  Auf  der  Klausthaler  Chaussee 
bei  Km-Stein  19,1  1.  auf  die  durch  das 
Fischbachtal  führende  Fahrsti-aße.  Ein 
Bogen  derselben  wird  durch  den  bei 
Km-Stein  0,7  beginnenden  und  bei 
Km-Stein  1,8  endenden  Hohlweg  ab- 
geschnitten. Bei  Km-Stein  4,1  1.  ab- 
wärts durch  Tannen,  dann  Gatter 
nach  dem  (P/4  St.)  Forsthaus  Schluft 
(559  m,  einfaches  Gasthaus;  Z.  zum 
tlbernachten  und  für  längern  Aufent- 
halt). (Nach  Andrea.sberg  talabwärts 
durch  das  Drei brodetal,  wie  8)  beschrie- 
ben, oder  über  Königshof.)  Von  Schluft 
den  r.  am  Berge  steil  hinaufführenden 
Fußweg  in  10  Min.  auf  die  Fahrstraße. 
Wir  folgen  r.  dorn  Waldweg,  der 
sich  bald  zu  einer  Schneise  erweitert, 
schneiden  einmal  die  Straße,  treffen  sie 
gleich  darauf  wieder  und  gehen  nun 
I.  auf  ihr  weiter  (geradeaus  zur  Stieg- 


litzecke, Schluft-Stieglitzecke  3  km). 
Nach  15  Min.  auf  die  eigentliche 
Ackerchaussee,  die  von  der  Stieglitz- 
ecke zum  Jagdhaus  führt.  Auf  dieser 
in  1  St.  einsamer,  bequemer  Wande- 
rung zum  Ttilungspfahl  und  von  da 
in  12  Min.  zur  HanskühDenburg  (R.  20). 
Vom  Pfahl  noch  35  Min.  zum  Jagd- 
haus (geschlossen)  ;  dann  Fußweg  nach 
Lonau,  ",4  St.,  oder  Fahrstraße  nach 
Osterode,  21/2  St.  (Vom  Teilungspfahl 
direkt  nach  Lonau  6,2  km:  durch 
das  Kirchtal,  vor  Km-Stein  8,6  1.  ab 
nach  Sieber,  4,4  km.)  —  Das  Lonau- 
tal  ist  eng,  hat  keinen  Ackerbau,  aber 
grüne  Matten  und  schönen  Laubwald. 
—  Von  Lonau  nach  Herzberg  6  km, 
Bahnhof  7  km :  am  Ausgang  des  Lonau- 
tales  1.  über  Lonauerhammerhütie,  die 
Straße  mündet  bei  der  Plantage  in 
Herzberg.     Proviant  mitnehmen! 

10)  Von  Andreasherg  wie  16)  nach 
Oderhaus  (S.  206)  oder  wie  12)  zum 
Andreasherger  Kinderstall  und  von  da 
das  Odertal  aufwärts  zum  Oderteich. 
Nach  Oderhaus  6  km,  talaufwärts  bis 
zum  Oderteich  9  km.  Wenig  be- 
suchtes, aber  landschaftlich  schönes 
und  abwechslungsreiches  Tal  mit  Glet- 
schermoränen (S.  191),  im  Volksmund 
Rauschenbachtal. 

11)  In  20  Min.  durch  den  »Grünen 
Hirsch«,  einen  Berghang,  auf  die  Sie- 
berchaussee. Bei  Km-Stein  14,4  1.  ab 
auf  bez.  Fahr-  u.  Fußweg,  dem  »Oberst- 
leutnant-Lehmann-Steg«, früher  »Fast- 
weg«. Nach  weitern  20  Min.  1.  ab  der 
Weg  nach  Lauterberg.  Wir  gehen  ge- 
radeaus den  Fahrweg,  wenig  Steigung. 
Bald  *Blick  auf  Siebertal,  Acker,  An- 
dreasberg. Bei  einer  {Vit  St.)  Jagd- 
hütte geradeaus  am  Walde  entlang. 
Nach  8  Min.  Wegteilung,  wir  gehen 
r.  etwa  20  Schritt,  wieder  Teilung, 
hier  1.  und  nun  immer  geradeaus. 
Nach  1/2  St.  an  einer  Kote  vorbei  über 
eine  Lichtung,  das  »Hohe  Feld«,  ab- 
wärts auf  grasigem  "Wege,  gerade  auf 
den  Knollenturm  los,  dann  (2  St.)  die 
Straße  Lauterberg-Sieber  schneidend, 
auf  den  Weg  von  Sieber  zum  (3  St.) 
Knollen  (S.  199).  umgekehrt  2  St., 
nicht  zu  verfehlen. 

12)  Nach  den  Hahnenkleekiippen. 
Auf  der  Braunlager  Chaussee  bei  Km- 
Stein  21,9  1.  ab,  den  Fahrweg  auf- 
wärts zum  (20  Min.)  Dreijungfern- 
holz, durch  dieses  (vom  Pavillon  Aus- 


22.  St.  Andreasberg. 


197 


sieht:  1.  Rehberg,  dann  Achtonnanns- 
höhe,  Brocken,  Wurmberg,  Hahnen- 
kleeklippen,  Odertal,  Plateau  von 
Benneckenstein),  dann  r.  von  einem 
kleinen  Gebäude  über  die  "Wiese  ab- 
wärts durch  das  Gatter  in  den  Wald. 
Weiter  auf  einem  Fußweg,  der  in 
einer  großen  Serpentine  auf  einen  sehr 
schlechten  Fahrweg  mündet,  den  Säge- 
mühlenberg abwärts  (man  bleibe  im- 
mer am  Wasser)  bis  auf  die  Odertal- 
(Rauschenbachtal-I  Chaussee.  R.  ab- 
wärts zum  1.  liegenden  (11  tut.)  Andreas- 
berger  Rinderstall.  Hinter  diesem  bei 
der  Wegteilnng  entweder  1.  durch  das 
Obere  Drecktal  oder  r.  aufwärts  auf 
dem  Wege  nach  Braunlage  auf  eine 
Waldchaussee,  die  man  nach  X.  ver- 
folgt und  nach  ca.  *  4-I  St.  den  1.  ab- 
zweigenden Weg  erreicht,  der  in  5  Min. 
nach  den  (2^  a  St.)  *Hahnenkleeklip. 
pen  (762  m)  führt,  Aussicht  auf  das 
Odertal,  Achtermann,  Ravensberg, 
Knollen  und  Rehberg;  prächtiger 
Waldblick. 

Rückweg:  Östl.  in  5  Min.  zur 
Chaussee :  hier  r.  zur  WaldmüMe  (S. 
14Q;  nach  kurzer  Zeit  1.  Fußweg  über 
Brunnenhach  nach  Braunlage)  und 
durch  den  Morgenstern  nach  (5  St.) 
Andreasberg  zurück  (S.  141  1.  oben). 
Oder  (hiermit  zu  verbinden):  wie  oben 
auf  die  Chaussee,  dann  1.  in  20  Min. 
nach  Königskrug  (S.  137)  und  über 
Achtermannshöhe-  Oderbrück-  Oder- 
teich (S.  137  u.  191)  oder  direkt  über 
Oderteich  und  Rehherger  Graben  zu- 
rück nach  (8  bzw.  7_St.)  Andreasberg. 

13)  Zu  Wagen:  Über  den  SonneTi- 
T>trg  bis  zum  (7  km)  Bullenstoß ;  1.  ab- 
wärts das  Sonnental  über  Schilift  (2'  g 
km)  und  Königshof  (2  km)  nach  Sieber 
(4  km);  oder  vom  Bullenstoß  weiter 
durch  den  Bäckerhai  zur  Höhe  des 
Bruchberges  fStieglitzecke,  3  km),  dann 
1.  die  Ackerstraße  nach  Lonau  (14  km). 
Weiter  über  Lonauerhammerhütte 
nach  Sieber  (8  km),  zurück  nach  An- 
dreasberg (9  km),  zus.  42  km  (vgl.  Xr.  9). 

14)  Auf  den  Ravensberg:  Eisen- 
bahn bis  Lauterberg,  dann  wie  S.  206. 
—  Auf  den  (31,.,  St.)  Stöberhai  (S.  208). 
Über  Oderhaus  (S.  206)  oder  von  Stat. 
Odertal  (S.  206).  Lohnende  Tages- 
partie: Andreasberg  -  Stöberhai- 
Ravensberg  -  Wiesenbeek  -  Lauter- 
berg (ca.  7  St.),   event  auch  Stöber- 


hai-Sachsa- Wiesenbeek -Lauterberg 
(8  St.). 

15)  Auf  der  Riaasthaler  Chaussee 
bis  zur  (1  -2  St.)  Brücke  bei  Km-Stein 
19,1,  dann  den  Fußweg  am  Sonncn- 
berger  Graben  entlang,  nach  15  Min. 
in  den  Wald ;  kühler,  schattiger  Weg 
neben  dem  Graben,  der  ^^ele  Wasser- 
falle bildet.  25  Min.  später  auf  eine 
kahle  Fläche,  wieder  in  den  Wald, 
nach  5  Min.  auf  eine  Fahrstraße,  die 
r.  in  12  Min.  bei  Km-Stein  17,8  auf 
die  Klausthaler  Chaus.see  zurückführt. 
Hin  und  zurück  ca.  3  St. 

16  Von  St.  Andreasberg  über  Oder- 
teich zum  Brocken.  Zum  Oderteich  über 
den  Sonnenberg  [2^  ^  St.,  S.  lS3y  oder 
über  den  Rehbergergraben  (2*9  St., 
S.  191).  Ein  direkter  Weg  zum  Oder- 
teich führt  von  Km-Stein  18,4  der 
Chaussee  St.  Andreasberg-Klausthal 
r.  ab  (Wegw.,  ^Fußweg  über  den  Reh- 
berg nach  Oderbrücks,  weiße  Striche). 
Nach  lg  St.  Wegteilung,  man  gehe  1., 
der  Weg  ist  immer  fahrbar.  Zwischen 
Km-Stein  1,7  und  1,8  auf  die  Chaussee 
Sonnenberg -_Oderteich  an  den  (1^  ^  St.) 
Oderteich.  Über  den  Teichdamm  1. 
ab  durch  Tannen  nach  (2^  4  St.)  Oder- 
brück, auf  den  (b  St.)  Brocken,  s.  S.  93. 

IT  Von  St.  Andreasberg  durchs 
Sieberta!  nach  Herzberg,  s.  R.  23. 

18;  Von  St.  Andreasberg  nach  Lau- 
terberg :  Eisenbahn  durchs  Sperr- 
luttertal,  s.  S.  205,  oder  (lohnender) 
Fahrstraße  durchs  Odertat,  s.  S.  205. 
Am  empfehlenswertesten  ist  folgender 
Fußweg:  Zunächst  wie  11)  beschrie- 
ben. Vom  KnoUeuweg  nach  40  Min. 
1.  über  eine  kahle  Fläche  aufwärts  in 
hohem  Bestand  mit  gewaltigen  Fich- 
ten. Zunächst  bergauf  (weiß  bez.),  dann 
etwas  bergab,  über  einen  Bach,  wei- 
ter bergab  auf  einem  alten  Graben  ent- 
lang in  großem  Bogen  um  das  Langen- 
tal  herum  zur  fP  4  St.)  Hölle  (iHk)  am 
Gödeckenkopf,  nun  weiter  am  Kümmel 
(S.  204)  entlang  durch  Buchen.  Spä- 
ter Blicke  ins  Oder-  und  Sperrlutter- 
tal  oberhalb  der  Hst.  Odertal.  Dann 
r.  Weg  zum  Kummelturm  (20  Min.), 
geradeaus  nach  (3^3  St.)  Lauterberg. 
Schöner,  bequemer,  fast  immer  schat- 
tiger Weg. 

19)  Von  St.  Andreasberg  nach  Braun- 
lage: Chaussee  über  Oderhaus  12  km, 
Fußwege,  s.  S.  140. 


198 


23.  Siebertal. 


23.   Von  Sankt  Andreasberg  durch  das  Siebertal  nach 

Herzberg. 


Vgl 

18  km  Chaussee  (>'15  CBA«  bez.) 
von  St.  Andreasberg  über  (10  km) 
Sieber  nach  Herzherg ;  PostomnibuS 
von  Sieher  nach  (8  km)  Herzherg  'imal 
(So.  nur  Imal)  in  1  St.;  —  Wagen  15 
M.,  Einsp.  10  M. 

Das  Siebertal  beginnt  am  Bruch- 
berg, an  der  Straße  Klausthal-St.  An- 
dreasberg, 1  km  vor  dem  Sonnen- 
berger  Weghaus  (S.  190),  veo  r.  eine 
Straße  nach  Schluß  einbiegt,  3  km; 
von  Schluft  nach  Königshof  3  km,  von 
hier  nach  Sieher  4  km.  Die  Strecke 
bis  Königshof,  das  Ober-Siebertal,  ist 
ein  einsames  Waldtal,  das  von  einer 
Landstraße  durchlaufen  wird  (1.  Son- 
nenberg, r.  Abhänge  des  Sonnenkopfes 
und  Schlufterkopfes) ,  es  senkt  sich 
zunächst  nach  Forsthaus  Schluft  (S. 
196),   wo   es  vom   Eisensteinsberg   1. 

Von  St.   Andreasberg  (E.  22) 


die  Karten  bei  Route  14  und  Route  24. 

und  dem  Königsberg  r.  (von  der  oben- 
genannten Poststraße  aus)  eingeengt 
wird.  Das  Unter-Siebertal,  15  km 
lang,  ist  besuchter. 

Von  Schluft  nach  St.  Andreasberg, 
so.  im  Fischbachtal  hinauf,  1^4  St. 
—  Von  Schluft  bis  Sieher  2i,'a  St.;  geht 
man  aber  neben  dem  Haus  in  meh- 
reren Windungen  westl.  über  den 
Berg  und  da,  wo  die  Straße  spaltet 
(nicht  den  früher  erscheinenden  Wald- 
weg I),  1.,  so  kommt  man  auf  die  Straße 
im  Tal  der  Großen  Kulmke,  die  in 
knapp  2  St.  nach  Sieber  führt.  —  Von 
Schluft  nach  Hanskühnenburg,  s.  R.20 
unter  Nr.  5).  —  Vom  Siehertal  nach 
dem  Rehhergergrahen  so.  durch  das 
Dreibrodetal,  das  etwa  4  km  unterhalb 
Schluft  und  etwa  3  km  vor  Königshof 
1.  abbiegt,  s.  S.  195. 

durch    den  Ort  abwärts  auf  der 


Lauterberger  Chaussee,  die  zum  Bahnhof  St.  Andreasberg  (3  km) 
und  durch  das  Speri'lutteHal  (S.  194)  nach  Lauterberg  führt.  Bei 
Km-Stein  8,4  r.  ab  auf  die  Chaussee  nach  .S'te&er(s.  unten).  Zu  Wagen 
folgt  man  der  Straße,  die,  hoch  gelegen,  schöne  Aussicht  gewährt. 

FuBweg:  a)  Am  besten  den  Grünen 
Hirsch  hinunter,  wie  vorher  auf  die 
Sieberchaussee,  die,  am  Xesseltalskopf 
entlang  laufend,  viele  schöne  Bücke 
auf  den  Königsberg  und  das  Sieber- 
tal bietet.  Bei  Km-Stein  11.9  über 
die  Sieber,  mit  der  durch  das  Tal 
führenden  Chaussee  zusammentref- 
fend. —  b)  Zuerst  auf  der  Lauterbei'ger 
Chaussee,  bis  kurz  vor  dem  Forst- 
hause (s.  Karte  bei  R.  14)  r.  ein  Fuß- 
weg abzweigt  (bez.  »15  H«).  Diesem 
folgend,  zunächst  steil,  im  Zickzack 
auf  den    Sieberberg.     Bei    der  Weg- 


ki'euzung  geradeaus  auf  Weg  »15  H« 
weiter  nach  (50  Min.)  Forsthaus  Kö- 
nigshof, oder  1.  ab,  bis  man  die  Sieber- 
chaussee bei  einer  Wegbiegung  er- 
reicht. (Weiter  wie  vorher.)  (Bei  Km- 
Stein  13,1  r.  abwärts  Holzfahrweg, 
nach  etwa  100  Schi-itt  wieder  r.  ab, 
dann  auf  einem  Fixßpfad  über  Stege 
zum  [1  St.]  Forsthaus  Königshof 
[Pens.  4,5u  M.];  weiter  abwärts  in 
5  Min.  wieder  auf  die  Chaussee.)  Stil- 
les, frisches  Waldtal.  Bei  Km-Stein 
10,1  r.  Fahrweg  nach  (21  km)  Klaus- 
thal über  den  AcJcer  (S.  190). 


(10  km)  Sieber  (340  m),  preußisches  Dorf  mit  ca.  600  Einw.,  die 
fast  alle  Waldarbeiter  sind.    Oberförsterei.    Besuchte  Sommerfrische. 


Gasthöfe:  Krone.  Z.  1.50-2,  F.  0,75, 
T.d'h.  (So.  Wz.;  1,75,  Pens.  4-5  M., 
Bed.  10  Proz.;  Touristen.  —  Paß,  Z. 
1,50-2,  F.  0,50,  T.d'h.  (So.  Wz.)  1,50- 
1,75,  Pens.  4-6  M.  —  Lilienberg,  Z. 
m.  F.  1,50-2,  Mitt.  o.  Wz.  1,25-1,75, 
Pens.  3,50-4,50  M.;  gut.  —  Pens.  Wald- 
frieden, oberhalb  des  Ortes,  Pens.  4- 
5,50  M.  —  Wohnungen  im  Dorf 
etwa  6  M.  wöchentl. 


Kurarzt:  San.-Rat  Dr.  Kirchner  in 
Herzberg. 

Kurtaxe  :Pers.l  M. — Flußschwimm- 
bad. —  Tennisplätze.  —  Hapzklub :  Aus- 
kunft bei  Herrn  K.  Reicher,  Bader. 
Auskunft  ferner  beim  Kurkomitee.  — 
PTF.  —  Wagen  zum  Bahnhof  Herzberg  : 
Einsp.  4.  Zweisp.  6M.  u.0,75  M.Trinkg. 

Spaziergänge:  In  das  Schmelzertal, 
mit    Forelleuzucht;    in    das   Jakobs-, 


23.  Siebertal. 


199 


Wellbeeks-  und  Tie/enheekstal.  — 
Zur  StoUenlUppe  unterhalb  der  Acker- 
straße.—  Ausflüge:  Über  den  Berg  in 
l^'a  St.  nach  Lonau  (Goldener  Hirsch, 
Pension)  im  Lonautal  (S.19Ö).  —  Nach 
(1^4  8t.)  Hanskühjienbnrg,  s.  R.  20. 

Über  den  Knollen  nach  Lauterberg 
(3  St. ;  bez.  »13  C«).  Dem  Hotel  zum  l'aß 
gegenüber  Brücke  über  die  Sieber. 
Dann  Fahrstraße  so.  durchs  Tiefen- 
beekstal.  Bei  Km-Stein  11,9  r.  über 
das  Flüßchen  und  an  dem  Bergein- 
schnitt im  Gatzemannstal  auf^viirts, 
erst  gerade,  dann  nach  8  Min.  in  meh- 
reren "Windungen  bis  zur  Höhe  der 
Fahrstraße,  die  man  bei  Km-Stein  8,4 
erreicht.  R.  weiter,  nach  500  m  (Wegw.) 
ab  zum  (l^  4  St.)  *Großen  Knollen 


Hohegeiß  (r.  davon  der  dachförmige 
Jagdkopf),  im  NO.  Andreasberg,  im  N. 
die  lange  Ackers-Wand,  der  Bruch- 
berg und  dahinter  der  Brocken,  im 
W.  Ilerzberg  und  das  Odertal,  im  S\V. 
Ruine  Scharzfels,  weiter  Eichsfeld  mit 
Seeburger  See,  Ohmberge,  Hainleito. 
Gegen  SO.  der  Kümmel  (Aussichts- 
turm) ,  hinter  dem  Lauterberg  liegt. 
Weg  dahin :  Von  der  Nordseito  Fuß- 
weg (Wegw.)  entweder  (empfehlens- 
wert) über  den  Rücken  der  Großtals- 
köpfe und  dann  hinab  zur  Kupfer- 
hütte (s.  unten),  wie  S.  20.5  umgekehrt 
beschrieben,  oder  nach  O.  hinab  auf 
die  Fahrstraße  im  Luttertal  abwärts, 
in  12,4  St.  nach  Lauterberg.  ^  4  St.  vor 
dem  Ort  liegt   die  Försterei  Kupfer- 


(687  m)  mit  Steinturm  (Eintritt  10  Pf.)  [  hütte  (S.  205),  von  wo  aus  r.  von  der 
uud  Schutzhütte  (kalte  Küche,  Bier  Lutter  im  Wald  oder  1.  am  Kümmel 
u.  dgl.);  *Aussicht  vom  Brocken  bis  hin  und  über  den  Weinberg  schöne 
zum  Meißner,  Solling  und  Kyflfhäu-  Wege  nach  Lauterberg  führen.  — 
ser;  im  O.  auf  langgestreckter  Höhe  I  Abstiege   vom   Knollen,   s.  S.  205. 

Nach  Ilerzberg  (»15  A«)  geradeaus  durchs  Siebertal  (vgl.  Karte  bei 
R.  24).  Bei  11,5  km  1.  Eingang  ins  Lanqetal,  in  dessen  Hintergrund 
der  Schmiedetalskopf  sich  erhebt.  —  (12  km)  Pension  Paradies,  mit 
Restaurant.  —  (15  km)  Herzberger  Sägemühle ;  über  die  Siebor  zum 
Herzberger  Harzforsthaus ;  r.  die  Lonauer  Hammerhütte  (Gasthof 
zum  Goldenen  Hirsch),  kleiner  Ort  mit  115  Einw.  und  Papierfabrik. 
Am  Ausgang  des  Tals  liegt 

(16  km)  Herzberg"  (240  m),  preußischer  Flecken  mit  3971  Einw., 
Eisenbahnknotenpunkt :  Strecke  Northeim-Nordhausen  (s.  Eintritts- 
Route  IX),  Abzweigung  der  Bahnen  Herzberg- Seesen  (S.  176  r.)  und 
der  neuen  Linie  Herzberg  -  Bleicherode ;  Bahnhof  (Hotel  und  Rest., 
s.  unten)  1,5  km  südl.,  außerdem  an  der  Strecke  Herzberg-Seesen, 
Hst.  Herzberg  Schloß  unmittelbar  beim  Ort  (Beförderung  von  Ge- 
päck nur,  soweit  es  der  Reisende  vom  Gepäckwagen  selbst  abholt). 

Gasthöfe:  Ä'urTiaus,  nördl.  am  Ein-  |  lischer  Hof,  Mitt.  1,50  M.  —  Schützen- 
gang  zum  Siebertal,  am  Walde  ;  Z.  m. 
F.  2,50,  Mitt.  1,75,  Pens.  4  M.  —  Gegen- 
über: Goldener  Hirsch  (Dohrmann),  Z. 


haus 


1,25,  F.  0,50,  Pens.  4  M. ;  behaglich, 
gelobt.  —  Weißes  Roß,  Z.  1,50  M.! 
Restaurant.  —  Bahnhofshotel ,  gutes 
Hau.s,  Garten;  Z.  1,50-1,75  M.;  Wagen. 
—  Kronprinz,  Garten,  Kegelbahn; 
Pens.  4,50  M.  —  Hannover ,  Garten; 
Z.  1,50-2,50,  F.  0,75,  T.d'h.  von  1,50 
M.  an,  Pens,  von  4M.  an;  ZH.  —  Eng- 


beim  Bahnhof,  Mitt.  1,50  M. 

Bäder:  Kalte  auf  der  Papiermühle; 
medizinische  und  andre  Bäder  in  der 
Badeanstalt  auf  dem  Blockhof  und 
bei  Kellner. 

Postomnibus:  Zum  (2  km)  Bahn- 
hof. 25  Pf.;  nach  Sieber,  s.  S.  198.  — 
PTF.  —  Harzklub. 

Ärzte  und  Apotheke  (neues  Kreis- 
krankenhaus). 


Der  Flecken  liegt  am  SW. -Rand  des  Harzes  an  der  Sieber,  wo 
das  Siebertal  und  das  Lonautal  auslaufen,  und  wird  als  Luft- 
kurort besucht  (mehrere  Villen).  Zwei  Oberförstereien.  Industrie: 
Spinnereien,  Tuch-,  Zigarren-  und  Gewehrfabrik  (Jagdgewehre), 
Baumwollbleicherei  und  Holzsägewerke.    Unter  der  Nikolaikirche 


200 


23.  Siebertal. 


die  Pärstengmft  mit  den  Gebeinen  weifischer  Prinzen,  Privatbesitz 
des  Herzogs  von  Curuberland.  Im  Ort  der  Jües,  ein  großer  und 
tiefer  Teich  (Gelegenheit  zum  Rudern  und  Angeln).  Am  Eingang 
ins  Siebertal  r.  die  Königliche  Plantage,  ein  Forst-  und  botanischer 
Garten  (Eintritt  gestattet)  und  das  von  Anlagen  umgebene  Kur- 
haus; jenseit  der  Brücke,  z^nschen  Sieber  und  Mühlbach,  der 
Pldlosophenwcg.  —  Auf  hoher  Felsenbastei  das  weifische  Fürsten- 
schloß  Uerzhcrg  (s.  unten),  mit  Ausblicken  über  das  Eichsfeld ;  drei 
Wege  hinauf:  der  Schloßfahrweg  durch  das  feste  Burgtor  auf  den 
Schloßhof;  eine  Steintreppe  (248  Stufen)  in  den  Vorhof  mündend, 
und  der  Pastorenweg,  in  der  Richtung  zum  Bahnhof.  Am  Schloß- 
berg der  Burghals,  ein  Wäldchen  mit  der  »Königslaube«,  Schutz- 
hütte, Aussicht.  Am  rechten  Ufer  der  Sieber  das  Eichholz;  2  km 
nw.  die  Anhöhe  Null  (Fernsicht). 

An  der  Straße  von  Herzberg  nach 
Osterode  liegt  1  St.  von  Herzberg, 
1,5  km  1.  von  der  Chaussee  beim  Vor- 
werk Düna,  die  Jettenhöhle ,  eine 
große  Gipsgrotte  mit  Teich;  nur  mit 
F'ührer  (im  Gasthof  Aschenhütte)  zu 
besuchen.  Ein  schlecht  bez.  Weg  führt 
westl.  auf  den  Krücker  mit  hübschem 
Blick  auf  den  Südharz.  —  Weiterhin 
die  Teufelshäder  und  der  Klinker- 
brunnen (S.  182). 

Wer  in  Herzberg  sich  aufhält,  be- 
sucht vielleicht  König  Heinrichs  I.  Vo- 
gelherd (IV'a  St.  südl.),  unweit  Pöhlde 
(Stat.der  Bahn  Herzberg-Bleicherode), 
die  Stelle,  wo  die  Gesandten  des 
Frankenstammes  Heinrich  den  Fink- 
ler 919  als  König  begrüßt  haben  sollen 
(vgl.  S.  62,  unten).  —  Bei  Pöhlde  (vgl. 
unten)  Erdfall  mit  schwimmender  In- 
sel; 20  Min.  von  Stat.  Pöhlde  der 
Rhumesprung,  eine  mächtige  Quelle, 
die  schon  nach  wenigen  Schritten  Fa- 
briken und  Mühlen  treibt,  bedeutende 
Forellenzucht.  —  Von  hier  nach  (^/^ 
St.)  Dorf  Pöhlde  über  den  Rotenberg, 
der  das  früher  zum  Erzbistum  Mainz 
gehörige  Eicfuiftld  von  dem  Erzbistum 
HUdesheim  trennte,  auf  dessen  Rücken 
ein  angeblich  von  Kaiser  Heinrich  I. 
stammenderVogelherd  (eine  vorchrist- 
liche Wallburg).  Im  Dorf  Pöhlde 
gründete  des  Kaisers  Gemahlin  Ma- 
thilde ein  Kloster;  bei  dem  Dorf  lag 
der  Königshof  Palithi  (Pholidi,  die 
Kultstätte  des  altgermanischen  Licht- 
gottes Phol). 


Schloß  Herzberg  (früher  Hirces- 
berch)  ist  wahrscheinlich  kurz  nach 
1130  von  Kaiser  Lothar  als  Reichs- 
burg erbaut.  1158  erwarb  Heinrich 
der  Löwe  vom  Kaiser  Friedrich  I. 
tauschweise  die  Burg  Herzesberch. 
Bei  der  Teilung  der  weifischen  Be- 
sitzungen kam  es  1269  an  die  Braun- 
schweig-Wolfenbütteische,  bald  dar- 
auf an  die  Grubenhagensche  Linie  und 
nach  deren  Aussterben  1617  an  die 
Cellesche  Linie.  Georg,  Stammvater 
der  Könige  von  England  und  Han- 
nover, verlegte  1635  seine  Residenz 
nach  Hannover;  1714  hörte  die  Hof- 
haltung ganz  auf.  Der  Schloßturm 
(schöne  Holzschnitzereien)  trägt  als 
Zeichen  seines  Erbauers  Christian  Lud- 
wig (1665)  ein  gekröntes  C.  L.  Er  ge- 
währt hübsche  Aussicht  (Schließer  1. 
vom  Hauptgebäude). 

Ausflüge :  (10  Min.)  Lonauer  Wasser- 
fall, bei  der  Papiermühle.  —  (^4  St.) 
Meyers  Ruh,  Schutzhütte  mit  Blick  auf 
Stadt,  Schloß  und  Rotenberg.  —  (3,4 
St.)  Rote  Sohle  mit  der  Herzb erger 
Hütte,  Aussicht  auf  die  Harzberge 
und  das  Harzvorland:  Weserberge, 
Göttinger  Wald,  Gleichen,  Ohmberge, 
Hninleite.  —  Nach  dem  Acker,  Jagd- 
haus, Seilerklippen,  Hanskühnenburg, 
3.  R.  20;  von  da  ins  Sösetal  nach 
Osterode  (R.  18) ;  Tagestour.  —  Nach 
(5  km)  Lonau  und  (8  km)  Sieber  (S.  198j. 
—  Auf  den  (2  St.)  Großen  Knollen  (S. 
199),  bez.  »15  J«.  —  Nach  (3,5  km  nw.) 
Gasthof  Äschenhütte. 


Aaschluß    sielie  Kai'te     ^  S.  Aadfeasberg -JJramiiatJC' 


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24.  Herzberg  -  Lauterterg.  201 

24.  Von  Herzberg  nach  Lauterberg. 
Steinkirche.  -  Einhornhöhle.  -  Scharzfels. 

Vgl.  die  beifolgende  Karte. 


Eisenbahn  (S.  46)  von  Herzberg  in 
*/a  St.  über  (5,0  km)  Scharz/eld  nach 
(11  km)  Laiiterberg.  Für  den  Aus- 
flug zur  Steiukirche,  Einhomhöhle  u. 
Scharzfels  (3  St.  Zeit)  verläßt  mau  in 
Stat.  Scharz/eld  die  Bahn. 


Hst.  Zoll  (S.  203),  unterhalb  der  ßmne ; 
Veranda. 

Führer  zur  Einhornhöhle  stellt  der 
Harzkhib  -  Zweig^'erein  Scharzfeld. 

Vom  Bahnhof  zur  Stei7ikirche  nach 
dem    Dorf  Scharzfeld  1.    ^j  St.;   zur 


Gasthöfe  am  Bahnhof  Scharz-  i  Ruine  Scharzfels  (20  Min.)  und  zur 
ftild:  Hotel  Schuster  (Pens. 4:-b  ^i.). —  Einhomhöhle  hinter  dem  Bahnhof 
Zum  Scharzfels  (Zoll),  Garten,  bei  der  ,  durch  den  "Wald  hinauf  ^/g  St. 

Von  Herzberg  (S.  199)  10  Min.  Bahn  bis  Scharzfeld.  R.  (sw.) 
der  Rotenherg  (15  km  lang). 

(5,6  km)  Stat.  Scharzfeld  (Gasthöfe  s.  oben),  V4  St.  östl.  vom 
Dorf  Scharzfeld  (260  m;  Weißes  Roß;  Tanne,  Schülerherberge), 
mit  1206  Einw.,  schon  952  in  einer  Urknnde  Ottos  I.  genannt,  durch 
das  man  in  10  Min.  hinanfsteigt  zur  *Steillkirche,  einem  inter- 
essanten Denkmal  der  architectura  sacra  aus  den  ältesten  Zeiten  des 
Christentums  hiesiger  Gegend  (8.  oder  9.  Jahrh. ;  Sage  von  Bonifatius, 
der  durch  ein  Wunder  die  Götzendiener  überwältigt) ;  es  ist  eine  Höhle 
von  38  m  Länge,  3-5  m  Breite  und  8  m  Höhe.  Unverkennbar  war 
sie  einst  Kirche,  mit  einer  formlosen  Kanzel  r.  und  einer  Spitzbogen- 
vertiefung für  den  Weihwasserkessel  1.  am  Eingang;  in  der  Glitte 
der  Höhle  (r.)  ausgehauene  Mensa  für  den  Altar;  in  den  Wänden 
Vertiefungen  für  Gebälk;  am  Vorplatz  ein  durch  Felsen  gehauener 
mannshoher  Gang.  Kirche  und  Berg  werden  in  Urkunden  »der 
Ritterstein«  genannt. 

Hinaufsteigen  über  die  Steinkirche.  Auf  der  vordem  Klippe  eine 
vorhistorische  WaUburg  (wahrscheinlich  heidnische  Kultusstätte).  — 
Zu  Fuß  hinab  quer  durch  das  Bremketal ,  hinauf  über  den  ^S'c/juZe/i- 
berg  durch  dichten  Tannenwald;  bei  der  Weggabelung  r. ,  dann 
wieder  ins  Freie  hinab  in  das  sogen.  Rott  und  von  dort  aufwärts  den 
jetzt  gut  bezeichneten  Tilkenweg  weiter,  r.  Buchenwald,  I.Wiesen. 
Bald  tritt  man  ganz  in  den  Wald  ein  und  erreicht  nun  {^U  St.)  den 
neuen  Eingang  zur  Eillhomhöllle,  einer  der  größten  und  inter- 
essantesten Höhlen  des  Harzes  (Eintritt  jede  Person  50  Pf.,  Vereine 
und  Schulen  Ermäßigung  nach  Vereinbarung).  Die  Führung  erfolgt 
jetzt  ständig  vom  neuen  Eingang  aus;  der  Führer  ist  zu  bestimmten 
und  vom  Harzklub  bekannt  gemachten  Zeiten  anwesend,  im  Juli 
und  August  tägl.  von  früh  bis  abends.  Durch  größere  Aufräumungs- 
arbeiten seitens  des  Harzklubs,  in  dessen  Händen  die  Verwaltung 
der  Höhle  hegt,  ist  sie  jetzt  für  jedermann  bequem  zugänglich  ge- 
macht; der  Ausgang  erfolgt  über  den  ehemaligen  Eingang  im  S.  auf 
neuer,  solider  Treppe. 

Die  Tropfsteinhöhle  erstreckt  sich  auflegt.  Wie  in  den  Rübelander  Höh- 
in sw.  bis  nö.  Richtung  auf  Spal-  leu(S.  75)  fand  man  auch  hier  Knochen 
ten  im  Dolomit  des  mittlem  Zech-  vom  Höhlenbären  und  von  Tieren  der 
Steins,  der  sich  hier  auf  die  altern  Eiszeit  sowie  Gegenstände  aus  der 
paläozoischen  Schichteu   des  Hai'zes  i  Steinzeit  menschlicher  Kultur. 


202 


24.  Herzberg  -  Lauterberg. 


Der  Name  beruht  wohl  auf  einer 
mißverstandenen  Mitteilung  aus  älterer 
Zeit  über  die  Suche  nach  »unicornu 
fossiIe<',  worunter  lediglich  fossile 
Knochen  zu  verstehen  sind,  die  hier 
für  Arzneizwecke  gegraben  wurden. 
Neuerdings  wurden  zuerst  (1872)  von 
Ricdolf  Virchow  Ausgrabungen  vor- 
genommen, dann  (1881-82)  von  Struck- 
mann ,  der  die  Entwickelungsstadien 
und    vorgeschichtlichen    Kulturstufen 


nach  den  Ausgrabungen  und  paläonto- 
logischen Funden  schilderte.  1889-93 
eiforschte  v.  Alten  die  Höhle,  und 
1908  fand  Dr.  Favrtau  in  der  sogen.  Ka- 
pelle einen  Feuerherd  aus  der  neuern 
Steinzeit.  Seit  1905  wird  die  Erfor- 
schung der  Höhle  von  der  Rudolf- 
Virchow-Stiftung]>lanmiißig  betrieben. 
Die  Funde  aller  neuem  Ausgrabungen 
(von  Struckmann  an)  sind  im  Provin- 
zialmuseum   in  Hannover  aufgestellt. 


Nördl.  weiter,  bez.  Waldweg,  den  ersten  Weg  scharf  r.  (bez.)  durch 
einen  Buchengang;  über  eine  Waldwiese  (Echo),  im  Vorblick  die 
Felsenbastei  des  Scharzfels;  durch  eine  Waldgasse  hinab,  über  einen 
Holzfahrweg,  über  den  Bach  und  steil  durch  Buchenwald  in  V4  St. 
hinauf  zur  *Riiine  Scliarzfels  (383  m ;  direkt  vom  Bahnhof  Scharz- 
feld  20  Min.),  einer  der  malerisch  schönsten  am  Harz,  kühn  auf 
und  in  Felsen  gebaut,  deren  Gemächer  und  Kasematten  zum  Teil 
im  harten  Gestein  ausgehauen  sind.  Die  Burgreste  sind  restauriert; 
von  der  Niederburg  führt  eine  neue  Treppe  zur  Hochburg ;  aus  dem 
Mittelalter  eine  gußeiserne  Ofenplatte  mit  zwei  Reliefs.  Auf  dem 
obersten  Teil  der  Ruine  schöne  *Aussicht.  —  Sommerwirtschaft, 


mit  hübschen  Plätzen. 

Im  NO.  der  Turm  des  Großen  Knol- 
len; im  O.  Frauenstein,  nahe:  Um- 
gebung von  Lauterberg,  Ravensberg, 
vorn :  Odertal,  in  der  Ferne  Possen- 
turm. Zu  Füßen  im  S.  Amt  Scharz- 
feld,  Dorf  Barbis,  ein  alter  Wart- 
turm, darüber  weg  die  Hainleite,  Ohm- 
gebirge, Eichsfeld ;  —  gegenW.  Scharz- 
feld.  Schloß  Herzberg,  die  Gleichen 
bei  Göttingen  etc. 

Die  Burg  Scharzfels  wurde  vom 
Erzstift  Magdeburg  zum  Schutz  seiner 
Abtei  Pöhlde  erbaut,  1131  au  den  Kai- 
ser Lothar  vertauscht,  der  sie  dem 
Edlen  Sigebodo  übergab,  der  Stamm- 
vater der  Grafen  von  Lauterberg 
und  Scharzfels  wurde.  Heinrich  der 
Löwe   wurde    1158  Lehnsherr   dieser  l 


Grafen;  durch  Fehde  und  Eroberung 
gelangten  die  Grafen  von  Wernige- 
rode gegen  Ende  des  13.  Jahrb.  in 
den  Besitz  der  Burg.  Seit  1345  wa- 
ren die  Grafen  von  Hohnstein  Eigen- 
tümer. Nach  deren  Aussterben  1593 
bemächtigten  sich  die  Herzoge  von 
Braunschweig  der  Burg. 

Das  bedeutendste  Ereignis  aus  der 
Geschichte  dieser  Burg  ist  die  Be- 
lagerung derselben  im  Siebenjähri- 
gen Krieg  (1761)  durch  11  000  Fran- 
zosen unter  Victor  und  Vaubecourt. 
Die  Garnison  bestand  aus  250  Inva- 
liden und  40  Artilleristen,  die  das  Fel- 
sennest mit  heroischer  Ausdauer  ver- 
teidigten. Als  sie  endlich  übermannt 
waren ,  wurde  die  Burg  gesprengt. 


Hinab  an  der  Westseite  der  Ruine  (hinten  herum)  entweder  zum 
Hotel  Schuster,  oder  vom  Ausgang  der  Ruine  geradeaus,  ebenso  weit, 
zum  Hotel  zum  Scharzfels  (S.  201).  —  L.  in  12  Min.  zur  Hst.  Zoll  der 
Bahn  nach  Lautei-berg  (s.  S.  203).  —  Fußgänger  gehen  besser 
(wenn  auch  Umweg)  vom  Hotel  gleich  über  die  Brücke  an  das  linke 
Flußufer,  nach  100  Schritt  1.  den  Feldweg  auf  die  Oderfelder  Möbel- 
fabrik zu,  hinter  dieser  über  den  Mühlgraben  auf  den  *PÄi^OÄO^Ae?i- 
tveg  bis  zur  Brücke,  die  zur  Königshütte  (Eisengießerei,  Maschinen- 
fabrik) r.  führt.  Von  der  Königshütte  über  die  Brücke  dicht  am 
Wasser  aufwärts  in  8  Min.  zum  Bahnhof  Lauterberg.  (Will  man 
direkt  nach  dem  Wiesenbeeker  Teich  und  auf  den  Ravensberg  [R.  26], 
so  läßt  man  Lauterberg  I.  liegen.) 


25.  Lauterberg. 


203 


25.  Von  Scharzfeld  über  Lauterberg  nach  St.  Andreasberg. 

Vgl.  die  Karte  bei  Route  24. 

Eisenbahn  von  Scharzfeld  (Stat.  der  südl.  Harzbahn,  S.  46  u.  201)  über 
(5  km)  Lauterberg  nach  (15  km)  St.  Andreasberg  in  ^4  St.  für  II.  85,  III. 
50  Pf.  —  Die  Bahn  bildet  eine  Zugangsroute  zum  Zeutralharz  und  zum 
Brocken  (von  St.  Andreasberg  5  St.)  von  S.  aus. 

Von  Scharzfeld  (S.  201)  geht  die  Bahn  ostwärts  am  rechten  Ufer 
der  Oder  hin,  (1  km)  Hst.  Zoll  (Hotel  zum  Zoll)  für  die  Besucher 
der  Ruine  Scharzfels  (S.  202). 

(4,1  km)  Stat.  Bad  Lauterberg'  (300  m),  preußischer  Flecken 
mit  5946  Einw. ,  an  der  Oder,  in  die  hier  die  Lutter  mündet,  am 
Eingang  ins  Odertal,  schön  gelegen  zwischen  Kümmel  (536  m), 
Hausberg  (422  m)  und  Scholben  (572  m).  2  Oberförstereien;  Eisen- 
industrie, Bergbau  und  Möbelfabrikation.  Man  fährt  besser  bis 
(5,5  km)  Hst.  Kurpark  (Fahrkarten  und  Gepäckabfertigung;  Hotel- 
wagen nur  am  Bahnhof). 


Gasthöfe:  Langrehr,  an  der  Pro- 
menade, mit  guter  Bewirtung,  treff- 
lich geführtes  Haus;  75  Z.  2,50-5,  F. 
1,25,  T.d'h.  2,75  (Wz.),  Pens.  6,50-10  M. 

—  Kurpark,  Z.  2-3  M.;  —  Kurhaus, 
Garten;  Z.  von  2  M.  an,  F.  1,  T.d'h. 
(Wz.)  2,  Pens.  4,50-6  M.;  ZH.;  beide 
nahe  der  Hst.  Kurpark.  —  Deutscher 
Kaiser,  Z.  1,75,  F.  0,75,  T.d'h.  1.50, 
Pens.  5  M.  —  Krone,  Pens,  von  3,50 
M.  an.  —  Schützenhaus,  Z.  1,50—2,50  M.; 
Schülerherberge.  —  Ratskeller,  gut 
bürgerlich;  Z.  1,50-2,  F.  0,75,  T.d'h. 
1,75  M.,  Pens,  von  4,50  M.  an.  —  Felsen- 
höhe, schön  gelegen;  Z.  1-2,  F.  0,75, 
T.d'h.  1,75,  Pens.  4-6  M.  —  Berghotel 
Ritscherhöhe ,  aussichtsreiche  Lage ; 
Z.  m.  F.  2,50,  T.d'h.  1,50,  Pens.  6  M. 

—  Eichenkopf,  Z.  m.  F.  2-2,50  M., 
einfach;  Schülerherberge.  —  Witte, 
am  Ortsende  nach  Odertal  zu;  Z.  von 
1,25  M.  au,  F.  0,75,  Mitt.  (So.  Wz.)  1,50, 
Pens.  4-5  M.  —  Zur   Tanne. 

Restaurants,  Cafes:  Eichenkopf, 
nahe  dem  Bahnhof,  Aussicht;  auch  Z. 

—  Zur  Börse,  auch  Z.  —  Felsenhöhe. 

—  Bahnhof  Kurpark .  —  Cafe  Ritscher- 
höhe,  Aussicht.  —  Cafe  Gattermann. 

—  Forsthaus  Flößwehr.  —  Forsthaus 
Kupferhütte. 

Pensionen  :  Villa  BMevue ;  Daheim ; 
Villa  Feldmann ;  Bergfrieden;  Gatter- 
mann;  Mummenthey ;  Duncker  u.a. 

Buchhandlung :  Limbarth,  Hauptstr. 

Kurtaxe:    5   Tage  frei.     7   Tage  1 


Bäder:  Im  neuen  Städtischen  Kur- 
saal sind  Bäder  aller  Art  vorhanden; 
daneben    ein  Schwiminbassin   und  ein 
Luftbad.     Warmes  Bad  75  Pf.,   tem- 
perierte  Dusche   60  Pf.,   elektr.  Bad 
1,50  M.,   Schwimmbad    25  Pf.;    elek- 
trisches Lichtbad  3  M.  Badebedienung 
wöchentl.  4  M.  —  Dr.  Ritschers  Wasser- 
heilanstalt (San. -Rat  Dr.  Dettmar,  für 
!  Nervenleidende,  mit  Ausschluß  Geistes- 
'.  kranker),    gegenüber    der  Kurquelle. 
j        Badekommissar:       Bürgermeister 
I  von  Ernsthausen,  Major  a.  D.  —  Bade* 
ärzte:  San.-RatDr.  Wander , 'Dr.  Kleiber, 
San.-Rat  Dr.  Dettmar.  —  Apotheke.  — 
j  Wohnungen  etwa  500  für  8-80  M.  die 
Woche;  jedes  Bett  1,50  M.    Anfragen 
richte  man  an  die  Badeverwaltung.  — 
Harzklub,   Auskunft  u.  a.  im  Bürger- 
meisteramt gegenüber  Langrehr. 

Lehranstalten:  Ahnsche  Realschule 
I  (Eigentum  der  Gemeinde  Lauterberg), 
!  mit  Berechtigung  zur  Erteilung  des 
Einjährigenscheins.  —  Knabenpensio- 
nat des  Realschuldirektors  Dr.  Bartels 
(Pens,  jährl.  1500  -  1600  M. ,  einschl. 
Schulgeld). 

PTF.   —   Wagen    (Zweisp.,   Einsp. 

3/4    der    Preise) :    nach    Oderhaus    9, 

Trinkg.  2  M. ;   nach  Braunlage    12  u. 

2   M.;    zum    Gr.  Knollen  12    u.  2  M., 

bis  zum  Turm  15  u.  2  M. ;  zum  Stöberhai 

!  oder  nach  Sachsa   12   u.  2  M. ;    über 

I  den  Knollen  nach  Sieber  und  Herzberg 

I  12  u.  2M. :  zum  Stöberhai  undRavens- 


Pers.  2  M.,  Familie  bis  3  Pers.  3  M.,  ;  berg  18  u.  3  M. ,  zum  Wiesenbeeker 
über  3  Pers.  4  M. ;  bei  längerm  Auf-  j  Teich  oder  nach  Bahnh.  Schai'zfeld 
enthalt:  6  bzw.  9  u.  10  M.;  Kinder  6  u.  1  M.  —  Automobilomnibus  nach 
und  Bedienung  frei.  I  Scharzfeld  und  nach  Braunlage. 


204 


25.  Lauterberg. 


Entfernungen  nach :  Kaven.sberg  2  St.  Andreasberg  15  km,  Knollen  2^;.^ 
St.,  Stöberbai  21,4  St.,  Oderbaus  9  km,  '  St.,  Scbarzfels  l^/a  St. 

Seinen  Ruf  verdankt  Lauterberg  neben  seiner  sciiönen  und  ge- 
sunden Lage  der  1839  von  Dr.  Ritscher  eingeführten  Kaltwasser- 
behandlung, deren  Erfolge  die  Zahl  der  Kurgäste  flOll :  G090)  ständig 
vermehrt  haben.  Die  Vermieter  sind  in  ihren  Häusern  mit  allen 
Gerätschaften  zur  Wasserkur  (Abreibungen,  trockene  und  nasse  Ein- 
packungen, Sitzbäder  etc.)  versehen;  ein  geschultes  Badcwärter- 
personal  bedient  die  Kranken  in  ihren  Wohnungen.  Daneben  bietet 
der  Städtische  Kursaal  in  den  Kuranlagen  mit  seinen  Bädern  alle 
Einrichtungen  einer  modernen  Wasserheilanstalt  (s.  S.  203j  und  außer- 
dem noch  eine  zweite  Wasserheilanstalt  (s.  S.  203).  Im  Flecken  der 
ältere  Teil  des  Kurparks  mit  der  Kurquelle,  Musiktempel  und  Wetter- 
häuschen. Der  Wissmannpark  (Kurj^ark)  mit  Denkmal  des  Äfrika- 
forschers  Wissmann  (1853-1905j,  einem  Bronzestandbild  von  Joh. 
Götz  (1908  enthüllt),  und  mit  dem  Kursaal  (s.  S.  203),  von  hübschen 
Villen  begrenzt.  Wasserleitung,  Kanalisation,  elektrische  Beleuch- 
tung. —  ^Vinter.sport  (künstliche  Rodelbahnen). 


Über  der  Stadt  auf  dem  Hausberg 
(422  m)  die  spärlichen  Ruinen  der  Burg 
Lutterberg,  kurz  vor  1190  vom  Gra- 
fen Heidenreich  von  Lutterberg  er- 
baut, zuerst  1203  als  ein  dem  König 
Otto  ly.  zugefallenes  Castrum  genannt, 
bis  1280  Residenz  der  Grafen  von  Lut- 
terberg, die  1398  ausstarben,  dann 
Eigentum  der  Herzoge  von  Braun- 
schweig, von  denen  sie  die  Grafen 
von  Hohnstein  1405-1593  als  Lehen 
besaßen ;  1415  durch  Herzog  Erich  von 
Braunschweig  zerstört. 

Wer  einen  Tag  in  Lauterberg  ver- 
weilt, ersteigt  den  (westl.)  Hausberg 
(422  m)  an  der  Nordseite,  oben  Gast- 
hof, Pension  {Vokuhl,  Pens.  4-5  M.) 
und  Turm,  und  den  (nördl.)  Kumniel 
(601  m),  mit  1904  erbautem  Bisiuarck- 
turni  (Erfrischungen)  mit  Bronzerelief 
des  Fürsten  und  Rundblick  vom 
Brocken  bis  zum  Inselsberg,  Meißner 
u.  a.,  und  geht  event.  zum  Wiesenheeker 
Teich  (S.  207). 

Die  nächste  Umgebung  von  Lauter- 
berg ist  reich  an  bequemen  und  gut 
gehaltenen  Waldspazierwegen, 
über  60  km  fast  horizontale  Wege. 
An  der  Südostseite  des  Ortes  Wald- 
promenaden am  Kirchherg  und  Scholm 
oder  Scholben  (572  m),  hauptsächlich 
in  drei  zueinander  parallelen  Höhen- 
lagen. Vier  Quellen;  an  einer  der 
Ausspruch  des  alten  Dr.  Ritscher,  des 
Begründers  des  Kurortes:  »Wasser 
tut's  freilich,  nur  nieht  zu  eilig!«  Am 
mittlem  Scholbenwege  die  RUschera- 


höhe  mit  dem  Ritscher -Obelisken. 
Bequeme  Aufstiege  zur  Bremer  Ruhe, 
Borkenpavillon,  dann :  Rägeners  Klip- 
pen (Brockenblick);  nö.  der  König» 
stein  (Fahne),  schönste  Aussicht  auf 
Lauterberg,  besonders  Vm. ;  weiter  auf 
dem  Wege  zum  Stöberhai  der  Hassen- 
stein (Schutzhüfte) ,  mit  Rundblick 
(zum  Teil  verwachsen)  über  das  Wald- 
gebirge bis  zum  Brocken.  —  Auch  auf 
der  andern  Seite  von  Lauterberg,  nördl. 
und  westl.,  am  Kümmel,  Hausberg  und 
im  lieblichen  Luttertal  sind  zahlreiche 
Promenadenwege  zur  Augen  quelle, 
Kupferrose,  Kupferhütte  und  weiter. 
Im  O  d  e  r  t  a  1  aufwärts :  (V4  St.) 
Forsthaus  Flößiuehr.  —  Die  sogen. 
Schweiz^  liebliche  Partie  am  Dietrichs- 
kopf; dabei,  am  Bahnhof  Ode?-<al,  das 
Gasthaus  »Zur  Schweiz«.  —  Säge- 
mühle und  Oderhaus  (S.  206),  12  km.  — 
Im  Odertal  abwärts :  Königshütte,  Phi- 
losojjhenweg,  Ruine  Scharzfels ,  Ein- 
hornhöhle etc.  (R.  24).  —  Nach  dem  Wie- 
senheeker Teich  (S.  207)  und  nach  dem 
Arendsberg  (S.  207);  der  Weg  nach 
letzterm  führt  r.  am  Wiesenheeker 
Teich  vorbei,  Wegweiser  dahin;  Ab- 
stieg event.  nach  Sachsa.  —  Über  die 
Hohetürklippen  nach  Steina,  a.  S.  207. 

Ausflüge. 

Von  Lauterberg  auf  den  *ßavens- 
berg  und  Stöberhai,  s.  R.  26.  —  Der 
direkte  Weg  von  Lauterherg  zum 
Stöherhai  (S.  208)  führt  von  der  Chaus- 
see nach  Andreasberg  beim  Forsthaas 


25.  Lanterterg. 


205 


Flößwehr  r.  nö.  über  Eisenbahndamm 
und  Fußgängerbrücke  am  Dietrichs- 
kopf aufwärts,  zwischen  Kl.  Herzbeek 
u.  Quitschenkopf  hin,  dann  nördl.  über 
den  Hassetistein  (S.  204),  am  Bram- 
forst  entlang  zum  (2^  g  St.)  Stöherhai. 

Von  Lauterberg  über  die  Kupfer- 
hütte nach  Sieber  bzw.  St.  Andreas- 
berg. Außer  der  Chaussee  nach  Sieber 
(10  km),  neben  der  vom  Bahnhof 
Lauterberg  eine  Grubenbahn  der 
Lauterberger  Barytwerke  zur  Schwer- 
spatgrube im  Luttertale  läuft,  führen 
im  Tal  der  Luttcr  noch  zwei  schattige, 
gut  bez.  Fußwege  r.  und  1.  vom  Berg- 
wasser zur  (lg  St.)  Försterei  Kupfer- 
hütte (guter  Kaffee,  Milch,  Bier); 
hier  Tal-  und  Straßengabelung:  1.  an 
der  Graden  Lutter  aufwärts,  an  der 
(r.)  Försterei  Knollen  vorüber,  an  der 
Jungfernklippe  (Aussicht),  der  Eisen- 
steingrube vorbei  und  weiter  Chaus- 
see über  den  Rücken  des  Großen 
Knollen  (s.  unten)  nach  (10km)  Sieber 
(S.  198);  —  r.  führt  eine  Chaussee  an 
der  Krummen  Lutter  aufwärts  (Ober- 
försterei Kupferhütte,  Lanzius-Denk- 
mal,  drei  Schwerspatgruben);  dann 
1.  durch  das  Große  Gödeckentul  zum 
»Oberstleutnant-Lehmaun-Steg«,  auf 
diesem  r.  weiter,  wie  R.  22,  Xr.  11 
umgekehrt  beschrieben,  nach  St.  An- 
dreasberg (R.  2J). 

Von  Lauterberg  auf  den  Großen 
Knollen ,  prächtige  Bergpartie.  —  A. 
Fahrwege:  1)  Chaussee  im  Luttertal 
über  Kupferhütte  (s.  oben)  aufwärts; 
auf  der  Höhe,  dem  (2  St.)  Hohefeld, 
1.  Fußweg  (Wegweiser)  in  ^  -j  St.  zum 
(2V'.2  St.)  Steinturm  auf  dem  *Gro&en 
Knollen    (a.    S.    199;     kleines    Gast- 


haus). —  2)  Fahrstraße  im  Odertal  ab- 
wärts bis  vor  Hst.  Zoll  (S.  203),  dann 
r.  schöne  Waldchaussee  im  Andreas- 
bachtal bis  zum  (3  St.)  Rinderhagen, 
von  hier  Fußweg  (Wegw.)  1.  in  20  Min. 
zum  Knollenturm.  —  B.  Fußwege 
Cvom  HK  bez. :  Schilder  und  weiße 
Pfeile)  :1)  Lohnend,  21, 2  St.  Bis  Kupfer- 
hütte, wie  oben  beschrieben,  dann 
1.  (Wegw.)  Steg  über  die  Lutter,  dem 
B''ußweg  und  den  Weg^'eisern  folgend, 
bis  zur  Höhe  (Bank,  »Friedrichshöhe«) 
über  dem  Kl.  Scheffeltal.  Nun  r.  im- 
mer nö.  auf  dem  Bergrücken  (Groß- 
talsköpfe) hin,  zuletzt  1.  durch  Fichten- 
bestand zum  (21  a  St.)  Aussichtsturm. 
—  2)  Der  kürzeste  Weg,  2  St.  Bis 
Kupferhütte  (s.  oben),  dann  1.  auf  der 
Chaussee  an  der  Graden  Lutter  auf- 
wärts (s.  oben)  bis  zum  (1^  4  St.)  Knol- 
lental (Kote,  alte  Buche),  hier  Weg- 
weiser, 1.  bergan  bis  auf  den  Berg- 
rücken, dann  weiter  wie  unter  B.  1) 
zum  (2  St.)  Knollenturm. 

Abstieg  vom  Knollen:  Ent- 
weder in  1  St.  auf  bez.  Weg  nach 
Sieber  (vgl.  S.  199),  oder  auf  bez. 
Weg  in  11  -i  St.  nach  Herzberg  (S.  199), 
oder  auf  dem  Göttinger  Weg  um  den 
Herhstberg  (Göttinger  Hütte)  fast  ganz 
bis  zur  (P,4  St.)  Kuine  Scliarzfels 
(S.  202),  oder  über  das  Hohefeld  2  St. 
nach  St.  Andreasberg  (R.  22). 

SchöneRundtour  zu  Wa gen: 
Lauterberg  -  Kupferhütte  -  Großer 
Knollen  -  Sieber  -  St.  Andreasberg - 
Lauterberg  (i  2  Tag),  oder  weiter  nach 
Rehberger  Graben- Oderteich-Oder- 
haus-Odertal-Lauterberg (1  Tag).  — 
Auch  Automobiltouren  (Büssing) 
nach  Braunlage  u.  weiter  (s.  S.  203  etc.). 


Von  Lauterberg  nach  St.  Andreasberg. 

A.  Die  Eisenbahn  geht  von  Lauterberg  an  (1,4  km)  Hst.  Kur- 
park vorüber  im  Odertal  aufwärts  am  (1.)  Forsthaus  Flößicehr  vor- 
bei (r.  Fußweg  zum  Stöberhai,  s.  oben).  Bei  (3,6  km)  Stat.  Odcr- 
tal  mündet  r.  von  Straße  und  Bahn  (\\e  Sperrlutter  in  die  Oder;  die 
Bahn  und  die  (5  km)  nähere,  aber  weniger  lohnende  Fahrstraße 
überschreiten  die  Sperrlutter  und  treten  1.  in  deren  Tal  ein,  bald 
dem  rechten,  bald  dem  linken  Ufer  des  Flusses  folgend.  (8,6  km) 
Hst.  SperrlutteHal,  (11,2  km)  Stat.  St.  Andreasberg  (R.  22 ;  Bahn- 
hof srest.;  Hotelwagen  am  Bahnhof);  bei  der  Andreasherger  Silber- 
hütte,  'S  km  nördl.,  der  Ort  (von  der  Chaussee  alsbald  r.  kürzender, 
etwas  steiler  Fußweg).  —  B.  Die  weitere,  aber  lohnendere  Fahr- 
straße (19  km)  fiihrt  bei  Stat.  Odertal  r.  ab  durch  das  roman- 
tische *Odertal  (Dietrichskopf  r.,  die  Hillebille  I. ;  vor  Überbrückung 


206  26.  Ravensl)erg. 

des  Herzbeeks  fülirt  r.  ein  Fußweg  über  die  »Schweiz«  nach  Lauter- 
berg zurück,  jenseit  der  Brücke  r.  ab  Fußweg  zum  Stöberhai  [S.  208]) 
nach  der  Kolonie  OcU'rhauS,  bestehend  aus  drei  Häusergruppen: 
(11  km)  die  Odertaler  Sagemühle  (Erfrischungen;  von  hier  zum 
Stöberhai:  neben  dem  Wirtshause  über  den  Holzhof  den  Berg  r. 
hinan,  ziemlich  steil;  nach  V2  St.  auf  den  Kaiserweg  [S.  142],  der 
nach  r.  verfolgt  wird,  *Blick  auf  Hohegeiß;  nach  20  Min.  1.  durch 
Buchenwald  schräg  den  Berg  hinan  zum  [IV2  St.]  Hotel  Stöber- 
hai [S.  208],  sehr  lohnend).  Von  der  Mühle  V2  St.  weiter  talauf  das 
(13,5  km)  Oberförsterhaus,  wenige  Schritte  weiter  die  Försterei  (ein- 
faches Gasthaus  von  Lotze,  Z.  l,5o,  F.  0,75,  Pens.  4-4,5o  M.,  F),  aus 
deren  Gärtchen  der  Weg  zum  Schloßkopf  (632  m)  emporführt.  Hier 
gabelt  die  Straße:  r.  nach  (19  km)  Braunlage  (S.  138);  1.  nach 
(19  km;  St.  Andreasberg  durch  herrlichen  Tannenwald  (1  St.),  dann 
schöner  Blick  auf  der  Höhe  des  Beerbergs  (658  m)  über  die  Um- 
gegend von  St.  Andreasberg  (Lungenheilstätte  Oderberg).  —  C. 
Schönster  Weg:  Von  Lauterberg  auf  die  in  halber  Höhe  des  Küm- 
mels führende  Straße,  am  Kümmel  entlang,  durch  schönen  Wald, 
Blicke  ins  Sperrluttertal,  zur  Hölle,  schließlich  auf  den  Knollenweg, 
Lehmannsteg  und  die  Chaussee  von  Sieber  nach  (SVa  St.)  St.  An- 
dreasberg.   Weg  bez.,  s.  S.  198. 


Die  mittlere  Straße  führt  von 
Oderhaus  nördl.  im  Odertal  aufv\'ärts 
(hier  *Rauschenbach  genannt)  nach 
(12  km)  Oderbrück  (S.  137),  von  wo 
man  in  2  St.  den  Brocken  erreicht, 
s.  S.  93. 


(R.  27a;  die  Hst.  Kaiserweg  liegt  1  4  St. 
südl.,  nach  r.).  Geradeaus  weiter  etwa 
100  Schritt,  dann  r.  über  eine  Lich- 
tung in  dichten  Bestand  und  bald 
zwischen  Km -Stein  35.9  und  36  auf 
die  Chaussee,  neben  der  ein  bez.  Fuß- 


Von  Oderhaus  nach  Hohegeiß,  2Vä  '  wog  läuft,  der  nach  l.  verfolgt  wird, 
St.  Oberhalb  der  Odertaler  Sägemühle  \  nun  durch  deuWaldund  eineDickung 
(s.  oben)  bei  Km-Stein  7,4  1.  oder  r.,  !  zum  (1^2  St.)  Nullpun'kt  an  der  Chaus- 


aber  immer  am  Bach  aufwärts.  Nach 
25  Min.  auf  eine  Fahrstraße,  die  man 
nach  r.  verfolgt.  Nach  3  Min.  über 
den  Kaiserweg  und  die  Südharzbahn 


see  nachZorge.  Dann  auf  einer  *Forst- 
chaussee  (S.  141  r.)  am  Ebersberg  ent- 
lang zum  Bechlerdenkmal  und  nach 
(2i;3  St.)  Hohegeiß  (R.  14a). 


26.  Ravensberg  und  Stöberhai. 

Vgl.  die  Karte  bei  R.  24. 

Der*Raveilsberg'  (auchRavenskopf ,  660  m)  ist  eine  der  bedeutend- 
sten Bodenerhebungen  (Felsitporjihyr)  am  Südrand  des  Harzes  und 
wird  wegen  seiner  malerischen  *  Aussieht  auf  die  Waldberge  des 
Südharzes  viel  besucht.  Auf  vier  Wegen  kann  man  hinauf  gelangen : 
von  Lauterberg ,  Steina,  Sachsa  und  Wieda,  von  denen  der  erste 
und  der  dritte  Fahrweg  vorzugsweise  benutzt  werden.  03"  Sehr  zu 
empfehlen  ist  auch  die  Tour:  Lauterberg -Wiesenbeeker  Teich- 
Ravensberg  -  Stöberhai  -Wieda-Sachsa  -Walkenried.  (Besser  noch 
in  umgekehrter  Richtung.) 

Wagen  von  Lauterberg  und  Sachsa,  [  Der  Fahrweg  zieht  von  Lauterberg 
s.  S.  2o3  und  209.  über  die  Schanzenbrücke   die  "VVald- 

a)  Fahrweg  und  FußiregYon  Lau-  Chaussee  im  Wiesenbeeker  Tal  auf- 
terberg   1^4-2   St.  bis   zum    Gipfel,  i  wärts,    dann    oberhalb    des   Wiesen- 


26.  Ravensl)erg. 


207 


beoker  Teichs,  ihn  r.  lassend,  über  die  [ 
•.>Hohe  Tür«  hinunter  in  das  Steiiia- 
tal  (Schutzhütte) ,  dieses  etwa  ^,4  St. 
aufwärts,  bis  die  Chaussee  sich  gabelt:  ! 
geradeaus  Fahrweg  zum  Stöberhai  i 
(S.  208) ;  —  die  Straße  auf  den  Raveus-  ' 
berg  führt  r.  bergauf,  wo  sie  auf  dem  1 
Plan  mit  dem  Weg  vom  Stöberhai  | 
zusammentrifft;  vgl.  unten  b).  i 

Der  Fußweg  führt  in  Lauierberg  \ 
(S.  203)  von  der  Quelle  auf  der  Straße 
talabwärts  bis  über  die  Brücke,  gleich 
auf  der  Straße  hinter  ihr  1.  am  Berg 
entlang;  nach  einigen  Minuten  erst 
aufwärts,  dann  r.  ohne  Steigung  am 
Hang  des  Bergs  hin,  hierauf  längs  des 
Wässerchens,  das  dem  Teich  entfließt. 
Wenn  man  das  kleine  Teichhaus  und 
das  Plateau  des  Teiches  von  unten 
sieht,  steigt  man  1.  eine  kleine  Höhe 
hinan  and  kommt  zum  (V  2  St.)*M'iesen- 
beeker  Teich  (Gasthof,  36  Z.  von  1,50 
M.  an,  T.d'h.  2'M..  Pens.  5  M.),  einem 
malerisch  von  waldigen  Bergen  um- 
gebenen See;  ein  beliebter  Nachmit- 
tagsspaziergang für  die  Lauterberger  j  Hst.ÄöterTiai  der  Südharzbahn  (S.  216) 


b)  Fußweg  und  Fahrweg  von 
Steina  (V  4  bzw.  1^  4  St.).  Vom 
Bahnhof  Osterhagen  oder  besser  vom 
Bahnhof  Tettenbom  (S.  46)  Va  St. 
nach  Steina  (^Veißeä  Roß)  im  lieb- 
lichen Steinatal;  ebene  Fahrstraße 
bis  an  den  Berg  Hohe  Tür,  wo  man 
auf  den  Lauterberger  Weg  (s.  oben) 
r.  zum  Ravensberg  einlenkt.  Der  be- 
queme Fahi"rt'eg  bleibt  noch  eine  Zeit- 
lang im  Grund  des  Steinatals  und  biegt 
dann  r.  in  ein  Seitental  ein,  in  dem 
er  in  allmählicher  Steigung  aufwärts 
führt,  bis  er  auf  der  Höhe  auf  einer 
großen  Rasentrift,  dem  Plan  (S.  208), 
endet.  Verfolgt  man  die  Trift  von  hier 
aixs  nach  r.,  so  gelangt  man  nach  V4 
St.  an  einen  Wegweiser  am  Waldes- 
saum, bei  dem  ein  Fahrweg  durch  den 
Wald  scharf  ansteigend  in  wenigen 
Minuten    auf  den   Ravensberg   führt. 

c)  Fahrweg  und  Fußwege  von 
Sachsa,  s.  S.  210,  Nr.  4. 

d)  Fußweg  Ton  Wieda  (S.  215) :  Von 


Kurgäste;  Kähne  auf  dem  Teich.  Aus- 
flug so.  nach  dem  Arendsberg  (487 
m);  an  der  Südseite  des  Teichs,  ihn  1. 
lassend,  entlang  und  durch  Wald  hin- 
auf zur  kahlen  Spitze.  Von  hier  präch- 
tiger Weg  quer  durch  das  Steinatal 
nach  Sachsa  {S>.  209).  —  Zum  Ravens- 
berg: Der  Teich  bleibt  r.  liegen.  Man 
umgeht  ihn  ganz  auf  schönem  Fußsteig, 
schreitet  im  Tal  noch  einige  Minuten 
fort,  dann  r.  über  den  Bach  und  hin- 
auf zur  Hohen  Tür  (Berg),  hier  1.  hinab 
über  die  Steina  und  r.,  an  der  Schutz- 
hütte, bergauf  zum  (1  St.)  Ravensberg. 
Überall  Wegweiser. 


auf  neuem  Fußweg  in  ^  a  St.  oder  von 
Hst.  Wiedaer  Hütte  in  1  St.  nach  Stö- 
berhai  und  von  da  in  1  St.  nach  dem 
Ravensberg.  —  Direkt  zum  Ravensberg 
führt  ein  Weg  von  der  Blankschmiede 
von  Wieda  westl.  durch  das  Holzapfel- 
tal aufwärts  zum  Plan  (S.  208),  hier  1. 
(südl.)  in  20  Min.  zum  (1  St.)  Ravens- 
berg. —  Zwei  andere  vom  mittlem 
(Silberbach)  und  vom  obern  Ortsteil 
(Helfreichtal)  hinaufführende  Wege 
vereinigen  sich  bei  den  Bramjorst- 
wiesen.  von  hier  über  die  Landesgi'enze 
(breite  Grastrift),  dann  1.  zum  (l^/a 
St.)   Ravensberg. 


Auf  dem  Gipfel  des  Ravensbergs  Hotel  Ravensberg  (H.  Gänsehals), 
Z.  2,  F.  1,  Mitt.  2,25  M.;  Bier,  Wein  vom  Faß;  Pens.  4,5o-5  M.;  PTF. 
Für  joden  Böllerschuß  (*Eeho)  50  Pf.  Vor  dem  Haus  ein  gußeisernes 
Solbstdenkmal  des  ehemaligen  Wirtes  Kohlhaase.  Wintersport  lEodel- 
bahn  die  Straße  nach  Sachsa  hinab).  Neben  dem  Hotel  ein  Aussichts- 
turm (auf  der  Plattform  eine  Platte  mit  eingezeichnetem  Panorama). 

Das  *Panorama  ist  meistens  sehr  kühnenburg.  —  Im  N.  Sonnenberg  und 
schön,  da  die  Aussicht  nicht  so  dem 
Wechsel  der  Witterung  ausgesetzt  ist 
wie  die  des  Brockens.  Im  W.  das  Oder- 
tal, Königshütte,  Domäne  Scharz- 
feld,  der  Scharzfels;  am  Scholm  vor- 
bei Schloß  Herzberg,  vor  dem  Gr. 
KnoUen  der  Bismarckturm  bei  Lauter- 
berg, im  Hintergrund  der  Acker  mit 
dem    Aussichtsturm    bei    der    Hans- 


Rehberg,  davor  einzelne  Häuser  von 
St.  Andreasberg;  Achtermannshöhe; 
über  dem  Jagdkopf  der  Brocken,  da- 
vor r.  Stöberhai  (^mit  Turm);  im  Hin- 
tergrund die  Hohneklippen.  Dann  der 
Ebersberg  und  Hohegeiß.  —  Gegen 
O.  die  Bergendes  Zorgetals,  weiter 
r.  die  Stoiberger  Gegend,  der  Kyflf- 
häuser,  r.  davor  Nordhausen,  1.  davor 


208 


26.  Rayensbcrg. 


EUrich  (zwei  Türme);  dann  r.  Wal-  [  Tettenborn,  die  Umgebung  von  Sachsa, 
kenried,  Sachsenstein,  Neuhof.  Am  !  Römerstein. —  Im  SW. :  Porta  Eichs- 
Horizont  der  Possenturm,  der  Thü-  j  feldica,  weiter  das  Ohmgebirge,  Göt- 
ringer  Wald.  —  Im  S. :  Vordergrund  |  tinger  Wald  und  Habichtswald. 

Nö.  hinter  dem  Gasthaus  der  Marschallplatz  mit  Blick  auf  den 
Brocken.  Von  der  Terrasse  wendet  man  sich  r.  zunächst  zum  »Drei- 
gestim zu  Deutschlands  Heil  1866,  1870  und  1871«;  Blick  nach  dem 
Wiesenbceker  Teich  und  Odertal;  hier  hört  man  am  besten  das 
donnerähnliche  Echo  des  Böllerschusses.  —  Südl.  weiter  zu  FHtz&tis 
Ruhe  und  nach  10  Min.  zur  Wilhelmshöhe,  mit  malerischem  Blick 
auf  (das  vom  Turm  aus  nicht  sichtbare;  Sachsa. 

B.  >'ach  Lanterberg  {Vt  St.):  L. 
vom  Marschallsplatz  (s.  oben)  im  Zick- 
zack hinab  zum  Plan  (s.  unten),  bei 
der  Wegteilung  r. ,  kurz  darauf  vom 
Plan    1.  im  Buchenwald   zum  Steina- 


Hinabwege  vom  Ravensberg: 

A.  Nach  Sachsa  (vgl.  S.  210).  1) 
Fahrweg  (1  St.):  Von  der  Lichtung 
vor  dem  Hause  wenige  Schritte  nach 
S.,  bald  1.  in  scharfem  Bogen  (den  der 
Fußweg  abschneidet)  nach  O.  hinab, 
am  »Garten«  vorbei,  wo  der  Fuß- 
weg durch  das  RavenstaJ  abzweigt, 
im  Bogen  nach  S.  abwärts  über  den 
Schweinsrücken  (hier  den  Telegra- 
phenstangen folgen  !).  —  2)  Fußweg 
(3  4  St.)  vom  Denkmal  (S.  207)  über 
die  Tannenlichtung  südl.  über  Wil- 
helmshöhe ^  Rathsherg  und  Mittelrück 
hinab  (viel  Ausblicke,  vgl.  S.  210, 
Nr.  4,  d).  —  3)  Vom  MarschalLsplatz  (s. 
oben)  1.  im  Zickzack  zum  Plan  (s.  un- 
ten) hinab,  bei  der  Wegteilung  1.,  auf 
dem  Plan  westl.  einige  Schritte  wei- 
ter und  entweder  auf  dem  Judenweg 
(S.  210,  Nr.  4,  d)  1.  einbiegend  und 
über  den  Rathsherg  hinab,  oder  weiter 
bis  zum  Wegweiser:  »Durchs  Kukans- 
tal«  und  hier  hinab  nach  (1  St.) 
Sachsa  (S.  209). 


tal  hinab,  unten  über  die  Steina,  im 
Tal  1.  abwärts  und  über  die  Erhebung 
der  Hohen  Tür  zur  Lauterberger 
Chaussee  (hier  150  Schritt  r.  *Blick 
auf  den  Wiesenbeeker  Teich),  auf  der 
man  zum  Wiesenbeeker  Teich  (S.  207) 
und  von  da  nach  Lanterberg  (S.  203) 
gelangt 

C.  Nach  Wieda  (1  St.):  Über  den 
Plan  (s.  unten)  nach  dem  Stöberhai  zu, 
nördl.  20Min.  weiter,  da,  wo  der  direkte 
Weg  von  Sachsa  zum  Stöberhai  ein- 
mündet (S.  211),  r.  am  Sperklump  auf 
aussichtsreichem  Wege  hinab  durch 
das  Holzapfeltal  nach  Wieda;  —  oder 
(näher)  etwa  noch  25  Min.  auf  dem  Plan 
weiter  bis  zum  Wegweiser:  »Nach 
Wieda«  (weiß  bez.  »29  C«),  hier  r.  ab- 
wärts und  auf  dem  zweiten  r.  abzwei- 
genden Weg  am  Silberbach  hinab  zur 
Ortsmitte  von  (1  St.)  AVieda  (s.  unten). 


Vom  Ravensberg  über  den  Stöberhai  nach  Wieda  (2  St.).   Auf  der 

Grenztrift  Auf  dem  Plan  nördl.  hin;  man  folgt  den  Grenzsteinen 
Preußen  -  Braunschweig  auf  dem  neuen  Weg  des  HK,  der  beim 
sogen.  (1  St.)  »Lärchenplatze«  nach  O.  umbiegt,  zum  (Vk  St.)  Stöber- 
hai (719  m;  Berghotd,  40  Z.  l,75-2,5o,  F.  1,  T.d'h.  2,5o  [Wz.],  Pens. 
5-7  M. ;  ZH.;  recht  gelobt;  reger  Wintersport,  Rodelbahnen  nach 
Wieda  und  ins  Odertal,  Skigelände.  PTF  und  Fulirwerk).  Der  Aus- 
sichtsturm (732  m;  0,io  M.)  bietet  eine  der  schönsten  *Aussichten 
des  Harzes.  Der  Höhenweg  führt  nördl.  weiter  auf  den  Kaiser- 
weg (S.  142),  von  dem  1.  hinab  nach  Oderhaus  (S.  206).  Entfernun- 
gen: von  Sachsa  2  St.,  Wieda  IV4  St.,  Lauterberg  2V4  St.,  St.  An- 
dreasberg und  Braunlage  je  3  St.,  Brocken  6-7  St.  —  Vom  Stöber- 
hai entweder  auf  dem  neuen  Fußweg  in  30  Min.  zur  Hst.  Stöhei'hai 
der  Südharzbahn  fS.  216;,  oder  nö.  Promenadenweg,  1  St.  an  der 
Langen  Ecke  hinab  in  das  Wiedaer  Tal  zur  Hst.  Wiedaer  Hütte 
der  Südharzbahn  (S.  21G)  und  nach  (IV-i  St.)  Wieda  (S.  215). 


27.  Sachsa. 


209 


27.  Sachsa.    Kloster  Walkenried.    Ellrich. 

Vgl.  die  Karte  bei  R.  24. 


Eintrittspunkt  für  Sachsa  ist  die 
Hat.  Bad  Sachsa  der  Bahn  Nordhau- 
sen-Northeim  (Eintr.-R.  IX),  von  wo 
Post  in  20  Min.  nach  (2  km)  Sachsa 
(0,30  M.);  Wagen  (2-3  M.)  und  Omnibus 
(0,50  M.,    ausschließlieh  Gepäck)  der 

Bad  Sachsa  (301-325  m),  preuß.  Laudstädtchen  mit  2572  Einw., 
an  der  Ufle,  in  sehr  geschützter  Lage,   am  Fuß  des  Ravensberges. 


Gasthöfe  in  Sachsa  sind  ebenfalls  am 
Bahnhof.  —  Für  Reisende  von  Nord- 
hausen ist  auch  Stat.  Walkenried  (S. 
211)  des  hübschen  Waldwegs  wegen 
(besonders  für  Fußgänger)  ein  zu 
empfehlender  Eintrittspunkt. 


Gasthöfe:  Schützenhaus (Frinä),  mit 
den  Villen  Lindenhaus  und  Parkhaus, 
am  Kurpark,  mit  Logierhaus ;  Z.  3,  F.  1, 
T.d'h.  3,  Pens.  8  M.;  gelobt.  —  Linden- 
hof  (Bruno  Schick),  Lindenstr. ;  Z.  1,50 
bis  3,  F.  0,75,  T.d'h.  (Wz.)  2,  Pens.  5-6 
M. ;  gut.  —  Ratskeller ,  in  der  Stadt, 
einfach.  —  Fürst  Bismarck  (vorm.  Villa 
Pfeifer),  mit  Restaurant,  am  Schmelz- 
teich (Kahnfahrt) ;  Aussicht.  —  Schrö- 
der. —  Krone,  mit  Restaurant,  Markt- 
straße, Schülerherberge.  —  Deutsches 
Haus,  Uflfestr.,  Z.  1-1, 50,  F.  0,75,  T.d'h. 
1,50,  Pens.  4.50 -5  M.,-  einfacher  Mit- 
tagstisch. —  Pfaffenbtrg,Eulings  Wiese 
und  Katzenstein,  s.  S.  210.  —  Warte- 
berg,  am  Wege  nach  Steina  (S.  207); 
Z.  1,50,  F.  0,75,  Pens.  5  M. ;  gelobt. 

Pensionen :  Erholungsheim  von  Dr. 
Lohrengel,  am  Kurpark,  Pens.  5-8  M. 
—  Villa  Waldblick  (Fräul.  v.  Lehesten), 
Pens.  4-6  M.  —  Waldwarte ,  am 
Schmelzteich,  Pens.  4-6  M. ;  —  Pension 
Schneewittchen  (Pastor  SchleifF;,  für 
junge  Damen.  —  Villa  Pagenstecher, 
Kurzestr.  2,  Pens.  4-5  M.  —  Geschw. 
Kieckebusch.  —  Villa  Bora  (Mohwin- 
kel),  Poststr.  7,  Z.  8-20  M.  wöchentl., 
L.  u.  Bed.  je  1,  F.  0,6o,  Mitt.  1,25, 
Pens.  3,75-5  M.  —  °Haus  Grimm, 
Pens,  von  5  M.  an.  —  Haus  Feren- 
theil,  Pfaflfenberg,  Pens,  von  4  M.  an; 
ZH.  —  Giebelhausen  (Villa  Waldruh), 
Pens.  4,50 -5,50  M.  —  Ferner  Wald- 
ruhe, Haus  Arnim,  Buchenhöhe,  Villa 
Engel ,   alle  Pens.  4-6  M. ,  u.  a. 

Logierhäuser  und  Sommer- 
wohnungen  in   reicher  Auswahl  und 


hübscher  Lage,  Z.  m.  B.  10-12  M.,  Mitt. 
1,25,  Pens.  m.  Z.  von  4M.  an;  am 
gesuchtesten  in  der  Nähe  des  Schützen- 
hauses, weil  unmittelbar  am  Wald  ge- 
legen (Auskunft  erhält  man  bei  der 
Badeverwaltung). 

Bäder  aller  Art  und  Duschen  im 
Badehaus,  Yov  dem  Ostertal  am  Wald; 
medizinische  Bäder  jeder  Art,  Dampf- 
bäder, Elekti'izität  u.  Massage,  Kalt- 
wasserbehandlung, warme  Bäder  von 
0,75  M.,  Sol-  oder  Kiefernnadelbad  von 
IM.  an;  Lesezimmer  im  Badehause. 
—  Schwimmbad  im  Pferdeteich  (Salz- 
tal). —  2  Ärzte  und  Apotheke.  —  PTF. 

Pädagogium  von  Dr.  Härtel,  kon- 
zessionierte Realschule  m.  Gymnasial- 
abteilung. —  Höhere  Töchterschule 
des  Frl.  Potthoff  mit  Pensionat. 

Kurtaxe:  Nach  fünf  Tagen  1  Pers. 
5,  eine  Familie  bis  3  Pers.  8  M.,  bis  4 
Pers.  und  mehr  10  M. 

Harzklub:  Auskunft  bei  Hm.  Frind 
(Schützenhaus)  und  Hrn.  Kaufmann 
Camin.  —  Längerweilenden  zu  emp- 
fehlen :  »Führer  durch  Sachsa«  von 
Wilh.  Falk,  Verlag  der  Badeverwal- 
tung.    0,60  M. 

Wagen :  Auf  den  RavensbergEinsp. 
7,50,  Zweisp.  9,  Trinkg.  0,50  M. ,  auf 
den  Stöberhai  10,  15  und  1  M.,  nach 
Walkenried  4,  5  und  0,50  M. ,  zum 
Wiesenbeeker  Teich  9,  12  u.  0,75  M. 

Entfernungen:  Walkenried  5  km; 
Zorge  10,5  km;  Stöberhai  2V4  St.;  Ra- 
vensberg  Vu  St. ;  Lauterberg  (direkt) 
10  km. 


Sachsa  wird  seiner  Lage  inmitten  schöner  Waldungen,  seines  ge- 
sunden Klimas  und  seines  angenehmen  Aufenthalts  wegen  nicht 
nur  von  Touristen,  sondern  auch  von  Längerweilenden  viel  be- 
sucht (5000  Gäste).  Viele  abwechselungsreiche  Waldpromenaden- 
wege; auch  schwächliche  Personen  können  mit  wenigen  Schritten 
in  den  Wald  gelangen.  —  Quellwasserleitung;  elektr.  Beleuchtung.  — 
Wintersport  (besonders  E-odelbahn  vom  E.avensberg). 


Harz.      1912. 


14 


210 


27.  Sachsa  (Umgebung). 


Umgebung  (die  Wege  sind  bezeich- 
net): 1)  Der  Pfaffenborg  (Gastfi.  u. 
Pension,  Z.  wöchentl.  10-20,  L.  0,50, 
B.  1  M.,  F  1,  Pens.  6  M.,  Bäder,  Glas- 
veranda), mit  schöner  Aussicht  ins 
Land ;  man  steige  die  wenigen  Minuten 
neben  dem  Schützenhaus  hinauf.  Oben 
einige  hundert  Schritt  am  Waldrand 
entlang,  dann  durch  junges  Tannenholz 
nach  der  idyllisch  gelegenen  (^/a  St.) 
Eulings  Wiese  mit  Cronhergs  Er- 
holungsheim (Z.  2-3,  L.  0,10,  F.  1,  Mitt. 
[o.Wz.]  2,  Pens.  4,50-6  M,)  und  einem 
Erholungsheim  für  Gemeindebeamte 
der  Provinz  Sachsen  (unter  Ausschluß 
Lungenkranker).  Aussichtspunkt.  Von 
hier  aus  (überall  Wegweiser)  in  15 
Min.  nach  dem  »Gruß  ins  Land«,  mit 
hübschem  Ausblick. 

2)  R.  neben  dem  Schützenhaus  ins 
Ostertal;  geradeaus  durch  die  Kur- 
anlagen (der  Teich  bleibt  1. !)  auf  den 
(20  Min.)  *  Eatzenstein  (Gast-  u.  Lo- 
gierhaus, gut;  Z.  m.  F.  von  2,50  M. 
an,  T.d'h.  1,75,  Pens.  5,50  M.);  Aus- 
sicht, schönes  Echo.  (In  Porphyr- 
kugeln Drusenlöcher  mit  schönen 
Quarzkristallen ;  man  frage  nur  den 
Wirt.)  —  Ein  andrer  hübscher  Weg 
führt  durch  das  Katzental.  —  Vom 
Katzenstein  östl.  bergauf  (Wegvs^eiser 
»Ravensberg«)  auf  den  Fahrweg  über 
den  Schweinsrücken  zum  Ravensberg 
(s.  Nr.  4 ,  a). 

3)  L.  vom  Schmelzteich  ins  Katzen- 
tal, ^/a  St.,  und  auf  den  Rathsberg 
mit  den  Aussichtspunkten  Kanzel, 
Kuckstein,  Philippsgruß  (mit  Pavillon, 
Karlsfelsen  u.  Ratsklippe  (vgl.  Nr.  4,  d) , 
oder  zu  dem  hübschen  *Aussichtspunkt 
»Unser  Liebling«  vom  Kuckhanstal  (s. 
unten)  aus  5  Min. 

Ausfluge  von  Sachsa: 

4)  Auf  den  (IV*  St.)  *Ravensberg 
(vgl.  R.  26;  Post  u.  Tel.  nach  Sachsa) 
führen  vier  Wege :  a)  Fahrweg  (Wa- 
gen, s.  S.  209)  in  l^U  St.  bequemen  Stei- 
gens.  Hinaus  nach  dem  Schützenhaus 
(5  Min.),  an  seiner  rechten  Seite  auf 
dem  Fahrweg  weiter  bis  zu  einem 
Wegweiser,  5  Min. ;  1.  über  die  Brücke 
und  nun  schattig  im  Wald  über  den 
Schweinsrücken  hin  (1.  mündet  ein  Fuß- 
weg vom  Katzenstein)  und  am»Garten«, 
umhegtes  Feld,  vorüber  zum  Hotel  Ra- 
vensberg. —  b)  Fußweg  (bez.  »30  B«) 


1  St.  (bester  und  schönster)  führt  vom 
Schützenhaus  in  Sachsa  durch  den 
Kurpark  bis  zum  Teich,  dann  r.  den 
schattigen  Weg  (überall  Wegweiser 
und  Ruhebänke)  bis  aufs  Plateau  des 
Schweinsrückens,  wo  er  mit  dem  Fahr- 
weg a)  zusammentrifft.  Bis  zum  Ende 
des  Buchenwaldes  diesen  begleitend, 
spaltet  er  sich  hier  an  der  Schutz- 
hütte in  drei  Wege,  wovon  der  mitt- 
lere (Sportweg)  der  bequemere  i.st,  r. 
Fahrweg,  etwas  steil,  aber  schattig,  1. 
der  sogen.  Fußweg,  zieht  ins  Ravens- 
tal  hinab ,  führt  dann  in  einer  Win- 
dung aufwärts  und  mündet  beim 
»Garten«  in  Weg  a).  —  c)  Fußweg, 
l^/a  St.,  durch  das  schöne  Kuckhans- 
tal;  man  geht  1.  hinter  dem  Schützen- 
haus über  den  Steg  und  den  zum 
Katzenstein  führenden  Weg  bis  zum 
Wegschild  »Hexenstieg« ,  hier  1.  ab 
über  den  Hexenspielplatz  auf  einem 
der  schönsten  Wege  über  Reinhardts- 
brunnen und  1.  von  der  Kantorwiese 
zum  Ravensberg  (am  Hexenspielplatz 
zweigt  r.  der  Promenadenweg  in  die 
Bürgerwiese  ab,  von  der  man  durchs 
Katzental  auch  auf  den  Katzenstein 
gelangen  kann,  ^/a  St.).  —  d)  Fuß- 
weg über  den  Mittelrücken,  l^/a  St., 
beschwerlicher,  aber  aussichtsreich, 
anfangs  auf  Weg  c)  bis  zur  Pfarr- 
wiese, wo  unser  Weg  rechts  in  hohe 
Tannen  abbiegt  (bez.)  ins  Kuekhanstal 
(s.  oben),  hier  nach  ^4  St.  r.  aufwärts, 
1.  die  Aussichtspunkte  »Kanzel«  und 
»Kuckstein«,  r.  *Blick  ins  Kuck- 
hanstal. Weiterhin  führt  r.  ein  Weg 
in  wenigen  Minuten  zu  Philipps  Gruß 
(Pavillon,  hübsche  Aussicht).  Nun 
steiler  aufwärts  zum  Gr.  Rathsberg, 
auf  der  Höhe,  bei  der  »Einsamen 
Tanne«,  Aussicht,  dann  im  Walde  wei- 
ter. Bei  der  Wegteilung  entweder  1. 
auf  dem  grasigen  »Judenweg«  mit 
prächtigen  Ausblicken  auf  den  Plan 
und  hier  r.  auf  den  Ravensberg  oder 
geradeaus  mit  kurzem  Umweg  über 
Wilhelmshöhe  (S.  208)  zum  Ravens- 
berg. —  e)  Über  den  Katzenstein,  vgl. 
Nr.  2  und  Nr.  4  a. 

Verbinden  kann  man  mit  dieser 
Tour  die  Fortsetzung  nach  dem  Wie- 
senbeeker  Teich  u.  Lauterberg  (S.  206). 

5)  Zum  *  Wiesenbeeker  Teich  direkt 
durch  das  Steinatal  (bez.  »12  J«)  in 
l^/a  St.  oder  über  den  Ravensberg  in 
21/a  St.;  vgl.  R.  26. 


27.  Walkenried. 


211 


6)  Auf  den  *  Stöberhai  (S.  208). 
Entweder  direkt  (bez.  .>12  K<;)  über 
den  Kichtstieg,  der  20  Min.  oberhalb 
des  Ravensbergs  in  den  Plan  (S.  208) 
einmündet  (2  St.),  oder  über  Wieda 
und  von  der  Mitte  des  Orts  am  Sil- 
berbach aufwärts,  oder,  besser,  ober- 
halb "Wieda  von  der  Chaussee  nach 
Braunlage  1.  ab ,  in  das  Dustertal 
und  auf  dem  Promenadenweg  an  der 
Langen  Ecke  hinauf  zum  (2^  4  St.) 
Stöberhai  (S.  208),  dann  über  den  (31,4 
St.)  Ravensberg  zurück  nach  Sachsa, 
4 -41  2  St.;  sehr  lohnende  Tour. 

7)  Nach  Steina  (S.  207)  in  f*  St., 
chaussierter  Weg  am  Warteberg  em- 
por (Echo)  und  an  dem  hübsch  ge- 
legenen Gasthof  Warteberg  (Z.  2,  F. 
0,75,  Pens.  5  M. ;  Aussichtsturm)  vor- 
über, bald  darauf  in  das  Steinatal. 
Von  Steina  in  ^  a  St.  (südl.)  nach  dem 
Bömerstein  (oben  schöne  Aussicht;, 
Felsenzacken,  von  weitem  einer  Burg- 
ruine ähnlich.  Sie  bilden  ein  schönes 
Korallenriff  des  Zechsteins  mit  zahl- 
reichen gut  erhaltenen  Versteinerun- 
gen (Terebratula  subelongata,  Myalina, 
Fenestella  etc.),  in  den  Spalten  vio- 
letter Flußspat;  zurück  über  Bahnhof 
Tettenborn.  (Direkt  von  Sachsa  nach 
dem  Römerstein  führt  ein  "Weg  durch 
die  Fluren,  ehe  man  an  den  Bahnhof 
kommt,  r.  ab;  von  hier  noch  ^  j  St.)  — 
25  Min.  westl.   vom  Bahnhof  Tetten- 


born, an  der  Chaussee,  liegt  das  Wein- 
gartenloch,  eine  mit  Steintrümmern 
angefüllte  Höhle  (nicht  eintreten).  — 
Eine  zugängliche  Höhle,  die  nach  einer 
Inschrift  schon  1776  bekannt  gewesen, 
liegt  unmittelbar  an  der  Bahn,  5  Min. 
von  der  Stat.  Tettenborn;  der  Bahn- 
hofswirt führt  wohl  hinein.  Der  weiße 
Kalkstein  wird   für  Gärten   versandt. 

8)  Zum  (^2  St.  so.:  vom  "Weg  nach 
Walkenried  r.  ab,  s.  S.  213)  Sachsen- 
stein (prächtige  Rundsicht)  mit  den 
sogen.Zwerghöhlen,  Löchern,  in  denen 
das  Wasser  versinkt;  Überreste  der 
von  Kaiser  Heinrich  JX.  1073  erbauten 
Burg  Sassenstein,  die  er  1074  wieder 
zerstören  ließ,  dicht  (nördl.)  neben 
dem  Bahnwärterhäuschen,  neuerdings 
bloßgelegt.  Der  Sachsenstein,  den  die 
Eisenbahn  durchschneidet,  leuchtet 
weithin  mit  seinen  hellen  Gipsfelsen  ; 
er  und  der  Vogelsberg  in  Hessen  sind 
in  Xord-  und  Mitteldeutschland  die  ein- 
zigen Fundorte  für  die  in  den  Alpen 
verbreitete  Gypsophila  repens  (hier 
nur  als  Relikt  der  Eiszeit  erklärlich) 
und  floristisch  eins  der  interessante- 
sten Gebiete  des  Harzes  (Frauenschuh, 
Iliegenorchis);  jenseit  des  Sachsen- 
steins Dorf  Neuhof. 

9)  Nach  (1  St.)  Wieda  über  Eulings- 
wiese  und  den  Moseberg  oder  auf  dem 
Wanderweg     .33  A«  ;    beides    schöne 


Waldwege. 

Von  Sachsa  nach  (5  km)  Walkenried  verläßt  man  die  Stadt  am 
östl.  Ende  und  folgt  der  Straße  5  Min.  bis  (beim  Sägewerk;  zum 
Wegweiser  1.  »Walkenried« ,  wo  die  Chaussee  über  den  üfiebach 
führt  und  nach  etwa  10  Min.  den  Wald  erreicht.  Dort  wendet  sie 
sich  nach  1.  und  erreicht  Walkenried  in  einem  weiten  Bogen ;  der 
Fußweg  geht  bei  den  zwei  Grenzsteinen  des  Walkenrieder  Klosters 
r.  ab  über  den  Grenzbach  durch  den  schönen  Wald  (r.  führt  der 
Weg  zum  Sachsenstein  [s.  oben]  ab)  und  am  Priorteiche  Torbei  in 
25  Min.  nach  dem  Staatsbahnhof 

Walkenried  '270  m ;  Bahnhofsrestanrant) ;  unmittelbar  neben  dem 
Staatsbahnhof  (S.  46j  der  Bahnhof  der  Südharzbahn  (R.  27a).  — 
10  Min.  östl.  das  braunschweig.  Dorf  an  der  Wieda  in  freundlicher  Um- 
gebung, 1-432  Einw. ,  Amtsgericht,  Forstamt,  Domäne. 

Gasthöfe:  Goldner  Löwe,    Garten,  cZe72CDihle),  Pens. 8,50 -4,50 M.  —  Som- 

Bäder;   Z.  1-2,  F.  0,75-1,50,  Pens,  merwohnungen  von  5  M.  wöchentl.  an. 
4,50-6  M. — Klosterschenke;  in  beiden  Arzt  im  Ort. 

Schülerherberge.  —  Klosterhof,  bei  der  Harzklub :  Auskunft  bei  Herrn  Post- 
Ruine, Veranda  u.  Bäder.  —  Haus  Wen-  sekretär  Lauterbach. 

Das  *Zisterzieilser- Kloster,  dessen  schöne  Euine  mitten  in 
Walkenried  Hegt,  wurde  1127  als  ein  Tochterkloster   von  Altcn- 

14* 


212 


27.  Walkenried. 


Kampen  am  Niederrhein  von  der  Gräfin  Adelheid  von  Klettenberg 

gegründet  und  1129  eingeweiht. 

den  benachbarten  Ortschaften.  Die 
Dynasten  der  Umgegend  eigneten  sich 
sodann  verschiedene  Klostergüter  an, 
und  selbst  die  Äbte  vergeudeten  das 
Vermögen.  Die  Grafen  von  Hohnstein, 
seit  dem  13.  Jahrh.  Schutsivögte  des 
Klosters,  nahmen  1578  seine  Verwal- 
tung an  sich.  1546  wurde  die  Refor- 
mation im  Kloster  eingeführt,  die  Kur- 
fürsten von  Sachsen  wurden  Ober- 
schutzherren des  Klosters,  seit  1574 
das  Bistum  Halberstadt,  das  damit 
die  Herzöge  von  Braunschweig -Wol- 
fenbüttel belehnte,  die  nach  dem 
Tode  des  letzten  Grafen  von  Hohn- 
stein, Ernst  VU.,  das  Kloster  in  Be- 
sitz nahmen. 

Die  1557  eingerichtete  Klosterschule 
wurde  aufgehoben.  Der  30jährige 
Krieg  führte  1629  dem  Kloster  aber- 
mals einen  katholischen  Abt  u.  einige 
Mönche  zu,  die  aber  nach  der  Schlacht 
bei  Breitenfeld  1631  das  Kloster  wie- 
der verließen.  Nach  dem  Westfäli- 
schen Frieden  kam  es  an  Braun- 
schweig-Celle,  1671  an  Braunschweig- 
Wolfenbüttel.  Von  1674-94  war  das 
Stift  an  den  Herzog  Ernst  zu  Sachsen- 
Gotha  verkauft.  Von  1694  an  gehört 
es  wieder  zum  Herzogtum  Braun- 
schweig -Wolfenbüttel. 


Der  Zisterzienserorden  war  von 
großer  Bedeutung  als  Kultivator  des 
Bodens,  da  er  sich  vor  allem  die 
Pflege  von  Ackerbau  und  Viehzucht 
zur  Aufgabe  machte.  Das  Kloster  ent- 
wässerte die  Niederungen  des  sogen. 
»Riethes«  im  Helmetal  so.  von  Nord- 
hausen und  gab  die  kleinern  Besitzun- 
gen an  Kolonisten.  Dem  Mönch  Jor- 
danus  aus  Walkenried  wurde  vom 
Kaiser  Friedrich  Barbarossa  als  Be- 
lohnung für  diese  Entwässerungsan- 
lagen der  Hof  Kaldenhausen  am  Kyfif- 
häuser  verliehen.  —  Die  Einweihung 
der  neuen  Klosterkirche  geschah  1290. 
Als  Baumeister  sind  die  Mönche  Jor- 
danus  und  Berthold  genannt. 

Herzog  Heinrich  der  Löwe  ver- 
weilte 1194  längere  Zeit  im  Kloster 
Walkenried,  nachdem  er  bei  Bodfeld 
das  Bein  gebrochen.  Kaiser  Otto  IV. 
war  Pfingsten  1209  Gast  des  KUosters. 
Kurfürst  Moritz  von  Sachsen  über- 
nachtete hier  1553  auf  seinem  Todes- 
ritt gegen  den  Markgrafen  Albrecht. 

Im  Bauernkrieg  1525  flüchteten  die 
Mönche  nach  Nordhausen,  während  das 
Kloster  verwüstet  wurde.  Nach  Be- 
endigung des  Aufruhrs  kehrten  nur 
wenige  Mönche  in  das  Kloster  zurück. 
Die   übrigen   wurden   Pfarrherren  in 


Die  Kirche  hatte  ein  dreisehiffiges  Langhans  mit  sehr  niedrigen 
Seitenschiöen.  Ursi^rünglich  befand  sich  an  ihrer  Stelle  eine  klei- 
nere romanische  Klosterkirche,  die  aber  im  14.  Jahrh.  abgerissen 
und  durch  einen  gotischen  Bau  (Übergangsstil)  ersetzt  wurde,  dabei 
wurden  die  alten  romanischen  Ornamente  mit  benutzt.  (1900  ent- 
deckte man  bei  Fundamentierungsarbeiten  die  Grundmauern  der 
alten  romanischen  Kirche,  deren  Apsis  jetzt  bloßgelegt  ist.)  Von  der 
gotischen  Kirche  stehen  noch  das  Westportal,  ein  Teü  des  hohen 
Chors  (dessen  Fundamente  aber  vom  Wiedabach  unterwaschen  sind, 
so  daß  weitere  Einstürze  zu  befürchten  sind)  und  des  südlichen  Quer- 
schifis  mit  Seitenschifi".  Der  für  viele  Zisterzienserkirchen  charak- 
teristische Kranz  von  kleinen  Kapellen  in  den  Seitenschiffen  ist  noch 
gut  zu  erkennen ;  gut  erhaltener  *  Kreuzgang  (Führung  durch  Kreuz- 
gang, Kapitelsaal  und  Museum  zusammen:  1  Pers.  30,  Kinder  15, 
Schüler  10  Pf.).  Der  *Kapitelsaal,  jetzt  Kirche,  enthält  das  Denk- 
mal des  letzten  Grafen  von  Hohnstein,  Ernst  "STI. ,  gest.  1593,  in 
Holz  geschnitzt,  umgeben  von  32  Wappen  der  Ahnen,  darüber 
das  Wappen  des  Grafen  und  seiner  zwei  Gemahlinnen.  Alte  Mönchs- 
stühle und  eine  romanische  Piscina  fLavabo),  jetzt  Taufbecken.  Ein 
alter  Steinsarg  soU  die  Gebeine  der  Gründerin  des  Klosters  beherbergt 
haben.    Eine  Treppe  führt  zu  der  sogen.  Ltitherfalle  (Luther  ist  nie 


27.  EUrich. 


213 


hier  gewesen!),  einem  dunkeln  Eamn  mit  Falltür,  wahrscheinlich 
einst  Verlies  für  widerspenstige  Mönche.  —  Die  Eäume  über  dem 
Krenzgang,  die  frühern  Mönchszellen,  dienen  als  Kornlager.  . 


Umgebung.  1)  Im  O.,  der  *Kupfer- 
berg  unmittelbar  am  Orte,  hinter  dem 
Kloster,  schönsterBlick  auf  die  Ruinen. 
25  Min.  weiter  das  Himmelreich  {S.21i:). 

—  2)  Im  S.  (5  Min.)  der  *Röseberg 
(302  m;  Sommerwirtsch.)  mit  Spazier- 
wegen im  Laubwald  (Philosophen- 
weg). Aussicht  über  Walkenried  zum 
Südharz,  südl.  nach  Thüringen  bis  zur 
Hainleite.  —  3)  Im  W.  am  Ort  der 
Geiersberg,  *Rundblick  über  "Walken- 
rieds Umgebung  und  den  ganzen  Süd- 
harz vom  Kavensberg  bis  zur  Ebers- 
burg. 15  Min.  weiter  an.  Bahnhof  1. 
vorbei  zum  Höllenstein,  mit  Blick  auf 
die  Teiche ;  Fußwege  und  Ruhesitze. 
Von  hier  in  30  Min.  lohnender  Weg 
durch  Wald  zum  Sachsensteijx  (S.  211). 

—  4)  Der  Blumenberg,  Laubwald  mit 
Spazierwegen  und  Ruhebänken,  am 
(20  Min.)  Priorteich  (Bäder)  und  Hirse- 
teich, schönen  Waldteichen,  belebt 
von  Wildenten,  Tauchern  iind  Bläß- 
hühnern. Vom  Blumenberg  event. 
weiter  nach  (1  St.)  __Sachsa. 

Weiterwege:  1)  Über  das  Himmel- 
reich (bez.  »34  L«)  nach  (3  4  St.)  Eilrieh 
(s.  unten).  —  2)  Nach  dem  Staufenberg 
(S.  214)  durch  die  Aue,  dann  5  >Iin. 
Chaussee  und  bei  der  Drahthütte  r. 
über  die  Zorge;  2  St.  Von  hier  in 
1  St.  nach  dem  Gr.  Ehrenberg  (S.  214). 


—  3)  Durch  die  Aue  nach  (l^'-j  St.) 
Zorge  (S.  141)  und  weiter  oberhalb 
des  Ortes  von  der  nach  Hohegeiß  füh- 
renden Chaussee  1.  ab  auf  chaussier- 
tem  Forstweg  durch  das  Wolfsbachtal 
nach  den  (2^  1  St.)  Dicken  Tannen.  Von 
da  event.  hinauf  nach  (3  St.)  Hohe- 
geiß (R.  14a).  —  4)  Über  (11  a  St.)  Zorge 
oben  im  Orte  r.  ab  durch  das  Kun- 
zental,  hinter  der  (2  St.)  Brücke  1.  wei- 
ter den  Forstweg  (bez.  »33  Ce)  nach 
dem  (21 2  St.)  Jägerfleck  auf  der  (3^  q 
St.)  Chaussee  Hohegeiß  -  Ilfeld.  Von 
hier  in  1  St.  südl.  (bez.  »36  B«)  nach 
SülzhajTi  (S.  214;  wohin  man  direkter, 
bez.  »34  L«  und  »36  A<:,  über  Ellrich 
gelangt),  oder  so.  nach(23  4St.)Kothe- 
siitte  (S.  82).  —  5)  Im  Wiedatal  auf- 
wärts entweder  zu  Fuß  nach  (1^  a  St.) 
Wieda  oder  mit  der  Südharzbahn  (R. 
27a;  bis  Stat.  Wiedaer  Hütte  und  in  1  St. 
zum  Stöberhai  ('S.  208),  oder  mit  der 
Bahn  bis  Stat.  Stöberhai  in  1  j  St.  eben- 
dahin. —  6;  Am  Hirseteich  (s.  oben) 
vorbei,  dtirch  den  Eichgarten  über 
den  Roßkopf  zum  (l^  g  St.)  Berghotel 
EulingsiL-iese,  beliebtester  Spaziergang, 
zurück  über  Bad  Sachsa  (S.  209).  — 
Von  Walkenried  auf  den  Raiserweg, 
s.  S.  142;  sehr  lohnend:  mit  der  Süd- 
harzbahn bis  Hst.  Kaiserweg  (S.  144) 
und   von    da  zum  Ebersberg  (S.  145). 


Von  Walkenried  entweder  mit  Eisenbahn  (S.  -iö  oben)  oder  zu 
Fuß  (s.  oben  Weiterwege  Nr.  1)  nach 

Elll*ich  (250  m),  preuß.  Städtchen  an  der  Zorge  mit  4840  Einw., 
einst  Hauptstadt  der  Grafschaft  Hohnstein-Klettenberg-Lohra  und 
Münzstätte.  874  Alarici  oder  AI  ri  che  stat  als  Besitzung  des  Klosters 
Fulda  zuerst  genannt,  seit  dem  11.  Jahrh.  den  Grafen  von  Kletten- 
berg, dann  von  1256  bis  zum  Aussterben  den  Hohnsteiner  Grafen 
gehörig,  kam  1593  an  Braunschweig  und  1648  an  Kurbrandenburg. 
Tiedge,  der  Dichter  der  »Urania«,  lebte  hier  8  Jahre  (1781-88).  Die 
Johann iskirche  auf  dem  Markt  ist  neu;  hier  auch  das  Kriegerdenk- 
mal und  das  Kaiser -Friedrich -Denkmal  sowie  ein  Springbrunnen. 
Hinter  Hotel  Schwanenteich  die  Ruine  der  alten  Frauenhergkirche 
(Kirche  Unserer  Lieben  Frau  auf  dem  Berge)  aus  frühgotischer  Zeit 
(für  Fachleute  sehenswert),  sie  scheint  imter  Walkenrieder  Einfluß 
gebaut  zu  sein;  es  stehen  nur  noch  die  Umfassungsmauern,  an  Stelle 
der  Deckengewölbe  Notdach;  vom  Kirchhof  Aussicht.  —  Gips-  tmd 
Schuhleistenfabriken.  Webereien.  Städtisches  Elektrizitätswerk  und 
Wasserwerk.  Amtsgericht.  —  Ellrich  ist  Bahnstation  (S.  46)  und  ein 
Eintrittspunkt  für  den  Harz  (S.  142). 


214 


27.  Ellrich  (Umgebung). 


Gasthöfe:  Schivarzer  Adler,  am 
Markt;  Z.  1,75-2,  F.  0,75,  Mitt.  1,75-2, 
Pens.  4,50-6  M.,  gelobt;  ZH.  —  König 
von  Preußen,  Z.  1,50,  F. 0,75,  T.d'h.2M. 
—  Bahnhofshotel,  Z.  1,50  M.  —  Bürger- 
garten, Garten  mit  Veranda.  —  Schwa- 
nenteich,  am  Frauenbergteich,  kleiner 
Garten  mit  Veranda.  —  Schützenhaus 
(der  vertriebene  Herzog  Karl  von 
Braunschweig  [gest.  1873  in  Genf] 
wollte  von  hier  aus  sein  Land  wieder- 
erobern ;  vgl.  S.  144  r.).  —  Konditoreien 
und  Cafes :  Wierier  Cafe;  —  Cafe  Eckert  ; 
beide  am  Markt.  —  Harzklub:  Aus- 
kunft beim  Magistrat.  —  Städtisches 
Schwimmbad. 

Eisenbahn  nach  (7,3  km)  Zorge,  vom 
Staatsbahnhof  Ellrich  über  (1,2  km) 
Stadtbahnhof,  (4,5  km)  Unterzorge  (S. 
142).  Gute  Gelegenheit  zu  Ausflügen 
nach  Hohegeiß  (R.  14a),  in  das  Wolfs- 
bachtal und  nach  Braunlage  (S.  138). 

Umgebung:  1)  Im  W.,  5  Min.  vom 
Bahnhof,  der  Burgberg,  mit  Gast- 
haus, Aussicht.  — -  20  Min.  weiter  das 
llimnielreich ,  mit  Buchenwald  be- 
standener Gipsfelsen,  den  die  Bahn 
durchtuunelt  (die  beim  Bau  gefundene 
große  Höhle  ist  unzugänglich);  Aus- 
sicht; 5  Min.  westl.  die  romantische 
Itelklippe  über  dem  Itelteich  (und  dem 
Tunnelausgang),  mit  Blick  auf  Wal- 
kenried und  Stöberhai.  —  2)  Nördl. 
20  Min.  nach  dem  EUricher  Stadtforst 
mit  Limhachtal  und  Pfaff'enhorn,  am 
Waldeingang  1.  in  10  Min.  nach 
Bellevue,  mit  Sommerwirtschaft.  R. 
vor  dem  Wald  ab  nach  dem  (11,4  St.) 
Koten  Schuß  (499  m),  einem  Berg- 
plateau mit  Aussicht  in  die  Grafschaft 
Hohustein,  das  Eichsfeld,  im  W.  Ra- 
vensberg  mit  Stöberhai,  im  SO.  KyflF- 
häuser.  Schutzhütte  des  HK.  Wei- 
ter bez.  Wege  nach  Sülzhayn  und  am 
Brandhai(  Aussichtskanzel)  vorbei  über 
die  Hohen  Gänge ,  einen  alten  Grenz- 
weg (1  St.),  nach  dem  Großen  Ehren- 
herg,  1.  ab  nach  der  Staufenhergs^viese 
und  Zorge.  —  3)  So.  nach  (i;3  St.)  Kley- 
singen,  einem  Kolcnistendorf,  mit 
Forellenzucht ;  in  der  Nähe  der  Kam- 
merforst,  das  Neue  Haus  (Wohnung 
des  Dichters  L.  F.  G.  v.  Göckingk, 
gest.  1828),  ein  uralter  Kastanienbaum 
und  die  Kelle ,  eine  mit  Wasser  an- 
gefüllte Alabasterhöhle. 

Die  Umgebung  von  Ellrich  ist  einer 
der  wenigen  Fundorte   in  Nord-  und 


Mitteldentschland  der  in  den  Alpen 
verbreiteten  Arabis  alpiua;  ein  Relikt 
der  Eiszeit. 

Ausflüge  von  Ellrich. 

1)  Über  den  Staufenberg  nach 
Zorge:  2  St.  nw.  durch  das  Limbach- 
tal ansteigend  Waldweg  nach  der 
Staufenbergswiese,  lieblichem  Bergsat- 
tel an  der  braunschw.-preuß.  Grenze. 
Von  dort  ziemlich  steil  auf  den  Großen 
Staufenberg  (554  m);  trigonometri- 
sches Zeichen.  Nach  W.  50  Schritt  ab- 
wärts der  *Zorgehlick  ins  Zorgetal  und 
auf  Zorge.  Zurück  nach  der  Staufen- 
bergswiese und  hinab  durch  das  Els- 
bachtal  nach  Zorge  (S.  141). 

2)  Nach  dem  Großen  Ehrenberg, 
sehr  lohnend.     Chaussee  nö.  nach 

(3  4  St.)  Sülzhayn  {Gasth.  Ed.  Ernst, 
bescheiden, Z.  m.  F.  1,50  M. ; Zum  Sülze- 
tal; Sa,natorium  Hohentanneck ,  für 
Leichtluugenkranke ,  Pens.  5,50-7,50 
M. ;  ZH.),  Dorf  mit  500  Einw.,  inmitten 
der  Berge  malerisch  und  geschützt 
gelegen,  Kurort  für  Lungenleidende. 
Im  18.  Jahrh.  besaß  der  Ort  eine 
Synagoge ;  Grabdenkmäler  mit  hebräi- 
schen Inschriften  sind  noch  erhalten. 
Spaziergänge :  Auf  den  Kirchberg ;  ins 
Ellerbachtal;  ins  Reinbachtal;  Hei- 
ligenbergsklippe ;  auf  den  Poppenberg 
bei  Ilfeld  (S.  230);  zum  Kesselberg 
und  Roten  Schuß  (S.  230). 

Durch  das  Dorf  bis  vor  den  ersten 
Kohlenschacht,  1.  ab  (Weg  bez.)  nach 
der  steilen  Kretklippe  (1*  4  St.),  mit- 
ten im  Wald,  mit  hübscher  Umschau 
bis  Nordhausen,  Eichsfeld  etc.  Die 
Klippe  soll  einst  als  heidnische  Opfer- 
stätte (Krodo)  gedient  haben.  Von 
dort  nördl.  auf  dem  Bergkamm  in  ^U  St. 
nach  dem  Großen  Ehrenberg  (635  m), 
Aussicht  von  der  Kuppe  vei'%vachsen, 
dagegen  am  Westrand  des  Bergs  in 
jungen  Laubstämmen  (schwer  zu 
finden)  Blick  auf  Hohegeiß,  Brocken, 
Wurmberg,  Achtermannshöhe,  Reh- 
berg, Ravensberg,  Göttinger  Berge, 
Hohe  Gänge  bei  Ellrich,  Hainleite, 
Thüringer  Wald,  Nordhausen,  Kyff- 
häuser.  —  Von  hier  nach  dem  Jäger- 
fleck (S.  82)  1/4  St.,  nach  Benneckenstein 
1  St.,  nach  Zorge  durch  das  Kunzental, 
nach  dem  Roten  Schuß  über  die  Hohen 
Gänge  und  den  Brandhai  (Aussichts- 
kanzel) II/2  St.  —  Zurück  nach  Ell- 
rich über  den  Kesselberg  in  l^/g  St. 


27*.  Die  Südharzbalm. 


215 


3)  Über  Sülzhayn  nach  Rothesütte, 
l'/a  St.  Der  Weg  fuhrt  erst  durch 
Sülzhayn  (s.  S.  214),  dann  auf  der 
Chaussee  nördl.  weiter  am  ersten  Koh- 
lenschacht vorüber.  Kurz  vor  der 
ersten  größern  Waldwiese,  die  jetzt 
vom  Neubau  des  Sanatoriums  der  Hal- 
lischen Knappschaftskasse  überragt 
wird,  verläßt  man  die  Chaussee  auf 
dem  hinter  der  Chausseebrücke  r.  ab- 
zweigenden Waldwege,  durch  den 
Klinz  allmählich  im  Wald  ansteigend 
nach  Rothesütte  (S.  82).  Von  dort 
nach  Ilfeld,  vgl.  S.  230,  nach  Jäger- 
fleck, Benneckenstein  etc.,  vgl.  S.  82. 

4)  Östl.  Chaussee  über  Wema  nach 


(5  km)  Appenrode.  Dann  Fußweg  nö. 
nach  dem  idyllischen  Braunsteinhaus 
und  östl.  weiter  nach  der  Ilfelder  Tal- 
brauerei, immer  im  Walde  nach  (2  St.) 
Ilfeld  (S.  228). 

5)  Nach  Walkenried  in  ^'^  St.  ent- 
weder auf  der  Chaussee  und  1.  ab  über 
den  Kupferberg,  oder  durch  das  Him- 
melreich (S.  214). 

Von  Elirich  auf  den  Kaiserweg ,  s. 
S.  144;  Bahnfahrt  bis  Unterzorge  zu 
empfehlen. 

Von  Elirich  über  Braunlage  nach 
Harzburg,  s.  Route  14. 

Von  Elirich  über  Rothesütte  nach 
Tanne,  s.  S.  82—81. 


27a.    Die  Südharzbahn:  Walkenried -Wieda- Braunlage. 


Eisenbahn  von  Walkenried  nach 
(24  km)  Braunlage  (in  1^  -j  St.)  einer- 
seits und  (29  km)  Tanne  anderseits. 
Die  Eisenbahn  ist  eine  meterspurige 
Nebenbahn  mit  der  höch.sten  Steigimg 
von  1  :  30.  —  Sie  erleichtert  den  Be- 
such des  Südharzes  und  bildet  einen 


Zugang   für   den  Brocken  (R.  8)   von 
Süden  her.  —  R.  sitzen. 

Fahrpreise  von  Walkenried:  Bis 
Wieda  U.  Kl.  0,40,  lU.  Kl.  0,30  M.; 
Stöberhai  0,90  u.  0,50  M. ;  Brunnen- 
hachsmühle l,eo  u.  1,05  M. ;  Braunlage 
1,8  0  u.  1,2  5  M. 

Vom  Bahnhof  Walkenried  der  Eisenbahn  Nordhansen-Northeim 
(s.  Eintr.-R.  IX)  zieht  die  Südharzbahn  im  Bogen  am  Afien  und  Eck- 
teich vorüber,  dann  nördl.,  beim  Austritt  aus  dem  Wald  schöner 
Blick  auf  die  Berge  des  Südharzes,  hierauf  am  Wald  entlang  bis  Hst. 
Zündhohfabrik;  1  km  unterhalb  der  Hst.  an  der  Chaussee  Wieda- 
Walkenried  die  Hude-  oder  Trifteichen,  eine  Allee  von  150-250  Jahre 
alten  Eichen,  wohl  der  schönste  Eichenbestand  des  Harzes.  —  Xun 
im  grünen  Wiedatal  nach 

(5,2  km)  Stat.  Wieda  (331:  m;  PTF),  am  untern  Ende  des  lang- 
gestreckten braunschweigischen  Dorfs  (334-380  m ;  1548  Einw.),  das 
anmutig  zwischen  bewaldeten  (meist  Buchen)  Bergen  eingebettet  ist; 
Maschinenfabrik,  Eisengießerei,  Schneidemühlen,  Holzsohlenfabrik ; 
Forstamt.  —  Unterhalb  des  Bahnhofs  Wieda,  dicht  hinter  dem  Kirch- 
hof, führt  r.  ein  schattiger  Fußweg  direkt  oder  am  Moseberg  oder 
durch  das  Ziegental  über  EuUngsiviese  (S.  210)  in  1  St.  nach  Bad 
Sachsa  (S.  209). 


Gasthöfe.  Im  obem  Ort,  deshalb 
nach  Hst.  Wiedaer  Hütte,  s.  S.  216, 
fahren:  Walde-sruh,  Z.  1,25,  F.  0,50, 
Mitt.  1,25,  Pens.  3,50-4  M.,  gelobt.  — 
G-rüne  Tanne,  Z.  m.  F.  1,75-2,  Pens. 
3,50-4  M.  —  Mitte  des  Orts:  Weißes 
Roß,  Z.  m.  F.  1,50,  Pens,  von  3,50  M. 
an;  Schülerherberge;  F.  —  Stadt 
Braunschiueig,  Z.  m.  F.  2,  Pens.  4  M. ; 
Schülerherberge:  gelobt.  — Im  untern 
Ort  (nach  Stat.  Wieda) :  Pensioashaus 
und  Restaurant  Forellengrund,  Z.  m. 


F.  1,75,  Pens.  4-5  M. ;  Fischzucht, 
Gondelteich,  Angelsport;  Wellen-  und 
Sturzbäder.  — •  Kamphenkel,  Z.  1,25-2, 
F.  0,75,  Mitt.  1,50-2,50,  Pens.  3,50- 
4,50  M. ;  ZH.  - —  Zum  Löwen,  Z.  von 
1,25  M.  an.  F.,  0,50,  Mitt.  von  1,25, 
Pens,  von  4  M.  an ;  ZH.  —  Außerdem : 
Pension  Bischoff,  Pens.  3,50  M.,  gelobt. 
—  Pension  Villa  Wald  frieden,  Pens, 
von  3,50  M.  an.  —  Harzkiub  (Aus- 
kunft bei  Herrn  Gemeindevorsteher 
Buchholz).  —  Sommerwohnungen. 


216  27a.  Die  Südharzbahn. 

Das  Wiedatal  verengert  sich  aufwärts  allmählich  und  zweigt  ver- 
schiedene Nebentäler  ab,  1.:  Silberbach  und  Ilclf reich,  r.  Sorgetal 
und  Kastental.  Diese  Täler  bieten  mit  ihren  Verästelungen  eine 
Fülle  schöner,  meist  aufwärts  führender  Waldspaziergänge. 

Umgebung  von  Wieda  (überall  Weg-  auf  Brocken  etc.  —  Ein  dritter  Weg 
weiser  und  Ruhebänke) :  Nördl.  zum  führt  ^'a  St.  oberhalb  des  Orts  von  der 
Brockenblick  durch  Silberbach  oder  j  Chaussee  nach  Braunlage  bei  scharfer 
Uelfreich,  Jagdkopf,  Radebeil,  Zacha-  '  Biegung  nach  1.  über  die  Brücke  ins 
riaskopf,  Kaiserweg,  Stöberhai  and  in  I  Weinglastal  bis  Hst.  Stöberhai,  20  Min., 
die  Seitentäler  (s.  oben).  —  Östl.  zum     von    da   auf  dem  »Nordhäuser  Stieg« 


Brandenberg ,  Füllenberg ,  zur  Kreuz- 
talsklippe etc.;  westl.  zur  Wache  (Pa- 
villon), Silberbach  etc.  —  Zum  Stö- 
be r  h  a  i :  Entweder  oberhalb  der  Eisen- 
hütte etwa  5  Min.  auf  der  Chaussee, 
dann  1.  von  der  Chaussee  ab,  an  der 
Langen  Ecke  aufwärts,  den  mittlem 
Weg  (4,5  km)  oder  an  der  Langen  Ecke 
bei  der  Wegteilung  r.  hinter  der  Ober- 
försterei (Wegweiser  »Fahrweg  nach 
Stöberhai«)   zum  (Vu  St.)  Stöberbai 


in  35-40  Min.  zum  Stöberhai. 

Entfernungen:  Nach  Zorge, 
Stöberhai,  Sachsa  und  Walkenried  je 
1  St.,  Ravensberg  1*  4  St.,  Lauterberg 
3  St.,  Oderhaus  £1/4  St.,  Braunlage 
2^1-2  St.,  Wiesenbeeker  Teich  2^,4  St., 
Hohegeiß:  über  Zorge  2  St.,  über 
Neuen  Teich,  dicke  Tannen  oder  Wolfs- 
bachsmühle  21,4  St.,  über  Nullpunkt, 
Ebersbergechaussee  3  St.,  Tanne  3  St.; 
Besuche  des  Brockens  und  des  Kyff- 


(S.  208).    Auf  etwa  ^,4  Höhe  des  Ber-  \  häusers  mit  Bahn  bilden  Tagespartien 
ges  infolge  von  Abholzung  *Aussicht  i  (hin  und  zurück). 

Die  Eisenbahn  zieht  von  Wieda  dicht  im  enger  werdenden  Tal 
aufwärts  (1 :  40)  zur  (6,9  km)  Hst.  Wiedaer  Hütte  (365  m).  —  Zum 
Stöberhai,  s.  oben.  Die  Bahn  fährt  am  Abhang  der  Langen  Ecke 
aufwärts  und  tritt  mit  starker  Steigung  (1 :  30)  in  das  Weinglastal, 
das  sie  nach  1  km  mit  einer  Kurve  durchsetzt,  hier  Hst.  Stöberhai, 
von  wo  bez.  Fußweg  zum  Stöberhai  (S.  208j.  Nun  im  Weinglastal 
zurück  und  wieder  ins  Wiedatal.  Es  beginnt  die  landschaftlich 
schönste  Strecke  der  Bahn:  r.  schöner  Blick  in  die  Täler,  unten, 
60  m  tiefer,  die  kurz  vorher  durchfahrene  Strecke.  Weiter  aufsteigend 
(1 :  40)  mit  reizenden  Ausblicken  r.  auf  die  Steigerköpfe ,  dann  in 
scharfem  Bogen  das  Wiedatal  querend  und  durch  einen  15  m  tiefen 
Felseinschnitt.  Bei  14,5  km  wird  der  Kaiserweg  zum  erstenmal  über- 
schritten, die  Bahn  tritt  über  den  Gebirgskamm  r.  in  die  Abhänge  des 
Zorgetales  und  erreicht  am  Schnittpunkt  des  Kaiserweges  mit  der 
Wieda-Braunlager  Straße  (16  km)  Hst.  Kaiserweg  (593  m ;  vgl.  S.  144). 
Von  hier  hübscher  Weg  um  den  (1  St.)  Ebersberg  nach  Hohegeiß 
(R.  14a),  2  St.  —  Bei  Km-Stein  16,5  höchster  Punkt  (607,5  m)  der  Bahn, 
Wasserscheide  zwischen  Weser  und  Elbe,  dann  abwärts  zur  einsam 
gelegenen  (20,3  km)  Hst.  Brunnenbachsmllhle  (531  m),  wo  die  Zweig- 
linie nach  Sorge,  auch  Hst.  der  Harzquerbahn  (R.  10^),  und  Tanne 
abzweigt,  s.  S.  81.  Die  Hauptlinie  läuft  von  Brunnenbachsmühle 
nördl.  und  übersteigt  den  Höhenzug  zwischen  dem  Brunnenbach 
und  der  Warmen  Bode.  Beim  Austritt  aus  dem  Wald  *Aussicht 
auf  Braunlage  mit  Wurmberg  und  Achtermannshöhe  im  Hinter- 
grund. (24  km)  Stat.  Braunlage  (548  m),  Endstation,  an  der  Süd- 
seite des  Ortes  (S.  138). 


].  Nordbansen. 


217 


28.  Nordhausen. 

Vgl.  den  Stadtplan  S.  218. 


Gasthöfe:  Römischer  Kaiser  (PI.  a), 
Kornmarkt,  Z.  3,  F.  1,  T.d'h.  2,25  M. 
—  Fried richskron  (PI.  1),  beim  Bahn- 
hof, Z.  2-4,  F.  1,  Mitt.  2,50-4,  Pens, 
von  6  M.  an,  gelobt;  ZH.  —  Schneegaß 
(PI.  b),  nahe  der  Bahn,  Gartenrestau- 
rant; Z.  von  2  M.  an,  F.  0,75,  Pens, 
von  5  M.  an;  ZH.  —  Victoi-ia,  Bahn- 
hofstraße; Z.  von  1,75  M.  an,  F.  0,75, 
Mitt.  o.  Wz.  1,75  M.;  ZU. —Weintraube 
(PI.  e),  gern  besucht,  Z.  m.  F.  2,5 o. 
T.d'h.  1,25  M.  —  Berliner  Hof  (PI.  c), 
gut,  Z.  m.  F.  3,  T.d'h.  2  M.  —  Börse 
(PI.  g),  nahe  am  Bahnhof.  —  Wieg 
(PI.  f),  dem  Bahnhof  gegenüber;  Z.  2- 
2,75,  F.  0,75,  Mitt.  1,75  M.;  ZH.  — 
Deutsches  Haus  (vorm.  Isermaun ;  PI.  h), 
Bahnhofstraße;  Z.  2,5o,  F.  0,75  M.  — 
Bahnhofshotel  (PI.  n),  Z.  1,50-2,25, 
F.  0,75,  Mitt.  1,25-1,75,  Pens.  .5-6  M.; 
ZH.;  Touristen.  —  Prinz  Karl  (PI.  d), 
Z.  2,50,  T.d'h.  1,50  M.;  gelobt.  —  Be- 
scheiden; Zum  Königshof  (PI.  i),  nahe 
der  Post.  —  Centralgasthof. 

Restaurants:  Dittze,  auch  Cafe, 
Friedrich-Wilhelms-Platz.  —  Hacker- 
bräu, im  Römischen  Kaiser  (s.  oben). 
Kornmarkt.  —  Kristallpalast,  Fried- 
rich-Wilhelms-Platz.  —  Klosterstübl. 
Neustadtstraße.  —  Riesenhaus.  —  Sip- 
pel.  —  Petri.  —  Zur  Hoffnung ;  —  Drei 
Linden,  beide  Garten.  —  Spangenberg, 


Pferdemarkt  4  u.  8.  —  Keilholz,  Hesse- 
röderstraße  8,  Sonnenbäder. 

Hauptpost :  Königshof  6-8 ;  TF :  Rit- 
terstraße 7;  Zweigämter  beider  am 
Bahnhof. 

Elektrische  Straßenbahn  (10  Pf.): 
Vom  Bahnhof  durch  die  Stadt  (s.  Plan), 
Stadtlinie  und  Ringlinie;  Umsteig- 
stelle: Kommarkt.  —  Wagen:  Die 
ersten  Gasthöfe  haben  Wagen  am 
Bahnhof  (50  Pf.).  —  Taxameter-,  Kraft- 
droschken in  beschränkter  Zahl.  — 
Automobile  für  Stadt  und  Umgegend 
bei  Rulj  u.  Friese,  Am  Altentor  7,  und 
Herrn.  Schneidtwind ,  Xeustadtstraße 
10.  —  Lohnfuhrwerk:  H.  Törpe,  E.  0. 
Kuhinski,  H.  Schneideivind.  —  Eisen- 
bahn,   s.  S.  40,   42,  45,  46,  47,  117. 

Harzklub:  Auskunft  unter  anderm 
in  der  Haackeschen  Buchhandlung, 
Töpferstr.  1.  —Verkehrsverein:  Aus- 
kunft im  Wohnungs-  und  Verkehrs- 
bureau, Markt  15,  sowie  im  Rathaus, 
Zimmer  15,  und  in  den  Buchhand- 
lungen etc.  —  Ausführlicher  illustrier- 
ter Führer  unentgeltlich. 

Geschichtliches.  Nordhausen  vnrd 
927  urkundlich  zuerst  erwähnt.  König 
Heinrich  I.  erbaute  damals  die  Burg 
an  der  Wassertreppe  (S.  220)  und  den 
Königshof  (S.  219).  Er  hielt  sich  oft 
hier  auf,  und  seine  Gemahlin,  die  heil. 


Nordhäuser    Bier,    viel    Verkehr.    —  j  Mathilde,  gründete  hier  ein  Nonnenstift. 


Klöppel,  Kulmbacher  Bier.  —  Bürger- 

brau,  Töpferstr.  —  Kohlmann,  ebenda. 

Wein :  Zum  Ritter,  Gartenterrasse, 

gelobt.  —  Steinmüller.  —  Weintraube. 

—  Hotel  Schneegaß.  —  Jahr  u.  a. 
Cafes  und  Konditoreien:  Dietze  (s. 

oben).  —  Kristallpalast.  —  Müller. 
Bäckerstr.  22.  —  Böning,  Neuestr.  2.  — 
Appenrodt;  Keil;  Schilling;  Schröder. 

Vergnügungslokale :  Kristallpalast 
(PL  m),  am  Friedrich-Wilhelms-Platz: 

—  Drei  Linden;  Walhalla;  Hoffnung ; 
in  allen  Konzerte,  Varietetheater  etc. 

Theater:  Stadttheater.  —  Konzerte 
im  Gehege  (s.  S.  221);  Kaiserher g ; 
Wolfsgrube. 

Bäder:  Städtisches  Bad,  Grimmel- 
allee  (s.  Plan),  Schwimmbassin,  Son- 
nenbäder, warme  Bäder  etc.  —  Tro- 
pus, Grimmelallee  50.  alle  Arten  (auch 
elektr.  Licht -j  Bäder.  —   Centralbad. 


Namentlich  die  Ottonen  und  Salier 
hielten  hier  oftmals  glänzendeHoflager 
und  Reichsversammlungen,  so  daß  die 
Stadt  1105-98  als  »Königsnordhauseu« 
urkundlich  erscheint.  1180  verbrannte 
der  geächtete  Herzog  Heinrich  der 
Löwe  die  Stadt  Nordhausen,  doch 
wurde  sie  bald  wieder  aufgebaut.  Kai- 
ser Friedrich  I.  Barbarossa  gab  die 
Stadt  1158  dem  Kreuzkloster  tausch- 
weise; 1220  wurde  sie  vom  Kaiser 
Friedrich  H.  zur  Reichsstadt  erhoben 
und  bis  1277  von  der  Reichsritter- 
schaft der  kaiserlichen  Burg  vei-wal- 
tet.  Von  1277-1375  führte  das  Stadt- 
regiment ein  patrizischer  Ratund  nach 
der  großen  Resolution  1375  ein  ple- 
bejischer Rat.  Oberreichsvögte  und 
Oberreichsschultheißen  der  Reichs- 
stadt waren  bis  um  1250  die  Nach- 
bargrafen von  Clettenberg  und  dann 
die  Grafen  von  Hohnstein.     Letztere 


218 


28.  Nordhausen. 


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3    Kripfferdenkmal. 

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5  Friedensciclu! 

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8  SicinccIcL' 

9  J/ai-Cti/tff 

10  Trctbar 
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Plan  von  Nordhausen. 


28.  Nordhansen.  219 

verloren  das  Reichsschultheißenamt  Tod  1349  starke  Verheerungen  an- 
1352  an  die  Landgrafen  von  Thüringen,  richtete,  wurden  die  Juden  auf  dem 
deren  Nachfolger,  die  Herzöge  und  »Rähmenc,  in  der  Nähe  ihres  Juden- 
Kurfürsten  von  Sachsen,  1602  auch  hauses  (wohl  Synagoge)  u.  ihres  Got- 
das  Reichsvogteiamt  erhielten.  1697  tesackers,  lebendig  verbrannt.  (Am 
verkaufte  Kurfürst  Friedrich  August  Judenturm  auf  dem  Rahmen  sind  jü- 
von  Sachsen  die  beiden  Reichsämter  dische  Grabsteine  aus  der  Zeit  von 
an  Kurbrandenburg.  König  Friedrich  1416-39  eingemauert.)  In  der  Refor- 
Wilhelm  I.  von  Preußen  verkaufte  mationszeit  wurde  der  Ort  viel  ge- 
1715  beide  Reichsämter  für  50  000  nannt.  Luther  und  Melanchthon  weü- 
Taler  an  den  Rat.  Nun  war  Nord-  ten  hier  oft  bei  dem  Bürgermeister 
hausen  eine  freie  Reichsstadt.  1802  Michael  Meienburg.  Justus  Jonas  (Ge- 
kam  dieselbe  infolge  des  Lüneviller  denktafel,  s.  unten),  Luthers  Freund, 
Friedens  an  Preußen.  —  Mancher-  war  der  Sohn  des  Bürgermeisters  Jo- 
lei  Fehden  und  Unruhen  hat  die  alte  nas  Koch.  Der  »Martinstag«  ist  noch 
Reichsstadt  erlebt.    Als  der  Schwarze     heute  das  volkstümlichste  Fest. 

Nordhausen  (182  m),  an  der  Zorge,  mit  33000  Einw.,  ist  eine  sehr 
gewerbereiche  Stadt,  bevorzugt  als  Bahnknotenpunkt  und  durch 
seine  Lage  an  der  Goldenen  Aue.  Es  ist  femer  selbständiger  Stadt- 
kreis sowie  Sitz  des  Landratsamts  für  den  Kreis  Grafschaft  Hohen- 
stein.  Landgericht,  Bergrevieramt,  Gewerbeiaspektion,  Reichsbank- 
stelle, Handelskammer  etc.  Hauptindustrien  sind  die  Herstellung 
des  bekannten  »Xordhäuser  Kombranntweins«  (an  70  Brennereien), 
die  Tabakfabrikation  (Spezialität  Kautabak),  mechanische  Bunt- 
weberei und  Maschinenfabriken.  Xordhausen  ist  femer  Mittelpunkt 
des  Kalibergbaues  und  Sitz  von  Kalibergbau-,  Schacht-  und  Tief- 
bohrgesellschaften. —  Königl.  Meteorologische  Station. 

Rundgang  (2-3  St.):  Von  den  Bahnhöfen  nö.  durch  die  Bahn- 
hofstraße ^  über  die  Zorgebrücke,  dann  r.  in  die  Amoldstraße  zur 
Hermann- Arnold -Stiftung  iXr.  21;  Sammlung  von  Altertümern, 
Kunstgegenständen  etc.;  Eratr,  So.  11-1,  Di.  Do,  10-1  und  3-6  Uhr, 
frei;  kein  Trinkgeld),  wieder  zurück  zur  Bahnhofstraße,  die  Neu- 
stadtstraße kreuzend  (bis  hierher  event.  Straßenbahn,  Linie  Kom- 
markt)  und  geradeaus  die  schmale  Lesserstiege  aufwärts,  1.  die 
Jakohikirch^. ,  1774  aus  dem  Steinmaterial  des  Klosters  Walkenried 
(S.  211)  erbaut;  am  Jakobikirchhof  (Nr.  3-5),  nördl.,  alte  Fachwerk- 
häuser. Oben  beim  Anfang  der  Neuen  Straße  (die  zur  Eautenstraße, 
der  Hauptstraße  der  Stadt,  weiterführt)  1.  auf  den  * Primariusgrahen , 
der  dicht  an  der  alten  Stadtmauer  hin,  am  viereckigen  Martertumi 
vorüber,  mit  *Ausblick  über  die  L^nterstadt  zum  Kyähäuser,  zur 
Kutteltreppe  führt;  am  Fuß  der  Treppe  die  alte  Kaisermühle,  Nun 
r.  die  Treppe  hinauf  (durch  eine  alte  Ausfallpforte)  zum  Königshof, 
hier  die  Hauptpost  (Renaissance i ,  abwärts,  nördl.  in  der  Ritterstraße 
r.  die  Reichshank  und  das  Hauptstcueramt  (Walkenrieder  Hof).  Weiter 
Abstecher  nw.  bis  zur  Johannistreppe  fl.j  mit  *Blick  auf  den  Nexien 
Weg,  mit  Resten  der  alten  Stadtbefestigung.  Zurück  zum  Königshof 
und  östl.  zum  Lutherplatz  mit  dem  Lutherhrunnen  (PI.  1),  Erz- 
standbild von  Schüler  (1888j,  gegenüber  das  Riesenhaus  (s.  S.  217). 
An  der  Adlerapotheke  (PI.  4)  Gedenktafel  an  Justus  Jo7ias  (s.  oben), 
der  1493  hier  geboren  wtirde.  Nö.  am  Markt  das  RathanS  mit  der 
hölzernen  KolossaLfigur  eines  gekrönten  Rolands  von  1717  (wird 
restauriert;  gegenüber  der  Ratskeller,  Fachwerkbau  von  1710),  da- 


220  28.  Nordhausen. 

hinter  die  St.  Nikolaikirche  mit  Justus- Jonas-Fenster.  —  Nö.  weiter 
zum  Kornmarkt  (am  obern  Ende  der  Rautenstraße,  s.  S.  219)  mit  dem 
Neptunsbninnen  (PI.  2),  einer  Erstlingsarbeit  von  E.  Rietschel.  Vom 
Kornmarkt  nw.,  1.,  Abstecher  durch  Kranich-  und  Domstraße  (mit 
den  alten  Kurien)  zum  gotischen  Dom  (katholisch),  dessen  romanische 
Krypta  von  1100,  vom  Nonnenstift  der  Königin  Mathilde,  herstammt; 
schönes  ChorgestühJ  (14.  Jahrh.)  und  Reste  eines  Kreuzgangs.  (In 
der  Nähe  die  Wassertreppe  und  die  Finkenbnrg ,  Fachwerkhaus.) 
Nördl.  zum  Spendekirchhof  mit  Torhäuschen  und  Mauerresten  und 
durch  die  Barfüßerstraße  (alte  Fachwerkbauten)  zur  St.  Blasiikirche 
(1910  restauriert),  mit  Gemälden  von  Lukas  Cranach  d.  J.  (Ecce  homo 
und  Lazarus),  ferner  mit  Bildnissen  der  Reformatoren  und  der  Meien- 
burgschen  Familie  sowie  der  Bibliothek  des  ehemaligen  Klosters 
Himmelsgarten.  Weiter  nördl.  durch  die  enge  Gasse  zur  Blasiistraße 
(altertümliche  Bautenj  und  diese  nö.  aufwärts  zum  Hagenplatz  mit 
dem  BaUzerhrunnen  von  Jahn  (1910).  Schöner  Blick  auf  den  Dom. 
Nun  südl.  den  Pferdemarkt  hinunter,  dann  so.  fl.j  durch  die  Kranich- 
straße zum  Kommarkt  und  östl.  durch  die  Töpferstraße  zum  Fried- 
rich-Wilhelvis- PI  atz,  mit  dem.  Kaiser-Friedrich-Denkmal  (VI.  12)  von 
Eugen  Börmel  fl901)  und,  Nr.  9,  dem  Städtischen  ßhiseum,  das  mittel- 
alterliche Kimstgegenstände  der  Heimat  enthält,  ferner  prähistorische. 
Münz-,  natm-wissenschaftliche  und  ethnographische  Sammlungen 
sowie  das  Archiv  mit  der  reichhaltigen  BibUoteca  Nordhusana  (Ur- 
kunden seit  1158);  geöfihet  tägl.  außer  Mo.  U-l,  3-5  Uhr,  Eintritt 
fi-ei  (kein  Trinkgeldj.  —  Vom  Platz  zunächst  so.  durch  die  Sedan- 
straße  nach  dem  Kriegerdenkmal  (PI.  3j;  in  der  Nähe  (so.)  das 
Landgericht,  das  Realgymnasium  und  das  (von  Luthers  Freund 
Joh.  Spangenberg  1525  gegründete)  Gymnasium.  —  Sw.  von  der 
Sedanstraße,  etwas  versteckt,  der  Rahmen  (^Aussicht)  mit  dem 
Judentui^i  und  andern  Resten  der  alten  Stadtbefestigung;  femer, 
am  Petersberg,  die  erneuerte  Petrikirche  (Taufbecken,  Kanzel). 
Zurück  über  den  Friedrich -Wilhelms -Platz,  nördl.  zur  schönen 
Promenade  fmitSiswarcMe/iA-maZ  von  F.  Schneiderund,  zwischen 
Schmuckanlagcn ,  dem  GärineHuiin  und  andern  Resten  der  alten 
Stadtmauer),  dann  nach  dem  Gehege  (s.  S.  221).  Östl.  vom  Gehege 
auf  dem  Geiersbergfriedhof:  *Deiikmal  der  Frau  Zacharias  (als 
Wohltätigkeit),  von  Hirt  in  München.  Nahe  dem  Kirchhof  im  Walde 
das  Wallroth -Denkmal  (PL  6),  unweit  der  Friedenseiche  (PI.  5). 
Nördl.  davon  die  Merwigslinde ,  ein  wohl  an  500  Jahre  alter  Baum 
von  etwa  8  m  Umfang.  —  Nö.  der  neue  Stadtteil  (Villen).  —  3  !Min. 
vom  Gehege  der  Stadtpark  mit  dem  Schillerhain,  der  Schillerlinde 
und  dem  Gedenkstein  des  um  den  HK  verdienten  Dr.  Hasse.  Zurück 
südl.  dui-ch  die  Harzstraße  (Kastanienallee)  zur  G-rimmelallee,  westl. 
5  Min.  der  Bahnhof  Altentor  der  Harzquerbahn,  mit  dieser  oder 
durch  die  GrimmelaUee  zu  Fuß  (20  Min.)  oder  mit  der  elektr. 
Straßenbahn  zum  Bahnhof.  Wer  schon  vom  Gehege  aus  umkehren 
will,  der  benutzt  am  besten  die  Straßenbahn  von  der  W^allroth- 
straße  (zAvischen  Gehege  und  Promenade). 

Nordhausen  ist  der  Geburtsort  von:     (gest.  1583);   seine  »Sylva  Hercynia« 
Johann    Thal,    Arzt    und    Botaniker  I  ist  die  erste  Spezialflora  des  Harzes; 


28.  Nordliausen. 


221 


—  Friedrich  August  Wolf,  Philolog 
(Gedenktafel :  Wolfstr.  7) ;  —  Gottloh 
Schröter,  Erfinder  des  Pianoforte  (Ge- 
denktafel :  Ritterstr.  2) ;  —  Wilh.  Gese- 
nius,  Orientalist  (Gedenktafel :  Baltzer- 
straße  27);  —  Traug.  Fricdr.  Kützing, 
Botaniker  (berühmter  Algenforscher). 
Vergnügungsorte:  Das  *Gehege, 
ein  Park  im  N.  der  Stadt,  der  Haupt- 
vergnügungsort, mit  schönen  Spazier- 
wegen und  B.estanvants:  Wald  Schlöß- 
chen (PI.  11;  schöne  Lage);  Trethar 
(PI.  10);  Zur  Menuigslinde  (PI.  7).  So. 
Di.  Mi.  Do.  und  Sa.  sind  die  Konzert- 
tage. Ostl.  davon  die  Wolfsgrube  so- 
wie nö.  Gasth.  Kaiserberg,  Wirtshäuser 
mit  schöner  Aussieht.  —  Nördl.  vom 
Gehege  Wildes  Hölzchen,  mit  einer 
Warte  aus  dem  15.  Jahrh.;  von  hier 
der  Hermann  -  Schmidt  -  Weg  (mit 
prächtiger  Aussicht)  nach  dem  Stadt- 
park. —  Weiterer  Spaziergang  (1  St. 
nw.)  nach  dem  Kohnstein :  Vom  Alten- 
tore in  der  Harzstraße,  Kastanienallee, 
(^,'4  St.)  am  Gasthaus  Parkschloß  vor- 
über nach  dem  Kurhaus  mit  Hasse- 
stein; hier  1.  über  den  Zorgesteg,  am 
Gasthaus  Zum  Schurzfell  vorüber  und 
dann  auf  der  vom  HK  angelegten 
Kohnsteinallee  nach  dem  Kohnstein 
(mit  Restaurant  Schnabelsburg),  *Aus- 
sicht.  —  Man  gehe  noch  20  Min.  weiter 
auf  schattigen  Waldwegen  nach  dem 
Kuxloch,  wo  *  Panorama  des  Süd- 
westharzes. Am  südlichen  Fuß  dieses 
aus  Gips  und  Dolomit  bestehenden 
Gebirgszugs  die  reichen  Quellen  des 
Salzaflusses.  Beide  Punkte  von  Nord- 
hausen auch  mit  Bahn  bis  Nieder- 
sachswerfen (S.  46)  bzw.  Karzquer- 
bahn,  Hst.  Crimderode  (S.  117),  8  Min. 
von  der  Schnabelsburg,  zu  erreichen. 
Ausflüge. 

1)  Nach  dem  Harz-Rigi  (schönster 
Rundblick)  ^U  St. 

2)  Nach  Bad  Neustadt  (2  St.),  ent- 
weder zu  Fuß  teilweise  durch  AVald 
über  Pefersdorf  oder  Rüdigsdorf  oder 
mit  der  Eisenbahn  bis  Niedersachs- 
werfen (an  der  Harzquerbahu)  und 
von  da  zu  Fuß  (1  St.)  oder  mit  dem 
Omnibus  nach  Bad  Neustadt.  Besuch 
der  Burgruine  Hohnstein  (S.  232)  und 
der  Nordhäuser  Talsperre  (S.  233). 

3)  Nach  llfeld,  Talbrauerei,  Braun- 
steinhaus, mit  der  Bahn  nach  llfeld 
und  weiter  zu  Fiiß  nach  (1  St.)  Brauu- 
steinhaus.    Von  da  weiter  durch  den 


Wald  in  Va  St.  nach  Talbrauerei  und 
mit  der  Eisenbahn  zurück. 

4)  Auf  den  Poppenberg   bei  llfeld 

^S.  230),  einen  hervorragenden  *Aus- 
sichtspunkt;  mit  der  Harzquerbahn 
(R.  10b)  bis  llfeld,  weiter  s.  S.  230; 
auch  zu  Fuß  oder  Wagen  über  Wiegers- 
dorf  (S.  230). 

5)  Auf  den  Kyffhäuser:  mit  Eisen- 
bahn nach  Berga-Kelbra  (S.  45),  von 
da  auf  die  Rothenburg  und  den  Kyff- 
häuser oder  nach  Roßla  (s.  S.  222)  und 
über  Sittendorf  zum  Kyffhäuser,  s.R.29. 

6)  Nach  Stolberg:  entweder  mit 
Eisenbahn  über  Berga-Kelbra,  s.  S. 
45,  oder  Fußwege  (alle  bez.) :  a)  4  St. 
Chaussee  (sonnig)  nach  (4  km)  Peters- 
dorf; vorher  1.  eine  kahle  Anhöhe, 
Harz-Rigi  (317  m)  mit  Gasthaus,  schö- 
ner Rundblick.  —  (7,5  km)  Buchholz; 
am  Wirtshaus  zweigt  1.  ein  chaussier- 
ter  Weg  ab ,  an  Hermannsacker  vor- 
bei zur  Schenke  (10  km)  Sägemühle, 
am  Fuß  der  Ebersburg  (S.  232).  Von 
hier  entweder  Chaussee  1,6  km,  dann 
über  Steiger,  Vorvverk  (15  km)  Hain- 
feld und  (16  km)  Hunrod  (S.  236  1.) 
zur  (17,5  km)  Lutherbuche  und  nach 
{18km) Stolberg  (R.Sl);  —  odervonder 
Sägemühle  über  (15  km)  Rodishain, 
steil  bergan  nach  (16,5  km)  Eichenforst, 
(19  km)  Hunrod  und  (20,5  km)  Stol- 
berg. —  b)  Über  das  ehemalige  Kloster 
Himmelgarten  (ein  Teil  seines  Kirchen- 
schatzes wurde  neuerdings  in  Nord- 
hausen ■^^'ieder  aufgefunden),  über  den 
Berg,  »die  Haardt«,  nach  Steiger- 
thal (nahebei  die  Förster-  oder  Leo- 
poldshöhle), Fundort  für  Zwillings- 
kristalle von  Marienglas  (^>Schwalben- 
schwänze«).  Weiter  über  den  Alten 
Stolberg  mit  der  (11  km)  Grasburg, 
auf  dem  alten  Kultusplatze  Reste  einer 
Waldkapelle.  An  dem  Walde  »Alter 
Stolberg«  (manche  botanische  Selten- 
heiten) haftet  auch  die  Wodans-  und 
Frau  Hollen-Sage.  —  Hinab  auf  bez. 
Weg  nach  Rottleberode  und  durchs 
Stoiberger  Tal  nach  (20  km)  Stolberg. 

Nordhausen  als  Eintrittspunkt  in  den 
Harz. 

Die  Stationen  der  Bahn  Nordhau- 
sen—Herzberg, Nordhausen— Sanger- 
hausen (Eintr.-R.  \Tn  u.  IX)  und  der 
Südharzbahn  (R.  27a)  sind  Ausgangs- 
punkte für  Touren  in  den  Süd-  und 
Unterhari£ ,  die  der  Harzquerbahn 
(R.  10b)  für  denMittel-undSordharz. 


222 


29.  Kyffhänser. 


29.  Der  Kyffhäuser. 


Vgl.   die  Karte  S.  224,   das  Kärtchen   vor   dem  Titel   und   die   große   Hanc- 

karte  (unten  1.). 


Eintrittspunkte  für  den  KyflF- 
häuser  (Fußtour  für  Vj-1  Tag)  sind 
die  Stationen  Berga-Kelhra  und  Roßla 
(s.  unten)  sowie  Frankenhausen  (S.  228), 
Station  der  Eisenbahn  Bretleben-Fran- 
kenhausen  -  Sondershausen ,  weniger 
Bennungen  und  Wallhausen  an  der 
Halle-Kasseler  Bahn.  —  Am  lohnend- 
sten ist  die  Tour  von  Stat.  Berga- 
Kelbra  (S.  45),  wo  Post,  Omnibus  und 
Wagen  der  Gasthöfe  nach  (3  km) 
Kelbra  und  dem  Gebirge  bereitstehen 
(Preise  s.  S.  223).  Von  Kelbra  zur 
(2,5  km)  Rothenburg  (prächtiger  Weg) 
und  zum  (6,5  km)  Kyffhäuser -Denk- 
mal (das  auch  von  Kelbra  auf  Wald- 


weg mit  Wagen  erreichbar  ist).  — 
Der  direkteste  Weg  führt  von  Uoßla 
(s.  unten;  Wagen,  auch  Omnibus) 
auf  der  Fahrstraße  über  Sittendorf 
bis  zum  (6,8  km)  Denkmal  auf  dem 
KyiffTiäuser  und  von  hier  event.  wei- 
ter über  den  Obelisken  und  das  Raths- 
feld  zur  (20,5  km)  Barharossahöhle 
(S.  228). 

Am  besten  wählt  man  den  Weg 
von  Berga-Kelbra  als  Hin-  und  nach 
Roßla  als  Rückweg. 

Das  *  Kaiser -Denkmal  ist  von 
Roßla  und  Bennungen  je  7-8  km,  von 
Berga  und  Frankenhausen  je  9-10  km, 
von  Kelbra  8  km  entfernt. 


Roßla  am  Harz  (153  m;  Bahnhofarest.),  Stat.  der  Bahn  Halle- 
Kassel  (S.  45) ,  Dorf  an  der  Helme  mit  2315  Einw. ,  Residenz  der 
Fürsten  zu  Stolberg-Roßla  (s.  S.  234).  Schöne  neue  Kirche.  Fürstl. 
Konsistorium  xmd  Bibliothek  (30000  Bände).  Amtsgericht.  Zucker- 
fabrik.   Der  Kometenentdecker  v.  Biela  wurde  1782  hier  geboren. 

Gasthöfe:  Deutscher  Kaiser,  Z.  ab 


1,50,  F.  0,75,  Mitt.  o.  Wz.  1,50,  Pens. 
4-6  M. ;  Wagen.  —  Kyffhäuser,  am 
Bahnhof,  Z.  1,50,  F.  0,75,  Mitt.  1,50, 
Pens.  3,75  M.  —  Goldene  Sonne,  Gar- 
ten.—  Goldene  Kugel,   Z.  1-1,50  M. 

Ärzte  und  Apotheke.  —  Harzklub. 

Von  Boßla  zum  KyflFhäuser  (7,5 
km).  Wagen  bis  an  den  Fuß  des  Kj'tf- 
häusers  jedePers.  1,  hin  und  zurück 
1,50  M. ;  bis  zum  Gasthof  1,50  bzw. 
2  M.  —  Man  geht  vom  Bahnhof  durch 
den  (0,5  km)  Ort  Roßla  an  der  Kirche 
vorbei,  dann  r.  zwischen  Schloß  und 
Palais  hindurch  (»63  F«),  am  Hof- 
garten vorbei,  hinter  der  Brücke  1. 
über  die  Helme  und  auf  der  Chaussee 
1.  nach  (3  km)  Sittendorf  (Heyder, 
Z.  1,25,  F.  0,75,  Pens.  4  M.;  Bar- 
barossa) und  südl.  am  Gasth.zuni  Kyff- 
häuser, Z.  1-1,25,  F.  0,50,  Pens.  4  M., 
vorbei.  Am  Waldessaum  Richters 
Hotel,  mit  Autoschuppen  (die  steilen 
Chausseen  im  Kyifhäusergebirge  sind 
für  Kraftfahrzeuge  verboten).  Weiter 
durch  schönen  Wald  steil  aufwärts  zur 
Kohlstätte  und  zum  Denkmal  auf  dem 
(7  km)  Kyffhäuser.  —  Die  Rothenburg 
(6,5  km)  erreicht  man  besser  über 
(4  km)  Kelbra  (s.  S.  223). 

Ausflug  von  Roßla  nach  Qnesten- 
berg:  Chaussee  nö.   über  Agnesdorf 


1^4  St.,  oder  besser  auf  der  Chaussee 
vor  Agnesdorf  ,  ^  j  St.  jenseit  des  Höhen- 
zugs den  Fußweg  östl.,  über  den  »Ro- 
ten Kopf«.  Der  Weg  verliert  sich 
aber  im  Acker.  Umgeht  man  letztern 
und  wendet  sich  1.  durch  den  Wald 
Rückfeld,  Reckefeld  (-Herkafeld) ,  so 
gelangt  man  zur  sogen,  (jueste,  einem 
Gipsfelsen,  hier  Blick  auf  das  unten 
liegende  Dörfchen  (juestenberg  {Gast- 
haus zur  Thüringer  Schweiz,  für  Som- 
merfremde ,  die  Waldeseinsamkeit 
lieben)  und  auf  die  Ruine  Questenberg. 
R.  oder  südl.  hinab  ins  Dorf,  in  dem 
eine  geki-önte  Rolandsfigur;  dann  hin- 
auf zur  Ruine.  Am  dritten  Pfingst- 
tag  Volksfest,  das  sich  an  die  Sage 
lehnt  vom  Töchterlein  des  Ritters 
Knauth,  das  verirrt,  von  den  Rothaern 
auf  der  »Fräuleinwiese«  wiedergefun- 
den wurde ;  zum  Dank  hat  der  Vater 
das  Questenberger  Fest  gestiftet.  Die 
Burg  Questenberg  ist  um  1250  von 
den  Grafen  \on  Beichliugen  erbaut 
worden,  kam  durch  Kauf  1330  an  den 
Mark-  und  Landgrafen  Friedrich  von 
Meißen  und  Thüringen,  1430  als  Pfand 
und  1465  als  thüiingisches  Lehen  an 
die  Grafen  zu  Stolberg.  —  ^  4  St.  von 
Questenberg  liegt  die  Felsenwölbung 
Konradsbett ,  im  16.  Jahrb.  »Bruder 
Konrads  Wirtung«  genannt  von  einem 


29.  Kyffhänser. 


223 


Mönch  der  nw.  vom  Dorf  einst  gelege- 
nen »Klause  zu  den  sieben  Brüdern«, 
der  sich  hier  niedergelassen  hatte. 

Nun    entweder   durch    das   Wicke- 
röder   Tal    über    Bennungen    (S.   45) 


nach  Roßla  (Vk  St.)  zurück;  oder 
auch  durch  das  Düsterbachtal  weiter 
nach  Haynrode,  Mohrungen  (bez.  »57 
D«  und  »E«)  und  (bez.  »66  D«)  Wippra 
(S.  254),  31a  St. 


Von  Roßla  (4  km)  in  ^ji  St.,  von  Bahnhof  Berga  (3  km ;  Omnibus 
und  Post  vom  Bahnhof,  s.  S.  45)  in  40  Min.  Chaussee  nach 

Kelbra  »am  Kyffhänser«,  wohlhabendem  Städtchen  mit  2397 
Einw. ,  3  Rittergütern,  Amtsgericht,  Perlmutterindustrie,  Brauerei, 
HK,  PTF.  —  Gut  erhaltene  alte  Stadtmauer,  schöne  Anlagen  nach 
dem  Walde  zu. 


Gasthöfe:  Kaiserhof,  Z.  1,50-2,  F. 
0,75,  T.d'h.  1,50,  Pens.  4,50-6  M.; 
Schülerherberge.  —  Sonne,  Z.  m.  F. 
2,25-2,50,  Mitt.  1,50,  Pens.  5  M.  — 
Lindenhof,  Z.  1,75,  F.  0,75,  Pens,  von 
4  M.  an.  —  Preuß.  Hof,  Z.  1-1,50,  F. 
0,50,  Mitt.  1,20,  Pens.  3-3,50  M. ; 
Schülerherberge;  —  Gold.  Aue,  gelobt; 
Z.  m.  F.  2  M. ;  beide  bescheiden.  — 
Deutsche  Eiche.  —  Gasthaus  Ratskeller 
und  Schützenhaus.  —  Weißes  Roß 
(Sichting),  Z.  1-1,50,  F.  0,50,  Mitt.  1, 
Pens.  3,50  M.,  seit  der  Gründung  1730 
im  Besitz  einer  Familie;  bescheiden. 

Wagenfahrt  (1  Pers.)  vom  Bahnhof 
Kelbra  (S.  45) :  nach  Kelbra  0,50,  zur 
Eiche  0,60 ,  zur  Rothenburg  1 ,  zum 
Kyffhäuser  1,30  u.  1,70,  hin  und  zurück 
je  nach  dem  Aufenthalt  2,25-2,70  M. 

Ausflüge :  l)  Kirchtal  und  die  (i  a  St.) 
Altendorfer  Klippen,  (2  km)  Aussichts- 
türmchen, Blick  auf  die  Goldene  Aue. 
(Von  hier  bez.  Weg  »41  K«  zur  Rothen- 
burg, S.  225.)  —  2)  Westl.  der  Stadt 
auf  die  Chaussee  nach  Soudershausen 
(»72  B«),  nach  25  Min.  1.  abzweigen, 
über  (IVa  St.)  Steinthalleben  nach  der 


(2  St.)  ♦Barbarossahohle,  einer  der 
sehenswertesten  Höhlen  dieser  Art 
im  deutschen  Mittelgebirge  (1865  ent- 
deckt), durch  Auslaugung  eines  Gips- 
lagers entstanden ,  mit  *Gipsueubil- 
dungen  (unter  andern  die  Gerberei, 
der  "Wolkenhimmel  und  der  Olymp, 
die  höchste  SteUe  der  Höhle)  und 
kristallklaren  "Wasserbecken,  deren 
Grund  beleuchtet  wird.  Die  Höhle 
(elektrisch  beleuchtet)  ist  zugänglich; 
Eintritt  jede  Person  (auch  eine  ein- 
zelne!) 70  Pf.,  Kinder  40  Pf.  Vor  der 
Höhle  ein  Gasthof.  Weiter  (»63  I«) 
über  die  Reste  der  Falkenburg  östl. 
zuerst  sonnig,  dann  nö.  durch  Wald 
im  Habichtstal  aufwärts,  nun  1.  (nw., 
»62  H«)  zum  (11,4  St.)  Rathsfeld  (s. 
unten).  —  2)  Nach  dem  Rathsfeld 
(7  km)  auf  dem  Kyflhäuser,  im  Walde, 
von  Wiesen  umgebenem,  fürstlich 
schwarzburg  -  rudolstädtischem  Jagd- 
schloß, mit  Jagdtrophäen  (Meldung 
beim  Oberförster);  mit  *Kapelle.  Im 
Forsthaus:  PF;  nahebei  ein  Gasthof 
(Z.  2,  F.  0,75,  Pens.  6  M.)  an  der 
Straße  nach  Frankenhausen. 


Rothenburg  und  Kyffhäuser. 


Das  Kyffhäusergehirge,  ein  selb- 
ständiges Massengebirge  zw^ischen 
dem  Tale  der  Unstrut -Wipper  und 
dem  Helmetale,  19  km  laug,  7  km 
breit,  nach  N.  steil  abfallend,  erhebt 
sich  325  m  über  der  Goldenen  Aue 
auf  schwarzburg -rudolstädt.  Gebiet, 
gehört  zur  Dyasgruppe,  deren  untere 
Schichten,  das  RotUegende  (Baumate- 
rial zum  Kaiserdenkmal),  am  Nord- 
rand auftretend,  von  Granit  (im  Born- 
und  Steintale)  und  Syenit  (östl.  der 
Rothenburg)  durchbrochen  werden 
und  stellen^Yeise  zahlreiche  verkieselte 
Stämme  (Psaronius  etc.)  aufweisen 
(Prachtstück    vor     dem    Kyffhäuser- 


Gasth.).  Der  höchste  Punkt  (477  m) 
ist  das  Lengefeld  (trigonometrisches 
Signal,  schöne  Rundschau),  nw.  dar- 
unter der  Burgberg  der  Rothenburg ; 
sw.  die  Ruine  Falkenburg,  unter  der 
die*Barbarossa-  oder  FalkeJiburghöhle 
(s.  oben)  im  Gips  Liegt.  Bei  Steinthal- 
leben so.  die  Ochsenburg,  eine  vor- 
geschichtliche WaUburg,  sowie  bei 
Frankenhausen  nw.  die  Kattenburg. 
Das  Rathsfeld  auf  dem  Plateau  des 
Gebirges;  ein  fürstliches  Jagdschloß 
(s.  oben).  Die  Haüptwege  sind  vom 
HK  bez.  —  Der  Kyffhäuser,  der  in 
unsrer  Route  gemeint  ist,  ist  die  NO.- 
Ecke  des  Gebirges:  1116-1118  mons 


224 


29.  Kyffliäuser. 


nb.Btiiikjjin  Saitij  rliAii\,       ^  iitiin  l  /(reüib(ji^ 


Kyffhäuser.  225 


Kuffese,  Cvffese,  Cuphese  genannt, 
welcher  Name  auf  die  1116  hier  er- 
baute Burg  übertragen  wurde.  — 
Literatur:   K.  Meyer,  »Führer  über 


Das  Kyffhäusergebiet  ist  sehr  reich 
an  selteneren  Pflanzen  (auf  Gips  viele 
Orchideen,  auch  Adonis  vernalis  u.a.). 
An   der  Numburg    bei   Kelbra  findet 


das  Kyffhäusergebirge«.  K.  Meyer,  man  viele  Salzpflanzen,  z.  B.  Aster 
»Kyifhäusersagenstrauß«.  Dr.  0.  Rieh-  Tripolium ,  Bupleurum  tenuissimum, 
ter ,  »Kyflnäuserbuch«.  AnemüUer,  Obionepedunculata,  Melilotusdentata, 
»Kyffhäuser  ujid  Rothenburg«.  .  Apiumgraveolens,Carexhordeistichos. 

Von  Kelbra  zur  Rothenburg  (2,5  km).  Beim  Hotel  Kaiser- 
hof 1.  in  eiae  Lindenallee  (Bainweg),  die  in  25  Min.  an  den  Fuß  des 
Berges  zum  Gasthof  zur  Deutschen  Eiche  (hübsche  Rast)  führt,  neben 
der  großen  Eiche,  von  der  man  1.  ansteigend  in  1  St.  durch  den 
Laubwald  die  Ruine  erreicht;  dagegen  zweigt  der  Krumme  Weg 
schon  unten  am  Waldessaume  r.  ab  und  führt  dui'ch  das  Tannen- 
bergtal  langsamer,  aber  bequemer  aufwärts. 

Noch  länger,  aber  landschaftlich  \  liegt  das  Kirchtal  mit  seiner  Fort- 
viel  interessanter  als  beide  ist  die  j  Setzung  nach  dem  Vogelherd,  Renn- 
Chaussee  an  der  S"W.-Seite  des  Tannen-  stieg  und  der  Rothenburg  und  einem 
bergtales,  unter  dem  Bergrücken  des  ^  südlichen  Seitenwege  nach  den  Klip- 
Vogelherdes ;  jenseit  der  Beerenköpfe  I  pen  (vgl.  S.  223). 

Die  *Rotlienblirg  (394  m)  ist  um  1100  vom  Grafen  Christian 
von  Rothenburg  erbaut;  die  Rothenburger  starben  schon  1208  aus; 
die  Burg  kam  als  Erbe  an  die  Grafen  von  Beichlingen-Rothenburg; 
1212  eroberte  Kaiser  Otto  IV.  die  Burg,  die  1378  an  die  Grafen 
von  SchAvarzburg  fiel,  denen  sie  noch  heute  gehört;  sie  ist  1525 
im  Bauernkriege  zur  Ruine  geworden.  Heute  lassen  sich  drei 
Gebäude  unterscheiden:  im  S.  der  Bergfried  (45  m  L'mfang)  auf 
frühmittelalterlichem  Unterbau,  in  seinem  Hauptbau  aber  der  go- 
tischen Zeit  angehörend;  der  mehrgeschossige  Ostbau,  der  sogen. 
^Rittersaal ,  der  interessanteste  Teil  der  Burg,  mit  zum  Teil  gut 
erhaltenen  Einzelheiten;  und  der  JVordostbau.  Aussicht  mit  Blick 
auf  das  Kyffhäuserdenkmal  vom  Altan  nördl.  Dabei  Gasthaus 
(großer  Festsaal  mit  Veranda;  Z.  m.  F.  2,25  M.)  und  Bismarckturm 
des  Kyfl'häuserverbandes  der  Vereine  Deutscher  Studenten.  —  Von 
hier  zwei  Wege:  a)  Fahrweg  (3  km,  zum  Teil  sonnig  und  wenig 
Aussicht)  auf  die  Straße  Kelbra-Frankenhausen  und  zum  Obelisken 
(aus  verkieselten  Stämmen,  S.  223,  errichtet),  1,3  km,  hier  Weg- 
teilung: die  Chaussee  wendet  sich  südl.  nach  dem  Rathsfeld  (S. 
223  r.);  unser  Weg  (Fahrstraße)  geht  beim  Obelisken  1.  von  der 
Chaussee  ab  und  führt  östl.  (1,7  km)  zur  Kohlstätte ,  von  da  Fuß- 
weg hinauf  zum  Denkmalplatz  auf  dem  Kyffhäuser  (s.  unten);  r. 
Weg  zum  Gasthof.  —  b)  Ein  andrer  *Weg  (4,5  km)  ist  20  Min. 
länger,  aber  Nm.  größtenteils  schattig,  und  gewährt  öfter  freie  Aus- 
sicht; er  ist  leicht  zu  finden  und  vom  HK  bez.  (»41  L«).  Man  geht 
an  die  Stelle  unterhalb  der  Rothenburg  zurück,  wo  der  Wegweiser 
»Rothenburg«  steht,  und  wandert  auf  dem  Fußweg  links  weiter,  der 
in  fast  gleicher  Horizontale  an  der  nördl.  Seite  des  Gebirges  herum- 
führt, zur  Kohlstätte  und  zum  Denkmal. 

Der  *KyfQiäiiser  (457  m),  aus  Ober-,  Haupt-  und  Unterburg  und 
einer  Kapelle  bestehend,  war  eins  der  wichtigsten  Bergschlösser  der 

Harz.     1912.  15 


220 


29.  Kyffhäuser. 


deutschen  Kaiser;  darunter  lag  Tilleda  (S.  227),  in  der  Nähe  Wall- 
hausen und,  3  St.  weiter,  Allstedt,  alle  drei  einst  Kaiserpfalzen. 

5  bzw.  8  Min.  vom  Denkmal  der 
Gasthof  (Z.  m.  F.  3  M.;  Postagen- 
tur),  auch  im  Winter  geöffnet,  mit 
Aussielitsveranda  (der  Kaminschmuck, 
ein  Barde,  von  Nik.  Geiger ;  »Kaiser- 


Schwarzburg-Rudolstadt.    Anfang  des 
16.  Jahrb.  war  sie  schon  verfallen. 

Unter  den  vielen  an  den  Kyffhäu- 
ser sich  knüpfenden  VolkSSagen  ist 
jene  die  bekannteste,  nach  der  Kai- 


saal« im  Stil  eines  altdeutschen  Fest-  i  ser  Friedrich  I.,  Barbarossa  (ursprüng 
raumes  von  Unger,  mit  Glasmalereien 
von  Wichmanu).     Der   Gasthof   liegt 
abseits  südl.  unter  dem  Denkmal,  am 
Rande  des  waldigen  Wolwedatals. 

Die  Bergfeste  wird  historisch  erst 
1115  unter  Heinrich  V.  erwähnt  und 
wurde  lllSzerstört.  Barbarossa  stellte 
sie  1152  wieder  her  und  übergab  sie 
Burgvögten;  1290  erhielten  sie  die 
Grafen  von  Beichlingen- Rothenburg 
als  Reichslehen.  Nach  deren  Aus- 
sterben kam  sie  an  die  Thüringer 
Landgrafen  und  dann  nebst  der  Ro- 
thenburg an  die  Grafen  zu  Schwarz- 
burg (1378)  und  gehört  noch  jetzt  zu 


lieh  sein  Enkel  Friedrich  11.),  dahin 
verbannt  sein  und  tief  im  Schoß  des 
Bergs  seiner  Erlösung,  d.  h.  der  Wie- 
derherstellung der  Einheit  Deutsch- 
lands und  dessen  Erstarkung,  ent- 
gegenharren sollte.  Er  sitzt  schlafend 
an  einem  steinernen  Tisch,  durch  den 
sein  roter  Bart  gewachsen  ist;  von 
Zeit  zu  Zeit  sendet  er  einen  Zwerg 
aus,  um  einen  Menschen  herbeizu- 
holen, dem  sich  der  Berg  durch  die 
geheime  Kraft  einer  blauen  Wunder- 
blume aufschließt,  und  der  dann  dem 
Kaiser  Kunde  über  die  Nähe  der  Er- 
lösungsstunde bringen  soll. 


Von  der  einst  ausgedehnten  Burganlage  sind  nur  wenige  Reste 
übrig,  vor  allem  der  *Bergfried  der  Oberburg  ( Kaiser- Friedrich- 
Tui-vi),  noch  an  22  m  hoch,  eins  der  ältesten  Baudenkmäler  Thü- 
ringens, bis  zu  8  m  Höhe  ganz,  von  da  in  ungleichen  Stücken  er- 
halten. Er  ist  gegen  den  Zug  der  übrigen  Burganlage  etwas  schräg 
gestellt,  so  daß  seine  vier  Ecken  genau  den  Himmelsrichtungen  ent- 
sprechen. Bauart  und  Behandlung  der  Steine  weisen  auf  Maurer- 
kunst unter  römischer  Schulung  aus  der  zweiten  Hälfte  des  10.  Jahrh. 
hin.  Der  nur  durch  Zugbrücke  oder  Leiter  zugängliche  Eingang 
an  der  SW. -Seite  des  Obergeschosses  ist  noch  erkennbar;  im  Innern 
führte  eine  Wendeltreppe  hinab.  Die  drohenden  Bisse  des  (nicht 
ersteigbaren)  Turmes  halten  Eisenstäbe  zusammen;  die  Aussicht 
(s.  S.  227)  ist  hier  zum  Teil  beschränkt.  —  Das  Südtor  der  Oberburg 
(jetzt  der  hintere  Eingang  zum  Denkmal)  heißt  »Erfurter  Tor«, 
weil  man  bei  hellem  Wetter  die  alte  Hauptstadt  Thüringens  von 
hier  sehen  soll.  —  Östl.  von  der  Oberburg,  auf  der  Stelle  der  frühem 
Haupt  bürg,  erhebt  sich  das  gewaltige,  weithin  sichtbare 

**Denkmal  für  Kaiser  Willielm  I.,  errichtet  von  den  deut- 
schen Kriegerverbänden  (von  Bruno  Schmitz,  Berlin)  zum  Andenken 
an  den  siegreichen  ersten  Kaiser  des  neuen  Deutschen  Eeiches.  Die 
einfache  Größe  des  Baues  verkündet  die  Erfüllung  der  alten  Ver- 
heißung vom  verborgenen  Zusammenhang  des  alten  und  neuen 
Kaiserreichs,  der  nie  versiegenden  Kraft  deutschen  Volkstums. 

Der  Bau  wurde  1890  begonnen  und  Durchmesser)  96  m  lange  und  61  m 
am  18.  Jixni  1896  eingeweiht.  —  Die  breite  unterste  Ringterrasse  bildet 
Höhe  des  Turms  beträgt  von  der  ersten  einen  Halbkreis  auf  mächtigen  Stütz- 
Terrasse  bis  zum  Kreuz  der  Kaiser-  j  mauern  (an  ihrer  Nordseite  der  ka- 
krone  69  m  (Siegessäule  in  Berlin  pellenartig  eingerahmte  Gedenkstein 
61,5  m,  Niederwalddenkmal  39  m),  die  I  des  Kyffhäuserverbandes  der  Vereine 
ganze  Denkmallänge  130  m.    Die  (im  i  Deutscher   Studenten   zur  Erinnerung 


29.  Kyffhänser. 


227 


an  die  kaisei'liche  Botschaft  vom 
17.  Nov.  1881).  Breite  Stufen  führen 
auf  eine  zweite,  7  m  breite  und  41  m 
lange  Terrasse.  Hier,  an  der  Rück- 
seite eines  viereckigen  Hofes,  der 
das  versunkene  alte  Kaiserschloß  ver- 
sinnbildlicht, hebt  sich  unter  einer 
Rundbogennische  schemenhaft  aus 
dem  Felsen  die  mächtige  Gestalt  des 
erwachenden  Staufenkaisers  *Fried- 
ricli  Barbarossa;  ein  Meisterwerk 
von  Nikolaus  Geiger  in  Berlin.  Zu 
beiden  Seiten  des  Hofes  führen  Trep- 
pen über  kleinere  Seitenterrassen  auf 
die  nach  dem  Abhang  des  Berges 
hin  abgerundeten  und  mit  zinnen- 
artigen Mauern  und  kleinen  Eck- 
türmen geschmückten  Mittelterrassen 
und  weiter  zur  obersten  Terrasse, 
die  von  dem  28  m  im  Durchmesser 
fassenden  Denkmalunterbau  gebildet 
wird,  aus  deren  Mitte  im  Quadrat 
ein  massiver  turmähnlicher  Bau  auf- 
ragt, der  sich  nach  oben  verjüngt; 
über  seinem  zinnenartigen  Gesims  die 
mit  Eichenlaub  bekränzte  deutsche 
Kaiserkrone. 

Lber  der  Figur  Barbarossas  tritt 
aus  der  Mitte  des  Aufbaues  auf  halb- 
kreisförmigem Postament,  zu  dessen 


Seiten  die  allegorischen  Gestalten  der 
deutschen  Kraft  und  der  Geschichte 
sitzen,  das  9,5  m  hohe,  in  Kupfer 
getriebene  *Seiterstandbild  Kaiser 

Wilhelms  I.  heraus,  eine  Schöpfung 
£mil  Eundriesers  in  Berlin ;  hoch  über 
dem  Kaiserbild  unter  dem  Gesims 
der  Reichsadler  mit  dem  Hohenzol- 
lemschild.  —  Von  der  obersten  Denk- 
malterrasse weite  *Aussicht. 

Im  Innern  des  Denkmalturms 
(Eintr.  50  Pf.,  an  der  Südseite  beim 
Erfurter  Tor,  s.  S.  226)  eine  Gedenk- 
halle (in  einem  Seitenraum  sind  die 
*Modeile  des  Denkmals  aufgestellt), 
über  der  sich  fünf  Geschosse  er- 
heben, durch  die  man  auf  einer  in 
eine  durchgehende  Mittelsäule  einge- 
bauten Wendeltreppe  30  m  hinauf 
zu  den  Zinnen  und  zur  Krone  steigt; 
von  hier  prächtige,  weite  *Aussicht: 
Im  O.  Sangerhausen,  Allstedt  mit  dem 
Kaiserschloß,  Artern,  Unstruttal;  im 
S.,  über  das  "VVolwedatal  hinweg, 
die  obere  Sachsenburg,  Ettersberg  bei 
"Weimar,  Thüringer  Wald ;  im  W.  die 
Hainleite,  Possenturm  bei  Sonders- 
hausen, Ohmberge,  Eichsfeld,  Nord- 
hausen, Rothenburg;  im  N.  der  Harz, 
Brocken,  Viktorshöhe,  Auerberg. 


Von  der  östl.  gelegenen  Unterbnrg  stehen  noch  gut  erhaltene 
Reste,  besonders  die  romanische  ^Kapelle  zum  heiligen  Kreuz  (im 
15.  Jahrh.  ein  gefeierter  WaUfahrtsortj  mit  gotischem  Eingang,  zu 
dem  man  vom  Nordeingang  des  Denkmals  direkt  hinabgelangt. 
Ein  andrer  *Fußweg  (schattig  und  bequem)  zweigt  von  dem  nördl. 
um  den  Kyfl'häuser  und  das  Denkmal  zu  führenden  Weg  ab  nach 
den  Ruinen  der  Unterburg,  umzieht  sie  (schöne  Aussicht)  und  führt 
zum  Gasthof  (S.  225).  —  Rückweg  von  der  Kohlstätte  aus  direkt 
auf  dem  neuen  Fahr^veg  oder  kürzendem  Fußweg  (r.)  hinab,  am 
Fuß  des  Berges  Richters  Hotel  zum  Kyffliäuser-Denkmal  (S.  222j,  dann 
über  (3  kmj  Sittendorf  nach  (8  km;  Bahnhof  Roßla  in  IV2  St. 

Unterhalb  des  KyfFhäusers  (25  Min.     der  Wallgräben  sind  vom  alten  Königs- 


hinab;  \ifi^T\\l^A&( Wirtshaus),  preu- 
ßisches Dorf  mit  1100  Einw.  und  3 
Rittergütern.  Die  alte  Kaiserpfalz 
ist  gänzlich  verschwunden,  sie  lag 
auf  dem  Pfingstberg,  an  der  Stelle, 
die  jetzt  noch  das  »Alte  TiUee  heißt. 
(Heinrich  der  Löwe,  der  durch  den 
unglücklichen  Sturz  in  Bodfeld  [S. 
80]  gezwungen  war,  in  Walkenried 
sich  heilen  zu  lassen,  kam  hierher,  als 
der  Kaiser  seinetwegen  von  Saalfeld 
nach  Tilleda  zog.  Versöhnung  zwischen 
beiden  im  März  1194.)  Nur  Funda- 
mente der  Umfassungsmauer  u.  Reste 


hofe  noch  vorhanden.  —  Rückweg 
von  Tilleda  über  Sittendorf  u&ch.  Roßla 
in  13,4  St. 

Weiterwege  vom  Kyffhäuser, 

1)  Über  die  Rothenburg  nach  Kel- 
bra :  Auf  der  Denkmalstraße  zur  Kohl- 
stätte CS.  222j,  hier  entweder:  a)  auf 
der  Höhe  westl.  weiter  und  beim  Obe- 
lisken auf  die  Chaussee,  auf  dieser  r. 
i'nw.)  weiter,  bis  sie  zu  fallen  beginnt, 
hier  (Wegweiser)  r.  ab  nw.  zur  (1  St.) 
Rothenburg  (S.  225) ;  —  oder  b)  wie  a) 
und  bei  der  Kohlstätte  r.  ab  ein  Stück 

15* 


228 


).  Harzqnerbalm. 


auf  der  Straße  nach  Sittendorf  ab- 
wärts, bis  1.  bei  einem  Wegweiser  unser 
»Weg  zur  Rothenburg«  abzweigt,  der, 
bez.  »41  L«,  meist  (Nm.)  schattig,  in 
fast  gleicher  Horizontale  mit  hübschen 
Ausblicken  am  Gebirge  herumführt 
zur  (IVa  St.)  Rothenburg.  Von  hier, 
bez.  »41  K« ,  in  i, a  St.  hinab  nach 
Kelbra  und  zur  (2  St.)  Stat.  Berga- 
Kelbra  (S.  45). 

2)  Nach  Frankenhausen  oder  zur 
Barbarossahöhle:  Entweder  wie  la) 
bis  zum  Obelisken,  hier  1.  südl.  auf 
der  Chaussee  weiter;  oder,  besser  und 
näher,  von  der  Kohlstätte  (S.  222)  bei 
dem  Wegweiser  »zum  Rathsfeld«  südl. 


hinab  auf  schönem  Waldweg  das 
Lange  Tal  schneidend  und  oberhalb 
des  Appel-Tals  hin,  beim  Ententeich 
auf  die  Chaussee  und  bald  zum  {^U  St.) 
Rathsfeld  (S.  223);  nun  entweder,  bez. 
»62  J«,  auf  der  Straße  weiter,  am  (IVa 
St.)  Waldschlößchen,  Ga.sthaus,  vor- 
über, durch  das  Kalktal  nach  (2  St.) 
Frankenhausen  (S.  47);  —  oder,  bez. 
»63  J<',  hinter  dem  Rathsfeld  beimWeg- 
weiser  »Zur  Höhle«  r.  ab  durch  den 
Wald,  bergab  in  8/4  St.  zur  (li,a  St.) 
Barbarossahöhle  (S.  223);  von  hier 
entweder  in  1  St.  nach  Frankenhausen, 
oder,  wie  S.  223,  über  Steinthallehen 
in  2  St.  nach  Kelbra. 


30.  Die  Harzquerbahn  von  Nordhausen  nach  llfeld  und 

Wernigerode. 


Eisenbahn  von  Nordhausen  nach 
60,6  km  Wernigerode  in  3-3^4  St.  — 
Fahrjjreise  von  Nordhausen  nach  llfeld 
U.  70,  ni.  40  Pf.;  Eisfelder  Talmühle 
II.  1,20,  m.  0,85  M. ;  Benneckeristein 
II.  2,  III,  1,35  M. ;  Dreiannen- Hohne 
II.  3,20,  in.  2,05  M. ;  Wernigerode  II. 
3,60,  III.  2,60  M.  (Familienkarten;  So. 
und  Mi.  billige  Tagesrückfahrkarten.) 
—  Über  den  Bau  der  Bahn  vgl.  S.  116. 

Die  Harzquerbahn  ermöglicht  und 


erleichtert  zahlreiche  Tagespartien 
und  Rundtouren  (vgl.  S.  221)  von  Nord- 
hausen aus ;  sie  führt  ferner  zu  fol- 
genden Anschlüssen  an  andre  Bahn- 
linien: auf  Stat.  Eisfelder  Talmühle  an 
die  Selketalbahn  (S.  240),  in  Sorge  an 
die  Bahn  na.ch  Rübeland,  Blankenburg 
(RA)  und27iaie(R.  l),m B7-unnenbachs- 
mühle  an  die  Südharzbahn  (R.  27  a)^ 
in  Dreiannen  -  Hohne  an  die  Brocken- 
bahn  (S.  89)   und    nach  Elbingerode. 


Vom  Bahnhof  der  Harzquerbahn,  neben  dem  Staatsbahnhof  in 
Nordhausen,  zieht  die  Eisenbahn  parallel  mit  der  Staatsbahn  über 
(2  km)  Hst.  AltenÜwr  (S.  117),  nahe  dem  Nordhäuser  Stadtpark. 
Dann  über  die  Zorge  und  über  (5,3  km)  Hst.  Crimderode ,  8  Min. 
vom  Konstein  (S.  221)  nach  (6,9  km)  Hst.  Niedersachswerfen -Ost 
(212  m;  Hotel  Harzquerbahn;  dahinter  das  Postamt),  5  Min.  vom 
Dorf  (S.  46)  und  10  Min.  von  der  Stat.  Niedersachswerfen  der  Staats- 
bahn Nordhausen  -Northeim  (Eintr.-E..  IX),  wohin  man  hinter  dem 
Stationsgebäude  auf  der  Straße  nach  Nordhausen,  1.,  etwa  400  Schritt, 
bis  vor  dem  Kalkofen  (weiße  Gebäude)  r.  auf  einem  Feldweg  gelangt. 
—  Weiter  fährt  die  Eisenbahn  am  Ort  Niedersachswerfen  vorüber, 
setzt  vor  Wiegersdorf  über  die  Bahre  und  erreicht 

(10,7  km)  Stat.  llfeld  (255  m)  an  der  Ostseite  des  preuß.  Fleckens 
(260  m),  in  hübscher  Lage  am  Eingang  des  romantischen  Ilfelder 
Tals,  am  Bährebach,  mit  1700  Einw. ,  Amtsgericht,  Landratsamt, 
zwei  Oberförstereien,  Papierfabrik,  Parkettfabrik,  Brauerei,  Stein- 
briichen.    Klosterschule  (S.  229). 

Gasthöfe:  Tanne,  Garten,  Veranda;  Krone,  Z.  2,  F.  0,75,  Pens.  5  M.  — 
Z.  von  1,50  M.  an,  F.  0,75,  Mitt.  o.  Linde,  Z.  von  1,25  M.  an,  F.  0,75, 
Wz.   1,75,   Pens.  4-5   M.   —    Goldne  \  Pens.  4-4,50  M.  —  Pensionen:   Vüla 


30.  nfeld. 


229 


Martha  (Fräulein  v.  Albedyll),  Pens. 
4,50,  B.  (wöchentl.)  IM.  —  Geschw. 
Keferstein  (Papiermühle).  —  Villa 
Wald  frieden,  hoch  gelegen,  Aussicht. 

—  Montana,  Pens.  4-6,50  M.  —  Villa 
Luise.  —  Restaurants:  nf eider  Tal- 
brauerei (s.  unten).  —  Braunstein- 
haus. —  Bäder:  Im  Teich.  —  PTF.  — 
HK.  — Fremdenverkehrsverein.— Woh- 
nongsn achweis    durch    den  Magistrat. 

—  Apotheke.  —  Zwei  Ärzte. 
Geschichtliches.     Elger  van  Biel- 

stein,  der  als  Edelgerus  de  Ylfeld  zu- 
erst Torkommt,  erbaute  auf  dem  Burg- 
berg südl.  ILfeld  die  Burg,  von  der  nur 
noch  spärliche  Reste  vorhanden  sind, 
da  sie  schon  von  Elgers  I.  EnkeL,  El- 
ger m.,  abgebrochen  wTirde,  nachdem 


Elger  n.  nach  der  Burg  Hohnstein 
übergesiedelt  war.  Dieser  Elger  ET.  ist 
der  Stifter  des  Klosters  Ilfeld.  Das 
Kloster  wurde  vonPöhlde  aus  mitPrä- 
monstratensermönchen  besetzt,  1385 
gestatteten  ihnen  die  Grafen  von  Hohn- 
stein ,  zwischen  dem  Dorf  und  dem 
KJoster  den  Flecken  i  Ilfeld)  zu  erbauen, 
der  ehemals  befestigt  war.  Nachdem 
der  letzte  Abt,  Thomas  Stange,  zum 
Protestantismus  übergetreten  war, 
verwandelte  er  das  Kloster  in  eine 
evangelische  Erziehungsanstalt,  an  die 
er  1550  Michael  Xeander  aus  Xord- 
hausen  berief.  Die  Anstalt  erfreute 
sieh  stets  eines  ausgezeichneten  Rufs, 
1867  reorganisiert,  blüht  sie  heute 
mehr  als  je. 


Die  alte  Klosterkirche  ward  erst  1859  abgebrochen  und  dafür 
1866-68  die  neue  gotische  Earche  ''neue  Glasmalereien)  erbaut. 
Auch  das  alte  Kloster  hat  dem  1881 -8-i  aufgeführten  stattlichen 
Neubau  der  Klosterschule  weichen  müssen,  der  für  100  Alumnen 
Wohnräume  und  Lehrerwohnungen  enthält.  Im  Klostergarten  eine 
große  Altarsteinplatte  und  Taufstein,  in  der  sogen.  Krypte  der 
Klosterscbule  Gedenkstein  mit  den  Bildnissen  der  Klosterstifter, 
Graf  Elgers  n.  von  Hohnstein  und  seiner  Gemahlin  Lutrude ;  Grab- 
stein des  Humanisten  ilichael  Xeander;  vor  dem  Betsaal  und  dem 
Konversationszimmer  HolzreHefs,  die  Klosterkirche  und  Elger  H. 
darstellend,  unter  der  nördl.  Treppe  der  Grabstein  des  letzten  Abts 
Th.  Stange  —  alles  aus  der  alten  Kirche.  —  Berühmt  ist  die  Um- 
gegend durch  ihren  Mineralreichtum:  Melaphvr  mit  Achatmandeln, 
verschiedene  Manganerze,  besonders  Hausmarmit,  Chalzedone,  rote 
.Taspisarten,  Kalkspate,  Aragonit,  Glaskopf  etc.  —  Ilfeld  eignet  sich 
wegen  Lage  und  Umgebung  (weite  Spaziergänge  in  schönstem 
Buchenwald)  sehr  zum  Sommeraufenthalt  (2000  Besucher). 

Spaziergänge 'gute  "Wege) :  1)  Zum  ken  Bähreufer  durch  den  Wald  zur 
Burgberg ,  10  Min.  westl.  vom  Bahn- 
hof, mit  den  Resten  der  um  1100  vom 
Grafen  Elger  ("Adalgar;  I.  erbauten 
Burg  Ilfeld.  —  2)  Am  Kleinen  Kaul- 
berg vorbei  oder  über  den  Gänse- 
schnabel auf  den  (^  4  St.  nö.)  Herzberg 
und  (1  St.)  Eaulberg ,  von  wo  auch 
Waldwege  nach  dem  Rabenstein,  dem 
Molkenbom.  Poppenberg  CS.  230)  und 
Falkenstein  {S.  249;  führen.  —  3)  1,4  St. 
nördl.  zur  Talbrauerei  (Gartenrestau- 
rant, viel  besucht),  Hst.  der  Harzquer- 
bahn (S.  228j.  Von  hier  führt  r.  ein 
Weg  hinauf  zum  (1  St.)  Rabenstein 
(Aussicht  in  das  Bähretal,  Brandestal 
und  Schuppent^-xl),  hina.hzxiT  Netzbrücke 
(S.  230j  oder  in  das  Brandestal  zum 
(l*/a  St.)  Netzkater  (s.  unten). 

4)  Im  Bähretal   entweder  am  ün- 


Xetzbrücke  oder  besser  am  rechten 
Bähreufer  beim  Nadelöhr  vorbei  (eine 
enge  Felsspalte  in  einem  Porphyrblock, 
durch  die  früher  die  Harzfuhrleute, 
dann  die  neuen  Klosterschüler  von 
ihren  altem  Kameraden  gezogen  wur- 
den —  Gedicht  von  Kopisch),  weiter 
unter  der  (1,4  St.)  Raudeshöhe  (Aus- 
sicht) und  dem  Netzberg  (500  m)  hin 
zur  Netzbrücke  (S.  230)  an  der  Chaus- 
see nach  Hasselfelde  und  weiter  zum 
(Vj  St.)  *>etzkater  (Hotel,  40  Z.  1,50 
bis  2,  F.  0,75,  T.d"h.  2,  Pens,  von  4,50 
M.  an;  gelobt),  nahebei  Hst.  der  Harz- 
querbahn (S.  228). 

5)  Mit  der  Harzquerbahn  oder  auf 
der  Chaussee  nördl.  über  (6.4  km) 
Hst.  Eisfelder  Talmühle  (S.  231)  zur 
(9  km)   Hst.  Tiefenbadunühle ;   von 


230 


30.  Ilfeld. 


hier  in  1  St.  nnw.  hinauf  zur  (22/4  St.) 
Bärenhohe  (Karlshaus  mit  Turm ; 
630  m),  die  man  auch  vom  Netzkater 
über  Forstort  Sophienhof,  eine  idyl- 
lisch gelegene  Sommerfrische  (Gast- 
hof Schmidt,  einfach)  mit  schönen 
Waldwegen  und  Brockenpanorama, 
in  2  St.  erreicht. 

6)  Nw.  unter  der  Harzburg  das 
{^U  St.)  Braunsteinhaus  (Försterei  mit 
Wirtschaft). 

Von  Ilfeld  Ober  Hasseifelde  nach 
Blankenburg  oder  über  Bennecken- 
stein  nach  Tanne,  34  bzw.  18  km 
Chaussee.  Im  Bähretal  aufwärts  zur 
Talhrauerei  (S.  229).  Bann  auf  der 
Netzhrücke  über  die  Bahre  und  zum 
(V'a  St.)  Netzkater  (S.  229).  Hier 
Straßenteilung:  r.  über  die  Hst.  Tal- 
mühle (Gasthaus,  Z.  m.  F.  2  M.)  und 
die  (9  km)  Hst.  Tiefenhachniühle  (S. 
229)  nach  (17  km)  Hasselfelde  (S.  245) 
und  von  da  nach  (34  km)  Blanken- 
burg (R.  4),  vgl.  R.  3B.;  —  1.  über 
(8  km)  Rothesütte  (S.  82)  nach  (13  km) 
Benneckenstein  (S.  116)  und  von  da 
nach  (18  km)  Tanne  (S.  81),  vgl.  R.  6. 

Fußweg  von  Ilfeld  nach  Walkenried 
oder  Sachsa,  41/4  bzw.  4^/4  St.  Von 
Ilfeld  zur  Talhrauerei  (S.  229)  den  Fuß- 
weg am  Wasserfall  vorbei,  1.  am  Netz- 
berg mäßig  steigend  auf  den  Giers- 
berg und  von  da  in  das  (1^  4  St.)  Stein- 
mühlental (s.  unten)  hinab;  —  oder 
vom  Netzkater  (S.  229)  etwa  10  Min. 
auf  der  Straße  nach  Rothesütte,  dann 
1.  auf  einem  Hohlweg  25  Min.  im 
Kalten  Tal  aufwärts,  über  den  flachen 
Sattel  in  das  Euletal  (10  Min.),  dann 
in  das  (11,4  St.)  Steinmühlental  mit 
schönen  Felspartien ,  dann  über  den 
Sattel  zwischen  Stehlenherg  und  Schar- 
fenherg  in  das  Tal  des  nach  S.  (Appen- 
rode  zu)  zufließenden  Ellerhachs.  Wei- 
ter dem  Sattel  gegenüber  in  einem 
Nebental  des  Eilerbachs,  dem  Langen 
Tal,  aufwärts  und  dann  steil  hinab 
nach  (2  St.)  Sülzhayn  (S.  214),  von  hier 
sw.  nach  Ellrich und  Walkenried  (R.  27). 

Eine  Fortsetzung  des  Weges 
führt  aus  dem  westl.  Teil  von  Sülz- 
hayn (sogen.  Heiland)  aufwärts  und 
auf  den  Hohen  Gängen,  einem  alten 
Verbindungsweg  über  die  Berge  des 
EUricher  Stadtforstes,  nach  dem  (2^  4 
St.)  Roten  Schuß  (S.  214)  und  über 
den  Langenberg  entweder  durch  das 


Elsbachatal  nach  Zorge  (S.  141)  oder 
über  den  Sattel  am  Großen  Staufen- 
herg  in  das  untere  Zorgotal  und  zum 
(3^,2  St.)  Gasthof  zum  Staufenberg, 
von  hier  entweder  nach  (4V4  St.)  Wal- 
kenried, S.  211;  oder  bez.  Weg  durch 
die  Wälder  und  quer  durch  das  Wieda- 
tal  nach  (43,4  St.)  Sachsa  (S.  209). 

Nach  Neustadt  und  zur  Ruine 
Hohnstein  führen  drei  verschiedene 
Wege:  a)  Chaussee  über  Wiegersdorf 
(4  km),  s.  S.  231 ;  —  b)  an  der  Wiese 
gegenüber  der  Apotheke  entlang  auf 
schattigem  Weg  (weiß  bez.)  von  Ilfeld 
zwischen  dem  Eichberg  und  dem  Kaul- 
berg durch,  dann  am  Fuß  des  Pop- 
penbergs entlang  in  1^  4  St.  zur  Ruine 
Hohnstein  (S.  232);  —  c)  lohnender 
ist  der  Weg  über  den  Bielstein  und 
den  Poppenherg  (s.  unten) ;  3  St.  Von 
der  Ruine  nach  Neustadt  10  Min. 

Auf  den  Poppenberg  zur  Fürst 
Ottos  Höhe :  Zunächst  auf  dem  Wege 
zur  Ruine  Hohnstein,  s.  oben  b),  nach 
V4  St.  1.  ab  in  dem  nö.  streichenden 
Gottestal  hinauf  zum  (1  St.)  ♦Poppen- 
berg (599  m),  auch  Fürst  Ottos  Höhe 
genannt,  mit  Aussichtsturm  des  HK 
und  Schutzhütte  (keine  Wirtschaft), 
weite  *Rundsicht  über  den  Harz,  Kyff- 
häuser  und  die  Goldene  Aue,  in  der 
Ferne  der  Thüringer  Wald,  im  W. 
die  Göttinger  Berge,  im  S.  Hainleite 
und  Eichsfeld.  —  Andre,  etwas  weitere 
Wege  (sämtlich  bez.)  von  Ilfeld  auf  den 
Poppenberg  führen  nhar  Aan  Bielstein 
in  11/4  St. ;  über  den  Herzherg  und  Kaul- 
herg  in  1^  a  St.;  von  der  Talbrauerei 
fS.  229)  über  den  Gänseschnabel  in  P/a 
St. ;  vom  Netzkater  (S.  229)  im  Brandes- 
bach hinauf  ühev  den  Molkenborn,  13/4 
St.;  von  Hst.  Netzkater  Zickzackweg 
über  Rabenstein  (hübsche  Aussicht), 
Sandlinz  (schöner  Blick  auf  den  Süd- 
harz), Preßborn  und  Molkenborn,  in 
1^/4  St.  —  Abstieg  vom  Poppenberg 
nach  Neustadt  in  1  St.,  über  den  Fal- 
kenstein II/4  St.;  von  hier  auch  Abstieg 
nach  Rfeld.  Event,  auch  nö.  über  den 
Tisch  nach  Hufhaus  (Försterei  mit 
Wirtschaft)  und  dann  weiter  nach  Stol- 
berg, Stiege  und  Treseburg,  vgl.  Rr3 
und  S.  232  r. 

Von  Ilfeld  nach  Treseburg  (4V3  St.): 
Durchs  Bähretal  bis  zur  Talmühle 
(Bahn-Hst.,  s.  S.  231) ;  dann  durchs  Mer- 
kelbachtal (»48  B«)  nach  (4  km)  Bir- 
kenmoor; oder  vom  Netzkater  (S.  229) 


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ILFELD-NEUSTADT-STOLBEIIG. 

Maüstab  1 :().".  000 

1000  800   50U  400   200     O  1 


\stonn 


Meter 
ilöheti  in  Mfiem.     _ 


Kilometer 
___^  Touristentrrge 


Fahr  und  \S'atilvu)r        Fußvef/r       rVerlasnau-  Ortr  j 


>  J 


30 A.  Voa  Ilfeld  nach  Holinsteiu.  231 

auf  der  östlichen  der  drei  Straßen  1 '4  St.,  I  Himmelstieg,  mit  (0,7  km  weiter)  Ab- 
dann  1.  hinauf  über  Christianenhaus  zweigung  zur  Xordhäuser  Talsperre 
(Wirtschaft)  xxnd.  Birkenmoor  {im  Forst-  (S.  233),  (13  km)  Hainfeld  nach  (16  km) 
haus  besuchte  Wirtschaft)  nach  (2i  j  Stolberg. — b)Über  den(4  km)Poj3pe7i- 
St.)  Stiege  (S.  245)  und  weiter  nach  berg  (S.  230)  nach  Hufhaus,  von  da 
(4' iSt.)Tre8eburg(S.  2-15);bez. »41C«,  I  auf  den  (12  km)  Birkenkopf,  abwärts 
lohnende  Tour.  _         j  im  Hellbach-  oder  Graubachtal  nach 

Von  Ilfeld  nach  Stolberg,  a)  Über  '  der  {1&,1 'km)  Schweizerhütte  im  Ludetal 
(6  km)  Hohnstein  (s.  unten),  (8,5  km)     und(19km)SioZ&er^.  AlleWegegutbez. 

Von  Ilfeld  zieht  die  Harzquerbahn  weiter  über  (12,6  km)  Hst. 
Talbrauerei  (292  m)  in  schönem  Waldtal,  dann,  in  der  Talweitniig, 
vorüber  an  der  1.  drüben  liegenden  Sommerfrische  Netzlcaier  (S.  229j 
zur  (14  km)  Hst.  Ketzkat-er  (309  m)  an  der  Xordseite  der  Xetzwiesen. 
Weiter  im  Bähretal  an  den  Berghängen  der  linken  Talwand  hin  zur 
(17,3  km)  Stat.  Eisfelder  Talmüllle  (352  m;  Bahnhof srestaurant ; 
GaMh.  Eisfelder  Talinühlc  [Hebestreit],  Z.  von  1  M.  an,  F.  0,75, 
Pens.  4  M.),  wo  die  Selketalbahn  einmündet,  s.  S.  240.  —  Die  Harz- 
querbahn zieht  weiter,  östl.  am  Hang  des  Kl.  und  Gr.  Schuh- 
mannberges dicht  an  der  braunschw.  Grenze  hin,  zur  (19,5  km)  Hst. 
Tiefenbachmühle  (410  m),  in  schöner  Lage.  Dann  wendet  sich  die 
Bahn  nach  W.  und  läuft  stets  nahe  der  Grenze,  später  sw.  (im  Vor 
blick  Brocken,  r.  Karlshaus)  im  Bogen  um  Benneckenstein  zur  (29,8 
km)  Stat.  Benneckenstein  (569  m ;  S.  116).  Von  hier  weiter,  wie  R.  10b 
umgekehrt  beschrieben,  über  die  (.34,2  km)  Hst.  Sorge  (S.  116;  An- 
schluß an  die  Südharzbahn  etc.),  (41,6  km)  Hst.  Elend  (502  m)  und 
(46,4  km)  Stat.  Dreiaunen-Holine  (543  m),  Bahnknotenpunkt ,  s. 
S.  90.  Nun  über  die  Stationen  (54,6  km)  Steinerne  Renne  fS.  100), 
(56,2  km)  Hasserode  (275  m),  (57, i  km)  Hasserode  II,  (58  km)  Hasse- 
rode I,  (59,2  kmj  Westemtor,  hinab  nach  (60,5  km)  Stat.  Werni- 
gerode (S.  102). 

30  A.  Von  Ilfeld  nach  Neustadt  unterm  Hohnstein. 

Vgl.  die  Karte  bei  R.  31. 

Von  Ilfeld  auf  der  Chaussee  (besser  auf  schattigem  Waldweg;  S.  230) 
über  (1  km)  Wiegersdorf  (Poppenbergruh,  empfohlen)  und  (3  km) 
Osterode  (von  hier  1.  direkt  in  V2  St.  auf  die  Ruine  Hohnstein)  nach 

(4  km)  Neustadt  uuterui  Holin.Steiu  (260  m),  amtlich  »Neu- 
stadt bei  Ilfeld« ,  dem  frühern  Hauptort  des  stolbergischen  Anteils 
der  Grafschaft  Hohnstein,  mit  860  Einw.  Die  hübsche  Lage  und  das 
milde  Klima   empfehlen  den  Ort  anspruchslosen  Sommerfremden. 

Gasthöfe:      Zum     Hohnstein    (W.  1         Privatwohnungen:   Nachweis  beim 
Ewers),  Z.  2,  F.  0,50,  Mitt.  1.50,  Pens.  |  Magistrat.  —  Harzklub. 
5  M.  (s.  auch  S.  232).  —  Schmidts  Hotel,  Bäder  im  Badehaus,  warme,  medi- 

Z.  m.  F.  von  1,25  M.  an,  Mitt.  1,25, Pens,  zinische  und  Dampfsitzbäder  mit  Ein- 
4  M.  —  Ratskeller  (»Hotel  zum  Ro-  packung  und  Massage.  —  Arzt.  —  Kur- 
land«), mit  gekrönter  Rolandsstatue  taxe:  Nach  fünf  Tage'a  1  Pers.  2,  Fam. 
(1730): Schülerherberge.— Pensionen:  von  2  Pers.  4,  mehr  6  M. 
KronhergsErholungsheim,'Pens.b-Qyi.,  '.  Omnibus2mal  nach  (5,5  km.) Nieder- 
em Wald,  mit  Berggarten;  ZH.  sachswerfen.  —    PTF  bei   der  Kirche. 

Promenaden  führen  östl.  vom  Kur-  und  Badehaus  auf  den  Peters- 

rg  und  nördl.  auf  die  Heinrichsburg  (340  m),  mit  den  Euinen 
eines  Wartturms;  Aussicht.    Auf  einem  Porphyrfelsen  die 


232 


30^.  Hohnstein. 


*Ruiue  Hohnstein  (350  m ;  Ewers  Berghotel,  Z.  2,5o,  F.  0,5o,  Mitt. 
1,75,  Pens,  ß  M. ;  Wagen),  neuerdings  restauriert,  eine  der  größ- 
ten Burgruinen  des  Harzes,  deren  Umfang  man  erst  vom  Turm 
(5  Pf.)  ganz  überblickt.  —  Der  »Fürst -Wolägang -Weg«,  mit  Ruhe- 
bänken besetzt,  führt  um  die  P»,uine  herum. 

Im  Anfang  des  12.  Jahrb.  durch  der  Flammen.  —  *Panorama  vom 
Konrad ,  einen  NeflFen  Ludwigs  des  Burgturm :  gegen  N.  der  Poppenberg, 
Springers,  erbaut,  ging  sie  durch  im  NW.  Kaulberg  und  Herzberg,  im 
Verheiratung  seiner  Enkelin  Lutrude  !  W.   Ravensberg,    Eichsfelder   Pforte, 


an  deren  Gemahl  Elger  n.  von  Ilfeld 
über  und  wurde  Sitz  des  mächtigen 
Grafengeschlechts  von  Hohnstein  bis 
1373,  wo  sie  an  die  jüngere  Linie  fiel. 
(Der  letzte  Graf  Ernst  IL  Hohnstein- 
Clettenberg  starb  1593  zu  Walkenried.) 
Die  Burg  wurde  1380  von  den  Land- 
grafen von  Thüringen  und  1412  von 
Friedrich  von  Heldrungen  erobert.  Von 
den  Hohnsteinern  erwarb  1417  Graf 
Botho  der  Ältere  von  Stolberg  die 
Burg  Hohnstein.  Im  Dreißigjährigen 
Krieg  vrurde  sie  im  Jahr  1627  durch 
den  sächsischen  Feldobristen  Vitzthum 
von  Eckstädt  belagert  und  ein  Raub 


Nordhausen,  Hainleite  mit  Possenturm 
bei  Sondershausen,  Rothenburg,  Kyflf- 
häuser  und  die  Goldene  Aue.  Oben 
Sommerwirtschaft  im  Berghotel{s.ohen). 
Weitere  Ausflüge:  ins  (6  km)  li- 
f eider  Tal  s.  S.  230;  —  zum  (1  St.) 
*Poppenberg  (S.  230) ;  —  zum  untern 
Ende  der  (3  km)  Nordhäuser  Talsperre 
(S.  233)  am  »34  H«  bez.  Weg  nach 
Stolberg,  s.  S.  233  Nr.  3.  —  der  (IVa  St.) 
Birkenkopf  {ß.2'il) ;  —  zur  (7  km)  Ebers- 
burg,  s.  unten;  —  über  Hußiaus,  Bir- 
kenmoor, Stiege  (S.  245)  nach  Alten- 
brak und  (4Va  St.)  Treseburg  (S.  55); 
Weg  bez.;  Fußgängern  empfohlen. 


Von  Neustadt  -  Hohnstein  nach  Stolberg  führen  drei  Wege: 


1)  Chaussee  über  Buchholz  und 
(10,7  km)  Chausseehaus  Rottleberode 
durch  das  *Stolberger  Tal  (S.  237) 
nach  (17  km)  Stolberg. 

2)  Fußweg  über  die  Ebersburg 
(»56  C«  bez.)  und  den  Eichenforst  (»49 
B«  bez.)  und  von  da  (»49  C«  bez.)  nach 
Stolberg,  3i/a  St.;  oder  von  der  Säge- 
mühle über  Hainfeld  (»56  D«)  nach 
Stolberg,  3  St. :  Vom  Rathaus  (Roland  i) 
östl.  an  Kirche,  Kurhaus  und  dem 
Parkteich  vorbei  bis  zum  Wegweiser; 
hier  entweder  geradeaus  den  Feld- 
oder 1.  den  Waldweg  in  1  St.  an  den 
Fuß  der  Ebersburg,  zur  (4  km)  Säge- 
mühle (Kutscher,  einfache  Pens.);  hier 
der  Schlüssel  (10  Pf.)  zur  (10  Min.  Wald- 
pfad) Ruine  (Wege  gut  bez.). 

Die  Ebersburg  (394  m),  zu  Stol- 
berg-Roßla  gehörig,  besteht  nur  noch 
aus  einem  runden  Turm  mit  4  m  dicken 
Mauern,  einem  Torturm  und  wenigem 
Gemäuer.  Die  Burg  wurde  1207  durch 
den  Landgrafen  Hermann  von  Thü- 
ringen erbaut  und  seinem  Marschall 
Heinrich  von  Ebersberg  anvertraut. 
Die  Grafen  von  Stolberg  erkauften  um 
1326  die  Ebersburg;  seit  1582  ist  sie 
verlassen.  Am  Fuß  des  Burgbergs  lag 
das  Dorf  Vockenrode,  seine  Kirchturm- 
ruine bei  der  Sägemühle.  Oberhalb 
der   Ebersburg,   auf  der  Hohen  Älze, 


die  Ruinen  eines  alten  Turmes  mit  vier 
Wallgräben,  Reste  der  von  dem  Für- 
sten von  Anhalt  um  1247  erbauten  und 
noch  1282  genannten  »Burg  Schade- 
wald«; reizende  Aussicht. 

Von  der  »Sägemühle«  5  Min.  auf  der 
Chaussee  nach  Breitenstein.  Bei  der 
Tannenecke  r.  (Wegw.)  ab,  neuer  Wald- 
weg (4,5  km,  b  ez.)  durchs  kleine  »Moose- 
bachtak  (Steg),  über  die  »Kohlen- 
straße« (r.  ab  nach  Rodishain,  Dorf 
mit  250  Einw. ,  Schenke,  und  weiter 
Chaussee  nach  Stempeda  und  Bahnh. 
Rottleberode),  hinab  ins  Ronnetal 
(Steg),  etwa  3  Min.  talabwärts,  dann 
1.  bergan  (Schild),  oben  Bank  mit  Bück 
zum  Kyffhäuser,  auf  der  Höhe  im 
Jungholz  weiter  bis  zum  Wolfsbach- 
tal. Hinüber  (neue  Steinbrücke)  und 
nun  r.  bergan  den  Fußweg,  der  bald 
mit  dem  Rodishainer  Weg  sich  ver- 
einigt (Wegschilder),  hinauf  zum  (2^  j 
St.)  Jagdschloß  *Eichenforst  (S.  236). 
Der  nächste  Weg  nach  Stolberg  (1  St.) 
führt  nördl.  in  schnurgerader  Wald- 
linie entlang.  Bei  der  Hunrodeiche 
(S.  236),  hinter  dem  Gattertor,  vorbei 
in  3  Min.  zur  Hunrodwiese  mit  Schutz- 
hütte u.  Sommerwirtschaft.  Am  Ende 
der  Wiese  im  hohen  Buchenwald  1. 
nach  dem  Stoiberger  Schützenhaus 
(Tafel!);  wii-  gehen  geradeaus  zur  1  km 


31.  Stolberg. 


233 


entfernten  Lutherbuche ,  beim  Aus- 
tritt aus  dem  "Wald  überraschendes 
♦Panorama  von  Stolberg,  in  weni- 
gen Minuten  den  Zickzackweg  hinab 
nach  (31  a  St.)  Stolberg  (S.  234). 

3)  Der  nächste  Weg  (2i/a-3  St.), 
durch  schönen  Buchenwald,  genau 
bez.,  gern  benutzt,  namentlich  von  der 
Ruine  aus.  Vom  Hotel  Hohnstein  "Weg 
nach  der  Ruine  bis  auf  den  Bergrücken, 
wo  unser  Weg  (bez.  »34  H«)  nach  Stol- 
berg r.  abzweigt.  Zuerst,  10  Min. 
hinter  dem  kegelförmigen  Berg  (dem 
Vaterstein),  und  zwar  1.,  zweigt  der 
bez.  "Weg  nach  Breitenstein  (Br)  und 
dem  Birkenkopf  (B  k),  sowie  ein  neuer 
Weg  nach  der  Nordhäuser  Talsperre 
ab.  Der  "Weg  geradeaus  über  die  alte 
Heerstraße  führt  bald  in  das  Lange  Tal, 
1.  10  Min.  zur  Jiordhäuser  Talsperre, 
deren  28  m  hohe  Sperrmauer  einen 
1140  m  langen  Stausee  für  die  "Wasser- 
versorgung Nordhausens  abschließt. 
"Wir  gehen  auf  der  andern  Seite  den 
Berg  aufwärts  (nicht  im  Tal),  dann  die 
bald  von  1.  kommende  neue  Fahrstraße, 
die  von  unten  schon  sichtbar  ist.  Im 
Langental  aufwärts  geht  es  zum  Bir- 
kenkopf (S.  237),  abwärts  in  1  St.  ztir 
Ebersburg.  "Dnser  "Weg  nach  Stolberg 
(»34  H«  bez.)  verfolgt  vom  Langental 


aus  (Wegweiser)  den  Zickzackpfad 
(Bänke)  des  großen  Himmelstiegs, 
geht  über  die  Chaussee  durch  den 
Mittelberg  (Jungholz ;  immer  gerade- 
aus, r.  abführende  Wege  vermeiden), 
das  Ronnetal  und  den  Kleinen  Him- 
melstieg (Wiese)  bis  auf  die  Hoch- 
fläche der  »Hainfelder  Heide«  (Wegw.), 
wo  man  von  nun  an  den  Auerberg 
mit  dem  Kreuz  sieht  und  den  bez. 
Weg  durchs  Gatter  an  zwei  Bänken 
vorbei  verfolgt  bis  zur  Domäne  Hain- 
feld (455  m;  Hahnemanns  Restaurant); 
von  hier  steigen  wir  in  20  Min.  auf  ab- 
fallendem Fußweg,  1.  vom  Fahrweg, 
ins  Ludetal  hinab,  wo  wir  beim  Kur- 
hotel Haus  Wonneberg  (S.  235)  etwa 
300  m  oberhalb  des  Schützenhauses 
(S.  235)  anlangen.  Will  man  direkt  aufs 
Schloß,  so  steige  man  am  Tor  1.  den 
Weg  hinauf.  —  Wegen  des  über- 
raschenden *Panoramas  (s.  oben)  emp- 
fehlenswerter ist  der  Weg  von  der  Do- 
mäne Hainfeld  aus  (Wegw.).  Man  ver- 
läßt nach  5  Min.  den  Weg  und  geht  1. 
quer  über  Brachfeld  auf  den  Wald  zu 
an  Hunrod- Eiche  und  Hütte  (S.  236) 
vorbei  durch  den  Tiergartenwald  (Weg- 
teilung und  Schilder  beachten !)  nach 
der  Lutherbuche  und  schließlich  hinab 
nach  Stolberg  (S.  234). 


31.  Stolberg.  Von  Stoiberg  über  den  Auerberg  ins  Seiketal. 


Vgl.  die  beifolgende  Karte. 


Eintrittspunkt  für  Stolberg  ist  die 
Zweigbahn  von  Berga-Kelbra  (S.  45) 
in  23  Min.  nach  Eottleberode  (10  km), 
von  wo   Post  und  Automobilomnibus 

in  3/4  St.  nach  (6,3  km)  Stolberg  (loh- 
nender zu  Fuß ,  »41 F«)  und  weiter 
(Wagen  s.  S.  235  r.)  über  den  Auerberg 
(Josephshöhe)  nach  (19,6  km)  Linden- 


berg (in  21/3  St.).  —  Außerdem  nach 
Stolberg:  Von  Niedersachswerfen  a) 
über  Neustadt  unterm  Hohnstein,  17 
km,  s.  S.  232 ;  —  b)  über  *Poppenberg, 
Birkenkopf,  22,5  km,  s.  S.  237;  —  c)  von 
Jfordhansen,  s.  S.  221;  —  d)  vom 
Seiketal  von  Stat.  Lindenberg,  11  km, 
von  Güntersberge  etc.,  s.  S.  244. 


Die  Eisenbahn  von  Bei'ga-Kelbra,  (S.  45)  zweigt  von  der 
Halle -Kasseler  Bahn  nvr.  ab  iind  läuft  im  Tyratal  aufwärts  an 
der  Chaussee  entlang.  L.  Berga  (Zum  tcilden  Mann,  12  Z.)  an  der 
Tyra,  Dorf  mit  3  Rittergütern,  1500  Einw.  Gleich  darauf  1.  Bösen- 
rode;  dann  folgt  r.  (6  km)  Stat.  üftrungen  (Deutscher  Kaiser;  Zur 
Erholung,  Z.  l,5o,  F.  0,4o  M.),  Dorf  mit  1050  Einw.  und  Pulver- 
fabrik. L.  (bez.  Weg  »69  M«)  drüben  die  (2,5  km)  Heimkehle  (S.  237), 
eine  Höhle  im  Gips. 

(9  km)  Stat.  Stolberg'-Rottleberode  {Bahnhofsrestaurant; 
Chausseehaus,  am  Bahnhof;  Post,  im  Dorf,  Z.  m.  F.  i,5o-2,  Mitt. 
1-1,50  M.),  Dorf  mit  850  Einw.,  Pulverfabrik,  Bergbau  im  Pvitter- 


234 


31.  Stolberg. 


berg  (Hermannschacht)  auf  Kupfer  und  Eisen  (zurzeit  eingestellt), 
Eisenwerk  Josephshütte  beim  Schloß  (außer  Betrieb),  Bergwerk  Luise 
(S.  237)  und  Flußspatgrube  im  Krummschlachttal.  HK;  Sommer- 
wohnungen (Pens.  4  M.).  Neben  Rottleberode  das  alte  fürstliche 
Schloß,  mit  Park,  und  ein  großer  Erdfall,  jetzt  der  Hüttenteich  für 
die  ehemalige  Eisenhütte.  2  km  westl.  vom  Dorf  die  Kuine  Gras- 
hnrg  im  alten  Stolberg  (S.  221).  —  Gleich  hinter  Ptottleberode  endet 
beim  Chausseehaus,  wo  1.  die  Straßen  nach  Nordhausen  und  Neu- 
stadt abzweigen,  die  (10  km)  Eisenbahn. 

Fußwege:  aj  Vom  Bahntiof  Chaus-  Fußweg:  »64  B«  über  Vogelherd  (r. 
see  bis  Stein  5,5 ,  hier  1.  ab  zum  (1  Hütte  Waldfrieden)  zum  MußschacJit 
St.)  Eichenforst  (bez.  »56  F«)  und  von  (Restaurant,  S.  237)  und  auf  bez.  Weg 
da  nach  (2  St.)  Stolberg  (bez.  »49  C«),  über  die  Holzchaussee  und  Steinbielen 
vgl.  S.  233.  —  b)  Vom  Bahnhof  bez.  ;  nach  (2  St.)  Stolberg  oder  Josephshöhe. 

Der  Weg  (»41  F«)  vom  Endpunkt  der  Bahn  nach  Stolberg  (6,3  km, 
IV4-IV2  St.)  durch  das  herrliche  *Stolberger  Tal  im  prächtigsten 
Wald  ist  so  wunderschön,  daß  man  ihn  am  lohnendsten  zu  Fuß 
zurücklegt  (Post  und  Automobilomnibus).  Zwei  Wege:  a)  Chaussee 
am  rechten  Bachufer,  schöner  Ruhepunkt  »Beim  Zoll«  Gasthaus 
(Bössenroth),  einfach,  schattiger  Aufenthalt;  b)  am  linken  Ufer  der 
nur  Fußgängern  erlaubte  »Herrschaftliche  Weg«,  am  Chausseestein 
5,5  da  r.  abbiegend,  wo  1.  die  Eichenforster  Allee  abzweigt.  Beider 
Pulvermühle  schöne  Punkte.  Die  *Lindenanee  führt  am  Zollteich 
vorbei  bis  zur  Holzsehneidemühle ;  idyllisches  Bild  am  Teiche.  Auf 
schönem  Parkweg  nach  (16,3  km)  Stolberg  (s.  unten). 

Die    Grafschaft    Stolberg.      Die     und  Schwarza   (die   zwei   letztern  er- 


Fürsten von  Stolberg  stammen  ab  vom 
Grafen  Friedrich  von  Hohnstein.  Des- 
sen Sohn  Heinrich  war  zuerst  Herr 
von  Voigtstedt,  erbaute  vor  1210  die 
Burg  Stülberg  (Stalberg)  im  Harz  und 
nannte  sich  nach  derselben.  Seine 
Nachkommen  erkauften  im  14.  und  15. 
Jahrh.  die  Burgen  und  Amter  Ebers- 
burg, Wolfsberg,  Roßla,  Kelbra,  He- 
ringen, Hohnstein,  Questenberg,  Hein- 
richsburg, Erichsburg  und  erbten  Wer- 
nigerode. Bodo  der  Glückselige  (gest. 
1538)  berief  1525  Luther  nach  Stol- 
berg, um  den  Bauernaufstand  besei- 
tigen zu  helfen,  an  dem  teilzunehmen 
die  Grafen  gezwungen  waren.  Bei 
der  Einführung  der  Reformation  wa- 
ren hier  Dr.  Tielemann  Platner  und 
M.  Joh.  Spangenberg  tätig.  —  Im 
Mittelalter  gab^es  eine  Harz-  und  eine 
Rheinlinie  Stolberg;  die  1618  ver- 
einigte teilte  sich  1645  in  zwei  Haupt- 
linien :  die  ältere  zu  Wernigerode  (S. 
102)  und  die  jüngere  zu  Stolberg.  Beide 
Linien  teilten  sich  wieder,  erstere  in 


zwei 
loschen),  letztere  1706  in  die  zu  Stol- 
berg und  zu  Roßla:  beiden  wurde 
22.  März  1893  vom  Deutschen  Kaiser 
der  Fürstentitel  mit  dem  Prädikat 
Durchlaucht  verliehen. 

Stolberg-Stolberg :  der  ältere  Zweig 
ist  lutherisch,  der  jüngere  seit  1800  (s. 
unten)  katholisch.  Fürst  Wolff Heinrich 
(unter  Vormundschaft),  nachgeborner 
(28.  April  1903)  Sohn  des  am  27.  Jan. 
1903  verstorbenen  Fürsten  Wolffgang 
und  dessen  Gemahlin  Irmgard,  geb. 
Gräfin  zu  Ysenburg  und  Büdingen. 

Stolberg  -  Roßla:  Fürst  Jost  Chri- 
stian, geb.  28.  Dez.  1886,  Sohn  des 
am  8.  Nov.  1893  verstorbenen  Fürsten 
Botho.  —  Von  den  als  Dichter  be- 
kannten Brüdern :  Graf  Christian 
(1748-1821)  und  Friedrich  Leopold 
(1750-1819),  trat  der  letztere  1800  zur 
katholischen  Kii'che  über;  sie  gehör- 
ten zur  Linie  Stolberg -Stolberg.  — 
Wappen:  Zum  Gang  geschickter 
schwarzer  Hirsch  im  goldenen  Feld. 
Die  Farben  beider  Grafschaften  sind 
Schwarz  und  Gelb. 


die  zu  Wernigerode  (S.  102),  Gedern 

Stolberg"  (300  m),  Haopt-  und  Residenzstadt  der  standesherr- 
lichen Grafschaft  Stolberg -Stolberg  mit  2200  Einw. ;  Amtsgericht. 


31.  Stolberg. 


235 


Gasthöfe:   Kanzler  {M..  ButzrasLun),     hübsche  Lage  vor  der  Stadt  am  "Walde, 


am  Markt,  Garten;  Z.  1,50-2,  F.  0,75, 
T.d'h.  2,  Pens,  von  4  M.  an;  Bäder; 
gut.  —  Eberhardt,  Garten;  Z.m. F.  1,75 
bis  2,50,  Mitt.  (o.  Wz.)  1,50,  Pens.  4,50 
M.;  gelobt.  —  Preußischer  Hof  (Wie- 
precht),  am  Markt;  Z.  von  1,50  M.  an, 
F.  0,75,  Mitt.  (o.  Wz.)  1,50  u.  1,75,  Pens. 
4,50-5,  Omn.  0,50  M.  —  iSc?iü<ze?i /laus  (A. 
Kothe),  am  Wald,  oberhalb  der  Stadt 
(10  Min.  vom  Markt  entfernt);  Z.  m.  F. 
2,25,  Mitt.  1,75,  Pens.  4,50  und  5M.;  ge- 
lobt, auch  für  längern  Aufenthalt.  — 
Kurhotel  Haus  Wonneherg  (Riemann), 
beim  Schützenhaus,  in  hübscher  Lage 
am  Wald,  empfohlene  Familien-  und 
Fremdenpension  bei  der  Rodelbahn ;  Z. 
von  1,50  M.  an,  F.0,75,  Mitt.1.75,  Pens. 
5-7  M.  —  Weißes  Roß  (K.  Ehrhardt), 
am  Markt;  Z.  1-1,50,  F.  0,75,  Mitt. 
1,50,  Pens.  4-4,50  M. ;  einfach,  gut; 
Omn.  u.  Lohnfuhnverk.  —  Deutsches 
Haus  (Steinmetz),  beim  Konsistorium; 
Z.  m.  F.  1,50,  Pens.  3,50-4  M.;  Schüler- 
herberge. —  Erholung  (F.  Müller),  am 
Ludetor,  Garten;  Z.  1,2  5,  F.  0,75,  Mitt. 
1,25,  Pens.  4M.  —  Goldener  Hirsch, 
Rittergasse;  Z.  1,50,  F.  0,30,  Pens.  3,50 
und  4  M.  —  Stoiberger  Hof  (E.  Müller), 
Neustadt;  Z.  m.F.  1,25  M.;  einfach,  gut. 
Pensionen:   Villa   Tyra  (A.  Koch), 


Pens.  4,50-5  M. ;  gelobt.  —  Colonia, 
Rittergasse,  mit  Badeanstalt;  Pens. 
4  M.  —  Rotkäppchen  -  Pensionat  (Frl. 
Liedtke),  für  junge  Damen,  unterhalb 
der  Stadt,  am  Walde.  —  Heim  für 
gemütskranke  nervöse  Damen,  die  der 
Anstaltspflege  nicht  bedürfen,  von 
Frau  Dr.  Naumann,  am  Markt. 

Restaurants:  Ratskeller,  am  Markt; 

—  Bürgergarten,  mit  Sommertheater 
und  Kunstgärtnerei,  unterhalb  der 
Stadt,  u.  a. 

Cafes:  Reidemeister,  am  Markt.  — 
Witte,  beim  Konsistorium.  —  Colonia, 
s.  oben.  —  Cafe  Hohenzollerji ,  am 
Markt.  —  Sommer  wirtschaften: 
Mönchsstieg,  Schweizerhütte  und  Hun- 
rod,  s.  S.  236. 

Post  (am  Markt) :  Von  Stolberg  in 
3  4  St.  2mal  nach  (6  km)  Stat.  Stolberg- 
Rottleberode  (0.30  M.). 

Automobilomnibus  nach  Bahnhof 
Rottleberode  0,50  M.  —  Lohnfuhrwerk 
bei  H.  Eberhardt  jun.,  am  Mirkt,  und 
in  den  Hotels.  —  PTF. 

Harzkiub:  Auskunft  u.  Wohnungs- 
nachweis   bei  Herrn  Rektor  Magnus. 

—  Verkehrsverein,  Auskunft  beim 
Magistrat. 


Das  Städtchen  macht  durch  seine  uralten  Häuser  in  malerischer 
Holzkonstruktion  (unter  diesen  die  1535  erbaute  frühere  stolbergische 
Münze,  in  der  jetzt  das  fürstl.  Konsistorium  und  das  Amtsgericht 
ihren  Sitz  haben,  femer  das  Rathaus  mit  dem  Ratskeller)  einen  alter- 
tümlichen Eindruck.  Am  Marktturm,  wo  jetzt  die  Schmiede  ist, 
stand  bis  1842  das  Geburtshaus  Thomas  Münzers  (1489-1525).  Die 
Stadt  liegt  in  vier  Tälern,  und  zwar  sind  die  Häuser  oft  so  eng  an 
den  Berg  gebaut,  daß  die  Leute  auf  den  Boden  steigen  müssen,  um 
in  den  Keller  zu  kommen.  Am  stilvoll  restaurierten  Rathaxis,  von 
1455  bzw.  1487,  Sonnenulir  und  Stadtwappen;  lateinische  Umschrift 
v.  J.  1724.  — Darüber  die  alte  *  Martinikirche  (im  13.  Jahrh.  erbaut, 
1485-90  erweitert),  in  der  Luther  1525  gegen  den  Bauernaufstand 
predigte  (1537  war  auch  Melanchthon  in  Stolberg);  hier  das  1S98 
umgebaute  fürstliche  Erbbegräbnis.  Hinter  der  Kirche  die  Marien- 
kapelle (15.  Jahrh.)  im  spätgotischen  Stil.  Der  Bergbau  beschäftigt 
in  der  Krummschlacht  wieder  viele  Bergleute.  —  Stolberg  eignet 
sich  durch  seine  köstliche  *Wald Umgebung  (Buchen  imd  Tannen) 
sehr  zu  einem  ruhigen  Sommeraufenthalt;  Quellwasserleitung;  elek- 
trisches Licht. 

Um  einen  ♦Blick  über  das  male-  i  hof  (Aussicht  auf  die  Stadt)  nach  W. 
risch  gelegene  Stolberg  zu  gewinnen,  .  Das  Schloß  wieder  verlassend,  geht 
steige  man  vom  Markt  aus  neben  dem  man  außerhalb  des  Tores  den  brei- 
Rathaus  (um  die  Martinikirche)  zum  ten  Weg  ein  wenig  bergan,  bald 
Schloß  hinan,  dui'ch  den  äußern  Schloß-     vorm   Breitensteiner  Fußwege   1.  auf 


236 


31.  Stolberg. 


der  »Untern  Allee«  mit  Kugelhain-  |  menade ,  am  Waldrand  zur  *Lather- 
buchen,  auf  halber  Höhe  zu  den  '  buche  (Gedächtnistafel;  Ausblick)  und 
(1/4  St.)  ♦Drei  Stühlen,  mit  wunder-  ins  Stoiberger  Tal-,  das  man  beim 
hübschem  Blick  auf  Stadt  und  Schloß  1  Müllerstift  am  Tor  erreicht,  oder  di- 
Stolberg.  Zickzackweg  hinunter  zum  rekt  zum  Markt.  Lohnend  auch  der 
Schützenhaus  und  auf  der  *iV^euen  Pro-  1  Augustenstieg  (Ludetal),  s.  Karte. 

Das  *Schloß  Stolberg  (375  m),  hoch  gelegen  und  umfangreich, 
ist  Wohnsitz  der  Fürstinmutter  zu  Stolberg -Stolberg  (S.  234). 

Zur  Besichtigung  von  Schloß  und     Bahnhof   Rottleberode   [bez.    »56  F«] 


Park  Meldung  beim  Torwart,  ohne 
Erlaubnis  darf  der  innere  Schloßhof 
nicht  betreten  werden;  nicht  rauchen. 

Das  Schloß  ist  zwischen  1201  und 
1210  durch  Heinrich  von  Voigtstedt 
(S.  234)  erbaut.  Die  Stadt  hatte  1282 
schon  ein  Rathaus  (ein  Rest  ist  der 
untere  Teil  des  Marktturms)  und  er- 
hielt schon  vor  1300  die  Pfarrkirche 
St. Martini.  Sehenswert:  Schloßkapelle 
mit  Altarbild  von  Lukas  Cranach,  Ge- 
mäldegalerie und  "Wappensammlung, 
Gewehrkammer ,  Naturalienkabinett : 
Bibliothek  von  48000  Bänden  (dar- 
unter 20  000  Leichenpredigten).  Burg- 
verlies.    Park. 

Ausflüge  (vgl.  auch  S.  232  bei  Neu- 
stadt u.  H.):  1)  Nach  dem  Tannen- 
garten, bez.  »41 E«,  ä/4  St.,  vom  Markt 
treppauf  (Tafel)  *  Waldweg  (S.  62): 
Schloßberg,  Allee,  Röhrenteich,  breiter 
Weg,  lange  Reitwiese  r.,  4  km  Forst- 
haus  Tannengarten ;  hinab  1.  ins  Lude- 
tal zur  Schweizerhätte  (Sommerwirt- 
schaft), oder  r.  ins  Kalte  Tal  zum 
Mönchsstieg  (Sommerwirtsch.).  Vom 
Tanuengarten  weiter  nach  Breiten- 
stein, 8  km,  und  nach  Bahnhof  Fried- 
richühöhe  (S.  244)  6  km. 

2)  Nach  *Eichenfor8t ,  1  St.  sw., 
bez.  »49  C«.  Fahrweg  vom  Schützen- 
haus oder  Fußweg  von  der  Luther- 
buche (s.  oben)  oder  durchs  Silber- 
hachtal  vom  Miillerstift  aus  nach  dem 
(1,7  km)  Hunrod  mit  Sommerwirtschaft. 
Bei  der  Tausendjährigen  Eiche  in  die 
Buchen-,  dann  TannenaUee  geradeaus ; 
vor  der  Tannenallee  r.  durchs  Gatter- 
tor zum  Paulsl^opf  mit  Aussicht  nach 
dem  Kyffhäuser.  Halbwegs  Eichen- 
forst, bei  einer  Wiese  r.  Weg  zum  (3,5 
km)  Bielstein  und  den  (5  km)  Ronne- 
klippen,  geradeaus  die  AUee  bis  (4  km) 
Eichenforst  (496  m),  ehemaligem 
Jagdschloß  des  Fürsten  von  Stolberg: 
Gasthaus  und  Pension.  10  Min.  nw. 
8  starke  Buchen  auf  einera  Stamm  von 
5  m  Umfang.    (Von  Eichenforst  zum 


5  km,  zur  Ebersburg  4,5  km,  neuer 
bez.  [»49  B«]  Weg;  —  neue  Holz- 
chaussee östl.  nach  Zoll  [Gasthaus] ; 
sw.  nach  Rodishain.) 

3)  Zur  Ebersbnrg  (8,7  km),  bez. 
»56  D«.  Über  Schützenhaus  oder  Hun- 
rod nach  (3  km)  Hainfeld,  Wegweiser, 
1.  durch  den  Haingrund  durchs  Gat- 
ter, Heide,  Steiger  abwärts  (5  km). 
Chaussee  bis  zur  (8  km)  Sägemühle 
(Gasthaus  und  Pension),  dann  nach 
(8,7  km)  der  Ebersburg  (S.  232).  — 
Von  der  Sägemühle:  über  Neustadt 
zur  (5,5  km)  Ruine  Hohnstein,  dahin 
durchs  Lange  Tal  (Nordhäuser  Tal- 
sperre) 6  km;  zum  Bahnhof  Rottlebe- 
rode 6,5  km;  nach  Nordhausen  (Tor) 
10  km;  auch  direkter,  bez.  Weg  zum 
Birkenkopf  (S.  237). 

4)  Zur  Buine  Hohnstein  (10  km), 
bez.  »34  H«.  Über  das  Schützenhaus 
oder  Hunrod  nach  (3  km)  Hainfeld, 
Wegweiser,  r.  durch  Jungfichten  und 
Gatter,  Tannenschneise,  Kl.  Himmel- 
stieg,  über  den  Ronnebach,  Mittelberg, 
Gr.  Himmelstieg  mit  Zickzackweg, 
Langetal  (Talsperre),  über  die  Heer- 
straße, durch  Wald  zur  Buine  Hohn- 
stein ujüd  nach  (11,5  km)  Neustadt 
(S.  231).  Beim  Rathaus  1.  nach  dem 
Kurhaus,  zur  (15,5  km)  Sägemühle 
und  über  Hai7ifeld  nach  (23,5  km)  Stol- 
berg zurück  (vgl.  Nr.  3). 

5)  Zur  Nordhäuser  Talsperre  ent- 
weder, wie  Nr.  4  (»34  H«  bez.),  zum 
(7,5  km)  Laugental,  am  großen  Him- 
melsstiege talaufwärts  zur  (8  km) 
Sperrmauer  (S.  233)  oder  zum  Hain- 
felder Heidegatter  am  wilden  Obst- 
baum und  beim  (4,7  km)  Wegweiser 
r.  hinab  durch  Ronnewiesen,  die  (6,3 
km)  Chaussee  von  Km -Stein  8,2  bis 
8,65,  dann  1.  im  Mückental  etwa  1,3 
km  hinab  bis  zum  obern  Ende  der  (7,5 
km)  Talsperre ;  oder  bei  Km-Stein  8,2 
1.  bis  Stein  7,7,  hier  auf  chaussiertem 
Talweg  (»Jägerstieg«)  hinab  zur  Mitte 
der  Talsperre;  oder  hinter  Hainfeld 


31.  Stolberg. 


237 


bis  zum  (3,8  km)  "SVegweiser  r.  ins  Ger- 
mer-Buchenholz, durch  Gatter  und 
Jungtannen,  am  (4,9  km)  Wegw.  l.  durch 
Jungtannen  und  Buchen  bis  zur  (6  km) 
Chaussee,  bei  Km-Stein  8,6  7,  hinüber 
und  das  J/i'icÄre/ifa?  immer  hart  1.  lassend 
im  Tannenweg  hinab  zum  (7,5  km) 
Obern  Ende  der  Talsperre,  wo  bei  der 
sogen.  »Hand«  fünf  Täler  zusammen- 
stoßen. Von  hier  bez.  Wege  zum  Bir- 
kenkopf, »42L«,  2,5  km,  nach  Iluf- 
haus,  »42  M«,  3  km  oder  nach  Hohn- 
stein, »42  K«,  4,5  km. 

6)  Auf  den  (3  St.)  Poppenberg  (bez.)- 
Vom  Hotel  Schützenhaus  die  Lude- 
chausse  (mit  Ruhebänken)  nw.  am 
Mastenteich  vorbei  zur  (2,3  km) 
<ScÄH;etzerftü?fe(Sommerwirtsch.).\Yei- 
ter  200  m  Chaussee  aufwärts,  dann  1. 
(Schild!)  im  Grauhachtal  (Bach  stets 
1. !)  aufwärts  zur  (5,5  km)  Breiten- 
steiner Chaussee  oder  dahin  durchs 
Helllachtal.  ÜberdieWaldblöße  J/ag^d- 
kreuz  r.  und  am  Buchen-,  dann  am 
Tannenwaldsaume  1.  hinan  bis  zum 
Bergrücken  des  Birkenkopfes,  wo  durch 
eine  breite  Schneise  Brockenblick.  Der 
Aussichtsturm  auf  dem  Birkenkopf 
(200  m  r.)  ist  abgebrochen.  L.  führt 
ein  Weg  nach  Neustadt  und  zur  Ebers- 
burg (je  7  km);  auch  kann  man  von 
hier  event.  durch  den  Lorberberg  und 
auf  dem  Hohnsteiner  Weg  hinab  zur 
Nordhäuser  Talsperre,  S.  233,  2,5  km, 
gelangen.  — Weiter  nördl.  kommt  man 
über  Breitenstein,  4,5  km,  in  IVa  St. 
zum  Bahnhof  Friedrichshöhe  (S.  244). 
Bei  der  breiten  Schneise  (s.  oben) 
Kreuzweg  der  Wegzeichen  »48  A«  u. 
»59  D«  und  »42  L«.  Wir  folgen  »48  A« 
nw.  nach  Hufhaus  in  Tannen  bergab, 
den  Dreiherrnsteinen  in  der  Lichtujig 
folgend  bis  zur  Straße  (1  km);  nun  1. 
(»46  C«)  noch  4  km  nach  (12  km)  Huf- 
haus,  Forst-  und  Gasthaus  (Pens.  4  M.), 
und  von  da  erst  südl.,  dann  westl.  zum 
(3  St.)  Poppenberg  (S.  230).  —  Bei  der 
Straße  (s.  oben)  schräg  r.  in  die  Tannen 
auf  den  Waldweg  nach  Birkenmoor  (S. 
231),  von  da  zur  (16  km)  Eisfelder  Tal- 
mühle, Stat.  der  Harzquerbahn  (S.  231). 
7)  Im  *Stolberger  Tal  (»41 F«)  ab- 
wärts nach  der  (2,8  km)  Tyramühle 
und  dem  (3,4  km)  Zoll  (vgl.  S.  234) 
bis  zum  (6,3  km)  Bahnhof  und  dem 
(7,3  km)  Dorf  Rottleherode  (S.  233). 
Vor  dem  Hüttenteich  westwärts  nach 
der  (9  km)  Ruine  Ohrasburg  auf  dem 


Alten  Stolberg  (S.  221).  Von  hier  2,5 
km  nach  Stempeda  über  Nußhain  oder 
auf  der  Chaussee  zurück  nach  dem  Zoll 
und  nach  Stolberg;  zusammen  20  km. 

8)  Zur  Heimkehle,  einer  schon  im 
Mittelalter  bekannten  und  neuerdings 
vom  HK  wieder  zugänglich  gemach- 
ten Höhle  im  Gips.  Von  Stolberg 
über  Rottleherode  9  km,  von  Stat. 
Uftrungen  (S.  233)  2,5  km;  Führung 
und  Beleuchtung  gegen  Entgelt  in  der 
Äpelscheji  Fabrik  bei  der  Höhle.  Neuer 
bez.  Weg. 

9)  Papierkopf,  Hohe  Eiche,  Vogel- 
herd auf  dem  Bergrücken,  der  das 
Stoiberger  Tal  vom  Krummschlacht- 
tale trennt.  Entweder  iiher  Steinbieleii 
(mit  Aussicht)  oder  aus  dem  Stoiber- 
ger Tal  auf  der  »Holzchaussee«  auf- 
wärts bis  zum  Stein  1,9  und  der  Eck- 
bank unter  Lärchentannen.  Von  da 
auf  dem  Bergrücken  an  einer  Tannen- 
reihe entlang,  etwa  0,3  km  bis  zum 
Tannenweg  (Schüd),  der  0,6  km  weiter 
r.  zum  (3  km)  Papierkopf  mit  Aus- 
blick nach  dem  Schloß  führt.  Zurück 
und  den  Höhenweg  im  Walde  weiter 
bis  Waldstein  mit  den  Ziffern  2,  5 
und  6;  hier  im  rechten  Winkel  nach  r. 
(nicht  bez.)  zur(5,8  km)  *Hohen  Eiche, 
wo  herrliche  Ausschau  ins  Stoiberger 
Tal,  nach  dem  Kyffhäuser  und  den  Thü- 
ringer Bergen.  (Sehr  lohnend,  aber 
etwas  steil  vom  Zoll  aus  I)  Am  Höhen- 
weg vor  dem  Wald,  vom  Bahnhof 
Rottleberode  2  km  entfernt,  liegt  der 
(8,5  km)  Vogelherd  mit  Aussicht  nach 
der  Goldenen  Aue  und  dem  Kyffhäu- 
ser. In  der  Nähe  1.  im  Kirchenholz 
befindet  sich  die  Kote  Waldfriede  mit 
schönen  Ausblicken.  Der  direkte  Weg 
ist  2  km  kürzer. 

10)  Ins  Rrumnisehlachttal.  Beim 
Stein  1,9  (s.  Nr.  9)  Fußweg  (SchUd!) 
1.  ins  Krummschlachttal  unterhalb  der 
Luise,  einem  Bergwerk  (Spateisenstein 
mit  kristallisiertem  grünen  Flußspat 
und  Kupferkies),  und  oberhalb  der  (4,5 
km)  Restauration  Flzißschacht ;  hier 
wird  dichter  Flußspat  gewonnen.  (Im 
Langen  Tal  2  km  aufwärts  zum  Forst- 
haus Waldhaus,  wo  der  Revierförster 
des  sogen.  Sieben  -  Gemeindewaldes 
wohnt;  in  der  Nähe  des  Forsthauses 
ist  an  der  Stelle,  wo  im  J.  1888  der 
Förster  Mauß  ermordet  wurde,  ein 
altes  Mordkreuz  aus  rotem  Sandstein 

I  errichtet  worden,  das  früher  im  Hasel- 


238 


31.  Stoll)erg. 


bacLtalo  stand.)  Unterhalb  des  Fluß- 
schachtes  bei  der  Feuerwerkfabrik  r. 
über  den  Bergrücken,  oben  Jäger- 
wiese ,  hinab  ins  (6,8  km)  Stoiberger 
Tal  unterhalb  der  Pulverraühle.  Von 
da  4,6  km  nach  (11,4  km)  Stolherg. 
Bei  der  Jäger^viese  (s.  oben)  1.  ab  auf 
dem  Höhenwege  (bez.  »64  B«),  noch 
2,5  km  über  den  (6,5  km)  Vogelherd 
zum  (8,5  km)  Bahnhof  Rottleberode 
(vgl.  S.  233). 

11)  Nach  Güntersberge  (2  St.)  im 
Kalten  Tale  (»49  D«)  am  (1  km)  Restau- 
rant Mönchsätieg  vorbei  bis  Km-Stein 
1,75,  hier  entweder  r.  ins  Sprachen- 
bachtal  und  bergan  durch  die  abgeholz- 
ten Halbendörfer  bis  zur  neuen  Auer- 
berg-Chaussee  (Km-Stein  4)  oder  auf 
der  Chaussee  hierher  (Schilder !).  Dann 
nördl.  In  die  Fuchsberge,  die  (5,3  km) 
Harzschützenstraße  schneidend,  ge- 
radeaus, »49  D«,  auf  chaussiertem  Weg 
bis  zur  Landesgrenze  (7,5  km  Wiese!), 
dann  durch  freies  Feld,  am  (9  km) 
trigonometrischen  Punkt  vorbei,  durch 
Wald ,  über  die  Selketalbahn  nach 
(10,5  km)  üüntersberge  (S.  244). 

12)  Wolffgangshöhe,  Schwenda 
(6,5  km) ,  11/9  St.,  bez.  »69  J«.  Am  Fuße 
der  alten  Auerberg- Chaussee  r.  hin, 
weiter  über  eine  Bachbrücke,  den 
Moorberg  hinan  (Wegschilder :  »Hayn- 
Schwenda«)  auf  die  Höhe,  wo  1.  ein 
Fußpfad  nach  der  (2,5  km)  Wolffgangs- 
höhe, mit  21  Buchen  und  zurzeit  ver- 
wachsener Stadtschau.  Zurück  zum 
Fahrwege  (1.  Tafel  »Nach  Hayn«,  bez. 
»61 A«),  geradeaus  »Nach  Schwenda« 
über  die  Holzchaussee,  durchs  Krumm- 
schlachttal,  aufwärts  und  kurze  Strecke 
durch  Feld  nach  (6,5  km)  Schwenda 
(Mohring,  an  der  Kirche;  Äppenrodt ; 
Gemeindeschenke),  Dorf  mit  750  Einw. 
und  merkwürdiger  achteckiger  Kirche, 
1738  von  Panther  nach  dem  Muster 
der  Dresdener  Frauenkirche  erbaut. 
Fürst-Woltfgang-Denkmal.  HK.  Länd- 
liche Sommerfrische.  —  ^  4  St.  nw.  im 
Kirchenholz  ein'Porphyrstei7ihruch^  der 
wegen  der  Säulenstruktur  des  Gesteins 
als  äußerst  seltenes  und  bemerkens- 
wertes Naturdenkmal  in  Schutz  genom- 
raen  worden  ist.  —  Von  Schwenda: 
4,2  km  Chaussee  oder  3,4  km  Fußweg 
nach  dem  Auerberg;  über  Forsthaus 
Waldhans  (3  km)  oder  Schiefergraben, 
Flußschacht  zum  Bahnhof  Rottlebe- 
rode 8  km. 


13)  Der  Haynsche  Stadtweg  ins 
Wippertal.  Anfangs  gemeinsam  mit 
dem  Schwendaer  Stadtwege  (s.  Nr.  12) 
bis  zum  Wege  nach  der  (2,5  km) 
Wolffgangshöhe  (Schild !),  durch  Jung- 
buchen nach  der  Holzchaussee,  auf 
dieser  4,5  km  von  Km-Stein  5,7  bis 
Km-Stein  7,25.  (Bei  Km-Stein  6,8  r.  ab 
zum  »Güldnen  Altar«  0,3  km.)  Hinter 
Km-Stein  7,2  r.  Schild  nach  »Hayn«, 
durchs  obere  Krummschlachttal,  über 
die  Schwendaer  Chaussee ,  bei  Km- 
Stein  1,7  durch  den  schattigen  Küchen- 
hau  auf  gut  bez.  Waldwege  zur  Hayn- 
schen  Chaussee  bei  Km-Stein  18  und 
auf  dieser  nach  (10,5  km)  Hayn. 

14)  Josephshöhe  und  Auerberg  (5,5 
km),  bez.  »49  F,  G«  und  »34  G«  (vgl.  S. 
239):  a)  Der  gewöhnliche  Weg  ist  die 
alte  Auerberg -Chaussee,  wie  S.  239 
beschrieben,  nach  der  (4,5  km)  Jo- 
sephshöhe (575  m),  mit  dem  *  Josephs- 
kreuz (S.  239);  12  Min.  nö.,  (5,5  km) 
Gast- II.  Logierhaus  Auerberg (497  m), 
behagliche  Sommerfrische,  Z.  2,25— 
2,75,  F.  0,75,  Mitt.  von  1,50  M.  an,  Pens. 
5-6  M. ;  Winter.sport;  ringsum  aus- 
gedehnte Spaziergänge  in  Buchen-  u. 
Tannenwäldern.  —  Wer  sich  für  die 
sogen.  Stolherger  Diamanten  (kleine, 
sechskantig  pyramidale  Bergkristalle) 
interessiert,  findet  sie,  vom  Regen 
bloßgewaschen,  an  den  Wegen  am 
nö.  Abhang,  —  Durch  den  Garten  des 
Gasthauses  in  den  Buchenwald  und 
nö.  über  den  Neudorfer  Graben  und 
auf  einem  bez.  Wiesenweg  im  Schin- 
delbruch kommt  man  in  20  Min.  nach 
Denickes  Kühe,  einem  Weidmanns- 
idyll unter  einer  Rieseneiche;  von  hier 
neuer  bez.  Weg  zum  Frankenteich.  — 
Vom  Auerberg  zurück  nach  Stolberg 
auf  der  alten  Auerberg-Chaussee  5  km, 
oder  auf  der  neuen  längern,  weniger 
steilen,  7,3  km. 

b)  Beim  Fuß  der  alten  Auerberg- 
Chaussee,  hinter  der  Gottesacker- 
kirche, r.  ab  im  Kleinen  Wildetal 
(»Zechental«),  die  alte  Poststraße,  hin- 
auf, mehrmals  über  den  Bach,  unter  der 
Wolffgangshöhe  und  am  alten  Zechen- 
häuschen vorbei,  dann  stets  die  Berg- 
wand 1.  behaltend  und  aufwärts  auf 
(Schild !)  uraltem  Pflasterwegbis  zu  den 
sogen.  »Sieben  Wegen«,  wo  der  Stol- 
berger  Stadtweg  (s.  Nr.l5) beginnt.  Von 
hier  entweder  über  die  Josephshöhe 
oder  auf  der  Chaussee  zum  Gasthaus. 


31.  Stolberor  -  Selketal. 


239 


15)  Der  Stoiberger  Stadtweg  ins 
Selketal.  Man  verfolge  die  alte  Auer- 
berg-Chaussee  bis  Telegraphenstange 
Nr.  53  an  den  sogen.  (3  km)  Sieben 
Wegen  (Schild  und  Bank);  hier  bei 
drei  großen  Eichen  1.  breiter  Ilasen- 
vreg  (nichts  bei  Nässe'.)  zunächst  über 
den  (4  km)  Sprachenbach,  dann  über 
die  neue  Auerberg-Chaussee (Schild!), 
über  den  sogen.  Rieschengraben  (Neu- 
dorfer  Wasserleitung)  und  die  (6  km) 


Straßberger  Wiesen,  in  die  Tannen 
am  (6.7  km)  FranJcenteich  (r.  Denickes 
Ruhe,  s.  S.  238),  zum  Holz  hinaus  und 
über  den  Bach,  am  (8  km)  Malinius- 
teich  und  am  Heiligen  Berg  vorbei, 
dann  bald  r.  ab  zur  (9.5  km)  Auer- 
berg-Straßberger  Chaussee,  beim  Km- 
Stein  22.5  vor  Straßberg  (S.  244),  wei- 
ter zur  (9.4:  km)  Kirche  und  zum  (10.6 
km)  Bahnhof  Lindenberg  (S.  243)  an 
der  Selketalbahn. 


Von  Stolberg  nach  dem  Selketal  (Alexisbad). 

Vgl.  die  Karte  bei  Route  30. 


berg.  Dannweiter:  a)(s>34F<:) über (12.7 
km)  Straßberg  (^bzw.  [13.1  km]  Bahnhof 
Lindenberg),  dann  im  Selketal  ab's^ärts 
(»34E«i  nach  (16,5  km)  Silberhütte  und 
(20,4  km)  Alexisbad;  —  b)  die  Harz- 
geroder Chaussee  über  (12,4  km) 
Ch  aiisseeh  aus  Kalbsauge,  {likm)  Forst- 
haus Langenberg  bis  nach  den  (14.5 
km)  Vier  Linden  (Wegkreuzung);  hier 
1.  hinab  ins  Selketal  nach  (17  km)  Sil- 
berhütte (Bahnstation)  und  im  Selketal 
abwärts  nach  (21  km)  Alexisbad. 

pL^f  Auf  der  alten  Auerberg- 
Chaussee  (s.  unten)  sind  die  Wege- 
maße 2,3  km  kürzer  als  hier  ange- 
geben. 


Nächster  Fußweg,  bez.  »34  0«,  von 
Stolberg  auf  der  alten  Auerberg- 
Chaussee  nach  (5  km)  Gasth.  Auerberg 
(s.  S.  238,  14),  weiter  (vgl.  oben)  über 
den  Kohlberg  (»34 F«)  nach  (10,2  km) 
Straßberg  und  (10,6  km)  Lindenberg 
(vgl.  Gasthöfe,  S.  243);  21.2  St.,  bei 
trocknem  Wetter  ist  der  schöne  »Stol- 
berger  Stadtweg<:  (10,2  km)  (s.  oben; 
mehr  zu  empfehlen,  2i  4  St.  —  Eisen- 
bahn von  Lindenberg  im  Selketal  ab- 
wärts nach  (7,3  km)  Alexisbad  u.  (11,7 
km;  Mägdesprung  (S.  241). 

Die  Fahrstraße  nach  Alexisbad  geht 
durchs  Kalte  Tal  auf  der  neuen  Auer- 
berg-Chaussee über  den  (7,3  km)  Auer- 

Die  neue  Fahrstraße  verläßt  Stolberg  nördl.  und  führt  durch 
das  Kalte  Tal  aufwärts  nach  dem  (7,3  km)  Auerberg.  —  Fuß- 
gänger gehen  vom  Markt  (große  Wegtafel  I)  über  die  Xeustädter 
Brücke  (2  Wegtafeln)  bis  zum  Tor  (Wegtafel)  und  zur  Friedhofs- 
kapelle (nun  den  Telegraphenstangen  folgend),  wo  nö.  die  nur  an- 
fangs steile  alte  Auerberg-Chaussee  (2,3  km  kürzer  als  die  neue) 
beginnt.  Da,  wo  der  Buchenwald  anfängt  (Wegweiser!),  zweigt  r. 
(bei  Stange  39)  der  Weg  direkt  durch  Buchen-  und  Tannenwald  zur 
(4,5  km)  Josephshöhe  (s.  unten)  ab,  den  man,  in  unsrer  Richtung 
kommend,  einschlägt.  Die  Telegraphenstangen  führen  an  der  Chaussee 
weiter  zum  (1  St.)  Gasthof  Auerberg  (S.  238).  Von  hier  aus  20  Min. 
sw.  die  Josephshöhe  auf  dem  Auerberg'  (575  m)  hinauf,  einem 
Porphyrkegel,  der  eine  weithin  sichtbare  Landmarke  und  Wetter- 
prophet der  Gegend  ist,  einer  der  schönsten  Aussichtspunkte  des 
Harzes.  Auf  der  Höhe  erhebt  sich  das  eiserne  *Jose])hskl*enz 
(38  m  hoch,  200  Stufen),  1896  vom  HK  und  der  fürstlichen  Ver- 
waltung errichtet,  an  Stelle  eines  nach  Schinkel^  Entwurf  bereits 
1832  erbauten  Kreuzes;  große  Sehutzhalle,  im  Sommer  Restaurant. 

Das  Panorama  i_die  bemerkens-  r.  davon  die  Türme  von  Wolfenbüttel 
werten  Punkte  sind  auf  der  Brüstung     und  Braunschweig;  im  N.  bis  Halber- 


des  Kreuzes  mit  Pfeilen  angegeben) 
ist  im  O.,  S.  u.  W.  unbegrenzt ;  im  NW. 
die  Brockengruppe  mit  dem  Brocken ; 


Stadt,  dahinter  der  Huy.  —  Gegen  NO. 
Magdeburger  Domtürme,  Bernburg, 
Schloß  Falkenstela  und  Rammelburg, 


240  32.  Mägdesprnng. 

Turm  von  Mansfeld;  1.  derHakel.    Im  I  Türme  von  Erfurt  und  Goldene  Aue. 

0.  der  Petersberg  bei  Halle.  —  Im  SO.  [  Im  SW.  Eichenforst,  Possen.  Gegen 
Kyffhäuser  u.  Ruthenburg;  im  Hinter-  \  W. Eichsfelder  Pforte.  Hinterm  Eichs- 
grund der  Thüringer  Wald  mit  In-  felde  der  Hohe  Meißner  bei  Kassel, 
selsberg.  Schloß  Friedenstein  (Gotha),  der  Herkules,  die  Gleichen  bei  Göt- 
die   Wachsenburg  bei   Arnstadt,   die     tingen,  "Weserberge,  SoUing. 

Beim  (7,3  km)  Gasthof  Äuerberg  (s.  S.  238)  Straßenkreii;5ung :  r. 
Chaussee  nach  Schwenda,  »62  B«,  \.  die  Harzschützenstraße  nach 
Breitenstein  (S.  62),  »62  A«;  unsre  Straße  führt  östl.  weiter  durch 
Wald.  (Der  gut  bez.  Waldweg  durch  den  Kohlherg  geht  hinter 
Stein  8,4  1.  ab  [Schilder!]  und  mündet  bei  Stein  21  und  21, i  auf 
die  Straßberger  Feldchaussee,)  Nach  2,4  km  zweigt  1.  eine  Chaussee 
abwärts  nach  (12,5  km)  Straßberg  (S.  244)  und  (13,3  km)  Linden- 
berg  (S.  243)  ab,  Stat.  der  Selketalbahn,  auf  der  man  in  V2  St. 
nach  (20,3  km)  Alexisbad  (S.  242)  und  in  1  St.  zur  Stat.  Eisfelder 
Talmühle  (S.  231)  an  der  Harzquerbahn  (R.  lO^)  gelangt.  —  Fuß- 
gänger gehen  von  Straßberg  durch  das  Obere  Selketal  (S.  242)  in 
IV2  St.  bis  Alexisbad. 

Die  alte  Poststraße,  »50  U«,  geht  auf  offener  Hochebene  weiter, 
an  Teichen  (1.)  vorüber  zum  (13,8  km)  Forsthaus  Langenberg.  Bei 
der  (14,5  km)  Straßenkreuzung  Vier  lÄnden  vor  dem  r.  liegen  blei- 
benden Neudorf  (951  Einw.),  einfachem  Luftkurort  (Kurhaus),  mit 
Silber-  und  Bleierzgruben  (Ffaffenberg),  geht  man  1.  ab  am  Viktor- 
Amadeus-Schacht  (r.)  vorüber,  hinab  in  das  Selketal,  das  man  bei 
der  (17  km)  Silberhütte  (S.  243)  oder  Viktor-FriedHchshütte  erreicht, 
Station  der  Selketalbahn.    Nun  talabwärts  an  der  Selke  entlang; 

1.  drüben  eine  Fabrik  für  Feuerwerkskörper  und  fortlaufend  die 
Bahn.  Bei  19,5  km  über  die  Selke,  1.  geht  der  Fahrweg  nach  der 
Viktorshöhe  hinauf;  r.  oben  ein  eisernes  Kreuz  nach  (21  km)  Alexis- 

bad  (S.  242). 


32.  Mägdesprung  und  Alexisbad.  Eisenbahn  von  Gernrode 
ins  Obere  Selketal  und  ins  llfeider  Tal. 

Vgl.  die  beifolgende  Karte. 

Eisenbahn  von  Gemrode  über  (5,7  (22  km)  Stiege  (für  U.  1,50,  IH.  0,95  M.), 
^va)  Stenih aus,  (10,2 'km.) Mägdesprung  \  (30  km)  Eisfelder  Talmühle  (II.  1,90, 
(35  Min.  für  H.  Kl.  1,  HI.  Kl.  0,65  M.)  '  HI.  1,25  M.)  und  (26  km)  Hasselfelde 
und  (14,6  km)  Alexishad  (50  Min.  für  \  4mal  in  li/g  St.  für  H.  1,70,  HI.  1,15  M. 
1,20  und  0,85  M.)  nach  (17,5  km)  Harz-  — Sonntagskarten  zu  ermäßigtem  Preis 
5erode(in65Min.fürn.l,50,in.l,05M.).  (von  Gemrode  auch  Mi.).  —  AusflugS- 
—  Von  Alexisbad  weiter  im  Selketal  karten  Mi.  und  So.  zu  dem  Frühzuge 
aufwärts  über  {ß,?>  "km)  Silherliütte,  (7,3  (Rückfahrt  beliebig)  von  Gerarode  nach 
km)  Lindenherg  (H.  0,50,  Hl.  0,35  M.)  '  Güntersberge,  FriedrichsTiöhe ,  Stiege, 
nach  (13  km)  Güntersberge ,  (16  km)  Hasselfelde  und  Eisfelder  Talmühle 
Friedrichshöhe,  (18  km)  Albrechtshaus,     (H.  Kl.  1,50-2,50  M.,  HL  Kl.  1-1,50  M.). 

Die  Bahn  (1.  sitzen!)  zweigt  von  der  Bahnlinie  Frose- Qued- 
linburg (E.  35)  so.  ab  und  biegt  am  Osterteich  in  den  hübschen 
Ostergrund  ein,  in  dem  sie  am  Wellbach  entlang,  den  Heiligen  Teich 
kreuzend,  durch  schönen  Wald  aufwärts  geht  ztir  (5,7  km)  Hst. 
Stemhaus  (382  m),  für  die  1  km  südl.  im  Forst  wunderschön  ge- 


»  T^ I,-  9p  o  a  «  35 JE)!  sqßTS  gTTpipsuv 


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32.  Mägdesprung.  241 

legene  anhaltische  Försterei  Stemhaus  (412  m;  Gasthaus),  s.  unten. 
Dann  über  die  Wasserseheide  (412  m)  und  unter  der  Euine  Heinrichs- 
hurg  (s.  unten)  vorüber  liinab  ins  Selketal,  das  man  erreicht  bei 

(10,2  km)  Stat.  Mägdespruilg  (295  m ;  Bahnhofsrestaurant  mit 
Hotel,  Z.  1,50,  F.  1,  Mitt.  l.so,  Pens,  von  4,5o  M.  an;  Plätze  im 
Freien;  gut;  Hotel  Mägdesprung  [Mevesj,  Garten,  Z.  1,25-2,50,  F.  1, 
iMitt.  1,50-2  [\Vz.],  Pens.  4-6  M.,  gelobt;  ZH.  Auch  einige  Sommer- 
wohnungen), schattig  gelegenem  anhaltischen  Eisenhtittenort  (300 
Seelen),  im  Sommer  durch  den  Touristenverkehr  belebt.  Vor  dem 
Bahnhof  ein  Obelisk  aus  Eisen,  zur  Erinnerung  an  Friedrich  Albrecht, 
den  eigentlichen  Gründer  des  Hüttenwerks,  1812  errichtet.  Südl.  führt 
ein  Fußweg  in  10  Min.  auf  den  Felsen  mit  &er* Mägdetrappe,  die,  ähn- 
lich wie  bei  der  Roßtrappe,  durch  einen  Sprung  von  oder  nach  dem 
gegenüberliegenden  Zirlherg  in  den  Felsen  gedrückt  sein  soll.  Am 
Fuß  des  Zirlbergs  eine  heilki-äftige  Quelle,  der  Ernähr unnen.  Neben 
der  Trappe  ein  3  m  hohes  eisernes  Kreuz  mit  Inschrift,  das  Prinz 
Friedrich  von  Preußen  und  seine  Gemahlin  Luise  von  Anhalt-Bem- 
burg  deren  Vater  Alexius  widmeten.  200  Schritt  weiter  den  Berg- 
hang entlang,  von  der  Freund schaftsklippe  (eisernes  Geländer), 
schönste  Aussicht  ins  Selketal;  weiterhin  die  Kapelle,  eine  vom 
HK  erbaute  Schutzhütte  mit  schöner  Aussicht  ins  Selketal  tmd  bis 
zum  Auerberg,  von  der  bequeme  Wege,  der  Bernhurger  Weg  in  ^  2  St. 
nach  Mägdesprung  und  der  Kapellenweg  durch  den  von  Pionieren 
gesprengten  Ttinnel  und  über  hohe  Brücken  in  ^4  St.  nach  Alexis- 
bad, führen.  Der  Fußweg  mündet  später  wieder  in  die  Chaussee 
nach  Harzgerode;  wir  gehen  auf  ihm  von  der  Trappe  zurück  nach 
der  Eisengießerei,  deren  Besichtigung  nicht  gestattet  ist. 

Man    erzeugt    hier   jährlich    etwa  haus  ('S.  248).     1  km   nördl.  die  Hst. 

50  000  Ztr.  Gußwerk.    Die  Kunstgieße-  Sternhaus   (S.  240)   und   noch   «^  St. 

rei  liefert  ^te  Arbeiten.     (Verkaufs-  weiter  nördl.  der  Stuhenherg  (S.  257). 

lokal  an  der  Selkebrücke.)     *Modell-  —  Vom  Sternhaus    östl.    9  km  Fahr- 

kabinett  mit  Arbeiten   des  (t)  Pla.sti-  straße  durch  schönen  Wald  bis  Ballen- 

kers  Kureck   (besonders    Hirschgrup-  stedt.     In  dem  "Winkel,  den  die  neue 

pen).    Daneben  eine  Maschinenfabrik  Straße   macht,    liegt   das   Daiumers- 

(SägemüUereimaschinenj.  feld ,    auf    dem    im    10.    Jahrh.    das 

Ausflüge:     1)    Nach    der   Tiktors-  Dorf    Thankmarisfeld    lag,    in     dem 

höhe  (11  3    bzw.  2  St.).  s.  S.  246.  die  Gebrüder  Markgraf  Thietmar  der 

2)  Nach  der  Heinrichsburg  ^bez.  Ostmark  und  Erzbischof  Gero  von 
>>34B«)  und  dem  (3  4-1  St.)  Sternhaus.  Köln  970  ein  Mönchskloster  gründe- 
Über  die  Brücke,  am  gußeisernen  Obe-  ten,  es  aber  schon  975  nach  München- 
Iisken  vorbei  auf  der  Chaussee  nord-  Nienburg  bei  Bernburg  verlegten.  Auf 
wärta,  nach  ^4  St.  von  der  Chaussee  der  wüsten  Dorf-  und  Klosterstätte 
1.  abbiegend  (Wegw.)  auf  der  alten  Dammersfeld  befinden  sich  die  Grä- 
Bergchanssee  steil  ansteigend  unter-  her  der  Mennonitenfamilie  Sommer, 
halb  der  (1.)  Ruine  Heinrichsburg  vor-  die  Ende  des  18.  Jahrh.  hier  eine  Sen- 
beijVondernurnochMauerrestestehen.  nerei  bewirtschaftete.  — Vom  Stern- 
Sie  ist  im  13.  Jahrh.  erbaut,  1344  zer-  haus  ins  Selketal  zurück,  angeneh- 
störten  die  Grafen  von  Hohnstein  und  mer  Waldweg  so.  in  1^  4  St.  f6  km) 
die  Bürger  der  Stadt  Nordhausen  j>das  nach  dem  Jagdschloß  Meiseberg  {S.2i9). 
Hus  zu  dem  Henri chsbergeT.  das  denen  Man  verfolgt  den  Fürstenweg  ;>52  Ac 
V.  Morungen  und  v.  Rabyl  gehört  bis  zur  CbausseeMägdesprung-Ballen- 
hatte.  —  Weiter  bergan  durch  präch-  stedt  (Alexanderstraße)  und  richtet 
tigen  Wald  nach  dem  (^,4-1  St.)  Stern-  sich  auf  dem  r.  abzweigenden  Fahrweg 

Harz.    1912.  16 


242 


32.  Selkctal. 


nach  den  an  den  Bäumen  angebrach- 
ten »M«,  bis  man  in  die  von  Ballen- 
stedt  kommende  Fahrstraße  einmün- 
det und  auf  ihr  bald  r.  nach  dem 
Meiseberg  gelangt. 

3)  Von  Mägdesprung  nach  Harz- 
gerode: a)  Eisenbahn  (S.  240);  b) 
Fußweg  »54  A«  (1  St.)  über  3/ä^de- 
trappe  (S.  241)  und  über  die  Kapelle 
(s.  unten);  c)  Poststraße  (4  km), 
1.  von  dieser  (^  4  St.)  die  Hammerklippe 
mit  Blick  ins  Tal;  d)  nur  für  gute 
Bergsteiger:  Im  Selketal  abwärts  bis 
zum  I.  Hammer,  hinter  der  alten 
Schule  auf  schmalen  Treppen  den 
Kleinen  Brocken  steil  empor  und  am 
Kohlschlag  entlang  auf  der  Höhe  bis 
zum  III.  Hammer:  nun  wieder  hin- 
unter, das  Selketal  durchquerend  und 
dann  die  .i'Lampe«  steil  empor  auf 
die  Fahrstraße  nach  Hurzgerode. 


Ballenstedt  schattige  Landstraße,  10 
km.  Über  die  Brücke  nordwärts;  nach 
^4  St.  zweigt  1.  die  Straße  nach  Stern- 
haus und  Gernrode  ab,  wir  gehen  r. 
nö.  weiter  und  gelangen  auf  der 
Alexanderstraße  in  2  St.  nach  Ballen- 
stedt  (II.  35).  —  Wer  7iicht  zum  Bahn- 
hof will,  folge  der  Chaussee,  bis  von 
1.  der  3.  Weg  von  Sternhaus  kommt, 
dann,  in  diesen  r.  einbiegend  (Amt- 
niannsweg  »43  A«,  vgl.  S.  252),  im  Tal 
abwärts  bis  zum  Schloß  Ballenstedt. 
Entfernungen  von  Mägdesprung: 
Gernrode  2  St.,  Sternhaus  1  St.  Im 
Selketal:  Meiseberg  1^4  St.,  Selke- 
mühle  5,5  km,  Gasthaus  zum  Falken 
13  km ,  Meisdorf  16  km ,  Ballenstedt 
direkt  10  km  (über  Meisdorf  20  km). 
Viktorshöhe  Fahrstraße  2  St.  (Fußweg 
über  das  Russische  Haus  II/2  St.),  über 
Sternhaus;  Fußweg  (»44  E«),  6  km 
durch  das  Krebsbachtal  s.  S.  246. 


4)  Von  Mägdesprung   direkt  nach 

Die  hübscheste  Strecke  des  Selketals  ist  die  zwischen  Mägde- 
sprung und  Alexisbad  (bez.  »34  C«).  Die  Bahn  läuft  auf  10-20  m 
hohem  Damm  am  linken,  die  Straße  meist  am  rechten  Ufer  der 
mäandrisch  sich  schlängelnden  Selke.  (Man  kann  auch  von  Mägde- 
sprung bei  der  nächsten  [5  Min.]  Brücke,  1.  auf  dem  »Bernburger 
Weg«  aufsteigend,  zur  Kaj)dle  und  vod  da  aus  auf  der  Höhe  entlang 
auf  dem  »Kapellenweg«  (8.  241)  hinab  nach  Alexisbad  gelangen, 
sehr  lohnend.)  Wer  das  Selketal  zum  ersten  Male  besucht,  möge 
jedoch  zunächst  im  Tale  bleiben  und  die  oben  beschriebenen  Höhen- 
wege event.  zur  Rückkehr  nach  Mägdesprung  benutzen.  L.  oben  die 
Mägdetrappe,  dann  die  Freundschaftsklippe,  weiterhin  oben  die 
Kapelle.  —  10  Min.  vor  Alexisbad  liegt  Hotel  und  Pension  zur 
Klostermühle  (s.  unten),  wo  der  Kapellenstieg  endet.  —  Die  Bahn 
hält  noch  in  Hst.  Drahtzug  (jedoch  nur  auf  vorherige  Meldung  beim 
Zugführer  oder  in  der  Försterei;  von  hier  nächster  Weg  nach 
der  Viktorshöhe). 

(14,0  km)  Stat.  Alexisbad  (325  m,  Bahnhof srestatirant),  altrenom- 
mierte reine  Eisenquelle;  1810  baute  Herzog  Alexius  von  Anhalt- 
Bernburg  die  Logierhäuser  und  schuf  Promenaden  etc.  Jetzt  ist  das 
Bad  in  Privatbesitz. 


Gasthöfe:  Kurhotel  Alexishad ,  an 
der  Kurpromenade,  Bade-  und  Logier- 
haus, mehrere  Villen ;  Z.  1,50-4,  F.  1, 
Mitt.  (Wz.)  2,25-3,  T.d'h.  2,25,  Pens. 
5-7,50  M.  —  Goldne  Rose,  Z.  1,25-2,50, 
F.  0,75  M.  —  10  Min.  talab:  Kloster- 
mühle^  in  hübscher  Lage;  Z.  1,25—2, 
F.  0,75,  Mitt.  (o.  Wz.)  2,  Pens.  4,50- 
5  M. ;  Wagen.  —  Försterling,  am  Bahn- 
hof; Z.  m.  F.  von  2  M.  an,  T.d'h.  2,50,  j  Wasserkur, 
Pens,  von  5  M.  an.    Eignes  Badehaus  Kurtaxe:  Nach  fünf  Tagen  1  Pers. 

mit  Stahlquelle  und  gleichen  Preisen  I  6,  Familie  von  2  Pers.  10,  jede  wei- 


wie  im  Kurbad.  —  JElysium,  Z.  1,50-2, 
F.  0,75,  T.d'h.  (Wz.)  2,  Pens.  5,50  M.; 
Schülerherberge.  —  25  Min.  westl.  von 
Alexisbad,  am  Hänichen,  Luftkurhotel 
mit  Molkenhaus  etc.  (Z.  von  1  M.  an). 
Bäder:  Stahl-  (1,35  M.),  Fichten- 
uadel-  (1,70  M.),  Sol-(1,70  M.),  Kohlen- 
säurestahlbäder (2,60  M.),  Dusche-  und 
Brausebäder.   Einrichtungen  zur  Kalt- 


32.  Selketal. 


243 


tere   Ters.  3,50  M.,   Kinder  unter  14  \  Sternhaus   7   km,   Gemrode    10   km, 
Jahren  und  Dienstboten  frei.  Viktorshöhe  9  km   (Fußweg  IVa  St.), 

Entfernungen:   Ballenstedt  14  km,  '>  Harzgerode   3  km. 

Die  Quellen  gehören  zu  den  stärksten  und  wirksamsten  Eisen- 
wässem.  Die  Badequelle  enthält  an  festen  Bestandteilen  schwefel- 
saures Eisen  (grünen  Vitriol;,  schwefelsaures  Natron  (Glaubersalz), 
salzsaures  Eisen  und  schwefelsaure  Magnesia  (Bittersalz),  schmeckt 
tintenartig  bitter,  Uefert  in  der  Minute  30  1,  hat  8'^  C  Temperatur, 
wird  aber  zum  Trinken  nicht  verwendet.  Das  Trinkwasser  des  Älexis- 
hrunnens  ist  geruclilos  und  im  Geschmack  zusammenziehend  (ähn- 
lich dem  Pouhon  von  Spa  und  dem  Schwalbacher  Weinhnmnen), 
Temperatur  11,2*^  C.  Alexisbad  genießt  einen  Ruf  bei  Blutarmut, 
Bleichsucht,  Katarrhen  und  Frauenkrankheiten,  Herzverfettung, 
Nervenschwäche  und  allgemeinen  Ernährungsstörungen.  Kurhaus 
mit  Lese-,  Billard-  und  Musikzimmer.  Kurmusik  tägl.  4^2-6  Uhr 
Nm.  vor  dem  Kurhaus. 


Spaziergänge  (bez.):  Schlotheim- 
felsen mit  Birkenhäuschen,  —  Eisernes 
Kreuz,  —  Friedrichsplatz,  —  *Hahicht- 
stein,  —  Kapelle  (S.  241),  —  Luisentem- 
pel, —  Alexishrunnen,  —  Friedens- 
tal etc.,  —  Mägdesprung  (S.  241).  — 
Zur  Viktorshöhe,  S.  246. 

Von  Alexisbad  über  den  Auerberg 
nach  Stolberg  (19  km;;  durch  das 
Selketal  aufwärts  mit  der  Eisenbahn 
bis  (7,5  km;  Stat.  Lindenberg  (s.  unten; ; 
dann  entweder  sw.  auf  dem  schönen 
»Stoiberger  Stadtweg«  (S.  239)  durch 
Wald  direkt  nach  (18  km)  Stolberg; 
oder  (besser!)  südwärts  durch  Straß- 
berg hinauf  zur  (12  km)  Straße  Harz- 
gerode-Stolberg  und  auf  dieser  am 
(14  km)  Gasthaus  Auerberg  und  über 
die  *  Josephshöhe  (S.  239)  nach  (19  km) 
Stolberg;  vgl.  S.  238. 

Zweigbahn  von  Alexisbad  aus  dem 
Selketal  östl.  empor  zu  der  auf  der 
Hochebene  gelegenen 

(3  km)  Stat.  Harzgerode  (395  m; 
Schwarzer  Bär,  Z.  1-2,  F.  0,75,  T.d'h. 
1,5  0,  Pens.  4-4,50  M.;  ZH.;  —  Weißes 

Die  Selketalbahn  geht  von  Alexisbad  im  wiesengrünen  Selke- 
tal aufwärts.  L.  hoch  oben  ein  Pavillon  sowie  gegenüber  auf  dem 
Habichtstein  die  .Verlobungsurne«  in  Gußeisen.  Weiterhin  h  eine 
Pulver-  tind  Feuerwerksköiferfahrik.  —  {11, a  km)  Stat.  Silberhüfte 
oder  Vikto)'- Friedrichshütte  fder  Hüttenbetrieb  ist  völlig  eingestellt); 
schöner  Fußweg  über  den  Tenfelsteich  n^Qh.  Xeudorf  iß.  2-iO).  —  Die 
Bahn  folgt  weiter  der  Selke,  vorbei  an  der  Rinkemühle  (jetzt  Holz- 
schneiderei .  Schöner  Waldwiesengrund.  — Dann  folgt  (^21,9  km)  Stat. 
Lindenberg"  {Bahnhofsrest. ;  Buchmanns  Gast-  und  Logierhaus,  Z. 
m.  F.  2  },[.,  Wagen),  anhaltische  Kolonie,  Stat.  für  Stolberg  (E.  31). 

16* 


Roß,  Z.  1,50,  F.  0,75,  Mitt.  1,50,  Pens.  4,50 
M. ;  beide  gelobt.  —  Stadt  Bernburg  ; 
in  beiden  Schülerherberge),  Markt-  und 
Proviantplatz  für  Alexisbad,  sehr  altem 
anhaltischen  Städtchen  mit  4315  Einw., 
Feldbau,  Lampen-,  Fässer-  und  Blu- 
menfabrikation, Kunstgießerei.  Billi- 
ger Luftkurort;  25  Min.  von  Alexis- 
bad, 40  Min.  von  Mägdesprung.  Was- 
serleitung. Stadt.  Badeanstalt.  HK; 
Auskunft  im  Rathaus  (Bürgermeister 
Krause).  Kaiser  Otto  II.  hat  den  Ort 
»Hasakanroth«  975  dem  Kloster  Mün- 
chen-Nienburg  geschenkt  und  erlaubt, 
hier  einen  Markt  und  eine  Münz-  und 
ZoUstätte  anzulegen.  Als  Vögte  jenes 
Klosters  gelangten  die  Anhaltiner  in 
den  Besitz  des  alten  Harzstädtchens. 
Neues  Rathaus;  Marktbrunnen.  Fel- 
sengrotte  am  Ehrenberg  mit  Wasserfall. 
Dicht  an  der  Stadt  Forstpark  mit  Pro- 
menadenwegen. Am  Ende  des  Orts  das 
alte  Schloß  einer  Nebenlinie  des  anhalt- 
bernburgischen  Fürstenhauses,  die  bis 
1709  regiert  hat;  der  Förster  zeigt  die 
*MineraIiensammlung.  —  Nahe  der 
Stadt  alte  Sübergruben. 


244 


32.  Selketal. 


Reisende  nach  Stolberg  verlassen 
in  Lindenberg  die  Selketalbahn  (s. 
auch  unter  Güntersberge),  gehen  zu- 
nächst nach  dem  jenseit  der  Selke  am 
rechten  Ufer  liegenden  (5  Min.)  Straß- 
berg fSTe  m;  Erholung,  Z.  m.  F.  1,25 
und  1,50,  Mitt.  1,  Pens,  von  3  M.  an; 
billig  und  gut;  Goldne  Sonne,  Z.  m.  F. 
1,50-2,  Mitt.  1,50,  Pens,  von  3,50  M. 
an),  preußischer  Ort  mit  900  Einw.; 
HK  (Auskunft  bei  Herrn  Kaufmann 
Marschhausen).  —  Von  hier  südwärts 
Chaussee  ansteigend  zur  (4  km)  Straße 
Harzgerode- Stolberg,  auf  dieser  r. 
einbiegend  über  den  (6  km)  Auerlerg, 
dann  zu  Fuß  über  die  *Josepfishöhe 
(S.  239)  nach  (12,5  km)  Stollerg;  vgl. 
S.  238. 

Bei  trocknem  Wetter  an  sich  lohnen- 
der (freilich  ohne  die  *Josephshöhe  zu 
berühren)  ist  der  Stoiberger  Stadtweg 
(nur  für  Fußgänger)  nach  Stolberg: 
Wie  oben  durch  Straßberg,  südwärts 
zum  Dorfe  hinaus  und  beim  Weg- 
weiser r.  abbiegend  durch  Feld  und 
bald  in  den  Talgrund,  an  einer  vom 


HK  eingefaßten  Stahlquelle  vorüber 
zum  kleinen  Maliniusteich,  400  m  wei- 
ter 1.  über  einen  Bachsteg,  in  die 
Fichten  längs  des  Frankenteichs  (auch 
Sägemüllerteich  genannt;  von  hier  zum 
Auerberg  s.  unten),  1.  Denickes  Ruhe 
(S.  238)  bis  zu  den  (4,2  km)  Straßber- 
ger  Wiesen,  dann  im  Buchenwald  (bis 
zum  Graben  nicht  r.  abbiegen  auf  Irr- 
wege !)  über  den  sogen.  Langen  Gra- 
ben, nun  den  Weg  r.  verfolgend  bis 
zur  neuen  Auerberg  -Chaussee  (Wald- 
stein 15  b  u.  Chausseestein  6,18).  Diese 
kreuzend  (Schild  1.)  und  über  den  Spra- 
chenbach zur  (7,3  km)  alten  Chaussee 
bei  den  Sieben  Wegen,  wo,  r.  abbiegend, 
die  Telegraphenstangen  nach  (10,2  km) 
Stolberg  (R.  31;  führen.  Vgl.  S.  239 
und  die  Karte  bei  R.  30. 

Vom  Frankenteich  (s.  oben)  führt 
ein  bez.  Fußweg  immer  im  Wald 
nach  dem  Auerberg:  über  den  Damm 
immer  den  Teich  zur  Rechten,  dann  1. 
bergan  bis  auf  die  Chaussee  Harz- 
gerode-Auerberg,  der  man  10  Min.  r, 
folgt  bis  zum  Anerberg  (S.  239j. 


(27,1  km)  Stat.  Güiitersberge  (410  m;  Löwe,  Z.  1,  F.  0,75  M.; 
Ratskeller,  Z.  1,25,  F.  0,76,  Mitt.  von  1,25  M.  an,  Pens.  3,5o-4  M.; 
Schwarzer  Bär),  zwischen  Bergen  eingebettetes  anhaltisches  Städt- 
chen mit  891  Einw.,  als  billige  Sommerfrische  besucht.  Holzwaren- 
fabrikation, besonders  Drechsler-  und  Formstecherarbeiten  (Butter- 
formen), Käsefabrikation,  Fabrik  von  Feuerwerksköry>em.  Ober- 
försterei. Harzklub.  Westl.  der  Stadt  der  J/M/tZ£e^c/l  (Badehäuschen), 
den  die  Selke  durchfließt;  südl.  der  bewaldete  Mühlherg,  Martins- 
herg  und  Kohlberg  (mit  Resten  einer  alten  Siedelung),  alle  mit  hüb- 
schen Spaziergängen,  und  jenseit  des  Wäldchens  ein  trigonometri- 
sches Signal  in  501  m  Seehöhe  (Aussicht).  Nö.  auf  dem  Hainherg 
die  Ulrichshütte  mit  Aussticht. 


Fußgänger  können  von  hier  direkt 
südl.  auf  bez.Wcg  (»49  D«)  in  2  St.  nach 
Stolberg  oder  (später  1.  ab)  zur  Josephs- 
höhe gelangen  (etwas  weiter  als  von 
Lindenberg,  aber  schattiger  und  be- 
quemer) oder  von  Güntersberge  über 
den  Stierberg  direkt  nach  Breitenstein 
(S.  62)  gehen,  dann  über  Tannengarten 


nach  Stolberg,  2Va  St.  —  Nach  Stiege 
bez.  Weg  (»47  F«),  auch  gute  Chaus- 
see. —  Nördl.  von  Güntersberge  bez. 
Weg  (/>40  B«)  durch  den  Langenberg 
nach  Allrode,  zum  Teil  sonnig;  Aus- 
sicht auf  das  Brockengebirge;  dann 
(»40  B«)  nach  Treseburg  (S.  55)  oder 
Friedrichsbrunn  und  Tanzplatz,  2  St. 


Die  Eisenbahn  zieht  an  der  Selke  aufwärts  nach  (30,6  km)  Stat. 
Friedrichshöhe  (500  m),  einem  aus  wenigen  Häusern  bestehenden 
anhaltischen  Ort.  (31,3  km)  Hst.  Albrechtshatis  für  die  nahebei  im 
Forstort  »Moorthäler«  liegenden  Genesungshäuser  der  braunschwei- 
gischen  Invaliditäts-  und  AJtersversicherungs-Austalt,  bestehend 
aus  dem  3Iarienheim  für  weibliche  und  dem  Albrechtshaus  für  männ- 
liche Lungenkranke  (ärztlicher  Leiter  Dr.  Köhler  in  Hasselfelde), 
im  Walde  neue  Kapelle  in  nordischem  Holzstil.  —  Dann  über  (1.) 


32.  Selketal.  245 

Wüste  Selkenfeld,  mit  den  freigelegten  Grundmanem  der  ehemaligen 
Selkekirche,  Dorfkirche  des  wüsten  »Selkenfeld«,  in  der  Nähe  der 
Selkequellen  nnd  der  sogen.  Schanze. 

(35,7  km)  Stat.  Sticg'e  (496  m;  Bahnhof srestoMrant,  gut,  auehZ. ; 
Zum  Bicrg stieg ,  Z.  l,5o,  F.  0,75,  ^litt.  1,25-1,50,  Pens.  4  M. ;  Stadt 
BraunscMveig,  Z.  1,  F.  0,5o,  ^litt.  von  1,50,  Pens,  von  4  M.  an,  Schü- 
lerherberge; Zur  Schloßhrauerei,  Z.  1,  F.  0,50,  ^litt.  1,50,  Pens.  4  M.), 
braunschweigischer  Flecken  an  der  Hassel,  in  geschützter  Lage,  mit 
1453  Einw.,  ein  ruhiger  und  billiger  Sommeraufenthalt  (Pens.  m.'Z. 
4M.),  PTF;  Forstamt;  Holzwarenindustrie,  Fabrikation  von  Harz- 
käse; eine  Wetter-  und  Sprachenscheide.  Standort  für  Touristen. 
HK;  Auskunft  bei  Herrn  Förster  Brecht.  —  Das  Schloß,  von  den 
Grafen  von  Blankenburg- Regenstein  erbaut,  einst  Jagdschloß,  ist 
jetzt  Sanatorium.  Bei  einem  Spaziergang  um  den  Mittelteich  im 
Dorf  hat  man  einen  malerischen  Blick  auf  Schloß  und  Kirche,  Aus- 
gedehnte Buchenwaldungen.    Badegelegenheit  im  Mittelteich. 

Weiterwege  von  Stiege :  bez.  »42  D«  ,  höhe,  2i;a  St.  —  So.  führt  ein  »47  F« 
Waldweg  über  £irÄ:e?i7?ioor,  Forsthaus  j  bez.  Fußweg  von  Stiege  nach  (l^'g  St.) 
Hufhaus,  Poppenberg  mit  Fürst-Otto-  j  Güntersierge.  —  Östl.  »27  C«  bez.  Weg 
Höhe  nach  Tlfeld  (S.  228),  4  St.,  oder  durch  prächtige  Buchenbestände  nach 
über  Birkenmoor,  Hufhaus  zur  Nord-  \  (1^  j  St.)  Allrode  (S.  62). 
häuser  Talsperre,  S^ji  St. —  Bez.  »47  L«  Von  Stiege  zum  Bodetai:  a)  Nördl., 

durchs BähretalnachEisfelderfalmühle  sehr  lohnend  für  Freunde  stiller  Wald- 
und  weiter  durchs  ll/eldertal  nach  i  Wanderung,  »42  C«  bez.,  durch  die 
Ilfeld,  4  St.  —  Schöner  Fußweg,  bez.  Stehen  Gründe  nach  (9  km)  Wende- 
»24  H«,  über  Wegehaus  Radeweg  nach  fürt  (S.  60).  —  b)  Nö.  »42  B«  bez. 
dem  Bismarckturm  &ni  diQra  Karlshaus  Weg  durch  Buchenwald  nach  (9  km) 
(*Aussicht  auf  den  Südharz),  l^a  St. —  Ältenbrak  (S.  59)  oder,  später  r.  ab- 
Bez.  »41  D«  nach  £re?7e7i6fei7i  und  wei-  z^'eigend,  »41  C«  bez.  nach  (11  km) 
ter  nach   dem  Auerherg   mit  Josephs-  .  Tresebnrg  (S.  55). 

In  Stiege  teilt  sich  die  Selketalbahn  in  zwei  Stränge :  A.  Stiege- 
Eisfelder  Talmühle,  B.  Stiege -HasseKelde.  —  A.  Die  Eisenbahn 
Stiege-Eisfelder  Talmühle  steigt  (1:40)  über  den  Großen 
Brand  (hübscher  Pvückblick)  und  die  Hänge  vor  der  Kaufung  zur 
Wasserscheide  unterhalb  der  Bärköpfe  (532  m)  und  kreuzt  hier  den 
Weg  nach  Birkenmooi'  (S.  231).  Dann  abwärts  mit  einem  Gefälle 
von  1:27  fBrockenbahn  1:30,  Eisenbahn  Mägdesprung  -  Sternhaus 
1 :  2d)  zunächst  in  den  Schießhüttengrund ,  dann  ins  Bähretal  und 
über  (4,3  km)  Hst.  Unterberg,  zuletzt  über  den  Jlosebach  zur  (8,6  km) 
Stat.  Eisfelder  Talmüllle  (Bahnhofsrestaurant ,  Gasthaics  zur  Eis- 
felder Talmühle)  an  der  Harzquerbahn  (ß.  10^). 

B.  Die  Eisenbahn  Stiege-Hasselfelde  zieht  von  Stiege 
nw.  nach  (4,9  kmj  HaSSelfelde  (452  m;  Bahnhofsrestaurant,  auch 
Z. ;  König  von  Schtveden,  am  Markt,  Z.  l,5o-2,  F.  0,75,  Mitt.  l,5o, 
Pens.  4-6  M.,  Veranda;  Deutscher  Kaiser;  Krone,  beide  Z.  l,5o-2, 
F.  0,50  M. ;  Cafe  Adam,  Pens.  5,5o  M. ;  Ratskeller,  am  Markt,  Garten, 
Z.  1,  F.  0,50  M.,  einfach,  gelobt),  braunschweigische  Stadt  mit  2907 
Einw.  Kirche  1845-51  erbaut  und  1902  erneuert.  2  Forstämter, 
Amtsgericht,  Dampfmolkerei,  Holziadustrie,  Herstellung  von  Harzer 
Sauerbrunnen.  Das  Klima  ist  für  Erholungsbedürftige  und  Nerven- 
schwache sehr  zuträglich.  Billiger  Aufenthalt  (Pens.  m.  Z.  von  3,5o  M. 


246 


'6'6.  Viktorsliöhe. 


an);  auch  Wintersport.  Wasserleitung;  Badeanstalt.  Apotheke.  PT. 
HK  (Auskunft  über  Wohnungs Verhältnisse  etc.  bei  Herrn  Bürger- 
meister Hoyer).    Schöner  Blick  auf  das  Brockenmassiv. 


Post:  Von  Hasself tlde  über  (9  km) 
WencUfurt  nach  (17  km)  Blankenhurg 
in  21  2  St.,  1,60  M. 

Im  Mittelalter  blühte  hier  Bergbau 
auf  Silber  und  Kupfer,  und  der  Ort 
hatte  eigne  Münzgerechtsame.  Der 
Sage  nach  soll  die  unüberlegte  Bü- 
berei einer  Anzahl  Bergknappen,  die 
im  Rausch  das  nahe  Gerti'udenkloster 
überfielen,  zu  des  Papstes  Bann  und 
des  Kaisers  Achtspruch  geführt  haben 
und  das  sich  wehrende  Städtchen 
vom  Exekutionsheer  zerstört  wor- 
den sein.  Kaiser  Heinrich  III.  hatte 
im  11.  Jahrh.  in  Hasselfelde  ein  Jagd- 
schloß ;  Graf  Heinrich  von  Regenstein 
gründete  1277  hier  ein  Marienknechts- 
kloster -^Paradies«  des  Augustiner- 
ordens, das  1298  nach  Halberstadt 
verlegt  wurde. 

Ausflüge:  Spaziergang  nach  dem 
(5  Min.)  Käseberg  (städtische  Anlagen 
mit  Sommerwirtsch.)  mit  alten  Be- 
ständen; neuere  Anlagen  am  Kehren 
und  Quastherg,  von  dort  in  den  schö- 
nen Fichtenwald  am  (4  km)  Schiefer- 
kopf, Zornskopf  u.  Chausseehaus  Rade- 
weg (Sommerwirtsch.).  —  Ferner  zum 
(5  km)  Rahenstein  (im  »Wildenhagen«) 
über  dem  Rappbodetal  und  event.  wei- 


ter zu  den  spärlichen  Überresten  der 
Trageburg ;  —  nach  dem  (7  km)  Karls- 
haus (keine  Wirtschaft)  mit  dem  20  m 
hohen  Bismarckturm,  prächtige  ♦Aus- 
sicht über  die  Waldlandschaft  bis  zum 
Kyffhäuser;  vom  Karlshaus  weiter  ent- 
weder über  den  idyllisch  gelegenen 
Waldweiler  (3  km)  Sophienhof  nach 
der  Eisfelder  Talmulde  (S.  231)  und  dem 
Netzkater  (S.  229j  oder  auf  »24 1«  bez. 
Wege  durch  prächtige  Wiesen-  und 
Parklandschaft  nach  (7  km)  Bennecken- 
stein,  oder  (->24  E«)  nach  dem  schön  ge- 
legenen Trautenstein  (s.  unten):  ferner 
nach  dem  (5  kmj  Rotestein  (Aussicht), 
den  Stemmbergen  (Wildwärterhaus  mit 
Wirtsch.)  und  weiter  im  Wald  zu  hüb- 
schen Aussichtspunkten. — Nach  Rübe- 
land 9,5,  Altenbrak  7,  Treseburg  12, 
Wendefurt  8,5  km. 

Von  Hasselfelde  westl.  nach  (5  km) 
Trautenstein  {Hotel  Druidenstein^  Z. 
1,25-1,50,  F.  IjMitt.  1,50,  Pens.  4,50  M.), 
braunschweig.  Dorf  mit  652  Einw.  und 
hochgelegener  Holzkirche  ('4.55  m). 
Post.  HK.  Im  Pfarrgarten  liegt  der 
sogen.  Drudenstein  (heidnische  Opfer- 
stätte), vom  Gertrudenkloster,  das  zwi- 
schen Hasselfelde  und  Trautenstein  lag. 
—  Weiter  nach  (11  km)  Tanne  (S.  81). 


33.  Die  Viktorshöhe. 
Aus  dem  Selketal  über  Viktorshöhe  ins  Bodetal. 


Vgl.  die  Karten  b 

Von  Mägdesprung  zur  Viktorshöhe. 

Fahrstraße  (8  km:  bez.  »34  Be) 
nordwärts  nach  Stemhaus  (S.  241j, 
dann,  westl.  (»43  B«),  durch  Wald 
nach  Viktorshöhe.  —  Fußweg:  Im 
Selketal  aufwärts;  nach  1.4  St.  geht  r. 
vor  der  Försterei  Drahtzug  (bedingte 
Haltestelle  der  Eisenbahn ;  für  das  Aus- 
steigen ist  vorherige  Meldung  beim 
Zugführer,  für  das  Einsteigen  Meldung 
im  Forsthaus  Drahtzug  nötig)  der  Weg 
in  das  Krebsbachtal  ab  und  durch 
dieses  auf  gutem  (»44  E«)  bez.  Weg  in 
^,'4  St.  nach  dem  r.  liegenden  Krebs- 
teich, von  wo  aus  man  in  herrlichem 
Fichtenwald     weiter     (»Langenberg- 


ei  R.  1  und  R.  32. 

I  weg«)  zum  Bärweg  gelangt,  auf  dem 
i  man,  im  rechten  Winkel  nach  1.  ab- 
zweigend, in  20  Min.  den  Bärstein  er- 
:  reicht  (an  dieser  Stelle  soll  im  No- 
vember 1696  der  letzte  Bär  im  Harz 
erlegt  worden  sein) ;  von  hier  Aufstieg 
in  15  Min.  zur  (li  2  St.)  Viktorshöhe. 
—  (Vom  Krebsteich  kann  man,  nördl. 
20  Min.  fortschreitend,  die  Schätzel- 
klippe und  die  Schanze  aufsuchen; 
schöner  Bück  in  die  vom  Ramberg 
abfallenden  Täler.) 

Von  Alexisbad  zur  Viktorshöhe  drei 

Wege :  aj  Fahrweg  (bez.  .>45 B«),  der 

!  nächste  und  lohnendere,  geht  unter- 

'  halb  Alexisbad  bei  der  Klostermühle  1. 


33.  Viktorshölle. 


247 


von  der  Chaussee  ab  1  km  im  Friedens- 
tal aufwärts,  dann  r.  ab  aus  dem  Tal 
und  in  Windungen  bergauf,  oben  1. 
zunächst  nw.  nach  (7  km)  Viktorshöhe. 

—  b)  Fahrstraße  (9  km)  geht 
^  4  St.  oberhalb  des  Bades  aus  dem 
Selketal  westl.  ab ;  zuerst  der  Sipten- 
felder  Chaussee  folgend.  Nach  3  km 
von  Alexisbad  zweigt  der  (schlechtere) 
Fahrweg,  die  sogen.  :i>Beckstraße«,  r. 
nw.  ab  und  führt  durch  hen'lichen 
Buchenwald,  r.  die  Erichshurg  (s.  un- 
ten), wieder  auf  die  Chaussee,  auf  die- 
ser r.  ostwärts  zur  (9  km)  Viktorshöhe. 

—  c)  Fußweg,  11  2  St.;  anfangs  auf 
dem  Fahrweg  a),  wenige  Minuten,  im 
Friedenstal  aufwärts,  dann  auf  dem 
Promenadenweg  r.  abbiegend,  die 
Fahrstraße  zur  Linken.  Nach  ungefähr 
1  km,  wo  der  Fahrweg  das  Friedens- 
tal verläßt,  schneidet  ihn  der  bez. 
Fußweg  und  geht,  scharf  r.  bergan, 
die  Fahrstraße  zur  Rechten  und  das 


Friedenstal  zur  Linken.  Auf  der 
Höhe  Kreuzung  des  Fahrwegs  und 
durch  ein  Gatter  über  das  ;>Russische 
Haus«  ztir  Chaussee  Haferfeld- Gün- 
tersberge, diese  r.  verfolgend,  zur 
(11  2  St.)   Viktorshöhe. 

Oberhalb  des  Friedenstals,  r.  von 
der  Beckstraße  (s.  oben),  liegt  die 
Erichsburg  (nur  geringe  Reste),  1232 
als  Erekesberge  erwähnt,  1320  durch 
Graf  Heinrich  von  Stolberg  von  denen 
V. Hoym  erkauft;  1345  ^vurde  in  einer 
Fehde  das  feste  >Hus  zu  dem  Erichs- 
berge« von  den  thüringischen  Grafen 
und  Städten  erobert  und  zerstört;  der 
dabei  in  Gefangenschaft  geratene  Graf 
Hermann  von  Stolberg  wurde  mit 
seinem  Burg\-ogt  Heinrieh  v.  "Werther 
enthauptet  und  seine  20  Söldner  an 
die  umstehenden  Bäume  gehängt ;  die 
Mönche  des  nahen  Klosters  Hagenrode 
bestatteten  dann  die  Leichname  der 
Hingerichteten  auf  ihrem  Gottesacker. 


Die  *TiktorshÖhe  (582  m)  ist  ein  vielbesuchter  Aussichtspunkt 
auf  dem  Ramberg  (590,3  m);  wie  der  Brocken  und  der  Auerberg 
erhebt  sich  seine  Granitmasse  über  die  umliegenden  Berge  des  nördl. 
Harzrandes  (im  Forsthaus  GasticiHschaft ;  kein  Xachtlagerj.  1829 
ließ  Herzog  Alexius  von  Anhalt  einen  Balkenturm  errichten  (1896 
neu  erbaut)  und  nannte  den  Punkt  seinem  Ahnherrn  zu  Ehren  Vik- 
torshöhe. Umfassende  Aussicht  (beste  Übersicht  des  Unterharzes), 
großes  Waldpanorama. 

Im  N.  die  Vorberge  des  Harzes,  berg,  Possen  etc.);  im  SO.  Kyflfhäu- 
im  NO.  die  Ebene  (Magdeburg),  im  ser,  Hainleite;  im  O.  die  Mansfeld- 
W.  der  Brocken  mit  seinen  Neben-  Hettstedter  Gegend.  Im  OSO.  ist  in 
bergen  bis  zum  Ravensberg  (SW.);  im  weiter  Entfernung  der  Petersberg  bei 
S.  die  Thüringer  Gebirgszüge  (Insels-  i  Halle  deutlich  sichtbar. 

5  Min.  sw.  zwei  Felsen,  die  große  und  kleine  Tenfelsmühle. 

Wege  von  der  Yiktorshohe :         '  wöchentlich  10  M.;  ZH.),  preuß.  Dorf 

IX  X-     1.  T         i.  /c    ttrx    -c.  u        (562  Einw.),  1776  von  Friedrich  d.  Gr. 

^}  ^,r^  ^^f  o**"?.  \^;^^^^  ^^^'■"  gegründet;  Industrie  in  Holzarbeiten 
Straße  (bez.  »43  C  u.  D«)  10  km  nw.     (Gehstöcken).     Besuchter   Höhenkur- 


2)  Nach  dem  (10  km)  Hexentaoz- 
platz.  Fahrweg  (bez.  »43  C«)nw.  Nach 
*,'4  St.  gelangt  man,  nach  Kreuzung 
der  Kaiser-Wilhelm-Straße  (S.  260  r.), 
an  einer  Öfiiiung  des  "Waldes  zum 
Forsthaus  Ramherg  (hier  event. ,  das 
Forsthaus  1.  lassend,  ohne  den  Ort  zu 
berühren,  auf  der  alten  Straße  weiter) 
und  weiter  nach  Friedrlehsbrunn 
(560-580  m;  Grebes  Hotel;  Schwarzer 
Adler,  Z.  2,  F.  0,75,  Pens.  4  M. ;  Weißes 
Roß;  Jungs  Hotel,  Z.  von  1  M.  an,  Pens. 
4,50-6  M.;  ZH.  —  Kurhaus,  Z.  von  2, 
Pens,  von  4,50  M.  an.  —  Sanatorium  [Dr. 
Strokorb],   Pens.  7-10,   Kurgebrauch 


ort  mit  "Waldklima ,  3600  Gäste ;  HK 
(Auskunft  bei  Herrn  Karl  Kranert): 
Automobilomnibus  nach  (45 
Min.»  Suderode,  1  M.  Entfernun- 
gen: Thale  1^  4  St.,  Güntersberge  1^  2 
St. ;  Suderode  1^  4  St.  —  Man  geht  nun 
von  der  Mitte  des  Dorfes  (bez.  »46  F«) 
durch  die  Taubentränke  wieder  zur 
Chaussee,  nach  1  a  St.  durch  ein  "Wild- 
gatter;  an  einer  Kreuzung  der  Straßen 
"Wegweiser:  1.  nach  Allrode  undTrese- 
burg  durch  das  Tiefenbachtal,  gerade- 
aiis  Fußweg  nach  Treseburg  (Fahr- 
weg nur  bis  zum  "SVeißen  Hirsch),  r.  in 
der  Richtung  nach  Thale  weiter;  nach 


248 


33.  Viktorshöhe. 


ungefähr  1,4  St.  beim  Wegweiserstein 
abermalige  Kreuzung:  1.  Fahr-  und 
Fußweg  zum  Dambachshaus,  gerade- 
aus Fußweg  zum  Hirschgrund,  La 
Vi6res  Höhe  (S.  57)  und  Hexentanz- 
platz,  r.  weiter  Chaussee  zum  Hexen 
tanzplatz  und  nach  Thale,  auf  dieser 
weiter,  nach  10  Min.  durch  einen  Wild- 
zaun und  20  Schritt  nach  diesem  auf 
die  1.  abbiegende  Chaussee;  r.  gelangt 
man  in  das  Steinbachtal  und  nach 
Thale.  Gleich  nach  Überschreitung  des 
Baches  biegen  r.  die  Fußwege  nach 
Georgshöhe  und  Friedrichsbrunn  ab. 
Alles  gut  bez.  Ein  Fußweg  biegt 
schon  gleich  hinter  dem  Gatter  1.  ab 
und  folgt  dem  Zaun  bis  zum  Hexen- 
tanzplatz  (S.  56). 

3)  Nach  Ballenstedt  über  das 
Sternhaus  führt  ein  mit  »43  B  u.  A« 
bez.  Weg  in  2^i-i  St.  Zunächst  wie  Nr.  4 
beschrieben  zum  Stemhause  (Wegw.). 
Von  hier  weiter:  den  ersten  Weg  1., 
durch  ein  Gatter  (r.  Wildäsungsplätze, 
häufig  Wild),  bis  zur  Chaussee  Mägde- 
sprung-Ballenstedt,  diese  kreuzend 
und  jenseits  1.  auf  dem  »Amtmanns- 
weg« (vgl.  S.  252)  durch  schönen  Wald 
und  schließlich  zum  Schloßpark  (Gat- 
ter) von  Ballenstedt.  "Vor  dem  Eintritt 
in  den  Schloßpark  geht  man  event.  r. 
hinauf  zum  Jagdschloß  Röhrkopf  und 
von  da  hinab  in  den  Park. 

4)  Nach  dem  Sternhaus  schöner 
Weg  (Bärweg)  in  1  St.  Zunächst  auf 
dem  Weg  nach  Mägdesprung  am  Bär- 
stein (S.  246)  vorbei.  Nach  Va  St.  durch 
das  Wildgatter  (r.  ab  bez.  Fußweg  nach 
Mägdesprung)  geradeaus  am  Bremer 
Teich  r.  vorbei  bis  zum  Spiegeischen 
Haus  (Waldwärter),  dann  sich  halb 
rechts  haltend  über  die  Bahn  und  zum 
Sternhaus  (S.  241). 

5)  Nach  Gernrode  führen  drei 
Wege :  a)  Von  Viktorshöhe,  den  Tui-m 
1.  lassend,  zur  Gernroder  Chaussee 
und  auf  dieser  nö.  bis  zum  (^,4  St.) 
Forsthaus  Haferfeld  (362  m).  Von  hier 
Fußweg  durch  das  Gatter;  später  ent- 
weder: auf  dem  ersten  Weg  1.  hinab 
in  das  Hagental  und  in  diesem  ab- 
wärts nach  (li,a  St.)  Gemrode  (S.256); 
oder  geradeaus  weiter  wieder  durch 
ein  Gatter,  nun  entweder  auf  dem 
zweiten  1.  in  das  Tal  führenden  Weg 
direkt  zum  Stubenberg  (S.  257)  und 
von  da  r.  oder  1.  vom  Hotel  abwärts 
nach  (li/a  St.)  Gemrode;  oder  hinter 


dem  Gatter  geradeaus  »Frankensteig« 
hinab  auf  die  Gernroder  Chaussee.  — 
b)  Zwischen  Turm  und  Försterei  hinab 
(»44  G«),  zuerst  nördl.  durch  Buchen- 
wald (1.  Tannen,  r.  Hau) ,  bis  zu  der 
Quedlinburger  Kote  steinerner  Weg- 
weiser. Der  r.  abzweigende  Fahrweg 
führt  direkt  zum  Sternhaus.  Von  der 
Kote  geradeaus  weiter,  nach  ungefähr 
20  Min.  zweigt  1.  in  spitzem  Winkel 
der  Weg  (»45  C«)  nach  der  Lauenburg 
(s.  unten)  ab.  Weiter  geradeaus  (nö.) 
bis  zur  Kiesgrube;  hier  den  Fahrweg 
r.  hinab  in  das  Hagental  und  in  die- 
sem abwärts  nach  (l^/a  St.)  Gernrode 
(S.  256).  —  c)  Auf  dem  unter  b)  be- 
schriebenen Weg  nach  Suderode  bis 
zur  Kiesgrube,  hier  geradeaus  den 
Fahrweg,  anfangs  wenig  steigend, 
dann  in  gleicher  Höhe  sich  haltend, 
mit  *Ausblicken  in  das  r.  liegende 
Hagental,  das  man  kurz  vor  dem  Hotel 
erreicht.  Vor  dem  Abstieg  1.  Fußweg 
über  Preußenhöhe  nach  dem  Kalten 
Tal  und  Suderode  (S.  258). 

6)  Nach  Snderode  geht  man,  wie 
oben  bei  Weg  5  b)  nach  Gernrode  be- 
schrieben, bis  zur  Kiesgrube  (s.  oben), 
dann  1.  hinab  in  das  Kalte  Tal  bis 
zur  Kaiser -Wilhelm -Straße  und  auf 
dieser  entweder  weiter  bis  {l^U  St.) 
Suderode  (S.  258),  oder  r.  ab  auf  dem 
Promenadenweg  über  den  Lessing- 
teich und  Felsenkeller  ebendahin. 

7)  Nach  der  (5,4  km)  Lauenbnrg 
(»45  C«).  Zwischen  Turm  und  Förste- 
rei im  Walde  abwärts  (»44  G«),  wie 
Nr.  5b)  beschrieben,  bis  zum  z^veiten 
Wegstein,  dann  1.  in  spitzem  Winkel 
zmück,  über  den  Bach,  (K^  aber 
nicht  über  die  Fahrbrücke, 
und  auf  dem  schmalen  Grenzweg  blei- 
bend, bis  r.  ein  Schild  »Nach  der 
Lauenburg«  zeigt,  von  hier  anfangs 
diixch  Tannen,  dann  1.  über  eine  kleine 
Lichtung,  einen  Bach  und  die  Kaiser- 
Wilhelm -Straße.  (Überall  SchUder.) 
Nun  auf  neuem  Fahnveg  über  die  alte 
Suderode  -  Friedrichsbrunner  Straße 
und  bald  beim  Wegstein  r.  in  10  Min. 
hinab  zur  (Vi^  St.)  Lauenburg  (S.  261). 

8)  Nach  dem  (4  km)  Neuen  Teich 
(S.  258):  Auf  dem  unter  5  a)  beschrie- 
benen Weg  bis  zur  »Langen  Allee«, 
dann  auf  der  Chaussee  1.  noch  ca.  200 
Schritt  bis  zu  einem  1.  abbiegenden 
Fahrweg,  der,  immer  dem  Bach  fol- 
gend, zum  Neuen  Teich  führt. 


34.  Unteres  Selketal. 


249 


34.    Von  Mägdesprung  durch   das  untere  Selketal  über 
Falkenstein  nach  Ballenstedt. 

Vgl.  die  Karte  bei  R.  32  und  die  große  Harzkarte. 


Chaussee  von  Mägdesprung  durchs 
Selketal  nach  (20  km)  Ballenstedt; 
etwas  ermüdend,  da  schattige  Seiten- 
wege und  Ausflüge  in  den  Waldungen 
meist  »verboten«  sind.  —  Von  Mägde- 


sprung nach  Ballenstedt  direJct  (bez. 
»54  B«,  Alexanderstraße)  nur  10  km 
(vgl.  S.  242,  4) ;  am  schnellsten  natür- 
lich mit  der  Eisenbahn  (S.  240) 
über  Gemrode  in  114-1^^  St. 


Von  Mägdespmng  abwärts  (bez.  »44D«)  nimmt  das  Selketal  idyl- 
lischen Charakter  an;  Wiese  und  Laubwald  gewähren  die  lieblich- 
sten Bilder.  —  Rasch  nacheinander  folgen  die  vier  Fnedrichshämmer. 

Nach  4  km  Weg  (hez.  »52  B<:)  führt 
1.  durch  den  Wald  ein  Fahrweg  in 
1  i  St.  zum  Jagdschloß  Meiseberg 
(348  m)  empor;  Re-itauration.  Remi- 
niszenzen an  das  Parforce-Jagdleben 
des  18.  Jahrhunderts;  Trinkgesehirr, 

(5,5  km)  Selkemüllle  (248  m),  auch  Leimufermühle  genannt,  in 
reizender  Lage;  ländliches  Gasthaus  zur  Burg  Anhalt  (nicht  billig). 
R.  über  der  Selke  Ruine  Anhalt  (s.  unten).  Etwas  oberhalb  der 
Selkemühle  schönes  Echo. 


das  den  wilden  Jäger  Hackelberndt 
darstellt;  Riedingersche  Kupferstiche, 
Hirschgeweihe.  Besuch  besonders 
empfehlenswert  zur  Zeit  der  Laub- 
färbung. Fußweg  vom  Meiseberg  nach 
der  Selkemühle  10  Min. 


Zur  Ruine  Anhalt  und  nach  Schloß 
Falkenstein  (1^4-2  St.,  für  Fußgänger 
empfehlenswerter) :  Von  der  Selke- 
mühle über  die  Selke  und  auf  dem 
Fahrweg  durch  den  Feuersteingrund 
empor,  dann  1.  ab  FuJiweg  zur  (^  ^  St.) 
Buine  Anhalt  (386  m),  deren  Grund- 
mauern jetzt  freigelegt  sind.  Die  Fund- 
stücke sollen  auf  dem  alten  Schloß 
Harzgerode  (S.  243)  den  Grundstock 
eines  Museums  bilden.  —  Albrecht  der 
Bär  rief  niederländische  Kolonisten  in 
seine  Mark,  die  diese  Burg,  die  1123 


erbaut,  1140  von  den  Sachsen  zerstört 
worden  war,  um  1150  wieder  auf- 
bauten ;  es  ist  eine  Stammburg  der 
Anhaltiner  Fürsten,  die  ihr  Schloß  in 
Ballenstedt  im  11.  Jahrh.  den  Mön- 
chen überließen;  schon  im  15.  Jahrh. 
scheint  es  verlassen  und  in  Trümmern 
gelegen  zu  haben.  —  Weiter  Fahrweg 
zur  Försterei  Wühclmshof,  dann  auf 
der  Friederikenstraße  (für  Automobile 
verboten)  immer  auf  dem  Hochplateau 
über    das    Gartenhaus    zum    (1^  4  St.) 


Schloß  Falkenstein  (s.  unten). 
Von  der  Selkemühle  (bez.  »44  C«)  an  bleibt  die  Selke  meist  r. 
Ausflug  über  die  (IVj  St.)  Tidians-  |  burgsche   Jagdhäuschen  *SeIke8icht 


höhle  (verboten  und  seit  Jahren  von 
niemand  mehr  besucht),  oben  an  der 
linken  Talwand.  Der  Boden  der  Höhle 
ist  mit  glitzerndem  Sand  bedeckt.  Sage 
vom  Schäfer  des  Grafen  von  Falken- 
stein, der  hier  eine  Wunderblume  fand, 
die  ihm  die  Schätze  (Goldsand)  der 
Höhle  erschloß ;  sein  habsüchtiger 
Herr  überfiel  und  blendete  ihn,  ver- 
fiel aber  zur  Strafe  dafür  in  Raserei. 
—  Nicht   weit  von   der  Tidianshöhle 


(310  m),  ^i  St.  vom  Gasthof  Zum 
Falken,  130  m  über  der  Selke;  schö- 
ner Blick  auf  Schloß  Falkenstein. 
(Besuch  der  Selkesicht  nur  mit  Er- 
laubnis der  Forstverwaltung  zu  Meis- 
dorf gestattet.)  —  Näher  beim  Falken- 
Gasthof  liegt  die  Eckhartskiippe 
(gegenüber  dem  Steinbruch),  ein  Lieb- 
lingsplatz Klopstocks,  der  beim  Gra- 
fen von  der  Asseburg  in  Meisdorf  zum 
Besuch  weilte  und  hier  TeUe  seiner 
»Messiade«  schuf. 


liegt  auf  einem  Felsen  das  gräfl.  Asse 

Im  Tal,  da,  wo  es  wieder  eng  zusammentretend  ernstem  Cha- 
rakter annimmt,  liegt  der  (13  km)  Gasthof  zum  Falken  (186  m; 
Z.  2,50,  F.  0,75,  Pens.  5  M.).  Von  hier  steigt  der  "Weg  durch  Wald 
bergan  in  25  ;Min.  zum  *Scllloß  Falkenstein  (Schloßtm-m  373  m 


250 


34.  Unteres  Selketal. 


ü.  M.),  einer  der  schönsten  erhaltenen  Bargen  des  Harzes,  dem 
Grafen  von  der  Asseburg  gehörig. 


Urkundlich  wird  die  Burg  zuerst 
1118  als  kaiserlich  und  1152  als  Sitz 
der  Falkensteiner  erwähnt.  1332  kam 
sie  nebst  der  Grafschaft  in  den  Besitz 
der  Halberstädter  Bischöfe,  den  aber 
Albrecht  von  Regenstein ,  der  eine 
Falkensteiner  Gräfin  zur  Frau  hatte, 
streitig  machte.  Der  Bischof  verpfän- 
dete sie  1389  an  die  Freiherren  von 
der  Asseburg,  denen  sie  1449  als  erb- 
liches Lehen  überlassen  wurde.  — 
Das  älteste  deutsche  Rechtsbuch,  der 
Sachsenspiegel,  den  Eike  von  Rep- 
gow  verfaßte,  wurde  1224-35  hier 
niedergeschrieben.  ^Original  in  der 
königlichen  Bibliothek  zu  Berlin.)  — 
Der  Kastellan  (50  Pf.,  für  mehrere  je 
25  Pf)  zeigt  das  Schloß.  In  der  alter- 
tümlichen Kapelle  hat  Luther  gepre- 
digt. Im  Speisesaal  Eildnis.se,  unter 
denen  auch  das  des  Johann  Ludwig 
von  der  Asseburg,  eines  der  Ritter, 
die  Luther  bei  Altenstein  (Thüringenj 
aufhoben  und  auf  die  Wartburg  brach- 
ten; Porträt  von  Johann  Friedrich  von 
Sachsen  mit  seiner  Mutter,  Goldbild 
von  Lukas  Cranach;  elfenbeinernes 
Kruzifix  von  Benvenuto  CellLni,  Or- 
dalienschwert ,  goldenes  Jagdhorn, 
kleine  silberne  Statue  des  gelehrten 
Otto  von  Freising;  Bronzesachen,  an- 
geblich von  Napoleon  I.  aus  Ägypten 
mitgebracht  und  durch  Blücher  an 
den  Grafen  von  der  Asseburg  gelangt. 
Im  Archiv  Urkunden  und  Briefe ;  da- 
selbst ein  Schicksalsbecher,  den  eine 
Ahnmutter  des  von  der  Asseburgschen 
Geschlechts  von  einem  Gnomen  ge- 
schenkt bekam  für  den  seiner  lYau 
geleisteten  Beistand.  Ursprünglich 
waren  es  drei  gläserne  Becher  mit 
drei  goldenen  Kugeln,  von  ihrem  Be- 
stand soll  Glück  und  Gedeihen  des 
Geschlechts  abhängen.  —  Am  9.  Aug. 
1696  haben  die  Söhne  Ludwigs  von 
der  Asseburg  einen  der  Becher  beim 
Zutrinken  zerbrochen  und  sollen  noch 
am  Abend  beide  verunglückt  sein. 
Der  andre  übriggebliebene  Becher 
wird  auf  der  Hinnenburg  in  West- 
falen aufbewahrt. 


Der  besuchteste  Punkt  des  Schlos- 
ses ist  der  hohe  Turm  (373  m),  Nie- 
derblicke auf  das  Selketal.  Unter  ihm 
befinden  sich  Burg^-erliese. 

Ausflug  über  die  (1  km)  Wirtschaft 
zum  Gartenhaus  nach  (4  km;  Pans- 
felde  und  zur  (6  km)  Leinemiihie 
(265,2  m  ;  gutes  Gasthaus,  10  Z.  1-1,50, 
F.  0,50-1,  Mitt.  o.  Wz.  1,50-2,  Pens. 
3,50-4,50  M.).  angenehmem,  ruhigem 
Sommeraufenthalt  im  freundlichen 
Leinetal  in  hübscher  Waldumgebung. 
Weiter  nach  (8  km)  Molmerswende, 
Dorf  mit  430  Einw.  Hier  wurde  der 
Balladendichter  Gottfried  August  Bür- 
ger am  31.  Dez.  1747  im  noch  stehen- 
den Pfarrhaus  geboren ;  am  Dorfende 
im  Schatten  einer  Linde  ein  Find- 
lingsblock mit  dem  Relief  des  Dichters 
von  Küme.  Im  nahen  Pansfelde  (wo 
Bürgers  Großvater  lebte;  ist  der  Schau- 
platz der  Ballade  »X>e«  Pfarrers  Toch- 
ter von  Tauhenhain<- .  Es  liegt  ihr  eine 
wahre  Begebenheit  mit  der  Tochter 
des  Pfarrers  Kutzbach  in  Pansfelde 
zugrunde,  die  eine  Jugendgespielin 
Bürgers  war.  Auch  die  spukhafte 
Laube  im  Pfarrgarten  ist  noch  vor- 
handen, und  der  Unkenteich  und  das 

»Plätzchen ,  wo  wächst  kein  Gras, 
Das  vrird  vom  Tau   und  vom  Regen 

nicht  naß. 
Da  wehen  die  Lüftchen  so  schaurig« 

sind  der  Umgegend  entlehnt.  Dagegen 
ist  der  Kindesmord  nur  eine  vom 
Dichter  hineingetragene  Fiktion. 

Direkter  Fußweg  nach  Ballenstedt, 
1  St.  (bei  nassem  Wetter  zu  vermei- 
den; bez.  »44  B  u.  A<');  vom  Gasthof 
zum  Falken  den  sogen.  Lumpenstieg  1. 
steil  im  Wald  hinauf,  immer  gerade- 
aus; es  kreuzen  bloß  Wege,  nament- 
lich auf  der  Höhe  ein  breiter  Trift- 
weg, die  man  zu  überschreiten  hat. 
Noch  zweimal  auf  und  ab ,  dann  r. 
nach  dem  Forsthaus  Kohlenschacht 
(Erfrischungen)  am  Waldessaum,  zu- 
letzt 1.  auf  der  Höhe  am  Gatter  ent- 


lang in  20  Min.  nach  Ballenstedt. 

Vom  Gasthof  zum  Falken  im  Selketal  abwärts  (bez.  »50  S«)  an 

dem  (15  km)  3Iausoleum   (einer  Familiengruft  derer  von  der  Asse- 

burgj  vorüber  (bez.  »50  R«j  nach  (15,5  km)  Schloß  Meisdorf  Qetzt- 

hin  erneuert),  ebenfalls  den  Grafen  von  der  Asseburg  gehörig;  im 


35.  ßailenstedt. 


251 


Garten  ein  Kunstwerk  von  Kureck :  ein  zu  Tode  gehetzter  Hirsch.  — 
Nach  (20  km)  Balleiistedt  verfolgt  man  die  Chaussee  (bez.  »50  R 
und  Q« ;  ohne  das  Dorf  Meisdorf,  das  r.  liegen  bleibt,  zu  berühren) 
direkt  über  Opperode. 


35.  Balienstedt. 

Ballenstedt  (220-260  m)  ist  ein  freundliches,  stilles  Städtchen  mit 
6060  Ein w.,  Sommerresidenz  des  Herzogs  von  Anhalt,  anmutige  und 
billige  Sommerfrische  (an  3000  Fremde),  Kreisdirektion,  Amts- 
gericht, Oberförsterei.  Bibliothek.  Quellwasserleitung.  Teilweise 
Kanalisation. 

Gasthöfe:  Großer  Gasthof,  am!  Erziehungsanstalten:  Städtisches 
Schloßplatz;  Z.  2-3,  F.  1,  T.d'h.  (Wz.)  !  Wolterstorff-  Gymna-num  mit  Real- 
2,  Pens.  5-6  M.  —  Stadt  Bernhurg,  ,  schule  und  Alumnat.  —  Höhere  Töch- 
au  der  ohern  AJlee,  nahe  dem  Schloß-  '  terschule.  —  Damenpension  ate: 
bahnhof,  Z.  von  1,50  M.  an.  —  Weißer     Friedensheim  ("Fräul.  Wille);  —  Fränl. 


Schwan,  am  Alexanderplatz  (10  Min. 
von  beiden  Bahnhöfen),  Z.  2,  F.  0,75, 
Pens.  5  M.,  für  mäßige  Ansprüche.  — 
Deutsches  Haus  (gegenüber),  Z.  von 
1,50  M.  an,  F.  0,75,  T.d'h.  1,50,  Pens, 
von  5  M.  an,  Omn.SOPf. ;  Pilsener  Bier. 
—  Bahnhofshotel,  Z.  m.  F.  2,  Mitt.  1,75 
M.,  Pens,  von  4  M.  an ;  Schülerherberge 


Pick;  —  Schilling  u.a. 

Harzklub:  Auskunft  bei  M.  Milde, 
Allee  16,  und  in  der  Luppeschen  Hof- 
buchhandlung, Schloßatraße  14;  beide 
geben  auch  Nachweis  von  Sommer- 
wohnungen. 

Kurtaxe:  Xach  füuf  Tagen  1  Pers. 

bis  zu  1  Woche  2,  2  Wochen  .3,  4  Wo- 

Dessauer  Hof,  an  der  untern  Allee,     eben  4,  über  4  Wochen  6  M.,  Familie  4 

Einfacher:    Germania,  Z.  1,50,  F.     bzw.  6,  8,  10  M.,  im  Winter  1  Pers.  1, 

2,  3.  4.  Familie  2,  4,  6,  8  M. 

Eisenbahn  nach  Stat.  Aschersleben 


0,75  M. ;  Löwe;  Bär.  —  Restaurants 
und  Cafes  (außer  den  Gasthöfen) :  Cafe 


Bock;   Cafe  Knoblauch ;    Cafe  Hohen-  (S.  34),  vgl.  Eintr.-R.  TV,  TU  und  1;  — 

zollern;  Cafe  Kölsch;  Schloßbahnhof;  über    Gernrode    (Bahn    ins    Selketal, 
Erbprinz;  Cafe  Voß.                                  i  S.    40),    Suderode    nach    Quedlinburg 

Sanatorien:   Villa  Friede  {San.-Rat  (R.  37).  —  Bahnhöfe:  Der  Stadtbahn- 

Dr.  Bunnemann)  für  Nervöse  und  Er-  ^of  im   NO.    der  Stadt;    der   Schloß- 

holungsbedürftige,  an  den  Lohden.  —  bahnhof  (nach    Gernrode   zu)    in  der 

Sanatorium  de^  Dr.  Max  Rosell  (Luft-  ^'ähe  des  Schlosses  und  der  Allee. 


und    Sonnenbäder,     Massage,     Heil- 
gymnastik etc.). 

Bäder:  Stadt.  Bad  im  Hirschteich; 
—  Stadt.  Badehaus  (neu),  am  Stadt- 
park. —  Miichkuranstalten:  Schloß- 
gärtnerei; Schloßdomäne  und  Forst- 
haus Alteburg  u.  a. 


PTF.  —  Wagen  :  Rodenbeck,  Schloß- 
straße; —  Ntiltsch,  Allee,  u.  a. 

Entfernungen :  Selkemühle  direkt 
7  km ;  Gasthof  zum  Falken  direkt 
7  km;  Sternhaus  9  km;  Yiktorshöhe 
14  km ;  Mägdesprung  direkt  10  km ; 
Meiseberg  7,5  km;  Leinemühle  15  km. 


Ballenstedt,  die  Geburtsstadt  des  frommen  Johann  Anid,  geb. 
27.  Dez.  1555,  Verfassers  des  »Wahren  Christentums«,  hat  schöne, 
waldreiche  Umgebung  mit  viel  Hochwild  (besonders  Bothrrsche 
und  Wildschweine).  Die  schönste  Straße  ist  die  V4  St.  lange,  nach 
dem  Schloß  aufsteigende  Kastanienallee;  an  ihrem  obem  Ende  eine 
Granitpyramide,  »Der  letzten  Herzogin  von  Anhalt -Bemburg  ge- 
widmet«. Dahinter  das  Theater,  r.  Eingang  in  den  Park.  Auf  die 
Allee  stößt  die  Luisenstraße  mit  schönen  Villen.  Das  umfangreiche 
Schloß  stammt  aus  dem  11.  Jahrb.,  als  die  askanischen  Grafen  (be- 
vor Albrecht  Burg  Anhalt  erbaute,  S.  2-19)  hier  Hof  hielten. 


252 


iJ5.  Balleustedt. 


Die  Herren  von  Ballenstedt  ent- 
stammen dem  uralten  Geschlecht  derer 
von  Hecklingen.  Durch  Verheiratung 
Adalberts  von  Ballenstedt  mit  einer 
Erbtochter   der  östlichen  Markgrafen 


Hidda  erhielt  Esiko  von  Ballenstedt, 
der  Sohn  dieses  Paares,  das  Erbe  der 
1034  ausgestorbenen  Markgrafen  der 
Ostmark  und  wurde  Stammvater  der 
anhaltischen  Fürstenfamilie. 


Von  1046  an  war  das  Schloß  ein  Benediktiner-Mönchskloster,  das 
1525  aufgehoben  wurde.  Residenz  der  Herzoge  von  Bemburg  wurde 
es  erst  1765.  Die  Schloßkirche,  eine  1046  geweihte  *Pfeilerbasilika, 
ist  bis  auf  die  Krj'pte  und  den  Unterbau  der  Türme  verschwunden ; 
sie  umschloß  die  Familiengruft  des  askanischen  Geschlechts.  1880 
wurde  die  Grabstätte  Albrechts  des  Bären,  des  ersten  Markgrafen 
von  Brandenburg,  aufgefunden.  Die  größte  Zierde  ist  der  unter 
Lennes  Leitung  angelegte  *Park,  besonders  die  Terrasse  (oben 
*Aussicht)  auf  der  Nordseite  des  Schlosses.  Die  schöne  Fontäne 
steigt  Sonntags;  in  der  Woche  gegen  Zahlung  von  6  M.  für  das 
Waisenhaus  Friederikenstift.  Im  Park  Denkmal  der  1902  verstorbe- 
nen Herzogin  Friederike  zu  Anhalt- Bernburg  von  Artiur  Schulz. 
Gußeiserne  Hirsche  von  Kur  eck. 


Umgebung.  (Leider  ist  die  Mehr- 
zahl aller  Waldwege  noch  immer  ge- 
sperrt, nur  einige,  fi'üher  verbotene 
Wege  sind  jetzt  außer  der  Jagdzeit  im 
Herbst  freigegeben.  Wenn  auch  den 
Durchwandernden  diese  Beschrän- 
kung wenig  berühren  mag,  so  ver- 
schließen doch  dem  Längerweilen- 
den die  vielen  Verbotstafeln  oft  ge- 
rade die  vei'lockendsten  Spaziergänge.) 
Vom  Schloßbahnhof  durch  die  Fried- 
richstraße  nach  der  Kastanienallee, 
diese  aufv%'ärt3 ,  oben  r.  in  den  {^U 
St.)  Schloßpark,  diesen  r.  abwärts 
und  unten  1.  nach  dem  Goldfischteich. 
Von  hier  empor  nach  der  Plattform 
an  der  Nordseite  des  Schlosses  (Aus- 
sicht!), dann  an  der  Westseite  des 
Schlosses  abwärts  und  an  dem  Schloß- 
teich (r.)  hin  auf  die  Fahrstraße,  die 
man  120  Schritt  weit  r.  verfolgt  und 
dann  den  Weg  1.  über  eine  Wiese  nach 
dem  nahen  (^/g  St.)  Röhrkopf  ein- 
schlägt. Zurück  wieder  auf  die  Fahr- 
straße, hier  r. ,  dann  durch  das  Tor 
und  über  den  Hof  nach  dem  Großen 
Gasthof.  Nun  r.  um  die  Ecke  nach 
der  Friedrikenstraße  und  den  Lohden 
(Gehölz,  vom  Pavillon  »Albertshöhe« 
Aussicht;  regelmäßig  Morgenmusiken 
und  nachm.  Konzerte;  wöchentl.  2mal 
Abendkonzerte).  —  Durch  die  Lohden 
so.  in  den  Hirschgrund  (Badeanstalt 
im  herrlich  gelegenen  Hirschteich, 
10  Min.  talaufwärts).  Wieder  hinab 
und  bei  den  Steinbrüchen  über  den 
Bach  an  den  östlichen  Wald  säum. 
Bald  r.  einige  Stufen,  die  zu  dem  Nadel- 


holzwäldchen am  Kaufberg  führen, 
hinauf,  am  städtischen  Wasserpump- 
werk vorbei,  dann  die  Leimuferstraße 
(unterwegs  Ruhebänke)  hinab  zum 
Haus  Ziegenherg  (300  m ;  vom  Turm  um- 
fassende *Aussicht,  Zutritt  nur  gegen 
besondere  Erlaubnis  in  Abwesen- 
heit des  Besitzers,  Generalkonsul  v. 
Koch).  Von  hier  gelangt  man  auf  der 
Straße  weiter,  mit  hübschem  Blick  auf 
die  Altstadt,  zum  Stadtpark  mit  dem 
Standbild  Albrechts  des  Bären,  durch 
A.  Schulz  (Berlin)  in  Kupfer  getrieben. 

Wer  etwas  mehr  Zeit  hat,  geht 
von  dem  Ziegenberg  noch  nach  den 
(IVa  St.)  üegensteinen  (260  m),  Va  St. 
nördl.  von  Ballenstedt,  letzte  Ausläufer 
der  Teufelsmauer  (S.  67),  von  denen 
der  Große  vom  HK  besteigbar  ge- 
macht ist,  schöne  Aussicht  (Gasthaus 
Zum  Felsenkeller) ;  oder  man  besucht 
den  Amtmannsweg  (Waldpromenade 
auf  dem  Weg  nach  Sternhaus,  Mägde- 
sprung); mehr  nördl.  das  idyllische 
Siebersteinstal  mit  dem  Kl.  und  Gr. 
Siebersteinsteich,  über  ersterm  die 
Uubertushöhe  (Schutzhütte,  Aussicht 
auf  die  Harzwälder  mit  der  Viktors- 
höhe, in  der  Ebene  Quedlinburg). 

Ausflüge:  1)  Am  W^eg  nach  Gern- 
rode auf  der  Höhe  über  dem  Dorf 
Rieder  (S.  256)  das  Forsthaus  Alte- 
burg (frische  Milch),  3  km,  mit  pracht- 
voller Aussicht. 

2)  Hinter  der  Domäne  südl.  durch 
die  Margaretenschlucht  am  Großen  und 
Kleinen  Dachsteich  vorbei  nach  dem 
Meiseberger    Weg    bis    zum    (1    St.) 


36.  Wippei-tal. 


253 


Schirm,  von  hier  den  Antoinettenweg 
hinab  nach  dem  (l^  a  St.)  Selketal 
(Selkemühle,  S.  249),  oder  über  die 
Kuckhornswiese  und  auf  dem  Eier- 
kuchenweg nach  der  Leimuferstraße, 
auf  dieser  (r.  zweigt  der  Schweine- 
grund mit  dem  Kunstteich  ab)  zurück 
nach  (21,3  St)  Ballenstedt. 

Der  Arnstein. 

Man  besucht  ihn  entweder:  Von 
Ermsleben  (Stat.  der  Bahn  Ballen- 
stedt-Frose,  Eintr.-R.IV)  aus,  Fußweg 
über  die  Konradsburg  (nur  von  O.  zu- 
gänglich ,•  mächtige  Ringmauer  der 
Burg  der  Grafen  von  Falkenstein;  ro- 
manisches Chor  u.Krypte),  Neuplaten- 
dorf  nach  (2  St.)  Harkerode ;  —  oder 
von  Aschersleben  (S.  34)  aus,  von  wo 
Fahrstraße  über  (10  km)  Harkerode  ; 
Fußweg  von  Aschersleben  im  schönen 
Einetal  über  Weibsleben  und  Har- 
kerode ebensoweit,  aber  interessan- 
ter; —  oder  von  Hettstedt,  Station 
der  Strecke  Berlin -Nordhausen  und 
Endstat.  einer  Zweigbahn  von  Halle 
(S.  48),  über  (4  km)  Walbeck,  (8  km) 
Sylda,  dann  in  ij  St.  auf  die  Ruine. 

Der  *Arn8tein  (225  m),  V4  St.  über 
dem  Dorf  Harkerode,  ist  eine  der 
schönsten  Ruinen  des  Harzvorlandes. 
Im  Dorf  Arnstedt  saß  um  IIÜO  ein 
Dynastengeschlecht,  das  sich  um  11.30 
als  neuen  Stammsitz  die  Burg  Arn- 
stein baute  und  seit  1135  nach  ihr 
nannte.  Als  der  Letzte  des  Geschlechts, 


"Walter  von  Arnstein,  1296  in  den 
Deutschen  Ritterorden  trat,  fielen  Burg 
und  Herrschaft  an  seinen  Schwager, 
den  Grafen  Otto  von  Falkenstein. 
Nach  Aussterben  der  Falkensteiner 
(1334)  fiel  sie  mit  verkürztem  Zube- 
hör als  Erbschaft  an  die  Grafen  von 
Reinstein,  die  sie  1387  an  die  Gra- 
fen von  Mansfeld  verkauften.  Das 
im  Bauemaufruhr  beschädigte  Schloß 
wurde  von  dem  Grafen  Hoyer  von 
Mansfeld  restauriert  (Inschrift  beim 
Eingang  des  Treppenhauses)  und  von 
Johann  All  recht  noch  weiter  aus- 
gebaut. Seit  Johann  Georg  (1637) 
seinen  Wohnsitz  nach  Schraplau  ver- 
legte, verfiel  es;  schon  1736  Ruine. 
Das  Hochsehloß  mit  dem  gewaltigen 
Männersaal  ist  verhältnismäßig  gut 
erhalten  (Besuch  des  Innern  nicht 
mehr  gestattet).  Der  Arnstein  diente 
in  geschichtlicher  Zeit  denUmwohnern 
wiederholt  als  Zufluchtsstätte,  an 
seine  Räume  knüpfen  sich  mehrere 
Sagen  schaurigen  Inhalts  (vom  »ewi- 
gen Faden«,  vom  »verwünschten 
Paar«,  vom  »Blutstein«  u.  a.).  Jetzt 
gehören  die  Ruinen  dem  Freiherm 
v.Knigge  in  Harkerode.  Besichtigung 
nicht  mehr  gestattet. 

Von  der  Ruine  führt  ein  bez.  Weg 
(»64  G«)  nach  (1  St.)  Stangerode  und 
von  hier  entweder  (»70  H«)  in  I1.1  St. 
zur  Leinemühle  (S.  250)  oder  (»64  F«) 
im  *Einetal  weiter  aufwärts  zur  (2^4 
St.)  Rammelburg  (S.  254). 


36.  Das  Wippertal.    Von  Stolberg  oder  von  Harzgerode 
über  Wippra  nach  Mansfeld. 


Vgl.  die  gi-o 

42  km  Fußtour.  —  Die  Harzer  Wip- 
per, neben  der  Selke  der  Hauptfluß 
des  Unterharzes,  entspringt  am  Auer- 
berg  (S.  239),  vereint  sich  bald  mit  der 
Wolfsberger  Wipper,  nahe  bei  Wippra 
mit  der  Schmalen  Wipper  und  geht  bei 
Bernburg  in  die  Saale.  Sanft  gewellte, 
mit  Waldungen  bedeckte  Höhen  über- 
ragen das  breite  Wiesental  nirgends 
um  100  m;  nur  in  der  weitern  Um- 
gegend von  Wippra  zeigen  sich  auch 
bedeutendere  Erhebungen. 

A.  Von  Stolberg  auf  der  alten  Chans- 
see   zum    (5    km)    Gasthof  Auerberg 


ße  Harzkarte. 

'  s.   S.  238.     Von    hier    über    (10   km) 
Chausseehaus  Kalbsauge,  dann  r.  auf 
sonniger  Ebene  nach  (14,5  kmj  Danke- 
rode (Deutscher  Kaiser;  Adler;  HK), 
weiter  (vom  HK  bez.)  im  Walde  über 
(18.5  km)  YoraXh^ns  Schief  ergraben  auf 
dem  Bergrücken  entlang,  entweder  bei 
der  großen  Buche  (Wegschild)  r.  hin- 
ab ins  alte  Wippertal  zur  Schwarzen 
Brücke  und  weiter  im  wiesengrünen 
Waldtal  am  linken  Wipperufer  oder 
i  auch,  später  über  die  Birkb ergbrücke 
i  am  rechten  Ufer,  schattig,  nach  (5  St.) 
I  Wippra;  —  oder  auf  dem  Bergrücken 


254 


).  Wipp va  -  Rarmn  elburg. 


geradeaus  weiter,  an  (22,5  km)  Hen- 
neckes Ruhe  vorbei,  liinab  ins  Wipper- 
tal, durch  das  man  auf  einem  Pro- 
menadenweg (auch  für  Kutschfuhr- 
werk) in  15  Min.  (25  km)  Wippra  (s. 
unten)  erreicht. 

B.  Von  Harzgerode:  Entweder  über 
Königerode  (bez.  »66  A«),  Braun- 
schwende, »66  B«  und  »66  C«,  nach  (18 
km)  Wippra,  oder  (am  besten  für  Fuß- 
gänger) auf  der  Forstchaussee  Harz- 
gerode-Dankerode, bez.  »68  A«,  bis 
ins  Tal  der  Schmalen  Wipper  und  in 
diesem  1.  (so.)  abwärts,  bez.  »67Iie, 
nach  (3  St.)  WijU^ra  (s.  unten).  (Auf 
die  Forstchaussee  gelangt  man  auch 
von  Alexiahud  [S.  242]  über  Silberhütte 
und  Neudorf,  6,8  km.) 

(27   km)   Wippra,    preuß.   Markt- 
flecken mit  1111  Einw.,  Amtsgericht, 
Oberförsterei.    Gasthöfe:  Deutsches 
Haus,  Garten,  Z.  1,50-1,75,  F.  0,75, 
T.dh.  (o.Wz.)  1,75,  Pens.  4  M.,  Bäder, 
gelobt.    —    Schieferhaus,    Garten,   Z. 
1,50,  F.  0,50,  Mitt.  1,   Pens.  4  M.  — 
Ratskeller.    —    Linde.    —    Arzt    und 
Apotheke.     PTF.     HK.     Post   nach 
(17    km)    Sangerhausen.      Wohnungs- 
verhältnisse  uud  Verpflegung  sind  in 
Wippra    billig   und   gut.      Die    nahen 
Berge    haben    Fichtenwald,    an    den 
sich   die  Laub-  und  Fichtenbestände 
der    fiskalischen    und    gewerkschaft- 
lichen  Forste  anschließen.     Beliebte 
Punkte     im    erstem :     Kleeheck ,     im 
letztern:     Mooshütte     und    Henneckes 
Ruh.     Vom  Lieseberg    (mit   Anpflan- 
zungen) hübsche  Aussicht  auf  Wippra 
und  Umgebung;  *Rundblick  vomZo/i- 
^opf,  ^a  St.  südl.    Das  Schloß,  eines  der 
ältesten    im   Harz   (Spuren    auf   dem 
Schloßberg),  ist  in  unbekannter  Zeit 
von  den  Edelherren  von  Wippra  er- 
baut, die  zu  Anfang  des  11.  Jahrb.  in 
den  Urkunden  erscheinen  (Poppo  von 
Wippra).    Nach   dem  Aussterben  des 
Mannesstammes    derer   von    Wippra 
kam  die  Herrschaft  1175  durch  Heirat 
an  die  Edlen  voji  Hakeborn,  1328  von 
diesen    durch    Kauf    an    das   Erzstift 
Magdeburg.    Seitdem  ging  Wippra  als 
Lehen  oder  Pfand  von  Hand  zu  Hand, 
bis  es  1440  in  den  Besitz  der  Grafen  von 
Mansfeld  gelaugte;  seit  1501  Albrecht 
von  Mansfeld-Hinterort  die  Herrschaft 
Wippra  mit  seiner  Herrschaft  Rammel- 
burg vereinigte,  verschwand  der  Name 
der  erstem  bald.  Die  Kanzel  VLnäweiter 


(V4  St.   westl.)   die   Altenlurg,   beide 
wahrscheinlich  kleine  Vorburgen  des 
Hauptschlosses,  vorgeschichtlichen  Ur- 
sprungs, sowie  die  Brauberg-  und  die 
Westerbergklippen  sind  lohnende  Aus- 
sichtspunkte.—  Ausflüge:  1)  Nach 
Rammelburg  s.  unten.  —  2)  Sw.  (»66  D« 
bez.)  schöner  Waldweg  nach  (IV  2  St.) 
Dorf  und  Schloß  *Morungen,  das  im 
17.  Jahrb.   dem  FeldmarschaU   Ernst 
Albrecht  von  Eberstein  gehörte.    Bei 
dem  Dorfe  zwei  Ruinen :  eine  ältere, 
kleinere  (Alt-Morungen)  nw.  im  Wald 
(20  Min.),  eine  jüngere  nö.  vom  Dorfe 
mit  hübscher  Aussicht.    Aus  einer  zu 
diesem    Moruugen    gehörigen    Burg- 
mannenfamilie  stammt  der  Minnesin- 
ger  Heinrich   von    Morungen   (1150- 
1220).  —  3)  Zur  Ruine  GriUenberg, 
an  der  Straße  nach  Sangerhausen  (l'/a 
St.  Waldweg,  »60  B«  bez.),  vermutlich 
schon  im  12.  Jahrb.  gegründet;  in  der 
ersten  Hälfte  des  13.  Jahrh.  im  Besitz 
der  Burggrafen  v.  Magdeburg  aus  dem 
Hause  Querfurt,  später  bei  den  aska- 
nischen  Markgrafen    von   Landsberg, 
1347  vom   Markgrafen  Friedrich  von 
Meißen,  1430  von  den  Herren  von  Mo- 
rungen und  endlich  1500  von  den  Gra- 
fen von  Mansfeld  erworben,  war  die 
Burg  (sehr  altes  Backsteingemäuer!) 
schon  im  Dreißigjährigen  Krieg  eine 
Ruine.    Schöner  *Blick  nach  S.  über 
Sangerhausen  auf  den  KyfiTiäuser  etc. 
—  4)  Nordwärts  (»65  C«  bez.)  gelangt 
man  in  1/2  St.  zum  Neuen  Schloß,  einer 
alten  Wegbefestigung  mit  sehr  hohen 
Erdwällen,  in  der  Form  von  zwei  kon- 
zentrischen   Rechtecken,    die    wahr- 
scheinlich aus  der  Zeit  der  sächsischen 
Kaiser  stammt.    ^|^  St.  weiter  (»65  D« 
bez.)   am   Fußweg   nach   Leinemühle 
(s.  S.  250  u.  255)  und  Falkenstein  (S. 
249)  liegt  Molmerswende  (S.  250). 

Von  Wippra  führt  die  Chaussee 
talabwärts  über  Friesdorf  nach 

(32  km)  *Raiunielburg  (Gasthof), 
Rittergut  und  neuerdings  restaurier- 
temSchloß  mitschönen  Gartenanlagen, 
von  denen  wundervoller  Blick  in  das 
den  Schloßberg  von  drei  Seiten  um- 
schließendeWippertal.  *Schloßkapelle. 
Rammelburg  erscheint  1259  als  Magde- 
burger Lehen  der  Edelherren  von  Arn- 
stein,  von  denen  es  wohl  auch  erbaut 
worden  ist.  Es  kam  nach  seiner  Wie- 
dervereinigung mit  Arnstein  mit  die- 
sem erst  an  die  Grafen  v.  Falkenstein, 


36.  Mansfeld. 


255 


dann  an  die  v.  Reinstein  und  1440  als 
Lehen  des  Erzstifts  Magdeburg  an  die 
Grafen  von  Mansfeld,  1579  ging  die 
Lehnsherrlichkeit  über  Rammelburg 
und  Wippra  auf  Kursachsen  über.  1720 
kam  die  Herrschaft  nach  mehrfachem 
Besitzwechsel  an  die  Familie  v.  Frie- 
sen und  1902  an  Herrn  von  Heimburg. 
Als  Herrlichkeit  der  Mansfelder  Graf- 
schaft rühmt  ein  alter  Spruch  Ram- 
melburgs  »Vogelsang«.  In  der  klei- 
nen Schloßkapelle  wurde  1705  August 
Hermann  Francke,  der  Begründer  des 
Waisenhauses  und  andrer  Stiftungen 
in  Halle,  mit  einem  adligen  Fräulein 
aus  der  Umgebung  getraut.  1783  wurde 
der  große  Forstmann  Pfeil  hier  ge- 
boren (S.  57  r.). 

Von  der  Rammelburg  führt  ein  loh- 
nender Weg  entweder  den  Zeichen 
des  HK  »64  F';:  folgend  direkt,  oder 
anfangs  auf  der  »Klausstraße«  (s.  un- 
ten) mit  Fernsichten  zur  Försterei 
iSaurasen,  dann  hinab  in  das  liebliche 
♦Einetal  und  in  diesem  über  die 
»Wüste  Kirche«  des  verschwundenen 
Dorfes  Volkmannsrode,  eine  alte  Ge- 
richtsstätte mit  schöner  Lindengruppe, 
nach  (V -2  St.)  Stangerode,  freund- 
lichem Dorf  in  hübscher  Lage.  Hier 
Wegteilung:  entweder  (»70  H«  ,  zur- 
zeit verboten !)  westl.  weiter  zur  (3  St.) 
Leinemühle  (S.  250)  und  durch  das 
Leinetal  nw.  über  Wilhelmshof,  dann, 
»52  C«  bt^z.,  zar  (5^  j  St.)  Selkemühle: 
oder  von  Stangerode  im  Einetal  weiter 
abwärts  (»64  G«)  über  Alterode ,  mit 
prächtiger  Linde  am  Pfarrhof,  in  1  St. 
zur  Ruine  Arnstein  und  event.  weiter 
nach  Aschersleben  (vgl.  S.  253). 

Von  Rammelburg  führt  die  Chaus- 
see, die  Klausstraße,  mit  schönen  Fern- 
sichten nach  dem  Brocken,  nach  Leim- 
bach ;  vorher  schon  r.  auf  einem 
Seitenweg  über  Vafterode  nach  Mans- 
feld. Dahin  näher  gleich  niuter  Ram- 
melburg r.  im  Wippertal  abwärts  über 
£iese7irode  (in  dessen  Umgebung  Ruine 
Altenburg  mit  lohnendem  Blick  von 
einer  Holzkanzel  nach  Rammelburg 
und  Mansfeld);  bei  Vatterode  r.  ab 
nach  (42  km)  Mansfeld. 

Mansfeld. 

Mansfeld  (200  m)  Uegt  6  km  (elek- 
trische Bahn,  S.  42)  von  Stat.  Mans- 
feld (S.  48)  und  ist  eine  alte  Stadt 
mit  2432  Einw.,   am  Fuß  des   Bergs, 


auf  dem  das  Stammschloß  der  Grafen 
gleichen  Namens  liegt. 

Gasthöfe:  Preußischer  Hof,  Z.  m. 
F.  2,25-2,00,  Mitt.  1,75,  Pens.  4-5  M. 
—  Goldener  Löwe,  Z.  m.  F.  2,50  M.  — 
Sonne.  —  Tanne.  —  Mansfelder  Hof.  — 
Goldener  Ring.  —  Zur  Erholung.  — 
Elektr.  Straßenbahn  nach  (16  km)  Eis- 
\  leben  und  (S  km)  HMstedt  s.  S.  48. 

In  der  Stadtkirche  St.  Georg  ge- 
schnitzte Altarschreine  und  Chorstuhl- 
füllungen, ein  *  Original- Port  rät  Lu- 
thers von  1540  (leider   stark    beschä- 
I  digt).  ein  Kelch  aus  der  Heldrunger 

■  Schloßkirche  und  Grabmäler  der  Gra- 

■  fen  von  Mansfeld.  —  Das  *Lutherhau8. 

I  Bekanntlich    zog   Luthers  Vater   von 
[  Möhra  1483  nach  Eisleben  und  Ostern 
1484  nach  Mansfeld  und  wurde   dort 
1  sogar  Ratsherr.    Das  Lutherhaus  (Nr. 
1  42),  von  dem  eigentlich  nur  ein  ehe- 
j  maliger  Anbau  und  ein  Türbogen  mit 
;  der  Inschrift:  »J.  L.  1530«  übrig  sind, 
ist  restauriert  und  zu  einem  Kinder- 
garten bestimmt.    Man  gehe  auf  den 
j  Hof,  um  das  Lutherhaus  herum,  wo 
man    die    alte    Tür    mit   z^vei  Sitzen 
'  sieht.    Die  Schule,  die  Luther  bis  zu 
,  seinem  neunten  Lebensjahr  besuchte, 
heißt  jetzt  Lutherschule,   ihr  unterer 
Stock  ist  aus  Luthers  Zeiten   bis  auf 
den  heutigen  Tag  erhalten,  über  dem 
Eingang  der  heilige  Georg. 

♦Schloß  Mansfeld  (265  m)  wurde 
jedenfalls  schon  im  11.  Jahrh.  nach 
dem  Verfall  der  nahe  gelegenen  Ric- 
dagesburg  gegründet  und  war  im  13. 
Jahrh.  eine  Feste  mit  zwei  Haupt- 
schlössern und  einer  später  zur  Kirche 
erweiterten  Kapelle.  Anfang  des  16. 
Jahrh.  kam  ein  drittes  Hauptschloß 
hinzu,  das  Graf  Albrecht  jenseit 
des  Burggrabens  erbaute;  man  unter- 
schied, von  W.  ausgehend,  den  Vor- 
der-, Mittel-  und  Hinterort.  Schloß 
Mittelort  war  im  16.  Jahrh.  eins  der 
größten  u.  glänzendsten  Grafenschlös- 
ser Deutschlands  und  so  fest,  daß  es 
im  Sturm  niemals  genommen  wurde, 
doch  brachte  es  seiner  Umgebung  viele 
Kriegsleiden  und  wurde  darum  auf 
Beschluß  des  obersächsischen  Kreises 
1674  gänzlich  demoliert,  so  daß  nur 
düi-ftige  Trümmer  übrigblieben.  Jetzt 
ist  das  Schloß  im  Besitz  des  Frei- 
herrn V.  d.  Recke,  der  es  wiederher- 
stellen ließ.    Durch  das  Schloßtor  zur 


256 


37.  Gernrode. 


"Wohnung  des  Gärtners,  der  in  den 
Anlagen  herumführt  (50  Pf.).  Aussicht. 
Man  besichtigt  den  Treppenturm  am 
jetzigen  Neubau.  Die  *  Schloßkirche, 
stattlicher  gotischer  Bau  (15.  Jahrb.), 
mit  vier  Gemälden,  angeblich  von  Lu- 
kas Cranach  (Sohn?),  und  einem  in 
Holz  geschnittenen  *Sakramentshäus- 
chen  aus  der  Blütezeit  der  Renaissance; 
eine  Seltenheit  sind  die  Altarschran- 
ken (cancelli),  aus  rohem  schmiede- 
eisernen Gitter  von  Kreuzstäben  be- 
stehend, mit  dem  in  der  Mitte  die 
Kanzel,  gleichfalls  aus  Eisenstäben, 
verbunden  ist,  von  der  aus  Luther 
oft  gepredigt  haben  soll.  Im  Neben- 
raum ein  mächtiger  Crucifixus ,  sehr 
realistisch.  Der  kanzelartige  Altar 
an  der  Nordwest  -  Ecke  des  »Gol- 
denen Saales«.  Am  Turm  der  Nord- 
mauer eine  beschädigte  Grabplatte  des 
Grafen  Albrecht  (gest.  1560).  Zwei 
*Jtelief8  in  den  Bogenfüllungen  der 
beiden  zu  denFelsenkellern  des  Schlos- 
ses führenden  Türen,  das  eine  mit 
derlnschrift  »BACHUS  .DEUS  .VINI.« 
zeigt  den  Weingott  auf  einem  Faß ;  das 
andre  eine  derbe  Szene :  von  den  zwei 
nochtrunkfestendervierLandsknechte 
hat  der  eine  die  letzte  Kanne  erwischt. 
Die  Überschrift  »QUIT .  EST .  RAPSI« 
(altes   Perfektum  von   rapio)  besagt: 


Was  ist's?  Ich  hab's  errafft!  —  In  den 
Gräben  am  Schlosse  die  seltene  pillen- 
tragende Nessel  (Urtica  pilulifera). 

Die  Grafen  von  Mansfeld  waren 
eins  der  ältesten  gräflichen  Geschlech- 
ter in  Deutschland  und  erhielten  im 
13.  Jahrh.  durch  Burkhard  von  Quer- 
furt, der  mit  einer  Mansfeldschen  Erb- 
tochter verheiratet  war,  einen  neuen 
Stifter  ihres  Stammes.  Graf  Hoyer 
von  Mansfeld  fiel  11 15  für  Kaiser  Hein- 
rich V.  bei  dem  nahen  Weifesholz. 
Graf  Ernst  von  Mansfeld,  der  sich  im 
Dreißigjährigen  Krieg  auszeichnete, 
war  ein  natürlicher  Sohn  des  öster- 
reichischen Statthalters  Peter  Ernst 
von  Mansfeld  und  einer  niederländi- 
schen Dame;  erst  1610  trat  er  zur 
reformierten  Kirche  über.  1780  star- 
ben die  Grafen  von  Mansfeld  aus.  Nach- 
kommen der  weiblichen  Linie  des  Vor- 
derorts leben  in  der  fürstlich  CoUo- 
redoschen  Linie  in  Österreich  fort. 
—  In  Mansfeld  ein  Siechenhaus  des 
Johanniterordens  (50  Insassen),  das 
St.  Georgenhospital,  das  Wernickesche 
Stift  und  das  Freigut  Carlsberg;  Quell- 
wasserleitung, elektr.  Straßenbeleuch- 
tung. —  4  km  südwestlich  von  Mans- 
feld liegt  das  Schloß  Neu-Assehurg  bei 
Möllendorf ;  im  Dorfe  steht  eine  wun- 
dervolle Linde. 


37.    Von  Baiienstedt  nach  Gernrode  und  Suderode  und 
über  die  Lauenburg  zum  Hexentanzplatz. 

Vgl.  die  Karte  bei  R.  32,  die  große  Harzkarte  und  die  bei  R.  1. 

Eisenbahn  (Nebenbahn)  von  Baiienstedt  nach  (7  km)  Gemrode  in  25  Min. 
für  n.  40,  m.  25  Pf. ;  —  (9  km)  Suderode  in  33  Min.  für  H.  45,  HI.  30  Pf. ; 
—  (16  km)  Quedlinburg  in  3/4  St.  für  U.  90,  m.  55  Pf. 

Eisenbahn  von  Baiienstedt  Stadtbahnhof  (S.  251)  westl.  über 
(2  km)  Ballenstedt-Schloß,  r.  die  Gegensteine  (S.  252),  nach  (5  km) 
Stat.  Rieder  (r.  das  Dorf);  1.  geht  die  Bahn  nach  Mägdesprung- 
Selketal  (R.  32)  und  ins  Ilfelder  Tal  (S.  245)  ab.    Dann 

(7  km)  StM.  Oeriirode  »am  Harz«  (224  m),  anhält.  Städtchen, 
am  Fuß  des  Stubenbergs,  mit  3307  Einw. ,  Zündhölzerfabrikation, 
Obstbau  und  Fruchtsaftbereitung;  Gas-  und  Elektrizitätswerk;  Holz- 
schneidewerke.   Luftkurort  (6000  Gäste). 


Gasthöfe.  Brauner  Hirsch,  Z.  1,25 
bis  2,  F.  0,75,  Mitt.  (Wz.)  l,5o,  Pens. 
4,25-5,  Omn.  0,50  M. ;  ZH. ;  im  Garten 
eine  tausendjährige  Eibe.  —  Deutsches 
Haus,  Z.  1,50-2,  F.  0,75,  Mitt.  1,50, 


Pens.  3,50—4,50  M.  —  Schwarzer  Bär, 
Z.  m.  F.  1,50,  Pens,  ab  3,50  M.  — 
Markgraf  Gero,  am  Markt;  Z.  von 
1,25  M.  an,  F.  0,75,  T.d'h.  o.  Wz.  1,50, 
Pens,  von  4  M.  an.  —  Villa  Mathilde, 


37.  Gernrode. 


257 


Sommerwohnungen :  Auskunft  beim 
Magistrat  und  Verschönenmgsverein. 
—  Herzogin  -  Marie  -  Dameyiheim  für 
Offizierswitwen  und  -waisen. 

Harzklub :  Auskunft  bei  Herrn 
Rentier   W.  Hartmann ,    Marktstraße. 

Eisenbahn  nach  (10  km)  Mägde- 
sprinig  nnddHiin)  Alexishad,  s.  S.  242. 

Vom  Bahnhot  Gernrode  nach  Su- 
derode :  Die  Chaussee  und  die  Markt- 
straße, bei  der  Apotheke  r.  die  Gero- 
straße, zuletzt  an  der  Stiftskirche  (1.) 
vorbei,  dann  halblinks  die  Baumstraße 
aufwärts ,  an  der  Linde  (1.)  vorüber, 
bei  der  nächsten  "Wegteilung  1.  an  den 
Villen  hin. 


Z.  von  1  M.  an,  F.  0,50,  Pens.  4-4,50 
M.  —  Belvedere,  am  Schwedderberg, 
8.  Suderode.  —  Stuhenberg,  s.  S.  258, 
oben.  —  °Haus  Hagental,  im  Hagental, 
Logierhaus  auf  Grundlage  christlicher 
Hausordnung  und  Töchterpensionat, 
70  Z.  von  1,50  M.  an.  F.  1,  Pens.  4,50- 
6  M.  (Durchreisende  50  Pf.  mehr), 
Bed.  10  Proz.  der  Rechnung,  Garten- 
restaurant, Waldspaziergänge.  —  Stadt- 
park, Gartenrestaurant.  —  Bahnhofs- 
re-'itaurant,  gelobt. 

Sanatorium  des  Dr.  Facklam.  — 
Johns  Badeanstalt.  —  Schraders 
Schwimm-  und  Badeanstalt.  —  Töchter- 
pensionate. 

Gernrode  hat  eine  Sehenswürdigkeit  ersten  Ranges:  es  ist  die 
*StiftS-  oder  Cyriakl -  Kil-clie  ^Küster  50  Pf.,  mehr  als  3  Pers.  je 

25  Pf.),  eine  romanische  Basilika  und  eine  der  wertvollsten  Perlen 
alter  Baukunst.  Die  Gründung  des  Stifts  und  der  Kirche  erfolgte 
durch  den  Markgrafen  Gero  (sein  Grabmal  in  der  Kirche  wurde 
1519  erneuert),  von  dem  die  Stadt  auch  den  Namen  führt.  Aus 
erster  Bauzeit  der  Kirche,  etwa  9G3-990,  sind  jedenfalls  die  östliche 
Krypte  mit  Choraufl^au,  das  Quer-  und  Langhaus  sowie  der  west- 
liche Abschluß  mit  Vorhalle  und  den  beiden  Türmen  hervorgegangen. 
Anfang  des  12.  Jahrh.  wurde  eine  Apsis  mit  Fensteröffnungen  nach 
W.  mit  eingewölbter  Krypte  angebaut,  die  Kapellen  in  den  beiden 
Kreuzflügeln  neben  der  Vierung  und  wahrscheinlich  auch  der  merk- 
würdige Einbau  im  südlichen  Seitenschiff",  die  kleine  Bußkapelle, 
auch  »Kapelle  zum  heiligen  Grab«  genannt,  errichtet.  Die  im 
Langhaus  freistehende  nördliche  und  westliche  Wand  sind  an  den 
Außenflächen  reich  mit  Ptcliefs  verziert,  die  wohl  zu  den  ältesten  Bild- 
werken dieser  Art  gehören.  Der  an  die  Kirche  grenzende  zweistöckige 
Kreuzgang  ist  spätromanischen  Stils. 

Markgraf  Gero  ward  939  von  Kai-     Stiftskirche  weihte.     Gero    starb  965 


ser  Otto  I.  zum  Markgrafen  und  Her- 
zog der  Ostmarken  erhoben.  Mit  Glück 
führte  er  die  Verteidigung  der  Ost- 
grenze gegen  die  Wenden.  Im  Kampf 
des  Jahres  959  fiel  sein  noch  verblie- 
bener einziger  Sohn ,  Siegfried.  Um 
dessen  hinterlassener  Witwe  Hedwig 
(oder  Hathui)  eine  sichere  Stätte  zu 
bereiten,  gründete  Gero  960  ein  Non- 
nenkloster zu  Gernrode.  Hedwigward 
die  erste  Äbtissin.  Um  auch  vom  Papst 
Johann  XH.  eine  Bestätigungsbulle 
zu  erhalten,  pilgerte  Gero  963  nach 
Rom.  Zugleich  mit  der  Bulle  erhielt 
er  als  Reliquie  einen  Arm  des  St.  Cy- 
riacus,  welchem  Heiligen  er  nach  sei- 
ner Rückkehr  die  im  Bau  begriffene 


und  wurde  in  der  Kirche  bestattet. 
1034  starb  Geros  Geschlecht  aus.  die 
Schutzvogtei  in  Gernrode  ging  auf  die 
Askanier  über,  und  der  erste  war  der 
Markgraf  Albrecht  der  Bär.  Unter 
den  Äbtissinnen  war  Elisabeth  von 
Weida,  die  1521  zur  lutherischen  Lehre 
übertrat.  Nach  dem  Westfälischen 
Frieden  1648  fiel  die  Abtei  dem  Hause 
Anhalt  förmlich  anheim.  Die  Kloster- 
gebäude wurden  abgebrochen,  die 
Kirche  blieb  trotz  aller  Ein-  und  Um- 
bauten in  ihren  Hauptteilen  unberührt. 
1859  begann  die  Wiederherstellung, 
die  nach  den  Plänen  des  preuß.  Bau- 
rats V.  Quast  vom  Baumeister  Hummel 
ausgeführt  und  1865  vollendet  wurde. 


V4  St.  von  Gernrode  liegt  der  *Stubeuberg  (281  m,  auch  Stufen- 
herg),  einer  der  schönsten  Aussichtsptinkte  am  nordöstlichen  Harz: 


Harz.    1912. 


n 


258 


37.  Snderode. 


Gasthof,  25  Z.  l,5o-2,5o,  F.  0,75,  T.d'h 
ein  Bismarckdenkmal. 

Ausflüge  vom  Stubenberg  aus: 
Osterhlick.  —  Ostergrund  mit  dem 
Heiligenteich,  ^/a  St.  —  Oberhalb  des 
Osterteichs  das  Jagdhaus  (8  Min.) 
Wilhelmshöhe ;  daneben  das  Erholungs- 
heim des  Diakonissen -Mutterhauses 
Halle  a.  S. ;  schöne  Lage.  —  Nach 
Sternhaus,  4  km  schöner  Fußweg 
durch  den  Wald,  der  vor  dem  Forst- 


2 ,  Pens.  5  M. ;  im  Garten 

haus  ^a/er/eid  wieder  auf  die  Chau.ssee 
trifft  (S.  248  1.).  —  Hagental,  Kaltes 
Tal,  Saalsteine  (s.  unten),  2/4  St.  — 
Viktorshöhe  (R.  33),  9  km.  —  Bücke- 
berg. —  Ostertal.  —  Auf  den  Oster- 
berg :  Man  geht  der  neuen  Post  gegen- 
über die  Straße  aufwärts  (bez.),  event. 
direkt  über  das  Haferfeld  zum  Stem- 
haus  (S.  248). 

Vom  Stubenberg  nach  Suderode  (V2  St.)  führen  r.  zwei  Wege: 
a)  Fußweg:  vor  dem  Waschhause  bergab  und  dann  zwischen  Wald 
und  Wiese  hin;  —  b)  Fahrweg:  liinter  dem  Waschhause,  anfangs 
eben,  am  schattigen  Bergabhang  in  12  Min.  zur  Chaussee  hinab,  r. 
durchs  Gatter,  dann  1.  (Hotel  Haus  Hagental  [S.  257]  bleibt  r.) 
scharf  bergan  in  9  Min.  auf  die  Höhe.  Von  hier  zwei  Waldwege: 
entweder  in  der  Richtung  auf  den  Schwedderberg  (s.  unten)  in 
10  Min.  oder  auf  das  Kalte  Tal  (S.  260  1.)  zu,  in  18  Min.  nach 
Suderode.    Der  Abstieg  ist  nur  ein  Faßweg. 

Zu     den     Aussichtspunkten      des  |  Tal;   die   Schurre   hinabzugehen,   ist 


Schwedderbergs  (320  m)  gehe  man, 
auf  der  Höhe  angekommen  (1.  im  rech- 
ten "Winkel),  den  Promenadenweg  wei- 
ter, der  in  ^U  St.  auf  den  Preußen- 
platz (Aussichtsturm  mit  Rundblick) 
und,  dem  "Weg  rückwärts  auf  dem 
Kamm  folgend,  in  5  Min.  auf  die  01- 
bergshöhe  führt.  —  Zum  AnhaltiRcben 
Saalstein  geht  man  vom  Preußenplatz 
bzw.  Olbergshöhe  den  "Weg  rückwärts, 
angesichts  des  Stubenbergs,  bis  zu  dem 
Baum :  »Stubenberg,  Hagental«,  dann  j 
r.  den  Weg  etwas  nach  aufwärts,  sich 
um  1.  und  r.  kommende  "Wege  nicht 
kümmernd,  in  i;j  St.  zum  Anhaltischen 
Saalstein.  Blick  von  hier  auf  die 
»Kleine Roßtrappe«.  Zurück  denselben 
"Weg;  oder  man  folgt  dem  Weg,  der  nach 
lOMin.  1.  abgeht;  nach  abermals  lOMin. 
kommt  man  zu  Emmas  Ruhe,  und  von 
hier,  entweder  r.  oder  1.  abbiegend,  in 
das  Tal.   Vom  Saalstein  führt  ein  Pro- 


nicht  zu  empfehlen.  —  Ein  neuer  Fahr- 
weg führt  von  der  Höhe  über  Haus 
Hagental,  immer  das  Hagental  1.  tief 
unten ,  in  mäßiger  Steigung  bis  zur 
Kiesgrube,  und  dort,  den  Weg  nach 
"Viktorshöhe  kreuzend,  1.  zum  Neuen 
Teich  (s.  unten)  und  r.  in  das  Kalte 
Tal.  "Von  der  Kiesgrube  r.  im  spitzen 
Winkel  zurück  über  den  Anhaltischen 
Saalstein  und  die  Olbergshöhe  zum 
Preußenplatz  (s.  oben). 

Zum  lieblichen  (10  Min.  südlich) 
*Neuen  Teich  zunächst  die  neue  Fahr- 
straße nö.,  die  bis  zum  Hagental  führt, 
hinab  bis  zum  Bach,  hier  nicht  über 
die  Brücke,  sondern  scharf  im  rechten 
Winkel  zurück,  den  Bach  immer  zur 
Linken,  langsam  bergan  bis  zum  (V4  St.) 
Neuen  Teich  (stets  Fahrstraße).  Auf 
dem  Rückweg  nimmt  man  gleich  hinter 
der  Kiesgrube  den  1.  in  das  Kalte  Tal 
hinabführenden  Weg,  der  in  ^/a  St. 
nach  Suderode  führt. 


menadenweg   im  Zickzack  hinab  ins 

(9  km)  Suderode  (198  m) ,  preuß.  Dorf  mit  1602  Einw. ,  durch 
die  von  Friedrich  d.  Gr.  angelegte  Kolonie  Friedrichsdorf  erweitert. 
Beliebter  Sommeraufenthalt,  für  Kranke  und  Rekonvaleszenten  ein 
sehr  geeignetes  Klima  wegen  der  geschützten  Lage  nahe  dem  Buchen- 
und  Tannenwald  und  inmitten  der  reizendsten  Punkte  des  Unterharzes. 
Besuch  5000.  Der  Beringer  Solquell  wird  zu  Bade-  und  Inhalations- 
zwecken verwendet  (Skrofulöse,  Rachitis,  Blutarmut,  Rheuma,  Nerven- 
und  Frauenkrankheiten,  Nasen-,  Hals-  und  Kehlkopfkatarrhe, 
Bronchitis).  Badehaus  und  neues  Inhalatorium.  Der  Lebensunter- 
halt in  Suderode  ist  einfach  und  recht  billig.    Schöne  Wege  auf  der 


37.  Snderode. 


259 


Kaltetals- Promenade,  am  ScMvedderberg ,  am  Gemeindeberg  (mit 
Aussichtsturm)  und  am  Siehdichum  (Tempel).    Wintersport. 


Gasthöfe:    Kurhaus   Michaelis,   Z. 
1,50-2,  F.  1,  T.d'h.  (Wz.)  2,  Pens.  5-6  \ 
M. ;  Omn.  50  Pf.  —  °Heene  (C.  Schmidt),  , 
80  Z.  2,  F.  1,  T.d'h.  2,  Pens,  von  4,50  M. 
an;  Omn.  50  Pf.  —  Grauji,  30  Z.  2,  F.  1, 
T.d'h.  2,  Pens.  4,50-6  M.;  Omn.  50  Pf.  ■ 

—  Zentral  (Baade).  —  Sanderhoff.  —  ; 
Östlich  (schon  in  Gernrode) :  Belvedere,  ; 
hübsche  Lage,  am  Schwedderberg  (S. 
258),    mit    Gartenrestaurant;    Z.   von 
1,50  M.  an,  F.  1,  Pens.  5-6  M.  —  Für 
bescheidene    Ansprüche:     Bahnhof s- 
hotel  Kaiserblick,   Z.  von  1,25  M.  an, 
Mitt.  1,50,  Pens,  von  5  M.  an.  —  Deut- 
sches Haus,  10  Z.  1,50,  F.  0,50,  Mitt.  1,  ' 
Pens.  4  M.  —  Schwarzer  Adler  (5  Z.). 

—  Ztir  Goldenen  Weintraube. 
Restaurants:   In    allen   Gasthöfen.  | 

Außerhalb  des  Orts :  Felsenkeller,  im  ! 
Kalten  Tal  (20  Min.) ,  angenehmer 
Aufenthalt.  —  Reißaus  (nw.),  mit  Lin- 
dengarten u.  Milchwirtschaft.  —  Neue 
Schenke  (sw.),  Forsthaus  mit  Milch- 
v?irtschaft.  —  Gebirgshotel,  am  Wege 
nach  Stecklenberg  (westl.).  —  Kon- 
ditorei und  Cafe  zum  Kurgarten,  Ellern- 
straße.  —  Bahnhofsrestaurant.  —  Für 
Vegetarier:  Haus  Helmholtz,  Ellem- 
straße  (s.  unten). 

Privatpensionate  (Pens.  tägl.  3,5o- 
6  M.):  Jägerstraße:  °J.  Heinrich;  — 
Pusch;  —  Geschulter  Gebbers.  — 
Schwedderbergstraße :  Frau  A.  Münzel ; 

—  Frau  B.  Krüger ;  —  Frl.  M.  Hein- 
rich; —  C.  Rustlebe.  —  EUernstraße : 
°L.  Wegener;  —  Haus  Helmholtz,  Pens. 
4,50-5,  T.d'h.  1  M.  —  Brinkstraße:  E. 
Tolle;  —  Frau  B.  Marquardt;  —  W. 
Thiele,  Pens.  5  M. ;  —  Villa  Kilian, 
Z.  1,50-2,50,  T.d'h.  (o.  Wz.)  1,75  M.  — 
Ferner  Villa  Eintracht.  —  Pension  Tes- 
mer,   Z.  1,50,   F.  0,50,  Pens.  3-4  M. 

—  Privatwohnungen  außerordentlich 
zahlreich  (fast  in  jedem  Hause),  auch 
zu  sehr  billigen  Preisen.  Die  Woh- 
nungen dicht  beim  Walde  sind  die 
gesuchtesten.  Nachweis  mit  Preis- 
angabe durch  die  Badedirektion. 

Bäder  im  neuen  Badehaus,  im 
Kalten  Tal,  mit  direkter  Zuleitung 
aus  der  Solquelle.  Außerdem  Fichten- 
nadel-, kohlensaure,  Dampf-  und  alle 
Arten  medizinische  Bäder ;  fem  er  Kalt- 
wasserheilverfahren. —  Im  neuen  In- 
halatorium: Gesellschafts-  und  Einzel- 
inhalationen. Preise  (mit  Bedienung): 


WasserbäderDutzend  6,50  M.,  Solbäder 
15  M.,  Fichtennadelbäder  10,5 oM.  Für 
Inhalationen  Dutzend  7,5  0,  10  u.  12  M. 

Kurtaxe:  Drei  Tage  frei,  1  Pers. 
4-14  Tage  2,  4  Wochen  4  M.,  Familien 
monatl.  8-10  M.  —  Musik  Vm.  und 
Nrn.,  Sa.  Tanzvergnügen. 

Eisenbahn  nach  (7  km)  Quedlin- 
burg, nach  (7  km)  Ballenstedt. 

Post  und  Automobilomnibus  nach 
Friedrichshmiin  21,4  bzw.  ^^  St.  — 
Wagen.  Post  und  Hotelomnibus  am 
Bahnhof.     Wagen  nach  Taxe. 

Badeärzte:  Dr.  Wilde.  —  Nerven- 
arzt Dr.  Facklam  (Sanatorium).  —  Sol- 
datengenesungsheim. 

Apotheke  am  Schwedderberge. 

Harzl<lub ,  Auskunft  bei  Herrn  H. 
Lerche. 

Entfernungen  nach:  Thale  IVa  St., 
Hexentanzplatz  oder  Roßtrappe  2  St., 
Treseburg  21.^  St.,  Stubenberg  i  2  St., 
Stecklenburg  ^a  St.,  Lauenburg  1  St., 
Viktorshöhe  1^/4  St 

Umgebung  von  Suderode. 

(Vgl.   die   Karte   bei   R.   82.) 

1)  Promenadenwege  am  schön  be- 
waldeten Schwedderberg  (südl.),  hin- 
auf zum  *Preußenplatz  mit  Aussichts- 
gerüst, schöne  Rundsicht. 

2)  Auf  der  *Kaltet als  -  Promenade 
(der  Hauptpromenade  Suderodes)  zum 
Fisch -Teich.  Zwei  Wege:  a)  Von 
der  Schwedderholzstraße,  da,  wo  die 
EUernstraße  einmündet,  auf  der  brei- 
ten und  schattigen  Hauptpromenade 
an  dem  neuen  Badehause  im  Kurpark 
und  den  VerkaufshaUen  vorbei,  über 
den  Kaltentalsbach  und,  die  Kalte- 
talswiese  r.  lassend,  zum  (10  Min.) 
Felsenkeller  (besuchtes  Restaurant) 
und  wie  unter  b)  beschrieben  weiter. 
—  b)  Vom  Hotel  Michaelis  1.  um  das 
Haus  auf  der  Kaiser- Wilhelm-Straße 
mit  Denkmal  (Granitsäule) ;  nach  etwa 
2  Min.  1.  ab,  die  Wiese  r.  lassend,  in 
das  Kalte  Tal,  am  (10  Min.)  Felsen- 
keller (s.  oben)  vorbei  und  dann  1. 
den  Weg,  auf  dem  man  über  eine 
Brücke  zur  sogen.  Lessing  -  Höhle  ge- 
langt (ein  alter  Stollen,  jetzt  der  Was- 
serleitung dienend).  L.  neben  dem 
Teich  führt  ein  schöner  Waldweg  am 
Berg  entlang  über  den  Kaltentalbach, 
der,  den  Fisch -Teich  speisend,  das 

17* 


260 


37.  Lanenl)Tirg. 


romantiscbe,  dem  Bodetal  im  kleinen 
ähnliche  ♦Kalte  Tal  (sehr  besuchens- 
wert!)  durchschneidet,  auf  dessen  lin- 
ker Seite  (talaufwärts!)  sich  der  An- 
haltische  Saalstein ,  auf  der  rechten 
der  Preußische  Saalstein  (s.  Nr.  4)  be- 
finden.    Vgl.  S.  258. 

3)  Von  Suderode  nach  dem  Stu- 
benberg (vgl.  S.  258  den  Weg  in  um- 
gekehrter Richtung)   drei  Wege: 

a)  Am  kürzesten :  Die  Straße  »am 
Schwedderholz«  unterhalb  der  Was- 
serheilanstalt und  des  Belvedere  vor- 
bei, in  Gernrode  selbst  die  Wilhelm- 
straße, bald  eine  Linde  auf  dreieckigem 
Platze  1.  lassend,  bis  dahin,  wo  Weg  b) 
von  r.  herankommt.  Hier:  geradeaus 
(mehrfach  Wegweiser),  an  einem  Teich 
(1.)  vorbei  und  über  einen  Bach,  dann 
1.  am  Berge  hin  den  neuen  Weg;  — 
oder  r.  (gleichfalls  Wegweiser)  die 
Straße  »am  Schäferberg«  ins  Hagental, 
gegenüber  dem  letzten  Hause  1.  über 
den  Bach,  an  einer  Wiese  (Turnanstalt) 
hin  und  bergan.  —  b)  Die  Promenade 
durch  das  Schwedderholz  bis  zum  Weg- 
weiser, dann  entweder  1.  auf  den  Fahr- 
weg vor  der  Wasserheilanstalt,  r.  um 
diese  herum  und  jenseits  oberhalb  des 
Belvedere  vorbei  (bei  der  Wegteilung 
r.  oben  bleiben  bis  zur  Einmündung 
in  Weg  a),  oder  oberhalb  des  Fahr- 
wegs durch  das  Gatter  den  neuen,  am 
Berg  hinziehenden  Panoramaweg  hin- 
ter Haus  Hagental  und  an  der  Villa 
von  Köseritz  vorbei  über  die  Fahr- 
straße und  dann  weiter  wie  unter  c).  — 
c)  Am  schönsten  und  nur  wenig  be- 
schwerlich :  Die  Promenade  durch  das 
Schwedderholz  bis  zum  letzten  Wege 
vor  der  Wasserheilanstalt;  diesen  r. 
bergan  (der  Weg  auf  den  Preußenplatz 
bleibt  alsbald  r.)  bis  zu  einem  breiten 
Fahrweg  auf  halber  Höhe,  diesen  1. 
bis  zum  Hagental  und  zum  Gasthaus 
Thalmühle  (Haus  Hagental  selbst  bleibt 
1.,  die  Villa  von  Köseritz  r.) ;  r.  durch 
das  Gatter  (»Stubenberg« j ,  jenseits 
1.  am  Zaune  hin  und  um  ihn  herum 
durch  schönen  Buchenwald. 


4)  Zum  (3/4  St.)  Preußischen  Saal- 
stein und  zur  Neuen  Schenke  geht  man 
1.  um  das  Hotel  Michaelis  auf  der 
neuen,  durch  das  Kalte  Tal  führenden 
Chaussee,  der  Kaiser-Wilhelm-Straße, 
bis  man  zum  (1/4  St.)  Wegweiser  »Preu- 
ßischer Saalstein«  kommt,  dann  den 
Berg  hinan  bis  zum  Holztempel  auf 
der  Kleinen  Roßtrappe  (Aussicht  ins 
Kalte  Tal  und  auf  die  Ebene)  und 
30  Min.  weiter  zum  Preußischen  Saal- 
stein (340  m ,  Aussicht  zurzeit  ver- 
wachsen). Von  hier  den  Weg  nach  1.; 
nach  3  Min.  den  Weg  r.,  sich  stets  r. 
haltend,  kommt  man  zuletzt  (nach  etwa 
^n  St.)  auf  einen  beinahe  rechtwinklig 
von  oben  kommenden  Weg,  auf  dem 
1.  im  Gebüsch  ein  Wegweiser  »Preu- 
ßischer Saalstein«  steht.  Diesem  Weg 
r.  nach  unten  folgend,  kommt  man 
in  etwa  1/4-^2  St.  zur  Neuen  Schenke 
(s.  unten).  (Will  man  diese  Tour  um- 
gekehrt machen  [bequemer],  so  geht 
man  vom  Straßendenkmal  [Granit- 
säule] auf  den  Weg  nach  der  Lauen- 
burg [s.  unten]  zur  Neuen  Schenke  [s. 
unten]  und  hier  1.  ab  [Wegw.]  Prome- 
nadenweg durch  den  Wald  hinan  nach 
dem  Preußischen  Saalstein  und  der 
fflei«eni?ojS<rapi3e,  dann  in  Windungen 
hinab  zur  Kaiser -Wilhelm -Straße.) 

5)  Nach  (2  St.)  Viktorshöhe  führt 
entweder  die  neue  Chaussee  Kaiser- 
Wilhelm  -  Straße  bis  zur  ersten  Fahr- 
brücke, dann  1.  ab  über  den  Bach  auf 
den  unten  beschriebenen  Weg;  oder 
(bez.  »44  G«)  vom  Hotel  Michaelis 
durchs  Kalte  Tal  bis  zu  der  Fußbrücke 
(oder  dem  »Wasserfalle«)  1.,  hier  1. 
den  neuen  Fahrweg  benutzend  auf  die 
Höhe  und  dann  nach  wenigen  Schrit- 
ten auf  die  Fahrstraße  (»44  F«),  zu- 
nächst r.  weiter,  nach  100  Schritt  den 
Fahrweg  geradeaus  {nicht  rechts ! ;  r. 
und  1.  Kreuze  an  den  Bäumen)  bis 
zum  granitenen  Wegweiser :  »Viktors- 
höhe«. Ersterm  folgend  (die  Harzklub- 
schilder  genau  beachten!),  gelangt 
man  in  etwa  1-1^/a  St.  zur  Viktors- 
höhe (S.  247). 


Von  Suderode  zur  (1  St.)  Laueilburg  gebt  man  beim  Straßen- 
denkmal (Granitsäule)  von  der  »Kaiser -Wilbelm- Straße«  (S.  247) 
r.  ab.  Nacb  20  Mn.  Neue  Schenke  (300  m;  Forst-  und  Gastbaus, 
Erfriscbungen,  Sommerwobnung).  Hier  1.  den  Promenadenweg  fort: 
Alsbald  1.  Weg  zum  Preußiscben  Saalstein  (S.  260);  im  Wald  ge- 
radeaus binauf,  immer  den  Hoblweg  zur  Recbten.  (Bald  1.  wiederum 
Abzweigung  eines  Weges  nacb  dem  Preußiscben  Saalstein.)    Unser 


37.  Lauenbiirg. 


2til 


Weg  mündet  nun  in  die  alte  Friedrichsbnmner  Chanssee,  die  wir  1. 
verfolgen.  Nach  V-t  St.  Abzweigung  eines  Weges  r.,  der  in  15  Min. 
zur  Obern  Lauenburg  führt. 


"Wer  nicht  gern  sehr  steigen 
will,  geht  vom  Suderoder  Kirchhof 
westwärts  außerhalb  der  Berge  auf 
hübschem  Waldweg  in  ca.  10  Min.  zu 
einer  Waldwiese  und,  diese  durch- 
schneidend, in  20  Min.  nach  dem  Dorf 
Stecklenberg,  am  Fuß  der  Lauenburg. 
Man  muß  dabei  alle  Wege,  die  1.  ab 
in  den  Wald  führen,  unbeachtet  la.s- 
sen  und  sich  nur  an  den  Waldrand 
halten.  "Von  Stecklenberg  in  20  Min. 
auf  die  Lauenburg. 

Stecklenberg  {Zuvi  Wurmtal,  Z- 
m.  F.  1,50-1,75,  Mitt.  1,25,  Pens.  4  M. ; 
Zum  grünen  Wald,  Z.  1,50,  F.  0,75, 
Mitt.  1,50,  Pens.  4  M. ;   °Zum   Wald- 


frieden, Z.  1,25,  Pens.  4M.)  ist  ein  Dörf- 
chen mit  450  Einw.,  am  Ausgang  des 
Wurmtals  in  geschützter  Lage,  und 
wird  als  bescheidene  Sommerfrische 
aufgesucht.  HK.  —  Kurtaxe:  Nach  fünf 
Tagen  1  Pers.  1  M.,  1  FamiUe  2  M. 
Wer  von  Stecklenberg  über  die 
Georgshöhe  nach  Thale  oder  zum 
Hexentanzplatz  nicht  durch  das  Wurm- 
tal gehen  wUl,  geht  auf  dem  Weg  nach 
Thale  geradeaus  im  Walde  (1.  Gatter) 
weiter,  bald  bergab  bis  zum  Bach,  wo 
von  r.  der  neue  Weg  von  Neinstedt  nach 
Georgshöhe  unseru  Weg  kreuzt.  Hier 
1.  in  das  Gatter  und  auf  neuem,  gut  bez. 
Wege   bis  zur  Georgshöhe  (s.  unten). 


Die  Lauenbui'g'  besteht  aus  der  Obern  (kleinen)  Lauenburg  (348  m) 
und  der  Untern  (großen)  Lauenburg  (341  m).  Vor  der  obem  Pvuine 
ein  Forsthaus,  daneben  Gasthaus  (nur  im  Sommer;.  Prächtige  *Aus- 
sicht.    Tiefer  unten  liegt  die  Ruine  Stecklenburg  auf  steiler  Höhe. 

Die  Lauenburg   wurde  Mitte  des     Hoym.     Die   Burg   war   im   Dreißig- 


12.  Jahrh.  durch  den  Pfalzgrafen  Albert 
von  Sommerschenburg,  Vogt  des  Stifts 
Quedlinburg,  erbaut.  1165  mußte  er 
das  »castrum  Lewenberch«  an  Herzog 
Heinrich  den  Löwen  abtreten ,  dem 
es  Kaiser  Friedrich  1180  durch  Erobe- 
rung abgewann.  Mit  der  Yogtei  über 
Quedünburg  ging  die  Lauenburg  durch 
verschiedene  Hände.  1349  nahm  sie 
der  Bischof  von  Halberstadt  den  Gra- 
fen von  Regenstein  gewaltsam  ab,  1351 
gab  er  sie  ihnen  als  halberstädtisches 
Lehen  zurück.  Seit  1479  hielt  der  Her- 
zog von  Sachsen  als  Vogt  von  Quedlin- 
burg das  Schloß  Lauenburg  besetzt, 
1697  kam  es  an  Brandenburg.  Der 
Harzverein  für  Geschichte  und  Alter- 
tumskunde hat  1908  auf  der  Lauen- 
burg durch  Ausgrabungen  noch  ein- 
zelne Teile  der  Burg  freigelegt. 

Die  Stecklenburg  (260  m)  ist  seit 
Mitte  des  13.  Jahrh.  bekannt.  Im  13. 
und  14.  Jahrh.  ist  sie  im  Besitz  der 
Herren  von  Hoym,  um  1531-41  waren 
die  Herren  von  Thale  Pfandinhaber 
der    Burg,    Ende    des    Jahrhunderts 


war  im 
jährigen  Krieg  noch  ein  Zufluchtsort 
und  die  Kapelle  selbst  noch  1740  im 
Gebrauch. 

Von  der  Ohem  Lauenhurg  nach 
(5,4  km)  Yiktorshöhe  bequemer  Weg 
(.>45  Cc  bez.),  meist  durch  schönen 
Wald.  Zunächst  östl.  um  die  Lauen- 
burg den  Fahrweg  und  bei  dem  näch- 
sten Weg-o-eiser  bergauf.  Nach  12  Min. 
Fahrstraße  1.  und  dann  bald  über 
einen  Fahrweg  (alte  Friedrichsbrunner 
Chaussee),  zwischen  den  Wildgattern 
hin.  Überschreitung  der  Kaiser-Wil- 
helm-Straße.  Weiterhin  über  eine 
kleine  Lichtung  und  vor  Eintritt  in 
die  Tannen  nicht  geradeaus,  sondern 
r.,  dann  an  dem  Buchenwald  bald  1. 
nach  Überschreiten  eines  Baches  auf 
eine  Fahrstraße  und  später  bei  dem 
niedrigen  Wegweiser  in  spitzem  AVin- 
kel  r.  ab.  Von  hier  sanft  bergauf  in 
20  Min.  zur  Schutzhütte  und  von  da 
in  1  4  St.  zur  Yiktorshöhe  (R.  33). 

Von  der  Lauenburg  führt  ein  rei- 
zender Weg  sw.  in  10  Min.  nach 
den  Geroldsklippen,  man  hat  dabei 
*  Blicke  ins  Wurmtal. 


(1590)  gelangte  sie  wieder  an  die  von 

Von  der  Lauenburg  nach  der  Georgshöhe  (IV4  St.)  geht 
man  1.  an  der  obem  Ruine  vorüber  auf  die  neue  Fahrstraße,  die 
bald  in  das  Wui^ital  hinabführt ,  wohin  man  auch  auf  bez.  Fuß- 
weg im  Tal  über  den  Bach  auf  die  Wurmtal -Chaussee  gelangt. 


262 


37.  Georgsliöhe.  Hexentanzplatz. 


Das  *Wurintal  hat  in  diesem  Teil  1  Steinbrüche  am  Wege  und  die  Ab- 
Ähnlichkeit mit  dem  Usetal ,  und  es  |  holzung  in  den  letzten  Jahren  haben 
lohnt  sich,  das  Tal  bis  zum  fiskali-  die  Schönheit  des  Tales  allerdings 
sehen  Jagdhaus  hinaufzugehen.     Die  I  nicht  unbedeutend  vermindert. 

Nach  der  Georgshöhe  folgt  man  der  Wurmtal -Chaussee  nach 
1.  aufwärts,  die  erste  breite  Straße  r.,  wo  steinerner  Wegw.  »Nach 
Georgshöhe«,  yiicht  hinauf,  sondern :  5  Min.  weiter  r. ,  den  neuen 
Fußweg  in  bequemen  Zickzackwegen  zur  Höhe,  dann  1.  durch 
ein  Gatter  und  nach  wenigen  Minuten  1.  abermals  durch  ein  Gat- 
ter. R.  vor  Durchschreiten  des  zweiten  Gatters  Abzweigung  des 
direkten  Fußwegs  nach  Neinstedt  (S.  33).  Gleich  hinter  dem  zwei- 
ten Gatter  verfolge  man  den  Weg  r.  (geradeaus  gelangt  man  mit 
Umgehung  der  Georgshöhe  direkt  zum  Hexentanzplatz).  Bei  der 
einzeln  stehenden  Birke  (1.)  und  an  dem  Glockenstein  (steinerner 
Wegweiser  in  Gestalt  einer  Glocke)  vorbei,  durch  niedriges  Holz 
fort.  Hier  achte  man  genau  auf  den  betretenen  Weg,  den  »Berg- 
mannsstieg«.  Weiterhin  bei  einer  Wegeteilung  (r.  abermals  Fahr- 
weg nach  Neinstedt)  geradeaus  bald  zur  *GfeorgshÖhe  (386  m;  Er- 
frischungen beim  Förster,  nicht  billig),  Aussicht  von  der  Terrasse 
auf  die  Ebene  (zum  Teil  verwachsen);  Wildfütterung;  Schwarzwild. 
Vom  Turm  (Eintritt:  10  Pf.;  Galerie  410  m)  hat  man  eine  hübsche 
Aussicht  auf  die  Ebene,  Viktorshöhe,  Lauenburg,  Halberstadt, 
Quedlinburg ,  Magdeburg. 


Wer  die  Georgshöhe  nicht  besu- 
chen vrill,  geht  von  der  Lauenburg 
den  oben  beschriebenen  Weg  bis  auf 
die  Höhe  über  dem  Wurmtal  und 
durch  beide  Gatter,  dann  nicht  r.  nach 
der  Georgshöhe,  sondern  geradeaus 
südl.  den  breiten  Forstweg,  späterhin 
halb  rechts,  bis  man  nach  i/a  St.  in 
den  von  der  Georgshöhe  kommenden 
Weg  einmündet;  hinter  dem  Gatter 
überschreitet  man  im  spitzen  Winkel 
das  »Kuhlager«,  eine  breite,  von  Thale 
nach  Friedrichsbrunnen  ziehende  Trift, 
und  gelangt  nach  5  Min.  durch  einen 
(Von  hier  an  vgl. 


Hohlweg    in    das   Steinbachtal;   hier 
überall  Wegweiser. 

Ein  Fahrweg  mit  hübschen  Aus- 
blicken führt  1.  um  den  Turm  herum, 
dann  westl.  auf  der  Straße  hin  (alle  r. 
abgehenden  Wege  führen  nach  Nein- 
stedt oder  Dorf  Thale),  durch  ein 
Gatter  und  nach  wenigen  Minuten  auf 
die  Chaussee  im  Steinhachtal  (1.  nach 
dem  Hexentanzplatz).  Über  diese  er- 
reicht man  auf  schönem  Promenaden- 
weg, der  die  Fahrstraße  noch  2mal 
kreuzt,  schließlich  das  Kurhaus  und 
direkt  den  Staatsbahnhof  Thale. 
die  Karte  bei  R.  1.) 


Ein  vielbegangener  Weg,  der  vom  obenerwähnten  Fahrweg  nach 
der  Georgshöhe  abzweigt,  führt  in  ^k  St.  von  der  Georgshöhe  nach 
dem  *Hexentanzi)latz  (s.  S.  56).  Man  verfolgt  ihn  zunächst,  bez. 
-»51D«,  bis  zum  Gatter,  dahinter  das  Kuhlager.  Dort  geht  man  den 
Weg  r. ;  die  breite,  weniger  betretene  Trift  1.  führt  nach  Friedrichs- 
brunn. Dann  im  Steinhachtal  die  Chaussee  und  den  Bach  kreuzend 
aufwärts  bis  «ur  Chaussee  Friedrichsbrunnen-Tanzplatz;  auf  dieser 
dann  weiter  nach  dem  Tanzplatz. 

Der  Besuch  des  Tanzplatzes  von  !  gelangt.  Die  Mehrzahl  derer,  die 
der  Georgshöhe  aus  ist  deswegen  zu  j  unsrer  Haupttour  folgten,  wird  zwar 
empfehlen,  weil  man  von  hier  aus  i  den  Tanzplatz  schon  zu  Anfang  der 
allein,  ohne  vorbereitende  Ausblicke  j  Reise  besucht  haben;  sie  werden  aber 
und  ohne  zu  steigen,  zu  der  um  so  auch  gern  mit  diesem  Glanzpunkt  des 
eindrucksvoller    wirkenden   Aussicht  I  Harzes  abschließen. 


Register. 


A. 

Abbenstein  96. 
Achtermannsbrtmnen 

137. 
Achtermannshöhe      137. 

UO.  191. 
Acker  190. 

Ackerchaussee  188.  196. 
Adlerklippen  134. 
Agnesberg  106. 
Agnesdorf  222. 
Ahrendsberger       Forst- 
haus 135.  132.  186. 

—  Klippen  135.  132. 
Ahrendsburg  47. 
Ahrensklint  114.  86.  80. 

94. 
Albrechtshaus  244. 
Alexisbad  242.  240. 
Allrode  62. 
Allstedt  226. 
Almsfeld  60.  68.  69. 
Alteburg,  Forsthaus  252. 
Altenan  185. 
Altenbrak  ö9.  68. 
Altenburg   bei    Langen- 
stein 29. 

—  b.  Wippra  255. 
Altendorfer  Klippen  223. 
Altenrode  117. 
Altenthor  117.   228. 
Alterode  255. 

Alter  Stolberg  221. 
Amelungskopf  108. 
Amtmannsweg  252. 
Anderbeck  40. 
Andreasberger     Rinder- 
stall 140. 

—  Roßtrappe  194. 

—  SUberhütte  205. 
Anhalt  (Ruine)  249. 
Anhaltischer      Saalstein 

258. 


Appenrode  215. 
Arendsberg  207. 
Armeleuteberg  108. 
Armesfeld  60.  68.  69. 
Arnstein  253.  255. 
Aschersleben  34.  253. 
Astberg  108.  102. 
Auerberg  239.  238. 
Auerbergchaussee  239. 
Auerhahn  160.    174. 
Auf  dem  Acker  187.  190. 
Auf  dem  Plan  208. 
Augustental  182. 

B. 

Bäckerhai  197. 
Bähretal  230. 
Balleustedt  251. 

Barbarossahöhle  223.  47. 

228. 
Barby  48. 
Barenberg  85.  83. 
Bärenbruchteich  173. 
Bärengarten  188. 
Bärenhöhe  230. 
Bärenhöhle  77. 
Bärenküppe  113.  114, 
Bärenrode  62. 
Bärenstein  130. 
Bärköpfe  245. 
Barnten  35. 
Bärstein  246. 
Basthütte  82. 
Bast-Michaelstein  70.  74. 
Baumanushöhle  77.  75. 
Bäumlersklippe  121. 
Beerberg  194.  206. 
Beerenstieg  113. 
Benneckensteinllö.  81. 
Bennungen  45.  223. 
Benzingerode,  Forsthaus 

71. 
Berga  233. 


Berga-Kelbra  45.  228. 
Bergkanzel  53. 
Bergmannskleye  118. 
Bergmannsruhe  171. 
Bergtheater  b.  Thale  58. 
Bergwerks       Wohlfahrt 

168.   177. 
Bernburg  34. 
Bernburger  Weg  241. 
Besenbinderstieg   132. 
Besingen  182. 
Beyemaumburg  44. 
Bielshöhle  77.  75. 
Bielstein    b.    Altenbrak 
59. 

—  bei  Blankenburg  66. 

—  bei  Ilfeld  230. 

—  bei  Lautenthal   166. 

—  bei  Rübeland  77. 

—  bei  Stolberg  236. 
Bielsteinlaube  166. 
Bieltunnel  74. 
Biesenrode  255. 
Bilderlahe  176. 
Birkenkopf  237.  231. 
Birkenmoor  231. 
Bischofstal  166. 
Bismarckfelsen  58. 
Bismarckklippe  93.   179. 
Bismarckkopf  81. 
Bismarckstein  129. 
Bismarcktunnel  74. 
Bistop  142. 
Blankenbnrg  63. 
Blankenheim  44. 
Blauer  Stein  121.-. 
Blechhütte  52. 
Bleiche  159. 
Blocksberg  87. 
Blockshornberg  108. 
Blumenberg  213. 
Bocksberg  160.  162. 
Beckswiese  162. 
Bockswleser  Höhe   174. 


264 


Register. 


Bodefälle  139. 

Bodekessel  53. 

Bodensteiner      Klippen 
176. 

Bodetal  52. 
—  (Bahnhof)  52. 

Bodetor  53. 

Bodfeld  78.  80. 

Bollhasental  107. 

Bolmke  107. 

Borberg  162.  166. 

Börnecke  63.  68. 

Bornsberg  171. 

Bornstedt  4i. 

Börssum  40. 

Bösehof  170. 

Böse  Klef  59. 

Bösenberger    Hauptweg 
188. 

Bovenden  41. 

Braakberg  183. 

Bramforstwiesen  207. 

Brand  245. 

Brandenburg  25. 

Branderklippe  186. 

Brandesbach  230. 

Brandhai  186. 

Braunesumpf  74. 

Braunlage  138. 

Braunsch^reig  39. 
Braunschweiger     Forst- 
haus, Altes  72. 

Neues  71. 

Braunsteinhaus  215.  230. 
Breitenbeektal  194. 
Breitenstein  62;  137. 
Breiter  Berg  132. 
Breites  Tal  91. 
Bremerhöhe  170. 
Bremer  Weg  121. 
Bremkerfall  139. 
Bremketal  201.  183. 
Bretleben  47. 
Brocken  87.  95. 
Brocken ,  Kleiner  93. 
Brockenbett  92.  94. 
Brockenblick  179. 
Brockenfeld  96. 
Brockenhaus  95. 
Brockenklippe  135. 
Bromberg,  Kl.  166. 
Brombergshöhe  167. 
Bruchberg  190. 
Brücknerstiegsklippen 

113. 
Brühl  33. 

Brunhildenstieg    51.    53. 
Brunnenbach  140. 


Brunnenbacher       Teich 

140. 
Brunnenbachsmühle  216. 

81.  140. 
Büchenberg  107. 
Buchholz  221.  232. 
Buchhorstklippe  93. 
Bulk  176. 
Bullenstoß  197. 
BuUerkopfswiese  78. 110. 
Bülowshöhe  54. 
Bündheim  131. 
Buntenbock  172.  182. 
Burgberg  b.  Ellrich  214. 

—  bei  Harzburg  129. 

—  bei  Ilfeld  229. 
Burgbrunnen  129. 
Bürgergarten  174. 
Burggrabenstieg  130. 

C. 

Christianenhaus  231. 
Christianental  106.  72. 
Christinenklippe  77. 
Coventshai  175. 
Crimderode      117.     221. 
228. 

D. 

Dambachshäuschen  58. 
Dammersfeld  241. 
Dammgraben    185.    186. 
Dammhaus  190.  173. 
Daneilshöhle  29. 
Dankerode  253. 
Darlingerode  117. 
Deuickes  Ruhe  238. 
Derenburg  69. 
Derneburg  39. 
Dessau  34. 
Diabassteinbruch  77. 
Dicke  Tannen  213. 
Dietrichsberg  189. 
Dingelstedt  40. 
Dobbelers  Höhe  55. 
Dodendorf  25. 
Dölbetal  166. 
Doppmeierei  179. 
Dorothea,  Grube  170. 
Dorotheer     Zechenhaus 

175. 
Drahthütte  142. 
Drahtzug  246.    242. 
Drängetal  110. 
Dransfeld  41. 
Dreckpfuhl  132.  136. 


Drecktal  (s.  auch  Trektal) 
197. 

Dreiannen ,  Chaussee- 
haus 110. 

Dreiannen  -  Hohne  90. 
80.  110.  114. 

Dreibrodesteine  195. 

Dreibrodtal  195. 

Dreieckiger  Pfahl  94. 
137.  140. 

Dreiherrenbrücke  93. 

Dreiherrenstein  72. 

Dreijungfernholz  195. 

Dreijungfernwiese  195. 

Drei  Stühle  236.  62. 

Drübeck  118. 

Drudenstein  246. 

Düna  200. 

Dustertal  211. 

£. 

Ebersberg  145.  81.  141. 
Ebersburg  232.  236. 
Echoplatz  142. 
Eckerkrug  124.  132. 
Eckerloch  94. 
Eckertal  124.  93. 
Eckhartsklippe  249. 
Eggeröder     Brunnen, 
Forsthaus  72.  109. 
Ehrenberg  214. 
Eichberg  107. 
Eichbergsklippe  136. 
Eichelbachtal   173. 
Eicheuberg,   Station  41. 

—  bei  Blankenburg  66. 

—  bei  Goslar  159. 
Eicheuforst  236.  232. 
Eichsfeld  200. 
Eickmuhl  176. 
Einbeck  41. 
Einetal  255.  35.  253. 
Einhornhöhle  201. 
Eisenquelle  187. 
Eisensteinberg  196. 
Eisergrund  73. 
Eisfelder  Talmühle  231. 

117.  245. 
Eisleben  42. 
Elbingerode   79. 
Elend  82.  116. 
Elendsburg  83. 
Elendtal  83. 
Elfenstein  131.  135. 
Elisabethsblick  180. 
Ellerbachtal  230. 
Ellrich  213.  46.  82. 


Register. 


265 


Elsbachtal  230. 
Elversstein  109. 
Elze  45. 
Emmerke  35. 
Engelsburger  Teiche  194. 
Erbprinzentanne  168. 
Erdbeerkopf  96. 
Erichsburg  247. 
Erlengrotte  161. 
Ermsleben  253. 
Ernst -Augusthöhe    168. 

174. 
Ernst-Auguststollen  178. 
Ernstburg  124. 
Ettersberg  130. 
Ettersklippe  130. 
Euletal  230. 
Eulings  Wiese  210. 


F. 

Falkenburg  223. 
Falkenburghöhle  223. 
Falkenklippen  56.  59. 
Falkenstein     (Schloß) 

•249. 
Fastweg  188. 
Feenhöhe  188. 
Feigenbaumklippe  131. 
Felsenquelle  130. 
Fenstermacherberg  106. 
Festenburg  172. 
Feuerkuppe  47. 
Feuersteinklippen  86.  83. 

80. 
Fischbachtal  196. 
Fischteich  259. 
Flößhai  168. 
Flößwehr  204. 
Flußschacht  234.  237. 
Fohlenberg  125. 
Förmerhanskuppe  195. 
Försterhöhle  221. 
Försterkopf  186. 
Förstei-platz     108.     102. 

107. 
Fortuner  Teich  175. 
Frankenhausen   47.  228. 
Frankenscharrn  -  Hütte 

168.  170.  177. 
Frankental  123. 
Frankenteich    238.    239. 

244. 
Frauenberg  47. 
Freiheit  183. 
Freundschaftsklippe  241. 

59. 


Friedrichsbrunn  247.  56. 

62. 
Friedrichsdorf  258. 
Friedrichshämmer  249. 
Friedrichshöhe  244.  237. 
Frose  35. 

Fuchshalle  182.  188. 
Fürst  Ottos  Höhe  230. 


G. 

Galgenberg  194. 
Cränseschnabel  230. 
Gebbertsberg  96. 
Gebesee  46. 
Gegensteine  252. 
Geiersberg  213. 
Geitsteine  124. 
Gelber  Brink  92. 
Gemkental  186. 
Gemkentaler    Forsthaus 

136. 
Georgenhöhe  167. 
Georgshöhe     26*2.     33. 

52. 
Georgsplatz  173. 
Georgsstollen  178. 
Gernrode  256. 
Geroldsklippen  261. 
Geschling  46.  47. 
Gittelde  -  Grund  176. 
Gläsekenbach  131. 
Gläserner  Mönch  63. 
Glashüttenweg    114.   80. 

85. 
Glockenberg  194. 
Glückaufer  Klippen  194. 
Goldene  Aue  45. 
GöUingen  47. 
Gosetal  159. 
Gosewasserfall  159.  158. 
Goslar  146.  39. 
Goetheplatz  191.  195. 
Goetheweg  93. 
—  Haltestelle  91. 
Gottestal  230. 
Göttingen  41. 
Grafenplatz  131. 
Granetal  161. 
Granitener     "Wegweiser 

(Brocken)  92. 
Grasburg   221.  234. 
Graubachtal  237. 
Grauhof  159.  39. 
Grenzklippe  113.  114. 
Greußen  46. 
Grillenberg  254.  44. 


Großdüngen  39. 
Große  Jungfer  114. 
Großtalsköpfe  199. 
Großvater  67. 
Grotte  131. 
Grumbacher   Teich  162. 

168. 
Grund  177. 
Grüner  Jäger  176. 
Güntersberge     244.     62. 

238. 
Günzerode  47. 
Güsten  48.  34. 
Güterglück  48. 


H. 

Haferfeld  248. 

Hagental  258. 

Hahnebalzer  Teiche  180. 

Hahnenkopf  78. 

Hahnenklee  161. 

Hahnenkleeklippen  197. 
137.  140. 

Hainberg  244. 

Hainfeld  233.  236. 

Hainleite  46. 

Hakelberends-Rast  56. 

Halberstadt  26. 

Hallesche  Höhe  134.  160. 

Hammerklippe  242. 

Hammersteinklippen 
190.  187.  171.  173. 

Hammersteinsquelle  174. 

Handweiser  am  Brocken 
bett  94.  92. 

Hänicheu  242. 

Hannoverscher  Stieg  93. 

Hannöv.  -  Münden  41. 

Hanskühuenburg     187. 
173. 

Hanstein  41. 

Harburg  107. 

Hardenberg  41. 

Harkerode  253. 

Hartenberg  73.  78. 

Harzbnrg  125. 

Harzer    Pflasterstein- 
brüche 167. 

Harzgerode  243. 

Harz-Rigi  221. 

Harzstieg  160. 

Hasenberg  179.  168. 

Hasental  175. 

Hasenteichsklippe      172. 
175. 

Hasenteichwiesen  60.  69. 


266 


Register. 


Hasselfelde   245.  69. 
Hasselhof  140. 
Hassenstein  204. 
Hasserode  101. 
Hauenschildklippe     160. 

134. 
Hausberg  204. 
Hausschildburg  167. 
Hayn  238. 

Haynscher  Stadtweg  238. 
Heidelberg  67. 
Heidenstieg  142. 
Heidentreppe  140. 
Heiligenstadt  41. 
Heiligenstock  172.  182. 
Heiliger  Grund  71. 

—  Teich  240. 
Heimburg  70. 
Heimkehle  237.  233. 
Heinrichsburg   231.  241. 
Heinrichshöhe  94. 
Heinrichs    I.    Vogelherd 

62.  200. 
Helfreichtal  216. 
Hellbachtal  237. 
Helmkampfs   Höhe   178. 
Henkersberg  71. 
Herbstberg  205. 
Heringen  45. 
Hermannsacker  221. 
Hermannshöhle  75. 
Hermannsklippe  93.  122. 
Herrental,  Gr.  188. 
Herzberg  VM).  46. 
Herzberg  bei  Ilfeld  229. 
Herzberger       Harzforst- 
haus 199. 

—  Sägemühle  199. 

—  Teich  159. 
Herzberg    Schloß ,    Hst. 

199. 

Herzog-Georg  -Wilhelm- 
Grube  170. 

Herzogshöhe  55. 

Hessenkopf  161. 

Hettstedt  253. 

Heudeber-Dannstedt  35. 
33. 

Hexenaltar  99. 

Hexenbrunneö  99. 

Hexenküche  120.  131. 

Hexenschuh  131. 

Hexenspielplatz  210. 

Hexenstieg  94.  51. 

Hexentanzplatz  56.  53. 
262. 

Hexentreppe  120. 

Hexenwaschbecken  99. 


Hildeshelm  86.  1 

Hilfe  Gottes  178.  ' 

Hillmarsberg  107. 
Himmelgarten  221. 
Himmelpfortenwiesell2. 
Himmelreich  214.  46.        ' 
Hirschgrund  252.  53.  56. 
Hirschhörner  94. 
Hirschlerteich  170. 
Hirseteich  213. 
Hirtenstieg  93. 
Hoffmannstieg   183.  187. 
Hohe  Alze  232. 
Hoheberg- Aussicht  168. 

171. 
Hohe  Eiche  237. 
Hohefeld  205. 
Hohe  Gänge  214.  230. 
Hohegeiß  145. 
Hohekehl  161. 
Hohe  Klef  77. 
—  KUppen  191.  195. 

Hohenebra  46.  47. 

Hohenharz  141. 

Hohe  Sonne  59. 

Hohetür   207. 

Hohne,    Forsthaus    114. 
80.  86. 

Hohnechaussee  114. 

Hohneklippen  112.  86. 

Hohnekopf  114. 

Hohnstein    (Ruine)    232. 

Hohnsteinklippen  113. 

Hölle  92. 

Höllenklippen   113.  114. 

HöUenstein  213. 

Holtemme  69. 

Hoppelberg  29.  63. 

Hornberg,  Gr.  80. 

Hornfels  1-34. 

Houster  Weg  182. 

Hubertusbad  52. 

Hubertushöhe  252. 

Hübichenstein  179.    177. 

Hübichsgrotte  179. 

Hudeeichen  215. 

Hufhaus  237.  230. 

Hundsrücken  71.  72. 109. 

Hunrod  236.  221.  232. 

Hütschentaler     Kurhaus 
166. 

Huttal  171. 

Hüttenberg  167. 

Hüttenrode  74. 

Hüttenspitze  182. 

Hüttenteich  186. 

Huysburg  40. 

Huywald  29.  40. 


I. 

Iberg  179.  173. 
Iberger      Aussichtsturm 
179.  173. 

—  Kaffeehaus  179. 

—  Tropfsteinhöhle  179. 
Ifental  187. 
Iffloffstal  60. 

Ilfeld  228.  82.  117. 
IlsefäUe  120.  92. 
Ilsenburg  118.  117. 
Ilsenstein  117.  111. 
Ilsetal  120.  117. 
Ilversgehofen  46. 
Immenrode  47. 
Innerstetal,  Oberes  171. 

—  Unteres  171. 
Itelklippe  214. 
Itelteich  214. 


J. 

Jagdhaus  (Schultal)  185. 
Jägerfleck   82.   213. 
Jägerhaus  176. 
Jägerkopf  107. 
Jägersbleeker  Teich  184. 
Jägerstieg  51. 
Jakobsbruch  114.  80.  86. 
Jakobshaus  114. 
Jechaburg  47. 
Jermerstein  139. 
Jerxheim  40. 
Jettenhöhle  200.  182. 
Johanueser  Kurhaus  171. 

162. 
Jordanshöhe  195. 
Josephshöhe  und  -kreuz 

239.  238. 
Josephshütte  234. 
Juliushall  128. 
Juliushütte  165.  158. 
Jungbom  124. 
Jungferubrücke  53. 
Jungfernklippen  113.142. 

K. 

Kahle  Hey  59. 
Kaiserblick  57.  53. 
Kaisersteine,  Sieben  117. 
Kaisei"warte  66.   70. 
Kaiserweg  142.  17. 106. 
—  Hst.  144.  216. 
Kaiser  Wilhelm-Denk- 
mal ( Kyffhäuser)  226. 


Register. 


267 


Kaiser  Wilhelm-Schacht 

164. 
Kalbe  48. 
Kälberbruch  116. 
Kalbetal  186. 
Kalbsauge  253 
Kalkberge,  Osteröder 

182. 
Kalte  Birke  167. 

—  Bode  80. 
Kalteborn  173.  ISO. 
Kaltes  Tal  (bei  nfeld)  230. 

—  (Schwefeltal)  79. 

—  (Stolberg)   239. 

—  (Suderode)  260. 

—  (bei      Wernigerode) 

107.  124.  78. 
Kaltetalskopf  130. 
Kammerforst  214. 
Kamschlacken  172. 
Kanzelklippe  85. 
KapeUenfleck  144. 
Kapellenklippe  80. 
Kapellenweg  241. 
Kapitelsberg  108. 
Karlshaus  b.  Hasselfelde 

246.  245. 

—  b.  Wernigerode  113. 

81. 
KarlsstoUen  141. 
Karolinenhalde  166. 
Käseberg  246. 
Kassel  40. 

Kästenklippe  131.  135. 
Kastentai  216. 
Katlenburg  46. 
Kattenburg  223. 
Kattenstedt  69.  56.  68. 
Kattnäse  180. 
Katzenberg  81. 
Katzenstein ,      Osterode 

182. 

—  Sachsa  210. 
Katzental  210. 
Kaufung  245. 
Kaulberg  229. 
Kaysers  Eiche  180. 
Kelbra  223.  45. 
Keller  168.  176. 
Kellwassertal  185.  186. 
Kesselberg  145. 
Kiflfhölzer  Teich  172. 
Kinderbrunnen  159. 
Kirchtal  196.  225. 
Klansthal  •  Zellerfeld 

169. 
Klausthaler    Süberhütte 
170. 


Blleiner  Brocken  93. 
Kleine  Renne  101.  91. 

—  Roßtrappe  68.  260. 
Klein  -  Klausthal  173. 
Kleysingen  214. 
Klinkerbrunnen  182.  200. 
Klippenweg  179. 
Klostergrund  72. 
Klosterhof  170.  174. 
Klosterholz  142. 
Klosterrode  44. 
Klusberge  29. 
Knollen  bei  G-rund  178. 

—  Großer,  bei  Lauter- 

berg 205.  196.  199. 
Knollental  205. 
Kohlberg  240. 
Kohlenschacht  250. 
Kohlhai  167. 
Kohlstätte  222.  225.  227. 

228. 
Kohnstein  221. 
Königinkapelle  80. 
Königsberg  85.  94. 

—  bei  Goslar  158. 
Königsbrunnen  158. 
Königshof   80.    78.    196. 

198. 
Königshütte  202. 
Königskrug  137.  143. 
Königsruhe  53.    56. 
Königsstein  204. 
Konradsburg  253. 
Körnigsecke  182. 
Köthen  34. 
Kranichsberg  166. 
Krebsbachtal  246. 
Krebsteich  246. 
Kreiensen  41.  45. 
Kretklippe  214. 
Krodoquelle  128. 
Krokstein  61. 
Kronensumpf  53.  54. 
Kronentempel  53. 
Krücker  200. 
Krügers  Lust  55. 
Krummer  Weg  225. 
Krummschlachttal     237. 

238. 
Küchenhäu  238. 
Kuckhanstal  210. 
Kackhomswiese  253. 
Kuhborn  112. 
Kuhlager  262. 
Kuhnase       (Kuhbrücke) 

166. 
Kukholzklippe  184.  171. 

172. 


Kümmel  204.  197.  199. 
Kunstberg  186. 
Kunzental  213. 
Kupferberg  213. 
Kupferhütte ,     Försterei 

205. 
Küsterskamp  107. 
Kuttelbacher  Teich  162. 

166. 
Kuxloch  221. 
Kyflfhänser  222.  225.  47. 

Bismarckturm  225. 

Kaiser  Wilhelm-Denk- 
mal 226. 

Kapelle  z.  heil.  Kreuz 
227. 

L. 

Landmannsklippe      113. 

114. 
Langelieth  162. 
Langeisheim     165.     161. 

176. 
Langenstein  29.   63.   69. 
Langes  Tal  173. 135. 175. 

199.  233.  237. 
Langeweth  162. 
Laubhütte  180. 
Lauenbnrg  261.  33.  52. 
Lauseberg  176. 
Lautenthal  165.  162. 
Lauterberg  203. 
La  Vieres  Höhe  57.  53. 
Lehrte  39. 
Leimbach  255. 
Leinefeldc  41. 
Leinemühle  250.  255. 
Leinetal  250.  35. 
Leistenklippe     113.     86. 

114. 
Lengefeld  223.  45. 
Leopoldshöhle  221. 
Lerbach  183. 
Lerchenkopf  136. 
Lessinghöhle  259. 
Lessingplatz  63. 
Lichtenstein  182. 
Limbachtal  214. 
Lindenberg       (SelEetal) 
243. 

—  b.  Thale  50. 

—  b.  Wernigerode  107. 

102. 
Lindtal  167.  161.  165. 
Lindtalsköpfe  167. 
Löbbekestieg  67. 
Loh  47. 


268 


Register. 


Lohden  252. 
Lohkopf  254. 
Lonau  199.  183.  189. 
Lonauerhammerhütte 

196.  199. 
Lonauer  Wasserfall  200. 
Lonautal  196.  189. 
Lossen -Denkmal  110. 
Löwengruft  114. 
Ludetal  231. 
Ludwiger      Zechenhaus 

189. 
Luisenklippe  93. 
Lukashof  80.  78. 
Lumpenstieg  250. 
Luppbode  62.  56. 
Lutherbuche  236.  233. 
Lutter  am  Barenbergl76. 
Lutterberg  204. 
Luxklippe  179. 

M. 

Maaßner  Gaipel  166. 
Magdeburg  25. 
Magdeburger  Weg   187. 
Mägdesprung  241. 
Mägdetrappe  241. 
Magdkreuz  237. 
Maibomshöhe  179. 
Maitzental  123. 
Maliniusteich  239.  244. 
Maltermeisterturm  159. 
Mansfeld  255.  48. 
Margaretenklippe      158. 

161. 
Margaretenschlucht  252. 
Marienbad  160. 
Marieuburg  45. 
Mariental  183.  189. 
Markhardsberg  108. 
Marschallplatz  208. 
Matthias  -  Schmidt  -  Berg 

194. 
Mattierzoll  40. 
Mäusefalle  131. 
Mauseklippe  85.  83. 
Meineckenberg  124. 
Meisdorf  250. 
Meiseberg  (Schloß)  249. 

241. 
Merkelbachtal  230. 
Michaelstein  74.  70. 
Minsleben  33.   69. 
Mittel -Schulenberg  136. 
Mehrungen  223. 
Molkenborn  229. 
Molkenhaus  130.  125. 


MoUental  188. 
Molmerswende  250. 
Mönch  53. 

Mönchemühlenteich  70. 
Mönchenlagcrstätte   112. 

118. 
Mönchsstieg  102.  236. 
Mönchstal  173.  175. 
Moosebachtal  232. 
Morgenbrotstalergrabeu 

171.  190. 
Morungen  254. 
Moseberg  211. 
Mückental  237. 
Mühlberg  46.  244. 
Mühlenbergskopf  186. 
Mühlental  (bei  Elbinge- 
rode)  79. 

—  (bei     Wernigerode) 

107.  71. 
Mühlenteich  173. 
Mühltal  59. 
Münchehof  176.  168. 
Münden  i.  Ilann.  41. 
Muxklippe   130.  143. 

N. 

Nabentaler   Wasserfall 

185.  187. 
Nadelöhr  229. 
Neckeinberg  176.  167. 
Neinstedt  33. 
Nesseltalkopf  198. 
Netzbrücke  229. 
Netzkater  229.  117.  231. 
Neubau  177. 
Neudorf  240. 
Neue  Hütte  80. 

—  Quelle  122. 

—  Schenke  260. 
Neuekrug  176. 
Neuer  Teich  258.  248. 
Neues  Haus  214. 

—  Schloß  254. 
Neuhof  211. 
Neuplatendorf  253. 
Neustadt  unterm  Hohn- 
stein 231. 

Neustädterhäu  112. 
Neuwerk  61.  77. 
Niedersachswerfen  46. 
Niedersachswerfen  -  Ost 

117.  228. 
Nienhagen  26.  35. 
Nordhauseu  217.  42. 
Nordhäuser    Talsperre 

233.  236. 


Nordstemmen  45. 
Nörten  41. 
Northeim  41.  45. 
Nöschenrode  103. 
Nullpunkt  206. 
Numburg  225. 
Nußhain  237. 

0. 

Oberröblingen  42. 
Ober -Schulenberg    136. 
Ochsenburg  23. 
Oderbrück   137.  143. 
Oderhaus  206. 
Odertal  205.   197.  204. 
Odertaler    Sägemühle 

206. 
Oderteich  191. 
Öhrenfeld   112.    122.   93. 
Öhrenloch  111. 
Oker  133.  131. 
Okerstein  186. 
Okertal  134. 
Okertalweg  134. 
Okerteich  186. 
Olbergshöhe  54.  258. 
Organistenweg  108. 
Oschersleben  26. 
Ostergrund  240. 
Osterhagen  207. 
Osterode  IhO. 

—  (bei  Ilfeld)  231. 
Ostertal  210. 
Ottofelsen   110.  113. 

P. 

Papenberg  131. 
Papenhöhe  188. 
Papierkopf  237. 
Paternosterberg  120. 
Paternosterklippe      111. 

122. 
Paulskopf  236. 
Peine  39. 
Petersberg  231. 
Petersdorf  221. 
Pfaffenberg    bei   Sachsa 
210. 

—  (Selketal)  240. 
Pfaflfenborn  214. 
Pfauenteiche  184.  189. 
Pfeils  Denkmal  57. 
Pferdekopf  100.  92. 
Pfortenklippen  122. 
Philosophenweg        130 ; 

202. 


Register. 


269 


Pionierstieg  51. 
Pixhaier  Mühle  172. 
Plan  208. 

PI  GS S 6    41 

Plessenbürgr22.92.118. 

Pöhlde  200. 

Polsterberg  171. 184. 186. 
Polstertal  171.  184.  185. 

189. 
Polterklippen  113. 
Poppenberg     230.     221. 

237. 
Possenturm  47. 
Potsdam  25. 
Präsidentenweg  51. 
Preußenhöhe  248. 
Preußenplatz  258.  259. 
Preußischer       Saalstern 

260. 
Prinzensicht  57.  53. 
Prinzenteich  172.  184. 
Prinzeß  Ilse  121. 
Priorteich  213. 
Pulvergarten  107. 

Q. 

Quastberg  246. 
Quedlinburg  29. 

Quellgrotte  161. 
Queste  222. 
Questenberg  222.  45. 
Quitschenberg  93. 
Quitschenklippe  114. 

B. 

Rabenklippen    124.   130. 
132. 

Rabenstein  246. 
—  bei  Ufeld  229. 

Rabowklippen  135.   159. 

RadaufaU  130. 

Radautal  129. 

Radeweg  246. 

Ramberg  247. 

Rammelburg  254.  35. 

Rammelsberger     Berg- 
werk 158. 

Ramms  Eck  159.  135. 

Rappbodetal  61. 

Rasselberg  108.  107. 

Raßmannshöhe  54. 

Rathsberg  210. 

Rathsfeld    223.    47. 

Ratskopf  102. 

Raubgrafentunnel  67. 

Raudeshöhe  229. 


Rauschenbachtal  196. 
Rayensberg  206. 

Reddekolk  176. 
Regenstein  67.  63. 
Rehberg  190.  195. 
Rehberger    Graben   u. 
Haus  191.  197. 

—  Klippen  191.  195. 
Reinhardsbrunnen  210. 
Reinstein  67. 
Reißaus  33. 

Renneckenberg  92.   100. 
RennekUppen  91.  110. 
Rhumesprung  200. 
Rieder  256. 
Riefenbachtal  130. 
Riefensbeek  183.  172. 
Rieschengraben  239. 
Riestedt  44.  48. 
RinderstalL,  Andreasber- 

ger  140. 

—  Lautenthaler  166. 
Ringelheim  39. 
Rinkemühle  243, 
Rockenstein  123. 
Röderhof  40. 
Rödershöhe  85. 
Rodishain  232. 
Röhrkopf  252.    248. 
Römer3tein  211. 
Romkebrücke  131. 
RomkerhaUe   135.   160. 
Ronneklippen    und    Tal 

236. 
Ronnetal  232. 
Röseberg  213. 
Roßkopf  213. 
BotJla  222.  45. 
Roßtrappe  54.  51.  60. 
Roßtrappe,  Andreasber- 
ger  194. 

—  Kleine  68.  260. 
Rotenberg  184.  185.  200. 

201. 
Roter  Schuß  214.  230. 
Rote  Sohle  200. 
Rotestein  60.  59. 
Rotesteinbrücke  61. 
Rothehütte  80. 
Rothehütte  -  Königshof 

80. 
Rothenburg  225.   228. 
Rothesütte  82. 
Rott  201. 
Rottleben  47. 
Rottleberode  237. 232. 45. 

221. 
Bübeland  74.  60.  61. 


S. 

Sachsa  209.  46. 

Sachsenburg  47. 
Sachsenstein  211. 
Sachsenwallweg    51.  58. 
Sägemühle  232.  236. 
Sägemüllerteich  244. 
Salzbergweg  110. 
Salzderhelden  41. 
Salzdetfnrth  39. 
Salziger  See  42. 
Sandersleben  34.  48. 
Sandhügel  195.    194. 
Sandtal  118.  132. 
Sandtalskopf  96. 
Sangenberg  176. 
Sangerhausen  44.  48. 
Sankt  Andreasberg  192. 
Säperstelle  130. 
Sargstedt  29. 
Saurasen  255. 
Sautrog  67. 
Schäder  166. 
Schadewald  232. 
Schalke   172.   160.   174. 

186. 
Schalker  Teich  172.  175. 
Scharfenberg  230. 
Scharfenstein  108.  93. 
Scharfensteiner  Klippen 

und  Forsthaus  93. 
Scharzfeld  201.  46. 
Scharzfels,  Ruine  202. 
Schätzelklippe  246. 
Schauen  35. 
Scheerenberg  183. 
Scherstorklippen  85.  83. 
Schiefergraben  253. 
Sehierke  83.  82. 
Schildau  167.  176. 
Schildautal  176. 
SchUdburg  176. 
Schimmerwald  124. 
Schindelkopf  188. 
Schloßkopf  206. 
Schluft,  Forsthaus  196. 
—  Viehhof  94. 
Sehmelzertal  198. 
Schmiedetalskopf  199. 
Schnarcherklippen  85.83. 
Schneeloch  93. 
Schneiderteiche  182. 
Scheiben  204. 
Schöllichen  145. 
Scholm  204. 
Schöneburg  59.  61. 
Schönermarkfelsen  51. 


270 


Register. 


Schöppenstedt  40. 
Schöttal  73. 
Schulberg  1G6. 
Schulenberg      (Bremke- 
tal)  201. 

—  Ober-,  Mittel-,  Un- 

ter- 136.  173.  175. 

186. 
Schulenberger  Höhe  175. 
Schurfberg  179. 
Schurre  54. 
Schusterklippe  186. 
Schwarzenbach  172.  170. 
Schwarzenberg(Altenau) 

185. 

—  (Lautenthal)  167. 
Schwedderberg  258. 
Schwefeltal  79. 
Schweinebraten  179. 173. 
Sehweinsrücken  210. 
Schweiz  204. 
Schwenda  238. 
Schwengskopf  112. 
Sedanturm       (Osterode) 

182. 
Seesen  175.  35. 
Seherstorklippen  85. 
Seilerklippen  188.  173. 
Selkekirche  245. 
Selkemühle  249.  255. 
Selkenfeld  245. 
Selkesicht  249. 
Selketal  242. 
Sennhütte  109. 
Siebenbörn  109. 
Siebengemeindewald 

237. 
Sieben  Gründe  60. 

—  Kaisersteine  117. 

—  Wege  238.  239. 
Siebenwochenklippel87. 

171. 
Sieb er  198. 
Siebersteinstal  252. 
Siebertal  198. 
SUberbachtal  216.  236. 
Silberborn  bei  Blanken- 
burg  66. 

—  bei    Harzburg     131. 

134. 
Silberbrunnen  186. 
Silberhütte        (Selketal) 

243. 
Silbernaal  168. 
Silberner  Mann  91. 
Sittendorf  222. 
Sommerberg  166. 
Sondershausen  46. 


Sonnenberg  183. 
Sonnenberger    Graben 
197. 

—  Weghaus  190. 
Sophienhof  230. 
Sophienklippe   188. 
Sorge  116.  81. 
Sorgetal  216. 
Sörstorklippen  8 
Sösestein  183. 
Sösetal  187.  182. 
Sparenberg  166. 
Spatenburg  47. 
Sperberhai  er  Dammhaus 

190.  186.  187. 
Sperklump  208. 
SpeiTental  195.  196. 
Sperrluttertal    194.    197. 

205. 
Spiegelhaus  249. 
Spiegelsberge  29.  63. 
Spiegeltal  168.  160.  174. 
Spiegeltaler  Teiche   168. 

—  Zechenhaus    168. 
Spielmannshöhe  167. 
Spitzenberg  185. 
Sprachenbach  239. 
Stangerode  255.  35. 
Stapelburg  124.  35. 
Staufenberg,   Gr.  .u.  Kl. 

214.  230.  142. 
Staufenbergswiese  214, 
Stauffenburg  180.  176. 
Stecklenberg  261.  33. 
Stecklenburg  261. 
Stehlenberg  230. 
Steigertal  221. 
Steilenberg  167. 
Steile  Wand  185. 187. 191. 
Stein  a  207. 
Steinatal  207. 
Steinbachtai  51.  53.  262. 
Steinberg  (Goslar)  158. 

—  b.  Wernigerode  109. 
Steinbielen  237. 
Steinerne   Benne    100. 

90.  110.  118. 
Steinkirche  201. 
Steinmühlental  230. 
Steinthalleben  223. 
Stemberg  59. 
Stemmberge  246. 
Stempeda  237. 
Sternhaus  240.  241.  248. 
Stiefmutterhai  131. 
Stiege  245. 
Stieglitzecke  190.  188. 
Stiller  See  190.  180. 


Stoberhai  208.  135. 

—  HaltesteUe  216. 
Stolberg  234. 

Stolberg,  Alter  221. 
Stoiberger  Stadtweg  239. 
244. 

—  Tal    237.    232.    234. 

236. 
Stolberg  -  Rottleberode 

233. 
StoUental  107. 
Stöttertal  124.  132. 
Straßberg  244. 
Straußberg  47. 
Straußfurt  46. 
Ströbeck  35. 
Strullberg  168. 
Stübchental  130. 
Stubenberg  257. 
Stumpfrücken  121. 
Snderode  258. 
Suental  123. 
Sülzhayn  214.  82. 
Susenburg  78. 
Süßer  See  42. 
Sylda  253. 

T. 

Talbrauerei  117.  229.  231. 
Talmühle  230. 
Tanne  81. 

Tannenbergtal  225. 
Tannengarten  236.  62. 
Tänntal  118. 
Taternplatz  180.  173. 
Taubenklippen  123. 
Teilungspfahl  188. 
Tettenborn  46.  207. 
Teufelsbäder  71.182.200. 
Teufelsbrücke  53, 
Teufelsecker  Höhe  166. 
Teufelskanzel    (Bodetal) 
59. 

—  (Brocken)  99, 

—  (Oker)  134. 
Teufelsloch  182. 
Teufelsmauer  67.  33, 
Thale  49. 
Thale-Nord  52. 
Thekenberge  29.  63. 
Thumkuhlental  u.   Kopf 

113.  115, 
Tidianshöhle  249. 
Tiefenbachmühle       231. 

229.   117. 
Tiefenbachstal  124.  56. 
Tiefenbeekstal  199. 


Register. 


271 


Tilkenweg  201. 
TiUeda  227. 
Timmenrode  52. 
Todberg  161. 
Todtenrode    56.    59.    68. 
Torfhaus  136.  135. 
Totenberg  46. 
Totenmannsberg  178. 
Trageburg  246. 
Tränkeberg   189. 
Trautenstein   246. 
Treibholz  195. 
Trektal  72. 
Trenkners  Höbe  179. 
Treppenstein  131. 
Treseburg  55. 
Triangel  106. 
Trifteichen  215. 
Trogfurter  Brücke  78.  81. 
Tropfsteinhöhle  (Grund) 

179. 
Trutenstein  115.  80. 


U. 

üder  41. 
Uftrungen  233. 
Uhlenklippe  130. 
Uhlenköpfe  130. 
Ührder  Berg  182.  | 

Untere  Innerste  171.         I 
Untermühle     168.     160.  \ 

174. 
Unter -Schulenberg  136.  ' 
Unterzorge  142. 


T. 

Vaterstein  233. 
Vatterode  255. 
Verlorener  Berg  158. 
Vienenburg  35. 
Vier  Linden  240. 
Viktor  -  Friedrichshütte 

243. 
Viktorshöhe  247. 
Vockenrode  232. 
Vogelherd,  Kaiser  Hein- 
richs 62.  200. 
—  bei  Stolberg  237. 
Voigtslust  171.  175. 
Voigtstieg  73.  110. 
Volkmannsrode  255. 
Volkmarskeller  72. 


W. 

Wage  195. 
Walbeck  253. 
Waldesruh  186. 
Waldhaus  (Okertal)  134. 

160. 
Waldhof  136. 
Waldkater  53. 
Waldmühle  140. 
Walkenried  211.  46. 
Wallhausen  45.  226. 
Wallwitz  34. 
Walpurgishalle  58. 
Warteberg  211. 
Wasenberg  177. 
Wasserleben  35. 
Weberbrunnen  158. 
Wegeleben  29.  35. 
Wegmühle  160.   174. 
Weihenklippe  81. 
Weingartenloch  211. 
Weinglastal  216. 
Weißer  Hirsch  56.  55. 

57. 
Wellbeekstal  189.  199. 
Wendebornwiese  166. 
Wendefurt  60.  245. 
Wernigerode   102.   33. 
Westerberg  121. 
Westerntor  90. 
Westerode  124. 
Wickeröder  Tal  223. 
AVieda  215. 
Wiedaer  Hütte,  Hst.  216. 

208. 
Wiedatal  216. 
Wiegersdorf  230.  231. 
Wiemannsbucht  180. 182. 
Wienrode  56. 
Wiesenbeeker       Teich 

207. 
Wietfeld  81.  116. 
Wildeniann  167. 
Wilder  Stall  45. 
Wüdstein  56.  58.  59. 
Wilhelm,  Grube  170. 
Wilhelmsbad  34. 
Wilhelmsblick  55. 
WilhelmshaU  40. 
Wühelmshof  255.   249. 
Wilhelmshöhe  b.  Kassel 
41. 

—  am  Ravensberg  208. 

—  am  Stubenberg  258. 


Winde  58.  51. 
Winterberg,  Großer  und 

Kleiner  85.  87. 
Winterberger     Pavillon 

173.  179. 
Winzenburg  54. 
Wipper  253. 
Wippertal  253. 
Wippra  254.  35.  44. 
Wittenberg  34. 
Witzenhausen  41. 
Wodansklippen  91. 
Wohldenberg  176. 
Wohlenstein  176. 
Wolfenbüttel  40. 
Wolflfgangshöhe  238. 
Wolfhütte  121. 
Wolfsbachmühle  146. 
Wolfsbachtal  232.   146. 
Wolfsburg  51. 
Wolfshagen  161. 
Wolfsklippen  111.  123. 
Wolfswarte  185. 136. 187. 
Wolkramshausen  42.  47. 
Wormketal  90. 
Wotansblick  58. 
Wulffsschurre  195. 
Wulften  46. 

Wurmberg    139.   86.  85. 
Wurmtal  262. 

Z. 

Zanthierplatz  121.  92. 
Zechenhaus  175.  184. 
ZeUerfeld  173. 
Zellerfelder      Forsthaus 

174. 
Zeterklippen  100.  92. 122. 
Ziegelhütte  172. 
Ziegenberg  252. 
Ziegenkopf  6a.  73. 
Ziegenrückenklippen 

134. 
Zillierbach   107.  102. 
ZipoUenklippen  113. 
Zirlberg  241. 
Zoll  bei  Lauterberg  203. 
Zorge  141. 
ZorgebUck  214. 
Zorgetal  142. 
Zündholzfabrik,  Hst.  215. 
Zwisselkopf  u.  Tal  123, 
Zwölferklippe  123. 
Zwölf  Morgen  108.    102. 


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Csiky,  Die  geschiedene  Frau  0,65 
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Dickens ,    David    Copperfield 

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nisse eines  Rekruten    .  0,66 

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Gogol,  Erzählungen  ....  0,65 
Goldsmitb,  Der  Landprediger 

von  Wakefield  ....  0,65 
Grimm  elshausen,  Simplizissi- 

mus 1,00 

Guntram,  Dorfgeschichten  .  0,66 
Gyilembourg,     Konrad    und 

Hanna 0,65 

H  ab  b  ertön,  Helen.  Kinderchen  0,60 

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Hackländer,       Europäisches 

Sklavenleben  (8  Bände)    .  2,70 

—  Wachtstubenabenteuer  1,00 
Hugo,  Notre-Dame  von  Paris  1,50 
Immermann,  Oberhof  .  .  .  0,75 
Jean  Paul,  Flegeljahre.    .    .  l,oo 

—  Siebenkäs 1,00 

Jokai,  Novellen 0,66 

Kennan,  Russ.  Gefängni^leben  0,60 

—  Sibirien 1,25 

—  Zeltleben  in  Sibirien  .  .  0,90 
Korolenko,  Blinder  Musiker  0,50 
Kügelgen,  Jugenderinnerungen  1,25 
Lesage,  Der  hinkende  Teufel  0,65 
Ludwig,  Heiterethei  ....  0,75 

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Maittre,  Aussätzige  v.  Aosta. 

—  Gefangene  im  Kaukasa?. 

—  Reise  vun  mein  Zimmer  0,65 
Marggraff ,  Fritz  Beutel  .  .  l,oo 
Maupassant,  Novellen  .  .  0,4o 
Meinhold,  Die  Bernsteinhexe  0,65 
Merimee,  Ausgewählte  Novel- 
len. —  Colomba  ....  0,65 

Mikszäth,  Erzählungen.     .     .  0,60 

Mörike,  Maler  Nolten    .     .    .  1,16 
Pestalozzi,  Lienhard  u.  Gertrud  l,oo 

Poe,  Novellen 0,50 

Reuter,  Dörchläuchting.     .     .  0,75 

—  Läuschen  un  Rimels     .     .  0,90 

—  Schurr -Murr 0,76 

—  Ut  mine  Festungstid     .     .  0,76 

—  Ut  mine  Stromtid  (3  Bde.)  2,26 
Ruppius,  Der  Pedlar     .     .     .  0,76 

—  Das  Vermächtnis  d- Pedlars  0,76 
Saphir,    Album    gesell.    Tor- 
heiten. —  Genrebilder.  — 
Humoilst.  Vorlesungen      .  0,76 

Schindler,   Skizzen  aus  dem 

Eibsandsteingebirge .     .     .  0,65 

Schwedische  Novellen    .    .  0,6o 

Scott,  Das  Fräulein  vom  See  0,50 

Sealsfield,  Der  Virey  .    .    .  1,25 

Sienkiewicz,  Quo  vadisV.    .  1,50 

Souvestre,  Am  Kamin      .    .  0,40 
Thackeray,  Der  Jahrmarkt  des 

Lebens  (2  Bände)      .     .     .  2,30 

Turgenieff ,  Neuland    .    .    .  0,9o 

Twain,  Mark,  Erzählungen  etc.  0,66 

—  Skizzen 0,90 

Verga,  Sizil.  Dorfgeschichten  0,50 

Waldau,  Aus  der  Junkerwelt  0,90 
Zschokke,  Goldmacherdorf. — 

Kriegerische  Abenteuer    .  0,66 

—  Abenteuer   der    Neujahrs- 
nacht. —  Blaues  Wunder. 

—  Feldweibel.  —  Walpur- 
gisnacht. —  Das  Bein  .     .  0,66 

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Logis  von  1  Mk.  an.  Zimmer  einseht  voller  Pension  4-5  Mk.  Fernsprecher 
und  Bäder  im  Haus.     Prospekte.  Wwe.  Hermiue  Beltz. 


AU*?nbraTt 


Bennockenstpin 


Sommerfrische  Attenbnak  im  Bodctal,  310  m  ü.  M. 

HOTEL  WEISSES  ROSS 

Schönste  Lage  im  Ort,  am  Wald,  komfort.  eingerichtet  n.  bes.  zu  längerm 
Aufenthalt  sehr  geeignet.  Dem  geehrten  reisenden  Publikum  bestens  emp- 
fohlen. Mäßige  Preise.  Equipagen  im  Hotel.  Fernspr.  Nr.  b.  Bes.:  F.  Schmidt. 

Auerberg  —  Josephshöhe 

hei  Stolberg  im  Harz 

G&^t'  und   Logierhaus  in  500  m  Höhenlage,    umgeben  von  herrlichen 

Bachen-  und  Nadelwäldern.     Neu  eingerichtet.    Logis  und  Frühstück  von 

2  Mk.  an,  Pension  von  4,50  Mk.  an. 


BaUenstedt  (Harz) 

Dr.  ROSELL,  Sanatorium 

für  Herzleiden,  Adernrerkalkang,  Yerdaanngs-  and  Kierenkrank- 

lieiten,  Fettsucht,  Gicht,  Zackerruhr,  Katarrhe,  Bheuma,  Asthma, 

Nervöse  und  Erholungbedürftige. 

Diätetische  Anstalt  mit     1Z'f-|'rtfV|'j4'^rk1      TTülIC     Tür  alle  phyeikaliachen 
neuerbautem  XvU.1  llllild  -  Jltlll»     Heilmethoden  in  höch- 

ster Vollendung  und  Vollständigkeit.     Näheres  durch  Prospekte. 
,,         ...  I     100  Betten,  Zentralheizung,  elektr.  Licht,     ■    „    .,,     -.«.,. 

Herrliche  Fahrstuhl.     Stets    geöffnet.     Besuch   aus         Heilkräftiges 

Lage  I  den  besten  Kreisen.  Klima 


BaUenstedt  (Harz) 

Herzogl.  Hotel  ^^Großer  Gasthof" 

Gegenüber  dem  Schloßpark,  am  "Wald  gelegen.     Glasveranda. 

Max  Knoche ,  herzogl.  Hoftraiteur. 

BenneokensteSn  im  HochJiarz 

HOTEL  HERZOG 

Unweit  des  "Waldes  u.  des  Bahnhofs  gelegen.  Sommer  u.  Winter  geöffnet. 
Vorzug].  Küche.  Gute  Betten.  Fuhi-werk  im  Haus.  Mäßige  Preise.  Zentral- 
heizung. Elektr.  Lieht.  Femsprecher  Nr.  5.  Besitzer :  Adolf  Herzog. 

Kur-Hotel    WalclhaUS     Pension 

— —  Herrliclt  am,  Wald  gelegen,  — 

Zwischen  Benneckenstein  und  Hohegeiß.     Für  Sommer-  und  "Winter- 
aufenthalt  geeignet.     Femsprecher  32.  Besitzer:  W.  Wille. 


Erholungsheim  Eberf 


Benneckensfein  (Südhochharzi 


JUttireasberg p  s.  S.  22,23  unter  Sankt  Andreashtrg. 


Baronberg  f  »•  S.  23  unter  ScMerke. 


Blankenburg 


Dt^cK  Off. -Verein       BiSnkenbUPg    (Harz)       Dtsch.  Off.-Ve^rein 

Hotel  und  Pension  Bestehorn 

Vornehmes  Hau».  Fast  nur  groüe  Balkouräume  mit  herrlicher  Femsicht,  direkt  am 
Gebirge  gelegen.  Großer,  sehr  geschützt  liegeuder  Garten,  Zentralheizung.  Durchaus 
maß.  Preise.  Equipagen  n.  Bäder  im  Haus.  Prosp.  durch  den  Bes.:  Fr.  Bestehorn. 

Btankenbut^g  (Harz) 

HOTEL  ZUR  KRONE 

Altrenommiertes  Haus  im  Zentrum  der  .Stadt.  Bekannt  gute  Küche. 
Logis  von  1,50  Mk.  an.  Zentralheizung.  Bäder  im  Haus.  Omnibus  am 
Bahnhof.  Besitzer:  Franz  »apener. 

Blankenbung  (Harz) 

Familien-       Villo     SnlivpiVlpv        Famüien- 
pension  "  A-*--'-«'*     kjr^^xxx  \::i»^c;x  pension 

Inhaberinnen:  Margai^ete  und  Else  KüMtz 

Schöne  Lage  am  Schieferberg.     Vorzügliche  Verpflegung.     Mäßige  Preise. 

Btankenbufg  (Harz) 

„Harzer  Logierhaus"  - 

2  Min.  V.  Bahnhof,  gutes  bürgerl.  TourL^tenhaus.  Helle,  freundl.  Zimmer, 
gute  Betten,  guter  Mittagtisch.     Logis  v.  1  Mk.  an.      Gnst.  Polte,  Bes. 

Ruhig-e  Lage,  gegenüber 
d.  Bahnhofspark.  Modern. 
Fernsprecher  Nr.  46. 
Hotel  Kaiser  Wilhelm    Bes. :  Karl  Sommerschuli. 


Blankenburg  Harz 


313  m  0.  M.       Btankonbung  (Harz)       Femspr.  149 

Hotel  und  Familienpeiision  Silberborn 

Schönster  Aussichtspunkt,  Direkt  am  Tannen- U.Laubwald-  Logis  v.  1,50, 
Pens.  V.  4,50  Mk.  an,  Vor-  u.  Nachsaison  billiger.  Prosp.  frei.      K&rl  Gantz. 

Blankonburg  (Harz) 
Femrafi«     HOTEL    FÜRSTElSHOr    Herrn.  Ecke 

Hans  L  Bandes.  1912  13  wieder  erbaut,  auf  d.  Höhe  d.  Zeit.  Rahlf  e  Zimmer  v.  2  JTk.  an. 
I. Et.  m.  Balkon.  Gr.,  schalt.  Crarten,  Terrasse,  Bestaar.,  KlabEimmer,  Cafe.  Ausschank 
T.  HQneh.  Mofbriu  u.  Pils.  Bier.    Aasgezeichnete  Verpflegung.    Autogara^  f.  30  Autos. 

Bequeme  Einfahrt,  Ein^tell.  ohne  Berechnung.    Tel.-Adr. :  Fürstenhof  Blankenburgharz. 

Weingroßhandlung    BtOnkettbUt^g  (Harz)  Fernsprecher  4 

Hotel  T^eißei-  .Addier 

Haas  I.  Banse«,  mit  allem  Komiort  der  Neuxeit.  Zentralheizung,  elektr.  Licht,  Bader, 
Omnibus,  Auto,  Garage,  Garten.  Zimmer  v.  2—6  Mk.,  ohne  Frühstück.  Volle  Pension 
7,50  W,  er.  nach  Übereinkunft.  Wilhelm  Frede,  HerzogL  Hoflieferant,  zugl.  Besitzer  v. 
Hotel  Waldmühle,  Kloster  Jlichaelstein,  l,a  Std.  v.  Blankenburg,  herrL  üWald  gelegen. 


Bockswiese  —  Braunlage 


'..r..^■.  BockSJßfiese  im  Oberha/rz 

Hochwald         VlJuLiA      JVlAjrtlA        Hochwald 

Familienpension  mit  christl.  Hausordnung.  Sonnige,  windgeschützte, 
staubfreie,  ruhige  Höhenlage.  Sommer  u.  Winter  geöffnet.  Sorgsame  Ver- 
pflegung.    Mäßige  Preise.  Prospekte  durch  Frl.  H.  Bonhage. 


Braunlage 


Kurort  u.  Wintersportplatz 

im  Oberharz 
Bahnstation   —   600  m  ü.  M. 

— —  SchioindsüchUge  finden  heine  Aufnahme  — - 

Illustrierte  Führer    und  jede   Auskunft   doi-ch   die   KarTerwalinng. 

Bnauniage  im  OberJmrz 

Sanatorium  Dr.  Barner 

Diätetisch  -physikalische  Heilanstalt 

Im  schönsten  Villenviertel,  hoch  über  dem  Ort,  unmittelbar  am  Hochwald 
ruhig  gelegen.  Vor  rauhen  Winden  durchaus  geschützt.  Eigner  Wald. 
Nebenvilla.  Luft- und  Sonnenbadeparke,  Liegehallen.  FürMagen-nnd  Darm- 
kranke, Stoflfwechseltranke  (Fettleibigkeit,  Gicht),  Nervosität,  Neurasthenie, 
Herzleiden,  Frauenkrankheiten.  Rekonvaleszentenheim.  Sommer-  u.  "Winter- 
kuren. Zentralheizung.  Prospekte.      Dr.  Fr.  Bamer,  Dr.  Reuer. 

—  Geisteshi'anlie  und  Schwitid süchtige  ausgeschlossen  ^— 

Bfauniage  im  Oberlmrz 

Peiisionsliaus  Sophienliöhe 

Herrliche,  hohe  Lage,  dicht  am  Fichtenwald.    Bequeme,  der  Neuzeit  ent- 
sprechende Zimmer.    Vorzügliche  Verpflegung.    Pension  von  30-50  Mark. 

Inhaberin:  Frau  verw.  Pastor  Uardt. 

Brauntage  im  Oberharz 

Pen8ionshan8  TToncj     Ti^TV»  rvoT^rl^i      Pensionshans 

I.Ranges         ^^-tXdUö     XllllgcilU.  I.Ranges 

Absolut  staubfrei  am  Wald  gelegen.  Zentralheizung.  Bad.  Sommer  und 
Winter  geöfi"net.    Fernsprecher  21.  Inhaberin:  Frau  Id»  Schenrich. 

Braunlage  im  Oberharz 

Fernsprecher  JJaUS      AHHa      LIGSG         '^'liT'lf^ 

Bestens  empfohlenes  Familienpensionat  I.  Ranges.  Im  Villenviertel, 
direkt  am  Wald.  Das  ganze  Jahr  geöflTnet.  Zentralheizung.  Prospekt 
durch  die  Inhaberin:  Frau  verw.  Pastor  Schulze. 

Bi*auniage  im  Oberharz 

Fremdenpeiisionat  Villa  Waldhöhe 

Villenviertel  Hütteberg.  640  m  iL  M.  Ruhige,  staubfreie,  höchste  Lage,  direkt  am 
Fichtenwald.  Schöne,  große  Zimmer  mit  Veranden,  herrliche  Femsicht.  Zentralheizung, 
Bad,  Duschraum,  Dunkelkammer,  Liegehalle,  großer  Garten.  Beete  Verpflegung. 
Sommer  und  Winter  geöffnet.     Fernsprecher  Nr.  1.  Bes.:  Oscar  Ton  Kalllnger. 


Braunlage 

Bfaun/age  im  Oberharz 

Pension  Stock 

Erholungsheim  —  Wintersportheim 

Vornehmes  Haus.   Schönste  Lage,  hoch  und  dicht  am  Wald. 

Zentralheizung.   Bäder  im  Haus.   Liegekuren.   Jede  ärztlich 

vorgeschriebene  Diät.  Prospekte. 

Femsprecher  9  Braunlago  im  Oberharz  Zentralheizang 

j^Hotel  Blauer  Eng-el*^^ 

Ruhig  und  staubfrei  an  "Wald  und  Wiese  gelegen.  Größtes  und  modernstes  Hotel 
am  Platz.  Beliebtestes  Tuuristenhaus.  Logis  von  1,50  Mk.,  volle  Pension  von  5  Mk.  an. 
Geschützter,  großer  Park  mit  verdeckten  Veranden.  Anerkannt  gute  Kdebe,  Weine 
und  Biere.  Auf  Wunsch  vegetarische  Küche.  Omnibus  bzw.  geheizter  Sclilitten 
am  Bahnhof.  Besitzer :  Fritx  Togeler. 

Braunlage  im  Oberharz 

Hotel  Brauner  Hirsch 

mit  Dependancen  „Villa  Deich"  und  „Villa  Hercynia" 

Größtes  und  ältestes  Hotel  am  Platz,  an  der  Kreazxing  der  Hauptverkehrs- 
straßen gelegen.  13<3  Betten  von  l,7S-3  Mk.,  Pension  von  5,50-8  ^Ik. 
Beste  und  bequemste  Lage  für  Touristen  und  Wintersportler.  Für  langem 
Aufenthalt  eignen  sich  besonders  die  beiden  Dependancen  infolge  schöner 
und  ruhiger  Lage.  Wintersportgeräte  stehen  zur  Verfügung.  Omnibus 
oder  Schlitten  zu  jedem  Zug  am  Bahnhof.     Femsprecher  Nr.  13. 

W.  Deich, 
Brauniage  hn  Oberliarz 

Hotel  IBerlinei:*  Hof 

1908  renoviert.  3  Jlin.  vom  Wald.  Logis  einschl.  Frühstück  2,50  u.  2,75  Mk.,  Pension 
V.  4  Mk.  an.  Diners  an  einzelnen  Tischen  v.  12—1  n.  1—2  Uhr  zn  1,75  Mk.  Speisen 
nach  der  Karte  zu  jeder  Tageszeit,  inerksunt  gute  Kflebe.  Gutgepflegte  Biere  u.  Weine. 
English  spoken.     Wagen  oder  Schlitten  an  der  Bahn.  Bes.:  Paul  Kedderbut. 

Sl".  Waldmühle 

Femspr.Xr.  7     bei  Bvaunlage  im  Oberharz    Femspr.Nr.? 

2  km  vom  Ort.  Bequeme  Promenaden  in  den  unmittelbar  angrenzenden 
Fiehtenwäldem.  Vorzügliche  Betten.  Beste  Verpflegung.  Elektrische 
Beleuchtung  in  sämtlichen  Zimmern  und  im  Garten.  Zei]tralheizan§^. 
Wasserklosetts.  Bäder,  Post  und  Telegraph  im  Haus.  Alleiniger  Ans- 
sebank   des  berühmten  Herrenhäuser  Pilsener.  —  Auf  Wunsch  Prospekt 

Otto  Uenjes. 


IJraunlage  —  Elbingerode 


BPStunlaigo  im  OberJuirz 

Gasthof  und  Pension  „Zur  Post" 

^eucrbautel,  gutbflrserllehes  Haus,  ia  ruhiger,  sonn.  Lage,  dicht  ara  Wald  gelegen. 
Schöne,  hohe  Zimmer  mit  und  ohne  Veranden.  Logis  1,25  — 1,50  Mk.,  volle  Pension 
4— 4,50  Mk.    Sommer  u.  Winter  geöffnet.    Zentralheizung.         Bes.:  Heinr.  HofTmann. 

Höhenluftkurort  Buntenbock  im  Oberhurz 

600  m  ü.M.  IVTaxtAI^G    T^llT»llQ114a<<        Bahnstatlou 

HausI.Kanges     j,iTAt/J  Cl »    IVUlliaU»  Klausthal 

Hervon-agend   geschützte   Lage,   direkt   am  Wald.     Aller  Komfort.    Vor- 
zügliche Küche.     Pension  von   5  Mk.  an.     Alle  Bäder.     AVintersportplatz. 
Fernsprecher:  Amt  Klausthal  23.     Näheres  dvirch  Prospekte. 

Gsssct 

HOTEL  DU  NORD 

(Nordischer  Hof) 
Hans  I.  Ranges.    Gegenüber  dem  Bahnhof.        Neuer  Bes.:  Vi,  Nenendorff. 

Dneiannen^  Hohne  (Oberharz) 

Beckers  Hotel  und  Pension 

660  m  ü.  M.,  direkt  mitten  im  Tannenwald.  Freie  Höhenlage,  meilen- 
weite Fernsicht,  ebene  Wege.  Mäßige  Preise.  Elektrisches  Licht.  Zentral- 
heizung.   Wintersportplatz.  J.  Becker,  Besitzer. 

I.  Banges  EibittgefOttO  im  Harz  l.  Banges 

Bad  Waldheim 

mit  Hotel  T^aldLlxaus 

Idyllisch  mitten  im  Hochwald,  an  der  Hauptverkehrsstraße  Hohne- 
Eübeland  gelegen.    10  Minuten  vom  Bahnhof  Elbingerode -West. 

==  Bequemes  Touristenhaus  = 

130  Betten.  Komfortable  Zimmer  von  l,5o  Mk.,  Pension  von  5  Mk.  an. 

Vorzügliche  Verpflegung,  fF.  Biere  und  Weine.  Große  Parkanlagen, 

gedeckte  Veranden.    Elektr.  Licht,  Zentralheizung,  Badeeinrich- 

tuug,  Wasserspülimg.    Autogarage.    Fuhrwerk  ün  Haus. 

BlS°  Hervorrayend  geeignet  für  Wintersport  und  lätigern  Winter- 

aiifenthcdt.    Sportgeräte  leihweise  kostenfrei  im  Hotel.    Kodelhahn 

in  allernächster  Nähe. 

Fernsprecher:  Amt  Elbingerode  Nr.  15.  Prospekte  sendet  und 
jede  weitere  Auskunft  erteilt  kostenfrei  die  Verwaltung. 

Clausthal ,  ^-  ^-  ^^  unter  „K**. 


Elbinjrerode  —  Friedrichabrann 


ElbingefOdo  im  Harz 

Kurhotel  Waldhof 

Haus  I.  Banges.  Zimmer  von  1,25  Mk.,  mit  voller  Pension  von  4  Mk.  an. 
Küche  gelobt.  Badeeinrichtung.  Elektrisches  Licht.  Hausdiener  zu  jedem 
Zug  an  der  Bahn.  Besitzer:  H.  Ueindorf. 

EibingorodG  im  Harz 

HOTEL  ZUM  GOLDENEN  ADLER 

Dem  Balmhof  am  näcbaten  gelegenes  Hotel  (der  Post  gegenüber)  mit  Speise- 
saal, Garten  und  Veranda.  An  der  Hauptstraße  Rübeland  —  Brocken.  Gut  ein- 
gerichtete Zimmer  m.  vorz.  Betten.    Gute  Speisen,  Biere  u.  Weine.      Bes.:  A.  MÜllerc 

Höhenkurort  Eiend  bei  Schierke  im  Harz 

Wittes  Hotel  ii.  Pension  Waldmühle 

I.  Banges.     5  Min.  vom  Bahnhof,  am  "SVald  gelegen.     Elektrisches  Lieht 

Zentralheizung.    Logis  von  1,50  31k.  an.    Preiswerte  Pension.    Hausdiener 

am  Bahnhof.     Prospekte  postfrei.     Das  ganze  Jahr  geöffnet. 

Höhenkurort  Elend  hei  Schierke  im  Harz 

W.  Wittes  PeQsioö  f  aldscliliisscIieD 

Haus  I.  Ranges  —  Das  ganze  Jahr  geöffnet 

520  m  ü.  M.  Mitten  im  Wald  gelegen.  Komfortable  Balkonzimmer. 
Tom-istenzimmer  von  1,60  Mk.  an.  Pension  4-7  Mk.,  je  nach  Lage.  Auf 
Wunsch  Diät.  Bäder.  Elektrisches  Licht.  Lichtlufthaus.  Femsprecher: 
Amt  Schierke  Nr.  46.    Prospekte.  Willi   W^lttC 

Eiinich  am  Harz 

Hotel  Schwarzer  Adler 

Altrenommiertes,  erstes  Haus  am  Platz.  Elektrisches  Licht  Zentral- 
heizung. Hausdiener  am  Bahnhof.  Fuhrwerk  im  Haus.    Bes.:  Karl  Ebert. 

Höhenluftkurort  FnSednichBbfunn  im  Harz 
BeBÜzer:  Hotel      JUHg  Otto  Jung 

5^0  m  fl.  ■.     Gfimlieh  renoTiert.     Gutes  Logis  von  1,25  Hk^  Pension  von  4  Mk.  an. 

Hittagtiscb   ohne  Weinzwang.    Für  Schulen  und  Vereine  ermäßigte  Preise.    Gaslicht, 

Zentralheizung,  Wasserleitung.     Autogarage,     Fernsprecher  Jfr.  8  im  Haus. 

Höhenluftkurort  friodfichsbrunn  im  Harz 

580  m  ü.  M.    Nächttt  BahnitcUionen :  Thalt,  äxtderode,  Alexisbad  v.  Güntersberge, 

Hotel  Seh. warzer  .Addier 

Bestrenommiertes  Haus,  gause  Pension  von  4,50 — 6  Mk.,  Logis  von  1,25  Mk.  an. 
VorzügL  Mittagtisch  zu  kleinen  Preisen,  Saal  mit  Bühne,  schöner  Geseüschaftsgarten. 
Für  Schulen  u.  Vereine  Preisermäßig.  Radfahrer-Bundeshotel,  KaiserL  Autom.-Klub. 
Autogarage,  Bäder  u.  Wagen  im  Haus.    Femspr.  Nr.  7.  Bes.:  Carl  KUpproth. 


10  Gemrode  —  Goslar 


Haus  Hagental 


Besitzer:  GomnOdO   am  Harz  f.  Morgenroth 

Hotel  Brauner  Hirsch 

Altrenommiertes  Haus  I.  Ranges,  mit  allem  Komfort  der  Neuzeit  ausgestattet.  Zentral- 
heizung, elektrisches  Licht,  Bäder.  Parkartiger  Garten  am  Haus.  Sehenswürdigkeit: 
ca.  lOOOjähr.  Eibe  (Taxus  baccata).    Logis  von  1,25  Mk.  an,  Pension  von  4,25  Mk.  an. 

Gemnode  am  Harz  Erstes    chrlstl.  Logler- 

haus >'orddeat8chlaiids. 

Gegründet  1880.  Bestemp- 
fohJeue  Harzwald  -  Som- 
merfrische für  Gäste  aus 
den  bessern  Ständen,  inmitten  von  Laub-  u.  Nadelhochwald,  zwischen  Bode- 
und  Selketal  gelegen,  bietet  einen  sehr  gesunden  und  ruhigen  Aufenthalt 
bei  anerkannt  vorzüglicher  Verpflegung.  Sehr  günstige  Verbindung  nach 
den  besuchtesten  Harzorten.  Sämtliche  (steigende  und  ebene)  Wege  des 
schönen,  parkartigen  Grundstücks  führen  unmittelbar  in  den  herrlichsten 
Wald.  Saubere  B-adeelnrichtung,  Tennis-  und  andere  Spielplätze.  Keine 
Kurtaxe,  keine  gesteigerten  Preise.  Familien  genießen  nach  Vereinbarung 
besondere  Vergünstigung.  —  Man  verlange  Prospekt  von  der 

Vorsteherin  Frau  Superintendent  Schlemmer. 
Zentralheizung  GOSl&i*  am  HarZ  Elektr.  Licht 

Pension  Kloster  Frankenberg 

Am  Fuß  des  Steinbergs,  in  unmittelbarer  Waldesnähe,  4  Morgen  große 
Gärten.  Tennisplatz.  Wintersport.  1600  m  lange  Rodelbahn  vom  Steinberg. 
Pension  4,50-7  Mk.    Illustr.  Prospekte  durch  den  Bes.:  ü.  Schwikkard. 

Gostai*  am  Harz 

Keitels  Gasthaus  und  Pension 

Gute  Küche.  —  Gute  Betten.  —  Mäßige  Preise. 

Besitzer:  Christian  Keitel. 


CtOsIhi*    H^tel  Römischer  Kaiser 

^'-^  Vf  OACA'A  mit  modernem  Bestaarant  —  Am  Markt 

Hohe  Zrmin«r  mit  neoen  Betten.    Logis  1,50  Mk.    Diner  ohne  "Weinzwang  1,50  Mk. 
Garten.    Elektr.  Licht.    Zentralheizung.   Fernspr.  80.  jg-^   TVcuietier 


Gosiai*  am  Harz 

Hotel  I>euLtsolies  Hans 

6  Minuten  von  der  Bahn  entfernt,  Bweitcs  Haus  neben  der  Post.  Beliebtes  Hotel  für 
Touristen  u.  Geschäftsreisende.  Diner  v.  12—3  Uhr  ohne  "Weinawang.  Anerkmint  gute 
Kflehe.  Neue  Betten.  Zentralheizung.  W.  C.  Elektr.  Licht.  Zimmer  mit  Frühstück  von 
3  Mk.  an.    Hausdiener  an  der  Bahn.    Femsprecher  Nr.  40.  Inh.:  Walter  Brandt. 

Besitzer:  Aug.  Tegel  GOSiSt*  am  HarZ        Fernsprecher  Nr.  593 

Hotel  Kronprinz  Ernst  August 

Am  Markt,  gegenüber  dem  Rathaus,  2  Min,  vom  Kaiserhaus  gelegen.  Gutbürgerlichea, 
ahrenomm.  Touristenhotel.  Logis  von  1,25  Mk.,  Pension  von  3,50  Mk.  an.  Mittagtisch 
von  12—21/3  Ubr,  Gedeck  v.  1,10  Mk.  an.  Anerkannt  gute  Küche.  Logis  f.  80  Personen. 
Saal  f.  Vereine ,  Schalen  u.  Touristen.  Klektr.Licht.  Hausdiener  zu  jed.  Zug  am  Bahnhof. 


Goslar  —  Grund  11 


Gosian  am  Harz 

Ä'a?f?t  „Altdeutsches  GildehaUS'*  Fern^r^echer 
Erbaut  1501.  Ehemaliges  Amtehans  der  Bäckergilde.  Mitten  in  der  Stadt  gelegen. 
Dem  reisenden  Publikum  aufä  beste  empfohlen.  Lo^is  mit  FrflbstQeb  ron  2  )lk.  ma. 
Vorzügliche  Speisen  und  Getränke  in  großer  AuswahL  28  Tageszeitungen  und 
25  Wochenschriften  liegen  auf.  Besitzer:  FeH.  Olfermann. 


GoslaiF  am  Harz 

TT/^^rvl     TJo  Ti  »i  /\Tr/\t»     Nächst  d.  Bahnhof;  in  ruhiger  Lage,  gegen- 
JlULljl     HdllllUVcl       über  den  Parkanlagen  des  Klosters  Neuwerk 

gelegen.  Vornehm.  Familienhotel  I.  Ranges. 
Lesezimmer,  Schreibzimmer,  Gesellschaftsräume.  Elektr.  Licht,  Dampfheizung 
in  allen  Räumen.   "W.  C.    Autogarage.    Fernspr.  Nr.  5.  Bes.:  L.  i.  Albreeht. 


Pension  Gosiai*  am  Harz  Pension 

Hotel  Fürstenhof 


Paihige  Lage,   2  Minuten   vom  Bahnhof,   übw   die  Eisenbahnbrücke   beim 
Achtermann.    Herrlicher  Blick  auf  Stadt  und  Gebirge.    Vorzügliche  Betten. 

Zentralheizung  und  jeglicher  Komfort.     Mäßige  Preise. 
Fernsprecher  Nr.  592.  Besitzer:  R,  Jordan. 

Bad  Grund  im  Harz 

Pensionshaus  Yilla  Martha 

Altrenommiertei  Hans,  direkt  am  herrlichen  Tannenwald,  mit  parkartigem  Garten, 
Veranda  und  Balkon.  Elektr.  Licht.  Badeeinrichtung.  Pensionspreis  4,50 — 7  Mk. 
täglich  bei  vorBüglicher  Verpflegung.  Frau  Martha  Kirsch. 

Verkehrs-  und  Reisekarte  von  Deutsehland 

Bebst  Spezialdarstellangea    des    rbeiniseh- westfäl.  Industriegebiets   aad   des   südnestl. 
8a«bsens   nowle  tahlreieben  Nebenkarten.  —  Im  Ma&stab  1:1500000  gez.  von  F.  Krauß. 
In  Umschlag   gefalzt  1  Mk.,   auf  Leinwand   gespannt  2,25  Mk. 
Die  Karte  bringt  Eisenbahnen,  See-  und   FluDschiffahrt,  Kanäle,  Kabel,  Leucht- 
feuer, Badeorte,  Zollabfertigungsstellen,  Alpenstraßen  n.  a.  m.  zur  Darstellung. 
Verlag  dt»  Bibäoj/raphischen  Instituts  in  Leipeig  und  Wien 


12 


Hahnenklee 


Luftkurort  HahnenMeo  im  Oberharz,  600  m  ü.  M. 

Sanatorium  Hahnenklee 

von  2}r.  KlciUSf  Nervenarzt  u.  Arzt  für  innere  Krankheiten 
Moderne  physikalisch-diätetische  Kuranstalt  für  Nerven-  und  innere  Kranke, 
Erholungbedürftige  u.  Genesende.  Komfortabler  Neubau.  Bäder  aller  Art. 
Diät-  und  Terrain kuren.  Morphium-  und  Alkoholentziehung.  Beschränkte 
Patientenzahl.  (p*f  Tuberkulöse  und  Schwerkranke  ausgeschloBsen. 
Jahresbetrieb.     Prospekte  durch 

Dr.  P,  KläUSj  Nervenarzt,  Besitzer  u.  Leiter. 

Luftkurort  HahnenMoG  im  Oberharz 

Peiisions-  und  Logierhaus  Villa  Helene 

Große  Zimmer,  Großer  Garteu  mit  Veranda  und  Grotten.  Aaerkannt  best«  Ver- 
pfle^Df.  Pensiou  einschL  Zimmer  von  4,50  Mk.  an.  Lo^8  mit  Frühstück  2—2,50  Mk. 
Wasgerklosett.  £lektr.Licht.  Empfohlen  durch  d. Deutschen  Offizierverein.  Fernspr.: 
Amt  Goslar  Kr.  596.     Prospekt  kostenfrei  durch  den  Bes.:  Gerhard  Schtrouu. 

Luftkurort  Hahnenkleo  im  Oberharz 

HOTEL  G.  KREUZIG 

Wenige  Minuten  vom  Wald,   hübsch  gelegen.     Der  Neuzeit  entsprechend 

eingerichtete   Zimmer.     Große  Veranden.     Volle  Pension  von   4  Mk.  an. 

Vorzügliche  Küche,     ff.  Getränke. 

Luftkurort  Hahnenkleo  im  Oberharz 

Hotel  Hahnenldeer  Hof 

T^OT'neliTnes    Haus  =^ 

Prachtvoll  im  Park  und  dicht 
am  Wald  gelegen,  herrliche 
Aussicht  auf  Kurort  u.  Berge. 
Südlage,  ruhig,  staubfrei.  80 
komfort.  Zimmer,  viele  mit 
Ikilkon ;  große  Veranden  und 
Pavillons,  Schreib-  u.  Lese- 
zimmer. Lawn-Tennis-PIatz. 
Bäder,  elektrisches  Licht  in 
allen  Zimmern,  "Wasserspü- 
lung,  feuersichere  Treppen. 

Equipagen,  lutogarage.    Volle  Pension  von  5,50  Mk.  an. 

Auch  im  Winter  geöffnet.  Dampfheizung.  Eigne  Rodelbahn.  Schi- 
gelände direkt  am  Haus  gelegen.  Sportgerät«  sind  im  Hotel  zu 
haben.  Schlitten  auf  Wunsch  am  Bahnhof.  Prospekte  kostenfrei. 
On  parle  frangais  —  English  »poken.   Femspr. :  Amt  Goslar  Nr.  85. 

Besitzer:  Hermann  Knüppel. 


Hahnenklee  —  Hannover  18 


Luftkurort  H»hnenkloo   im   Oherharz 

LlUnges        G  C  b  1  T  g  S  "  H  0  t  C  1       670  m  hoch 

Mit  Kestanrant  und  Caf^.  Gr.  Garten,  Veranden.  Herrlichster  Rundblick  ttber 
Ort  und  Berge.  Ständig  geöffnet.  Vornehm  und  behaglich  eingerichtete  Zimmer. 
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Femspr.:  Amt  Goslar  Xr.  287.     Autogarage.  Bebitzer:  H.  Ahme. 

Luftkurort  Hahttonklee  im  Oberharz 

Li2r^    Hotel  Deutsches  Haus  ^^o--^-^- 

Ältestes  Haas  am  Platz.  Dicht  am  Faß  des  Bocksbergs.  Großer  Garten,  Veranden. 
Promenaden  vom  Garten  direkt  in  den  "Wald.  Pension  von  5  Mk-  an,  einschl.  Zimmer. 
ToDristenbaas  L  Ranges.     Femspr.:  Amt  Goslar  86.         Besitzer:   Vi.  ^'iehaus. 


HBiberstadIt  atn  Harx 

Etwa  50  000  Einw>,  Eisenb. -Knotenpunkt.  Sehr  gesunde  Lage  am  Faß  d.  Xord- 
harzes.  Neben  d.  reizvollen  Bildern  alter  Gebäude  u.  Straßen  alle  Vorzüge  e. 
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Waldpromenaden.  Vorzügl.  Quellwasserversorgung.  Altehrw.  berühmte  Baudenk- 
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schiffahrt, Flugplatz,  Militärfliegersch.  Bevorzugter  Ausgangsort  t  d.  Tourist.-  n. 
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plätze,  z.  T.  i.  Besitz  d.  Stadt,  reichl.  vorhanden.    Auskunft  erteilt  der  Magistrat-. 


Hatbenstadi 
Hotol  "Weissos   IRoss 

—   Altrenommiertes    Haus    I.   Ranges     *     Massige    Preise    — 

Besitzer:  Rudolpli  Schade, 
Fürstlich  Stolbergscher  Hoflieferant,   Pächter  des  BrockerthoMs. 

Halberstadt 

Hotel  Halberstädter  Hof 

Direkt  dem  Bahnhof  gegenüber.  Modernster  Komfort,  Bäder,  Zentralheizung, 
Doppeltüren.  Zimmer  v.  2  Mk.  an.  Erstklass.  Restaurant.  Ausgangspunkt  für 
kürzere  n.  längere  Touren  nach  all.  Richtungen  d.  Harzgebietes.  Autogaragen. 

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Sachgemäße  Auskunft  über  Harztouren  wird  vorn  Besitzer 
gern  erteilte  Das  Hotel  ist  vollständig  erneuert  und  ent- 
hält jeglichen  Komfort.     Zentralheizung.    Elektrisches  Lieht. 

OTEL  PRINZ  EUGEN 


H 


Hannowet* 

HOTEL    ROYAL 

Hofis  I.  Sanges,  dem  Zentralbahnhof  gegenüber 

Elektrisches  Licht,  Zentralheizung,  Aufzug.    Großer  Einstellhof  mit  Motor- 
wagenremise.   Ruhigstes  Haus. 


14  Harzbarg 

Bad  Hat*xbut»g 

Herzog- Wilhelm-Str.  52c  und  Bäckerstr.  7,  zwischen  der  Post  u.  den  Eichen. 

Gutgepflegte   Biere    und   Weine.     Butterbrote   und  Aufschnitt,     Möblierte 

Zimmer  mit  Balkon  und  Veranden  für  Kurgäste  und  Touristen. 

Bad  Harxbung 

VILLA    EYSELL 

Pensionshaas  I.  Ranges,  am  Badepark  gelegen.    "Vorzügliche  Verpflegung. 
Alle  Zimmer  mit  Balkon.   Pension  von  5  Mk.  an,  je  nach  Wahl  der  Zimmer. 

Bad  Hanxbufg 

Vornehme  TTona     T^^licolli^      Altrenommiertes 

Fremdenpension         XldU^     XV/dlOv/lltly  Haus 

Hervorragend  schöne,  ruhige  Lage,  an  der  Papenberg-  und  Amsbergstraße, 
unmittelbar  am  Wald,  mit  großem  Garten  u.  Baikonen.  Anerkannt  vorzügl. 
Verpflegung.  Fernspr.Nr.  3.     Besitzerin :  Frau  H.  Bernhard,  geb.  Reusche. 

Goslarsche  Str.  9  Bod  HanxbUK*g  Goslarsche  Str.  9 

Behagliches,  ruhiges  Heim  in  bester  Lage  a.  Waldnähe,  umgeben  von  sehr  großem 
Garten.  Hohe,  luftige  Balkonzimmer  mit  herrl.  Fernsicht.  Allseitig  gelobte  Küche. 
Beste  Empfehlungen.  Zimmer  von  1,50  Mk.,  einschl.  Pension  von  5  Mk.  an.  Elektr. 
Licht,     W.  C.    Auch  für  kurzem  Aufenthalt.     Prospekte.  Bes.:  H.  Malier. 

I.  Ranges  Bad  H&t*XbUI*g  Fernsprecher  1 

Löhrs  Hotel  und  Pension 

HauptaUee.  2  Min.  v.  städt.  Solbad  u.  Kurplatz.  Eigner  gr^  schalt.  Park,  Veranden, 
Balkone,  Musik-Lesezimmer.  Renomm.  Küche,  ff.  Weine.  Eigner  Automobilverkehr. 
Eleg.  YestibüL  Elektr.  Licht.  Station  d.  Kaiserl.  u.  d.  Allg.  Dentsehen  Automobil-Klnbg. 
Vor- U.Nachsaison  PreisermäJJ.  Garage.  Omnib.  am  Bahnhof.  Bes.:  Friti  BOrehl. 

Besitzer:  Büd  H^nxbung   (Bündheim)  H.  Gaus 

Hotel  Deutsches  Haus 

3  Min.  rechts  vom  Bahnhof.  Zimmer  v.  1,25-1,50  Mk.  Mittagtisch  v.  1,50  Mk- an. 
Schöner  Garten  u.  gr.  Restaurant.  Touristen  u.  Beamten  besonders  empfohlen. 

Bad  Hanxbung 

HOTEL  BURGBERG 

I.  Rangfes.  Etwa  500  m  fl.  X.  Bevorzugtes  FamilieHhotel  f.  Pensionäre  wie  f.  einselne 
Teuristen.  Pension  einschl.  Zimmer  von  6  Mk.,  Logis  für  Touristen  von  1,50  Mk.  an. 
fiT»n«<aP  "Rpr0»rP<af  nnfafin«  lOOO  Sitzplätze,  Schatt  Waldpark.  Große, 
VFlUSaC  JJeigX  CStctUXctLlUll  gesohütate  Veranden  für  400  Personen. 
Table  d'hote  (kl.  Tische)  1  Uhr  2,50  Mk.  Speisen  n.  d.  Karte,  für  größere  Gesellschaften 
sowie  für  einzelne  Personen  stet»  bereit.  GrOfiere  Viners  bitte  vorher  zu  bestellen. 
Elektr.  Licht,  Bad.  W.  C.  Fuhrwerk  im  Haus,  anfBextelluaf  am  Bahnhof.  Eine  Flagge 
am  Tag,  eine  Laterne  am  Abend  zeigen  an,  daß  noch  Logis  zu  haben  iat.  Sonst  benutze 
man  Fernspreeher  Mr.  18.     Das  ganie  Jahr  geOffnet.     Prospekt  freu 

Der  langjährige  Burgwirt:  Et-nst  Sehneche, 


Harzburg  16 

Bad  Hanxbung 

Eggelings  Hotel 

J.  Banges  \U^{\.  Peiision  J.  Randes 

Nächst  Bad  und  Kurbrunnen  (1  Slinute),  hervorragend  schöne,  ruhige 
und  staubfreie  hohe  Lage  am  Fuß  des  Bargbergs,  nahe  dem  Kurplatz  und 
dem  Wald.  Jeder  moderne  Komfort.  Elektrisches  Licht  Bäder.  Fern- 
sprecher Nr.  16.    Prospekte  kostenfrei.  g^  Bokelniailll. 

Besitzer:  Bod  HSPXbUt*ff  <^>  Böhmer 

Hotel    FÄrstenliof 

Herzog-Jnlitis-Str.  56.  6  Min.  von  den  Eichen  n.  3  Min.  vom  StSdt.  Badehaus  entfernt. 
Geschi.  Veranda  u.  grofler,  schattiger  Garten.  Empfohlen  für  Touristen  u.  Familien. 
Loeris  von  1,50  Mk.,  volle  Pension  einschl.  Zimmer  von  5  Mk.  an.  Massives  Treppen- 
haus.    Elektrisches  Licht.    Sommer  und  Winter  geöffnet.    Hotelwagen  an  der  Bahn. 

H.  Behnecke  Bad  §iSPXbUI*g  Besitzer 

HOTEL  STADT  LONDON 

Mitte  des  Orts,  7  Min.  vom  Bahnhof.  Femspr.  Nr.  5.  28  Zimmer,  50  Betten. 
Logis  V.  1,25  Mk.  an.  Mittagtisch  1,60  Mk.  ohne  Weinzwang,  n.d.  Karte  zu  jeder 
Tageszeit.   Pension  einschl.  Zimmer  v.  4,50  Mk.  an.   Hausdiener  am  Bahnhof. 

Femspr.  >r.  1(M  Bad  H&t*xbut*g  Fernspr.  Nr.  104 

Hotel  Stadt  Hamburg 

Direkt  am  Bahnhof.  Altbekanntes  Hotel  für  Touristen  und  Geschäfts- 
reisende. Touristenzimmer  von  1,25  Mk.  an.  Elektrisches  Licht  Abfahrt- 
stelle sämtlicher  Omnibusse.  Fr.  Pulst. 

Femspr.  Nr.  129  Bad  HSnxbUfg  Fernspr,  Nr.  129 

Schellbachs  Touristenlieiiii  „Zur  Quelle'' 

2  Min.  rechts  v.  Bahnh.,  Prini-Albreeht-Str.  -t,  am  Tonristenweg  üb.  Bomkerhalle  nach 
Goslar.  Großer,  schatt.  Restauratiunsgarten  mit  Veranden  n.  Aussichtsturm  (Brocken- 
blick). 60  gute  BeUen.  Logis  mit  Frühstück  1,50—2,25  Mk.,  Mittagtisch  1,10  u.  1,50  Mk. 
Pension  4—5  Mk.    ff.  Weine  n.  Biere.    Elektr.  Licht,  W.  C.        Bes.:  Wllh.  Sohellbaeh. 

Bad  Hanxbung 

Schmelzers  Hotel 

mit  Dependenz  Villa  Medici 

I.  Ranges.  03°  Auch  im  Winter  geöffnet.  Schönste  Lage  am 
Burgberg,  neben  dem  Städtischen  Kurpark,  Wandelhalle,  Bade- 
haus Juliushall.  Appartements  mit  Bad  u.  Toilett«.  Zentralheizung. 
Elektr.  Licht.   Personenaufzug.    Mäßige  Preise.    Femsprecher  299. 


16  ITaizhurg 

Bad  Hafxbung 

Waldpark-Hotel  Belvedere 

Vornehmes  Haus  in  herrlicher  Lage,  unmittelbar  am  Rand  des  Hochwaldes. 
Elektrisches  Licht.     Zenti'alheizuug.     Personenaufeug. 

=  Alle  Mahlzeiten  an  kleinen  Tischen  = 

Elegante  Gesellschaftsräume.  Feuersichere  Treppen,  py  Doppeltiireu 
aberall.    Abgeschlossene  Wohnungen  mit  Bad.    Illustrierter  Prospekt  freL 

Unter  persönlicher  Leitung  des  Besitzers:  OttO  Südelcwni. 

Bad  Hanxbung 

Hotel  >Val<iliölie 

Gftnxlleh  renoviert.  Idyllisch  am  Wald,  am  Eichenberg  gelegen.  Staubfreie 
I.nft,  herrliche  Femsicht.  Volle  Pension  einschl.  Zimmer  von  4,50  Mk.  an.  Bekannt 
gute  Küche ,  Forellen  aus  eignem  Teich ,  jederzeit  frische  Milch  von  Weidekühen. 
Elektr.  Licht.  Wasserspülung.     Fernsprecher  Nr.  279.  Bes.:  A.  Puhlmanii. 

Bad  Hai^xbung 

Königs  Hotel  (Mlier  Moritzburg) 

Familien-  nnd  Toaristenhan«.  "Vom  Bahnhof  (5  Minuten)  das  erste  modern  ein- 
gerichtete Hotel,  verbunden  mit  großem  Restaurant.  5  Min.  vom  Badehaus.  Herrliche 
Fernsicht.    Anerkannt  mäßige  Preise.    Touristenzimmer  v.  1,50  Mk.  an.       U.  Köni^. 

].  Banges  Bad  HaK*XbUM*g  !•  Banges 

Li  allernächster  Kähe  des  Kurhauses  und  der  Eichen  gelegen.  Durch 
Neu-  und  Umbau  bedeutend  vergi-ößert.  Große  Halle.  Lift.  Elektr.  Licht. 
Zentralheizung.    Fernspr.  Nr.  28.  Besitzer:  Chr.  &  Carl  Bode. 

Femspr.Nr.21  Büd   HSH^Xblifff  Fernspr.  Nr.  21 

Kurliotel  Jiüiusliall  G.  m.  b.  H. 

Haus  I.  Banges,  unmittelbar  am  Bad  und  Burgberg  gelegen.  120  Zimmer. 
Großes  Caf6.  Täglich  Künstlerkonzert.  Elektr.  Licht.  Autogarage.  5  Morgen 
großer  Park.    Portier  u.  Omnibus  am  Bahnhof.     Bes.:  Bieger-Dannenberg. 

Gebr.  Tieth  Bad  HsmxbUfg  Besitzer 

HOTEL  VICTORIA 

mit  2  Dependancen:  Villen  Carola  und  Dora 

Behaglichstes  und  besuchtestes  Haus  des  Hai-zes,  Treffpunkt  aller  Harzburg 
besuchenden  Fremden.  Logis  von  2-5  Mk.,  volle  Pension  von  6-8,60  Mk. 
Tornehmes  Bestaurant  im  Stil  der  großen  Berliner  Häuser:  »Kempinski«, 
»Rheingold«  und  »Ti-aube«.  ff.  Weine,  alkoholfreie  Getränke  sowie  Pilsner 
Urquell,   Münchner    Paulaner    und    Braunschweiger  Lagerbier  vom  Faß. 

Große  Konditorei  n.  Cafe,  aber  ohne  Musik. 
— —  Man  verlange,   kostenfrei  Carl  Vieth^  •»Führer  durch  den  Harz^   < 

HasSBrodo f  s.  S.  31  unter  Werni{)ero(l€. 


Hildesheim  —  nspcbnrg  17 


Besitzer:  HiittesHetm  Frdr.  Boeder 

Hotel    ^V^iener    Hof* 

I.  Ranges.    VollstAndig  renoTiert.    Zentralheizung.    Elektrisches  Licht    Beste  Lage  im 

Mittelpunkt  der  Stadt,  Haltestelle  der  Straßenbahn.    Feines  altdentsehes  Restanrant. 

Großer  Garten-    Diners  von  12 — 3  Uhr.    VorzOgliehe  Küche,  aufmerksame  Bedienung. 

Mäßige  Preise.     Omnibus  am  Bahnhof. 

Neu  eröffnet  HUttesheim  Femspr.  3218 

Sehenswürdigkeit  der  Stadt.     Diners  von  12-3  Uhr,  nach  der  Karte  zu 
jeder  Tageszeit.    Weine  der  Weingroßhandlung  Ad.  Limpricht,  gegr.  1838. 
Restauration:  Fr.  ßoeder,  Besitzer  des  Hotels  ,,Wiener  Hof. 

Hohegeiss  im  Harz 

Kastens  Hotel  und  Pension 

PeBsion  von  4,5o  Mk.,    Table  d'hote  von  2  Mk.,   Zimmer  mit 
Frühstück  von  2  Mk.  an. 

Gegenüb.  d.  Post       §tsenbut*ff  am   Harz  Fernspr.  Nr.  206 

Gasthaus  Weißes  Roß 

Touristenhans.    Logis  1  Mk.  Frühstück  50  Pf.  Mittagtisch  1-1.25  Mk.  Pen- 
sion 3,75-4,2  5  Mk.    Für  Schulen  Ermäßigung.    Eigne  Schlachterei  im  Haus. 

Usenburg  am  Harz 

Hotel  Deutsches  Haus 

Gegenüber  dem  Fürstlichen  Schloß,  am  Eingang  des  Usetals.    >'eaerbante 
Dependenz  und  Speisesaal. 

^=:  Schöner  Garten  mit  Lauben  und  Yeranden  =^ 

Logis  von  1,25  Mk.  an.    Table  d'hote  2  Mk.,  kl,  Diner  1,75  Mk.,  Speisen  nach 

der  Karte  zn  jeder  Tageszeit.    Pension  einscliließl.  Zimmer  von  4,50  Mk.  an. 

Omnibus  an  der  Bahn.     Fuhrwerk  im  Haus.    Femsprecher  Nr.  7. 

Besitzer:  W.  Bormann. 

Touristeuheim  Usenburg  am  Harz  Fernspr.  32 

STA.13T  stol:be:i^cb^ 

Durch  Neubau  vergrößei^  Gutes  bürgerliches  Haus  im  Mittelpunkt  der  Stadt,  mit 
schönem  Garten.  Mittagtisch  1,25  Mk.  Logis  1 — 1,50  Mk.  Pension  nach  Cbereinkunft. 
Gute  Biere  o.  ffi  Weine.  Kegelbahn.  Bäder.  Elektr.  Licht,  Zentralhzg,  Vereine  u,  Schiüen 
genießen  Ermäßigung.     Privatweg    nach   dem  Bahnhof.     Auskunft  erteilt  H.  Brandt. 

Usenburg  am  Harz 

Hotel  und  Pension  „Zur  usenburg'' 

Femsprecher  239  Besitzer:   Otto  Hockemütler  Fernsprecher  239 

Herrlichste  Lage  des  Orts.    Direkt  am  Eingang  ins  IlsetaL    Zimmer  für  Tage,  Wochen 

und  Monate  mit  and  ohne  Pension.    Pension  5  Mk.  täglich.    Logis  von  1,25  Mk.  an. 

Garten ,  schattige  Veranden  und  Lauben  an  der  Ilse. 

£j    .  .        (  Kurhotel  Waldhaus,  s.  S.  4  unter  Bfinneckenstein. 

ftonegeiss  y  h^j^^j  Wolfsbachmühle,  s.  S.  31. 

Harz.     1918.  2 


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llsenbupg  am  Harz 

Hotol  ^Blauer  ^tein 

Direkt  am  Wald,  in  schöner,  ruliii^er  Lage,  sehr  geeignet  für  längern  Aufenthalt, 
Hohe,  luftige  Zimmer,  in  jeder  Etage  Balkone.    Praehtrolle  Aassieht.    Logis  v.  1,50  Mk., 
Pens,  mit  Zimmer  v.  4,50  Hk.  an.    W.  C.   Omnibus  a.  Bahnhof.    Um  ^anze  Jahr  geSffnet. 
Inhaber:  Ernst  Wettlieh,  früher  langj.  Küchenchef 

Usenburg  am  Harz 

Touristenheim,  Gasthaus  zum  Deutschen  Kaiser 

— —  Kastaniendllee  Nr.  9  — 

Durch  Neubau  bedeutend  vergrößert.  Vorzügliche  Betten,  gute  Ver- 
pflegung.    Logis  von  1-1,50  Mk.  Besitzer:  Fritz  Lentz. 

ttsenbung  am  Harz 

Hotel  und  Restaurant  „Zur  Erholung- • 

Am  Fuß  des  Schloßbergs,  am  Eingang  zum  hirr liehen  Ilsetal.  Großer  Garten  an  der 
Ilse.  Speisesäle.  Veranden.  Vorzügliche  Küche.  Mit'igtisch  im  und  außer  Abonnement. 
Pension  von  4  Mk.  an.  Gute  Betten.  Elektr.  Liclit.  Bäder  im  Haus.  Femsprecher 
Xr.  212.    Logis  Ton  1,25  Mk,  an.  Besitzer:  Carl  Lambrecht ,  früher  Küchenchef. 

Usenburg  am  Harz 

Hotel  u.  Pension  „zum  Usethal" 

mit  2  Dependancen 

Gegenüber  dem  fiirstl.  Schloß,  am  Eingang  ins  Ilsetal.  Bequemste  Lage 
für  Touristen  und  geeignet  für  längern  Aufenthalt.  Logis  von  1,2  5  Mk., 
Pension  v.  4,50  Jfk.  an.  Table  d'hote  1  Uhr,  nach  der  Karte  zu  jeder  Tageszeit. 
Forellen  stets  zu  haben.  Große  zweistöckige  Veranda.  Elektiisches  Licht 
in  allen  Räumen.  Eigne  Equipagen.  Fernsprecher  Nr.  6.  English  spokeu. 
On  parle  fran9ai3.    Omnibus  am  Bahnhof.  Besitzer:  L.  Becker. 

Usenburg  am  Harz 

Gänzl.  renoviert    Hotel    Lind.enllOjr  Gänzl.  renoviert 

5  Minuten  vom  Bahnhof,  gegenüber  der  Post.  Ganz  neue  Hotelausstattung,  vor- 
zügliche neue  Betten.  Großer  schattiger  Garten  mit  Veranden.  Saal  und  Sommer- 
kegelbahn. Bekannt  gute  Kflehe.  Mittagtisch  1,25  Mi^  Logis  von  1  —  1,50  Mk.  Pension 
nach  Übereinkunft.  Schulen  u.  Vereine  erhalten  Ermäßigung.  Touristen  zu  empfehlen. 
Fernruf  Nr.  213.  Auskunft  erteilt  gern:  H.  Geils. 

Besitzer:  USOnbung   am  Harz  t.  Bösche 

HOTEL  BÖSCHE 

Vornehmes  Familien-  und  internationales  Touristenhot«!.  Volle  Pension  von  5  Mk.. 
TouristenzimiBer  von  1,50  Mk.  an.  Elektrisches  Licht.  Niederdruckdampfheizung. 
Wasserspülung.    Bäder.    Das  ganze  Jahr  geötftiet.    Femruf  5.    Omnibus  am  Bahnhof. 

Bötfcherstr.  19l20  liSOnbUfg    am   Harz  Fernsprecher  14 

Hotel  K^aiserliof^ 

Toaristenheini.  Das  Kranze  Jahr  geötifnet.  Hohe  Zimmer.  Logis  1,25  — 1,75  Mk-  Früh- 
stück 75  Pf.  Pens,  einschl.  Zimmer  4,50  u.  5  Mk.  Kleine  Diners  1,50  Mk.,  im  Abonnement 
1,25  Mk.,  ohne  Weinzwang.  Elektr.  Licht.  Geschützter,  herrL  geleg.  Garten  mit  großen 
Veranden.  Für  Vereine  u.  Schulen  Preisermäß.  Prospekte.        Bes.:  L.  Spormaon  jr. 


Ilsenburg  —  Lautenthal  19 


Besitzer:  Itsenbufff   CDU  Hcü'Z       Frauz  Haberhauff 

Hotel  Haberliaiiif  mit  flF.  ßestaiirant 

1906  erbaut.  Gedieg.,  zeitgemäße  Eiurichtung.  Garten  m.  groß.  Veranden.  Komfortabel 
einger.  Zimmer  mit  Baikonen,  bis  4  Mk.  das  Bett.  Touristenzimmer  1,'_'5— 1,75  Mk. 
Pension.  Diners  an  kl.  Tischen.  Warme  Bilder  in  3  Min,  zu  haben.  Elektr.  Licht. 
Zentralheizung.    Garagen.    Stallung.    Fernspr.  43.    Kmpf.  v.  Deutschen  Oftizierverein. 

Inhaber:  IISGnbUt*g  am  HcüZ  Wilhelm  Böldt 

Bahnhofshotel  „Hercynia" 

Einziges  Hotel  am  Bahnhof.  Gesuchtes  Haus  für  Touiisten.  LogLs  von 
1,25  Mk.  an.  Mittagtisch  von  12-3  Uhr,  das  Gedeck  1,26  Mk.  Diner  1,50  Mk. 
Pension    von   4:  Mk.  an.     Femsprecher  Nr.  36.     Hausdiener    am  Bahnhof. 

Ktausthail  im  Oberharz 

HOTEL    OLÜCK    AUF 

Touristen   und  Verein eu   empfohlen.     Anerkannt   gute   Küche.      Table 
d'hote  1,50  Mk.     Logis  mit  Frühstück  2  Wc.     Omnibus  am  Bahnhof. 

Besitzer:  Hermann  >(atermanu. 

Besitzer:  Ktsusthal  im  Oberliarz  C.  Voss 

Hotel  zur  goldenen  Krone 

:=:  Erstes  Maus  am  I'latz  is: 

Etabliert  1709.     Dem   kaiserl.  Postamt  gegenüber.     Vollständig  renoviert. 
Elektrisches  Licht.     Logis  von  1,50  Mk.  an.     Fernsprecher  Nr.  6. 

Ktausthal  im  Oberliarz 

Hotel  und  Pension  Yoigtslust 

^—  Sonmier-  und  Winteraiifenthalt  — ■ 
Familieuhaiis  I.  Banges.     Dampfheizung,  elektr.  Licht,  Bäder,  Wasser- 
spülung.    70   komfortable  Zimmer   mit   100  Betten.     Idyllisch,   ruhig   im 
eignen,   großen  Waldpark  gelegen,  von  mehreren  Seen  umgeben.     Herr- 
licher Rundblick.     Eignes  elegantes  Fuhrwerk. 

Bade  -  und  Schwimmanstalt  für  Damen  und  Herren 

Logis  mit  KaflFee  und  Frühstück  von  2,50  Mk.  an.    Prospekte.    Autogarage. 

Besitzer:  Sfutio  Hoch'. 

Kyffhäiiser-Biiüie  Eothenburg 

Angenehmster   idyllischer  Aufenthaltsort,   die   Perle  vom   Kyffhäuser- 
gebirge,    empfiehlt   seine  gnt   eingerichteten  Lokalitäten.     Anerkannt 
gute  Küche.     Logis   mit  Frühstück   2,25  Mk.     Öß'entliche   Fernsprechstelle. 
Günther  Keinecfce ,  früher  Burg  Kyffhäuser. 

Lautenthal  im  Oberharz 

Kui^hotel  Waldschlösschen  und  Hüttschentlial 

Große,   gut  eingerichtete   Zimmer  für  Kurgäste   und  Touristen.     Vor- 
zügliche Verpflegung.     Volle  Pension  4  Mk.     Femsprecher  Nr.  8. 

Besitzer:  L.  Deniuth. 

Josephshoho ,  s.  S.  4  unter  Auerhe.rg. 
Kassel,  s.  S.  8  unter  „C".  2* 


20  Lanterberg  —  Mägdesprung 

Bad  Lauterberg' 

im  Harz 
Stationen :  Bad  Lauterberg  und  Bad  Lauterberg  Kurpark 

74jährige3  Bestehen,  älteste  Wasserheilanstalt  des  Harzes,  klimatischer 
Gebirgskurort ,  freundlicher  Sommeraufenlhalt.  Elektrische  Beleuchtung, 
Wasserleitung,    Wasserspitlung,    Schwimmbad,    Luftbad    mit   Kegelbahn. 

=  Besuch  1910:  6200  Kurgäste  = 

Ärzte:  San.-Eat  Dr.  Wander,  Dr.  Kleiber,  San.- Rat  Dr.  Dettmar 

Prospekte  frei  durch  die  Bade  Verwaltung. 

Bad  Lautet*bepg  im  Harz 

Hotel  n.  Pensionsliaus  Felsenhöhe 

Herrliche  und  ruhige  Lage  am  Wald,  2  Min.  vom  Bahnhof  „Kurpark". 
Logis  1,50,  Pension  von  4,50  Mk.  an.  Elektrisches  Licht,  Bäder  im  Haus. 
Garten  und  Veranden.     Fernsprecher  Nr.  96.         Besitzer:  L.  Bäumler. 

Fernspr.  7  Bod   Lautet*benff   im   Harz  Femspr.  7 

Hotel  zum  Ratskeller 

Haltestelle  des  Autobus  nach  Braunla^e.  Allen  Harzreisenden  bestens  empfohlen. 
Mäüige  Preise.  Elektrisches  Licht.  Fuhrwerk.  Pension  nach  Übereinkunft.  Vorzüg- 
liche Küche.    Bäder  im  Haus.    Wasserspülung.  Julias  Wiegand. 

Bad  Lautefbeng  im  Harz 

Herrlich  am  Wald  gelegen.  100  Fuß  über  d.  Ort,  in  4  Min.  von  Station  Kurpark  zu 
erreichen.  Großart.  Rundblick  über  den  Ort  u.  die  Berge.  Pension  nach  Übereinkunft. 
Zimmer  von  1,50  Mk.  an.    Bäder  im  Haus.  Besitzer:  Fr,  JVilJielmi, 

Bad  Lauterbong  im  Harz 

Hotel  u.  Restaurant  Schützenhaus 

Unmittelbar  am  Bahnhof  Kui-park  und  am  Wissmannpark  gelegen.  Be- 
liebtes Pensions-  u.  Touristenhaus.    Logis  von  1,50  Mk.  an.    Fernspr.  Nr.  93. 

Besitzer:  August  Bleniann. 

Mägdesprung  im  Harz 

Hotel  und  Pension  Mägdesprung 

BBHi  Modem  eingerichtet  mmm 

Elektrisches  Licht,  Zentralheizung ,  Wasserspülung.  —  Eigne  Rodelbahn  etc. 
Altrenomm.  Hotel  mit  30  Zimmern  u.  50  Betten,  direkt  unter  der  Mägde- 
trappe mitten  im  Wald  gelegen.  Station  der  Bahn  Gernrode-Harzgerode. 
Gesunder,  hen'licber  Aufenthalt.  Schöne  Spaziergänge  und  lohnende  weitere 
Ausflüge.  Logis  von  1,25-2,50  Mk.,  volle  Pension  von  4,50-6  Mk.  Anerkannt 
gute  Küche.  Fuhrwerk  u.  Bäder  im  Haus.  Fernspr. :  Amt  Harzgerode  Nr.  7. 
Prospekte  kostenfrei  durch  den  Besitzer:  Herrn.  Meves. 


Neustadt  —  Rtibeland  21 


Luftkurort  Neustadt  (SüdJmrz) 
Hotel    uxid    Ir^ension    Holmsteiii 

am  Wald,  iind  JBixrg  Holinstein,  im  "Wald  gelegen,  bieten  Sommer- 
frischlern angenehmen  Aufenthalt  u.  vorzügliche  Verpflegung.  VoUe  Pension 
tägl.  5  Mk.  Für  Familien  Preisermäßigung.  Touristenzimmer  v.  l,50-2  IMk. 
Bad  im  Haus.    Fernsprecher:  Amt  Ilfeld  Nr.  113.         Inhaber:  W.  Hesse. 

400  m  ü.  Ä.    Neuvifenk  im  Boäetal  hei  Rüheland    400  m  ü.  M. 

Altrenommiertes  €ast-  und  Logierhaus.  Im  Tannenwald,  25  Minuten  vom  Bahnhof 
Hübeland  und  der  Hermannshöhle.  Sommerwohnungen  mit  voller  Pension  28  Mk. 
wöchentlich,  auch  Wohnungen  ohne  Pension.  Gute  Eflehe.  Logis  1  Mk.  Elektr.  Licht. 
Bad.     Post  und  Telegraph  im  Haus.  H.  Sehmelzekopf. 


Besitzer:  QuettUnbUfg  am  Harz  Fritz  Müller 

hote:l  zum  :bXi^ 

LHaus  am  Platz,  nächst  d.  Rathaus  u.  Schloß  gelegen.  Neu  eingericht.  Zimmer 
V.  l,5oMk.  an.  Frühstück  75  Pf.  Kieineu.gr. Diners.  OroßesBe8tanrant,Cafe, 
Garten.  Elektr.Licht.  Zentralheizg.  Autoremisen.  Ausspannung.  Femspr.  50. 

Berg'hotel  Ravensberg 

Hohenlnftkurort  I.  Banges,  670  m  ü.  31.  Logis  u.  Frühstück  2,50  >Ik. 
Mäßige  Pensionspreise  bei  vorzüglicher  Verpflegung.  Gute  neue  Betten. 
Für  größere  Vereine  besonders  geeignet.  Hermann  GänseliaU. 


HÖh&nluftkurort  Rothesütto  iei  Ilfeld  im  Südharz 

Hotel  u.  Pensionshaus  ziim  Hirsch 

600  m  ti.  M.    Gänzlich  von  Wald  umschlossen.    Mäßige  Pensionspreise.    Beste 
Verpflegung.     Bahnstation  :  Ketzkater  oder  Beaneekenstein.      j4.ug.  Schmidt, 


H'öheyüuftkurort  Rothesütte  hei  Ilfeld  im  Südharz 

Gast-  u.  Pensionshaus  „Waldfrieden" 

Hohe,  hübsch  möblierte,  heizbare  Zimmer  mit  guten  Betten.     Vorzüg- 
liche Verpflegung,  mäßige  Preise.  Besitzer:  Ad.  Schneider. 

Hotel  u.  Pension  znm  ILrockstein 

Fernsprecher  Nr.  17     bei  RÜbeland  im  HarZ  Bäder  im  Haus 

Herrliche  Lage  im  schönsten  Fichtenwald-  Schöner  Garten  mit  Wasserfall 
Wagen  am  Bahnhof.     Lngi?  von  1,2  5  Mk.  an.    Pension  nach  Übereinkunft. 

Besitzer:  Rubeiantt  im  HürZ  Ernst  Hahne 

HOTEL  GOLDENER  LÖWE 

2  Min.  von  d.  Hermannshöhle.  Neu  eingerichtet.  Logis  v.  1  Mk.  an,  Schulen 
erh.  Ermaß.  Vorzug].  Betten.  Guter  bürgerl.  Mittagtisch.  Diner  v.  1,50  Mk.  an 
o.  Wzwg.   Eigne  Schlächterei.   Elektr.  Licht.  Wagen  a.  d.  Bahn.    Fernspr.  21. 


Okertal,  Hotel  Romkerhalle,  s.  S.  32. 

Noschenrodo,  Park-Hotel  Küsters  Camp,  s.  S.  29  unter  Wernigerode. 


22  Rübeland  —  8t.  Andreasberp 

Bes.:  C.Pieper  RÜbeiantt  im  Harz  Fernsprecher  16 

Hotol  zur  g-riiiien  Taxixio 

Haus  1.  Range«.  Nächstes  Hotel  an  d.  HermannsLöhle.  Vereinshotel  deutscher  Beamten 
u.  Lehrer.  Logis  von  1,50  Mk.  au.  Beste  Küche.  Mäßige  Preise.  Garten  mit  Terrassen. 
Fiir  die  Gäste  d.  Hotels  kostenfreier  Wagenverkehr  von  u.  nach  d.  Bahnhof.  Omnibus- 
verbiiidnng  mit  Treseburg  und  'Wernigerode.   Autogarage.  Wagen  preiswert  im  Haus. 

RÜbeiantt  im  Harz 

Gasthaus  zur  •Baumannshöhle 

Gegenüber  der  Hermannshöhle.  Logis  von  1  Mk,  an.  Vorzügl.  Betten.  Gute  Küche. 
Elektrisches  Licht.  Garten  mit  Veranden.  Freie  Fahrt  von  und  nach  dem  Bahnhof. 
Auch  Führung  des  HShlen-Restaurants.    Größte  Felsgrotte.    Angenehmster  Aufenthalt. 

Bes.:  Rob.  Bicke  RÜbolanii  im   Harz  Fernsprecher   19 

Hotel  und  Restaurant  „zur  Erholung" 

Gegenüber  der  Hermannshöhle,  5  Min.  vom  Bahnhof  entfernt.  Geschützte  Veranden  u. 
Garten.  Herrl.  Aussicht  nach  dem  Hoheklef  u.  Eingang  zur  Hermannshöhle.  Kleine 
Diners  ohne  Weinzwang.  Speisen  nach  der  Karte  zu  jeder  Tageszeit.  Logis  von  1  Mk., 
Pension  von  4,50  Mk.  an.  Gute  Betten.  Anerkannt  gute  Küche.  Freie  Fahrt  für 
meine  Gäste  vom  Bahnhof  zum  Hotel,  täglich  Verbindung  nach  Treseburg. 

Besitzer:  RÜitBianti  im  Harz  W.  ßien 

2  Min.  von  der  Hermannshöhle,  10  Min.  vom  Bahnhof.  Vollständig  renoviert.  Garten 
und  Veranda.  Warme  und  kalte  Speisen  zu  jeder  Tageszeit.  Anerkannt  vorzügL  Küche. 
Mittagtisch  l,2ö  — 1,50  Mk.,  Logis  1,25  Mk.,  Frühstück  60  PC,  40  gute  Betten.  Elektr. 
Licht.  Fuhrwerk  im  Haus.   Fernspr.  Nr.  15.  Wagen  am  Bahnhof,  freie  Fallit  zum  Haus. 

Mäßige  Preise  RÜbctSintt  im    Harz  Fernsprecher  23 

Hotel  zum  Bodetal 

10  Min.  vom  Bahnhof,  3  Miii.  von  den  Höhleu.  Gutes  Tourisienlogis  von  1  Mk.  an. 
Schulen  genießen  Ermäßigung.  Anerkannt  vorzügl.  Küche.  Wagen  zur  freien  Fahrt  nach 
dem  Hotel  am  Bahnhof.  English  spoken.  On  parle  fran^ais.    Bes. :  Wilb.  Schfinemann. 

taort  St.  Andreasberg  "S^T 

im  Oberharz  —  630  m  ü.  M. 
Gesunder  Aufenthalt  f.  Erholungsuchende.  TeiTainkuren,  großes  modern. 
Luft-  u.  Sonnenbad.    Prospekte  u.  Auskunft  durch  die  Kurverwaltung. 

Höhenkurort  Stm  Andneasbcpg  im  Oberharz 

Erstes,  groß",  u.  modernstes  Haus  am  Platz,  altrenomm.,  mit  gr.,  geschützter  Veranda 
U.Garten.  Bevorz.  hohe,  freie  Lage.  JIÄß.  Preise.  Pension  n.  Übereinkunft.  Zentralhzg., 
elektr.  Licht,  Bäder,  Wasserspülung.  Winteraporthelm.  Autogarage.  Fernspr.  9.  Haus- 
diener am  neu^n  Bahnhuf  St.  Andreasberg- Oberstadt.  Bes. :  Robert  Sehunke. 

Hölienkiirart  Stm  AndnCBSbOng  im  Oberharz 

HOTEL  RATHAUS 

I.  Ranges,  am  Markt.  Bestempfohlenes  Haus.  Zentralheizung,  Bad  und 
elektr.  Licht.  Hotel  des  Deutschen  Offizier-,  Medizin.-  u.  Beamtenvereins. 
Fernspr.  Nr.  2.     (PosthaltereL)  Besitzer :  Hermann  Braune. 


St.  Andreasberg  —  Schierke  83 

HöJienknrort  Stm  AndfCBSberg  im  Oherharz 

HOTEL  HAMBUEGEB  HOF 

Mitte  der  Stadt.  Logis  von  1,25-1,50  Mk.  Mäßige  Preise.  Anerkannt 
gute  Küche.  Besitzer:  E.  Eilers. 

650  m  ü.  M.      Schienke  im  Oberharz      65o  m  ü.  m. 

Hans  „Tamienheim",  Pension  L  Banges 

In  schönster  Lage  von  Ober-Schierke.  Am  "Wald.  Große  Veranda,  Garten. 
Yorzügl.  Verpflegung  ohne  Trinkzwang.  Elektr.  Licht.  Zentralheizung.  Der 
christlichen  Gesellschaft  warm  empfohlen  als  zwangloses,  behagliches  Heim. 

Schionke  im  Oherharz 

Fremdeiipeiision  Hans  Waldesruh 

bietet  Erholungsuchenden  jederzeit  angenehmen  Aufenthalt.  Gute  Ter- 
pflegnng.  Zentralheiznng.   Elektrisches  Licht.  Bad.  Fernsprecher  3.5. 

lü  Haus  Wedel,  Schierke  i.  Oberharz, 

finden  Erholnngsnchende  Sommer  und  "SViuter  behaglichen  Aufenthalt  bei 
guter  Verpflegung.  Zentralheizung.  Bibliothek.  Bäder.  Elektr.  Licht. 
Fernsprecher  Nr.  25.  Im  Winter  Gelegenheit  zum  Rodeln  und  Schneeschuh- 
laufen.  Junge  Mädchen  finden  Familienanschluß.     F.  u,  H.  von  Wedel. 

Am  Brocken  SChtOt^kC   im   OÖerharZ  Am  Brocken 

Hotel  und  Pension  Waldfrieden 

Höchste  und  bevorzugteste  Lage.  Aller  Komfort.  Behagliche  Gesell- 
schaftsräume. Anerkannt  vorzügliche  Verpflegung.  Mäßige  Preise.  Prospekte 
frei.    Femspr.  6.     Telegrammadresse:  Waldfrieden.       Bes.:  C.  Schinke. 

Schierko   im  Harz,   Höhenluftkurort  am  Brocken,    650  m  ü.  M. 

Hotel  und  Pension  Brocken-Scheideck 

Vornehmes  Haus.  Inmitten  herrlicher  Park-  und  Gartenanlagen, 
unmittelbar  am  Hochwald  und  an  der  Kalten  Bode  gelegen.  Anerkannt 
beste  Vei-pflegung.    Mäßige  Preise.    Prospekte  durch  die  Direktion. 

Schierke  a  Burghotel 

Erstes  Hotel  und  Pensionshans,  in  bevorzugter  Südlage,  oberhalb  des  Tales  der 
Kalten  Bode.  Besonders  gern  besucht  wegen  seiner  idyllischen  Ruhe  und  von  allem 
geräuschvollen  Verkehr  abgeschlossenen  Lage  am  "Wald.  Durch  vorzügliche  Ver- 
pflegung u.  besonders  anheimelnde  frohe  Geselligkeit  sowie  aufmerksamste  Bedienung 
bei  mäßigen  Preisen  alläeitig  empfohlen.     Prospekte  durch  den  Besitzer:  A.  Dreier. 

Vülenkolonie  BanenbOfg  ^  SchiOi^kO    im  Oherharz 

Pension  Aßmann 

__^  Serrlich  gelegen  (mitten  im  Wald)  ^.^ 
Angenehmer  Sommer-  und  Winteraufenthalt.     Gute  Vei-pflegung.    Zentral- 
heizung.    Elektrisches   Licht.     Bad.     Femsprecher:  Amt  Schierke  Nr.  38. 


24  Stecklenberg  —  Suderoda 


Besitzer:  StecMeitbei^g  int   Harz  Alb.  Stertz 

Restaurant  und  Pensionshaus  „Zum  Waldfrieden" 

30  Minuten  v.  d.  Bahnhöfen  Neinätedt  u.  Suderode.  Aaf  Wunsch  Fuhrwerk  am  Bahnhof. 
Am  Faß  des  Waldes  gelegen.  Großer  Oarten  mit  Tiervoliere.  Zimmer  von  1  Mk., 
Pension  von  4  Mk.  an.  Diners  ohne  Weinzwang  (an  einzelnen  Tischen)  1,25  Mk. 
Passend  für  Schulen,  Vereine  und  Pensionate.     Femsprecher:  Amt  Gernrode  Nr.  \6. 

Ferrupr.  Nr.  32  StOibOt^ff   im  Havz  Fernspr.  Nr.  32 

HOTEL  SCHÜTZENHAUS 

Direkt  am  Wald,  an  der  Rodelbahn  gelegen.  Pension  von  4,50-6  Mk. 
Kein  "Weinzwang.  Bäder  im  Haus.  Empfehlenswert  für  Touristen  und 
Erholungsuchende.    Im  Winter  ermäßigte  Preise.  Inhaber:  A.  Kothe. 

Neuer  Besitzer:  StOibOt*ff  im  Harz  U.  Eberhardt 

HOTEL   EBERHARDT 

(1889  Stammlokal  Otto  Erich  Uai-tlebena) 

Gutes   und  vornehmes   Haus.     Aufmerksame   Bedienung.     Mäßige  Preise. 
Volle  Pension  4-5  Mk.     Angenehmer,  schattiger  Garten. 

Stotbeng  im  Harz 

Hotel  zum  Kanzler 

Bestrenommiertes,  erstes  Hotel  am  Platz 

^  T^ollstäncüg'  neu  eing-ericlitet  := 

Komfortabel  eingerichtete  Logierzimmer  mit  elektr.  Beleuch- 
tang.  —  Herrlicher  Garten  mit  großen  Veranden.  —  Weil  Mitte 
der  Touren:  Bode-  oder  Selketal-KyüMuser,  zur  Übernach- 
tung am  geeignetsten.  Omnibus  an  der  Bahn.  Femsprecher  5. 
Besitzer:  Max  Bntzmaim,  Hoflieferant. 

Solbad  Suderode  am  Harz 

^^  BewährUir  klimMtiscJier  KuroH  —  Solquelle  m^ 
Ä'euerbautes  Inhalatorium.   Apotheke.  Badearzt:  Dr.  Wilde;  Nervenarzt: 
Dr.  Faeklam  (Sanatorium).  Prospekte  kostenfrei  durch  d.  Badeverwaltimg. 

'  Bad  Sudorofto  am  Harz 

Haus 
I.  Ranges 

Schönstes  Haus  mit  großen,  herrschaftlich  einger.  Zimmern  für  Kurgäste 
und  Touristen.  Logis  von  1,30  Mk.,  Pension  von  4,60  Mk.  an.  Wasserspülung. 
English  spoken.  On  parle  fran^ais.  Prosp.  frei.        Inh.:  Beinhold  Baade. 


CENTRAL-HOTEL  ^Tr^r 


Bad  SudefOde  am  Harz 

Graiins  Hotel  und  Kurhaus 

Erstes  Haus  am  Platz.    Am  Fuß  des  Waldes  gelegen.    Pension  einschließl. 

Zimmer  4,50-6  Mk.    Logis  mit  Frühstück  von  2,50  Mk.  au.  —  Hotelvragen 

am  Bahnhof.     Prospekte  kostenfiei.     Fernsprecher  Nr.  207. 

Stolberg,  Gasthaus  zum  Auerberg,  s.  S.  4;  unter  Auerhtrg. 


Suderode  —  Thale  25 


Besitzer:  Bod   SutienOtte   am    Hcü'Z  F.Michaelis 

HOTEL  MICHAELIS 

Beste  Lage  am  Wald,  gegenüber  dem  Badehaus,  auf  das  komfortabelste  eingerichtet. 

Pension    eiiuchließlich    Wohnung   von    5    31k.    an.      Lugis    mit    Frühstück   2,50    Mk. 

Omnibus  an  der  Bahn.     Prospekte.     Femsprecher  Nr.  209. 

Bad  SudenottO  am  Harz 

Pension  Yilla  Eintracht 

In  bevoi-zugter  Lage,  direkt  am  Wald-    Guie  und  reichliche  Verpflegung. 
Sommer  and  Winter  geöflfnet.  j^^...  ^lelita  DiercK'S. 

Hotel  Rosstrappe 

bei  Thale  am  Harz 
==  Berghotel  —  420  m  ü.  M.  = 

Das  ganze  Jahr  geöflhet.  Großartige  Fernsicht.  Sonnenauf-  und 
-Untergang  sehenswert.  Logis  1,öo-3  Mk.  Pension  5-7  Mk. 
Vereinen,  Pensionaten  und  Schulen  auf  Anfrage  ermäßigte  Preise. 
Fuhrwerk.    ftjT  Wintersport.    Fernsprecher:  Amt  Thale  Nr.  11, 

Otto  Kmuf. 

Thale  am  Harz 

Hotel  Zehnpfund 

=  Haus  ersten  Ranges  = 

150  Zimmer  und  Salons  von  2-5  Mk.,  Pension  nach  Über- 
einkunft. —  Zentralheizung.  —  Badeeinrichtung.  —  Autogarage. 

W.  Kruse,  Besitzer. 

Thate  am  Harz 

HOTEL  DAHEIM 

mit  Dependenz  Yilla  Helene  —  Haus  I.  Ranges 

5  Miauten  vom  Bodetal  und  dem  HauptLiahohof.  Große  Terrasse  mit 
Glasüberdachun?.  Zentralheizung,  eiektr.  Licht,  Bäder  im  Haus.  Vollständig 
der  Neuzeit  entsprechend  eingerichtet,  fast  sämtliche  Zimmer  mit  Balkon. 
Logis  von  1,50  Mk..  Pension  von  5,50  Mk.  an.  Vorzügl.  Betten,  Anerkannt 
gute  Küche.   Autogarage.   Femspr,  57.  Besitzer:   EtUil  Hose. 


26  Thale 

Thaie  am  Harz 

Hotel  Hexeiitaxizplatz 

Zimmer  von  1,50-3  Mk.  Frühstück  1  Mk.,  Table  d'hote  2,50  Mk.  Pensiou 
vou  6  Mk.  au.  Fuhrwerk  im  Haus.  Schulen  genießen  ermäßigte  Preise 
nach  Vereinbarung.     Fernsprecher  12.  L.  ScIimidR  Wwe. 

Besitzerin :  THaiO  am  liarz  Witwe  D.  Sonntag 

GEBIRGS-HOTEL 

Direkt  am  Wald  und  Weg  nach  dem  Hexentauzplatz  und  Bergtheater 
gelegen.  3  Minuten  vom  Bahnhof  und  dem  Bodetal.  Logis  von  1,25  Mk.  an. 
Hausdiener  am  Bahnhof.     Auch  im   Winter  geöffnet.    Femsprecher  Nr.  423. 

Solquelle  ThaiO  am  Harz  Solquelle 

Hotel  und  Pension  Hubertusbad 

Slit  Dependenz  und  Solbad.  Herrlich  auf  einer  Insel  im  Bodetal  gelegen,  von 
Wald  und  Wasser  umgeben.  GroXSer  Park  mit  altem  Baumbestand.  80  Zimmer. 
120  ff.  Betten.  Logis  von  1,50  Jfk.,  Pension  von  5  Mk.  an.  Angenehmer  Familien- 
aufenthalt.    Vorzügliche  Verpfiegimg.     Fernsprecher  446.  Besitzer:  C.  Schatz. 

Besitzer:  ThaiO  am  HarZ  Wilh.  Jung 

Hotel  Königsruhe 

15  Min.  Tom  Bahnhof  entfernt.  —  Empfiehlt  sich  seiner  romantischen  Lage  wegen. 
Am  schönsten  Punkt  des  Bodetals,  unmittelbar  unter  der  Roßtrappe  und  dem  Heien- 
tanzplatz    gelegen.      Logis  von   1,50  —  2  Mk.    einschl.  Ser^-is.      Pensiou   5   Mk.  täglich. 

Besitzer:  Th^KC  am  Harz  Karl Beichwaldt 

Hotel  Hohenzollern 

In  scböoster  Lage,  nahe  dem  Kurhaus,  an  dem  direkten  Weg  zum  Hexen  tanzplatz, 
Bergtheater  und  G^orgshöhe.  Beliebtes  Touristenhaus.  Logis  von  1—1,50  Mk.  Guter 
Mittagtisch  1,25  Mk.,  im  Abonnem.  1  Mk.    Volle  Pension  4  u.  4,50  Mk.    Femspr.  Nr.  432. 

Besitzer:  THslO  am  HüVZ  Carl  Gerbothe 

Hotel   [BodLetlial 

Familienhotel.    Dicht   am  Wald ,   herrliche   Aussicht  aufs   Gebirge.     3  Minuten  vom 

Bahnhof!    Zimmer  mit  Baikonen.    Der  Neuzeit  entsprechend  ausgestattet.    Empfohlen 

durch  den  Deutschen  Offizierverein  und  viele  andre  Vereine.    Logis  von  1,50 — 3  Mk. 

Pension  nach  Übereinkunft.     Fernsprecher  Nr.  405.     Hausdiener  am  BahnhoC 

3  Min.  f.  Bahnhof  THSälO   am  HarZ  Ganzjährig  offen 

HOTEL  „RITTER  BODO" 

Mit  Dependenz.  Inmitten  gr.  Grärten.  Vollständig  renoviert.  Zentralheizung. 

Otto  K^eander.  Düektor.  Karl  Trosts  Erben,  Besitzer. 

Fernspr.  8  THsiO    am  HarZ  Autogarage 

Hotel  Waldkater 

Haus  I.  Eauees.  Schönste  und  wildromantischste  Lage,  direkt  im  Bodetai. 
Ganzjährig  geöffnet.   Mäßige  Preise.    Omnibus  am  Bahnhof.       H.  Töpfer. 


Torfhaus  —  Wendefurth  27 


Torfliaus 


AVirlferts*  Hotel 
luid  Pension 

Xeuerbautes  Haus  I.  Ranges.   Zentral- 
..    -«r       lieizung.     Elektrisches  Licht.    Bäder. 
(Oberliarz)  —  810  m  U.  M.      W\C.  Fernspr.:  Amt  Harzburg  Nr.  202. 

Tnesebung  im  Bodetal 

HOTEL    BODETAL 

Schönster  Garten,  direkt  an  der  Bode.  Hen-liche  Aussicht  von  den 
Veranden.  Gute  Küche,  ff.  Betten.  Billigste  Preise.  Schulen  und  Vereine 
genießen  Ermäßigung.    Fernsprechanschluß.  Besitzer :  Alwin  Grimm. 

Besitzer:  Tt*OSObUfff  i)tl  Bodetcd  Louis  AVerner 

Hotel  I>eiit volles  Hans 

40  gute  Betten  von  1,25—2  Mk.,  Pension  4  Mk.,  Frühstück  75  Pf.,  Diner  1,50—2  Mk., 
Speisen  nach  der  Karte  zu  jeder  Tageszeit,  Spezialität :  Gebirgsforellen  2,50  Mk.  Gut 
empfohl.  Küche.  Schöne  Geweihsammlang.  GesehOtzter  Garten  n,  Veranda  an  der  Bode. 
Elektr.  Licht,    Femspr.  Xr.  6.     Fahrgelegenheit  im  Haus.     Winter  und  Sommer  geöjTnet. 

Tnesoburg  im  Bodetal 

Am  Platz.  Gut  empfohlenes  Haus,  mit  direkt  an  der  Bode  gelegenen 
Doppelveranden.  Kutschfuhrwerk  im  Hotel.  Mäßige  Preise.  Elektrisches 
Licht.    Wasserspülung.    Fernsprecher  im  Haus.        Besitzer:  B.  Palmie. 

Inhaber:  TnOSCbung  im  Bodetal  Carl  Müller 

Müllers  Hotel  zur  Tresebnrg 

Mit    (.Tartenrestaurant.      Prächtige   Aussicht   von    den    Zimmern.     Logis 

1 — 1.7  5  Mk.     Pension  4  —  .5  >Ik.     Anerkannt  gute  Speisen  und  Getränke. 

Elektrisches  Licht,     Femsprechanschluß.     Fuhrwerk  im  Hans. 

Werner  Deike       TnOSCbUfg  im  Bodetal  275  m  ä.  M. 

HoteU  Pension  ~W^m^  ^  "W^"ll  ^  ^"i~rf:^"l-»-i  Femspr.:  Amt 
U.Restaurant  -■— »«^*-*-  ▼▼  XAt^^  i-t^üA  Blankenburg  69 
Ruhig  u.heiTl. zw.Fluß  u.Str.  Altenbrak-Rübelandi.Villenviertel  geleg. Sommerfrischem, 
gr.  Garten  u.Veranden.nmgeb.v.  Buchen-  n.  Fichtenwaldg.  Bevorz, Familienaufenthalt, 
Elektr.  Licht-  Bäder,  Wasserspülg.  Omn.-Verbindg.  m.  Blankenburg,  Thale  u.  Eübeland. 
Logis  1.25—2,50  Mk.,  Pens.  4,.-jö— 6  Mt.    Familien.  Schul,  u.  Vereine  gen.  PreisejrmäiJignng. 

Tfosebung  im  Bodetal 

Hotels  Weisser  Hirsch  und  Wilhelmsblick 

I.  Ranges.  Schön  gelegen,  tmmittelbar  an  der  Bode.  Größter  Garten, 
geschützte  Veranden.   P-ension  5-7,50  Mk.,  Logis  1,50-4  ^Mk.  Zentralheizung. 

Neuer  Besitzer:  Carl  Bost. 

Wondefuftb  im  Bodetal 

C^nonsol^    Hot  el   Klvii'liaxis 

31it  3  Uependenzen.    Direkt  am  AVald  uiiJ  an  der  Bode  gelegen.     Große  Veranden  mit 

herrlicher  Aussicht,  Vorzügliche  Sommerfrische.  Tadellose  Küche.    Elektrisches  Licht. 

Wasserspülung.    Logis  1.25  — 2,50  Mk.,  Pension  4.50—6  Mk.    Bäder  im  Hans.    80  Betten. 

Vereine  und  Schulen  genieüeu  ermäßigte  Preise.     Liirne  Rodelbahn. 

Bad  »aldhC'iui,  s.  S.  8  unter  Elbingerode. 


:28  Wendefurth  —  "Wernigerode 

Wendefufth  im  BodetcU 

Hotel  IX.  JPensioxi  Grraßlioff 

Das  f  anze  Jahr  i^eSffnet.  Altrenomruiertes  Haus  in  schöner  Lage  an  d.Bode,  mit  Garten 
u.  geschützten  Veranden-  Komfortabel  eingerichtete  Zimmer.  Logis  v.  1,25  Hk.,  volle 
Pension  von  4,60  Mk.  an.  Bekannt  gute  Küche.  Touristen  sehr  eu  empfehlen.  Post  und 
Telegraph  i.  Haus.  Klektr.  Licht  Wagen  zur  WeiterbcfcJrdrg.  Wintersport  u.  Rodelbahn. 

Wendefurth  im  Bodetal 

GASTHAUS  ZUR  ERHOLUNG 

Bietet  Erholungbedürftigen  und  Touristen  angenehmen  Aufenthalt.  Vor- 
zügliche Speisen  und  Getränke.  Gut  eingerichtet.  Neue  Betten.  Logis 
von  1  Mk.,  Pension  von  4  Mk.  an.  Besitzer:  Otto  M&nker. 

Besitzer:  WendefUfth  im  Bodetal  Karl  Munker 

ZUM  WALDFRIEDEN 

Neuerbautes,  mit  allem  Komfort  ausgestatt.  Gast-  n.  Logierhaas,  Idyllisch  im  Bodetal 
gelegen.  Hübscher  Garten  mit  geschützter  Veranda.  Touristenlogis  v.  1—2  Mk.  Pension 
V.  4Mk.  an,  Mittagtisch  v.  1,25—2  Mk.  Anerk.  gute  Verpflegung,  ff.  Kflehe.   Gute  Betten. 

WennMget*ode  am  Harz 

Lindenbers:  Höheniaftkuriiotei 

^_^___  c?  im^  Pension  I.  Banges 

Gänzlich  renoviert        — —  310  m  ii.  M.  — —         Dampfheizung 

Bevorzugteste  Lage  von  Wernigerode.     Herrlichste  Aussicht.     Vollständig 

staubfrei.     Angenehmster  Aufenthalt  für  Touristen  und  Familien.     Gute 

Pension.     Großer  Hoteljjark  und  vornehmes  Gartenrestaurant 

Angenehmer  Winteraufenthalt 

Fernsprecher  Nr.  63.  Besitzer:  Fritz  Brasche. 

Marktstraße  YfemigeM*Ode   am   Harz         neben  der  Post 

HOTEL  WIENER  HOF 

Table  d'höte  um  1  t'br  1,50  Mk.,  nach  der  Karte  ru  jeder  Tageszeit.    Logis  von  1—2  Mk. 

Vorzügliche  Betten.     Anerkannt  gute  Küche. 

Spezialaassebank  von  »Tirzbarger  Uofbräa.  —  Hausdiener  an  der  Bahn. 

Feriispr.  28  Wet^nigenOdC    am   Harz  Femspr.  28 

Gasthof  zur  Sonne 

Am  Neuen  Markt,  3  Min.  von  der  Bahn.  Gutes  bürgerl.  Gasthaas  mit  altrenomm. 
Namen.  Saubere,  Fremdenzimmer !  Guter  Mittagtisch.  Touristen  u.  Beisenden  besten! 
empfohlen.     Fuhrwerk  im  Haus.    Hausdiener  am  Bahnhot     Bes. :   C.  Faulbaum. 

Wernigerode  am  Harz 

Hotel  und  Eestaurant  Neustädter  Hof 

Breitestraße  49    —     Inhal  er:  Ernst  Meyer 

Unweit  der  Staats-  und  Brockenbahn.    Logis  von  1,25  Mk.  an.    Mittagtisch 

12-2  Uhr,  das  Gedeck  1,25  Mk.     Hausdiener  zu  allen  Zügen. 


■Wernigerode  29 

Wernigerode  am  Harz 

Hotol    Holienzollerri 

Reisenden-  and  Touristenhotel,  der  Neuzeit  entsprechend,  4  Minuten  von  den 
Bahnhöfen.  Logis  von  1,75  ifk.  an.  Herrliche  Aussicht  von  allen  Zimmern.  Gute 
Betten.  Diners  von  12—2  Uhr  an  einzelnen  Tischen.  Schöner  Be3tanration>garten. 
Elektr.  Licht,     Zentralheizung.     Femsprecher  Nr.  409.  Bes.:  Uermann  lletom. 

Wernigerode  am  Harz 

Hotel    I^eiolispost 

Femsprecher  A>.  436  —  Bes.:  W.  Aßmann  —  Femsprecher  Nr.  436 
Gutbürgerliches,  vielbesuchtes  Touristenhotel.  Am  Markt,  gegenüber  der 
Post  gelegen.    Logis  von  1,25  Mk.  an.    Vorzügl,  Verpflegung.    Mäßige  Preise. 

Nösckenrode  hti  }rfGI*nKgGI*OuQ  am  Harz 

Park-Hotel  und  Pension  Küsters  Camp 

— ^—  1912  neu  erbaut  ^^— 

mit  „Yilla  Anna"  und  „Yilla  Parkhaus" 

Altrenonimiertes  Familienhaus  mii  modeniem  Komfort  Am  Wald, 
gegenüber  dem  fürstlichen  Schloß,  in  herrlicher,  geschützter  und  ruhiger 
Lage.  300  m  ü.  M.  Vorzüglich  zum  langem  Aufenthalt  geeignet.  Das  ganze 
Jakr  geöffnet.  Elektrisches  Licht.  Zentralheizung.  Bäder.  Großer  Park. 
Fernruf  455.     Prospekt  frei  durch  den    Besitzer:  Ernst  Salzwedel. 

Wernigerode  am  Harz 

Hotel  Weisser  Hirsch 

Fem^pr.  ^6  I,  RcingeS  Femspr.  46 

Am  Marktplatz,  gegenüber  dem  altertümlichen  Rathaus  gelegen. 

Logis  von  1,50  Mi.   an.     Table  d'hote  an  kleinen  Tischen  von 

12-2  Uhr  2,50  Mk.   Einzelne  Diners  sowie  Speisen  nach  der  Karte 

zu  jeder  Tageszeit. 

Elektr.  Licht,  Zentralheizung,  Bäder  u.  Equipagen  im  Hotel 

Omnibus  zu  jedem  Zug  am  Bahnhof.    Haltestelle  der  Brockenbahn 
(am  Westemtor)  5  Minuten  vom  Hotel  entfernt. 

Besitzer:  Moritz  T'ricke, 


30  Wernii^erode 

Marktplatz     Wernigerodo  am  Hars    Marktplatz 

Hotel  Gotisches  Haus 

^—  Am  Rathaus  -^ 

Vielbesuchtes  u.  gelobtes  Touristenhotel 

Logis  und  Frühstück  2,5o,   2,75,  3  Mk.    (Die  Preise  sind  in 
jedem  Zimmer  angeschlagen.; 

==  Grosses  Restaurant  = 

Diners  werden  einzebi  serviert.     Kein  "W'einzwang.   —  Das 

ganze  Jahr  geöflFnet.  —  Flotter  Verkehr.  —  Hotelomnibus. 

Zentralheizung.  —  Elektrisches  Licht. 

Marktplatz         Besitzer:  TV,  Fr^lcke,         Marktplatz 
Wennigefodfe  am  Harz 

Fe^^nspr.  615      Hotol     ZUITL     BärGIl      Breitestr.  78 

Altes  Neustädte!'  Rathaus,  sehenswertes  Lokal.  Vollständig  renoviert, 
ff.  gepflegte  Biere  u.  Weine.  Gute  bürgerl.  Küche.  Logis  billigst,  sämtliche 
Zimmer  mit  neuen  Betten  ausgestattet.         Neuer  Besitzer:  Ferd.  WinkeL 

Wonnigenode  am  Harz 

Hotel  u.  Pension  Mühlenthal  m.  Restaurant  Waldmühle 

AtB  Wald  u.  am  Weg  Wernigerode — Rübeland  gelegen.  Pension  v.  4,50  Mk.,  Logis 
V.  1,50  Mk.  an.  Zentralheizung.  Elektr.  Lieht.  Eigne  Gebirgsquellwasserleitung.  Bäder 
im  Haus.    Fernspr.Nr.  401.    Prospekte  kostenfrei  durch  den  Be;>.:  H.  Briukmanil. 

Wet^ntgefode  am  Harz 

Burgstraße  19   ITAfal  Tlailtti2l^llAC  Mitlitt   Burgstraße  19 

Mitte  der  Stadt      JA\7  LUX  -l/Ü  lJ.l;f5v;llüö   J.l.Cl)ll»3      Fernspr.  Xr.  600 

In  jeder  Beziehung  anerkannt  solide-i  Hotel  I.  Banses.  Table  d'hote  1  Uhr  zu 
2,50  Mk.,  kleine  Diners  ohne  Weinzwang  von  12—3  Uhr  zu  1,50,  1,75  u.  2  Mk.  Logis 
von  1,50  Mk.,  Pension  v.  5  Mk.  an.    Omnibus.    Jeder  der  Keuzeit  entsprechende  Komfort. 

H.  3Iühe. 

I.  Ranges  WOnnigenOtte   am  Harz  I.  Ranges 

Knaufs  Hotel  und  Pension 

Burgstraße  49.  Schönster  Gebirgsgarten  am  Fuß  d.  Schloßbergs,  mit  500 jähr.  Wartturm. 
Ilundblick  auf  d.  ganze  Brockengebiet.  Logis  v.  1,50  Mk.,  Pension  v.  5Mk.  an.  Zentral- 
heizung.   Elektr.  Licht.    Autogarage.    Fernspr.  639.         Neuer  Inh.:   Max  Aruold. 


Wernigerode -Hasserode  —  Zorge  31 

Wernigerode -Hasserode 

Hotel  und  Pension  Steinberg 

4  Minuten  vom  Bahnhof  Hasserode ,  mit  herrlicher  Aassiebt.  Direkt  am  Wald, 
ruhig  n.  staubfrei  gelegen,  eignet  sich  ganz  besonders  für  Touristen  sowie  zu  längerm 
Aufenthalt.  Säfiige  Preise.  Logis  yon  1,25  Tlk.  an.  Pension  nach  Vbereinknnft.  Haos- 
diener  am  Bahnhof  Hasserode.  Besitzer:   Hermann    KlinifO. 

Luftkurort  Wieds  am  Südharz 
Touristenheim  HO tol  Zlllll  liÖWOll        un^  Cafl^ 

In  bester  Lage,  5  Minuten  vom  Bahuhof  Wieda.  Sen  erbaut  und  eingeriehtet. 
Zimmer  von  1,25  Mk.,  Pension  von  4  Mk.  an.  Vorzügliche  Küche.  Zentralheizung. 
Wasserspülung.     Bäder  im  Haus.  B^S.:   Alb.  Berthold. 

Luftkurort  Wieds  am  Südharz 

Hotel  u.  Pensionshans  „Forellengrund" 

7  Minuten  vom  Bahnhof  Wieda.  Ruhige,  staubfreie  Lage.  Idyllisch  an  Forellen- 
teichen gelegen,  von  Hochwald  umgeben.  Xaturbäder  und  Gondeln.  Gebirgsbaeh- 
forellen.  Gate  Mileh  von  eignen  Kühen.  Prospekte  frei.  Fernsprecher  im  Haus. 
Touristen  sehr  empfohlen.  Bes.:  Hackenrodt. 

Hotel  und  Pension  Wolfsbaclimühle 

Im  Oberharz  —  642  m  ü.  M. 

15  Minuten  von  Hohegeiß,  Bahnstation:  Benneckensteiu  oder  Zorge. 
Karpfen  -  und  Forellenteiche.  Vorzügliche  Pension  von  4,5o  Mk.  an. 
Fernsprecher:  Amt  Benneckenstein  Nr.  42.  Hans  Bernhard!. 

Zellerfeld  im  Oberharz 

HOTEL   KRONPRINZ 

Altrenommiertes,  I.  Haus  am  Platz.  5  Minuten  vom  Bahnhof.  Anerkannt  gute 
Verpflegung.  Mäßige  Preise.  Logis  v.  1,50  Mk.,  Pension  v.  4,50  Mk.  an.  Elektr.  Licht. 
Fernspr.:  Amt  Klausthal  Nr.  72.  Bes.:  Gerh.  Wieneckes  Wwe. 

Jolianneser  Kurhaus  ^  L^o'Sf"^ 

Gegr.  1878.  Erstklassiges  Sommer-  und  Winterhotel  mit  Zentralheizung,  elektr. 
Licht,  W.  C.  usw.  000  m  ü.  M.,  äußerst  gescliützt,  allein  im  Wald  gelegen.  Pension 
5  —  8  Mk.  FMir  Sommer-  und  Winterknren  sowie  jeglichen  Wintersport  vorzüglich 
geeignet.  Station:  Klausthkl-Zellerfeld :  Post:  Zellerfeld;  Fernsprecher:  Amt  Klaus- 
thal Nr.  11.     niustr.  Prospekte.  Gebr.  tergs. 

Besitzer:  Luftkurort  Zor ff O  im  Harz        Herrn.  Menge 

Hotel  Braunschweiger  Hof 

Erstes  Haus  am  Platz.    7  Minuten  vom  Bahnhof    Vorzügliche  Verpfiegting. 
Mäßige  Preise.     Elekti-isches  Licht.     Eij,'iie  "Wasserleitung.     Bad  im  Haus. 

Orthograpli.  Wörterbuch  der  deutschen  Sprache 

Von  Dr.  Konrad  Duden 

Nach  den  fürDeutschland,  Österreich  u.  die  Schweiz  gültigen  amtlichen  Kegeln. 

Ächte  Auflage.    In  Leinwandband  1,60  3lk. 

Verlag  des  Bibliograph.isclieu  Instituts  iu  Leipzig  und  Wien 


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i  '^-— "  _,  Bauten  hei  denen  sich  dieselben  imBui^e  befinden.